Input: «Wer kümmert sich um mich?» So geht es alten Menschen ohne Kinder

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) 10/25/23 - 28m - PDF Transcript

Ich hoffe, dass es dir nicht mehr geht.

Ja, dann müsste ich es auch nicht.

Es gibt eine gesellschaftliche Entwicklung, die betrifft uns alle.

Früher oder später.

Es geht um die Frage, wer kümmert sich an mich, wenn ich irgendwann alt bin?

Bei den treu gefallten Leuten übernehmen wir meistens die King.

Damit ist nicht die medizinische Fragment, sondern einfach da sein.

Im Alltag etwas helfen und unterstützen.

Wir sitzen, machen das meistens die King und viele Generationen vor uns,

haben es auch so gemacht.

Die Jungen schauen zu den Alten.

Aber das verändert sich jetzt.

Das Modell geht häufig nicht mehr auf.

Entweder hat man keine King oder sie wohnen weit weg.

Man will gar nicht, dass sich die eigenen King um ihn kümmern müssen.

Und gleich ist das System in Schweiz darauf aufgebaut,

dass ältere Leute jemanden in ihrem näheren Umfeld zu ihnen schauen.

Darum stelle ich die Input-Pfrage.

Wie geht es eigentlich Alten, die keine King haben?

Input.

Mein Name ist Matthias von Wartburg.

Ich treffe als Erstes Walter Schütze.

Er hat uns im Garten auf mich gewartet.

Ich würde mir lieber das Mikrofon anhängen.

Walter Schütze ist 80, er hat sich vor 20 Jahren früh pensioniert.

Er war Lehrer. Heute lebt er alleine.

Meine Frau ist vor fünf Jahren gestorben.

Sie kommt aus schwierigen Verhältnissen.

Ich habe mit meiner Frau eigentlich nie so sehr darüber gesprochen.

Ich habe aber den Eindruck,

dass sie aus dieser Konstellation nicht Kinder haben wollen.

Aber hat die ihr euch grundsätzlich King vorstellen können?

Ja, ja, ich schon.

Aber auch ohne King sei er glücklich, sagt er.

Und langweilig wäre es ihm nie.

Er gibt Vorträge in meinen Altersvereinen.

Er ist immer noch Prüfungsexperte bei Matura-Prüfungen.

Und er hat einen grossen bekannten Kreis.

Von meinen Altersgenossen habe ich ein bisschen den Eindruck,

dass sie in den Heimen etliche sind

und warten darauf, dass sich jemand meldet.

Und ich denke, ich mache doch etwas.

Oder gehen die jemanden auf und trinken Kaffee

oder Bier kippen.

Ich weiss auch nicht was.

Der Walderschutz heisst übrigens eigentlich anders.

Er war aber irgendwie unwohl,

mit seinem richtigen Namen hier zu sprechen.

Darum ist er teuer.

Wir sagen nicht seinen richtigen Namen.

Dafür erzählt er alles und das ganz Persönliche.

Seit einem Jahr verkehr ich häufig mit einer jungen Freundin,

die noch nicht mal 40 ist.

Und wir haben es lustig.

Das ist eine freche, selbstbewusst,

kritisiert mich in gutem Ausmaß.

Und er ist richtig gut und freundlich.

Er wohnt mit 80 under Walderschutz noch alleine

und ist nicht auf Hilfe angewiesen.

Nein, ich bin eigentlich gut vernetzt.

Zwei, drei Mal gehe ich den Hund ausführen von den Nachbarn.

Er ist alt und nicht so gut zu Fuß.

Und dann gehe ich etwa zwei, drei Mal mit ihnen essen.

Die Nachbarn, die schon alt ist und den Hund ausführen,

sind 80 Jahre alt.

Wann ist man denn alt?

Das ist noch schwierig zu sagen.

Ich habe ja nichts.

Ich nehme keine Bühne und habe keinen Lufthochdruck,

wie man in dem sagt.

Das ist ein Ausnahm.

Ich bewege mich aber.

Ich fahre jeden Morgen in der Regel Velo.

Je nach Lust und Laune, 10, 20 Kilometer.

Heute Morgen liegt nur ein Sechs.

Ich möchte eigentlich so lange selbstständig alleine leben,

wie es geht.

Ich hoffe, dass es nicht mehr geht.

Ja, dann müsste ich es auch nicht.

Sozialwander, ich weiss es auch nicht.

In der Schweiz gibt es momentan 150'000 Menschen wie Walderschutz.

Elteren Menschen, ohne nöche Angehörigen,

die zu ihnen schauen können.

Klar ist aber, in der nächsten Jahre gibt es viel mehr sorgige V.

Es hat der Carlo Knöpfel, Prof. Hochschuh für soziale Arbeit

an Fachhochschuh Nordwestschweiz.

Das sieht man jetzt schon an den Zahlen,

wie viele ältere Leute, die jetzt noch nicht betreuungsbedürftig sind.

Anfang 60 in Renten gehen ohne Kinder unterwegs sind.

Das ist eine ganz massiv steigende Tendenz.

Natürlich gibt es eine gewisse zeitliche Verzögerung,

aber das wird von Jahr zu Jahr mehr Betroffene haben,

die sich genau in dieser Situation befinden.

Ohne Kinder unterwegs sind, kann man zum Beispiel anheissen,

Kinder gehen weit weg und können sich darum nicht um die Eltern kümmern.

Und mit kümmern ist eben nicht die medizinische Pflege meint.

Ich komme mich zu meinem Einkauf, wer begleitet mich zu einem Amt

oder was passiert mit meinem Hund, wenn ich ins Spital muss.

Es sind ganz alltagspraktische Fragen, die dann auftauchen.

Die Art von Betreuung ist immer noch der grösste Teil,

die direkte Angehörigen machen.

Wenn die nicht hier sind, entsteht ein Loch.

Eine Vorstellung, die ältere Leute stressen kann,

weil sie keine Angehörigen haben, die zu ihnen schauen können.

Zum ersten Mal in der Schweiz ist es jetzt,

dass wissenschaftlich untersucht wurde,

wie es Leute genau in dieser Situation geht,

weil sie älter werden und keine Kinder haben, die hier sind.

Garlo Knöpfel hat die Studie geleitet.

Es gibt gute Meisteren, die Kontakt haben zu Nachbarschaften,

die sich hilfholen beim Roten Kreuz oder bei Proseniktuten.

Es gibt aber auch auf der anderen Seite Menschen,

die sehr isoliert und zurückzogen leben,

die die grösste Mühe haben, ihren Alltag noch zu bewältigen.

Aber gleichzeitig auch Mühe haben, die Hilfe anzunehmen.

Zum Teil hängt das auch damit zusammen,

dass sie nicht wissen, wo man Hilfe bekommen kann.

Aber es ist auch immer wieder mal beobachtet,

dass sie es schwierig finden, so eine Hilfe auch anzunehmen.

Wir gehen später noch auf die neue Studie ein.

Zuerst lernen wir jetzt aber noch die Patricia Schneider kennen.

Grüezi, Frau Schneider.

Patricia Schneider ist 71,

ihr Mann ist vor 10 Jahren gestorben.

Ich habe sie nicht.

Einfach gerade Schwarz.

Kinder haben sie zwar gewöhnt, aber sie haben keine bekommen.

Wir haben dann so erste Untersuchungen gemacht,

ob alles in Ordnung ist.

Das hat nichts heweiss gegeben, dass es keine Kinder gibt.

Aber wir sind in den Schritt nicht weitergegangen.

Wir konnten auch so leben.

Beim Kinderwunsch medizinisch nachherhelfen wollte sie nicht,

es wäre ihr zu grosser Eingriff gewesen.

Und dann, 9 Monate später, habe ich mein erstes Seminar gegeben,

das ich als selbstständiger Werbung gemacht habe.

Laufbahnplanung für Frauen.

Das war dann so mein Kind eigentlich.

Mit 71 war ich wie der Walter Schütze,

den wir vorher gehört haben, noch komplett selbstständig.

Wunderlei macht alles selber.

Aber sie hatte viel Kontakt im Umfeld.

Meine Nachbarin ist 90 und wir haben den Schlüssel gegenseitig.

Hallo, kannst du kommen?

Ich habe das nicht.

Da riecht die Flasche nicht mehr auf oder so Sachen.

Das ist dann eigentlich schön gegenseitig.

Ich frage sie, wer sie schon so hat in ihrem Umfeld,

was für nahe Beziehungen,

Leute, die mal zu ihr schauen können, ihr helfen könnt,

bevor sie sich antworten können.

Hallo Marianne, Losi, musst du zurück?

Ich bin gerade in einem Interview.

Tschüss, bis nachher.

Er hat schon immer Leute, die nachher anrufen, oder?

Ja.

Was war es immer?

Ja, genau.

Ich habe meine vier Geschwister.

Die eine, die Schwester lebt in den Anfoltern, sie ist Spürin.

Also nicht gerade hier.

Die jüngste Schwester hat ein Behindertskind,

das sie noch betreut.

Der ist jetzt 25, also sie ist beschäftigt mit dem.

Mein Bruder ist Arzt.

Der ist jetzt pensioniert.

Auf ihn könnte ich mich medizinisch verlassen.

Und die andere Schwester hat zwei linke Hände,

die von selber abrühlen, wenn sie etwas traurig ist.

Also da kann sie mir vielleicht etwas helfen

mit der Fürsorgeauftragung,

dass ich sage, du bist denn die, du hast eine Bank,

du hast eine Vollmacht, Vollmacht für mein Bankkonto, ja, so.

Einen Kontakt kommt ihr aber dergleich noch ins Sinn,

der ist jetzt dann 40, der wohnt aber auch nicht hier.

Mit dem habe ich aber einen guten Kontakt.

Ja, einfach so, dass ich durch das Leben einen guten Kontakt hatte.

Während der Bub hat er gesagt, hey Gott,

du hast mir Stutze, du hast mir Stutze, du hast mir Stutze, so.

Und plötzlich sagt er, so jetzt musst du mir keine Stutze geben,

jetzt verdiene ich selber.

Und dann hat es gekähert, dann hat er, er ist der Untechniker,

hat er gesagt, los, du bist ein neuer Kompi,

mache ich es auf meine Firma, dann hast du 10% Abstand.

Ja, also es ist gut hier und her.

Aber das sind nicht Leute, die hier sind jeden Tag,

wenn ich jemandem brauche.

Dass sie von einem Tag auf einem anderen auf Hilfe sein können,

das hat sie Anfangsjahr erlebt.

Patrizia Schneider ist vor einiger Zeit runtergegeben,

hat sich am Neu und Bein verletzt.

Neun Wochen hat sie das Bein nicht belasten dürfen,

ist erst sogar im Rollstuhl gewesen.

Sie hat sich eine professionelle Haushaltshilfe organisiert

und für die letzten Wochen hat sie ihr Umfeld aktiviert.

Dann habe ich nach der Hilfe, die ich hatte,

einen Dudel gemacht.

Ein Besuchstudel, den ich noch nicht sicher war,

klappt es, klappt es nicht.

Heute würde ich einen Nudel machen,

kein Dudel, ist scheisse.

What? Nudel?

Man hat nie gehört.

Erklärt man jetzt hier wirklich den 170-Jährigen,

was es für verschiedene Termintools gibt.

Es ist besser bei Nudeln.

Ein Dudel hat sich so verkompliziert.

Nudeln kann man einfach machen, wie früher.

Dann habe ich aber einen Dudel gemacht.

Dann sind es 14 Tage lang,

ich wusste immer,

wo ich gewisse, zu kommen und zu gehen.

Ich habe Hilfen beim Einkaufen,

eine Moleneiladung zum Essen.

Man braucht jemand im Garten,

also das Gärtel.

Was auch immer das gerade war.

Oder einfach einen Kaffee trinken.

Das Dudel hat sich den Nachbarn,

den Freunden, den Freundinnen,

ihr Gussinnen und Geschwister geschickt.

Ja, meine Schwester hat gesagt,

spinnscheinlich, das kannst du nicht machen.

Sie finden das etwas zu fest zugehen.

Auf die Leute, sie ist eher eine Diskrete.

Ich habe gesagt, du, die Leute,

sie finden das eher sinnig.

Es ist für sie auch eine Erleichterung.

Weil sie können sagen,

ich kann noch etwas machen

und sie ist organisiert.

Ja, ich bin dann da.

Ich bin wirklich beeindruckt,

wie sie selbst sich organisiert hat,

gemerkt hat,

da ist kein Kind herum,

der vielleicht einspringen würde.

Ich muss etwas machen.

Das macht sie auch in anderen Bereichen.

Zum Beispiel beim Thema Grossking.

Manchmal ist sie auch nie die schon für ihre Freundinnen,

die Grossking haben.

Es gibt ja im Basel ein Projekt,

das heisst die Begegnung der Generationen,

die man als Pensionierdienst,

Schulhaus und irgendeine Funktion

über einen Mittagstisch

oder in der Handie helfen.

Das war nichts für mich.

Nicht wirklich.

Sie macht seit mehreren Jahren

Lesen Coaching mit.

Es sind wirklich so ganz schöne Begegnungen.

Es ist eigentlich ein Grossmutterjob.

Es ist ein schöner Grossmutterjob.

Ich habe das gar nicht mehr bei den Freundinnen gesagt.

Ja, da kannst du deine Grossmuttergefühle.

Ah ja, stimmt eigentlich.

Jetzt schauen wir nochmal auf die Studie,

die in der Schweiz zuerst einmal untersucht wurde.

Wie geht es den alten Leuten,

die keine Grossmuttergefühle haben,

die zu ihnen schauen können?

Garlo Knöpfel und sein Team

haben in vielen Gruppen geteilt.

Die Erste,

zu dieser Gruppe wie Rod Patrizia Schneider

und Walter Schütz,

sind die Gruppen ohne Unterstützung.

Die Gruppe hat die Gruppe in vielen Gruppen geteilt.

Die erste Gruppe hat die Gruppe

ohne Unterstützung geteilt.

Das ist die Gruppe ohne Unterstützung zufrieden.

Die Gruppe

ist eine, die zufrieden ist mit ihrem Leben.

Sie braucht noch nicht viel Hilfe.

Aber sie machen sich sehr wohl Gedanken,

was sie in fünf Jahren ist.

Kann ich noch in meinem Haus bleiben

oder in meiner Wohnung,

die nicht ganz barrierefrei ist.

Und so weiter.

Die Gruppe zwei mit Unterstützung zufrieden.

Das sind eben die,

die es gelingt,

von dieser Situation ohne Unterstützung

in Unterstützung zu wechseln.

Das ist sehr aktiv oft.

Dass sie sich ganz bewusst entscheiden,

jetzt brauche ich jemanden,

der mir hilft, einkaufen

oder mal auf Besuch kommt.

Und die sind eben

gut informiert.

Die richtigen Orte

oder die Organisationen,

die sie sich melden können.

Und sie holen sich oft

sehr selektiv genau das, was sie brauchen.

Was sehr wichtig ist,

der Faktor Geld.

So eine Unterstützung muss man sich leisten können.

In der Schweiz ist es einfach so,

die Pflegeleistungen werden finanziert

über die Krankenversicherung

und Betreuungsleistungen.

Ob das jetzt ein Besuchsdienst ist,

ob das ein Mahlzeitendienst ist,

ob das eine hauswirtschaftliche Leistung ist.

Wenn du nicht pflegebedürftig bist,

dann musst du das selber zahlen.

Und das ist ja nicht ganz billig.

Und von dort gibt es hier

eine Asymetrie.

In dieser Gruppe sind

vor allem auch ältere Leute anzutreffen,

die eine gute Rente haben,

die vielleicht ein bisschen Vermögen haben,

die sie brauchen können.

Aber jetzt wohl nachher die älteren Menschen,

die wenig Geld haben,

haben Schwierigkeiten

in diese Gruppen quasi zu wechseln.

Nachher gibt es die Gruppe 3

ohne Unterstützung und zufrieden.

Dass die Menschen,

die sich zum Beispiel ein Besuchsdienst nicht leisten können.

Oder sie sind in einer Ambivalenz

drin,

dass sie eigentlich wissen,

ich brauche mehr Kontakt,

aber ich bringe es nicht über mich,

das zu machen aktiv.

Die leiden dann auch ein bisschen

in dieser Situation.

Aber so weit noch

gut organisiert und mobil,

dass sie objektiv sozusagen

noch keinen Hilfe brauchen.

Es geht noch irgendwie,

aber eigentlich sind sie nicht glücklich in dieser Situation.

Und dann gibt es die 4. Gruppe

und zufrieden.

Da geben es verschiedene Gründe dafür,

sieht der Carlo Knöpfel.

Es kann sein, dass man einfach mit einer Person,

die kommt, nicht zu rang kommt.

Aber nicht irgendwie

die Energie aufbringt zu sagen,

ich hätte gerne jemand anders.

Oder man ist unsfrieden,

weil es nicht genug ist.

Und da sind wir natürlich auch wieder beim Wirtschaftlichen.

Oder es ist

nicht das Angebot,

das man ganz spezifisch will.

Weil es das nicht gibt vor Ort.

Das ist natürlich die Gruppe,

die am meisten die Auserfordung

für die Altersarbeit darstellt.

Also da sind jetzt Sozialarbeiterinnen

und Sozialarbeiter gefordert.

Eigentlich zu schauen,

wie man diese Leute in die Situation bringt.

Zufrieden mit der Unterstützung.

Das sind in so oder so

die grossen Auserfordungen.

Dass am Schluss möglichst viele alte Leute,

die keine familiäre Unterstützung haben,

dass von denen möglichst viele in dieser Gruppe

ihre Unterstützung sind.

Weil die meisten brauchen früher oder später

eine Unterstützung.

Und dass sie ja früh genug wissen,

wo sie welche Hilfe überkommen,

schlägt der Carlo Knöpfel

eine Präventionskampagne vor.

Einen Sammel mal zum 75. Geburtstag.

Das gemeint also allen,

die in ihrem Einzugsgebiet

den Geburtstag führen dürfen.

Dann einen netten Brief bekommen,

wo man sich auch darauf aufmerksam macht,

falls man etwas wäre,

was man dann nicht mehr tun könnten.

Man muss dann aufseuchende

soziale Arbeit betreiben

und schauen, dass man um die Ahnung kommt.

Auch wenn noch kein Handlungsbedarf ist,

kann man in jedem Moment auftauchen.

Das sind spannende

aufseuchende Sozialarbeiter.

Ich habe jetzt nur gekannt

mit dem Thema Jugendlichkeit.

Dass man ja die Hotspots gibt,

hat einen tragischen Punkt.

Die sagen, das bräuchte es eigentlich auch

für Leute im Alter.

Die haben eben nicht so viel Kontakt,

die nicht für die Angehörige haben,

die für sie das gehen schauen.

Dort heisst das,

dass die Sozialarbeiter dort ahnen gehen sollten,

wo sie sich trotzdem aufhalten.

Also ein Beispiel,

dass man dort ahnen geht,

wo sie einkaufen gehen,

oder in der Apotheke.

Man kann auch bei zurückzogenen Leuten

relativ klar sagen,

wo sie dann noch auftauchen.

Und dort musst du dann präsent sein.

Das ist es.

Dass es schnell gehen kann

und man plötzlich auf

sehr grosse Hilfe angewiesen ist,

hat auch Walter Schütz erlebt.

Seine Frau hat den Hirn zu morgen gehabt

und ist sehr schnell sehr pflegebedürftig geworden.

Er hat ihr am Schluss müssen essen zu können,

rund um die Uhr zu schauen.

Bis er eine befreundete Arztageläute hat.

Da hat er gesagt,

Du sagst, das geht nicht mehr. Du siehst schlecht aus.

Du schlaufst nicht mehr.

Das ist wahr. Ich kann auch nicht mehr richtig schlafen.

Denn es war in diesem Zimmer, hier oben,

das WC durch den Gang.

Und dann in der Nacht umgekehrt und ...

Ja ...

... der Gag verloren.

Im Gang.

Ja, das ist einfach nicht mehr gegangen.

Ich mache dir Sorgen, wie du fürdenkst,

wie dir mal in einer ähnlichen Situation werdet

und auch niemanden anwesend.

Ja, klar, ja. Aber ...

... da gibt es eine ...

... soziale Richtung.

Ich muss mir das anstellen, ich weiss nicht, ich habe noch etwas geerbt.

Für was hat man den Stutz?

Ausser sind wir wieder beim Geld.

Wir haben schon gehört, Fliegenleistungen wie im Fall

der Schütze werden zwar von Krankenkassen gezahlt,

aber auch Betreuungsleistungen, Besuchstierungen, Einkaufshilfe,

Computerunterstützung usw. Das müssen wir selbst bezahlen.

Ein Walterschützer in die Frau ist bei uns und kam in das Pflegeheim

und gestorben.

Nachdem macht er sich schon Gedanken über seine Zukunft.

Das Problem stellt sich für mich langsam an.

Wir sind jetzt hier im Garten.

In meiner Wohnung sind es vier Treppen.

Das ist für mich in der letzten Zeit schon eine Überlegung.

Ja, ich könnte doch eine Stärarte mit dem Velo nehmen.

Das kann ich dann nicht mehr aufkommen.

Er kann seine Ausgangslage sehr klar benennen.

Und der Gedanke, jetzt schon etwas zu verändern, macht ihm auch Mühe.

Ich kann auch schon überlegen,

wie wir so eine Ausschau halten wollen.

Aber gleichzeitig ...

... habe ich die Bücher ausgemessen.

96 m Bücher.

Das hat sie in meiner Wohnung gekommen.

Ich dachte, ja, dann haben wir halt schon auch.

Ich merke die Frage, wenn ich mir Hilfe holte.

Aber wenn ich selbst etwas verändern muss, bevor es zu spät ist.

Das ist eine zentrale Frage bei älteren Leuten, die keine Kinder haben.

Aber Patricia Schneider, sie haben mir vorhin schon gehört.

Wenn es um Hilfe geht, dann wäre es schön,

wenn eine Sohn oder eine Tochter hier wäre.

Du machst dann das einmal.

Für mich ist das administrativ wenigstens.

Oder etwas organisieren, wenn ich nicht so klar bin.

Ich muss für mich denken, ich muss in eine Institution

oder mir Hilfe holen, bevor ich nicht mehr klar bin.

Das hat sie bei ihrem Vater erlebt.

Plötzlich hatte er seine Finanzen nicht im Griff.

Der Vater hat plötzlich die Nullufe wechselt.

Er meinte, er fliege seine 50 Franken.

Er hat Geld verteilt und wusste nicht, dass er es gestern gemacht hat.

Dann haben wir es abgenommen und gesagt, okay, ich gebe es jetzt ab.

Ja, das ist natürlich schon etwas.

Dort fällt es dann schon an Kinder.

So eine Sohn oder eine Tochter sagt, los, ich mache die Zahl,

wie ich meine Gutsin für ihre Mutter mache.

Das ist schon ein Thema, das noch nicht gelöst ist im Moment.

Und dann kommt Ihre gleiche Idee.

Wäre es das mit dem Geld für Sie mal regeln können?

Oder ob ich auf meinen Patensohn, Patenkind, Patenmann zurückgegriffen?

Das kann man auch von weitermachen.

Das wäre vielleicht noch eine Variante.

Das wäre vielleicht noch eine Variante

aus der Beziehung, die ich mit ihm habe.

Wir haben es schon am Anfang gehört,

in den nächsten Jahren gibt es immer mehr alte Leute,

die nicht auf die Unterstützung von den Kindern zählen können.

Ein Grund kann sein, dass sie gar kein Kind haben.

Ein weiterer Grund kann sein, dass sich die Verhältnisse

zwischen den Generationen ein Veränder ist.

Früher war es klar, dass die Familie geografisch

im gleichen Einzugsgebiet bleibt.

Die ältere Generation ist auf die Hilfe der Jungen angewiesen.

Sie hat auch damit gerechnet.

Heute ist es anders, sieht Karlo Knöpfel.

Die junge Generation ist viel globaler unterwegs.

Im Ausland studiert und lebt in einem anderen Ort.

Aber die Haltung der älteren Leute,

die in den nächsten Jahren auf die Unterstützung angewiesen sind,

können sich verändern.

Bei Baby-Boom-Generationen, die ich dazu gehört habe,

wenn man die befragt, was sie von den Kindern erwartet,

ich erwarte nicht, dass sie mir helfen und so weiter.

Dann kommt bei Baby-Boom auch dazu.

Wir sind die Generationen,

die erlebt haben, wie der Sozialstaat aufgebaut wird,

immer mehr Aufgabe übernommen hat.

Es ist fast natürlich, dass wir jetzt auch erwarten im Alter,

dass der Sozialstaat das schon für uns regelt.

Man muss sich nicht mehr auf die Frage stellen,

wie finanziert das oder wie wir das finanzieren.

Spannende Aspekt.

Die staatliche Vorsorge in Schweiz ist die AHAFO,

den Falleidenversicherung e.V. und der Gänzungsleistung EL.

Wenn die AHAFO eventuell die e.V. und die brufliche Vorsorge nicht länger hat,

bekommt man eine Gänzungsleistung EL.

Die e.V. und die EL wurden in den 60er-Jahren eingeführt.

Das hat Baby-Boomer also mitbekommen.

Wie Karlo Knöpfel sagte,

e.V. ist auch von dem Sozialstaat profitieren.

Es ist klar, das Betreuungssystem für alte Leute,

die jetzt noch aufgebaut sind,

dass es zu den älteren Leuten umfällt.

Das muss sich verändern.

Das Begriff, was traditionell gemacht wurde,

sind die Angehörigen, die das machen.

Dass das immer deutlich wird, das geht nicht mehr.

Nicht in allen Fällen.

Aber in immer mehr Fällen funktioniert das nicht mehr.

Darauf brauchen wir ein altes politisches Antwort.

Der politische Wohlwund ist hier.

Auf Bundesabend gibt es ein Gesetzesentwurf,

das Ergänzungsleistungen für Betreuzwohnen regelt.

Damit sich das mehr Leute leisten können.

Der Entwurf wird wahrscheinlich im Frühling

in den ältigen älteren Räten besprochen.

Da gibt es einzelne Kantone in der Westschweiz.

Eher sind sie schon weiter als in der Deutschschweiz.

Aber gerade wie Zürich hat auch Kanton ein Gesetz,

das auch in der Vernehmlassung ist.

Aber auch dort hört man wenig von Widerstand,

dass man das nicht will,

die auch die Betreuungsleistungen

über die Kantonalliengänzungsleistungen finanzieren wollen,

mit einem relativ breit gefassten Begriff der Betreuung.

Also sind wir sehr froh darüber.

In mehreren Städten und Gemeinden ist das Problem erkannt.

Man sucht nach Lösungen für die Finanzierung

der Betreuungsleistungen für älteren Leute.

Externe Hilfe, die man zahlen muss, ist das eine.

Sozialen Netz, Nachbarn, Freunde, Bekannte, das ist das andere.

Das ist wichtig, wie wir gehört haben.

Für älteren Leute, die keine eigenen Kinder in der Nähe haben.

Aber, warnt der Carla Knöpfel,

so ein soziales Netz, schnell auch an seine Grenzen.

Wenn man sich der Freundeskreis einmal anschaut,

dann sind das Leute, die oft in sehr ähnlichen Situationen sind.

Sie sind etwa gleich alt.

Und darum sind eben auch alle alleine.

Darum hat man sich getroffen zum Jassen.

Und dann ist es wirklich so,

dass die Belastbarkeit von dem sozialen Netz ist.

Ganz klar, dass es seine Grenzen gibt,

weil sie auch nicht mehr 30 sind.

Man darf auch nicht, dass die Zweitreiber meinen,

sie können jetzt einfach die Angehörigen ersetzen.

Das funktioniert nicht.

Der Walter Schütz, der 80-Jährige, der noch voll im Schuss ist,

ist vielleicht auch eine kleine Ausnahme.

Er zählt fest auf sein sozialen Netz.

Auch dank seiner jungen Bekanntschaft.

Ich bin geignet für das Netz,

dass man davon ausgehen könnte,

dass für mich geguckt wird,

wenn ich jetzt irgendeine Hirnenschütterung hätte und blem wäre.

Ich bin unter anderem befreundet mit einem Arzt.

2, 3, 4 Jahre jünger ist das ich.

Oder eine Bekannte.

Oder die Freundin hier.

Die Freundin hat jetzt schon ein paar Mal erwähnt,

die noch nicht mal 40 ist.

Ist das eine Freundin oder eine Satz-Dochter?

Das ist eine gute Frage.

Das ist eine gute Frage.

Ja.

Vielleicht beides.

Und so suche sich alle,

einen Weg mit ihrer Situation umzugehen.

Was man natürlich sagen muss,

ist, dass sie zu denen,

was besitzt, ganz gut gegangen ist, ohne Kinder.

Und beide könnten sich im Fall der Fälle

auch externe Betreuung leisten.

Ich selber bin hoffentlich erst seit 40 bis 50 Jahren

auf Hilfe angewiesen.

Wie und überhaupt meine Kinder,

kann man mehr Köhe oder Wege kümmern?

Mal schauen.

Jetzt kann man irgendwann mal eine sehr ansbare Herdlium sein.

Und bevor ich die Pflegebedürftige werde,

sind sie zuerst meine Eltern.

Und diese Frage haben wir jetzt gar nicht verdäuft.

Wenn Kinder um sein müssen,

müssen sie sich um ihre Eltern kümmern.

Was schulde meine Eltern?

Wäre ich direkt das Thema für eine weitere Input-Folge?

Wäre ich das interessieren?

Hätte vielleicht sogar etwas Spannendes dazu zu erzählen?

Dann melde ich gerne per Mail an input.srf3.ch

oder mit einer direkten Nachricht auf Instagram.

Mein Name ist Matthias von Wartburg.

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Walter Schütz ist 80 Jahre alt und hat keine Kinder. Seine Frau ist vor fünf Jahren gestorben. Walter Schütz hat sie bis zu ihrem Tod gepflegt. Aber, wer kümmert sich einmal um ihn? «Ich weiss es nicht», sagt er.

So wie Walter Schütz geht es schätzungsweise 150'000 Menschen in der Schweiz. Sie sind alt und haben keine Kinder, die sich um sie kümmern könnten. Neben der medizinischen Betreuung, die von der Krankenkasse übernommen wird, brauchen sie oft auch allgemeine Betreuung. Unterstützung beim Einkaufen, bei den Finanzen oder bei der Steuererklärung. Hier springen oft die Kinder ein. Das heutige System sei darauf ausgerichtet, dass sich die Kinder um ihre Eltern kümmern, sagt Carlo Knöpfel von der Fachhochschule Nordwestschweiz. Aber: «Dieses System funktioniert künftig nicht mehr – es braucht neue Lösungen.»

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(00:00) Intro

(01:01) Die junge Freundin

(04:25) Es gibt immer mehr Fälle

(06:34) Mit Doodle Kinder ersetzen 

(12:23) Das sagt die Wissenschaft

(19:04) Hilfe hohlen, bevor es zu spät ist

(21:44) Beziehung zwischen Generationen verändert sich

(24:41) Die Ersatztochter

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Hast du Feedback, Fragen oder Wünsche? Wir freuen uns auf deine Nachricht an
input@srf3.ch – und wenn du deinen Freund:innen und Kolleg:innen von uns erzählst.

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Gesprächspartner:innen:

Sprachwissenschaftlerin Sina Lautenschläger

Walter Schütz (Name geändert)

Patricia Schnyder

Carlo Knöpfel, Fachhochschule Nordwestschweiz

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Autor: Matthias von Wartburg