Thema des Tages: Wie Rendi-Wagner gestürzt werden könnte

DER STANDARD DER STANDARD 3/7/23 - Episode Page - 23m - PDF Transcript

Ich bin Tobias Holub, das ist Thema des Tages, der Nachrichten-Podcast vom Standard.

Nach der SPÖ-Wahlschlappe in Kärnten steht jetzt wieder die bundesweite Parteiführung

im Fokus.

SPÖ-Chefin Pamela Rindy Wagner gibt sich da angriffig und würde, wie sie sagt, auch

eine Kampfabstimmung gegen ihren Konkurrenten gehen.

Dieser, nämlich der burgenländische Landeshautmann Hans-Peter Dosko-Ziel, hält sich da aktuell

noch bedeckt.

Aber wer entscheidet in der SPÖ eigentlich, wer die Führung übernimmt?

Wir sprechen heute darüber, wie und wann genau es in der SPÖ zu so einer Entscheidung

kommt und ob künftig Rendi Wagner, Dosko-Ziel oder vielleicht jemand ganz anderes, die Sozialdemokratie

anführen wird.

Michael Völker, du leitest hier beim Standard die Innenpolitik-Redaktion und hast auch

am vergangenen Wahlsonntag bei der Kärtener Landtagswahl schon eine erste Analyse uns

geliefert an dieser Stelle.

Seit der Landtagswahl ist in erster Linie eines wieder entbrannt, nämlich eben die Führungsdebatte

in der Bundes-SPÖ.

Es gibt wieder Kritik an Pamela Rindy Wagner als Bundespartei-Chefin und zu dieser Kritik

hat sie sich jetzt gestern Abend in einem ZIP-Interview erstmals seit dieser Kärntener Wahl geäußert.

Was hat sie da gesagt, wie hat sie sich geschlagen?

Das war ein durchaus überraschender Auftritt, mit dem nicht alle so gerechnet hatten.

Rindy Wagner hat sich hier quasi neu präsentiert, sehr kämpferisch, fast aggressiv, sie ist

jedenfalls in die Offensive gegangen und hat auch versucht, hier aus der Opferrolle

rauszukommen, seit Monaten wird ja erklärt, dass sie abtreten soll und dass sie irgendwie

Schuld am Niedergang der SPÖ sei.

Sie selbst sieht auf ihrer Seite keine Fehler, jedenfalls hat sie gestern in diesem Interview

keinen eingestanden, sie ist vielmehr in den Angriff auf Hans-Peter Doskozil übergegangen,

dem sie die Schuld an der schlechten Situation der SPÖ gibt, dessen Heckenschüsse und dessen

ständige Angriffe aus dem Hinterhalt sein massgeblichster Grund dafür, dass die SPÖ

so schlecht dastehe und dass es ihr selbst doch nicht gelinge, mit dem an durchzukommen, weil

wo auch immer sie hinkommt, sie wird immer nur auf Doskozil angesprochen.

Also ungewohnt offene Kritik an Hans-Peter Doskozil hat sich der eigentlich jetzt seit

der Wahl schon zu dieser Führungsdebatte irgendwie geäußert.

Doskozil ist überraschend still, muss man sagen, er war jetzt in den Wochen vor der

Kerntenwahl sehr zurückhaltend und hat sich an die Abmachung gehalten bis zu dieser Wahl

quasi die Angriffe einzustellen und sich nicht zu äußern.

Er hält sich jetzt auch daran, ich glaube er tut das auch sehr demonstrativ, er will

damit zeigen, dass er keineswegs der übrige Heckenschütze ist, sondern dass er ein konstruktiver

Player in der Partei ist, unsere Anfragen haben auch ergeben, dass er zumindest bis

zur Salzburgwahl, die ja doch erst, ich glaube in sechs Wochen stattfindet, dass er sich

noch daran halten will, also ob ihm das gelingt und vor allem ob das seinen Getreuen gelingt,

sei dahingestellt, ich glaube das nicht, aber er hat sich jetzt einmal spontan nicht verteidigt.

Spätestens nach dieser Salzburger Landeswahl im April dürfte die Führungsdebatte dann

aber vermutlich noch, auch wenn auch noch aggressiver, eben weitergehen und da stellt

sich jetzt schon so ein bisschen die Frage, wie würde das denn eigentlich ablaufen, wenn

jemand anderer SPÖ-Parteichef in werden will?

Will DOSCO-Ziel das wirklich und wie würde hypothetisch so eine offene Herausforderung

ablaufen?

Naja es gibt einen, ich glaube doch, relativ großen Flügel in der SPÖ, der mit Randy

Wagners Parteichef in Unzufrieden ist, diesen Flügel repräsentiert nach außen hin, DOSCO-Ziel,

der sich selber aber noch nicht deklariert hat, also er sagt in internen Gesprächen

immer wieder und er macht auch kein Held daraus, dass er sich für den besseren Spitzenkandidaten

und für den besseren Parteichef hält, er hat offiziell allerdings noch keinen Schritt

in die Richtung getan, hier zu diesem Ziel zu kommen oder zu einer Lösung zu kommen,

wie kann das passieren?

Letztendlich braucht es einen Parteitag, in dem Fall einen Sonderparteitag, um darüber

abzustimmen.

Der normale reguläre Parteitag wäre für den Herbst kommenden Jahres angesetzt und das

sind wir bereits mitten praktisch, also da kollidieren wir sozusagen mit dem eigentlichen

Waldtermin zur Nationalratswahl, also will die SPÖ eine Lösung herbeiführen, dann braucht

es dazu einen Sonderparteitag, diesen Sonderparteitag kann der Parteivorstand einberufen, das

geht relativ flott, also das geht sogar binnen ein Wochen, Randy Wagner hat angekündigt,

diese oder nächste Woche auch schon einen solchen Parteivorstand einberufen zu wollen,

ob dort dann tatsächlich auch schon eine Entscheidung fällt über einen vorgezogenen

Parteitag oder einen Sonderparteitag, das weiß ich nicht, das kann ich jetzt nicht sagen,

das skurrile ist aber das Hans-Peter Doskuzil, der ja die Ablöse von Randy Wagner betreibt,

in diesem Parteivorstand überhaupt nicht vertreten ist, er ist zwei Landeshauptmann

des Burgenlandes, hat sich in einer, ich sage einmal Trotzphase, aber aus dem Parteipräsidium

und aus dem Vorstand zurückgezogen und nimmt an, keine Ansitzungen dieser Gremien teil.

Aber wenn es jetzt zu seinem Sonderparteitag kommen würde, wer ist jetzt da drinnen, wer

kann quasi abstimmen über die Parteichefin, den Parteichef?

Bei einem Parteitag sitzen die Delegierten drinnen, also da ist die Partei recht breit aufgestellt,

das sind alle Länder, alle Organisationen vertreten, das ist ein recht breites Spektrum,

das hier stimmberechtigt ist.

Also wenn wir jetzt über ganz konkrete Personen reden wollen, dann sind das zum Beispiel eben

die Chefinnen und Chefs der SPÖ Landesorganisationen, also Peter Kaiser in Kärnten zum Beispiel,

oder seine Parteikolleginnen aus Niederösterreich, Salzburg und so weiter.

Ja, die sind sowieso dabei, die sind ja auch im Präsidium üblicherweise und im Vorstand

vertreten, aber ein Parteitag besteht aus vielen Delegierten und versucht, die ganze Breite

der Partei irgendwie darzustellen, also das sind alle Bundesländer natürlich vertreten,

aber auch eben die SPÖ Frauen, die Jugend, die Pensionisten, ich weiß die Zahl jetzt

nicht, aber es sind hunderte Delegierte.

Und welche Rolle spielen so quasi die einfachen Parteimitglieder, die zählen ja scheit sich

nicht zu diesen Delegierten, oder?

Die Parteimitglieder, die einfachen, das sind üblicherweise keine Delegierten oder sind

nicht das Delegierte zugelassen, sie bekehren dann eine Art Mitsprache recht, wenn sich

die Partei zu einer Mitgliederbefragung entschließen würde, was ebenfalls der Parteivorstand

beschließen könnte, da sind dann alle, die ein Parteibuch haben, irgendwie stimmberechtigt

und die Wagner hat ja das selbst schon einmal gemacht, quasi damals ohne Not und kam ja

zu einem relativ guten Ergebnis, also sie erhielt der Zuspruch bei einem Parteitag, wo dann

tatsächlich der neue Parteichef oder die Parteichefin gewählt wird, sind aber die Delegierten

stimmberechtigt und das sind in der Regel Parteifunktionäre.

Und wenn wir jetzt auf diese Delegierten bei einem möglichen Parteitag schauen, kann man

da irgendwie einschätzen, wer mehr Rückhalt hat unter denen, Randy Wagner oder DOSCO-Ziel

und wer sind da die quasi Lager- und Unterstützerinnen?

Das ist eine gute Frage und sie lässt sich nicht so leicht beantworten.

Beide Lager sozusagen, also beide Unterstützer glauben eine Mehrheit in der Partei zu haben,

also Randy Wagner zeigt sich sehr zuversichtlich, dass sie eine Mehrheit in der Partei hat,

sie hat jedenfalls die Unterstützung der SPÖ Frauen, sie hat die Unterstützung der sehr

mächtigen und einflussreichen Wiener Landespartei, aber wenn man dann aus Wien hinausgeht, wird

es schon ein bisschen dünner, es gibt in den Bundesländern in der SPÖ im Augenblick

eine etwas schlechte Stimmung den Wienern gegenüber, also da zählt Randy Wagner natürlich

dazu, aber da zählt auch der Wiener Bürgermeister dazu, dem immer wieder zugeschrieben wird,

dass er derjenige sei, der quasi entscheidet, wer Partei-Chef wird oder nicht, also ja,

er hat da viel mitzureden, er entscheidet das aber nicht alleine und es kann durchaus

sein, dass sich in den Ländern eine andere Mehrheit findet, als die Wiener das glauben

und dass sich die Landespartei-Chefs möglicherweise sogar mehrheitlich für DOSCO-Ziel entscheiden.

Ja, also die Führungsspitze der Partei, glaube ich, steht hinter der Partei-Chefin, aber

darunter ist es bildgänglich schwer auszumachen.

Also DOSCO-Ziel hat viele Unterstützer, glaube ich, in den Bundesländern, Spurgenland steht

logischerweise hinter ihm, aber auch in einigen anderen Ländern in Oberösterreich, in der

Steiermark, in Niederösterreich gibt es DOSCO-Fans, was es ein bisschen schwer macht, das zu

beurteilen, ist der Umstand, dass sich die meisten DOSCO-Ziel-Unterstütze im Augenblick

nicht aus der Deckung trauen und sich nicht offen deklarieren, also wenn man Gespräche

mit Funktionären führt, die man kennt, dann bekommt man da schon ein Stimmungsbild, aber

es gibt jetzt noch keinen einzigen Landespartei-Chef, der sich offen auf die Seite DOSCO-Ziels

gestellt hätte.

Woran das liegt, wann sich das ändern könnte und da bist vielleicht noch ganz andere Kandidat

ihnen gibt, die SPÖ-Chef ihn werden wollen oder könnten, das besprechen wir nach einer

kurzen Pause.

Wir sind gleich zurück.

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Michael, in diesem ZIP-Interview gestern hat es Pamela Rendi Wagner ja auch erwähnt, dass

Hans-Peter DOSCO-Ziel vergangenes Jahr eine Umfragienauftrag gegeben hat, die ihn selbst

als quasi besseren Parteichef dargestellt hat im Endeffekt.

War das dann eigentlich schon so eine Art Vorbereitung, um partei-funktionär innen

aus der Deckung zu locken, damit sich DOSCO-Ziel gegebenenfalls unterstützen, falls es zu einer

Abstimmung um die Parteiführung kommt?

Ja, das war ganz klar ein Querschuss aus dem Burgenland.

DOSCO-Ziel ist überzeugt davon, dass es mit der Partei nicht gut läuft und dass sie mit

Rendi Wagner nicht aufgestellt sind.

Er glaubt, er ist der bessere Spitzenkandidat, er ist der bessere Parteichef, er kennt die

Themen besser, er kann mit den Funktionären anders und besser umgehen und er ist auch

der Meinung, dass die Partei inhaltlich neu aufgestellt gehört und nicht nur inhaltlich,

sondern dass man auch die Kommunikation auf neue Beine stellen muss.

Das glaubt er, dass er besser kann.

Wenn wir jetzt den Umfragen glauben wollen, sehen das viele Leute auch tatsächlich so.

Also ich meine, es kursieren unterschiedliche Umfragen und es sind nicht alle veröffentlicht,

also es gibt auch welche, die in den Laden der Parteisekretäre liegen, aber da hat

er jedenfalls bessere Werte als Rendi Wagner.

Jetzt hast du aber auch schon gesagt, dass DOSCO-Ziel noch keine offiziellen Schritte

gesetzt hat, um Parteichef zu werden und dass sich viele seiner UnterstützerInnen bedeckt

halten.

Warum wäre jetzt, wo diese Diskussion so hochbrottelt, wo sich auch Rendi Wagner so aggressiv

zeigt, nicht der Zeitpunkt, dass sich auch quasi DOSCO-Ziel offen ausspricht dafür, dass

er Parteichef werden will oder nicht?

Der Zeitpunkt jetzt hat den Nachteil, dass DOSCO-Ziel ihn sich nicht ausgesucht hat.

Also das Momentum liegt jetzt woanders, das liegt jetzt bei der Parteichefin, sie gibt

im Augenblick die Spielregeln vor, ich glaube sie hat DOSCO-Ziel im Augenblick am falschen

Fuß erwischt, der will sich jetzt nicht deklarieren, ist mein Eindruck, der wollte einen besseren

Zeitpunkt abwarten, ich glaube er wird sich in den nächsten Tagen auch nicht deklarieren,

aber natürlich ist es aus Sicht der Parteichefin logisch fast zwingend, wenn sich hier jetzt

eine Entscheidung herbeiführen will und diese Diskussion nicht auf ewig fortsetzen will.

Also ich meine das geht wirklich an die Substanz der Partei und man sieht das in den Umfragen,

man merkt es in der Stimmung in der Partei, dieses Wiegel-Wagel irritiert sowohl die Funktionärinnen

als auch die Wählerinnen und da muss die Partei rasch zu einer Lösung kommen, ob man DOSCO-Ziel

jetzt zwingen kann, sich zu deklarieren, ich bin mir da nicht sicher, er will ein bisschen

gebeten werden auch, das heißt er will nicht ganz alleine jetzt irgendwie den Schritt nach

vorne machen, ob sich da jetzt, ich weiß es nicht, drei Landeschiffs finden, die in eurer

Öffentlichkeit sagen Hans-Peter, mach du es, probier es, wir stehen hinter dir, im Augenblick

schaut das nicht so aus, aber das kann natürlich binnen weniger Tage eine neue Dynamik bekommen.

Welche Rolle spielen denn da jetzt diese Landtagswahlen, eben die Landtagswahlen

in Kärnten, wo die SPÖ einige Prozent an Stimmen verloren hat und auch die kommende

Wahl in Salzburg, wo sie möglicherweise auch verlieren könnte, solche Landtagswahlverluste

für die SPÖ, spricht das eher für die Position von DOSCO-Ziel oder gegen ihn?

Das kann man jetzt genau so oder so sehen, also die schmerzlichste Wahl war sicher, die

in Niederösterreich, wo die SPÖ auf den dritten Platz zurückgefallen ist, in Kärnten war

das auch ein schmerzliches Ergebnis für die SPÖ, aber immerhin die SPÖ ist dort mit

großem Abstand stärkste Partei geblieben und wird weiterhin den Landeshauptmann stellen.

In Salzburg spielt die SPÖ nicht die große Rolle.

So und jetzt kann man natürlich streiten, sind die ständigen Querschüsse, die aus dem

Burgenland und die von den DOSCO-Ziel-Anhängern kommen, schuld daran, dass die SPÖ so schlecht

performt oder ist es umgekehrt so, wie die DOSCO-Ziel-Leute glauben, ist die schlechte

Performance von Rente Wagner ausschlaggebend dafür, dass die Partei solche Verluste einfährt.

Das lässt sich irgendwie schwer beantworten, ich glaube, es wird badest der Fall sein und

dann kommen ein paar Landes spezifische Eigenheiten auch noch dazu, was in Kärnten ja nicht von

der Hand zu wissen ist.

Jetzt hast du schon gesagt, dass sowohl Rente Wagner als auch DOSCO-Ziel in letzter Zeit

vor allem mit Querschlägen auf den jeweils anderen auffallen, vor allem dadurch negativ

in der Öffentlichkeit stehen, gibt es eigentlich noch andere, weniger kontroverse, wenn ich

das so sagen kann, Kandidatinnen um die Parteivührung, die den beiden quasi die Show stellen

könnten?

Ja, die gibt es, die wurden auch immer wieder in Spiel gebracht von unterschiedlicher Seite,

da gibt es ein paar weniger Aussichtsreiche, die aber auch genannt wurden, wie Alexander

Rabetz, der ehemalige ORF-General oder auch Christian Kern, der schon einmal Kanzler war,

auch die beiden Wiener Stadträter Peter Handke und Peter Hacker wurden schon erwähnt, auch

andere Leute, ich glaube, das würde alles nicht funktionieren und die finden keine Mehrheit

in der Partei.

Aussichtsreiche Kandidaten gibt es auch, das werden zum einen Michael Ludwig selbst, der

Wiener Bürgermeister, der, glaube ich, könnte eine Mehrheit hinter sich bringen und Doris

Bures, die zweite Nationalratspräsidentin, gilt überhaupt als die aussichtsreichste Kandidatin.

Sie wurde auch in Spiel gebracht, ich glaube, sie wurde auch schon gebeten, ich glaube,

sie hat schon hundertmal abgesagt, sie will nicht, wer weiß, vielleicht sagt sie beim

hundertzehnten Mal, ja, im Augenblick schaut es nicht so aus, ich glaube, der Plan von

Bures und ihrem Lager ist eher, dass sie noch Nationalratspräsidentin bleibt und dann

als Bundespräsidentschaftskandidatin antritt, also so gesehen ist die Auswahl in der SPÖ,

wer das machen könnte, nicht sehr groß, zumal Ludwig selbst ja überhaupt keine Anzeichen

zeigt, dass er das selber machen möchte.

Planmäßig ist die kommende Bundesweite Nationalratswahl 2024 angesetzt, was ist da eine Prognose?

Wann werden wir fix wissen, wer da die SPÖ in diese Wahl führt und wer wird das sein?

Hm, gute Frage, wenn die SPÖ halbwegs besinnen ist und wenn sich die Parteifunktionäre

dort irgendwie noch selber ernst nehmen, dann versuchen sie, das so rasches möglich zu

klären, also jetzt in Wirklichkeit, also man muss, glaube ich, jetzt die Weichen stellen,

man muss da ein bisschen die Luft rausnehmen und es wäre ja auch eine Möglichkeit, dass

sich DOSCO-Zil und Rendi-Wagner einigen und sagen, okay, wir machen einen Sonderparteitag,

der findet unmittelbar nach dem Sommer oder vielleicht sogar schon vor dem Sommer statt,

wir treten dort beide an und dort wird die Entscheidung fallen, dort wird es einen Sieger,

eine Siegerin, einen Verlierer, eine Verliererin geben.

Das könnte man eigentlich auch konstruktiv angehen und gemeinsam lösen.

In der Bundesamtstadt Wien hat die SPÖ das ja schon gezeigt, da gab es ja auch eine Kampfabstimmung

um den Wiener Bürgermeister, aus der dann Michael Luttegemer Sieger hervorgegangen ist,

das ging ohne gröbere Verletzungen ab, also da hat man gesehen, dass das funktionieren

kann.

Das Sache ist, dass die Zeit gegen die SPÖ arbeitet, erstens sind die Wahlen und zweitens

schadet jede weitere Woche, in der diese Personaldebatte geführt wird, der Partei,

also sie muss das rasch lösen, wird sie das lösen?

Ich glaube, ja, also es führt kein Weg daran vorbei, die SPÖ wäre gut beraten, im Herbst

sage ich einmal einen Sonderpartei-Tag zu machen und dort wird es dann einen Kandidaten

geben oder auch zwei, René Wagner hat heute eindringlich versichert, sie wird in jedem

Fall antreten, tatsächlich hat sie eine unglaubliche Hartnäckigkeit und man unterschätzt sie,

weil man glaubt, sie wirft jetzt alles hin, das wird sie nicht tun und ob das gut zählt

tatsächlich das Zeug hat hier anzutreten.

Ich bin mir nicht sicher, also ich meine, er hat Ambitionen, er ist total ehrgeizig,

er wird von seinem Ehrgeiz sehr gelenkt, auf der anderen Seite landesobt man in Burgenland,

ist ein relativ gemütlicher Job, wenn du mich nach einer Prognose fragst, ja, es werden

beide antreten, es wird eine Kampfabstimmung geben, wer sie gewinnt, treu ich mir nichts

zu sagen.

Die diplomatische Antwort würde ich in diesem Fall wohl akzeptieren müssen, spätestens

wenn es zu einem Sonderpartei-Tag kommt, werden wir dann auf jeden Fall auch nochmal

über die Führung in der SPÖ reden, danke aber schon mal heute für diese Analyse, Michael

Völker.

Danke.

Wir sprechen jetzt dann in unserer Meldungsübersicht, gleich noch über Streiks am Flughafen und

über ukrainische Hunde.

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auch in Zukunft keine weitere Folge mehr, wir freuen uns auch sehr über gute Bewertungen

oder nette Kommentare.

Jetzt aber dran bleiben, wir sind gleich zurück.

Und hier ist was wir heute sonst noch wissen müssen.

Erstens, wir bleiben noch kurz bei der SPÖ, der Kärntner Parteichef Peter Kaiser wird

dort nämlich trotz Wahlschlappe an der Spitze bleiben, das hat eine Vertrauensabstimmung

heute am Dienstag ergeben.

Die Kärntner SPÖ hat bei der Wahl am vergangenen Sonntag ja rund 9% Punkte verloren, hält aber

weiterhin den ersten Platz.

Welche Regierungskoalition es damit geben wird, das steht aktuell noch nicht fest.

Theoretisch wäre auch in der Regierung ohne Kaisers SPÖ möglich.

Zweitens, am Flughafen Wien schwächer sind heute am Dienstag vormittag mehrere Flüge

der Austrian Airlines ausgefallen.

Grund war zunächst eine Betriebsversammlung der Aua, der im Betriebsrat fordert eine

nachträgliche Erhöhung der Kollektivverträge, weil die Aua im vergangenen Jahr hohe Gewinne

gemacht hat.

Nach der Betriebsversammlung wurde angekündigt, dass bis zum frühen Nachmittag des heutigen

Dienstags ein Wahnstreik stattfinden wird und weil es bisher noch zu keiner Einigung

zu diesen möglichen Gehaltserhöhungen gekommen ist, könnte es in den nächsten Wochen auch

zu weiteren Streiks oder Flugausfällen bei der Aua kommen.

Und drittens, die Atomruine von Tschernobyl war zuletzt ja vor allem wegen Kämpfen

im Ukraine kriegenden Schlagzeilen.

Seit es auf dem Gelände wieder ruhiger geworden ist, kommen da wieder andere Bewohner in den

Fokus, nämlich Hunde.

Wie internationale Forscher ihnen festgestellt haben, leben in Tschernobyl nämlich rund 15

individuelle Hunderudel.

Die Tiere leben meist verwildert, lassen sich aber auch von einheimischen Füttern

und haben sich auch mit den Vorschennten schon angefreundet, wie diese berichten.

Die Forscherinnen wollen jetzt in den kommenden Monaten untersuchen, wie sich die Strahlenbelastung

von Tschernobyl auf die Vierbeiner auswirkt und was das auch für Leben in anderen verstrahlten

Gebieten bedeuten könnte.

Mehr Details dazu und ein Foto von zwei wilden ukrainischen Good Boys finden sie auf der

Standard.t.

Dort lesen sie wie immer auch alles Weitere zum aktuellen Weltgeschehen.

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Der Stimmenverlust der Kärntner SPÖ hat die bundesweite Führungsdebatte befeuert. Wie und wann entscheidet sich, ob die zukünftige Parteiführung Rendi-Wagner oder Doskozil heißt?

Nach der SPÖ-Wahlschlappe in Kärnten steht wieder die bundesweite Parteiführung im Fokus. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner gibt sich angriffig und will auch in eine Kampfabstimmung gegen ihren Konkurrenten gehen – nämlich Hans Peter Doskozil, den Landeshauptmann im Burgenland.

Aber wer bestimmt in der SPÖ eigentlich, wer die Führung übernimmt? STANDARD-Innenpolitikchef Michael Völker spricht im Podcast darüber, wie und wann es in der SPÖ zur Führungsentscheidung kommen wird und ob künftig Rendi-Wagner, Doskozil oder jemand anders die Sozialdemokratie anführen wird.

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