GameStar Podcast: Warum schauen wir Twitch, statt selbst zu spielen?

GameStar GameStar 4/17/23 - Episode Page - 25m - PDF Transcript

Es geht wieder los.

Die neue Staffel Last One Laughing

präsentiert von Michael Bulli-Herbig.

Das ist die einzige Comedy-Show, in der alles erlaubt ist.

Außer lachen.

Wir packen zehn Spaßgranaten für sechs Stunden in einen Raum.

Und wenn jemand lacht, dann...

Diesmal trauen sich.

Joko Winterscheidt, Elton, Martina Hill, Michael Mitermeier,

Jan van Weidel, Elzelbroker, Moritz Bleibtreu,

Max Giermann, Cordula Stratmann und Kurt Krömer.

Last One Laughing, jetzt ansehen, nur bei Amazon Prime Video.

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Wenn wir auf mein MMO berichten über den ganzen Twitch- und Streaming-Kosmos,

findet man in der Kommentarspalte immer wieder eine bestimmte Frage.

Und die ist, warum zur Hölle soll man eigentlich auf Twitch zu gucken,

wenn man auch selber spielen kann?

Und ich hab mir gedacht, diese Frage kommt so oft vor,

dass wir sie heute einfach mal ein bisschen erörtern.

Das mache ich aber nicht alleine.

Ich hab mir eine Streamerin und ein Streamer eingeladen.

Das ist einmal die Peewee.

Es ist bekannt auch für sehr unterschiedliche Streams.

Du spielst nicht nur im Stream, sondern du zeichnest

und machst sehr viel in Richtung Community-Bildung.

Leon hab ich noch dabei, auch bekannt als Redpender.

Und auch du bist recht unterschiedlich unterwegs auch im Stream.

Und legst auch sehr viel Wert auf Community-Bildung.

Auf jeden Fall, ja.

Ich wollt einfach mal mit euch reden. Was denkt ihr über dieses Statement?

Es ist eine gute Frage. Ich frag mich das auch immer wieder.

Warum Leute mich überhaupt gucken?

Ich glaube, so was wie YouTube und Twitch gibt's ja schon ewig.

Und Leute gucken ja schon ewig lange.

Seißenkronk zum Beispiel.

Ewig lange schon Let's Plays von ihm.

Genießen einfach diese Erzählerstimme zu haben,

der einem einfach das Ganze abnimmt.

Ich muss mich hinsetzen nach der Arbeit vielleicht noch

und versuchen, irgendwie zu konzentrieren auf irgendein Spiel,

die Story erleben.

Ich glaube, für viele ist es so,

wenn sie ein Stream oder ein YouTube-Video

oder sonst irgendwas gucken in die Richtung,

man mag das miteinander.

Ich kenn das von mir ganz oft.

Ich hab voll Probleme, selber eine Serie anzufangen.

Aber wenn ich mit jemandem zusammen eine Serie anfange,

hab ich voll Bock, denke ich so, ja, komm,

wir machen uns einen üblichen Abend, packen Chips

und dann gucken wir etwas zusammen.

Wir können einfach anderem dabei zugucken, wie sie spielen.

Weil man hat den Kommentar von den andern, den Eindruck,

man muss selber nicht so viel machen.

Das ist einfach nur das Konsumieren.

Das sind ganz coole Auslöcher zum Spiel.

Es ist das Socializing.

Ich weiß nicht, wie ihr das seht.

Ich hab eine kleinere Schwester.

Bei mir war es immer so, wenn einer von uns gespielt hat.

Es ging immer besser, wenn man zu zweit war.

Selbst wenn der andere nur zugeguckt hat,

über die Schulter gucken.

Das war auch ganz gut.

Wir haben mit den Geschwistern gerne vor einem Monitor zusammengesessen.

Dann wurde der Controller oder die Tastatur,

da war es auch immer rumgereicht.

Ich hab auch das Gefühl, dass es auf Twitch

eigentlich sehr stark auch im Community-Bildung irgendwo geht.

Wie geht ihr da eigentlich so in euren Streams vor?

Was gibt euch die Community?

Bei mir wär das so...

Als ich damit angefangen habe, natürlich nicht erwartet.

Ich fand es immer ganz toll, wenn zwei, drei Leute reinkamen.

Es ist mehr geworden.

Für mich war es...

Ich hab diesen Pile-of-Shame von Videospielen.

Ich hab am Anfang sehr viel Gaming gemacht.

Ich hab diesen Pile-of-Shame von Videospielen.

Wenn die Leute dazukommen, hatte man mehr Lust auf diese Spiele.

Du konntest dein Pile-of-Shame verringern,

indem du die Spiele gespielt hast, weil Leute dabei waren.

Für sich alleine war es nicht so attraktiv.

Hast du für dich auch so Spiele, die du nur an Streams spielst?

Ja.

Weil ich hab mittlerweile das Problem,

dass ich ganz oft Spiele nicht mehr spielen kann.

Und mir fehlt der Chat dabei.

Gerade bei Livestreams, das größte Ding,

dass man die Live-Reaktionen zum einen die Zuschauer vom Streamer,

auf die Sachen, die geschrieben werden, zum Beispiel,

dass da Leute gerade E-Modes oder sonst was rein posten,

dass man direkt auf eingehen kann.

Und auch, dass die Leute eben,

bzw. das Streamer von den Leuten den Input bekommen.

Das ist dieses Miteinander, was voll Hose macht.

Und gleichzeitig hat man auch so ein bisschen

so eine Sozialekomponente drin,

die für viele, glaube ich, auch sehr angenehm ist,

weil man nicht dieses direkte Miteinander hat.

Wie wir jetzt, das ist furchtbar.

Den Leuten echt reden, wer macht so was denn?

Ohne Munit.

Aber dadurch hat man auch so eine größte Sozialekomponente.

Die Leute bekommen einfach sehr viel aus dem Leben von den Streamern mit.

Der meistens ist eine sehr...

Oder denken wir es zumindest.

Genau, aber es ist der meistens sehr viel,

was das Streamer von sich selber preisgibt.

Und so mit Leuten auch so ein bisschen mit einem selber connecten können.

Weil die meisten Leute, die einem zuschauen,

haben ja irgendwo auch die gleichen Werte,

den gleichen Humor, den gleichen Spielgeschmack.

Irgendwas verbindet einen. Deswegen bleibt man da und denkt sich,

okay, ich gucke das jetzt als mein Armprogramm statt irgendwie...

Wer guckt echt noch Fernsehen?

Aber statt Netflix anzumachen oder sowas.

Ich glaube, dadurch hat man halt noch mal

so einen engeren Draht zur Person verbindet.

Damit mehr als einfach nur...

Ich schau jetzt jemand zu, wie er spielt,

sondern ich schau einfach die Person,

das ist vielleicht für mich nach einem Tag, acht Stunden arbeiten oder so.

Da möchte ich gleich mal kurz aufgreifen.

Ich hatte das nicht, weil du es von erwähnt hattest,

so manche Spiele, die man...

Ob man die noch offline spielen kann.

Bei mir war es so, ich habe den Fehler bzw. auch das Gute gemacht.

Ich habe Elden Ring ohne Stream gespielt.

Weil ich Angst hatte...

Also, ne?

Dass man ein erstes richtiges Soulsgame...

Ich habe eins angefangen, aber ne?

Und jedes Mal, wenn ich einen Boss gelegt habe,

habe ich für mich so...

...halter gesehen.

Aber ich bin ein bisschen enttäuscht, dass ich es nicht gestehen habe.

Aber man ist jetzt mit Angst, Performance Angst.

Also, dass die Leute, dieses typische...

Warum hast du den Boss so gemacht?

Warum hast du nicht die Waffe so genommen?

Aber irgendwie vermisst man es auch noch ein bisschen.

Ich würde auch meine Hunter für uns feuerlegen,

dass einige Leute auch nur zu gucken für das Betsy Game.

Ja, ja, auf jeden Fall, ja, ja.

Der Chat macht es eh alles besser auf.

Das sowieso. Sind ja auch viel mehr Gehirne.

Eben, das sind wir der Hype meint,

um alles zu kontrollieren.

Aber ich habe auch so...

Ganz oft, wie ich eben schon meinte,

mir fehlt die Interaktion mit dem Chat.

Das klingt so dumm, so dämlich.

Aber wenn ich zu Hause bin, gucke ich auch ganz oft

mit einem Monitor aus Reflex, weil ich so denke,

ich fange an mit mir selber zu reden.

Ich denke so...

Ich denke so in Twitch-Means

und in meiner Onstream-Person.

Man versucht, real zu sein.

Aber trotzdem noch mal was anderes, wenn man onstream ist.

Also wenn man privat irgendwie im Discord mit Freunden abhängt

oder sich sonst irgendwie trifft.

Das ist ja noch mal ein bisschen was anderes.

Und ich merke mal, dass diesen Modus,

der Switch manchmal einfach umfließt, dann übergangen bei mir.

Ja, ich meine, es passiert ja auch sehr viel,

wo du gerade Discord sagst auch außerhalb von Twitch.

Was für mich dann auch wieder ein Beweis ist,

dass es nicht eigentlich nur darum geht,

jetzt irgendjemanden beim Spielen zuzugucken,

sondern die meisten Streamer und Streamerinnen

haben ja auch selber irgendwie ein Discord-Channel,

wo sich die Community dann auch wieder versammelt.

Dann gibt es ja auch andere soziale Medien,

wie Twitter oder TikTok oder was weiß ich was.

Was für eine Rolle spielen die bei euch, die sozialen Medien?

Bei mir ist es so...

Wir scherzen immer, dass wir uns gegenseitig chatnennen,

weil ich muss immer ein bisschen aufpassen,

dass das dann nicht zu einer parasozialen Beziehung ausartet.

Aber beim Discord, wir vernetzen uns über Discord,

wir vernetzen uns viel über Twitter.

Ganz süß fand ich zum Beispiel,

dass sich Leute bei mir im Discord so zusammengefunden haben

und Real-Life-Freunde wurden und jetzt pen and paper zusammenspielen,

so regelmäßig, was auch ganz cool ist.

Und ja, solche Community-Bildungen im Discord,

die dann auch als zum Selbstläufer werden.

Also, dass die streamende Person nicht unbedingt dastehen muss

und immer bitte vernetzt euch, bitte vernetzt euch,

sondern dass sie eine eigene Initiative sich auch organisieren,

was man auch ein bisschen negativ sein kann.

Aber sowas, das spielt eine sehr große Rolle, ja.

Ich bin mir nicht sicher, ob jeder weiß,

was eine Paranom... Parasoziale...

Dann gönne ich Parasoziale Beziehung.

Parasoziale Beziehung.

Parasoziale Beziehung.

Ist ja der letzte Tag davon.

Seht es mir nach, ich bin alle durch.

Ihr müsst alle durch.

Eine Parasoziale Beziehung ist ganz kurz erklärend für Leute,

die es richtig wissen.

Ich erkläre es mal so, dass auch Leute,

die mit Schicks zu tun haben,

wenn jetzt zum Beispiel ein Schauspieler oder eine Band

oder so sehr nahbar ist,

dann kann es sein,

dass gewisse Fans denken,

dass sie alles von dieser Person wissen,

dass sie sich so dazu hingezogen fühlen,

dass sie eine Art einseitige Freundschaft entwickeln

und dass dann ignorieren,

dass es eigentlich keine wirkliche Beziehung ist,

sondern eine Seite eben dich als distanzierte Zuschauerin

oder Fan betrachtet,

weil ich das Wort Fan bei Stream nicht so geil finde.

Und die Person denkt,

sie ist ein Streamer oder ein Star.

Oder ein Star näher,

als es eigentlich ist.

Und dann entwickelt man eine Art

freundschaftliche, einseitige Beziehung

und hat eine gewisse Erwartungshaltung der Person gegenüber.

So nach dem Motto, hey, du bist ja gerade in meiner Stadt.

Ich bin zwar nur hier, ne?

X, Y, 7, 3, 1.

Aber wie wär's, wenn du mal zu mir zu Besuch kommst,

einen Kaffee trinken.

Und wenn dann abgelehnt wird,

dann fühlt man sich persönlich verletzt,

als es eigentlich ist.

Und das ist eine parasoziale Beziehung, eine einseitige.

Ja, ist auch gar nicht so leicht, die Waage zu halten.

Wir haben genug Abstand,

aber sind trotzdem eine coole Community zusammen, oder?

Das ist auch so ein Ding, was bei uns immer sehr großgeschrieben wurde.

Wir haben immer versucht,

nicht so ein Phantom, um uns rumaufzubauen.

Wie du auch, das ist cool,

du sagst auch einfach nur Chat oder Community.

Und so was, wie groß Autogramme geben oder so.

Das ist einfach etwas, wo wir uns selber zum einen nicht sehen.

Und zum anderen, dass das ein bisschen anhimmeln ist,

was wir irgendwie auch so ein bisschen weird finden.

Ich hab vorhin auch auf einer anderen Bühne gemerkt,

ich bin ein random Typ, der von der Kamera rumhampelt.

Ich bin genauso ein Mensch wie jeder andere auch.

Ich find nix so besonders an mir,

dass ich jetzt irgendwie angehimmelt werden müsste.

Das ist cool, wenn man auf Augenhöhe mit Leuten redet

und einfach versucht, irgendwie menschlich miteinander zu bleiben,

und nicht so diese zwei Treppenstufen zu haben,

wo man denkt, der Zuschauer oder der Fan steht unter dem Streamer

oder die Person, die sehr anhimmelt.

Ein Respektvolles auf Augenhöhe?

Einfach Respektvolles aufeinander zukommen, quatschen und sagen,

wie bist du hergekommen und froh, dass du da bist?

Das ist halt, finde ich, viel organischer und sympathischer.

Das finde ich auch ganz spannend, was du gerade gesagt hast,

mit einem random Mensch, der im Wohnzimmer sitzt und sich entschieden hat,

ich mach eine Kamera dabei an, dass es so eine Szene ist,

die aus dem Schlafzimmer oder Wohnzimmer heraus gewachsen ist,

die seit ihr überhaupt dahin gekommen zu sagen, ich stream jetzt.

Willst du? Oder überlegst du?

Wenn du noch überlegst, dann erzählst du.

Wie ich mit Stream angefangen habe.

Einmal die Sache mit dem Pie-of-Shame, wie ich vorhin erwähnt habe.

Ich war zu der Zeit gerade fertig mit meiner Ausbildung

zur Mediengestalterin und hatte diese ganzen Overlay...

Also, ziemlich weirder Grund,

aber ich hatte diese ganzen Overlay-Geschichten so cool,

da waren animierte Sachen und da ist was reingeploppt.

Ich dachte, das will ich auch.

Dann hab ich einfach meinen eigenen Stream.

Es war gar nicht geplant, dass ich stream.

Ich hab das einfach neografisch schön gemacht.

Und jetzt, wo es schon mal da ist, kann ich auch mal live gehen.

Das war mein Start.

Ich kann übrigens auch Pius Designs empfehlen, sehr schön.

Ich kenne auch einige, die sie auch schon von dir haben.

Und sind immer sehr cool anzusehen.

Das freut mich.

Bei mir ist es so ein bisschen...

Ich bin schon sehr lange, kenne ich schon Twitch.

Ich kam so durch die Anfänge vom eSports,

das StarCraft 2, vor allem ein bisschen großes Ding.

Dabei hab ich so Twitch reingekommen.

Am Anfang kannte ich auch nur so wirklich eSports und Let's Plays.

Let's Plays war eher so YouTube für mich am Anfang.

Twitch hat sich auch erst sehr spät so eine Platte entwickelt,

wo es was anderes als Gaming gibt.

Twitch ist ja keine Gaming-Platte mehr, keine Reine.

Twitch ist ja so viel mehr mittlerweile geworden.

allein Just Chatting ist ja einfach die größte Kategorie.

Jeden Monat aufs Neue.

Weil einfach die Leute diesen Austausch,

das ist was, was wir jetzt gerade machen,

auch wenn es einfach nur damit im Chat ist,

dann sind die Leute halt noch viel viel angenehmer ganz oft.

Einfach weil...

Man kriegt halt noch mal eine ganz andere Facette vom Streamer ganz oft.

Keine Ahnung, die Person sagt einfach so, was sie am Tag erlebt hat.

Ganz oft erzählen Leute halt auch, was halt nicht so schön ist gerade.

Und das halt auch noch mal...

So kann vielleicht auch so eine parasoziale Ebene mit reinkommen.

Aber man kriegt halt viele Sachen mit,

die im Leben von so den Zuschauern,

eins von den Streamer abgehen.

Also einiges Streamer, die halt auch eine sehr enge Bindung mit der Community haben.

Und auch wirklich bei den Leuten halt auch dann wissen,

was geht so in deinem Leben ab, was machen die gerade so?

Neuen Job bekommen oder so.

Das ist auch so eine Nachricht, die man ab und zum Chat liest.

Dann freut man sich halt für die Person mit.

Und dadurch hat man halt ein sehr enges Miteinander,

was ich halt sehr schön finde.

Weil du hast durch den Chat einfach...

Also Chat ist das Beste, was es gibt.

Man hat einfach dieses...

Also, ich finde...

Es gibt mir einfach so viel positive Energie immer wieder,

weil ich im Stream bin.

Weil ich lasse mich so ein bisschen davon immer mitziehen, wie die drauf sind.

Man freut sich.

Es gibt kein schöneres Gefühl, finde ich,

wenn man gerade irgendwas gemacht hat,

irgendwas Lustiges passiert im Game und man guckt rüber

und sieht einfach 30 Lulz im Chat.

Es ist so ein schönes Gefühl, das geht damit das Herz auf.

Und das ist einfach ein Gefühl,

was man glaube ich nicht so einfach reproduzieren kann.

Ich hab auch den Eindruck,

dass sich da Twitch auch gerade während der Pandemie

noch mal so ein bisschen weiterentwickelt hat.

Also diese, ich sag mal z.B. Period,

ich würde mal auch so als Variety-Streamerin

würde ich mal sagen,

Creatorin und so alles, was noch außerhalb von Gaming geht.

Und das ist, glaube ich, in den letzten 2, 3 Jahren noch mal

viel stärker geworden. Seht ihr das auch so?

Ich kann es sehr bestätigen.

Bei mir war es ja so, dass ich das vor allem im Hinblick

auf meine Aufträge bekomme.

Aber ganz, ganz viele Leute angefangen haben zu streamen,

im Homeoffice waren, selber geschaut haben.

Das hat ja auch einen Riesenboom gegeben dann.

Ich glaube, es war ein Riesenunterstreich.

Ich glaube, was vor allem noch mit dazu kam,

durch so Pandemie und das Ganze ist einfach,

dass die Leute auf viel mehr vernetzt sind

mittlerweile, also auf die Streamer untereinander.

Weil vor war es immer so, jeder so ein bisschen

sein eigenes Lübchen gekocht.

Es gab so die kleinen Bubbles, die sich so isoliert haben.

Und da war jemand, da die Lollschene,

da waren die Leute, die Creative gemacht haben.

Die haben Ongas.

Vor allem nicht so was wie Ongas auch.

Haben sich sehr viele Leute einfach auch kennengelernt.

Und deswegen kann man jetzt einfach auf so einem Korn gehen.

Mit denen man in den letzten paar Jahren,

was zusammen online gemacht hat.

Und man denkt einfach so, endlich treffe ich dich in echt.

Das ist auch für mich einfach so ein schönes Gefühl,

einfach die Leute mal in echt zu treffen.

Und da auch die Person in echt vor mir zu haben,

zu der ich die ganze Zeit einfach nur online geredet habe.

Wann eigentlich ihr Leute habt ihr hier?

Wir sind ja gerade auf einem Live-Event auf der Cactus.

Habt ihr hier auch Leute aus eurer Community getroffen?

Hier sind Leute vorbeigekommen?

Ich hab auch einige gehabt.

Da erkennt man, das war ganz süß.

Ich hab ein kleines Bondschwas-T-Shirt an.

Ich find's immer mega schön.

Ich freu mich immer, wenn Leute mich ansprechen.

Ich sag immer zu denen, wenn ich keine Zeit hab,

dann sag ich das, dann brauche ich grad selber einen Moment.

Aber ansonsten kann mich jeder immer ansprechen.

Weil ich find's einfach schön, wenn Leute zu einem Paar haben

und dann sagen, hey, ich kenn dich aus dem Internet.

Bei mir war es so, ich hab ein paar Verhaltensregeln aufgestellt.

Okay.

Ja, also was heißt Verhaltensregeln?

Dieses typische, weil gerade im Internetbereich,

gerade dieser Twitch-Community-Bereich,

gibt's halt sehr viele Leute, die sich nicht trauen.

Die ein bisschen introvertierter sind.

Weil ich sag, hey, wenn ihr herkommt,

ich hab ein bisschen Dutz für euch,

ich hab ein paar Sticker mit dabei von meinen Comic-Motiven.

Sprech mich einfach an, sagt euren Nickname.

Weil dann hat man eine schnellere Verbindung,

bevor man jetzt erst mal überlegt, hey, wer warst du noch mal?

Und zum Beispiel auch keiner Umarmung oder so.

Und das wurde alles sehr respektiert.

Ich fand das so cool. Es gab ganz viele Leute, die dann gesagt,

hallo, hast du zuverlicht eine Sticker dabei?

Das war echt schön.

Das ist süß.

Was mich auch sehr interessieren würde,

weil ich treffe,

weil es auch ein wichtiges Thema finde,

ist, wir haben viel über die positiven Seiten gesprochen,

so Community-Bildung und Spaß zusammen haben.

Aber gibt ja leider auch immer so ein bisschen,

wir haben es ein bisschen angekratzt,

diesen toxischen Teil.

Was dann dann, glaube ich, auch unterziehen kann.

Wie geht ihr damit um?

Also, zum einen, wenn Leute bei euch in der Community toxisch reagieren

oder im Chat reagieren,

ist ja dann wahrscheinlich nicht Teil von eurer Community.

Aber man kann ja auch mal neue Leute rein,

die irgendwie toxisch reagieren.

Ich habe gerade am Anfang rigoros durchgebahnt.

Also, mir wurde gesagt,

am Anfang hat man ja ganz viel Angst,

dass das dann nicht wächst.

Und dann sagt man, ja, okay,

ich dachte das bestimmt nicht so gemeint.

Ich habe einfach rigoros alle rausgehauen,

die mir krummgekommen sind.

Und dann hat das dann ein bisschen länger gedauert.

Aber dann hat sich ein höflicher Kern

gebildet darum herum.

Und auch jetzt ist es so, wenn immer noch Leute reinkommen,

es kommt natürlich stark darauf an,

in welchem Kontext jetzt diese Toxistin, die reinkommt,

ist das einfach nur rumpampen,

weil einem das Spiel nicht passt,

ist das rumpampen, weil einem die Art des Spielens nicht passt,

ist es auf deine Person bezogen.

Ich kann relativ viel Dinge ab.

Also, bei mir ist es so, wenn mich jetzt jemand beleidet,

ich denke, ja gut, dann bist du halt hier nicht willkommen,

aber soll ich jetzt mit dir diskutieren?

Aber wenn es gegen den Chat geht,

dann muss man ein bisschen mehr durchgreifen.

Aber so persönlich hat man

eine Art dickeres Fell entwickelt.

Also, zumindest bei mir so, ich weiß nicht, wie es bei dir ist,

dass man sagt, nicht jeder,

der da reingestolpert kommt,

hat eine relevante Meinung, die für mich persönlich,

also irgendeine Relevanz hat.

Dann geht die weiter, ärgert den nächsten

und ich kann immer noch gut schlafen.

Weil ich denke, es ist halt einfach irgendein Typ,

der wollte jetzt Luft rauslassen, hat es gemacht,

stört mich jetzt nicht.

Wir haben tatsächlich relativ...

Also, es gibt ja meistens, wenn man in den Stream reinkommt,

hat man ja immer über einen Chat picked, wie die Streamer regeln,

die Streamer regeln.

Also, ich komme... Ich bin von Bondschwa,

wir sind Streamer-Kollektiv mit mehreren Leuten.

Und wir haben schon relativ früh bei uns,

wir haben auf unserer Website einfach so die Bondschwa-Werte,

so heißen die, formuliert gehabt,

dass einfach so Sachen wie einfach mit dem Chat regeln.

Man soll höflich zueinander sein, respektvoll,

und dass einfach auf Augenhöhe man miteinander umgeht.

Und das haben wir gerade am Anfang sehr viel forciert.

Wir werden dann irgendwann auch so in die Mode,

so normalen ist die Mode,

deswegen ist es auch so ein bisschen mimisch geworden dadurch.

Dadurch haben wir halt auch ähnlich wie du gesagt hast,

so ein bisschen die Community erst mal am Anfang

so ein bisschen darauf konzentriert oder erzogen,

sag ich mal in die Richtung, das so ein bisschen darauf auch zu achten.

Und mittlerweile ist das komplett selbstreguliert.

Das heißt, wenn jemand reinkommt und irgendwie ein beleidigt

oder irgendwie eine schlechte Laune mitbringt,

dann wird das vom Chat selber schon reguliert.

Wenn es irgendwas ist, was jetzt vielleicht auch direkt auf mich geht,

und ich das sehe, da bin ich meistens hier mal,

ich gehe da einfach drauf ein und sag so, okay,

woher kommt das gerade?

Ich versuche da so ein bisschen reinzustochen,

wo kommt das gerade her?

Was ist die Energie dahinter?

Hat die Person einfach einen schlechten Tag

und kommt jetzt irgendwie hier rein und weiß ich,

ich bläst das halt drauf.

Oder ist es jemand, der mich aus irgendeinem Grund nicht leiden kann,

was für mich voll feines?

Weil man muss nicht jeden mögen, das ist vollkommen okay.

Man soll es vielleicht nicht irgendwie einfach rauslassen,

aber das ist mir am Ende des Tages egal,

weil ob mich jetzt 08.15 Twitch-User 3.41 mag oder nicht,

das ist okay für mich.

Ich will gern rausfinden,

okay, wo kommt das gerade her?

Was ist der Beweg runter hinter?

Weil ich gerade im Chat auch so ein bisschen Diskussionen gesehen hab,

über Art von Content, Reaction Content und so weiter und so fort.

Was macht ihr eigentlich am liebsten so an Content auf Twitch?

Ich bin Vollblut Gamer.

Für mich ist es schwer, sag ich mal.

Ich gucke ab und zu Leuten zu, die irgendwie 3 Stunden

einfach pausenlos neue Themen aufgreifen können,

reden können, wie Wasser fahren.

Ich will das so gern können, aber ich kann es nicht.

Ich fühle mich so langweilig, wenn ich selber über irgendwas rede.

Dann mache ich vielleicht so 10, 15 Minuten rede ich

und dann mache ich ein Spiel an.

Da kann ich halt so richtig viel einfach dann so erzählen und rausziehen.

Ich bin halt wirklich mein Hauptkonten des Gaming.

Ich mache gerne auch so ab und zu Sachen wie Kochen oder andere so ILL-Sachen,

aber nichts so kreatives wie du.

Also da bin ich einfach nicht begabt für.

Ich hab zwei linke Hände.

Aber ich würde sagen Gaming ist meine Care-Sense.

Ich liebe es einfach, neue Sachen anzuspielen und einfach so.

Gerade so indie Games, so kleine, ich sag's immer so kleine Shit-Games,

die eigentlich super billig aussehen.

Aber ich finde, die machen den meisten Spaß,

wenn man da so viele komischen Momente daraus ziehen kann.

Da auch ein bisschen Content daraus ziehen kann, finde ich.

Das ist sehr cool.

Bei mir ist es sehr Creative Content.

Dass ich gerne zeichne, den Leutenverklickern, wie man malen lernt,

dass das keine Begabung oder kein Talent ist,

sondern dass man da Arbeit reinstecken muss.

Weil ich habe immer das Problem, dass ich ganz häufig,

weil ich das ja beruflich mache, Dinge rechtfertigen muss,

vor allem Preise und so was.

Und dann mache ich das gerne mit aufklärischem Content.

Und was ich, also den Begriff, den ich vor einem Jahr oder so,

oder vor zwei Jahren kennengelernt habe, war Edutainment.

Eine Mischung aus Education und Entertainment.

Und dass du sagst, wie ein Wasserverreden Thema wechseln hin und her,

das kann ich relativ gut, aber ich brauche den Ansprung vom Chat.

Dass sie ein Thema reinbringen.

Und dann kenne ich irgendwelche Funfacts dazu.

Dann erzähle ich was, und dann wusstet ihr eigentlich das.

Dann google ich, um das noch mal zu konfirmen,

weil auch da sei ich über Informationen immer mit vorbehalten.

Aber so was mag ich super gerne.

Dass ich den Creative Content, dass der so nebenbei läuft,

man kann zusehen, wie ein Bild entsteht.

Und währenddessen reden wir über Orcas.

Oder?

Also, du Orcas-Zeichen.

Während ich keine Orcas-Zeichen und mein Hirn dann einfach...

Aber dann kommt wieder der Diskurs.

Oh, Orcas, warte mal, die sahen doch so aus.

Und dann lasse ich den Job beiseite und mal ein Orca.

Also, das ist schon sehr lustig. Ich genieße das eher.

Wie du auch sagst, du kannst aus dem Twitch-Stat so viel rausziehen.

Da bist du immer so ein Tagart, wo man vielleicht eher so,

ich habe heute nicht so viel Energie.

Chat, gib mir mal ein paar Themen, bitte.

Das Beste ist, wenn man aus dem Chat so ein Joke klaut,

der dann irgendwie so weggescrollt ist

und dann so den selber für sich beeinsprucht.

Ja, das ist das Schöne.

Dann tut man so, als wäre man selber lustig,

aber es sei in der Chat gewesen.

Einfach die Community-Anzapfnung konnte.

Ja, wirklich. Das ist das Beste, was man kann.

Natürlich.

Entsprechend unserem geistigen...

Entsprechend alles aus dem Kopf.

Ja, also, die Zeit ist gerade verflogen, wie nichts.

Wir sind im Prinzip schon jetzt so ein bisschen am Ende angekommen.

Das ist... Ich fand es super, super cool, ein Talk mit euch.

Ich finde, ihr habt das wirklich richtig schön erklärt,

wo das jetzt eigentlich genau herkommt.

Denn ich habe es auch schon immer so gefunden,

dass Twitch jetzt nicht die Plattform ist,

um wirklich einfach nur stumpf ein Spiel anzugucken.

Da kann man sich auch ein Gameplay-Trailer so angucken,

sondern ihr macht es ja lebendig.

Der Chat macht es lebendig.

Es hat einfach sehr viel mit Community zu tun

und so das Ganze drumherum.

Gaming-Culturen, alles drumherum so ein bisschen zu feiern.

Und ich bedank mich sehr, dass ihr heute hier wart.

Ich fand es richtig spaßig.

War für mich ein sehr schöner letzter Moderationsflott,

denn das hier war das letzte Mal,

und ich habe jetzt einen Rückplatznehmer auf dem Moderationssessel.

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

Warum gucken wir eigentlich Leuten beim Spielen auf Twitch zu, anstelle selbst zu spielen? Diese Frage hört MeinMMO-Chefredakteurin Leya Jankowski häufiger aus der Community - und möchte dem Thema nun auf den Grund gehen. Also hat sie die Streamerin Pewy und den Streamer RedPanda von Bonjwa an unseren CAGGTUS-Stand eingeladen, um über die Faszination hinter der Streaming-Plattform zu sprechen. 

Pewy ist dafür bekannt, ganz bunten Content auf Twitch zu zeigen. Sie zeichnet live, gibt Tipps fürs Gestalten, kocht oder bastelt. Ab und an wird dann auch noch gespielt. RedPanda hingegen ist ein klassischer "Gaming-Streamer", der vor allem live spielt. Im Talk erklären Pewy und RedPanda, warum es bei Twitch um so viel mehr geht, als einfach nur ein Spiel anzuschmeißen und vor Publikum zu zocken.

Es geht um eine Community, Freundschaften, manchmal auch unliebsame Begegnungen und darum, mit anderen ein Stück von sich selbst zu teilen.