Thema des Tages: Wie Rendi-Wagner gestürzt werden könnte
DER STANDARD 3/7/23 - Episode Page - 23m - PDF Transcript
Ich bin Tobias Holub, das ist Thema des Tages, der Nachrichten-Podcast vom Standard.
Nach der SPÖ-Wahlschlappe in Kärnten steht jetzt wieder die bundesweite Parteiführung
im Fokus.
SPÖ-Chefin Pamela Rindy Wagner gibt sich da angriffig und würde, wie sie sagt, auch
eine Kampfabstimmung gegen ihren Konkurrenten gehen.
Dieser, nämlich der burgenländische Landeshautmann Hans-Peter Dosko-Ziel, hält sich da aktuell
noch bedeckt.
Aber wer entscheidet in der SPÖ eigentlich, wer die Führung übernimmt?
Wir sprechen heute darüber, wie und wann genau es in der SPÖ zu so einer Entscheidung
kommt und ob künftig Rendi Wagner, Dosko-Ziel oder vielleicht jemand ganz anderes, die Sozialdemokratie
anführen wird.
Michael Völker, du leitest hier beim Standard die Innenpolitik-Redaktion und hast auch
am vergangenen Wahlsonntag bei der Kärtener Landtagswahl schon eine erste Analyse uns
geliefert an dieser Stelle.
Seit der Landtagswahl ist in erster Linie eines wieder entbrannt, nämlich eben die Führungsdebatte
in der Bundes-SPÖ.
Es gibt wieder Kritik an Pamela Rindy Wagner als Bundespartei-Chefin und zu dieser Kritik
hat sie sich jetzt gestern Abend in einem ZIP-Interview erstmals seit dieser Kärntener Wahl geäußert.
Was hat sie da gesagt, wie hat sie sich geschlagen?
Das war ein durchaus überraschender Auftritt, mit dem nicht alle so gerechnet hatten.
Rindy Wagner hat sich hier quasi neu präsentiert, sehr kämpferisch, fast aggressiv, sie ist
jedenfalls in die Offensive gegangen und hat auch versucht, hier aus der Opferrolle
rauszukommen, seit Monaten wird ja erklärt, dass sie abtreten soll und dass sie irgendwie
Schuld am Niedergang der SPÖ sei.
Sie selbst sieht auf ihrer Seite keine Fehler, jedenfalls hat sie gestern in diesem Interview
keinen eingestanden, sie ist vielmehr in den Angriff auf Hans-Peter Doskozil übergegangen,
dem sie die Schuld an der schlechten Situation der SPÖ gibt, dessen Heckenschüsse und dessen
ständige Angriffe aus dem Hinterhalt sein massgeblichster Grund dafür, dass die SPÖ
so schlecht dastehe und dass es ihr selbst doch nicht gelinge, mit dem an durchzukommen, weil
wo auch immer sie hinkommt, sie wird immer nur auf Doskozil angesprochen.
Also ungewohnt offene Kritik an Hans-Peter Doskozil hat sich der eigentlich jetzt seit
der Wahl schon zu dieser Führungsdebatte irgendwie geäußert.
Doskozil ist überraschend still, muss man sagen, er war jetzt in den Wochen vor der
Kerntenwahl sehr zurückhaltend und hat sich an die Abmachung gehalten bis zu dieser Wahl
quasi die Angriffe einzustellen und sich nicht zu äußern.
Er hält sich jetzt auch daran, ich glaube er tut das auch sehr demonstrativ, er will
damit zeigen, dass er keineswegs der übrige Heckenschütze ist, sondern dass er ein konstruktiver
Player in der Partei ist, unsere Anfragen haben auch ergeben, dass er zumindest bis
zur Salzburgwahl, die ja doch erst, ich glaube in sechs Wochen stattfindet, dass er sich
noch daran halten will, also ob ihm das gelingt und vor allem ob das seinen Getreuen gelingt,
sei dahingestellt, ich glaube das nicht, aber er hat sich jetzt einmal spontan nicht verteidigt.
Spätestens nach dieser Salzburger Landeswahl im April dürfte die Führungsdebatte dann
aber vermutlich noch, auch wenn auch noch aggressiver, eben weitergehen und da stellt
sich jetzt schon so ein bisschen die Frage, wie würde das denn eigentlich ablaufen, wenn
jemand anderer SPÖ-Parteichef in werden will?
Will DOSCO-Ziel das wirklich und wie würde hypothetisch so eine offene Herausforderung
ablaufen?
Naja es gibt einen, ich glaube doch, relativ großen Flügel in der SPÖ, der mit Randy
Wagners Parteichef in Unzufrieden ist, diesen Flügel repräsentiert nach außen hin, DOSCO-Ziel,
der sich selber aber noch nicht deklariert hat, also er sagt in internen Gesprächen
immer wieder und er macht auch kein Held daraus, dass er sich für den besseren Spitzenkandidaten
und für den besseren Parteichef hält, er hat offiziell allerdings noch keinen Schritt
in die Richtung getan, hier zu diesem Ziel zu kommen oder zu einer Lösung zu kommen,
wie kann das passieren?
Letztendlich braucht es einen Parteitag, in dem Fall einen Sonderparteitag, um darüber
abzustimmen.
Der normale reguläre Parteitag wäre für den Herbst kommenden Jahres angesetzt und das
sind wir bereits mitten praktisch, also da kollidieren wir sozusagen mit dem eigentlichen
Waldtermin zur Nationalratswahl, also will die SPÖ eine Lösung herbeiführen, dann braucht
es dazu einen Sonderparteitag, diesen Sonderparteitag kann der Parteivorstand einberufen, das
geht relativ flott, also das geht sogar binnen ein Wochen, Randy Wagner hat angekündigt,
diese oder nächste Woche auch schon einen solchen Parteivorstand einberufen zu wollen,
ob dort dann tatsächlich auch schon eine Entscheidung fällt über einen vorgezogenen
Parteitag oder einen Sonderparteitag, das weiß ich nicht, das kann ich jetzt nicht sagen,
das skurrile ist aber das Hans-Peter Doskuzil, der ja die Ablöse von Randy Wagner betreibt,
in diesem Parteivorstand überhaupt nicht vertreten ist, er ist zwei Landeshauptmann
des Burgenlandes, hat sich in einer, ich sage einmal Trotzphase, aber aus dem Parteipräsidium
und aus dem Vorstand zurückgezogen und nimmt an, keine Ansitzungen dieser Gremien teil.
Aber wenn es jetzt zu seinem Sonderparteitag kommen würde, wer ist jetzt da drinnen, wer
kann quasi abstimmen über die Parteichefin, den Parteichef?
Bei einem Parteitag sitzen die Delegierten drinnen, also da ist die Partei recht breit aufgestellt,
das sind alle Länder, alle Organisationen vertreten, das ist ein recht breites Spektrum,
das hier stimmberechtigt ist.
Also wenn wir jetzt über ganz konkrete Personen reden wollen, dann sind das zum Beispiel eben
die Chefinnen und Chefs der SPÖ Landesorganisationen, also Peter Kaiser in Kärnten zum Beispiel,
oder seine Parteikolleginnen aus Niederösterreich, Salzburg und so weiter.
Ja, die sind sowieso dabei, die sind ja auch im Präsidium üblicherweise und im Vorstand
vertreten, aber ein Parteitag besteht aus vielen Delegierten und versucht, die ganze Breite
der Partei irgendwie darzustellen, also das sind alle Bundesländer natürlich vertreten,
aber auch eben die SPÖ Frauen, die Jugend, die Pensionisten, ich weiß die Zahl jetzt
nicht, aber es sind hunderte Delegierte.
Und welche Rolle spielen so quasi die einfachen Parteimitglieder, die zählen ja scheit sich
nicht zu diesen Delegierten, oder?
Die Parteimitglieder, die einfachen, das sind üblicherweise keine Delegierten oder sind
nicht das Delegierte zugelassen, sie bekehren dann eine Art Mitsprache recht, wenn sich
die Partei zu einer Mitgliederbefragung entschließen würde, was ebenfalls der Parteivorstand
beschließen könnte, da sind dann alle, die ein Parteibuch haben, irgendwie stimmberechtigt
und die Wagner hat ja das selbst schon einmal gemacht, quasi damals ohne Not und kam ja
zu einem relativ guten Ergebnis, also sie erhielt der Zuspruch bei einem Parteitag, wo dann
tatsächlich der neue Parteichef oder die Parteichefin gewählt wird, sind aber die Delegierten
stimmberechtigt und das sind in der Regel Parteifunktionäre.
Und wenn wir jetzt auf diese Delegierten bei einem möglichen Parteitag schauen, kann man
da irgendwie einschätzen, wer mehr Rückhalt hat unter denen, Randy Wagner oder DOSCO-Ziel
und wer sind da die quasi Lager- und Unterstützerinnen?
Das ist eine gute Frage und sie lässt sich nicht so leicht beantworten.
Beide Lager sozusagen, also beide Unterstützer glauben eine Mehrheit in der Partei zu haben,
also Randy Wagner zeigt sich sehr zuversichtlich, dass sie eine Mehrheit in der Partei hat,
sie hat jedenfalls die Unterstützung der SPÖ Frauen, sie hat die Unterstützung der sehr
mächtigen und einflussreichen Wiener Landespartei, aber wenn man dann aus Wien hinausgeht, wird
es schon ein bisschen dünner, es gibt in den Bundesländern in der SPÖ im Augenblick
eine etwas schlechte Stimmung den Wienern gegenüber, also da zählt Randy Wagner natürlich
dazu, aber da zählt auch der Wiener Bürgermeister dazu, dem immer wieder zugeschrieben wird,
dass er derjenige sei, der quasi entscheidet, wer Partei-Chef wird oder nicht, also ja,
er hat da viel mitzureden, er entscheidet das aber nicht alleine und es kann durchaus
sein, dass sich in den Ländern eine andere Mehrheit findet, als die Wiener das glauben
und dass sich die Landespartei-Chefs möglicherweise sogar mehrheitlich für DOSCO-Ziel entscheiden.
Ja, also die Führungsspitze der Partei, glaube ich, steht hinter der Partei-Chefin, aber
darunter ist es bildgänglich schwer auszumachen.
Also DOSCO-Ziel hat viele Unterstützer, glaube ich, in den Bundesländern, Spurgenland steht
logischerweise hinter ihm, aber auch in einigen anderen Ländern in Oberösterreich, in der
Steiermark, in Niederösterreich gibt es DOSCO-Fans, was es ein bisschen schwer macht, das zu
beurteilen, ist der Umstand, dass sich die meisten DOSCO-Ziel-Unterstütze im Augenblick
nicht aus der Deckung trauen und sich nicht offen deklarieren, also wenn man Gespräche
mit Funktionären führt, die man kennt, dann bekommt man da schon ein Stimmungsbild, aber
es gibt jetzt noch keinen einzigen Landespartei-Chef, der sich offen auf die Seite DOSCO-Ziels
gestellt hätte.
Woran das liegt, wann sich das ändern könnte und da bist vielleicht noch ganz andere Kandidat
ihnen gibt, die SPÖ-Chef ihn werden wollen oder könnten, das besprechen wir nach einer
kurzen Pause.
Wir sind gleich zurück.
Frist die Inflation meiner Spates auf?
Soll ich mein Geld in Aktien stecken?
Und wie funktionieren eigentlich Kryptowährungen?
Den neuen Standard-Podcast Lohnt sich das, sprechen wir über alles rund ums Thema Geld
und Geldanlage.
Wie man in Aktien investiert und was genau hinter einem NFT steckt, im Gespräch mit
Expertinnen gehen wir jede Woche diesen und vielen weiteren Fragen auf den Grund.
Lohnt sich das?
Der Standard-Podcast über Geld.
Fühlt er auf, der Standard.at und überall wo es Podcasts gibt.
Michael, in diesem ZIP-Interview gestern hat es Pamela Rendi Wagner ja auch erwähnt, dass
Hans-Peter DOSCO-Ziel vergangenes Jahr eine Umfragienauftrag gegeben hat, die ihn selbst
als quasi besseren Parteichef dargestellt hat im Endeffekt.
War das dann eigentlich schon so eine Art Vorbereitung, um partei-funktionär innen
aus der Deckung zu locken, damit sich DOSCO-Ziel gegebenenfalls unterstützen, falls es zu einer
Abstimmung um die Parteiführung kommt?
Ja, das war ganz klar ein Querschuss aus dem Burgenland.
DOSCO-Ziel ist überzeugt davon, dass es mit der Partei nicht gut läuft und dass sie mit
Rendi Wagner nicht aufgestellt sind.
Er glaubt, er ist der bessere Spitzenkandidat, er ist der bessere Parteichef, er kennt die
Themen besser, er kann mit den Funktionären anders und besser umgehen und er ist auch
der Meinung, dass die Partei inhaltlich neu aufgestellt gehört und nicht nur inhaltlich,
sondern dass man auch die Kommunikation auf neue Beine stellen muss.
Das glaubt er, dass er besser kann.
Wenn wir jetzt den Umfragen glauben wollen, sehen das viele Leute auch tatsächlich so.
Also ich meine, es kursieren unterschiedliche Umfragen und es sind nicht alle veröffentlicht,
also es gibt auch welche, die in den Laden der Parteisekretäre liegen, aber da hat
er jedenfalls bessere Werte als Rendi Wagner.
Jetzt hast du aber auch schon gesagt, dass DOSCO-Ziel noch keine offiziellen Schritte
gesetzt hat, um Parteichef zu werden und dass sich viele seiner UnterstützerInnen bedeckt
halten.
Warum wäre jetzt, wo diese Diskussion so hochbrottelt, wo sich auch Rendi Wagner so aggressiv
zeigt, nicht der Zeitpunkt, dass sich auch quasi DOSCO-Ziel offen ausspricht dafür, dass
er Parteichef werden will oder nicht?
Der Zeitpunkt jetzt hat den Nachteil, dass DOSCO-Ziel ihn sich nicht ausgesucht hat.
Also das Momentum liegt jetzt woanders, das liegt jetzt bei der Parteichefin, sie gibt
im Augenblick die Spielregeln vor, ich glaube sie hat DOSCO-Ziel im Augenblick am falschen
Fuß erwischt, der will sich jetzt nicht deklarieren, ist mein Eindruck, der wollte einen besseren
Zeitpunkt abwarten, ich glaube er wird sich in den nächsten Tagen auch nicht deklarieren,
aber natürlich ist es aus Sicht der Parteichefin logisch fast zwingend, wenn sich hier jetzt
eine Entscheidung herbeiführen will und diese Diskussion nicht auf ewig fortsetzen will.
Also ich meine das geht wirklich an die Substanz der Partei und man sieht das in den Umfragen,
man merkt es in der Stimmung in der Partei, dieses Wiegel-Wagel irritiert sowohl die Funktionärinnen
als auch die Wählerinnen und da muss die Partei rasch zu einer Lösung kommen, ob man DOSCO-Ziel
jetzt zwingen kann, sich zu deklarieren, ich bin mir da nicht sicher, er will ein bisschen
gebeten werden auch, das heißt er will nicht ganz alleine jetzt irgendwie den Schritt nach
vorne machen, ob sich da jetzt, ich weiß es nicht, drei Landeschiffs finden, die in eurer
Öffentlichkeit sagen Hans-Peter, mach du es, probier es, wir stehen hinter dir, im Augenblick
schaut das nicht so aus, aber das kann natürlich binnen weniger Tage eine neue Dynamik bekommen.
Welche Rolle spielen denn da jetzt diese Landtagswahlen, eben die Landtagswahlen
in Kärnten, wo die SPÖ einige Prozent an Stimmen verloren hat und auch die kommende
Wahl in Salzburg, wo sie möglicherweise auch verlieren könnte, solche Landtagswahlverluste
für die SPÖ, spricht das eher für die Position von DOSCO-Ziel oder gegen ihn?
Das kann man jetzt genau so oder so sehen, also die schmerzlichste Wahl war sicher, die
in Niederösterreich, wo die SPÖ auf den dritten Platz zurückgefallen ist, in Kärnten war
das auch ein schmerzliches Ergebnis für die SPÖ, aber immerhin die SPÖ ist dort mit
großem Abstand stärkste Partei geblieben und wird weiterhin den Landeshauptmann stellen.
In Salzburg spielt die SPÖ nicht die große Rolle.
So und jetzt kann man natürlich streiten, sind die ständigen Querschüsse, die aus dem
Burgenland und die von den DOSCO-Ziel-Anhängern kommen, schuld daran, dass die SPÖ so schlecht
performt oder ist es umgekehrt so, wie die DOSCO-Ziel-Leute glauben, ist die schlechte
Performance von Rente Wagner ausschlaggebend dafür, dass die Partei solche Verluste einfährt.
Das lässt sich irgendwie schwer beantworten, ich glaube, es wird badest der Fall sein und
dann kommen ein paar Landes spezifische Eigenheiten auch noch dazu, was in Kärnten ja nicht von
der Hand zu wissen ist.
Jetzt hast du schon gesagt, dass sowohl Rente Wagner als auch DOSCO-Ziel in letzter Zeit
vor allem mit Querschlägen auf den jeweils anderen auffallen, vor allem dadurch negativ
in der Öffentlichkeit stehen, gibt es eigentlich noch andere, weniger kontroverse, wenn ich
das so sagen kann, Kandidatinnen um die Parteivührung, die den beiden quasi die Show stellen
könnten?
Ja, die gibt es, die wurden auch immer wieder in Spiel gebracht von unterschiedlicher Seite,
da gibt es ein paar weniger Aussichtsreiche, die aber auch genannt wurden, wie Alexander
Rabetz, der ehemalige ORF-General oder auch Christian Kern, der schon einmal Kanzler war,
auch die beiden Wiener Stadträter Peter Handke und Peter Hacker wurden schon erwähnt, auch
andere Leute, ich glaube, das würde alles nicht funktionieren und die finden keine Mehrheit
in der Partei.
Aussichtsreiche Kandidaten gibt es auch, das werden zum einen Michael Ludwig selbst, der
Wiener Bürgermeister, der, glaube ich, könnte eine Mehrheit hinter sich bringen und Doris
Bures, die zweite Nationalratspräsidentin, gilt überhaupt als die aussichtsreichste Kandidatin.
Sie wurde auch in Spiel gebracht, ich glaube, sie wurde auch schon gebeten, ich glaube,
sie hat schon hundertmal abgesagt, sie will nicht, wer weiß, vielleicht sagt sie beim
hundertzehnten Mal, ja, im Augenblick schaut es nicht so aus, ich glaube, der Plan von
Bures und ihrem Lager ist eher, dass sie noch Nationalratspräsidentin bleibt und dann
als Bundespräsidentschaftskandidatin antritt, also so gesehen ist die Auswahl in der SPÖ,
wer das machen könnte, nicht sehr groß, zumal Ludwig selbst ja überhaupt keine Anzeichen
zeigt, dass er das selber machen möchte.
Planmäßig ist die kommende Bundesweite Nationalratswahl 2024 angesetzt, was ist da eine Prognose?
Wann werden wir fix wissen, wer da die SPÖ in diese Wahl führt und wer wird das sein?
Hm, gute Frage, wenn die SPÖ halbwegs besinnen ist und wenn sich die Parteifunktionäre
dort irgendwie noch selber ernst nehmen, dann versuchen sie, das so rasches möglich zu
klären, also jetzt in Wirklichkeit, also man muss, glaube ich, jetzt die Weichen stellen,
man muss da ein bisschen die Luft rausnehmen und es wäre ja auch eine Möglichkeit, dass
sich DOSCO-Zil und Rendi-Wagner einigen und sagen, okay, wir machen einen Sonderparteitag,
der findet unmittelbar nach dem Sommer oder vielleicht sogar schon vor dem Sommer statt,
wir treten dort beide an und dort wird die Entscheidung fallen, dort wird es einen Sieger,
eine Siegerin, einen Verlierer, eine Verliererin geben.
Das könnte man eigentlich auch konstruktiv angehen und gemeinsam lösen.
In der Bundesamtstadt Wien hat die SPÖ das ja schon gezeigt, da gab es ja auch eine Kampfabstimmung
um den Wiener Bürgermeister, aus der dann Michael Luttegemer Sieger hervorgegangen ist,
das ging ohne gröbere Verletzungen ab, also da hat man gesehen, dass das funktionieren
kann.
Das Sache ist, dass die Zeit gegen die SPÖ arbeitet, erstens sind die Wahlen und zweitens
schadet jede weitere Woche, in der diese Personaldebatte geführt wird, der Partei,
also sie muss das rasch lösen, wird sie das lösen?
Ich glaube, ja, also es führt kein Weg daran vorbei, die SPÖ wäre gut beraten, im Herbst
sage ich einmal einen Sonderpartei-Tag zu machen und dort wird es dann einen Kandidaten
geben oder auch zwei, René Wagner hat heute eindringlich versichert, sie wird in jedem
Fall antreten, tatsächlich hat sie eine unglaubliche Hartnäckigkeit und man unterschätzt sie,
weil man glaubt, sie wirft jetzt alles hin, das wird sie nicht tun und ob das gut zählt
tatsächlich das Zeug hat hier anzutreten.
Ich bin mir nicht sicher, also ich meine, er hat Ambitionen, er ist total ehrgeizig,
er wird von seinem Ehrgeiz sehr gelenkt, auf der anderen Seite landesobt man in Burgenland,
ist ein relativ gemütlicher Job, wenn du mich nach einer Prognose fragst, ja, es werden
beide antreten, es wird eine Kampfabstimmung geben, wer sie gewinnt, treu ich mir nichts
zu sagen.
Die diplomatische Antwort würde ich in diesem Fall wohl akzeptieren müssen, spätestens
wenn es zu einem Sonderpartei-Tag kommt, werden wir dann auf jeden Fall auch nochmal
über die Führung in der SPÖ reden, danke aber schon mal heute für diese Analyse, Michael
Völker.
Danke.
Wir sprechen jetzt dann in unserer Meldungsübersicht, gleich noch über Streiks am Flughafen und
über ukrainische Hunde.
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auch in Zukunft keine weitere Folge mehr, wir freuen uns auch sehr über gute Bewertungen
oder nette Kommentare.
Jetzt aber dran bleiben, wir sind gleich zurück.
Und hier ist was wir heute sonst noch wissen müssen.
Erstens, wir bleiben noch kurz bei der SPÖ, der Kärntner Parteichef Peter Kaiser wird
dort nämlich trotz Wahlschlappe an der Spitze bleiben, das hat eine Vertrauensabstimmung
heute am Dienstag ergeben.
Die Kärntner SPÖ hat bei der Wahl am vergangenen Sonntag ja rund 9% Punkte verloren, hält aber
weiterhin den ersten Platz.
Welche Regierungskoalition es damit geben wird, das steht aktuell noch nicht fest.
Theoretisch wäre auch in der Regierung ohne Kaisers SPÖ möglich.
Zweitens, am Flughafen Wien schwächer sind heute am Dienstag vormittag mehrere Flüge
der Austrian Airlines ausgefallen.
Grund war zunächst eine Betriebsversammlung der Aua, der im Betriebsrat fordert eine
nachträgliche Erhöhung der Kollektivverträge, weil die Aua im vergangenen Jahr hohe Gewinne
gemacht hat.
Nach der Betriebsversammlung wurde angekündigt, dass bis zum frühen Nachmittag des heutigen
Dienstags ein Wahnstreik stattfinden wird und weil es bisher noch zu keiner Einigung
zu diesen möglichen Gehaltserhöhungen gekommen ist, könnte es in den nächsten Wochen auch
zu weiteren Streiks oder Flugausfällen bei der Aua kommen.
Und drittens, die Atomruine von Tschernobyl war zuletzt ja vor allem wegen Kämpfen
im Ukraine kriegenden Schlagzeilen.
Seit es auf dem Gelände wieder ruhiger geworden ist, kommen da wieder andere Bewohner in den
Fokus, nämlich Hunde.
Wie internationale Forscher ihnen festgestellt haben, leben in Tschernobyl nämlich rund 15
individuelle Hunderudel.
Die Tiere leben meist verwildert, lassen sich aber auch von einheimischen Füttern
und haben sich auch mit den Vorschennten schon angefreundet, wie diese berichten.
Die Forscherinnen wollen jetzt in den kommenden Monaten untersuchen, wie sich die Strahlenbelastung
von Tschernobyl auf die Vierbeiner auswirkt und was das auch für Leben in anderen verstrahlten
Gebieten bedeuten könnte.
Mehr Details dazu und ein Foto von zwei wilden ukrainischen Good Boys finden sie auf der
Standard.t.
Dort lesen sie wie immer auch alles Weitere zum aktuellen Weltgeschehen.
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atderstandard.at.
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Vielen Dank für jede Unterstützung.
Ich bin Tobias Hohl, danke auch fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.
Eine offene Beziehung.
Wie funktioniert das?
Und wie sieht eigentlich die Arbeit einer Dominer aus?
Was erlebt ein Arzt in einer Elfersuchtklinik?
Ich bin Natja Kupsa.
Und ich bin Kevin Recher.
Wir führen ehrliche Gespräche über Liebe und Sex.
In Beziehungsweise ist kein Thema Tabu.
Jeden zweiten Samstag eine neue Folge.
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Der Stimmenverlust der Kärntner SPÖ hat die bundesweite Führungsdebatte befeuert. Wie und wann entscheidet sich, ob die zukünftige Parteiführung Rendi-Wagner oder Doskozil heißt?
Nach der SPÖ-Wahlschlappe in Kärnten steht wieder die bundesweite Parteiführung im Fokus. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner gibt sich angriffig und will auch in eine Kampfabstimmung gegen ihren Konkurrenten gehen – nämlich Hans Peter Doskozil, den Landeshauptmann im Burgenland.
Aber wer bestimmt in der SPÖ eigentlich, wer die Führung übernimmt? STANDARD-Innenpolitikchef Michael Völker spricht im Podcast darüber, wie und wann es in der SPÖ zur Führungsentscheidung kommen wird und ob künftig Rendi-Wagner, Doskozil oder jemand anders die Sozialdemokratie anführen wird.
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