Thema des Tages: Wie mächtig ist die SPÖ Wien wirklich?
DER STANDARD 4/14/23 - Episode Page - 24m - PDF Transcript
Dieser Podcast wird unterstützt von A1.
Ich bin Margit Ehrenhofer, das ist Thema des Tages, der Nachrichten-Podcast vom Standard.
In Wien regiert die SPÖ und das schon seit dem Zweiten Weltkrieg.
Die Partei stellt seit Jahr nicht nur durchgehend den Bürgermeister, ihre Macht durchdringt
das gesamte Wiener Leben, doch auch auf Bundesebene mischt die Stadtregierung in der SPÖ immer
wieder mit.
Zuletzt versuchte Bürgermeister Michael Ludwig mit seiner Unterstützung für Pamela
Rendi Wagner im Rennen um den Parteivorsitz seinen Einfluss zu demonstrieren.
Aber hat die Wiener SPÖ zu viel macht?
Wir fragen nach, wie viel Einfluss der Wiener Bürgermeister wirklich hat und ob letztlich
eher entscheidet, wer auch künftig an der Spitze der SPÖ stehen wird.
Geralt John aus der Standard-Innen-Politik-Redaktion in der SPÖ ermordet es weiterhin aufgrund
des laufenden Rennens um den Parteivorsitz.
Die aktuelle Parteiche für Pamela Rendi Wagner bekommt ja vor allem Unterstützung aus der
Wiener Landesregierung und von Bürgermeister Michael Ludwig und da hört man nun von Politikbeobachtern
aber auch von Stimmen aus der Partei, dass die Wiener SPÖ zu viel Einfluss auf die Bundespartei
hätte.
Du hast jetzt dieses Zusammenspiel von Stadt und Bund etwas genauer angesehen.
Was würdest du sagen, wie sehr ist denn die Wiener Landespartei tatsächlich mit der
Bundespartei verflochten?
Natürlich, es gibt gradationell schon eine große Präsenz von Wiener Protagonisten in
der Bundespartei.
Ich glaube, das liegt zum Teil einfach auch in der Natur der Sache.
Wien ist nun mal die Motropole des Landes, die Main-Power, die intellektuelle Kapazitäten
anzieht so auch in der SPÖ, Nachwuchskräfte gehen irgendwann noch mal oft nach Wien und
die Bundespartei ist im Wien stationiert und die Chef dann eben auch aus diesem Reservat.
Aber es gibt in der gegenwärtigen Situation doch noch einen besonderen Aspekt und zwar
liegt das an der besonderen personellen Verflechtung der handelnden Personen.
Also wenn man sich das anschauen, die Parteichefin ist eine Wienerin mit Pamela Rendi Wagner.
Der Bundesgeschäftsführer ist den Wiener mit Christian Deutsch, die zweite Nationalratspräsidentin
Doris Bures ist ebenfalls Wienerin und der Bürgermeister Michael Ludwig ist logischerweise auch
Wiener.
Und die vereint aber jetzt nicht nur der Geburtsort, sondern das ist schon eine tragfähige
politische Achse von Menschen, die sich zum Teil sehr, sehr lange kennen und ihren Aufstieg
gemeinsam hingelegt haben sozusagen, also das ist schon ein besonderer Aspekt.
Wenn man sich da also so gut kennt, stimmt das dann, dass die Wiener SPÖ besonderen
Einfluss auf die Bundespartei hat?
Naja im gegenwärtigen Fall durch diese Achse gibt es natürlich einen guten Draht von Michael
Ludwig zur Parteichefin, aber ich würde das jetzt auch nicht überbewerten, weil es ist
nicht so, dass deswegen Pamela Rendi Wagner immer nach der Pfeife der Wiener tanzt, also
es gibt auch einige Beispiele, da sollte Ludwig äußerst unzufrieden gewesen sein mit dem,
was die Bundespartei macht, zum Beispiel vor ein paar Jahren, als Rendi Wagner ja diese Machtprobe
schon einmal versucht hat, als sie unter Beschuss war und eine Urabstimmung über ihre Zukunft
einberufen hat, da war Ludwig dem Vernehmen nach sehr dagegen oder auch vor jüngerer
Vergangenheit, als sich Rendi Wagner unabgesprochen, dem Nein der ÖVP zum Schengenbeitritt von
Bulgarien und Rumänen angeschlossen hat, also das war auch sehr gegen den Strich des Bürgermeisters.
Ganz unabhängig von der aktuellen Situation, würde ich sagen, natürlich kann kein Bundes-
SPÖ-Chef ignorieren, was in Wien passiert, Wien ist mit Niederösterreich, die Landespartei
mit den meisten Mitgliedern und schad vor allem aber die meisten Wähler hinter sich, also das
größte Wählerpotenzial jetzt an Zahlen. Also es ist jetzt kein SPÖ-Chef gut beraten zu sagen,
was die Wiener Sorgen schert mich nicht, weil dann kann man den Draht auch dort zu diesem
Potenzial verlieren. Es wäre aber völlig falsch den Umkehrschluss daraus zu ziehen, dass die
Wiener deswegen vorgeben könnten, was der Bund zu tun hat. Das war in der Geschichte sehr oft
ziemlich anders geradert, wenn es darum ging, Parteivorsitzende zu wählen. Wir haben das Beispiel
Bruno Kreiske, der wichtigste Bundeskanzler der zweiten Republik und der erfolgreichste SPÖ-Politiker
ist seinerzeit Parteichef geworden gegen das Betreiben der Wiener. Nicht anders ist es gelaufen
mit Christian Kern, da können wir uns noch erinnern, der wurde von einer Mehrheit aus dem
Bundesländern ins Amt gehieft und auch damals gegen den Willen der Wiener. Also das relativiert
diese Dominanz schon. In den Bundesländern wird gern geagwöhnt, dass sich die Wiener das gern
zu herausnehmen würden, aber die Realität ist dann doch oft eine andere. Michael Ludwig
hast du jetzt schon ein paar Mal angesprochen und als Bürgermeister der größten Stadt Österreichs
hat er natürlich eine gewisse Macht. Was würdest du sagen, wie viel hatte denn tatsächlich innerhalb
der SPÖ? Also ich glaube ja dem Moment weniger Macht, als er haben könnte. Es ist ja so in der
SPÖ, also allein Gänge sind nicht drinnen, es ist immer eine Möglichkeit, eine Gegenmehrheit
gegen die Wiener zu schmieden, wenn sich andere größere Landesparteien zusammen tun. Das hat
die Geschichte ja gezeigt. Allerdings hat Ludwig als einer von drei Landeshauptmalten schon eine
gewisse natürliche Autorität, der steht dem großen Wien vor. Er müsste sie nur nutzen,
indem er im Vorfeld strategisch klug Allianzen schmiedet, indem er die Initiative ergreift.
Und ich finde, das hat er eben jetzt in dem Fall der vorsitzenden Wahl nicht getan. Ich meine es
kann auch für ihn nichts überhören gewesen sein, dass der Umbud über Rende Wagnos Führung
immer weiter angeschwollen ist in der SPÖ. Doch statt rechtzeitig eine Alternative aufzubauen,
hielt er bis zuletzt, zumindest nach außen, in Eisen an ihr fest. Nun ist es eben dann so,
dass er nicht irgendwie die Nachfolgefrage einleiten konnte und eventuell einen Wunschkandidaten
in Stellung bringen konnte. Erst eben nicht der Königsmache im Rathaus, sondern entscheidend
und eine unkalkulierbare Mitgliederbefragung. Da hätte es also mehr Potenzial für Michael
Ludwig gegeben. Jetzt, wenn man sich Wien so anschaut, auch in den letzten Jahrzehnten,
dann kommt mir vor, sind die Bürgermeister, sobald sie im Amt sind, doch relativ unangefochten.
Also wenn ich jetzt an Michael Häupel zum Beispiel denke, die war ja über 20 Jahre lang Bürgermeister
in Wien, ist sich da die Stadtregierung tatsächlich so einig? Stehen da jetzt auch alle Funktionäre
eindeutig hinter Michael Ludwig als Bürgermeister? Naja, also am Sessel Ludwigs, glaube ich,
seht wirklich niemand. Es gibt wahrscheinlich jetzt ein bisschen Umut, so was man so hört,
über das, wie er sich jetzt im Fall Rendi Wagnos verhält, weil da gibt es auch viele, die
ja gar nichts auf der Seite der Bundespartei Chefin stehen und die wundern sich, dass
er sich da so eingebunkert hat. Aber als Bürgermeister und als Führungsperson ist er, glaube ich,
schon ziemlich unangefochten. Aber es hat sich in den letzten Jahren eben halt schon
auch gezeigt, dass das keine Selbstverständlichkeit mehr ist in der Wiener SPÖ Bedenken zurück,
ein Ludwigs-Vorgänger Michael Häupel, der nach 22 Jahren im Amt verabsäumt hat, eine
Nachfolge gut vorzubereiten, hat keinen logischen Kronprinz oder eine Kronprinzessin benannt.
Ja, was ist passiert? Es gab dann tatsächlich eine Lagerbildung und es gab einen Kampf zwischen
einem sogenannten rechten Lager, um Michael Ludwig und einen sogenannten linken Lager,
um Andreas Schieder. Das hat dann eine Kampfabstimmung gemündet und da gab es schon Verletzungen
und eine gewisse Entzweihung in der Partei. Das Ganze ist dann relativ gut ausgegangen,
noch weil Ludwig es doch geschafft hat, die Gräben wieder zuzuschütten, die Hand zur
Versöhnung auszustrecken und heute gibt es wieder eine weitgehende Einigkeit. Aber die
Wiener SPÖ ist sicher kein monolitischer Block, den jeden Fall hinter dem Vorsitzendenbedienungsloh
steht. Das ist vorhin schon angedeutet. Aus den Ländern kommt es ein bisschen die Kritik,
dass sich die Wiener Landespartei zu selbstbewusst vielleicht gibt oder glaubt, sie hat mehr
Macht, als es tatsächlich der Fall ist. Woher kommt denn dieses Selbstbewusstsein, wenn man
so will? Die Wiener SPÖ schäft natürlich aus einer stolzen Tradition, das geht über
100 Jahre zurück. In der Zwischenkriegszeit entstand in Wien das sogenannte Experiment
des roten Wienes. Das war ein international bis heute international bestaunter Versuch,
seine Art sozialdemokratischer Modellstadt zu entwickeln. Also das ging von einem massiven
Ausbau der sozialen Fürsorge über den kommunalen Wohnbau bis zu ambitionierten Schulreformen.
Das schafft natürlich selbstbewusst sein und macht die Wiener durch zu einem gewissen
Rollmodel bis heute. Und natürlich waren sie relativ erfolgreich, wenn man das so sehen
kann. Also die Wiener SPÖ ist eigentlich immer nur gewaltsam aus dem Bürgermeisteramt
verdrängt worden, einmal durch den Austrophaschismus, einmal durch den Nationalsozialisten, aber
nie bei Wahlen. Also sie haben trotz aller Tiefs, die es auch gegeben hat, zumindest
die Führungsposition immer halten können. Mittlerweile auch mit Koalitionspartner, also
die absolute Mehrheit, die ist auch schon wieder länger vorbei, aber das ist natürlich eine
große Leistung. Und deswegen resultiert noch nicht ein gewisses Selbstbewusstsein raus.
Wir machen an dieser Stelle eine kurze Werbeunterbrechung und sind gleich zurück.
Egal wie groß ihr Unternehmen ist, der Weg zum Erfolg ist leichter mit einem zuverlässigen
Partner. Mit innovativen digitalen Lösungen übernimmt A1 Verantwortung für ihr Business.
Vom Einzelunternehmer bis zum Großbetrieb. A1
Gibt es außerirdisches Leben? Haben Tiere ein Bewusstsein? Können wir durch die Zeit
reisen? Es gibt so viele große Fragen, die uns Menschen seit Jahrtausenden beschäftigen.
Aber erst jetzt kann die Wissenschaft Antworten daraus liefern. Oder neue Rätsel entdecken.
Ich bin Tanja Traxler. Und ich bin David Renert. Im Standard-Podcast Rätsel der Wissenschaft
gehen wir großen Fragen der Menschheit auf die Spur. Wir fragen Wissenschaftlerinnen,
was in Schwarzen Löchern passiert, wo die Aliens bleiben und die Fusionskraftwerke und
wo die Mathematik an ihre Grenzen stößt. Rätsel der Wissenschaft gibt mitwoch eine
neue Folge Überall, wo es Podcast gibt.
Gerald, dann kommen wir noch zum aktuellen Führungsstreit in der SPÖ. Aktuell kämpfen
ja drei Bewerberinnen um den Parteivorsitz. Die amtierende SPÖ-Chefin Pamela Rendi Wagner
muss sich gegen Andreas Babler und Hans-Peter Dosko-Zil verteidigen. Wieso tritt da eigentlich
nicht der Wiener Bürgermeister an? Michael Ludwig könnte ja da das Ruder bei der gesamten
SPÖ übernehmen. Naja, es gibt halt einen Beaumont. Das heißt, der Wiener Bürgermeister
ist der beste Job der Welt. Zumindest an Politikfeld. Das hat schon was für sich natürlich. Also,
es ist ein guter Job, Bürgermeister zu sein. Man kann noch relativ viel gestalten. Man ist
frei, aber wahrscheinlich in seiner Gestaltungsmöglichkeit, also man ist in der Bundespolitik, selbst
als Bundeskanzler ist, weil da gibt es mehr internationale Verpleichtungen, gibt es Vorgaben
von der EU. Da kann man in der Kommunalpolitik noch mehr machen. Es ist nicht so aggressiv
vielleicht auch die politische Szene in der Kommunalpolitik. Also die Medienlandschaft
ist nicht so unerbittlich. Es geht alles ein bisschen ruhiger zu, überschaubarer. Und
man ist halt daher über ein überschaubares Reich, so zu sagen. Jetzt könnte man natürlich
auch sagen, naja, könnte nebenbei auch Parteichef werden. Das ist natürlich auch dann ein gewisser
Aufwand. Warum soll man sich das antun? Ist halt immer die Frage, als Wiener Bürgermeister.
Es ist nicht so attraktiv, momentan Oppositionsführer zu sein in der SPÖ. Und die muss er erst
einmal dann wieder hinaufbekommen. Und um sich dann der Bundeskanzler ausgeht, ist alles
anderes unsichtbar. Sicher. Das wird in wirklich Weise davon abgehalten. Und wirklicherweise
spielt auch das naturell auch einfach eine Rolle. Das war ja auch immer beim Vorgänger
Michael Häupel. Das war einfach auch nicht ein Mensch, der so diesen Konflikt sucht,
ja, aber in der Bundespolitik unabdingbar ist. Also dann vielleicht lieber den sicheren
und entspannteren Job behalten. Trotzdem hat Michael Ludwig zumindest schon Stellung
genommen in dieser Mitgliederbefragung und sich eindeutig für Pamela Rendi Wagner ausgesprochen.
Warum eigentlich? Ja, das sind sich selbst Insider nicht immer ganz so sicher. Also
manche sagen, ein liegtlicher Faktor ist, dass für Ludwig Neuerität prinzipiell halt
einfach ein hohes Gutes. Eine andere Rolle spielt wohl schon diese Achse, von der wir
schon gesprochen haben. Also Doris Bures ist eine enge Vertraute, ist mittlerweile auch
eine enge Vertraute von Rendi Wagner. Und es ist halt einfach eine Verbindung, die hält.
Und wenn es eine gute Verbindung gibt, dann ist halt eine Bundesparteichefin auch recht
gut kalkulierbar für einen Wiener Parteichef. Auf der anderen Seite spielt eben einfach
die Rolle, dass offensichtlich Hans-Peter Doskozelt Justament nicht will. Also das
dürfte ein Hauptziel sein, ihn zu verhindern. Die Frage ist halt auch, wenn er Doskozelt
Justament nicht will, welche Alternative hat er? Hat er keine an der Hand? Naja, dann
bleibt ihm vielleicht nichts anderes übrig als Rendi Wagner zu stützen. Es gibt dann
noch alternative Thesen, die meinen, eigentlich wollte die Rendi Wagner auch schon nicht mehr
stützen und das sagen, er habe sich eigentlich schon entschieden, sie auch abzulösen. Nur
hätte das gerne nach seinem eigenen Zeitplan später irgendwie gemacht. Nur ist diese
Rechnung augenscheinlich nicht aufgegangen, wenn es diese Rechnung gegeben hat, denn
die anderen Akteure haben halt einfach nicht stillgehalten. Bekanntlich hat die Rendi Wagner
nach der verlorenen Kärntenwahl die Flucht nach vorne angetreten, um in einen Sonderparteitag
zu erreichen. Und der Doskozelt war halt dann aber auch nicht untätig und hat dann die
Mitgliederbefragung durchgesetzt. Apropos Doskozelt, warum mag ihn Michael Ludwig nicht oder
warum möchte er ihn nicht als Parteichef haben? Ja, auch das gibt Anlass zu Rätseln, denn
eigentlich wirkten die zweimal sehr harmonisch. Also das sah fast so wie eine Achse mal aus
vor ein paar Jahren noch. Ein Grund für das Zerwürfnis kann in der Coronapolitik liegen.
Die Wiener haben sich ja damit den Wiener Weg als besonders streng irgendwie hervor
getan und beim Osterlockdown 2021 hat das Burgenland früher aufgesperrt. Die Wiener
haben das Haarsch kritisiert und die Burgenländer haben das sehr in die falsche Kehle bekommen.
Also die haben das Gefühl gehabt, dass Rendi Wagner und Ludwig den Doskozelt da quasi persönlich
vorwerfen, Dote zu riskieren und das wird bis heute immer noch übergenommen. Ein anderer
Grund mögen die vielen Querschüsse sein, die Doskozelt immer wieder gesetzt hat gegen
Rendi Wagner. Also so etwas geht dem Wienern und speziell Ludwig sehr gegen den Strich und
vor allem auch, als das passiert ist, während des letzten Wiener Wahlkampfes. Das mag
ein anderer Grund sein. Und da noch persönliches vorgefallen ist, von dem wir alle nichts wissen,
kann ich nicht sagen. Hätte es denn eigentlich für die Stadt Wien irgendwelche Vorteile,
wenn Pamela Rendi Wagner weiter die Bundespartei anführt, außer jetzt dieser Achse der Bekanntschaft
eben zwischen Ludwig und Rendi Wagner, die du schon erklärt hast? Ja eben diese Kalkulierbarkeit
pute rüber hinaus, kommt auf an, wie man sieht. Also wenn man jetzt von der Warte von jemanden,
der Rendi Wagner vielleicht nicht zutraut, dass sie die Wahlen gewinnt, könnte man jetzt zynisch
sagen, naja, und der Rendi Wagner ist vielleicht schwarz-blau später mal wahrscheinlich und
historisch ist in so einer Konstellation die Wiener SBA nicht schlecht gefahren. Wir erinnern
uns an 2001, da hat sie unter schwarz-blau sogar die Absolute noch einmal zurückerobert. Aber
dass Ludwig so denkt, das glaube ich dann doch nicht. Nehmen wir mal an, alle Wiener-Partei-Mitglieder
würden sich für Rendi Wagner aussprechen, würden denn diese Stimmen eigentlich reichen, um ihr
den Parteivorsitz zu garantieren? Ja, da müsste man wissen, wie die anderen in den anderen Bundesländern
halt alle wählen. Aber nein, also man muss das relativieren, die Größe der Wiener-Partei. Also
die Mitgliedern sind maximal ein Vierter und das ist wahrscheinlich schon zu hochgegriffen. So ganz
genau wissen wir es nicht, denn die Wiener sind die einzigen, die nicht sagen, wie viele Parteimitglieder
sie haben. Sie sagen, wegen des Datenschutz geht das nicht. Es gibt böse Zungen selbst in der Stadt,
die meinen, das hat eher einen anderen Grund, weil die Faktor, sein Niederösterreich sogar um ein paar
Mitglieder stimmen mittlerweile vor, wie in welter die Zahlungsmoral höher ist und man deswegen
mehr Zahlen in den Mitgliedern verbuchen kann. Also Wien stellt maximal ein Viertel aller SPÖ-Mitglieder
und das wird nicht reichen. Und wenn man die Wiener-Partei hinein hört, ist das so eine Illusion,
weil es ist keinemfalls so, dass irgendwie an der Basis offensichtlich alle dem Ruf ihres Parteiches
folgen und für Randy Wagner Stimmen. Zumindest wenn man die Stimmungslage in der Funktionärschaft
hört, gibt es da Stimmen für alle drei Lager. Also Babler hört man sehr stark, dass der großen
Zulauf haben könnte, weil viele halt wollten, denn DOSCOZIL nicht, aber mit Babler gibt es jetzt
halt eine Alternative, der so für Sozialdemokraten ziemlich jetzig wärmend ist, also ein gestandener
Linker und ja auch DOSCOZIL hat sich auch in Wiener Anhänger. Wer denn das Rennen jetzt tatsächlich
macht, müssen wir noch ein bisschen abwarten. Nun kann es ja natürlich auch sein, dass Pamela
Randy Wagner diese nicht gewinnt und sich zurückziehen muss. Und das ist jetzt wahrscheinlich ein bisschen
Kaffee so zu lesen, aber was glaubst du, würde sich Michael Ludwig dann eher Andreas Babler oder
Hans-Peter DOSCOZIL wünschen? Also so wie ein Mensch gegen den DOSCOZIL momentan auftritt,
müsste man eher auf Babler tippen, aber auch Babler ist vielleicht kein sehr kalkulierbarer
Partner für den Ludwig, also beim DOSCOZIL wüsste er zumindest, woran er ist. Gerald nach allem,
was wir jetzt gehört haben, würdest du sagen, die Wiener SPÖ ist tatsächlich zu mächtig oder
ist es doch eher nur ein Mythos? Na zu mächtig ist immer die Frage, von welchen Standpunkt man
das bewertet. Also ich glaube, dass diese große Macht, die da behauptet wird und ja von Medien
öfter ein bisschen zugeschrieben wird, schon zum Teil in den Mythos ist. Denn die Entwicklungen,
die historischen Sprechen einfach bende, dass es oft Parteivorsitzende gegen den Wiener SPÖ
gibt. Ich glaube, sie könnte mehr Einfluss haben, sie könnte mehr die Dinge lenken, wenn es ihre
Wortführer denn tun würden. Aber diese Chance wurde zuletzt oft ausgelassen. Wir werden sehen,
ob die Unterstützung von Michael Ludwig für Pamela Rendi-Wagner bei der Mitgliederbefragung
ausreicht. Vielen Dank aber dir schon mal heute für diese Einschätzung dazu und auch den Einblick
in das Machtgefüge zwischen der Wiener Stadtregierung und der Bundes-SBÖ, Gerald John. Bitte. Wir
sprechen jetzt in unserer Meldungsübersicht gleich noch über Neuigkeiten zu den Pentagon Leaks und
einen Verdächtigen, der in diesem Zusammenhang festgenommen wurde. Wenn Sie Thema des Tages und
unsere journalistische Arbeit hier beim Standard in der Zwischenzeit unterstützen möchten, dann
können Sie das zum Beispiel tun, indem Sie ein Standard Abo kaufen, zum Beispiel online das pur Abo,
dann können Sie ganz ohne Werbung unserer Seite besuchen oder auch eines unserer Printangebote
alle Infos dazu finden Sie auf Abo slash Standard.at. Wir sind gleich zurück. Egal, wie gross ihr
Unternehmen ist, der Weg zum Erfolg ist leichter mit einem zuverlässigen Partner. Mit innovativen
digitalen Lösungen übernimmt A1 Verantwortung für ihr Business. Vom Einzelunternehmer bis zum
Großbetrieb. A1. Wie viel Geld macht eigentlich glücklich? Werde ich mit Day Trading reich und
ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um in China zu investieren? Das und mehr sehen wir uns in der
neuen Staffel vom Standard Podcast lohnt sich das an. Wir, das sind Davina Brumbauer, Alexander
Amon und Michael Wendisch. Und gemeinsam mit Expertinnen und Experten fragen wir uns, wie ein
Pyramidenspiel funktioniert, was eigentlich ein Baby kostet und ob es sich lohnt, in eine Steueroase
auszuwandern. Lohnt sich das, der Standard Podcast begellt? Findet ihr jeden Dienstag auf
allen gängigen Podcast-Plattformen. Und hier ist, was Sie heute sonst noch wissen müssen.
Erstens. Im Fall der Veröffentlichung von US-Geheimdienstinformationen hat das FBI am
Donnerstag einen Verdächtigen festgenommen. Dabei handelt es sich um einen 21-jährigen Militär
Mitarbeiter namens Jack Teixeira. Er ist Mitglied der Nationalgarde und hat beim Nachrichtendienst
Massachusetts Air National Guard gearbeitet. Laut der Zeitung New York Times trotzt dem
Verdächtigen eine Anklage nach dem Spionage-Gesetz. Dabei könnte jedes einzelne Dokument, das im
Zusammenhang mit den Pentagon Leagues veröffentlicht wurde, eine eigene Anklage bedeuten. Und für
jede Anklage könnte Teixeira bis zu zehn Jahre Haft bekommen. Vergangenes Wochenende wurde
ja bekannt, dass besagte Geheimdienstdokumente, die unter anderem Informationen über den
Ukrainekrieg enthalten, über die Gaming-Plattform Discord veröffentlicht wurden.
Zweitens. Der Chef der deutschen Bildzeitung und Vorstandschef des Medienkonzerns Springer
Matthias Döpfner hat diese Tage mit Chat-Nachrichten zu kämpfen. Die deutsche Zeitung,
die Zeit, hat interne Chats veröffentlicht, die zeigen, wie der Konzernchef auf Berichterstattung
Einfluss nimmt. Döpfner erscheint in den Chats als Trump-Fan-Corona-Maßnahmengegner und mit einer
ganz vorsichtig formuliert Abneigung gegen Menschen aus Ostdeutschland. So schreibt er etwa,
Zitat, die Ossis sind entweder Kommunisten oder Faschisten. Dazwischen tun sie es nicht.
Eglich. Döpfners selbst zieht die Zitate aus dem Zusammenhang gerissen. Eine längere Stellungnahme
können sie auf der Standard.at nachlesen. Drittens. In Ghana wurde erstmals ein effektiver
Impfstoff gegen Malaria für Kinder zugelassen. Der Impfstoff namens R21 Matrix M soll zu 77%
vor einer Infektion schützen. Bisher hatte die beste Impfung nur einen 30%igen Schutz.
Das neue Vakzin könnte damit ein Gamechanger im Kampf gegen Malaria werden. Die Impfung wurde
zunächst von der Food and Drugs Authority Ghana zugelassen, aber auch eine Empfehlung von der
Weltgesundheitsorganisation WHO wird für die kommenden Monate erwartet. Und viertens. Neun Jahre
lang das tun, was man möchte und dabei aber bezahlt werden und solches Angebot würde ich
sofort annehmen. Um Job und Privatleben besser vereinen zu können, spricht sich die Soziologin
Karin Jutschik für eine bezahlte Auszeit von bis zu neun Jahren aus. Wie genau das aussehen soll,
das hat sie unseren Kolleginnen von unserem Schwester Podcast Edition Zukunft erzählt.
Edition Zukunft hören sie überall wo es Podcast gibt und auch auf der Standard.at. Dort lesen
sie auch alles weitere zum aktuellen Weltgeschehen. Falls sie noch Feedback haben oder uns sonst
irgendetwas sagen möchten, dann schicken sie uns gerne eine Mail an Podcast.at der Standard.at.
Und wenn Ihnen diese Folge von Thema des Tages gefallen hat, dann freuen wir uns über eine
gute Bewertung, fünf Sterne oder auch einen netten Kommentar. Und natürlich auch wenn Sie diesen
Podcast abonnieren, dann verpassen sie keine weitere Folge. Ich bin Margit Ehrenhöfer. Vielen
Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.
Was ich nicht nachvollziehen kann ist, warum an jedem Unrecht immer ich Schuld sein soll. Ein
Korruptionskandal jagt den anderen. Österreich hat in den letzten 30 Jahren viel über Klimaschutz
gesprochen, aber zu wenig getan. Die Politik verschläft die Klimakrise. Die Behörden haben
alles richtig gemacht. Fehler vergisst man, statt daraus zu lernen. So sind wir nicht. So ist
Österreich einfach nicht. Aber wie ist Österreich dann? Das wollen wir bei Inside Austria herausfinden.
Wir blicken auf die großen österreichischen Skandale. Von Ibiza bis Ischgl. Wir wollen wissen,
wer dafür in der Politik die Verantwortung trägt. Und wir schauen genau hin, wo Österreich über
seine Grenzen hinaus mitmischt. Vom Wirecard-Skandal bis zum Ukrainekrieg. Das ist Inside Austria von
Standard und Spiegel. Jeden Samstag eine neue Folge überall, wo es Podcast gibt.
Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.
In Wien regiert die SPÖ seit dem Zweiten Weltkrieg. Wie viel Macht die Landespartei in der Bundes-SPÖ hat und was das für den Parteivorsitz bedeutet
In Wien regiert die SPÖ – und das schon seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Partei stellte seither nicht nur durchgehend den Bürgermeister, ihre Macht durchdringt das gesamte Wiener Leben. Doch auch auf Bundesebene mischt die Stadtpartei in der SPÖ immer wieder mit. Zuletzt versuchte Bürgermeister Michael Ludwig mit seiner Unterstützung für Pamela Rendi-Wagner im Rennen um den Parteivorsitz seinen Einfluss zu demonstrieren.
Aber hat die Wiener SPÖ zu viel Macht? Gerald John aus der STANDARD-Innenpolitikredaktion spricht darüber, wie viel Einfluss der Wiener Bürgermeister wirklich hat und ob letztlich er entscheidet, wer auch künftig an der Spitze der SPÖ stehen wird.
Hat Ihnen dieser Podcast gefallen? Mit einem STANDARD-Abonnement können Sie unsere Arbeit unterstützen und mithelfen, Journalismus mit Haltung auch in Zukunft sicherzustellen. Alle Infos und Angebote gibt es hier: abo.derstandard.at