Thema des Tages: Wie die Geiseln der Hamas befreit werden könnten

DER STANDARD DER STANDARD 10/12/23 - Episode Page - 32m - PDF Transcript

Dieser Podcast wird unterstützt von A1. Ich bin Tobias Holub, das ist Thema des Tages,

der Nachrichten-Podcast vom Standard. Noch am frühen Samstagmorgen feiern tausende junge

Leute unter freiem Himmel. Das Motto, Freundschaft, Liebe, Freiheit. Doch dann bricht Panik aus auf dem

Supernova Festival in der israelischen Wüste. Hamas Terroristen landen mit Gleitschirmen auf

dem Gelände, Raketen, Gewährschüsse.

Schreckliche Geschichten von Überlebenden des Supernova-Festivals, die in Fernsehinterviews

preisgegeben wurden. Hunderte Menschen wurden an diesem Tag ermordet und viele weitere wurden

von den Hamas in den Gaserstreifen verschleppt. Diese Geißeln müssen dort unter unmenschlichen

Umständen ausharren und werden vielfach von den Terroristen als menschliche Schutzschilde missbraucht.

Aber spätestens wenn erste Leben genommen werden, entschließt man sich oftmals zur Befreiung von Geißeln.

Wir haben mit einem Soldaten vom österreichischen Jagdkommando darüber gesprochen, wie eine

Geißelbefreiung abläuft und im Außenministerium nachgefragt, wie gefährlich die Lage in Israel

rund fünf Tage nach dem Angriff der Hamas noch immer ist. Herr Clemens Mantl, sie sind Sprecher

im österreichischen Außenministerium und schauen aktuell laufend und sehr genau auf

die Situation in Israel und in Gaza. Und von dort haben wir seit gestern die traurige Gewissheit,

dass bei dem kützlichen Hamas-Angriff auf Israel auch ein Österreicher umgekommen ist. Können

Sie uns kurz sagen, wie es dazu gekommen ist und warum sich eine Person in diesem gefährlichen

Gebiet aufgehalten hat? Im Laufe dieser terroristischen Angriffe, der Hamas, hat das leider auch drei

vermisste österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger gegeben. Und seit gestern haben wir leider

die traurige Gewissheit, dass einer dieser drei ums Leben gekommen ist. Wie gesagt, es handelt sich

um drei österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger, die an und für sich in Israel gelebt haben.

Können Sie uns zu den Personen irgendwelche Details noch sagen, was sich da abgespielt hat?

Wir haben leider keine gesicherten Angaben darüber, was genau passiert ist. Es handelt

sich um drei Männer. Und mehr Informationen noch einmal haben wir leider noch nicht bestätigt.

Es gibt auch Medienberichte, dass zwei dieser Männer in Hamas Gefangenschaft sind, dass sie

aus Geiseln genommen worden sind. Können Sie das bestätigen oder sichertimentieren?

Wir haben nicht einmal dazu gesicherte oder bestätigte Informationen. Wir wissen nichts oder

können nichts über den Aufenthaltsort dieser vermissten Sagen perzeit.

Aber ich nehme an, Sie beobachten die Situation sehr genau und versuchen da etwas herauszufinden,

um den Menschen möglicherweise helfen zu können.

Natürlich selbstverständlich. Wir sind auch mit den Verwandten deshalb in regelmäßigen

Kontakt, um mehr erfahren zu können und natürlich auch um diese zu unterstützen.

Wie geht der österreichische Staat vor, um möglicherweise gefährdeten Österreicher

und Österreicher in einer akuten Gefahr jetzt zu helfen?

Wir haben im Außenministerium die Sicherheitsstufe auf vier erhöht. Das heißt, dass wir an und für

sich von nicht dringend notwendigen Reisen nach Israel abraten. Alle die Österreicherinnen

und Österreicher, die sich aber in Israel aufhalten, wird natürlich geholfen und wir unterstützen

sie insbesondere dabei, das Land natürlich so rasch wie möglich zu verlassen derzeit.

Konkret sieht das so aus, dass wir jetzt seit gestern die ersten Evakuierungsflüge von Tel Aviv

nach Österreich organisieren haben können.

Das heißt, Sie empfehlen Menschen in Österreich auch aktuell aus Israel auszureisen, wenn das möglich ist?

Nein, wir empfehlen derzeit nur nicht hinzureisen. Von nicht dringend notwendigen Reisen raten wir

dringend ab und helfen aber den Personen und den Österreicherinnen und Österreicher, die sich

derzeit bereits in Israel aufhalten.

Mhm. Dafür hätte es gestern am Mittwoch auch einen Flug mit einem Herkulesflugzeug des Bundesheeres

geben sollen. Der ist dann wegen eines technischen Fehlers nicht abgehoben. Können Sie sagen, was

das für ein Fehler war und konnte der mittlerweile behoben werden?

Zum technischen Fehl der Herkules kann ich Ihnen keine Angaben machen. Ich kann Ihnen nur sagen, dass

wir dann alle gemeinsam, nicht relativ, sondern absolut rasch reagiert haben und innerhalb kürzester

Zeit wirklich in einem Kraftakt dann diesen Charterlinienflug von Tel Aviv noch nach Lernarka

organisieren haben können, wo dann gestern um die 95 Personen ausreisen haben können aus Israel.

Das heißt, Sie können auch für die nächsten Tage und Wochen, wenn das nötig ist, sicherstellen,

dass Österreicherinnen, wenn nötig, aus Israel hinausgebracht werden können.

Wir haben heute noch einen weiteren Flug von Tel Aviv nach Wien organisiert. Ein weiterer Flug ist

für morgen geplant wieder von Tel Aviv nach Wien, wo ungefähr wieder circa 170 Österreicherinnen und

Österreicher ausgeflogen werden sollen. Wir wissen momentan, wir haben alle Österreicherinnen und

Österreicher, die bei uns Reise registriert sind, kontaktiert und wir wissen von denen, dass

circa jetzt noch so um die 170 Personen nach Ausreise willig sind. Das entspricht circa der

Kapazität des Flugzeugs morgen. Wir schauen uns aber natürlich weiterhin alle Möglichkeiten an,

wie man Israel verlassen kann. Wir checken da auch die Möglichkeiten auf dem Landweg und ich kann

hier auch sagen, es gibt weiterhin natürlich auch kommerzielle Flüge von Israel, von Tel Aviv

aus Israel raus und wir unterstützen natürlich auch die Österreicher diese Möglichkeiten in

Anspruch zu nehmen. Können Sie nochmal festhalten, auch abseits dieser offiziellen Reisewarnung,

damit sich Menschen einfach einen Eindruck an Bild machen können? Wie gefährlich schätzen

Sie die Situation in Israel und um Gaza herum auch jetzt fünf Tage nach diesem groß angelegten

Hamasangriff noch ein? Es handelt sich momentan nicht um eine Reisewarnung, das wäre ein bis zwei

Sicherheitsstufen höher. Deswegen betone ich, dass es sich um eine Sicherheitsstufe 4 derzeit handelt

und das heißt, dass von nicht dringenden Reisen nach Israel abgeraten wird und das liegt an und

für sich im Einklang auch mit der Einschätzung anderer Länder bezüglich Israel und zur Sicherheitslage

wir beobachten, die natürlich laufend, aber die ändert sich, wie sich vorstellen können in dieser

Riesensituation natürlich permanent auch und wir werden natürlich auch diesbezüglich unsere

Reiseinformationen für Österreicherinnen und Österreicher laufend und tagesaktuell,

wenn nicht sogar stündlich dann entsprechend anpassen. Dann vielen Dank, dass Sie sich

Zeit genommen haben, Herr Clemens Mantel. Danke Ihnen. Auch wenn es über die möglicherweise

österreichischen Geiseln in Gaza streifen, wenige Informationen gibt, die Geiseln, die dort

gefangen gehalten werden, haben einen sehr großen Einfluss auf das Geschehen in Israel,

deswegen sprechen wir gleich noch mit einem Experten darüber, wie diese Geiseln gerettet

werden könnten. Wir sind gleich zurück.

Was ich nicht nachvollziehen kann, ist warum an jedem Unrecht immer ich schuld sein soll.

Ein Korruptionskandal jagt den anderen. Österreich hat in den letzten 30 Jahren viel über Klimaschutz

gesprochen, aber zu wenig getan. Die Politik verschläft die Klimakrise. Die Behörden haben

alles richtig gemacht. Fehler vergisst man, statt daraus zu lernen. So sind wir nicht, so ist

Österreich einfach nicht. Aber wie ist Österreich dann? Das wollen wir bei Inside Austria herausfinden.

Wir blicken auf die großen österreichischen Skandale. Von Ibiza bis Ischgl. Wir wollen wissen,

wer dafür in der Politik die Verantwortung trägt. Und wir schauen genau hin,

wo Österreich über seine Grenzen hinaus mitmischt. Vom Wirecard-Skandal bis zum Ukraine-Krieg.

Das ist Inside Austria von Standard und Spiegel. Jeden Samstag eine neue Folge,

überall, wo es Podcast gibt.

Geiseln unverletzt aus ihrer Gefangenschaft zu befreien ist wohl eine der schwierigsten

Aufgaben, die man sich vorstellen kann. Wir haben deswegen mit einem Experten für Geiselnamen

vom österreichischen Bundesheer telefoniert.

In dieser Lehrgruppe geht es vor allem darum, Soldatinnen auf den Einsatz in Krisengebieten

vorzubereiten und eben auf den Umgang mit Geiselnamen. Herr B., sind denn jetzt bei dieser

Situation in Israel und rund um Gas herum auch österreichische Soldatinnen oder Soldaten im Einsatz?

Sind hier Teile als Krisenunterstützungsteams für das B. Meier im Einsatz?

B. Meier, der technische Ausdruck für das Außenministerium, von dem wir heute schon

viel gehört haben. Und welches Ziel haben diese österreichischen Truppen in Israel?

Die Unterstützung der Diplomatenfort des Botschaftspersonals, die sich um diese Krisenkontakte,

also die österreichische Staatsbürger, die sich in Krisenregionen befinden,

kümmern, Kontakte herstellen und jetzt zurzeit daran arbeiten, eine sichere Rückführung durchführen

zu können. Wenn wir jetzt konkret zur Situation der Geiseln kommen, die es ja im Gaserstreifen,

im Zuge dieses Konfliktes mit Israel in den letzten Tagen gegeben hat,

dann ist die Lage sehr unübersichtlich vor allem, was diese Geiseln angeht. Können Sie ein bisschen

beschreiben, wie sich Einsatzkräfte überhaupt ein Bild machen können über die Gefahrenlage,

über die Situation von Geiseln in so einer unübersichtlichen Situation?

In dieser Spezienlage muss man sagen, dass es alles das Schwierige sein wird,

diese Geiseln zu lokalisieren. Da es ein unübersichtliches, riesiges Dunkelnetzwerk vermutlich

in Gaserstreifen geben wird, dass ja ein Vergangenheit schon genutzt wurde, um Raketen,

Waffen zu lagern und auch zu schmuggeln. Und wir müssen bedenken, dass da Gaserstreifen mit

über 5500 Einwohner pro Quadratkilometer besiedelt ist. Wirklich eine äußerst unübersichtliche

Situation, wo sich eine Befreiung sehr schwierig gestalten wird. Aber die Befreiung ist nicht

immer die erste Option. Die meisten Geiseln kommen auf dem Verhandlungsweg, wenn man sie

international betrachtet frei. Also es ist ja nicht die Hoffnung verloren. Das haben Sie hier

schon klar und die Türkei auch hervorgedan und zwischen dem Konflikt Parteien zu vermitteln,

so kann jede Seite Ihr Gesicht waren und starke Emotionen können so über Mitzmänner

abgebuffert werden. Darüber können wir später vielleicht noch im Detail reden. Aber eine Frage

noch, haben Sie einen Einblick konkret zur Situation in Gas, aber wie viele Menschen da tatsächlich

als Geiseln genommen sind? Haben Sie da irgendwelche Informationen? Nein, da haben wir auch keine

Informationen dazu. Vielmehr als Sie über die Medien wissen, wissen wir da ja auch nicht. Es wird

sich auf die israelische Seite sehr unübersichtlich gestalten, die Situation vor Ort. Was bezwecken

denn eigentlich diese Hamas-Terroristen mit diesen Geiselnamen? Geiseln können unterschiedlichen

Zwecken dienen. Kann hier um Informationen geben, wenn zum Beispiel Soldaten als Geiseln genommen

wurden, von diesen Informationen herauszubekommen. Das Ganze kann politisch motiviert sein. Die können

als menschliche Schutzschilde benutzt werden, einerseits stationär und dort Gebäude, Stellungen

abzusichern oder auch für eine gesicherte Bewegung von A nach B. Man kann sie als menschliche Schutzschilde

verwenden. Man kann sie verwenden, um Gefangene der eigenen Gruppierung hier frei zu pressen,

Druck auszüben. Natürlich ist das Ganze auch ein riesiger Propaganda-Erfolg für die Hamas

und da vermutlich auch eine andere Gruppierung beteiligt ist. Kann es auch sein, dass hier

zu Lösegeldforderungen kommen wird? Können Sie kurz die andere Seite beschreiben? Also wenn

wir jetzt dann die israelischen Behörden das israelische Militär denken, wie wird diese Seite

beeinflusst durch diese Geiselnamen? Können Sie beschreiben, welche Überlegungen dabei den

Entscheidungsträgerinnen aktuell wahrscheinlich durch den Kopf gehen könnten? Es werden hier

sicher verschiedene Einheiten, die sich schon in der Vergangenheit mit Geiselbefreien hervorgetan

haben, den Auftrag bekommen, sich auf mögliche Geiselbefreien vorzubereiten. Welche überlegen

wir jetzt wirklich in der Regierung nicht dann ja auch vor sich gehen, kann ich mich jetzt auch nicht

beantworten. Aber verstehe ich das richtig, wenn jetzt zum Beispiel eine große Bodenoffensive mit

Truppen in Gaser im Raum steht, dann sind diese Geiseln schon ein sehr großer Punkt, der beachtet

werden muss bei den Planungen, oder? Wenn denn bekannt ist, wo sie sich auch wirklich aufhalten,

wie gesagt, wenn diese wirklich in diesen wahrscheinlich 100 km langen Tunnelnetzwerken

versteckt sind, dann wird das sehr schwierig sein, die sie wirklich zu lokalisieren. Außer sie

werden sichtbar angekündigt, irgendwo als menschliche Schutzschinde verwendet. Angeblich wurde

ja auch schon eine Frau mit zwei Kindern von der Hamas ja auch freigelassen, so was kann auch immer

passieren als Zeichen des guten Willens. Können Sie kurz beschreiben, wie dieser Begriff menschlicher

Schutzschild gemeint ist? Ja, das hat man immer wieder bei militärischen Auseinandersetzungen

gesehen, aber auch bei zivilen Geiselnamen, zum Beispiel das Geiselnammer von Gladbeck

in Deutschland, wo Geiseln dazu verwendet werden, a. um eine eigene Stellung, mein Regierungsgebäude,

meine Flugabwehrstellung, den Waffenlager, meine Kaserne, kritische Infrastruktur für die

Gruppierung zu schützen, wo man sichtbaut, hat zumindest im Nahbereich angekündigt,

diese Geiseln platziert, um zu verhindern, dass diese Einrichtung beschossen wird. Ist ja doch

eine Verlegenung notwendig, und so kann auch Geiseln bei Fahrzeugen mitgenommen werden,

um eine gesicherte Bewegung von a noch b zu garantieren, die muss man ja doch auch darauf

aufmerksam machen, dass diese Geiseln mitgeführt werden, sonst ist der Zweck des menschlichen

Schutzschildes ja nicht umsetzbar, dass jetzt zu Friendly Fire kommen kann. Das heißt, wenn ich

das richtig verstehe, in solchen Situationen können Geiseln tatsächlich auch offen angezeigt

werden der Welt, wo sie sich befinden, aber auch nochmal ganz kurz zurück, wenn diese Geiseln

jetzt den Tunnelnetzwerken versteckt sind, dann ist das auch für militärische Aufklärung für

die Geheimdienste in Israel ganz schwierig herauszufinden, wo die sind, habe ich das richtig

verstanden. Es ist sehr schwierig, man kann jedoch vermuten, dass die militärischen Nachrichtendienste,

Geheimdienste, ein ausgedehntes Informationsnetzwerk im Gasestreifen durch Informanten verfügen,

ob das jetzt so effektiv ist, wie sich das vielleicht einige vorstellen, kann ich schwer

beurteilen. Man hat sich jetzt von dieser Tero Attacke Samstagmorgen sehr überraschen lassen,

also kann man annehmen, dass auch die Hermas gelernt hat, ihre wertvolle Information zu schützen,

ihre Führungskirche abzuschirmen, um hier wenig Information nach außen zu lassen. Jedoch sind

jetzt bei dieser großen Anzahl von Geiseln wird auch einiges ein Wachpersonal notwendig sein und

hier kann natürlich Informanten auch dabei sein.

Sprechen wir kurz über eine hypothetische Situation, über ein angenommenes Szenario.

Angenommen die Einsatzkräfte Wissen über den Aufenthaltsort von Geiseln Bescheid. Was passiert

als nächstes? Sie haben vorher schon angesprochen, ist an der erste Schritt erst mal mit Diplomatie

zu versuchen, diese Menschen frei zu bekommen? Verhandlungen wird in der Regel der Vorzug

gegeben, da eine Befreiung immer das Risiko von Verwundung und Tod für die Geisel mit sich

bringt und der überwiegende Anteil wird auf dem Verhandlungswege gelöst. Also die Befreiung ist

nicht die einzige Möglichkeit, die Geiseln freikommen können. Es kommt auch vor, die Flucht,

die meisten werden freigelassen über den Weg von oftmonatelangen Verhandlungen.

Eine ganz große Frage, die sich glaube ich sehr, sehr viele Menschen stellen. Wie verhandelt man

mit Geiselnnehmern? Spielt das da eine Rolle, dass es um Terroristen geht noch dazu in diesem Fall?

Wie muss man sich das vorstellen, so ein Gespräch, so eine Verhandlung?

Wie gesagt, oftmals verläuft das über Mittelsmänner, damit beide Seiten wir Gesicht

wahren können. Es gibt eigene Verhandlungsexperten, da man ja auch diesen Terroristen natürlich

mit Respekt gegenüber auftreten muss. Die tun sich natürlich direkt betroffene Parteien oftmals

schwer. Geiselnnehmer sind oftmals aber auch sehr pragmatische Typen, denen es einfach nur die

erreichende, diverse Ziele geht. In diesem speziellen Fall ist nämlich bei dieser Zwischengruppe

Markation zwischen diesen beiden Lagern natürlich die Verhandlung wahrscheinlich auf direkten

Wege zwischen den Regeln der Hamas äußerst schwierig. Da hier starke Emotionen im Spiel sind

und das Gegenüber teilweise sogar in Menschlicht wird, sonst wären solche Kräueltaten auch nicht

möglich, die aufgetreten sind. Und wann ist dann der Punkt, wo sich die Verhandlerinnen und Verhandler

die Entscheidungsträger entscheiden müssen, dass eben doch ein Zugriff möglich ist, dass die

Verhandlungen zu nichts führen? Welche Bedingungen müssen dafür gegeben sein, dass man diese große

Entscheidung trifft? Das ist oftmals dann der Zeitpunkt, wenn bereits Geiseln zu Schaden gekommen

sind, wenn der gesundheitliche Zustand so bedrohlich ist, dass jetzt am Verhandlungsweg das zu lange

dauern würde. Das ist ein sehr prominentes Beispiel, die Jessica Buchanan aus Amerika,

die in Somalia monatelangefangen gehalten wurde, wo man eigentlich immer gewusst hat, wo sie sich

befindet, weil die Geiseln immer die damals im Freien festgehalten haben und eigentlich

von Baumgruppe zu Baumgruppe mit ihr gezogen sind. Und erst als sich ihr Gesundheitszustand so

verschlechtert hat, dass sie vielleicht nur mal ein paar Wochen überlebt hätte, hat man sich dann

zu einer Befreiung entschieden, die dann glücklicherweise auch gut für sie ausgegangen ist. Aber

spätestens wenn erste Leben genommen werden, entschließt man sich oftmals, wie zum Beispiel

auch 1980, bei der Operation Nimrod in London zur Befreiung von Geiseln, wenn die ersten Leben

bedroht und genommen werden. Und wie läuft dann so eine Befreiung, so ein Zugriff auf Terroristen

mit Geiseln ab? Wie muss man sich das vorstellen und was geht da vielleicht auch den Einsatzkräften

durch den Kopf in so einem Moment? Die Einsatzkräfte bereiten sich jedoch intensives Training

natürlich auf einen Einsatz vor. Wie genau diese TTPs, also die Taktikstechnik sind Procedures für

eine Geiselbefreiung sind und ablaufen, da bin ich um Verständnis, dass wir das jetzt nicht in

einem Podcast oder Interviewpreis geben werden, weil überraschenderweise auch im Deutschsprach

jeden Raum ja sehr vieles Sympathisanten übergesehen hat, hier für die Hamas zugegen sind.

Aber ganz grob geht es da um Bodentruppen, um Menschen, die zugreifen, versteht das richtig?

Ja, ohne Personal, das direkt vor Ort ist, wird eine Geiselbefreiung nicht umsetzbar sein.

Es muss jemand vor Ort die Kontrolle über das Gelände übernehmen können und dann eine

gesicherte Abmarschbewegung auch sicherstellen können. Das muss jetzt nicht immer durch die

lufterfolgende Abmarsch, das kann auch genau so gut auf dem Seeweg oder auf dem Landweg erfolgen.

Und ich nehme an, wir reden da über eher kleine Spezialeinheiten und nicht ein

ganzes Battalion, Soldatinnen und Soldaten. Das kommt auf die Situation darauf an. Es gibt

prominente Beispiele wie die Operation Paras in Sierra Leone, wo der britische S.A.S. wieder mal

sechs britische Geiseln Soldaten befreit hat, von der dameligen Gruppierung der West-Zeitpoes,

wo schon eine ganze falsche Mägerkompanie ein in der Nähe gelegenes Dorf abgeriegelt hat und

der S.A.S. ein anderes Dorf, in dem sich die Geiseln befanden haben, genommen hatten,

die Geiseln befreit hat. Aber auch diese Aktion ist nicht ohne Todesopf auf Seiten

vom S.A.S. vonstatten gelaufen. Es können durchaus große Kräfte eingesetzt werden,

wir haben jetzt die tragischen Eiergäste im Beslan, die eine ganze Schule unter ihre

Kontrolle gebracht haben, auch hier waren sehr viele Kräfte vor Ort. Es kommt auf die Größe

der Gruppierung und das Gelände dort dann, wie groß das Element ist. Und Sie haben das gerade schon

angesprochen, die Gefahr, dass Risiko für alle Beteiligten bei so einem Zugriff ist schon

wirklich extrem hoch, oder? Das kommt wirklich auf die Situation an. Sind das kleine Geiselnämer

Gruppierungen, die ohne Support der lokalen Bevölkerung hier Geiseln genommen haben,

ist das Risiko sicher geringer, als wenn sich Geiselnämer auf die Unterstützung der Bevölkerung

teilweise auch verlassen können. Wie gesagt, bei der Chessig-Überkennung war das Split schnell

erledigt, weil sie mit ihrem dänischen Mitarbeiter nur von neuen Geiselnämern im Freien festgehalten

wurde. Ist das Ganze irgendwo, wo man sich verschanzen kann, wo die Situation unübersichtlich

ist, wird es viel schwieriger für Geiselbefreiungskräfte oder Rettungskräfte hier die Befreiung

durchzuführen? Und das heißt, wenn wir jetzt an den Gaserstreifen denken, sehr dicht besiedelt

und die Hamas verstecken sich, wie man hört, bewusst auch oft unter Zivilbevölkerung, dann

wird das dort schon eine außergewöhnlich schwierige Situation sein, oder? Ja, darüber möchten

wir jetzt da keine Mutmaßungen anstellen. Da haben wir jetzt vor Ort auch nicht mehr

Informationen, aber wenn man das Satellitenbild anzieht vom Gaserstreifen sieht man einfach,

wie dicht besiedelt das Gebiet dort ist. Also wirklich eine schwierige Situation dort. Wie geht es

nach der Befreiung weiter? Wie kann Menschen, die erfolgreich gerettet wurden und vielleicht auch

deren Angehörigen nach solchen Erlebnissen geholfen werden, diese Erlebnisse zu verarbeiten?

Hier ist eine psychologische Nachbetreuung unbedingt notwendig, um diese ehemaligen

Geiseln wieder in das zivile, berufliche, familiäre Umfeld reintegrieren zu können.

Nachweislich ist, in den ersten drei Monaten, wenn man sich hierhin versucht oder auch angeboten

bekommt, sollte man diese auch annehmen und die Chancen sich davon zu erholen, sind da wesentlich

größer, als wenn man mehr als sechs Monate verstreichen lässt. Wir haben schon den Austausch mit

mehreren ehemaligen Geiseln im Innen- und Ausland gehabt und jetzt haben verschiedene Geiseln diese

Erlebnisse gut verarbeitet, teilweise auch Bücher darüber geschrieben und andere Geiseln,

Ex-Geiseln zeigen sich noch immer sichtlich mitgenommen von dieser wirklich dramatischen

Ereignisse, die sie erlebt haben. Jetzt ist die Situation, die wir konkret in Gas und in Israel

sehen, wirklich sehr unübersichtlich, sehr kompliziert, aber vielleicht können sie abschließend

noch einschätzen, wie groß ist die Rolle der Geiseln in Gaser, wie sehr werden die diesen

Konflikten in den nächsten Wochen und alles, was sich da jetzt noch abspielen wird, beeinflussen?

Wie außergewöhnlich sind diese Geiselnamen, die wir da leider sehen mussten?

Darüber kann ich auch keine Mutmaßungen anstellen. Es ist jedoch beachtlich, vielleicht zeigt sich

Hamas selbst davon überrascht, wie viele Geiseln sie nehmen konnten, inwieweit, dass die

Operationsführung der israelischen Armee beeinflusst. Darüber kann ich hier keine Auskunft geben.

Wenn Sie jetzt in Ihrer persönlichen Erfahrung denken, Sie arbeiten offensichtlich schon sehr

lange in diesem Bereich, wie schwierig steht sich diese Situation da, wenn Sie darüber nachdenken,

eben wie man diese Situation wieder auflösen könnte? Wie schwierig ist das dort?

Es ist natürlich sehr schwierig bei dieser Lager mehr als nur sich feindlich gegenüberstellen und

am wünschendstwertesten wäre es natürlich für alle Beteiligten, vor allem für die Geiseln,

könnte ihr am Verhandlungsweg eine Einigung erzielt werden, damit diese auch freikommen.

Alles andere birgt ein nicht kleines Risiko, dass hier Personen zu schaden kommen.

B vom österreichischen Jagdkommando, dann danke ich Ihnen sehr für diese Einblicke.

Vielen Dank. Sehr viele weitere Hintergründe zur aktuellen Situation in Israel und zur

Situation von Österreicherinnen und Geiseln können Sie, wie immer auf der Standard.at nachlesen.

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35. Nürburgring des Standards aktuell besonders gute Konditionen. Wir machen jetzt gleich noch

weiter mit unserer Meldungsübersicht. Wir sprechen unter anderem über das neue Kriegskabinett

in Israel und über die gestrigen Demos zum Thema in Wien. Wir sind gleich wieder da.

Ich bin die Franziska. Ich bin der Martin. Und wir wollen besser leben. Lohnt sich 10.000

Schritte zugehen jeden Tag? Ist das Großraumbüro wirklich so schlecht wie sein Ruf? Spoiler Ja,

bringt zwar Intervall zu fasten. Wir fragen die, die es wirklich wissen und probieren

sich gleich selber aus. Bei besser leben jeden Donnerstag eine neue Folge.

Und hier ist, was Sie heute sonst noch wissen müssen. Erstens, wir bleiben auch in Israel und

schauen auf die dortige Politik. Der israelische Prämie Benjamin Netanyahu hat zur Bildung einer

Einheitsregierung unter Einbezug aller großen Oppositionsparteien aufgerufen. Dadurch sollen

politische Entscheidungen angesichts des Krieges in Israel schneller getroffen werden. Oppositionspolitiker

Benni Ganz ist auf dieses Angebot eingegangen und wird nun also mit regieren. Ein anderer

Politiker, Schere Lapid allerdings, hat einen Beitritt an Bedingungen geknüpft. Demnach müssen

rechtsextreme Politikerinnen aus der Regierung ausgeschlossen werden. Bisher gibt es allerdings

keine Anzeichen, dass Netanyahu auf diese Forderung eingeht. Zweitens, in Wien hat es gestern am

Mittwochabend eine große Kundgebung gegeben, bei der sich Bevölkerung und Politik von Österreich

mit Israel solidarisiert haben. Oskar Deutsch, der Präsident der israelitischen Kultusgemeinde,

hat dabei vor allem die Gräueltaten der Hamas in den vergangenen Tagen betont. Gleichzeitig

sollte am Wiener Stefans Platz eine Demonstration stattfinden, die sich mit der palästinensischen

Bevölkerung im Gaserstreifen und Westjordanland solidarisiert. Diese Kundgebung wurde allerdings

von der Polizei untersagt, mit der Begründung, dass dabei zu Gewalt aufgerufen würde. Im Laufe

des Mittwochabends haben sich trotzdem einige Demonstriererinnen der Stefans Platz versammelt,

die Polizei hat sie größtenteils gewähren lassen und die Demonstration nicht mit Gewalt

aufgelöst. Und drittens, wir kommen noch kurz zur österreichischen bzw. EU-Politik.

Ottmar Karas wird dort nicht mehr zur EU-Parlamentswahl im kommenden Jahr antreten, das hat der 65-Jährige

heute bekanntgegeben. Und zwar will er weder für die ÖVP noch mit einer eigenen Liste kandidieren.

Mit seiner langjährigen Partei hat er jedenfalls abgerechnet, er sagte die vergangenen Monate

seien menschlich enttäuschend gewesen, was die Asylpolitik angeht und dass viele ÖVP-Themen

– Zitat – strategisch notwendiger Unsinn – Ende wären. Ottmar Karas ist im Jahr 1983

für die ÖVP in den Nationalrat eingezogen, zuletzt war er Abgeordneter im Europaparlament und zwar

fast ein Vierteljahrhundert lang. Ob er in Zukunft für den Nationalrat oder die Präsidentschaft in

Österreich kandidieren will, hat er noch offen gelassen. Mehr dazu und alles weitere zum

aktuellen Weltgeschehen können Sie auf der Standard.t nachlesen. Wenn Sie noch nicht genug von

Standard-Podcasts haben, dann kann ich Ihnen entweder besser Leben empfehlen, da geht es darum,

wie man im erwachsenen Alter besser mit seinen Eltern klar kommt. Und bei Serienreif ist eine

Teilnehmerin von Drag Race Germany zu Gast. Besser Leben und Serienreif finden Sie überall,

wo es Podcasts gibt. Wenn Sie dem Standard-Podcast-Team irgendetwas sagen möchten, dann schicken Sie

gerne eine Mail an podcast-at-der-standard.t. Und wenn Ihnen diese Folge von Thema des Tages

gefallen hat, dann abonnieren Sie uns gerne auf Ihrer liebsten Podcast-Plattform, dann verpassen

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Kommentare. Vielen Dank dafür. Die Vorbereitung und Organisation für diesen Podcast hat

Schold Wilhelm übernommen. Ein großer Teil des Audiumaterials wurde von Christoph Neuwet

bearbeitet und außerdem mitgearbeitet haben Antonia Raut, Toni Tietze und Maria von USLA,

darüber hinaus werden Interviews des Senders ABC und des Time Magazine in dieser Folge zitiert.

Vielen Dank an alle Beteiligten und vor allem Ihnen liebe Zuhörerinnen und Zuhörer, vielen

Dank fürs dabei sein. Ich bin Tobias Holop, bis zum nächsten Mal.

Ich bin Doris Priching und ich bin Michael Steingruba und gemeinsam sind wir serienreif.

Das ist der Standard Podcast über die spannende Welt der Serien. Genau, bei uns erfahren Sie

faszinierende Details über House of the Dragon und die Ringe der Macht. Und restlos alles über

satanische Spiele in Stranger Things. Wir widmen uns Seriengrößen von Obi-Wan Kenobi bis zu RuPaul

und zerlegen die neueste Marvel-Serie, Serienreif, euer Streaming Podcast jeden

zweiten Donnerstag, eine neue Folge.

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Bei dem Angriff der Hamas wurden hunderte Menschen auf einem Musikfestival getötet. Viele weitere wurden entführt. Wie geht es für sie weiter?

Einer der ersten Orte, die von dem Großangriff der Hamas am vergangenen Wochenende getroffen wurde, war das Supernova-Musikfestival. In der israelischen Wüste hatten junge Menschen gefeiert, bevor in den frühen Morgenstunde unzählige Terroristen angriffen. Überlebende erzählen von Angst und Gewalt. Hunderte Menschen sind dort ums Leben gekommen, viele weitere wurden als Geiseln entführt.

Diese Geiseln müssen nun im Gaza-Streifen ausharren. Die Hamas missbrauchen sie als menschliche Schutzschilde im Kampf gegen die israelische Armee. Wie schwierig die Rettung von Geiseln in der Praxis ist, darüber spricht ein Soldat vom österreichischen Jagdkommando im Podcast. Wir haben außerdem im Außenministerium nachgefragt, wie Österreichern in Israel geholfen wird, und wie gefährlich die Lage dort noch ist.

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