Thema des Tages: Wie die Deutschen künftig kiffen

DER STANDARD DER STANDARD 4/13/23 - Episode Page - 27m - PDF Transcript

Dieser Podcast wird unterstützt von A1.

Ich bin Tobias Holup, das ist Thema des Tages, der Nachrichten-Podcast vom Standard.

Wir arbeiten innerhalb der Regierung daran, buberts legal zu machen.

Da ist man nicht jede Frage entschieden.

Ich gehe aber davon aus, 2023 buberts legal.

Wann buberts legal?

Diese umgangssprachliche Frage musste sich der deutsche Finanzminister Christian Lindner

sehr oft anhören, seit seine Regierung in Deutschland eine Cannabis-Legalisierung in Aussicht gestellt hat.

Jetzt gibt es konkrete Pläne und tatsächlich soll der Besitz von Handpflanzen unter bestimmten Umständen erlaubt werden.

Was es trotz ursprünglicher Pläne nicht gibt, die zensierte Geschäfte, die Cannabis auch ganz offiziell verkaufen.

Wir sprechen heute darüber, woran eine umfangreiche Legalisierung in Deutschland scheitert.

Wir schauen uns an, wie liberalere Länder in der EU mit ihrem Kurs fahren.

Und wir fragen nach, ob nun auch in Österreich eine Lockerung bei Cannabis-Gesetzen ansteht.

Florian Niedendorfer, du schreibst für die Standard Außenpolitik-Redaktion.

Und du und ich, wir reden im Podcast meistens über Kriege, über Konflikte.

Heute haben wir mal ein bisschen ein anderes Thema, nämlich erreichen uns aus Deutschland Meldungen,

dass jetzt eben tatsächlich wie angekündigt eine Cannabis-Legalisierung umgesetzt werden soll.

Kannst du uns kurz erklären, was ist da der Hintergrund, was meinen wir eigentlich,

wenn wir von Cannabis-Legalisierung konkret sprechen?

Gerne Tobias, ich bin tatsächlich froh und freue mich, dass ich heute mal über weniger brutale Themen

wie den Ukraine-Krieg sprechen darf hier mit dir.

Es geht nämlich um das Thema Cannabis-Legalisierung,

die in Deutschland schon seit einigen Jahren diskutiert wird

und spätestens mit Antritt der Ampelkoalition aus SPD, Grünen und FDP

auf die Speisekarte der Koalition quasi gewandert ist.

Alle drei Parteien hatten sich schon vorab für eine Legalisierung von Cannabis

zu sogenannten Freizeitzwecken geeinigt.

Das heißt, da geht es jetzt nicht um medizinische Cannabis-Produkte,

die teils schon eingesetzt werden und auch nicht um CBD, dieser Nichtpsychotrope,

Wirkstoff, der ja zum Beispiel auch in Österreich legal erhältlich ist,

sondern es geht um klassisches Marihuana und Hashish mit THC-Gehalt.

Das heißt, der Wirkstoff, der tatsächlich ein bisschen psychoaktiv wirkt,

da hat sich die Koalition im insgesamt auf eine Legalisierung geeinigt vorab

und der Gesundheitsminister Karl Lauterbach von der SPD

hat vergangenes Jahr schon einen Vorschlag gemacht.

Lauterbach ist eigentlich von sich aus keinem Befürworter der Legalisierung,

doch er hat einen Vorschlag gemacht, der sehr weitreichend gewesen wäre

und an einige US-Bundestaaten erinnert hätte,

wo man Cannabis in speziellen Geschäften erwerben kann,

wenn man erwachsen ist natürlich.

Nun wurde es ein etwas verwässerter Entwurf einer Legalisierung.

Ich habe es gestern in meinem Artikel Legalisierung Leid genannt.

Nämlich was ist konkret ein Erlaubt in Deutschland?

Erlaubt wird eben nicht sein, dass es in eigens lizenzierten Geschäften verkauft wird,

dass Cannabis wie ursprünglich geplant, sondern es soll einen 2-Stufen-Plan geben.

Die erste Stufe sieht vor, dass erstmal der Eigenbedarf legalisiert wird,

der Eigenanbau viel mehr legalisiert wird.

Das heißt, jeder Erwachsene kann zu Hause oder wo auch immer

drei weiblich blühende Cannabispflanzen aufziehen

und daraus dann eben den Wirkstoff und die Droge ernten, die er oder sie möchte.

Die zweite große Säule dieser Entwurfs sieht die sogenannten Cannabis-Social-Clubs vor.

Das sind Vereine.

Nach dem Vorbild von Barcelona, die spanische Hafenstadt, da gibt es schon einige Hundert.

Vereine, wo man Mitglied sein muss und dort dann gegen Mitgliedsgebühr

und vielleicht ein bisschen Aufpreisprogramm erworbenen Cannabis,

dann unter Aufsicht dieses Vereins gezüchtetes sogenanntes Gras- oder Haschisch beziehen kann.

Das heißt, man muss Mitglied sein, man muss wohl auch dort am Ort gemeldet sein

und man muss erwachsen sein.

Das ist ganz wichtig und das hat Minister Lauterbach ungefähr vor jedem zweiten seiner Seite gestellt.

Man muss erwachsen sein, es geht, der deutschen Koalition dezitiert um den Schutz der Jugend

vor verunreinigter Droge vor kriminellen Banden, die bisher den Markt für Cannabis kontrollieren

in Deutschland und übrigens auch in allen anderen Ländern, wo es nicht legal ist.

Das heißt, der Regierung geht es um Jugendschutz und um das Ausschalten dieser kriminellen Banden,

die hinter den Cannabis-Märkten bisher stehen.

Aber so ein Ausschalten von kriminellen Banden wäre ja wahrscheinlich noch einfacher möglich

mit diesen tatsächlich legalen Geschäften, die du angesprochen hast.

Also die kommen jetzt nicht, wenn ich das richtig verstanden habe.

Die kommen vorerst nicht, was kommt.

Und zwar schon in einigen Monaten sind sogenannte Modellregionen,

wo tatsächlich diese lizenzierten Geschäfte, wo man einfach reingeht

und kramweise vermutlich bis zu 25 Gramm darf man in diesen Social Clubs erwerben.

Wahrscheinlich wäre es auch dort so, wo man einfach reingeht und sich die Droge kauft.

Das gibt es nur in Modellregionen, das wird dann fünf Jahre lang getestet

und am Ende will die Regierung für ganz Europa da eine Art Studie vorstellen,

wie das denn funktioniert mit der Legalisierung in diesen Modellregionen.

Im Moment gibt es diese Geschäfte nicht.

Das ist auch ein Wermutstropfen, weil der Schwarzmarkt vermutlich nicht so stark wird eingedämmt werden können,

wenn es halt diese doch relativ hohe Hürde einer Mitgliedschaft in einem Geschäft gibt.

Denn Schwarzmarkt kennt logischerweise weder Geschäfte noch Mitgliedschaften.

Und warum kommt diese weitreichende Option, die ja ursprünglich anscheinend im Gespräch war, nicht, was ist der Grund dafür?

Offenbar sind es tatsächlich EU-rechtliche Bedenken.

Deutschland ist unter anderem als Schengenmitglied verpflichtet, die Ausfuhr und den Handeln

mit allen Drogen inklusive Cannabis zu unterbinden.

Lauterbach hat Ende November schon mit der Kommission in Brüssel gesprochen

und er hat eigentlich bisher immer gesagt, man hätte sich da irgendwie verständigt.

Offenbar war die Verständigung jetzt nicht so groß, dass man gleich den großen Schritt geht,

sondern man geht erst einmal den kleineren Schritt mit den Social Clubs

und der Legalisierung des Anbaus.

Und dafür braucht man eben jetzt offenbar nicht mehr das Platz der EU-Kommission.

Das haben sowohl Minister Lauterbach als auch sein grüner Kollege Landwirtschaftsminister Cem Özdemir gestern mehrmals gesagt.

Das heißt, das ist die schnelle, die einfache Lösung, finde ich pragmatischer Schritt jetzt in Deutschland.

Jetzt hast du aber auch in der EU in Europa schon andere Länder als Beispiele genannt.

Ich glaube, von Spanien wird auch die Rede, wie eben anders liberaler mit dem Thema Cannabis umgegangen wird.

Wie gut fährt man dort mit diesen Kursen?

Es gibt mehrere Beispiele in Europa, wie Staaten mit Liberalisierung bzw. Legalisierung von Cannabis umgehen.

Die Niederlande, wahrscheinlich das berühmteste Beispiel für Legalisierung sogenannte weicher Drogen,

gelten für Lauterbach für den Deutschen Gesundheitsminister dezidiert nicht als Vorbild,

weil dort man zwar im sogenannten Coffee Shop in Amsterdam sich mit 5 Gramm Marihuana oder Hashish eindecken kann

und das auch konsumieren kann und in der Öffentlichkeit unbehelligt bleibt.

Allerdings ist der Handel, also die Coffee Shops kaufen ihre Ware nach wie vor bei illegalen Produzenten und Produzentinnen ein.

Das heißt, der sogenannte Hinterhof der Coffee Shops ist nach wie vor in der Hand der Mafia-Banden, die Cannabis produzieren.

Das ist also kein Vorbild. Spanien wurde als Vorbild genannt von Lauterbach dezidiert.

Spanien ist eigentlich kein Land, das Cannabis bisher legalisiert hat.

Es gibt allerdings dort im ganzen Land diese sogenannten Cannabis-Social-Clubs und vor allem in Barcelona.

In Barcelona ist deshalb so florierend wahrscheinlich, weil die katalanische Regierung,

die ja traditionell sich gerne mit Matritum Kompetenzen streitet,

auch hier ungern von der Zentrale in Madrid reinreden lässt, wie sie die Cannabis-Politik zu fahren hat.

Und auch in Belgien gibt es diese Social-Clubs und Lauterbach hat ganz einfach diese Beispiele, die es gibt,

versucht auf Deutschland umzumünzen und da ist ihm und der Koalition wohl dieser Weg mit den Clubs am sinnvollsten erschienen.

Ich habe noch eine technische Verständnisfrage.

Wenn der Besitz von Cannabis in Deutschland jetzt bald legalisiert wird,

was passiert denn dann mit Menschen, die jetzt davor auf den letzten Metern noch verurteilt werden wegen Cannabis-Besitz oder ähnlichen?

Was passiert mit dieser Strafe?

Wer wegen Cannabis-Besitzes bisher verurteilt wurde, kann nun mit einer Amnestie rechnen.

Das hat Landwirtschaftsminister Öztürmeer dann gestern noch angekündigt.

Das heißt, Verurteilungen für kleine Mengen an Cannabis-Besitzes kann man aus dem Bundeszentralregister löschen lassen.

Und wenn das neue Gesetz in den Kraft tritt, werden laufende Ermittlungs- und Strafverfahren eingestellt.

Das heißt, wer wegen des Besitzes von Cannabis auch da jetzt eine Höchstmenge geben,

die wahrscheinlich auch um die 25 Gramm oder 50 Gramm sein wird,

wird dann nicht mehr weiter verfolgt von den Justizbehörden.

Man hat sich da in Deutschland anscheinend einige Gedanken gemacht, einige Vergleiche gezogen.

Und was denkst du, wie es da jetzt weitergehen wird mit der Cannabis-Legalisierung in Deutschland?

Also erstens mal, wann tritt diese Legalisierung Leid in Kraft

und denkst du, dass es dann tatsächlich doch noch zu umfangreicherer Legalisierung kommen könnte?

Die Leid-Umsetzung, das heißt, die Legalisierung des Konsumes und des Besitzes kleiner Mengen wird in wenigen Monaten schon über die Bühne gehen.

Da will die Koalition jetzt auch den Schnellen weggehen.

Das heißt, man rechnet nicht damit, dass der Bundesrat zum Beispiel Einspruch erhebt.

Obwohl jetzt zum Beispiel aus Bayern schon Stimmen kommen, die sagen,

in unserem Bundesland wird es auf keinen Fall die Freigabe von Gras geben.

Weitere Schritt wird sein, dass man diesen Modellversuch in einzelnen Regionen, in Landkreisen oder in Städten startet, wo es Geschäfte geben wird,

wo man ähnlich wie im Koffer Shop in Amsterdam einfach einkaufen gehen kann.

Wie lang es dauert, dass diese sogenannten Cannabis-Social-Clubs eröffnen,

weiß man jetzt nicht genau, dass natürlich mit einer ganzen Menge an Bürokratie verbunden,

diese Clubs dürfen zum Beispiel nicht näher als, glaube ich, 50 Meter von der Schule entfernt sein.

Kitas, also Kindergärten usw. sind ebenfalls tabu.

Da gibt es noch eine Menge an bürokratischen Details zu regeln.

Und insgesamt hat sich die Koalition jetzt durchaus einer, wie sie es nennt,

progressiven Cannabis-Politik verschrieben.

Das heißt, ganz aufgehoben ist der Plan einer vollständigen Legalisierung jetzt nicht.

Erst mal aufgeschoben.

Viel war die Rede von dieser sogenannten staatlich kontrollierten Lieferkette.

Das haben die drei Parteien sogar im Koalitionsprogramm festgeschrieben.

Das bedeutet, der Staat kontrolliert schon den Anbau und dann auch den Transport der Drogen zu den Geschäften.

Das ist vorerst mal auf Eis gelegt, soll dann aber spätestens kommen,

wenn die Ergebnisse aus der Modellregion-Studie vorliegen, also in einigen Jahren.

Ob dann die erst regierende Koalition noch am Ruder ist, ist zu bezweifeln.

Ein paar Details gibt es noch zu klären, aber Christian Lindner dürfte recht behalten

mit seiner Aussage 2023 Brubatz-Legal. Wir haben es am Anfang schon gehört.

Was das Ganze jetzt für uns in Österreich noch bedeuten könnte,

das besprechen wir gleich noch und machen vorher eine kurze Pause.

Wir sind gleich zurück.

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A1

Wir fragen Wissenschaftlerinnen, was in Schwarzen Löchern passiert,

wo die Aliens bleiben und die Fusionskraftwerke und wo die Mathematik an ihre Grenzen stößt.

Rätsel der Wissenschaft, jeden Mittwoch eine neue Folge.

Überall, wo es Podcast gibt.

Flo, du hast jetzt schon gesagt, dass also in den nächsten paar Monaten es anstehen dürfte,

dass in Deutschland der private Besitz von kleinen Mengen von Cannabis legal sein wird.

Wie schaut die rechtliche Lage, was das angeht, eigentlich bei uns in Österreich konkret aus?

Bei uns in Österreich ist der Besitz von Cannabis, dass den Wirkstoff THC enthält, illegal.

Das sage ich deshalb dazu, weil der Besitz von Cannabis, dass den Wirkstoff CBD enthält, nicht illegal ist.

Das heißt, das sogenannte CBD-Grass kann man in allen möglichen Geschäften,

in jeder zweiten Straße von Wien zum Beispiel kaufen.

Dort ist auch THC drinnen, aber nur bis zu einer sehr geringen Grenzmenge.

Geahndet wird der Besitz von THC-haltigen Cannabis theoretisch mit Freiheitsstrafen von bis zu sechs Monaten

oder mit Geldstrafen in Höhe von bis zu 360 Tage setzen, je nachdem, wie groß die Menge ist mit der Mann erwischt wird.

Bisher ist aber die Regel so, dass etwa in Wien die Polizei ganz kleine Mengen nicht zur Anzeige bringt.

Das ist allerdings nicht wirklich rechtlich geregelt, das wird einfach im Moment zurückgelegt.

Eine echte Endkriminalisierung ist im Moment überhaupt nicht in Sicht in Österreich.

Die Grünen und die Neos setzen sich dafür ein.

Endkriminalisierung bedeutet eben tatsächlich, dass nicht angezeigt wird, dass es ein Art Verwaltungsvergehen ist,

wie es ja in vielen europäischen Ländern schon längster Fall ist.

Andere Parteien haben sich dem bisher nicht angeschlossen, also nicht einmal die Endkriminalisierung ist in Österreich tatsächlich in Sicht.

Es gab vor kurzem Aufregung um diesen legalen Cannabis-Wirkstoff namens HHC.

Das ist ein Wirkstoff, der in so geringer Menge auf einer Mariana Blüte zu finden ist, dass er nachträglich aufgesprüht wird.

Das wurde nach einigen Monaten, wo damit gehandelt wurde, legal in Österreich auch wieder verboten.

Die waren unter Jugendlichen sehr populär, weil sie eben legal zu erhalten ist, zum Teil in Automaten.

Man kann aber offenbar die Risiken nicht ausschließen, die für die Gesundheit daraus entstehen, wenn man diesen Wirkstoff zu sich nimmt.

Und deswegen wurde er verboten.

Und habe ich das jetzt richtig verstanden, dass du nicht davon ausgehst, dass diese Liberalisierung in Deutschland jetzt auch in Österreich dazu führen könnte,

dass eben die Gesetze da gelockert werden?

Ich finde nicht, dass man davon ausgehen sollte.

Es gibt keine der großen Parteien, die sich für eine Endkriminalisierung oder gar eine Legalisierung von Cannabis einsetzt.

Neos und Grünen haben das zum Teil bisher getan, aber auch da habe ich jetzt nicht allzu großes Engagement,

zum Beispiel von Seiten der Grünen, gemerkt, in den letzten Jahren, als sie in der Regierung waren.

Ich glaube, man sollte nicht damit rechnen in nächster Zukunft.

Wer weiß, was das vorab in Deutschland jetzt bewirkt, ob das deine Auswirkung hat?

Das ist aber Spekulation.

Vor allem auch die Ergebnisse aus diesen Modellregionen und so weiter werden wirklich spannend.

Aber praktisch könnte ja eine Liberalisierung in Österreich ja auch über Umwege passieren.

Wir haben jetzt schon über den Schengenraum gesprochen und es gibt jetzt eben diese Änderungen in Deutschland.

Könnte es nicht sein, dass Österreicher innen dann einfach, wenn sie zum Beispiel in Salzburg, in Tirol, in Oberösterreich leben,

nach Deutschland rüberfahren und sich in Bayern, falls es dort eben auch kommt, legales Cannabis kaufen können?

Das werden sicher Menschen probieren, da bin ich mir ganz sicher.

Es ist ja auch so, dass sehr viele junge Deutsche aus den westlichen Gebieten zum Beispiel einfach in die Niederlande fahren

und sich dort den sogenannten Coffee Shops ausrüsten.

Ich würde aber nicht davon ausgehen, dass das problematisch sein wird.

Erstens mal ist es in Österreich illegal.

Das heißt, bringt man es dann über die Grenze in Österreich,

ist das einfach eine Straftat.

Und zweitens sollen ja diese Cannabis-Social glaubt sich dezidiert an Anwohnerinnen und Anwohner richten.

Das heißt, wer weiß, wie das dann gerne auch gehandhabt wird,

dass Barcelona ist bekannt, dass diese Clubs dort Werbung unter Touristinnen und Touristen machen.

Man kann wohl eine Eintages-Mitgliedschaft abschließen und dann dort sich Cannabis besorgen.

Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das ein probater Weg ist,

für Österreicherinnen und Österreicher illegal, sich in Deutschland Cannabis zu besorgen

und das dann womöglich sogar mitzunehmen.

Davon würde ich strikt abraten.

Vor allem deshalb, weil ja Deutschland keinerlei Interesse an einem Cannabis-Tourismus hat.

Das schließt Gesundheitsminister Lauterbach auch dezidiert aus.

Das will ja eben regeln, indem die Mitgliedschaft in diesen Clubs an den Wohnort gebunden sein wird.

Aber natürlich, es wird immer Missbrauch geben.

Davon geht die Koalition in Deutschland aus.

Überall, wo es neue Gesetze gibt und neue Regeln, neue Rechte, neue Pflichten wird das Missbrauch geben.

Wahrscheinlich auch da.

Aber Flo, wisst ihr eine Einschätzung?

Du hast jetzt ausführlich zu dem Thema recherchiert.

Wir haben heute schon über Vor- und Nachteile gesprochen, in Kriminalisierung zum Beispiel.

Würdest du sagen, dass es eben in ganz Europa Zeit für eine groß angelegte Cannabis-Legalisierung ist oder eben nicht?

Ich würde sagen, es ist definitiv Zeit für eine groß angelegte Cannabis-Endkriminalisierung jedenfalls.

Allein schon deshalb, weil im Moment die Polizei und die Justizbehörden mit einer Vielzahl von Delikten betraut sind,

die eigentlich kleinstedelikte sind.

Allein dafür werden im Moment viel zu viele Menschen in die Kriminalität gedrängt,

indem sie dort in Berührung mit der Justiz kommen.

Ich finde auch, dass der Weg in Deutschland geht, dann ist es ziemlich gut.

Es ist zwar nicht der große Wurf, wie man ihn wahrscheinlich als neu antretende Koalition erstmal ins Programm zimmern muss,

aber es ist ein pragmatischer Weg.

Es ist ein Weg mit dem wahrscheinlich die meisten jungen Leute zumindest nicht negative Folgen haben werden.

Das heißt, es wird jetzt für junge Leute auch nicht wirklich leichter sein, an Cannabis zu kommen,

wenn sie es denn wollen. Das können sie schon bisher relativ einfach in den meisten Regionen Europas über den Schwarzmarkt.

Jeder Schritt, der den Schwarzmarkt ein wenig zur Seite drängt, ist gut.

Erfahrungen aus den USA zeigen aber, dass man, wenn man Cannabis liberalisiert oder legalisiert,

auf jeden Fall mit großer Härte den Schwarzmarkt verfolgen muss.

Das heißt, eine Zeitung werden die Polizei und die Justizbehörden wohl massiv aufrüsten müssen,

um den Schwarzmarkt jetzt in die Schranke zu verweisen.

Insgesamt, glaube ich, ist es der richtige Weg.

Ich finde es wie gesagt einen pragmatischen machbaren Weg, der vielen Leuten das Leben erstmal erleichtern wird.

Und ich glaube nicht, dass deshalb, weil Deutschland Cannabis liberalisiert oder legalisiert,

mehr Menschen anfangen, Drogen zu nehmen.

Da haben die Erfahrungen aus anderen Ländern uns ganz anderes gelehrt bisher.

Es gibt ja auch noch ganz viele Aspekte, die wir heute nicht besprechen konnten zum Thema Cannabis,

wie es auf den Körper wirkt, was es mit medizinischem Cannabis auf sich hat,

was das mit psychischer Gesundheit zu tun hat.

Ich glaube, da gibt es in Zukunft noch genug Material für weitere Podcasts.

Aber auf jeden Fall mal vielen Dank dir, Florian Niedertorfer,

dass du uns diese Situation in Deutschland, diese Legalisierung, leid wiedergesagt hast erklärt hast.

Danke dir.

Und wir sprechen jetzt an in unserer Meldungsübersicht gleich noch über die US-Geheimdokumente,

die vor kurzem gelegt wurden und vor allem darüber, wer dafür verantwortlich sein dürfte.

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und Sie auch keine weitere mehr verpassen wollen,

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oder einen netten Kommentar, damit wir in Zukunft noch mehr Menschen finden können.

Vielen Dank dafür.

Wir sind gleich wieder da.

Ich bin Doris Priching

und ich bin Michael Steingruber

und gemeinsam sind wir Serienreif.

Das ist der Standard-Podcast über die spannende Welt der Serien.

Genau, bei uns erfahren Sie faszinierende Details über House of the Dragon und die Ringe der Macht

und restlos alles über satanische Spiele in Stranger Things.

Wir widmen uns Seriengrößen von Obi-Wan Kenobi bis zu RuPaul

und zerlegen die neueste Marvel-Serie,

die Sie in den letzten Jahren nicht mehr verhindern können.

Serienreif, euer Streaming-Podcast,

jeden zweiten Donnerstag, eine neue Folge.

Und hier ist, was Sie heute sonst noch wissen müssen.

Erstens, rund um die gelegten Geheimdienstdokumente in den USA

dürfte nun bekannt sein, wer für die Leaks verantwortlich ist.

Die US-Zeitung Washington Post berichtet,

dass er in der Zeitung handeln soll, der Zugang zu US-Militärbasen hat.

Dieser soll unzählige Dokumente mitgenommen und abfotografiert haben,

um sie dann auf der Gaming-Plattform Discord mit Freundinnen zu teilen.

Laut Washington Post hat es dabei aber nicht um Russland-Nahe Spionage,

sondern eher um Geltungstrange gegangen sein.

Das hat ein mutmaßlicher Freund des Leakers der Zeitung erzählt.

Er ist nicht ein russian-operativ, er ist nicht ein ukrainian-operativ.

Er ist nicht interessiert,

um any foreign agencies with their attack on the US or other countries.

Er beschreibt diesen als jungen, charismatischen und gottesfürchtigen Waffen-Narren,

der mit den Geheimdienstdokumenten angeben wollte.

Schlussendlich sind die Dokumente dann aus diesem Freundeszirkel hinaus

komplett an die Öffentlichkeit gelangt

und machen nun den ukrainischen Kriegsbemühungen große Probleme.

Mehr zu den Hintergründen können Sie in unserer Thema des Tagesfolge

vom vergangenen Dienstag nach hören, die verlinken wir auch in den Shownotes.

Die US-Behörden haben den Ursprung der Dokumente noch nicht bestätigt,

in jedem Fall wurden aber auch neue Details daraus bekannt

und unter anderem unbestätigte Spekulationen über den Gesundheitszustand von Vladimir Putin.

Zweitens, viele Pendlerinnen haben es wahrscheinlich schon gemerkt,

heute am Donnerstagmorgen konnten die Züge der ÖBB im Osten von Österreich

wegen einer technischen Störung rund eine Stunde lang nicht fahren.

Grund war ein Problem mit einem Stellwerk in Wien,

das schließlich von Technikerinnen der ÖBB behoben wurde.

Der Betrieb konnte noch am Vormittag wieder aufgenommen werden,

im Fernverkehr konnte es aber noch den restlichen Tag lang zu größeren Verspätungen kommen.

Ärgerlich für Reisende, aber auch für die ÖBB selbst,

denn eigentlich hatte man heute betriebsintern den sogenannten Tag der Pünktlichkeit ausgerufen.

Und drittens, die europäische Weltraumorganisation ESA

hat heute am Donnerstag ihre neueste Mission gestartet

und die heißt Juice.

Da steht in diesem Fall nicht für einen englischen Fruchtsaft,

sondern für Jupiter-Ice Moons Explorer.

Das Ziel ist also der Planet Jupiter und vor allem die Erforschung seiner Monde.

Kalisto, Europa und Ganymit heißen diese frostigen Gasriesen

und unter deren Eisdecke könnten riesige Ozeane gute Bedingungen für außerirdisches Leben bieten.

Bis wir mehr darüber wissen, könnte noch einige Zeit vergehen,

denn die Juice-Rakete soll erst 2031 beim Jupiter ankommen

und dann noch einige Jahre für ihre Forschungsarbeit brauchen.

Jetzt muss die Sonde also erstmal viele hunderte Millionen Kilometer zurücklegen

und dabei Temperaturen zwischen plus 250 und minus 230 Grad standhalten.

Bleib zu hoffen, dass es dabei weniger technische Schwierigkeiten als heute Morgen bei den ÖBB gibt.

Wie der Start der Rakete verlaufen ist,

das können Sie auf der Standard.at nachschauen und nachlesen.

Wenn Sie noch mehr Standard-Podcasts hören wollen, dann kann ich Ihnen heute zwei verschiedene empfehlen.

Einerseits geht es in unserem Schwester-Podcasts besser leben,

darüber, was man über die aktuelle Pollenallergie-Situation wissen muss

und was man selbst tun kann, wenn man Allergikerin ist.

Bei den KollegInnen von Serienreif geht es in der aktuellen Folge um die Datingshow Too Hot to Handle,

um den Fluencerin Anna Striegel, die dort dabei war

und um deren Masturbations-Challenge.

Also, wenn Sie mehr darüber wissen wollen, unbedingt nachhören überall, wo es Podcasts gibt.

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und uns damit sehr unterstützen, also vielen Dank dafür.

Ich bin Tobias Holup, danke auch fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

Wie viel Geld macht eigentlich glücklich?

Werde ich mit Day Trading reich und ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um in China zu investieren?

Das und mehr sehen wir uns in der neuen Staffel vom Standard-Podcast lohnt sich das an.

Wir, das sind Davina Brumbauer, Alexander Amon und Michael Wendisch.

Und gemeinsam mit Expertinnen und Experten fragen wir uns, wie ein Pyramidenspiel funktioniert,

was eigentlich ein Baby kostet und ob es sich lohnt, in eine Steueroase auszuwandern.

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In Deutschland ist der Besitz von Hanfpflanzen bald erlaubt, über offizielle Verkaufsstellen wird noch diskutiert. Wird sich Österreich daran ein Vorbild nehmen?

In Interviews wird der deutsche Finanzminister Christian Lindner seit Monaten gefragt, wann es mit der angekündigten Cannabis-Legalisierung in Deutschland so weit sei. Jetzt hat die deutsche Regierung einen konkreten Plan angekündigt, und tatsächlich soll der Besitz von Hanfpflanzen – unter bestimmten Umständen – erlaubt werden.

Was es trotz ursprünglicher Pläne nicht geben soll: lizensierte Geschäfte, die Cannabis auch ganz offiziell verkaufen. Im Podcast spricht STANDARD-Außenpolitikredakteur Florian Niederndorfer darüber, woran eine umfangreiche Legalisierung in Deutschland scheitert – was dafür und dagegen spricht. Wir schauen uns an, wie liberalere Länder in der EU mit ihrem Kurs fahren. Und wir fragen nach, ob auch in Österreich eine Lockerung bei Cannabis-Gesetzen ansteht.

Unter diesem Link finden Sie einen ausführlichen Podcast zu den aktuellen US-Geheimdienstleaks

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