Thema des Tages: Wie mächtig ist die SPÖ Wien wirklich?

DER STANDARD DER STANDARD 4/14/23 - Episode Page - 24m - PDF Transcript

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Ich bin Margit Ehrenhofer, das ist Thema des Tages, der Nachrichten-Podcast vom Standard.

In Wien regiert die SPÖ und das schon seit dem Zweiten Weltkrieg.

Die Partei stellt seit Jahr nicht nur durchgehend den Bürgermeister, ihre Macht durchdringt

das gesamte Wiener Leben, doch auch auf Bundesebene mischt die Stadtregierung in der SPÖ immer

wieder mit.

Zuletzt versuchte Bürgermeister Michael Ludwig mit seiner Unterstützung für Pamela

Rendi Wagner im Rennen um den Parteivorsitz seinen Einfluss zu demonstrieren.

Aber hat die Wiener SPÖ zu viel macht?

Wir fragen nach, wie viel Einfluss der Wiener Bürgermeister wirklich hat und ob letztlich

eher entscheidet, wer auch künftig an der Spitze der SPÖ stehen wird.

Geralt John aus der Standard-Innen-Politik-Redaktion in der SPÖ ermordet es weiterhin aufgrund

des laufenden Rennens um den Parteivorsitz.

Die aktuelle Parteiche für Pamela Rendi Wagner bekommt ja vor allem Unterstützung aus der

Wiener Landesregierung und von Bürgermeister Michael Ludwig und da hört man nun von Politikbeobachtern

aber auch von Stimmen aus der Partei, dass die Wiener SPÖ zu viel Einfluss auf die Bundespartei

hätte.

Du hast jetzt dieses Zusammenspiel von Stadt und Bund etwas genauer angesehen.

Was würdest du sagen, wie sehr ist denn die Wiener Landespartei tatsächlich mit der

Bundespartei verflochten?

Natürlich, es gibt gradationell schon eine große Präsenz von Wiener Protagonisten in

der Bundespartei.

Ich glaube, das liegt zum Teil einfach auch in der Natur der Sache.

Wien ist nun mal die Motropole des Landes, die Main-Power, die intellektuelle Kapazitäten

anzieht so auch in der SPÖ, Nachwuchskräfte gehen irgendwann noch mal oft nach Wien und

die Bundespartei ist im Wien stationiert und die Chef dann eben auch aus diesem Reservat.

Aber es gibt in der gegenwärtigen Situation doch noch einen besonderen Aspekt und zwar

liegt das an der besonderen personellen Verflechtung der handelnden Personen.

Also wenn man sich das anschauen, die Parteichefin ist eine Wienerin mit Pamela Rendi Wagner.

Der Bundesgeschäftsführer ist den Wiener mit Christian Deutsch, die zweite Nationalratspräsidentin

Doris Bures ist ebenfalls Wienerin und der Bürgermeister Michael Ludwig ist logischerweise auch

Wiener.

Und die vereint aber jetzt nicht nur der Geburtsort, sondern das ist schon eine tragfähige

politische Achse von Menschen, die sich zum Teil sehr, sehr lange kennen und ihren Aufstieg

gemeinsam hingelegt haben sozusagen, also das ist schon ein besonderer Aspekt.

Wenn man sich da also so gut kennt, stimmt das dann, dass die Wiener SPÖ besonderen

Einfluss auf die Bundespartei hat?

Naja im gegenwärtigen Fall durch diese Achse gibt es natürlich einen guten Draht von Michael

Ludwig zur Parteichefin, aber ich würde das jetzt auch nicht überbewerten, weil es ist

nicht so, dass deswegen Pamela Rendi Wagner immer nach der Pfeife der Wiener tanzt, also

es gibt auch einige Beispiele, da sollte Ludwig äußerst unzufrieden gewesen sein mit dem,

was die Bundespartei macht, zum Beispiel vor ein paar Jahren, als Rendi Wagner ja diese Machtprobe

schon einmal versucht hat, als sie unter Beschuss war und eine Urabstimmung über ihre Zukunft

einberufen hat, da war Ludwig dem Vernehmen nach sehr dagegen oder auch vor jüngerer

Vergangenheit, als sich Rendi Wagner unabgesprochen, dem Nein der ÖVP zum Schengenbeitritt von

Bulgarien und Rumänen angeschlossen hat, also das war auch sehr gegen den Strich des Bürgermeisters.

Ganz unabhängig von der aktuellen Situation, würde ich sagen, natürlich kann kein Bundes-

SPÖ-Chef ignorieren, was in Wien passiert, Wien ist mit Niederösterreich, die Landespartei

mit den meisten Mitgliedern und schad vor allem aber die meisten Wähler hinter sich, also das

größte Wählerpotenzial jetzt an Zahlen. Also es ist jetzt kein SPÖ-Chef gut beraten zu sagen,

was die Wiener Sorgen schert mich nicht, weil dann kann man den Draht auch dort zu diesem

Potenzial verlieren. Es wäre aber völlig falsch den Umkehrschluss daraus zu ziehen, dass die

Wiener deswegen vorgeben könnten, was der Bund zu tun hat. Das war in der Geschichte sehr oft

ziemlich anders geradert, wenn es darum ging, Parteivorsitzende zu wählen. Wir haben das Beispiel

Bruno Kreiske, der wichtigste Bundeskanzler der zweiten Republik und der erfolgreichste SPÖ-Politiker

ist seinerzeit Parteichef geworden gegen das Betreiben der Wiener. Nicht anders ist es gelaufen

mit Christian Kern, da können wir uns noch erinnern, der wurde von einer Mehrheit aus dem

Bundesländern ins Amt gehieft und auch damals gegen den Willen der Wiener. Also das relativiert

diese Dominanz schon. In den Bundesländern wird gern geagwöhnt, dass sich die Wiener das gern

zu herausnehmen würden, aber die Realität ist dann doch oft eine andere. Michael Ludwig

hast du jetzt schon ein paar Mal angesprochen und als Bürgermeister der größten Stadt Österreichs

hat er natürlich eine gewisse Macht. Was würdest du sagen, wie viel hatte denn tatsächlich innerhalb

der SPÖ? Also ich glaube ja dem Moment weniger Macht, als er haben könnte. Es ist ja so in der

SPÖ, also allein Gänge sind nicht drinnen, es ist immer eine Möglichkeit, eine Gegenmehrheit

gegen die Wiener zu schmieden, wenn sich andere größere Landesparteien zusammen tun. Das hat

die Geschichte ja gezeigt. Allerdings hat Ludwig als einer von drei Landeshauptmalten schon eine

gewisse natürliche Autorität, der steht dem großen Wien vor. Er müsste sie nur nutzen,

indem er im Vorfeld strategisch klug Allianzen schmiedet, indem er die Initiative ergreift.

Und ich finde, das hat er eben jetzt in dem Fall der vorsitzenden Wahl nicht getan. Ich meine es

kann auch für ihn nichts überhören gewesen sein, dass der Umbud über Rende Wagnos Führung

immer weiter angeschwollen ist in der SPÖ. Doch statt rechtzeitig eine Alternative aufzubauen,

hielt er bis zuletzt, zumindest nach außen, in Eisen an ihr fest. Nun ist es eben dann so,

dass er nicht irgendwie die Nachfolgefrage einleiten konnte und eventuell einen Wunschkandidaten

in Stellung bringen konnte. Erst eben nicht der Königsmache im Rathaus, sondern entscheidend

und eine unkalkulierbare Mitgliederbefragung. Da hätte es also mehr Potenzial für Michael

Ludwig gegeben. Jetzt, wenn man sich Wien so anschaut, auch in den letzten Jahrzehnten,

dann kommt mir vor, sind die Bürgermeister, sobald sie im Amt sind, doch relativ unangefochten.

Also wenn ich jetzt an Michael Häupel zum Beispiel denke, die war ja über 20 Jahre lang Bürgermeister

in Wien, ist sich da die Stadtregierung tatsächlich so einig? Stehen da jetzt auch alle Funktionäre

eindeutig hinter Michael Ludwig als Bürgermeister? Naja, also am Sessel Ludwigs, glaube ich,

seht wirklich niemand. Es gibt wahrscheinlich jetzt ein bisschen Umut, so was man so hört,

über das, wie er sich jetzt im Fall Rendi Wagnos verhält, weil da gibt es auch viele, die

ja gar nichts auf der Seite der Bundespartei Chefin stehen und die wundern sich, dass

er sich da so eingebunkert hat. Aber als Bürgermeister und als Führungsperson ist er, glaube ich,

schon ziemlich unangefochten. Aber es hat sich in den letzten Jahren eben halt schon

auch gezeigt, dass das keine Selbstverständlichkeit mehr ist in der Wiener SPÖ Bedenken zurück,

ein Ludwigs-Vorgänger Michael Häupel, der nach 22 Jahren im Amt verabsäumt hat, eine

Nachfolge gut vorzubereiten, hat keinen logischen Kronprinz oder eine Kronprinzessin benannt.

Ja, was ist passiert? Es gab dann tatsächlich eine Lagerbildung und es gab einen Kampf zwischen

einem sogenannten rechten Lager, um Michael Ludwig und einen sogenannten linken Lager,

um Andreas Schieder. Das hat dann eine Kampfabstimmung gemündet und da gab es schon Verletzungen

und eine gewisse Entzweihung in der Partei. Das Ganze ist dann relativ gut ausgegangen,

noch weil Ludwig es doch geschafft hat, die Gräben wieder zuzuschütten, die Hand zur

Versöhnung auszustrecken und heute gibt es wieder eine weitgehende Einigkeit. Aber die

Wiener SPÖ ist sicher kein monolitischer Block, den jeden Fall hinter dem Vorsitzendenbedienungsloh

steht. Das ist vorhin schon angedeutet. Aus den Ländern kommt es ein bisschen die Kritik,

dass sich die Wiener Landespartei zu selbstbewusst vielleicht gibt oder glaubt, sie hat mehr

Macht, als es tatsächlich der Fall ist. Woher kommt denn dieses Selbstbewusstsein, wenn man

so will? Die Wiener SPÖ schäft natürlich aus einer stolzen Tradition, das geht über

100 Jahre zurück. In der Zwischenkriegszeit entstand in Wien das sogenannte Experiment

des roten Wienes. Das war ein international bis heute international bestaunter Versuch,

seine Art sozialdemokratischer Modellstadt zu entwickeln. Also das ging von einem massiven

Ausbau der sozialen Fürsorge über den kommunalen Wohnbau bis zu ambitionierten Schulreformen.

Das schafft natürlich selbstbewusst sein und macht die Wiener durch zu einem gewissen

Rollmodel bis heute. Und natürlich waren sie relativ erfolgreich, wenn man das so sehen

kann. Also die Wiener SPÖ ist eigentlich immer nur gewaltsam aus dem Bürgermeisteramt

verdrängt worden, einmal durch den Austrophaschismus, einmal durch den Nationalsozialisten, aber

nie bei Wahlen. Also sie haben trotz aller Tiefs, die es auch gegeben hat, zumindest

die Führungsposition immer halten können. Mittlerweile auch mit Koalitionspartner, also

die absolute Mehrheit, die ist auch schon wieder länger vorbei, aber das ist natürlich eine

große Leistung. Und deswegen resultiert noch nicht ein gewisses Selbstbewusstsein raus.

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Gerald, dann kommen wir noch zum aktuellen Führungsstreit in der SPÖ. Aktuell kämpfen

ja drei Bewerberinnen um den Parteivorsitz. Die amtierende SPÖ-Chefin Pamela Rendi Wagner

muss sich gegen Andreas Babler und Hans-Peter Dosko-Zil verteidigen. Wieso tritt da eigentlich

nicht der Wiener Bürgermeister an? Michael Ludwig könnte ja da das Ruder bei der gesamten

SPÖ übernehmen. Naja, es gibt halt einen Beaumont. Das heißt, der Wiener Bürgermeister

ist der beste Job der Welt. Zumindest an Politikfeld. Das hat schon was für sich natürlich. Also,

es ist ein guter Job, Bürgermeister zu sein. Man kann noch relativ viel gestalten. Man ist

frei, aber wahrscheinlich in seiner Gestaltungsmöglichkeit, also man ist in der Bundespolitik, selbst

als Bundeskanzler ist, weil da gibt es mehr internationale Verpleichtungen, gibt es Vorgaben

von der EU. Da kann man in der Kommunalpolitik noch mehr machen. Es ist nicht so aggressiv

vielleicht auch die politische Szene in der Kommunalpolitik. Also die Medienlandschaft

ist nicht so unerbittlich. Es geht alles ein bisschen ruhiger zu, überschaubarer. Und

man ist halt daher über ein überschaubares Reich, so zu sagen. Jetzt könnte man natürlich

auch sagen, naja, könnte nebenbei auch Parteichef werden. Das ist natürlich auch dann ein gewisser

Aufwand. Warum soll man sich das antun? Ist halt immer die Frage, als Wiener Bürgermeister.

Es ist nicht so attraktiv, momentan Oppositionsführer zu sein in der SPÖ. Und die muss er erst

einmal dann wieder hinaufbekommen. Und um sich dann der Bundeskanzler ausgeht, ist alles

anderes unsichtbar. Sicher. Das wird in wirklich Weise davon abgehalten. Und wirklicherweise

spielt auch das naturell auch einfach eine Rolle. Das war ja auch immer beim Vorgänger

Michael Häupel. Das war einfach auch nicht ein Mensch, der so diesen Konflikt sucht,

ja, aber in der Bundespolitik unabdingbar ist. Also dann vielleicht lieber den sicheren

und entspannteren Job behalten. Trotzdem hat Michael Ludwig zumindest schon Stellung

genommen in dieser Mitgliederbefragung und sich eindeutig für Pamela Rendi Wagner ausgesprochen.

Warum eigentlich? Ja, das sind sich selbst Insider nicht immer ganz so sicher. Also

manche sagen, ein liegtlicher Faktor ist, dass für Ludwig Neuerität prinzipiell halt

einfach ein hohes Gutes. Eine andere Rolle spielt wohl schon diese Achse, von der wir

schon gesprochen haben. Also Doris Bures ist eine enge Vertraute, ist mittlerweile auch

eine enge Vertraute von Rendi Wagner. Und es ist halt einfach eine Verbindung, die hält.

Und wenn es eine gute Verbindung gibt, dann ist halt eine Bundesparteichefin auch recht

gut kalkulierbar für einen Wiener Parteichef. Auf der anderen Seite spielt eben einfach

die Rolle, dass offensichtlich Hans-Peter Doskozelt Justament nicht will. Also das

dürfte ein Hauptziel sein, ihn zu verhindern. Die Frage ist halt auch, wenn er Doskozelt

Justament nicht will, welche Alternative hat er? Hat er keine an der Hand? Naja, dann

bleibt ihm vielleicht nichts anderes übrig als Rendi Wagner zu stützen. Es gibt dann

noch alternative Thesen, die meinen, eigentlich wollte die Rendi Wagner auch schon nicht mehr

stützen und das sagen, er habe sich eigentlich schon entschieden, sie auch abzulösen. Nur

hätte das gerne nach seinem eigenen Zeitplan später irgendwie gemacht. Nur ist diese

Rechnung augenscheinlich nicht aufgegangen, wenn es diese Rechnung gegeben hat, denn

die anderen Akteure haben halt einfach nicht stillgehalten. Bekanntlich hat die Rendi Wagner

nach der verlorenen Kärntenwahl die Flucht nach vorne angetreten, um in einen Sonderparteitag

zu erreichen. Und der Doskozelt war halt dann aber auch nicht untätig und hat dann die

Mitgliederbefragung durchgesetzt. Apropos Doskozelt, warum mag ihn Michael Ludwig nicht oder

warum möchte er ihn nicht als Parteichef haben? Ja, auch das gibt Anlass zu Rätseln, denn

eigentlich wirkten die zweimal sehr harmonisch. Also das sah fast so wie eine Achse mal aus

vor ein paar Jahren noch. Ein Grund für das Zerwürfnis kann in der Coronapolitik liegen.

Die Wiener haben sich ja damit den Wiener Weg als besonders streng irgendwie hervor

getan und beim Osterlockdown 2021 hat das Burgenland früher aufgesperrt. Die Wiener

haben das Haarsch kritisiert und die Burgenländer haben das sehr in die falsche Kehle bekommen.

Also die haben das Gefühl gehabt, dass Rendi Wagner und Ludwig den Doskozelt da quasi persönlich

vorwerfen, Dote zu riskieren und das wird bis heute immer noch übergenommen. Ein anderer

Grund mögen die vielen Querschüsse sein, die Doskozelt immer wieder gesetzt hat gegen

Rendi Wagner. Also so etwas geht dem Wienern und speziell Ludwig sehr gegen den Strich und

vor allem auch, als das passiert ist, während des letzten Wiener Wahlkampfes. Das mag

ein anderer Grund sein. Und da noch persönliches vorgefallen ist, von dem wir alle nichts wissen,

kann ich nicht sagen. Hätte es denn eigentlich für die Stadt Wien irgendwelche Vorteile,

wenn Pamela Rendi Wagner weiter die Bundespartei anführt, außer jetzt dieser Achse der Bekanntschaft

eben zwischen Ludwig und Rendi Wagner, die du schon erklärt hast? Ja eben diese Kalkulierbarkeit

pute rüber hinaus, kommt auf an, wie man sieht. Also wenn man jetzt von der Warte von jemanden,

der Rendi Wagner vielleicht nicht zutraut, dass sie die Wahlen gewinnt, könnte man jetzt zynisch

sagen, naja, und der Rendi Wagner ist vielleicht schwarz-blau später mal wahrscheinlich und

historisch ist in so einer Konstellation die Wiener SBA nicht schlecht gefahren. Wir erinnern

uns an 2001, da hat sie unter schwarz-blau sogar die Absolute noch einmal zurückerobert. Aber

dass Ludwig so denkt, das glaube ich dann doch nicht. Nehmen wir mal an, alle Wiener-Partei-Mitglieder

würden sich für Rendi Wagner aussprechen, würden denn diese Stimmen eigentlich reichen, um ihr

den Parteivorsitz zu garantieren? Ja, da müsste man wissen, wie die anderen in den anderen Bundesländern

halt alle wählen. Aber nein, also man muss das relativieren, die Größe der Wiener-Partei. Also

die Mitgliedern sind maximal ein Vierter und das ist wahrscheinlich schon zu hochgegriffen. So ganz

genau wissen wir es nicht, denn die Wiener sind die einzigen, die nicht sagen, wie viele Parteimitglieder

sie haben. Sie sagen, wegen des Datenschutz geht das nicht. Es gibt böse Zungen selbst in der Stadt,

die meinen, das hat eher einen anderen Grund, weil die Faktor, sein Niederösterreich sogar um ein paar

Mitglieder stimmen mittlerweile vor, wie in welter die Zahlungsmoral höher ist und man deswegen

mehr Zahlen in den Mitgliedern verbuchen kann. Also Wien stellt maximal ein Viertel aller SPÖ-Mitglieder

und das wird nicht reichen. Und wenn man die Wiener-Partei hinein hört, ist das so eine Illusion,

weil es ist keinemfalls so, dass irgendwie an der Basis offensichtlich alle dem Ruf ihres Parteiches

folgen und für Randy Wagner Stimmen. Zumindest wenn man die Stimmungslage in der Funktionärschaft

hört, gibt es da Stimmen für alle drei Lager. Also Babler hört man sehr stark, dass der großen

Zulauf haben könnte, weil viele halt wollten, denn DOSCOZIL nicht, aber mit Babler gibt es jetzt

halt eine Alternative, der so für Sozialdemokraten ziemlich jetzig wärmend ist, also ein gestandener

Linker und ja auch DOSCOZIL hat sich auch in Wiener Anhänger. Wer denn das Rennen jetzt tatsächlich

macht, müssen wir noch ein bisschen abwarten. Nun kann es ja natürlich auch sein, dass Pamela

Randy Wagner diese nicht gewinnt und sich zurückziehen muss. Und das ist jetzt wahrscheinlich ein bisschen

Kaffee so zu lesen, aber was glaubst du, würde sich Michael Ludwig dann eher Andreas Babler oder

Hans-Peter DOSCOZIL wünschen? Also so wie ein Mensch gegen den DOSCOZIL momentan auftritt,

müsste man eher auf Babler tippen, aber auch Babler ist vielleicht kein sehr kalkulierbarer

Partner für den Ludwig, also beim DOSCOZIL wüsste er zumindest, woran er ist. Gerald nach allem,

was wir jetzt gehört haben, würdest du sagen, die Wiener SPÖ ist tatsächlich zu mächtig oder

ist es doch eher nur ein Mythos? Na zu mächtig ist immer die Frage, von welchen Standpunkt man

das bewertet. Also ich glaube, dass diese große Macht, die da behauptet wird und ja von Medien

öfter ein bisschen zugeschrieben wird, schon zum Teil in den Mythos ist. Denn die Entwicklungen,

die historischen Sprechen einfach bende, dass es oft Parteivorsitzende gegen den Wiener SPÖ

gibt. Ich glaube, sie könnte mehr Einfluss haben, sie könnte mehr die Dinge lenken, wenn es ihre

Wortführer denn tun würden. Aber diese Chance wurde zuletzt oft ausgelassen. Wir werden sehen,

ob die Unterstützung von Michael Ludwig für Pamela Rendi-Wagner bei der Mitgliederbefragung

ausreicht. Vielen Dank aber dir schon mal heute für diese Einschätzung dazu und auch den Einblick

in das Machtgefüge zwischen der Wiener Stadtregierung und der Bundes-SBÖ, Gerald John. Bitte. Wir

sprechen jetzt in unserer Meldungsübersicht gleich noch über Neuigkeiten zu den Pentagon Leaks und

einen Verdächtigen, der in diesem Zusammenhang festgenommen wurde. Wenn Sie Thema des Tages und

unsere journalistische Arbeit hier beim Standard in der Zwischenzeit unterstützen möchten, dann

können Sie das zum Beispiel tun, indem Sie ein Standard Abo kaufen, zum Beispiel online das pur Abo,

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alle Infos dazu finden Sie auf Abo slash Standard.at. Wir sind gleich zurück. Egal, wie gross ihr

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Großbetrieb. A1. Wie viel Geld macht eigentlich glücklich? Werde ich mit Day Trading reich und

ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um in China zu investieren? Das und mehr sehen wir uns in der

neuen Staffel vom Standard Podcast lohnt sich das an. Wir, das sind Davina Brumbauer, Alexander

Amon und Michael Wendisch. Und gemeinsam mit Expertinnen und Experten fragen wir uns, wie ein

Pyramidenspiel funktioniert, was eigentlich ein Baby kostet und ob es sich lohnt, in eine Steueroase

auszuwandern. Lohnt sich das, der Standard Podcast begellt? Findet ihr jeden Dienstag auf

allen gängigen Podcast-Plattformen. Und hier ist, was Sie heute sonst noch wissen müssen.

Erstens. Im Fall der Veröffentlichung von US-Geheimdienstinformationen hat das FBI am

Donnerstag einen Verdächtigen festgenommen. Dabei handelt es sich um einen 21-jährigen Militär

Mitarbeiter namens Jack Teixeira. Er ist Mitglied der Nationalgarde und hat beim Nachrichtendienst

Massachusetts Air National Guard gearbeitet. Laut der Zeitung New York Times trotzt dem

Verdächtigen eine Anklage nach dem Spionage-Gesetz. Dabei könnte jedes einzelne Dokument, das im

Zusammenhang mit den Pentagon Leagues veröffentlicht wurde, eine eigene Anklage bedeuten. Und für

jede Anklage könnte Teixeira bis zu zehn Jahre Haft bekommen. Vergangenes Wochenende wurde

ja bekannt, dass besagte Geheimdienstdokumente, die unter anderem Informationen über den

Ukrainekrieg enthalten, über die Gaming-Plattform Discord veröffentlicht wurden.

Zweitens. Der Chef der deutschen Bildzeitung und Vorstandschef des Medienkonzerns Springer

Matthias Döpfner hat diese Tage mit Chat-Nachrichten zu kämpfen. Die deutsche Zeitung,

die Zeit, hat interne Chats veröffentlicht, die zeigen, wie der Konzernchef auf Berichterstattung

Einfluss nimmt. Döpfner erscheint in den Chats als Trump-Fan-Corona-Maßnahmengegner und mit einer

ganz vorsichtig formuliert Abneigung gegen Menschen aus Ostdeutschland. So schreibt er etwa,

Zitat, die Ossis sind entweder Kommunisten oder Faschisten. Dazwischen tun sie es nicht.

Eglich. Döpfners selbst zieht die Zitate aus dem Zusammenhang gerissen. Eine längere Stellungnahme

können sie auf der Standard.at nachlesen. Drittens. In Ghana wurde erstmals ein effektiver

Impfstoff gegen Malaria für Kinder zugelassen. Der Impfstoff namens R21 Matrix M soll zu 77%

vor einer Infektion schützen. Bisher hatte die beste Impfung nur einen 30%igen Schutz.

Das neue Vakzin könnte damit ein Gamechanger im Kampf gegen Malaria werden. Die Impfung wurde

zunächst von der Food and Drugs Authority Ghana zugelassen, aber auch eine Empfehlung von der

Weltgesundheitsorganisation WHO wird für die kommenden Monate erwartet. Und viertens. Neun Jahre

lang das tun, was man möchte und dabei aber bezahlt werden und solches Angebot würde ich

sofort annehmen. Um Job und Privatleben besser vereinen zu können, spricht sich die Soziologin

Karin Jutschik für eine bezahlte Auszeit von bis zu neun Jahren aus. Wie genau das aussehen soll,

das hat sie unseren Kolleginnen von unserem Schwester Podcast Edition Zukunft erzählt.

Edition Zukunft hören sie überall wo es Podcast gibt und auch auf der Standard.at. Dort lesen

sie auch alles weitere zum aktuellen Weltgeschehen. Falls sie noch Feedback haben oder uns sonst

irgendetwas sagen möchten, dann schicken sie uns gerne eine Mail an Podcast.at der Standard.at.

Und wenn Ihnen diese Folge von Thema des Tages gefallen hat, dann freuen wir uns über eine

gute Bewertung, fünf Sterne oder auch einen netten Kommentar. Und natürlich auch wenn Sie diesen

Podcast abonnieren, dann verpassen sie keine weitere Folge. Ich bin Margit Ehrenhöfer. Vielen

Dank fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

Was ich nicht nachvollziehen kann ist, warum an jedem Unrecht immer ich Schuld sein soll. Ein

Korruptionskandal jagt den anderen. Österreich hat in den letzten 30 Jahren viel über Klimaschutz

gesprochen, aber zu wenig getan. Die Politik verschläft die Klimakrise. Die Behörden haben

alles richtig gemacht. Fehler vergisst man, statt daraus zu lernen. So sind wir nicht. So ist

Österreich einfach nicht. Aber wie ist Österreich dann? Das wollen wir bei Inside Austria herausfinden.

Wir blicken auf die großen österreichischen Skandale. Von Ibiza bis Ischgl. Wir wollen wissen,

wer dafür in der Politik die Verantwortung trägt. Und wir schauen genau hin, wo Österreich über

seine Grenzen hinaus mitmischt. Vom Wirecard-Skandal bis zum Ukrainekrieg. Das ist Inside Austria von

Standard und Spiegel. Jeden Samstag eine neue Folge überall, wo es Podcast gibt.

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In Wien regiert die SPÖ seit dem Zweiten Weltkrieg. Wie viel Macht die Landespartei in der Bundes-SPÖ hat und was das für den Parteivorsitz bedeutet

In Wien regiert die SPÖ – und das schon seit dem Zweiten Weltkrieg. Die Partei stellte seither nicht nur durchgehend den Bürgermeister, ihre Macht durchdringt das gesamte Wiener Leben. Doch auch auf Bundesebene mischt die Stadtpartei in der SPÖ immer wieder mit. Zuletzt versuchte Bürgermeister Michael Ludwig mit seiner Unterstützung für Pamela Rendi-Wagner im Rennen um den Parteivorsitz seinen Einfluss zu demonstrieren.

Aber hat die Wiener SPÖ zu viel Macht? Gerald John aus der STANDARD-Innenpolitikredaktion spricht darüber, wie viel Einfluss der Wiener Bürgermeister wirklich hat und ob letztlich er entscheidet, wer auch künftig an der Spitze der SPÖ stehen wird.

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