FALTER Radio: Was steckt hinter der Inflation? - #921

FALTER FALTER 4/13/23 - Episode Page - 48m - PDF Transcript

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Sehr herzlich willkommen meine Damen und Herren im Falter. Wir fragen in dieser Sendung welche

Banken zittern müssen. Der Collabster Kalifornischen Silicon Valley Bank und danach das Skandal um die

Kredis Swiss offenbar an die Schwächen unseres Finanzsystems. Die Frage ist was nach der Krise

von 208 verpasst wurde oder was verschleppt wurde. Begonnen hat alles in Kalifornien vor ein paar

Wochen innerhalb von wenigen Stunden haben Kunden von der Silicon Valley Bank viele Milliarden

abgezogen. Es war ein Bankrun, wie er im Buch steht. Die Bank konnte nicht zahlen, sie war pleite und

musste vom Einlagensicherungsfonds Amerikas übernommen werden. Damit sich das Schauspiel nicht

auch in anderen Instituten abspielt, ging Präsident Beiden vor der Presse und versicherte alle Bankgut

haben in ganz Amerika sind garantiert. Auch über die Obergrenze der üblicherweise garantierten

250.000 Dollar hinaus. Eine wichtige Rolle in der Silicon Valley Bank haben Investoren von Start-Ups

im Digitalbereich gespielt. Wird auch in Österreich bekannte Peter Thiel der Sebastian Kurz in

ein Job gegeben hat. Kaum haben der europäischen Finanzgewaltigen versichert. In Europa sei so

etwas völlig unmöglich. Da kam die zweitgrößte Bank der Schweiz ins Strudeln, die Credit Swiss in

einer Nacht- und Nebelaktion, die Schweizer Regierung, eine Übernahme dieser Bank durch die erste Bank

des Landes, die UBS erzogen. Dass die Erschütterungen der Finanzwelt damals damit beendet sind,

das darf bezweifelt werden. Die Inflation lastet unverändert auf der Wirtschaft. Zur Erklärung

der Hintergründe gekommen ist der ökonomen langjährige Weltwirtschaftsexperte des Wirtschaftsforschungsinstituts

Stefan Schulmeister. Hallo. Hallo. Ebenfalls hier ist der Ökonomen Heike Lena von der Wirtschaftsuniversität

Wien unter anderem Guten Tag. Hallo. Ich freue mich, dass die Globalisierungskritikerin Lisa

Mittentrain gekommen ist. Hallo. Schönen guten Tag. Lisa Mittentrain arbeitet für die

Globalisierungskritische Organisation Attack und ebenfalls begrüße ich Michael Lignens. Guten

Tag. Guten Tag. Michael Lignens ist Kolumnist des Falter, er war lange Zeit Herausgeber und

Chefredakteur des Profil. Michael Lignens drei Banken sind implodiert, zwei in Amerika,

eine in Europa. Die zwei in Amerika waren keine Riesen. Die Credit Swiss war schon eine riesige

Bank. Ist das eine Krise, von der die gesamte Bankenwelt letztlich betroffen ist?

Also Vorhersagen in dem Zusammenhang sind. Der Professor Streisel hat gesagt, ich bin sehr gut

in Vorhersagen. 50 Prozent sind richtig. Daher traue ich mich da nichts vorher zu sagen. An sich

hätte ich im Moment das Gefühl, dass die Banken zumindest in Europa ziemlich sicher sind. Ich

glaube, dass sie gut kapitalisiert sind. Ich glaube, dass sie ständig Stress unterworfen sind,

dass das im Großen und Ganzen funktioniert und dass die Credit Swiss ein Ausnahmsfall ist, wo ich

sagen würde, die Manager sind in ihrer kriminellen Haltung den Kunden, die sie hatten, ziemlich ähnlich

gewesen. Stefan Schulmeister, was ist das Grundproblem, dass dazu führt, dass doch viele sagen,

also so ganz sicher sind wir nicht, dass die Sache vorbei ist? Wir haben uns vor 30, 40 Jahren ein

Finanzsystem geschaffen, das prinzipiell unsicher ist. Das hat einfach damit zu tun, dass

die Vermögenspreise, also die Preise von Aktienkursen, von Rohstoffderivaten, von Anleihen, von

Immobilien enormen Schwankungen aufweisen. Trader, also professionelle Akteure, sprechen eben von

Bullenmärkten und Bernmärkten. Es gibt Phasen, wo also die Werte dieser Titel auf das 2-3-4

steigen und dann Phasen, wo sie wieder fallen. Und das Problem ist jetzt, dass die Banken aber

bilanzieren müssen zu laufenden Kursen. Das heißt, wenn zum Beispiel die Anleinkurse,

was derzeit der Fall ist, aufgrund der Zinspolitik der EZB, der Zinssteigerungen stark fallen,

dann müssen die Banken die niedrigeren Werte in die Bilanz einstellen. Und da ist

ein Eigenkapital im Prinzip sehr rasch weg. Das heißt, die Staatsanleihen sind weniger wert,

weil die Zentralbanken, die Fete in Amerika, die EZB, Europa die Zinsen hinaufsetzen und die

Staatsanleihen zu den Zinssätzen von vor einem Jahr, zwei Jahren, fünf Jahren bewertet werden,

richtig. Genau, die Bewertung der anderen erfolgt laufen am Sekundärmarkt. Und wenn jetzt die

Rendite steigt, dann sinkt der Kurs von Anleihen, die eben eine niedrigere Rendite liefern,

nämlich der alten Anlein. Aber das Problem ist ein Prinzip, das bezieht sich eben nicht nur auf

die Anleihen, es bezieht sich auch auf Immobilien. Es hängt zum Beispiel jetzt sehr davon ab, ob es einen

Rückgründe Immobilienpreise geben wird. Im Moment gibt es keine Anzeichen dafür, aber es ist noch

nicht so tragisch, wie es 2008 war. Und das Problem auf den Punkt zu bringen, die Finanzkrise 2008 ist

mein Ansicht nach systemisch dessen passiert, weil zum ersten Mal seit 1929 gleichzeitig Großstückweise,

18 Kurze und Immobilienpreise gefallen sind. Und das hat zu so starken Anpassungen, man spricht

von Bilanzverkürzungen geführt. Das heißt, die Bankbilanzen wurden geschrumpft, so dass das

Eigenkapital in vielen Fällen nur drei bis fünf Prozent war, einfach weg war. Und das ist ein

prinzipielles Problem. Also die Kombination von Bullmark und Bernmark, was wieder damit zu tun hat,

dass wir im System leben, dass sich sozusagen im Grundsatz orientiert, lassen wir unser Geld arbeiten,

als Unternehmertums erzählt ja viel weniger, als ein Finanzhalt gemisst zu sein, der sehr

erfolgreich ist. Das in Kombination mit den Bilanzierungsregeln der Banken kann prinzipiell

zu schweren Krisen führen. Und dieses System ist nur so. Auch in der Finanzkrise 2008 sind bis

heute meiner Ansicht nach nicht wirklich weit. Herrlingen, Sie haben in einem Artikel im Falter die

Zentralbank mit verantwortlich oder ganz entscheidend dafür verantwortlich gemacht, weil die

Zentralbank die Zinsen rasch erhöht hat. Ich glaube, etwas, was man 2008 gesehen hat, war, dass

etwas, was sicher nicht funktioniert, ist das rasche Anheben von Zinsen. Vor allem, wenn man sie

vorher sehr niedrig hatte. Also im 2008 gab es zuerst durch den Greenspan als Fettchef ganz

niedrige Zinsen aus einem völlig falschen Grund, nämlich deswegen immer, wenn die Aktienmärkte

zu brechen begonnen haben, hat der Greenspan gesagt, das müssen wir verhindern und hat billig

das Geld billig gemacht. Dann hat er plötzlich Angst, um den Dollar bekommen und dann hat er

in ganz kurzem Zeitraum die Zinsen stark erhöht. Und das war jedenfalls 2008 der Beginn der Krise.

Und daher habe ich auf jeden Fall, meine ich, dass es grundfalsch war, jetzt die Zinsen massiv zu

erhöhen in kurzer Zeit. Wobei man sozusagen generell drüber nachdenken muss, ob in der Tat die

Zinserhöhung durch die Zentralbanken das Problem beseitigt, vor dem wir stehen, nämlich der

Teuerung durch die erhöhten Ölpreise. Das ist eine Grundfrage. Kann man in der Tat etwas,

dass eine beschlossene, durch die OPEC beschlossene und Russland beschlossene Teuerung ist, dadurch

bekämpfen, dass man die Zinsen erhöht? Ich würde das bezweifeln. Frau Lena, es gibt ja die Kritik

aus der ganz anderen Richtung, gehört zum Beispiel von Herrn Dreichel, der sagt, die Zinsen der Zentralbanken

sind viel zu langsam erhöht werden, hat viel zu lange gewartet, sie zu erhöhen. Und das ist ein

Grund für die Inflation. Also, wer Dreichlinge oder Dreichel? Also, ich gebe grundsätzlich Herrn

Dreichel recht, denn diese sogenannte Frontloading, das bedeutet, dass man die Zinsen sehr schnell

auch sehr stark anhebt, hat ja auch seine Begründung, nämlich darin, dass damit vielleicht nicht so

viele Zinschritte notwendig sein werden, schlussendlich, beziehungsweise auch nicht zu hohe

Zinschritte. Und dieses Frontloading, wie gesagt, hat grundsätzlich seine Begründung. Und das hat...

Noch mal, was wird, ist genau mit Frontloading gemeint? Das bedeutet eben, dass man Zinschritte

sehr hoch und auch relativ schnell ansetzt, um die Inflation so schnell wie möglich in den Griff zu

bekommen. Genau, das Problem war natürlich auch, dass die EZB, da gebe ich auch recht, damit viel

zu spät begonnen hat. Denn sie hat immer gesagt, ja, es ist nur ein angebotszeitiges Problem,

mittlerweile sehen wir, dass es durchaus eine Kombination aus vielen Faktoren ist,

aus aktuellen Statistiken und Berechnungen. Und dementsprechend ist es meines Erachtens nach,

nachdem sie endlich drauf gekommen ist, das ist so spät, handelt die richtige Entscheidung gewesen.

Das Problem ist natürlich, dass sie das, das jetzt den schnellsten und stärksten Zinserhöhungszyklus

jemals begonnen hat, nach einer jahrelangen Zeit von nullen Zinsen. Und die Inflation hat

nicht wahnsinnig darauf reagiert, das ist nicht wahnsinnig im Griff, ist in Amerika zurückgegangen,

in Europa ein bisschen weniger. Aber Lisa Mittendrin heißt das nicht eigentlich,

dass das Problem weniger bei den Banken liegt als bei der Art der Zinspolitik, die die Zentralbanken

machen und die Banken selber, der Finanzsektor selber, da eigentlich durch verschiedene Überprüfungen,

durch die Kontrolle, durch die Zentralbanken, durch Stressdests und so weiter eher stabil ist.

Also da liegen jetzt wirklich zwei verschiedene Dinge am Tisch. Das eine ist nochmal die Inflation

und die Frage der, ob man sozusagen mit Leitsinserhöhungen Inflation bekämpfen kann und quasi

auch als Ökonomen gesprochen, also das denkt ja wirklich nur ein kleiner Teil der Ökonomenen,

das ist eine gute Idee. Man muss sich das einmal vergegenwärtigen, das wird immer so gesagt,

die Leitsinsen werden erhöht, damit man die Inflation bekämpft und man versteht ja keiner

da draußen, wie das funktionieren soll. Das ist eine extrem indirekte und wahrscheinlich die

brutalsten mögliche Formen, wie man versuchen kann, Inflation zu bekämpfen. Was steckt dahinter

für ein Konstrukt? Die Idee ist, durch die Leitsinserhöhungen, wenn Kredite verdeuert,

Unternehmen können weniger investieren, müssen Beschäftigte entlassen, mehr Menschen sind

arbeitslos, haben weniger Geld und können deswegen weniger Produkte nachfragen, so dass

dann irgendwann vielleicht die Preise sinken, außerdem aufgrund der hohen Arbeitslosigkeit haben

die Beschäftigten weniger Verhandlungsmacht, die Lohnabschlüsse sind schlechter, vielleicht

sinken dann auch die Preise. Das ist so eine wahnsinnig indirekte Version, wie man sozusagen

versucht, in die Wirtschaft einzugreifen, dass das erstens nur sehr hart mit sehr schlimmen

sozialen Folgen und sehr verzögert eintreten kann. Und es ist ein Eingeständnis dafür,

dass wir jegliche Vorstellung, dass wir politisch gestalten können, sozusagen das

wirtschaftliche Geschehen, außer zu guten Banken, weil da muss man natürlich immer sofort eingreifen,

aufgegeben haben und die Einzige, die noch handeln darf ist die Zentralbank. Und damit überladen wir

auch die Zentralbank mit viel zu vielen politischen Aufgaben, die muss sozusagen nicht nur noch die

Banken stabilisieren und den Geld wert, sie muss auch noch Fiskalpolitik ersetzen, sie muss

Ordnungspolitik ersetzen, also das ist einfach wirklich keinen sinnvoller Zugang. Und wir können

dann nachher vielleicht noch mal darüber reden, was man stattdessen machen sollte, aber ich wollte

nur hier noch mal den Punkt machen, um auch sozusagen verlehnt zu widersprechen, dass das

einfach auch keine richtige Politik ist, unabhängig davon, welche Auswirkungen es auf dem Bankensektor

hat. Und dann haben Sie jetzt noch gefragt, was die Lage des Bankensektors ist.

Ja, das sind externe Faktoren, die eher hier die Unruhe bringen oder etwas, was man innerhalb des

Finanzsektors verpasst hat. Also ich würde sagen, die Leitungserhöhungen sind der Auslöser,

aber wir haben einfach die strukturellen Probleme, der Herr Schulmeister hat schon

angesprochen, im Finanzsektor, die da widerschlagen werden. Und neben der extremen Größe und

Aufgeblätheit zu sind in diesen Sektors, das Sektors spielen vor allem für mich zwei Faktoren

hinein. Das ist die Frage des Eigenkapitals und der Größe der einzelnen Banken. Eigenkapital,

das ist das Kapital, das sozusagen die Banken haben, mit dem sie eventuelle Verluste auch

ausgleichen können. Das soll sicher sein für ganz, ganz sichere Eigenkapital. Das ist das,

mit dem Sie Verluste abdecken können. Und das ist bei Großbanken extrem niedrig. Das ist bei

vier bis fünf Prozent. Wenn wir uns andere unternehmen, Sie sprechen vom Risiko gewichteten

Eigenkapital, ich spreche vom ungewichteten, vom echten Eigenkapital, sogenannte Levels Ratio,

das ist bei vier bis fünf Prozent, wenn wir uns andere Unternehmen anschauen, die keine

Finanzinstitutionen sind, die sind bei 25 bis 30 Prozent. Großbanken vier bis fünf Prozent. Und das

heißt, natürlich, sobald es da Probleme gibt, ist dieses Eigenkapital sehr, sehr schnell

aufgebraucht und die sind einfach nicht krisenfest. Und die Banken sind auch noch viel zu groß,

bedrohen die ganze Volkswirtschaft durch Erobleite und müssen deswegen immer und immer wieder

gerätet werden. Stefan Schulmeister, zu groß, die Banken und zu wenig Eigenkapital, also zu

wenig Sicherheitspolster, ist das eine Grundstruktur, die wir haben? Ja, natürlich. Wenn die Bank die

Funktion erfüllen würde, für die sie da ist, nämlich einfach ausgedrückt, als Diener der

Realwirtschaft, Kredite von Unternehmen zu finanzieren, Exportfinanzierung zu betreiben,

also alle Finanzgeschäfte, die mit der Realwirtschaft zu tun haben, dann wäre die Bilanz

so mit der Banken 30 bis 50 Prozent maximal das Botoinlandsprodukt. Sie liegt aber in einigen

Ländern bei drei bis 400 Prozent. Selbst in Österreich sind wir nahe 300 Prozent. Das heißt,

das Dreifache des BIP ist die Summe der Bilanzen. Das kann man so ausdrücken, dass sich ein

gigantisches Kartenhaus entwickelt hat, wobei das Kartenhaus aber fasenweise aufgebläht wird,

wenn die Vermögenspreise steigen und dann wieder komprimiert wird, wenn sie fallen. Und das gesamte

System ist halt ein Teil dessen, was ich als Finanzkapitalismus bezeichnen würde, eine

Spielanordnung von Kapitalismus, bei der das Gewinn streben. Und das ist die Kernenergie des

Kapitalismus eben nicht realwirtschaftliche Aktivitäten in erster Linie befeuert, sondern

Finanzalchämie, jeder Art und man sieht das letzte kleine Nebenbemerkung, ich bin schon auch ein

älteres Semester. Was war denn ein Bankangestellter in den 50er, 60er Jahren der Zeit der Vollbeschäftigung?

Was war Bankbeamter? Was ja nichts Besonderes war, er ist dafür zuständig zu schauen, wie kann er die

Sporeinlagen möglich sein? Das war eine andere Phase des Kapitalismus. Ja eben und der Finanzkapitalismus

muss sich selbst zerstören, weil sozusagen Geld nicht arbeitet. Frau Lena, Sie haben die Kopf

geschüttelt, ist der Finanzsekretär wirklich einfach überdimensioniert? Ich glaube in der Schweiz,

um die Swiss Fusion mit der ersten Bank UBS durchzubringen, hat die Schweizer Regierung gesagt,

ja wir übernehmen Garantien und die sind glaube ich drei bis vier mal so groß wie die ganze

Wirtschaftsleistung der Schweiz. Also das scheint schon ein bisschen in die Richtung zu gehen, wie

Stefan Schulmeister sagt, das ist eine unrealistisch aufgeplausen. Die Frage, die wir stellen müssen,

ist einmal, ich glaube nicht, dass es Sinn hat zu sagen, ja das ist so und so hoch und das eine ist

gut und alles darüber ist schlecht. Ich glaube, da muss man das alles ein bisschen in einem Kontext

sehen und auch zu überlegen, wieso sind denn die Banken auch so groß geworden? Das hängt ja auch

damit zusammen, weil sie immer wieder gerettet worden, weil es immer wieder Garantien und

Staatszuschüsse im Milliardenhöhe gegeben hat. Und das hat natürlich auch dazu geführt, dass

Banken sich gedacht haben, wir werden eh gerettet, wieso sollten wir auch tatsächlich vielleicht

verantwortungsbewusster handeln. Ich gebe grundsätzlich recht, dass Eigenkapital was ist, was zwar schon

gestärkt wurde, insbesondere in der Eurozone oder in der EU in den vergangenen Jahren, aber

grundsätzlich ist Eigenkapital was sehr, sehr wichtig ist. Ich glaube auch das Leverage Ratio und

auch eben die Kernkapitalquote, etwas ist, worauf man vielleicht noch mehr Fokus legen sollte und

nicht auf all die anderen Kennzahlen, die es noch zusätzlich gibt. Um noch einmal viele

Fragen zurückzukommen, ich glaube, man muss immer anschauen, was sind die Ursachen dahinter,

wieso etwas so groß ist und nicht zu sagen, ah, das ist jetzt so groß, jetzt müssen wir das zum

Beispiel beschränken. Genau, da stimmen wir vorkommen zu. Ich wollte im Ersten sagen, dass ich

sehr stark vereinstimme mit dem, was Sie gesagt haben. Ich würde eine Vorfrage stellen. Die

ganze Zeit über hatten wir mit oder woher kommt die Überzeugung, dass die EZB, das billige Geld der

EZB die Ursache der Inflation ist, die zum Beispiel der Herr Treichel äußert und die eine Menge

anderer Leute äußern, obwohl wir davor eine Situation hatten, wo das Geld extrem billig war

und wir das absolute Gegenteil von Inflation hatten. Wir hatten nahezu Deflation. Das heißt,

wenn diese Behauptung richtig ist, dann soll mir irgendjemand den Mechanismus erklären,

mit dem etwas, was vorher fast Deflation erzeugt hat, plötzlich 10 Prozent Inflation

erzeugt. Ich behaupte, das ist schlicht nicht richtig. Gibt die Theorie des Herrn Werner

Sinn, der sagt, die Inflation hat sich geschaut, wie in einer Ketchup Flasche und jetzt flasht

sie plötzlich heraus. Ich halte das für schlicht eine absurde Theorie, sondern wir haben eine

Teuerung, die zustande gekommen ist durch die OPEC-Entscheidung und Russland, gemeinsam mit

Russland. Und diese Grundteuerung, die muss man in erster Linie bekämpfen, wenn man weniger

Teuerung haben will. Und das kann man, indem man, A, vielleicht irgendwo die Amerikaner

Frackenmäher, das ist mir nicht sehr sympathisch. In Wirklichkeit muss man auch nachdenken,

ob es nicht ein Glück ist, dass das Öl teurer wird, weil dadurch weniger Öl verbrannt werden

kann und weil das den Klimawandel auffällt. Also es ist auch sehr die Frage, ob die Teuerung

so schädlich ist. Lisa mittendrin, wie gefährlich ist die Teuerung, wie schädlich ist sie für

die Konsumenten, für die Bürger, ist das das Dominieren der Thema im Augenblick. Interessiert

die Menschen viel mehr, was jetzt eine Bank in Kalifornien macht oder nicht macht. Ist

der Hintergrund der, dass hier eine Sammlung, eine Vielzahl von Faktoren zusammengespielt

haben, die in Wirklichkeit nicht unter Kontrolle zu bringen sind, weder nationalstaatlich noch,

wie man sieht, durch Entscheidungen der Zentralbanken, wo im Augenblick hier eine Dynamik ist,

die nicht wirklich zu bremsen ist. Also natürlich ist es ein extrem großes Thema. Ich würde

sagen, wir sind in einer historischen Ausnahmesituation. Wir hatten sozusagen mit den Folgen der Pandemie

den Lieferunterbrechungen, dann im Kriegsbeginn der Ukraine und den immer stärker werdenden

auch Klimakatastrophen, Dörren, Unterbrechungen von landwirtschaftlichen Kreisläufen, all diesen

Faktoren, eine wirkliche Sondersituation, eine sehr instabile Situation und verschiedene Faktoren,

die die Preise eben so in die Höhe treiben. Es wurde schon gesagt, Energie der zentral treibende

Faktor, ich stimme natürlich zu, das hat mir auch noch niemand plassierbeklärt, die jetzt die Geldmenge

zu höheren Energiepreisen sozusagen geführt hat. Also natürlich Energiepreise ist treibender Faktor

und die Energiepreise wirken natürlich direkt. Wir spüren das alle bei der vierfachen oder sechsfachen

oder was auch immer Vorschreibung, die wir jetzt gekriegt haben. Aber die Energiepreise gehen

an alle anderen Produkte und Dienstleistungen auch ein. Da habe ich ins Restaurant, ins Fitnessstudio,

wo auch immer auch das wird teurer, weil die Energiepreise so hoch sind. Und der zweite große

Faktor, den wir jetzt sehen, je länger diese Teuerung andauert, ist, dass die Profite einfach eine

große Rolle spielen. Und es ist ja wirklich erstaunlich, weil das inzwischen sogar die europäische

Zentralbank sagt, die man ja wirklich nicht, wie mich vielleicht sozusagen der Globalisierungs-

und Konzernkritik, verdächtigen kann, nämlich, dass die europäische Zentralbank inzwischen schon

auch sagt, die Profite haben einen relevanten Anteil an diesen Preiserhöhungen. Das heißt,

die Unternehmen erhöhen die Preise nicht, weil ihre Inputkosten so stark gestiegen sind oder

vielleicht ein bisschen, aber den Großteil sozusagen nehmen sie sich und schütten viel höhere Profite aus.

Aber gleichzeitig ist auch Vollbeschäftigung, muss man auch dazu sagen.

Es gibt einen deutschen Anteilvernomen, der sagt, das sind 27 Prozent Profitanteil.

Ja, es gibt auch aus den USA noch höhere Zahlen, dass der Profit ein Teil so hoch ist. Und wo ich

noch vielleicht anschließen würde an Ihrer Frage ist, kann man da wirklich nichts tun? Natürlich

kann man da was tun. Also ja, es ist eine sehr komplexe Situation. Ich glaube, die Ökonomie und

auch die Politik hat auch ein bisschen vergessen, wie man mit Inflation umgeht, wie man sie auch

richtig analysiert. Und ich glaube, eine Anti-Inflationspolitik, eine Anti-Teuerungspolitik,

muss immer sehr konkret sein. Es gibt keine allgemeinen Antworten, sondern sie muss immer

sehr konkret auf die Ursachen eingehen. Und das sind hier sozusagen die Energie, es sind sozusagen

die Profittreiberei. Und da kann man, und ich kann mir dann später noch mal darauf kommen,

konkrete Dinge machen. Man muss aber natürlich auch sicherstellen, dass die Menschen abgesichert

sind. Das heißt, Sozialleistungen, Löhne müssen einfach mitsteigen. Frau Löhne, Inflation, wie sehen

Sie die Hintergründe und die Dynamik? Also grundsätzlich ja, es stimmt. In den vergangenen

zehn Jahren wurde so viel Geld hineingepumpt wie schon lange nicht mehr in den Markt. Und trotzdem

war die Inflation niedrig. Und jetzt ist Surf einmal so hoch. Und da muss man sich ganz konkret

anschauen, wo ist denn das Geld vorher hingeflossen? Und das ist vor allem, es gibt unterschiedliche

Altarten von Geldmengen. Unter anderem ist es hineingeflossen oder hauptsächlich in die

Reserven von einer Bank bei der Zentralbank. Das ist unglaublich aufgeblätzt geworden. Das Geld

ist nicht in der Realwirtschaft angekommen, nicht wirklich. Und das ist jetzt eben genau das Gegenteil.

Und das ist jetzt eben genau das Gegenteil, dass wir jetzt sehen in der USA noch viel stärker als

bei uns. Entschuldigung, es ist doch nicht ganz in der Wirklichkeit angekommen. Das haben doch die

Vermögen irrsinnig zugenommen. Das ist doch die Wirklichkeit. Auch bei den Vermögenspreisen.

Aber es ist nicht schlussendlich in den Konsumpreisen, das ist zu genannte Transmission, wie das

auch die Dizinsenkungen und das Geld weitergegeben wird, ist dann schlussendlich nicht im Konsum

angekommen. Das heißt aber nicht, dass das Geld jetzt nicht grundsätzlich existiert. Wir messen

eben die Inflation als Konsumentenpreisinflation. Das ist einfach das Ziel, das wir haben. Und wenn

wir dann, wenn wir die Vermögenspreisinflation gemessen hätten, ja, dann hätten wir vermutlich

genügend Inflation gehabt. Aber grundsätzlich hat natürlich die Geldmenge zu einer gewissen

Art von Inflation geführt. Und jetzt ziehen wir eben zum Beispiel, zum Beispiel der USA, wo Joe

Biden des stimulus checks verschickt hat, wo wirklich das Geld auch direkt angekommen ist.

Deswegen ist auch die nachfragenseitige Inflation so hoch gewesen und stellell angestiegen in

der USA, eben weil dort das Geld wirklich angekommen ist. Bei uns war es eben ein Mix aus

steigenden Energiepreisen, aus Angebotsseitigen und nachfragenseitigen Faktoren. Und wir werden

jetzt auch in den kommenden Jahren sehen, wie dieses Geld, das auch jetzt eben von der Fiskalpolitik

nicht zielgerichtet mit der Gießkanne an jeden verteilt wurde, auch die Inflation weiter erhöht.

Da gibt es auch schon, da gibt es auch schon Schätzungen in der Eurozone 2024. Knapp

ein Prozentpunkt, wenn ich die Zahlen ins Richtigen im Hinterkopf habe, wo dann auch diese

Fiskalpolitik und dieses viele Geld, das eben mit der Gießkanne verteilt wurde, wiederum zu

Inflation führt. Natürlich führt das Geld, das von der Zentralbank während Corona ausgeschüttet

wurde und wirklich bei uns angekommen ist, mit jetzt sehr plakativ gesprochen, Schnitzelgutscheinen,

natürlich führt das zu Inflation bei uns. Stefan, schon mal zur Schüttel den Kopf. Ja,

ich kann zusammen mal zwischen Geld und Inflation. Das ist eine alte Märchengeschichte, die nur

eine historische Unterstützung hatte, nach dem Ersten Weltkrieg geht es nicht auf Details ein,

weil damals wie immer nach einem Weltkrieg das Warenangebot enorm abgesagt ist und die Notenbank

bzw. die Regierungen die Geldpresse angeworfen haben. Ansonsten ist es empirisch vollkommen aus der

Mode gekommen, also der Monetarismus. Monetarismus ist wirklich aus der Mode, ja. Und zwar ganz kurz,

ein ganz Beispiel, man unterstellt eben, dass wenn die Menge an Geld steigt, dann werden auch die

nominellen Umsätze nach Gütern steigen. Aber Geld wird verwendet. Erstens zum Güterkopf und

zweitens für Finanztransaktionen. Und das Volumen der Finanztransaktionen ist eine 30-40-50-Fache,

das Volumen des nominellen BIP. Das heißt, die ganze Quantitätstheorie ist komplett zu vergessen,

aber eines haben sich recht, den einen Punkt haben sie schon recht. Die expansive Geldpolitik hat die

Bullenmärkte, also die Asset-Inflation, den Anstieg der Immobilienpreise, den Anstieg Ratsinghose etc.

befeiert und ist nicht bei der Realwirtschaft angekommen. Aber warum? Ja, weil in einem System,

in dem die Unternehmer, das heißt auch der Unternehmenssekte in seiner Gesamtin,

überhaupt nicht mehr Nettokredite aufnimmt, wenn sie betrachten, die sogenannte Finanzierungsrechnung

vom Einzentralbanken, dann gilt. Alle Unternehmen der Realwirtschaft in ihrer Gesamtheit nehmen

nicht mehr Kredite auf, sondern bilden Finanzkapital. Sie haben eine Definanzierungsüberschüsse. Und

das ist ein Systemproblem, denn der Kapitalismus kann nicht funktionieren, wenn die Unternehmer

ihre gesellschaftliche Funktion, nämlich das Spar in der Haushalte, wie eine Kredite in Realkapital

und Arbeitsplätze zu fahren. Wie ist dann laut Stefan Schulmeister die Inflation, irgendwie

in den Griff zu bekommen? Das ist ja, was die Konsumenten interessiert, was die Bürger

interessiert, wo auch die Regierungen drum kämpfen. Wie ist das unter diesem Vorausschätzung?

Wo und wie passiert Inflation? Es ist ja nicht so, dass ein höheres Wesenmarkt mit unsichtbarer

Hand Preise bestimmt, sondern die Preise beim Biller, beim Lidl etc. werden von Marketingmanagers

gesetzt. Die Preise für Öl werden von OPEC und Non-OPEC gesetzt. Sie haben einen gewissen

Spielraum und das haben sie eben durchgezogen. Also sollte denen das jemand vorschreiben,

wie sie die Preise setzen, starbliche Kontrolle? Nein, sie versuchen, teilweise nicht. Ich meine,

dieses furchtbar einfach. In der Finanzwelt ist die Quelle des Gewinns immer ein Bewertungsgewinn.

Das heißt, ich kaufe Aktien um 100, damit ich sie hoffentlich 120 verkaufen kann. Nicht

eine reale Tätigkeit, sondern die pure Bewertung führt dazu, dass ich einen Gewinn machen

kann. Und diese Logik hat sich jetzt schrittweise übertragen. Erstens auf alle Rohstoffe und

zweitens auf Immobilien. Das heißt, früher in den 60er Jahren hat jemand, der Profit machen

wollte, Häuser gebaut. Heute kauft er sich Häuser und schaut, dass die Bewertung steigt.

Und diese Logik ist seit drei Jahren auf die Gütermärkte übertragen worden. Das heißt,

angefangen mit OPEC und Russland, haben gesagt, wir können doch viel besser im Profit machen,

wollen wir einfach die Preise erhöhen. Das schwappt jetzt über meine Dwegen auf die

Landwirtschaft in Österreich. Der Milchpreis steigt um 50 Prozent, die Kühe sind gleich,

das Angebot an Milch ist gleich. Die Bestattung ist 30 Prozent teurer geworden.

Was soll das? Gut, dann muss ich bei der Preissetzung, das hat ja auch schon die Frau

mittendrin gesagt, mir überlegen, etwa wie Sparne zu sagen, wo ist es besonders schlimm,

auch sozial, etwa Bereich der Mieten, etwa Bereich der Lebensmittel, da müssen wir

einkreifen, weil die Märkte nicht funktionieren. Sie sind olikopolistische Märkte.

Vorlesen die Märkte, domesticieren, Kontrolle erhöhen, eigentlich Spekulation einschränken.

Das ist generell zu sagen für mich als Schlichten nicht der Kornamen, das was ich mitbekomme vom

Stefan Schulmester hilft auch gegen die Inflation. Da ist auch ein adäquates Mittel gegen die Inflation.

Nein, absolut nicht. Und ich gebe auch diese Aussage vorhin nicht recht, wo sie gesagt haben,

dass das nur eine kleine Gruppe von Ökonomen denkt, das Zinserhöhungen jetzt helfen. Ja,

ich meine, die sitzen offenbar in allen großen Zentralbanken und diese kleine, aber mächtige

Gruppe, die sind glaube ich nicht. Ich glaube nicht, dass auch die Ökonomie so einfach zu

erklären ist. Ich habe auch vorher gesagt, das ist ganz einfach. Ich glaube es nicht. Ich glaube,

es ist höchstkomplex. Und ich glaube auch nicht, dass man jetzt sagen Spekulation,

was bedeutet das überhaupt? Man muss auch überlegen, wie kann man das denn? Natürlich gibt es auch

schädliche Formen der Spekulation, so ist es nicht. Aber es gibt auch sehr wohl eine Art von

Spekulation, eine Art von, sagen wir mal, Hatching zum Beispiel, kann man auch Teilweise... Das ist

nicht Spekulation, aber das ist auch teilweise auf die gleichen Arten von, zum Beispiel Derivate,

also von Anlage oder Finanzvermögensgüter. Und da muss man sich ja mal überlegen,

okay, wie kann man das denn genau differenzieren? Wie will man dann die Spekulation, die Schädliche,

die es ja durchaus gibt, wirklich in den Griff bekommen? Aber ich glaube, da sind wir jetzt auch

ein bisschen weg davon von der ursprünglichen Frage mit den Banken und auch um die Inflation

in den Griff zu bekommen. Ich glaube, da haben wir beheierte Mittel mit Zinserhöhungen und gerade

in einem stark flationären, in einem stark flationären Umfeld, in dem wir jetzt sind. Ist

es ganz klar, was wir brauchen? Zinserhöhungen und von der Fiskalpolitik zielgerichtete Eingriffe

im Sinne von und da auch nicht, und da auch nicht die Preise kappen, sondern... Ein ganz

kurz, bitte. Zinserhöhungen sind Erhöhungen von Kosten, stimme ich mir dazu. Also ein Unternehmer,

deinen Kreditrat muss jetzt doppelt so viel Zinszahlungen leisten. Das traue ich mir aus,

eine Voraussage zu, das wird zu einer massiven Rezeption führen. Wenn die Inflation zu gekämpfen,

durch Kostenerhöhungen, ist doch irgendwie nicht ganz logisch. Das Problem liegt daran und das

ist schon ein Punkt, wo Sie schon auch recht haben. In den Wirtschaftswissenschaften, in den

Lehrbüchern ist es noch immer so, dass die Grundvorstellung lautet, zwischen Geldmengen,

Inflation gibt es einen kleinen Zusammenhang. Der Grund liegt zum Teil darin, dass absurderweise

sowohl in dieser Claudokinsianischen Theorie des Lehrbüchers, also im Monetarismus, man diese

These hat und dann ist die Vorstellung, wenn zwei Gegner zum gleichen Ergebnis kommen,

dann muss schon stimmen. Aber es ist evidentermaßen so, dass ich doch das Güterangebot steigern muss,

werden Sie mir wahrscheinlich zustimmen, um die Inflation zu dämpfen. Das heißt, wenn es mehr

Güter gibt, mehr Wohnungen, mehr Waren, dann wird der Preishoff-Trieb schwächer werden. Die

Zinssteigerung verringert aber das Güterangebot, weil es natürlich die Investitionsneigung der

Unternehmer schwächt. Wenn ich doppelt so viele Zinsen für meine Altschuhe zu zahlen habe, dann

werde ich nicht jetzt großartig investieren. Und das ist eben das Unsinn. Herr Lingen sagt, das ist

dann eine Rezeption. Ich behaupte, das werden wir haben. Also ganz konkret, da traue ich mich doch

eine. Ich bin überzeugt, dass, wenn die Zentralbank da ja jetzt die noch dazu die Öl fährt,

der Menge noch einmal gekürzt wurde. Das heißt, ansonsten waren wir ja schon auf dem Weg zum

Ende der Inflation. Jetzt heizen wir sie durch diese Führzung wieder an. Gut für den Planeten,

schlecht fürs Geschäft. Daher wird die Inflation jetzt eher anhalten. Daher, wenn wir EZB darauf

reagiert mit, dann müssen wir noch dramatischer die Zinsen steigen. Dann gehen wir, da traue ich

mich was vorher zu sagen, in eine massive Rezession. Gleich vor mir. Da darf ich nur noch zum Schulmeister

um es ein bisschen plastischer zu machen, was Spekulation ist. Wenn Sie ein Unternehmen haben

und das Unternehmen wirft mehr ab, dann ist es gut, wenn die Aktie statt 100 auf 105 steckt. Wenn

Sie hingegen die Steigerung nur dadurch haben, dass immer mehr Leute Aktien kaufen, dann wird

die Aktie automatisch teurer, ohne dass das Unternehmen auch nur im Geringsten besser geworden

ist. Und das billige Geld, das ist ein Problem gewesen, hat dazu geführt, dass irrsinnig

Aktien gekauft wurden. Und ohne dass das Unternehmen wirklich besser war, hat es plötzlich einen irren

Wert scheinbar. Zur Frage, was kann man gegen die Inflation tun? Linien sagt, wenn die Zinsen

weiter raufgehen, führt das zu einer Rezession zur Arbeitslosigkeit, zur wirtschaftlichen

Verwerfung in den noch größeren Ausmaß, als sie jetzt die Inflation bringt. Ein Satz ganz kurz noch dazu,

dass mit dem Geldmenge zusammenhängen, da kann man auch zum Beispiel bei der Bank für

internationalen Zahlungsausgleich, die haben jetzt auch aktuell wieder was dazu gemacht,

kann man auch schauen. Ja, also ich glaube, das ist sehr wohl wissenschaftlich bewiesen. Und

jetzt auf die Frage mit der Rezession, da muss man differenzieren. Grundsätzlich, ja, die Zinsen

natürlich führen die zu einem Rückgang der Wirtschaftssättigkeit, ja. Die Frage ist,

ab welchem Niveau? Und da gibt es einen sogenannten natürlichen Zinssatz, wo man jetzt sehr, sehr

vereinfacht gesprochen und wenn man darüber liegt, dann wirkt die Geldpolitik restriktiv und

darunter noch immer expansiv. Und wenn man sich die Realzinsen jetzt anschaut, ist die EZB eigentlich

noch immer auf einem expansiven Niveau. Das heißt, zum jetzigen Zeitpunkt sind wir noch gar nicht,

gibt da ganz viele unterschiedliche Berechnungen, aber nach den meisten sind wir dann noch gar nicht

auf diesen Niveau. Das heißt, da müssten die Zinsen noch einmal signifikant steigen. Und ja,

natürlich haben wir jetzt wieder durch die Ölpreise die Gefahr einer erhöhten Inflation.

Gleichzeitig stellt sich jetzt die Frage, und das ist gut, dass der nächste EZB-Sitzung auch erst

Anfang Mai ist, inwieweit diese, diese, diese Zumultermarkt, also diese Finanzmarktschwankungen

tatsächlich bereits zur Inflationsbekämpfung beitragen. Ja, weil es natürlich dazu führt,

zu mehr Unsicherheit auf den Märkten, zu vielleicht eingeschränktere Kreditvergabe

zusätzlich zu den Zinserhöhungen. Das heißt, da sind jetzt auch gewissermaßen zwei, zwei Kräfte,

die so ein bisschen gegeneinander spielen. Frau Mitmar, na sicher hat sich schon mehrmals gemeldet,

bitte. Also, wir werden es nicht ausdiskutieren, wir werden uns auch nicht einigen über die

Ursachen von Inflation vertrauen, aber irgendwo darauf, dass die Hörer und Hörerinnen auch wissen,

was sozusagen, also, dass die Energiepreise sehr hoch sind und dass die Profite sehr hoch sind und

dass man logischerweise da auch ansetzen muss. Ich denke, wir können schauen, wo funktioniert

es denn besser mit der Inflationsbekämpfung? Also, in Spanien ist es schon gefallen. Spanien hat

jetzt 3,1% Inflation, wer in Österreich 9,2 hat, also ein Drittel. Und Spanien setzt sehr klar auf

direkte Eingriffe in die Preise. Spanien hat öffentliche Verkehrsmittel gratis gemacht. Spanien

hat Mitpreisbremse eingezogen für alle Mieten. Spanien hat die Mehrwertsteuer sozusagen auf

Lebensmittel verringert und auf Kundennahungsmittel ausgesetzt. Spanien hat eingegriffen in die

Endkundenpreise für Energie und in den Strommarkt, der sogenannte Iberische Modell. Sehr gezielt da,

wo entweder die großen Treiber sind, Energie oder da, wo es sozial besonders schädlich ist,

Mieten, Grundnahrungsmittel. Und sie haben eine wesentlich wirksamere Übergewinnsteuer eingeführt

und eine Vermögenssteuer zur Finanzierung eben dieser Pakete. Österreich hat im Gegensatz dazu ja

nur an einer Stelle eingegriffen und das ein bisschen umgeschickt mit der Strompreisbremse und

sonst auf Einmalzahlungen gesetzt. Einmalzahlungen, die für Leute, die wirklich unter der Teuerung

leiden, die wirklich notleiden, ein Tropf auf den heißen Stein sind und strukturell die Inflation

nicht senken. Also wenn ich die Preise senke, dann geht der Inflationswert runter. Wenn ich den Leuten

nur Geld gebe, dann bleiben die Preise sozusagen gleich hoch. Das heißt, das ist auf jeden Fall

die Richtungen, die wir auch gehen müssen. Jetzt sind Kritiker in Ungarn etwas Ähnliches gemacht,

sind auch staatliche Vorgaben für die Preise gemacht worden und dort haben sich dann die Preise in

anderen Bereichen, die nicht reguliert waren, total entwickelt und Ungarn hat jetzt eine Inflation,

die deutlich höher ist als die Österreich. Also Ungarn kann man grundsätzlich sehr schwer vergleichen,

weil Ungarn nicht in der Eurozone ist und mit dem vorhin auch sozusagen eine flotende Währung hat

und da auch sozusagen viel importiert dabei ist und muss sagen, ist es auch nicht mehr ein Spezialgebiet,

Ungarn zu sparen, gibt es aber sozusagen schon gute Studien und gute Daten und was wir jetzt halt

sozusagen bräuchten und da gibt es ja international noch in der Geschichte andere Beispiele auch

dafür, wie man Inflation bekämpfen kann. Man muss natürlich bei den Energiepreisen eingreifen,

nicht um Strom, sondern auch bei der Wärme. Wir schlagen vor, dass man nicht hier nur einen Deckel

für den Grundbedarf macht, wie das jetzt bei der Strompreispreise der Fall ist, sondern dass

man das auch mit progressiven Tarifen darüber verbindet, um eben Luxusverbrauch auch zu verunmöglichen.

Man muss eingreifen auf den Strompreisbörsen, das muss auf EU-Ebene passieren, davon muss

Österreich sich massiv einsetzen, da passiert viel zu wenig, um den Strompreis vom Gaspreis

zu entkoppeln. Man muss eingreifen bei den Mieten, es ist ja wirklich bitter, dass die

Mietpreisbremse jetzt gescheitert ist an der ÖVP. Das braucht eine Mietpreisbremse für alle Mieten,

nicht nur im Altbau, auch im Neubau. Und wir müssen natürlich auch schauen, ob man eingreifen muss

bei den Supermärkten. Es ist schon gefallen, die Preissetzungsmacht, der Supermärkte, das sind

auch Riesenunternehmen mit sehr viel Marktmacht, ob man da eingreifen muss und ob man da

Begründungsmittel auf was machen muss. Parallel ist mir aber auch noch wichtig, man muss auch bei

den Profiten eingreifen. Man muss auch verunmöglichen, dass in diesem Ausmaß diese Sonderprofite

abgeschöpft werden, die dann die Teuerung wieder so stark antragen. Parallel ist das Beispiel

Spanien und auch Portugal, also die iberische Modelle sozusagen, nicht schon auch ein Hinweis

drauf, mehr staatliche Vorgaben und Regulierungen sind ganz gut in einer solchen Inflationssituation.

Man darf sich nicht nur losgelöst diesen einen zum Beispiel Strommarkt oder

im Strompreis oder Mietpreis oder was auch immer anschauen, denn natürlich sind da die

Preisen vielleicht, wenn es dann nicht schlussendlich je zur Knappheit führt, wie in Ungarn,

einmal geringer. Aber das Überschüsse, das Geld, das die Leute dann eben nicht für die Mieten oder

was auch immer ausgeben, das geben sie halt dann für andere Produkte aus, was dann erst recht

wieder die Nachfrage erhöht, was dann erst recht auch wieder die Preise erhöht. Das sieht man jetzt

bei den aktuellen Berechnungen ganz klar in den kommenden Jahren, führt das schlussendlich zu

einer erhöhten Inflation. Und natürlich, das ist ein Problem. Das heißt, wenn dann zielgerichtet,

die unterstützen, ist wirklich benötigend, die es ja auch bei 10 Prozent Inflation absolut gibt.

Und das ist schlussendlich das, worauf man sich fokussieren sollte und nicht auf Eingriffe in

Preise oder jeden zu fördern, sondern diejenigen, die es benötigen, die ihre Mieten nicht zahlen

können, die ihre Stromrechnung nicht zahlen können, die müssen natürlich unterstützt werden.

Stefan Schulmeister, da finde ich zu Spanien etwas sagen, weil ich das wirklich kenne,

weil ich dort lebe. Da gibt es schon auch andere Gründe. Spanien bezieht sein Gas aus Algerien

und bezieht Gas daher zu viel günstigeren Preisen als wir es beziehen und ein ganz großer Teil des

Vorteils, den es da hat und warum die Inflation dort so viel geringer ist, ist, dass es so viel

weniger für sein Gas bezahlt. Stefan, obwohl ich trotzdem der Meinung bin, dass die Eingriffe,

die sie machen, auch richtig sind. Vielleicht ein Halbsatz, die spanische Inflation war vor einem

Jahr oder einem halben Jahr auch noch wesentlich höher und das ist jetzt so niedrig, wo diese

Mechanismen greifen werden, trotz dieses Vorteils. Das Gefühl der Hilflosigkeit gegenüber der

Inflation, dass es in der Politik gibt, ist es grundsätzlich unberechtigt angesichts der vielen

Ideen und auch der Beispiele, wo was funktionieren kann? Natürlich ist es unberechtigt. Das Schicksal

des Menschen ist der Mensch, aber wir leben in einer Zeit, in der sozusagen der neoliberale

Smok in den Köpfen der Eliten noch ganz fest verankert ist. Das heißt, sie können nicht ganz

konkret sehen, was sind die Ursachen zum Beispiel des Phänomens Inflation. Man geht sozusagen von

einem Art Weltbild aus, dass im Prinzip, wenn nicht Kadellabsprachen erwiesen sind, dann sind die

Märkte eh okay. Und in Wahrheit sind wir da zurückgefallen, auch als Ökonomen hinter das Niveau

der 1930er Jahre, wo man sehr wohl gewusst hat, die Märkte sind wesentlich imperfect. Das heißt,

die Grundannahmen der allgemeinen Gleichgewichtstheorie sind in der Realität nicht einmal

approximativ erfüllt, sondern ich habe Machtfragen, ich habe daher Preis-Setzungsmacht. Das fangt

an eben bei den internationalen Ölkonzernen bzw. den Ölproduzenten. Bis hin, meinetwegen,

zum ersten Einzelhandel in Österreich, den sich drei, vier Unternehmen aufteilen. Und wenn ich diese

ganz konkrete Problematik mir nicht ansehe, dann komme ich zu nebulosen Vorstellungen, die letztlich

dazu führen, dass die Therapie wie eine holzame Methode wirken. Das heißt, eine Zinssteigerung

kann essentiell nie den Preis-Auf-Trip spezifisch treffen, sondern es trifft die ganze Wirtschaft.

Und natürlich, irgendwann, wenn ich in einer schweren Rezession bin, wird auch die Inflation

zurückgehen. Ich habe das genau erlebt, 1980 bis 1982, wo er das zum ersten Mal exzessiv gemacht

wurde, mit Zinsen in den USA von 18 Prozent, gleich Zinsen. Natürlich ist zwei Jahre später die

Inflation gesunken, aber wir hatten die längste Rezession der Nachkriegszeit. Das heißt, es wird

hier mit dem Holzhammer hingehaut. Statt dass man sich überlegt, wie können wir den Preis-Auf-Trip

spezifisch bekämpfen. Und meine Vorschläge sind zum Teil sehr bescheiden, dass ich sage, wir müssen

nur einmal zum Beispiel eine Agentur für Markttransparenz schaffen, wo junge Ökonominnen und

Ökonomen, wie Detektive hingesetzt werden, die nicht eine Behörde sind, sondern die nur nach

recherchieren, wie zum Beispiel ganz was einfach ist. Ein Milchpreis um 50 Prozent steigen kann,

wenn die Zahl der Milchkürde gewollten werden müssen, gleich ist. Und wenn die Nachfrage nach

Milch bekanntlich sehr unelastisch ist. Warum? Mein Verdacht ist, na ja, wir haben eben die

Reifeisen, denen können die Molkereien und es gibt ja Zusammenhänge, die...

Zu wenig Konkurrenz und zu wenig Transparenz.

... Preise entsprechen zu setzen. Und das extremste Beispiel ist ja der Strompreis. Ich meine,

unsere staatlichen Stromerzeugungsunternehmer verlangen von den Kunden, wie die Verbundgesellschaft,

der den Börsenpreis in Leipzig, der mit ihren konkreten Gestehungskosten nur zu tun hat. Sogar

das Handelsgericht Mien hat in der ersten Instanz Gott sei Dank festgestellt, so geht das nicht. Aber

die Mehrzahl der Ökonomen, muss ich leider sagen, fand da eigentlich nicht viel dabei.

Das war eine Expertenrunde, die wir nicht das letzte Mal durchführen, werden die

schon unterschiedlichen Meinungen der Experten und die unterschiedlichen Analysen der Experten und

die Interessen der Konsumenten und der Bürger zusammenzubringen, ist nicht immer so ganz einfach.

Ich bedanke mich fürs Mitmachen, bedanke mich für Ihr Interesse. Wirtschaftsberichterstattung gibt

es regelmäßig im Falter, häufiger als manche vermutmen. Aber man und das Falter kann ich daher

nur empfehlen. Ich bedanke mich im Namen des gesamten Teams. Bis zur nächsten Sendung.

Sie hörten das Falter Radio, den Podcast mit Raimund Löw.

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

Welche Banken zittern müssen. Der Kollaps der kalifornischen Silicon Valley Bank und der Skandal um die Credit Suisse offenbaren die Schwächen des Finanzsystems. Was nach der Krise von 2008 verpasst wurde diskutieren Ökonom Stefan Schulmeister, Kolumnist Michael Lingens, Globalisierungskritikerin Lisa Mittendrein und die Ökonomin Heike Lehner.

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