GameStar Podcast: Wie Leaks passieren, was sie anrichten, und ob sie manchmal Absicht sind

GameStar GameStar 9/20/22 - Episode Page

Leaks, Leaks, Leaks - wohin man blickt, tröpfeln Geheiminformationen aus der Spielebranche. Über GTA 6, über Diablo 4, über Assassin's Creed. Woran liegt das, was macht es mit Entwicklerinnen und Entwicklern - und wie gehen wir bei GameStar damit um?

Darüber sprechen Michael Graf und Heiko Klinge im Podcast mit Fabian Döhla, der als PR-Manager für Sega und CD Projekt zahlreiche Leaks miterlebt und zuvor als Journalist auch selbst etwas geleakt hat.

Nämlich das Design der ersten Xbox - live bei Giga TV. Das hatte nicht nur für Fabian selbst gravierende Folgen, sondern auch für den Future-Verlag, für den er damals gearbeitet hat.

Als PR-Manager von CD Projekt wiederum hat er miterlebt, wie Cyber-Kriminelle 2021 eine Menge Daten von den Firmenservern stahlen - darunter angeblich die Quellcodes von Cyberpunk 2077, Gwent und The Witcher 3 sowie sensible Personal- und Kontodaten. Die Hacker versuchten, CD Projekt zu erpressen und drohten, die Daten zu veröffentlichen, wenn sie kein Geld bekämen.

Wie bei GTA 6 sind solche Cyber-Angriffe deutlich schwerwiegender als kleinere Leaks, die beinahe täglich passieren - in teils abenteuerlicher Form. Halo 4 etwa wurde auf einem Videorekorder (!) in einer Scheune (!!) geleakt, das jeweils neue Assassin's Creed hingegen gleich zweimal in einem Flugzeug.

Fabian kann erklären, wie Entwicklerstudios darauf reagieren - und welchen Schaden größere Leaks hinter den Kulissen anrichten. Wenn unfertiges Material an die Öffentlichkeit dringt, herrscht in den Studios zum Teil echte Katerstimmung - beispielsweise beim Story-Leak zu The Witcher 3 und als vorab wichtige Story-Wendungen von The Last of Us bekannt wurden.

Fragt sich natürlich, ob sich die Spiele-Industrie hier mit ihrer Kommunikationsweise selbst ein Bein stellt: Wenn Jahre nach einer Ankündigung immer noch keine näheren Infos über ein Spiel bekannt sind, fühlen sich Leaker eventuell dazu »angestachelt«, etwas zu veröffentlichen.

Umgekehrt kursiert immer wieder der Verdacht, dass manche Leaks absichtlich passieren - etwa, um die Vorfreude auf eine Ankündigung zu schüren. Stimmt das wirklich?

Fabian hat eine eindeutige Antwort darauf.