Input: Verwaiste Grosseltern: Yuris Oma spricht über ihre Trauer

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) 8/16/23 - 42m - PDF Transcript

Wir gehen aus den Garten und spüren sofort,

wie die Blumen mit viel Liebe angepflanzt wurden

und die Vogelhäuser mit viel Liebe ausgewählt aufgehängt wurden.

Mein Blick bleibt an einer Linde hängen.

Sie ist noch ganz klein, etwas mehr als ein Meter hoch.

Der Stamm ist noch ganz dünn.

Sie steht im grossen Hauen Blumentopf.

Auf diesem Blumentopf steht die grossen Buchstaben Jury.

Nebenan hat jemand einen Schmetter Link gemalt.

Wir sehen alle in jedem Schmetterling Jury.

Das ist der Regenbogen.

Das ist ein weiteres Symbol des Juryes.

Der Regenbogen war auch der,

der Jury vom Spital zu uns nach Hause kam.

Warum eine Linde?

Das ist ja auch ein Zufall.

Das hätte etwas anderes sein können.

Aber ich finde die Linde duft etwas Wunderschönes.

Wir gehen wieder rein.

Ich bin Besuch bei der Olivia.

Bei dieser Grossmutter, die dem März mit zettigen Zielen

ganz viel Input-Hörerinnen und Hörer berührt hat.

Du warst nicht für diese Welt bestimmt, lieber Jury.

Trotzdem hast du hier in deinem kurzen Leben

so viel Freude, Liebe, Mitgefühl und Zusammenhalt bewirkt.

Unsere Trauer um dich ist unbeschreiblich groß.

Du bist für immer Teil unserer Familie und unseres Schicksals.

Ich übe mich nach deinem Vorbild täglich darin,

in mir zu ruhen und das Leben so anzunehmen, wie es ist.

Das bleibt wohl noch für eine lange Zeit

eine große Herausforderung.

Eine Ziele aus einem Brief von Olivia

hat Eure Grosszonen geschrieben, nachdem sie gestorben ist.

Eure Ausschnitte dürfen für diese Input-Folge verbrauchen,

die eine der meisten gehört, die sie geworden ist.

Sie heisst, das kurze Leben von Jury.

Palliativcare bei Neugeborenen.

Ich erzähle die Geschichte des Jury aus seinen Eltern,

Rebecca und Daniel,

wo ihre Krankbauer bis zum kurzen Leben in Tod begleitet haben.

Wir wollen 100 % geniessen,

wir haben nicht gewusst, wie lange es erlebt.

Wir haben einen Tag für den anderen mitgenommen.

Jeden Abend haben wir uns verabschiedet.

Aber erst den gleichen 17. Tag wollte er bei uns bleiben,

ich weiss nicht, aber ich hoffe natürlich, dass es ihm gefallen hat.

Wenn ein Kind schwer krank wird, wenn ein Kind stirbt,

schüttert es das ganze System, nicht nur die Eltern und die Geschwister.

In sehr vielen Fällen gehen es fest an Grosseltern.

Durch den Tod vor ihrem Grosskind

werden sie zur sogenannten verweisten Grosseltern.

Sie fristen ein Schatten an.

Sie trinken die Schmerzen und die Opfer, die sie bringen,

rutschen unter den Radar der Gesellschaft und der Fachleute.

Dabei leiden sie am doppelten Schmerz

um das verstorbenen Grosskind und das Schicksal des eigenen Kindes.

Mit dem Podcast möchte ich die verweisten Grosseltern

auf den Radar bringen und zeigen, wie es ihnen geht.

Darum erzähle ich im Jury seine Geschichte nochmals,

dass man aber eben aus der Perspektive der Grossmutter,

der Olivia, ist.

Das ist der Input.

Es ist ein Jahr her, seit Juli gestorben ist.

Wie geht es Rebekah und Daniel?

Sie sind immer noch sehr, sehr traurig.

Sehr traurig.

Der Jury ist jeden Tag einfach ein Thema.

Es gibt nie einen Tag, wo er nicht ein Thema ist.

Und ich merke, dass beide viel arbeiten müssen,

auch mit Begleitungen.

Dass sie Fachleute brauchen, die sie begleiten.

Das ist das psychische oder körperliche Art.

Dass sie viel arbeiten müssen,

dass sie den Weg wieder zurückfinden zu einem Alltag.

Jetzt halt ohne Jury.

Es ist wohl jetzt einfach ein Jahr herum.

Aber das heisst nicht,

dass sie den schlagartigen Trauer erledigt,

sondern sie ist das nicht.

Wie geht es dir als Grossmutteresjahr nach dem Tod von Jury?

Auch für mich ist der Jury jeden Tag da.

Und ich vermisse ihn.

Olivia braucht Antworten darüber, was passiert beim Trauen,

was normal ist, was nicht.

Und diese Antworten bekommt sie von einer Psychologin,

die sie regelmässig besucht.

Die Psychologin stellt sich vor,

dass die Psychologin, die sie regelmässig besucht.

Die Psychologin ist stelle vom Palliativgehörteam

im Kinderspital Zürich.

Das Team, der Jury und seine Eltern vor einem Jahr so intensiv betreut.

Wo füllen wir an, wenn wir deine Geschichte als Grossmutter

über das Leben und den Tod des grossen Kindes reden?

Wo füllen wir an?

Vielleicht dort, am Anfang, in dem wir erfahren haben,

dass meine Tochter schwanger ist und genauso überrascht war wie sie.

Schöne Überraschung, die ich aber auch gemerkt habe,

ob ich so halb bin,

wie ich in Grossmutter war, meine erste Reaktion auf die Waffe.

Das war vor knapp zwei Jahren.

Nach dem ersten Wurf nimmt die Vorfreude überhand.

Die schwangere Rebecca und ihre Mutter, Olivia,

staunen zusammen über die Todraschaubildung.

Mal sehen, wie es sein wird, wie der Jury hier ist.

Wie er aus dem Kindergarten kommt,

wo Gott bei der Olivia um den Ecken ist,

wie er durch ihr Wohnzimmer düstet,

kurz Hallo sagt und hinten durch den Garten verschwindet.

Die längere Stegenavel läuft, die beim Haus seiner Eltern aufhört.

Sie kamen jetzt wackeln,

was Rebecca plötzlich nicht mehr so gut ging.

Sie mussten arbeiten, weil sie so grosse Schmerzen hatten.

Dort habe ich mich sehr viel mehr mit ihr getroffen.

Ich konnte mir einfach die Hälfte über die Zeit kommen.

Sie konnten nicht arbeiten.

Wir haben mit der Zeit für den Jury anfangen zu machen.

Dort hat es schon angefangen, sehr intensiv zu werden.

Das hat aber auch schon angefangen.

Dass ich angefangen habe,

nicht mehr meine Leute zu treffen und meine Sachen zu machen.

Das hat schon während der Schwangersauft so angefangen.

Das hatte natürlich den Höhepunkt,

dass wir das schreckliche Erfahren haben,

dass der Jury so stark krank wird.

Diagnose ist ein Schweragendeffekt.

Speiser Eurer von Jury ist nicht mit dem Magen verbunden.

Sie landet im Nüte.

Oder Magen ist nicht mit dem Darm verbunden, sondern mit der Lunge.

Das ist riesig gross und vollzischend.

Der Jury wird nie das Leben

mit einer guten Lebensqualität führen können, sagen die Ärzte.

Erfahre in Rebecca und Daniel das im 8. Monat der Schwangersauft.

Verzähle sie mir im letzten Podcast.

Dementsprechend sind wir dann auch ganz schweigend schockiert.

Irgendwie erschüttert die Heimgefahrung

von dem Institut von Madame 8. Monat des gesundes Kindes.

Nach einem Tag auf den Anderen ist alles gar nicht mehr gut.

Im 8. Monat hat man das Baby schon ganz gespürt.

In dem Moment war es mal wie überfordert,

um überhaupt irgendwie klatschen zu können.

Es war gar nicht möglich.

Es war vollkommen überfahren und überfordert.

Und es stürzt die innenlachen Welt für dich zusammen.

Mit dieser Diagnose, mit dem Schmerz von Tochter und Schwiegersohn

erzählt mir die Grossmutter, Olivia,

hat ihre eigene Traurzeit angefangen.

Ihre eigenen Bedürfnisse schob sie völlig in den Hintergrund.

Sie hat aufgehört, ihre Leute zu treffen,

hat das Fitness-Sabinum mehr neu in der Garten vernachlässigt.

Sie war nur noch für Daniel und Rebecca da.

Sie handelte dann und er konnte die beiden nicht mehr mehr.

Das bin halt einfach ich.

Wenn die Krise ist, behalte ich irgendwie den Überblick.

Auch wenn ich es selbst reinstecke.

Ich habe gewusst, es braucht jetzt einfach auch andere Hilfe.

Es übersteigt unsere familiäre Möglichkeit.

Es übersteigt bei Weitem.

Olivia hat psychologische Unterstützung für Daniel und Rebecca organisiert.

Sie war einfach bedingungslos da für die beiden.

Und zum Glück haben wir ein Verhältnis,

das wir ganz fest miteinander schwetzen.

Das hat natürlich sehr geholfen.

Wir hatten auch viel Zeit miteinander.

Auch das hat sehr viel geholfen.

Es war einfach zusammen.

Und das Durchstehen im wahrsten Sinne des Wortes.

Ich stand daneben, ich stand durch.

Zusammen aushalten.

Ja, aushalten.

Das grosse Glück war, Olivia hatte Zeit.

Nur ein paar Wochen vorher hat sie sich als selbstständige Sozialarbeiter

abpensionieren lassen.

Sie hatte Zeit für das Zusammenaushalten.

Das ging in den nächsten Wochen.

Weil die Ärzte den werdenden Älteren zwei Möglichkeiten vorgeschlagen haben.

Erstens, die Schwangerschaft abbrechen.

Oder zweitens, das Kind gebären und mit Operationen Leben erhalten.

Einen stark reduzierten Leben.

Beide Möglichkeiten haben für Daniel und Rebecca nicht gestommen.

Olivia hat sich einfach informiert über andere Möglichkeiten.

Ich habe aber immer wieder umgelassen

und immer wieder bei sich die verschiedenen Ansatzpunkte

mit meinem Bekanntenkreis erfahren,

weil ich mit diesem Thema echt noch nie in meinem Leben konfrontiert war.

Da musste ich mir das zusammensuchen.

Vor den befreundeten Hebammen

hat sie vor der dritten Möglichkeit erfahren.

Von palliativen Wegen.

Das heisst, dass der Natur ihren Lauf lässt,

das Krankenbebe gebären und betreut wieder gehen.

So schmerzfrei wie möglich.

Nach vielen Abklärungen oder Erlaubnis vor Ethikkommission

hat sich Rebecca oder Daniel für diesen Weg entschieden.

Olivia hat sich bei dieser Entscheidung herausgehalten.

Aber zum Glück, sagt sie,

hat sie es genau gleich gemacht.

Weil ich gefunden habe, das ist der natürliche Weg.

Da tut man am Jury nichts an, was einem wehtut.

Das hat für mich gestommen.

Das hätte enorm geholfen,

wenn jemand hier anderer Meinung wäre.

Das wäre ganz schwierig.

So nach dran zu sein und nicht mitten zu entscheiden.

Die Entscheidung zu akzeptieren,

was die Tochter oder der Schwiegersohn,

die Schwiegertochter, getroffen haben,

für die sehr kranken Grosskind.

Das fällt nicht allen Grosseltern erleicht.

Wie ist Maria Fluri vom Kinderspital Zürich?

Sehr nachdraht zu sein, sich nicht einzumischen.

Und gleichzeitig sich verpflichten zu fühlen,

fest zu unterstützen.

Das ist so eine Balanceakt,

die ganz, ganz, ganz schwierig ist.

Maria Fluri ist Plägeexpertin im palliativgehörteam

vom Kinderspital Zürich.

Sie kennt der Fall Jury gut.

Immer wieder hat sie ihrem Alltag,

wo Grosseltern darauf erfahren,

was sie leisten, wenn das Grosskind schwer krank ist.

Sie sahen, dass sie meistens nicht gesehen werden.

Darum hat Maria Fluri

ihren Master of Science in palliativ care

mit einer Arbeit über Verweisung Grosseltern abgeschlossen.

Sie wollte herausfinden, wie Grosseltern die Zeit

rund um die Tod des Grosskinder leben

und welche Bedürfnisse sie haben.

Für ihre Masterarbeit

führte sie mit elf Grosseltern ein Paar sehr lange

und sehr intensiv und emotional in Gespräche.

Wir haben alle Fotos gezeigt von ihren Enkelkindern,

die verstorben sind.

Die Kinder, die von ihrer Entwicklung fähig waren,

um etwas zu basteln, malen oder so.

All das Zeit hat man mir präsentiert.

Das sind Bilder der Wand, die Fotos befürchten.

Das war sehr wichtig.

Maria Fluri hat bei allen Gesprächen sehr schnell gemerkt,

dass die Grosseltern wirklich die Bedürfnisse hatten,

ihre Geschichte mit dem Kind, mit dem Tod von dem Kind zu erzählen,

dass sie jemanden zugelassen hat.

Vielleicht war sie eines der wenigen Mal

oder sogar das erste Mal für die Grosseltern,

die jemanden zugelassen hat.

Ja, oder vielleicht auch ganz so bewusst zugelassen hat.

Die Erzählungen der verschiedenen Grosseltern

haben sich immer wieder verdeckt.

Zum Beispiel wurde in allen Gesprächen

irgendwann zuhause mit der Reihenfolge zum Thema.

Der älteste Grossvater, der mitgemacht hat, war 86.

Und er hat das ganz klar und deutlich gesagt.

Ich bin am Ende von meinem Leben angelangt.

Und warum, dass jetzt die Enkeltochter,

die um die neunzehnte um war, zu diesem Zeitpunkt,

dass sie jetzt zuerst gehen muss.

Das ist eine ganz schwierige Frage.

Auch wenn wir alle wissen, dass es nicht immer so ist.

Aber in unseren Köpfen ist es gleich so, oder?

Es kommt zuerst die älteste Generation heran,

und dann die nächste.

Am 25. Juni 2022 kommt der Jury auf die Welt.

Nun warst du da.

Ein rosiges Baby mit auffällig dichtem, braunem Haar.

Neugierig öffnete du deine großen Augen

und streckte deine Geballtefaust in die Höhe,

ganz im Stil von Superman.

Du konntest normal atmen

und zeigst für uns Lein keine äußeren Anzeichen einer Behinderung.

Das schrieb Olivia in diesem Brief,

dass sie nach dem Tod von ihrem Grosskind an Jury geschrieben hat.

Sie erzählt mir auch im Gespräch.

Das war wirklich ein wunderschöner Moment.

Auch wieder mal gesehen,

wie Rebecca und Dani einfach nur glücklich sind.

Das vor allem natürlich auch.

Und der herzige Jury.

Es war ein ganz schöner Moment.

Wann war die frische Eltern mit dem Jury im Spital?

Zwei Tage war die frische Eltern mit dem Jury im Spital.

Sie haben sich plötzlich für etwas entschieden,

die das Palliativcare-Team immer wieder als Möglichkeit unterbreitet hat,

während der Schwangerschaft,

die sie aber nie gedacht hätte, dass sie es machen würden.

Sie wollen mit dem Jury heiga.

Das Palliativcare-Team und die Kinderspitex

haben sich im Grunde möglich.

Und was sie gemacht haben daheim,

das hat mir Rebecca im letzten Podcast erzählt.

Ich beginne jeden Morgen, in den Folgen zu laufen,

an der Anzeihabe zu gehen und einen Kaffee zu trinken.

Das gibt vielleicht Essen.

Einfach so, dass die Jury sich seine Gegenden kennenlernt.

Man konnte wirklich viel mit ihm machen.

Man hätte wahrscheinlich mehr machen können,

als wir uns zutraut haben.

Wir waren immer auf der vorsichtigen Seite.

Er wird sterben.

Man wollte nicht gleich im Volk sein, wenn der Jury stirbt.

Das ist immer so etwas bei uns mitgeschwungen.

Dann haben wir viel Besucher bekommen.

Jeden Tag kamen mehrere Leute vorbei.

Jury besuchte, unsere Verwandten kamen, unsere Freunde kamen.

Jury hat sehr viele Leute kennengelernt.

Ich glaube, das war seine Hauptbeschäftigung im Leben.

Die Leute, die ihn gekippt und knudelt haben,

waren seine Hände gekippt.

Das war so ein Jury-Sintag.

Jemand hat ihn immer gegeben.

Er ist eigentlich ausserblich beim Schlafen.

Aber dort ist er in Halbe gegeben. Er ist nie knudelt.

In den 17 Tagen fahre Daniel und Rebecca um.

Die Gefühle aus der Achterbahn.

Es war ein Glück und die Freude,

endlich den Kindern in den Armen zu zeigen.

Andererseits ist es gleichzeitig zu wissen,

dass das Kind in den eigenen Armen stirbt.

Jury bekommt ganz wenig Morphium

durch eine Spezielle Einrichtung im Bein, wie ein Nadeln,

die ein paar Zettel mal wie am Zäpfchen,

dass es sicher keine Schmerz hat.

Ich frage die Grossmutter,

wie Olivia sie in den 17 Tagen gemacht hat.

Jeden Morgen, wenn ich verwachen bin,

habe ich das erste Wurz abgeschrieben.

Das musste ich wissen.

Ich habe mich riesig gefreut, wenn sie angekommen ist.

Ich konnte zum Teil gegen den Schluss fast nicht mehr fassen.

Das hätte ich mir nie vorgestellt,

dass ein Mensch so lange leben kann, unter diesen Bedingungen.

Ich esse und trinke.

Jury konnte noch erzählen von dem,

was er im Bauch anlegen konnte.

Die Versorgung über die Nabelschnur hat ja gut funktioniert.

Ich habe hier noch geholfen, was er mit Morphium hat bekommen.

Olivia hat in dieser Zeit ihr Dachdruck am Schwegersund

rückenfrei gehalten und im Hintergrund gefürgt.

Es geht eine ganze steile Rap stecken mit fast 200 Drittgarten

von meiner Wohnung zu der Wohnung, die Jury gewohnt hat.

Und ich bin gefühlt 50-mal am Tag auf.

Ich habe ein optimales Fitness-Training bei grösster Hitze.

Es war immer sehr heiss.

Ich hatte einen platternden Sommerrock-Kampion mit dem Auf- und Abengrass.

Da kann man sich das vorstellen.

Ich hatte in dieser Zeit das aller-oberste Ziel.

Das oberste Ziel war, dass sie beide Trebekanten

nicht so viel Zeit mit der Jury verbringen konnte,

wie überhaupt nur möglich.

Das heiss nicht, dass sie posten, waschen, putzen, aufräumen.

Ich habe in die Apotheke gewinnt,

auf wieder das machen und das auch machen.

Ich weiss gar nicht mehr alles.

Aber es gab immer viel zu tun,

sodass ich immer auf und ab die Grenze in die ganze Zeit bin.

Und natürlich auch ein grosser Teil in der Wohnung mit ihnen

und dem Jury verbracht habe.

Aber ich habe eigentlich versucht,

die Jury nicht an mich zu nähen,

sondern ich wollte ihn wirklich innen lassen.

Olivia hat enorm geholfen, dass sie aktiv sein können.

Es wäre ganz schlimm gewesen,

wenn ich dort nichts hätte tun können für sie.

Die Brille habe ich zu Hause,

beim Stäubsaugen, beim Anweschen, im Bett.

Aber nicht stundenlang.

Ich musste nicht, dass es aktiv war, hat mir geholfen.

In so vielen Schweizerfamilien gibt es ohne Grosseltern nicht.

Laut Bundesamt für Statistik übernehmen sie pro Jahr

rund 160 Mio. Stundenhüten-Dienst.

Das entspricht einer Wirtschaftsleistung von rund 8 Mrd. Franken.

Es ist schon im Anführungszeichen normal,

wenn es ohne Grosseltern geht.

Wie soll das bei ihren Ausnahmesituationen gehen?

Bei Kinder schwer krank werden,

sind Grosseltern meistens doppelt unverzichtbar.

Was sie als Leiste?

Das weiss die Pflegeexpertin Maria Fluri.

Ein grosser Teil ist die Betreuung der gesunden Schwisterin.

Dann aber auch im Spital.

Beim kranken Kind sein.

Während der Zeit, in der die Eltern Gespräche mit dem Behandlungsteam haben.

Fahrdienst, im Haushalt helfen.

Was wirklich auch ...

Waschen, Kochen, was wirklich anfällt.

Einkaufen.

Wird Grosseltern so unheimlich viele Leisten?

Wird sie von den Fachleuten häufig übersehen?

Direkt auf dem Schirm haben sie, glaube ich,

nicht, oder ganz wenig.

Weil sie wirklich ganz häufig im Hintergrund agieren,

im Hintergrund unterstützen.

Und trotzdem mit Leiden, mit Trauren.

Und eine doppelte Sorge durch Leben.

Das ist ein weiterer Aspekt,

was Maria Fluri in einem Gespräch mit den Verweistern gehört hat.

Einerseits waren die Grosseltern zu kranken Kind.

Sie machen sich Sorgen.

Um den Gesundheitszustand des Kindes

machen sie sich Sorgen,

wenn sie sehen, dass das Kind Schmerzen hat.

Oder andere leidvolle Symptome.

Das ist so, denke ich, die Einten.

Und das andere ist aber auch,

dass Grosseltern erleben,

dass ihre Tochter oder ihr Sohn

natürlich auch leidet unter dieser Situation.

Und dass sie sich Sorgen machen.

Sorgen machen, dass es die Tochter oder der Sohn

unter dieser wahnsinnigen Belastung schlägt.

Sie sehen, dass sie auch auf ganz viele Verzichten müssen.

Und dass sie schon so ein Schicksal erleben müssen.

Die doppelten Sorgen wandeln sich nach dem Tod in eine doppelte Traur.

Einerseits die Traur, um zu verstorbenen Grosskind.

Andererseits die Traur, um eine Verlust

von einem glücklichen Tochter, einem glücklichen Sohn.

Ein Kind, der durch eine Krankheit gestorben ist,

genau wie bei einem Kind,

der plötzlich durch einen Umfall aus dem Leben gerissen wurde.

Mehr aber kann Maria Fluri nicht dazu sagen,

wie es Grosseltern gibt oder wie es der Unterschied ist

für Grosseltern, die ein Grosskind durch einen Umfall verloren haben.

Der Fokus von Maria Fluri, der Fokus von ihrer Arbeit,

liegt auf Grosseltern von Kindern,

die an Krebs oder einer neurologischen Krankheit gestorben sind,

ist in unserer Neue in concludell keine

Wir haben bei Jury gesagt, dass Jury sich so unruhig war.

Er warte noch auf jemanden, bevor er sterben konnte.

Sie sagten, dass der Hund, den er noch nicht kennenlernen konnte,

der Familienhund, der ganz ein Herziger ist und Olaf heisst.

Und nach dem Tag, als ich aber reingekommen habe,

hat die Fachfrau gesagt, nein, er hat auf dich gewartet.

Das war schon ganz speziell.

Und ...

Als ich dann aber so ging, ich weiss nicht mehr genau,

aber es war schon sehr spät in der Nacht.

Als ich wusste, dass die Spitätsfrau jetzt geblieben ist,

fand ich, dass ich jetzt gehe.

Ich möchte für sie zwei in den Beiden die Zeit alleine lassen.

Aber ich habe das Gefühl, dass mich das dann nicht braucht.

Jury stirbt in den Armen seiner Eltern, ohne Schmerzen.

Und geben von ganz viel Liebe.

Am nächsten Morgen kommt der Bestatter mit einem Sarg und hält Jury ab.

Grossmutter Olivia und ihr Mann, der nicht der Vater ist von Rebecca,

helfen ein paar Tage später noch beim Organisieren

und die Abtankung in diesem Garten,

in dem ein Jury sein Spielwort hat sollen werden.

Und er zieht sich Olivia fast vollständig zurück.

Es gibt den verweisten älteren Raum zum Trauren.

Wie Rebecca und Daniel in eine Lehre gehören,

geht Olivia nach den fast vier körperlichen und emotionalen

intensiven Monaten in eine Lehre.

Und nachher hatte ich nichts mit zu tun.

Nachher habe ich mich niemand mehr angerüht.

Ich wurde eine Menge eingeladen.

Und ich bin plötzlich ...

Es ging dann langsam auch ein wenig in den Herbst und in den Winter.

Ich habe gemerkt, ich habe mein Leben verloren.

Ich habe echt mein Leben verloren.

Das hat sich zugespitzt über die Zeit von November, Dezember, Weihnachten.

Das ist eine Zeit, in der ich immer etwas schwierig finde.

Das ist nicht mein Lieblingswetter, nicht mein Lieblingsklima.

Ich finde, es hat so viele Erwartungen auf dieser Zeit.

Gottfamilien, Kinder usw.

Es hat es dann nicht einfacher gemacht.

Dann habe ich gemerkt, ich komme in eine Stimmung,

in der ich überhaupt nichts mehr mache.

Ich habe nichts mehr interessiert.

Ich habe nichts mehr abgemacht, ich hatte keine Idee.

Ich hatte auch keine Perspektive mit.

Kurz vor ihrer Pensionierung wollte Olivia ehrenamtlich

bei einer Generation übergreifenden Wohnprojekt mitarbeiten.

Für das hatte sie aber keine Kraft.

Besonders schwierig war für Olivia in dieser Zeit die Reaktionen des Umfeldes.

Es gab Leute, die sich dann zurückzogen haben.

Es gab aber auch Leute, die dauernd gefragt haben.

Es war aber auch so, dass die Leute so fest anfangen mussten,

brüllen und sie so erschütterten,

dass ich schier, schier habe müssen trösten.

Auch das gab es natürlich.

Es ist halt wahnsinnig schwierig, es richtig zu machen.

Ich glaube, dass man diesen Tipp fragen soll,

was die traurenden oder erschreckten Leute brauchen.

Das ist ein guter Tipp, das man fragt.

Ich hatte nicht immer Kraft, um den Leuten zu erklären.

Ich ging dann zum Beispiel oder habe mich verletzt gefühlt

und bin so zurückgeblieben. Das gab es sicher.

Es ging aber nicht lange, dass viele Leute vergessen haben,

dass Olivia traurte oder ihre Traur geschmellerte.

Ich habe das mehrfach zu sagen bekommen.

Aber das ist für dich nicht so schlimm,

das ist ja nicht dein Kind.

Es kommt ja auch sehr oft eine gute Ratschlage.

Ich könnte ja noch mal eins machen.

Ich bin ja noch jung.

Das wird einfach gesagt.

Aber ich denke, es hat sehr viel zu tun mit der Hilflosigkeit,

dass man nicht weiss, was zu sagen.

Man kann das wie nicht neu empfinden.

Man wagt gar nicht, sich vorzustellen, dass es auch passieren könnte.

Es mag ja alles sein.

Von daher nehme ich diese Leute nicht übel.

Aber das sind natürlich nicht zu stützen.

Wer hätte sie auffangen können?

Hätte jemand auffangen können?

Nein. Eigentlich nicht wirklich.

Nein, das war sicher nicht möglich.

Ich habe vielleicht auch die Zeit bis zur Weihnacht gebraucht,

in der ich einfach mal ...

... habe und muss durchhängen.

Und die Heihocke und gar nichts tun.

Es war extrem anstrengend.

Extrem anstrengend.

Das ganze hier und das ganze Stegenspringen und so.

Vielleicht hat es das gebraucht.

Aber ich hatte natürlich mit meinem Mann minderen Seiten.

Gott sei Dank.

Ich hatte wirklich ein paar gute Freunde.

Sie haben mich zwar in Ruhe gelassen,

aber ich wusste, ich könnte ihnen schon anrufen.

Ich habe es einfach nicht gemacht.

Aber gefühlsmässig wusste ich das.

Sie haben mir das angeboten.

In der Ferie im September 2022 schreibt Olivia ein Brief.

Ein Längenbrief an Jury.

Sieben A4-Seiten sind schlussendlich.

Wo sie alles, was passiert ist, noch mal an die Larovie passieren.

Für sich selber.

Das ist wirklich so einfach aus mir rausgekommen.

Ich habe gemerkt, das war ein grosses Teil meiner Trauerarbeit.

Ich habe nicht nur für sich, ihre Tochter oder Schwiegersohn

in dieser schwierigen Zeit sehr viele gute Erfahrungen gemacht.

Aber eben nicht nur.

Teilweise hat die Kommunikation zwischen den verschiedenen Ärzten

nicht funktioniert oder die Abläufe.

Oder das ist ein zentraler Punkt.

Der werdende Älter wurde nicht vorgeschlagen,

dass es neben dem Schwangerschaftsabbruch

oder lebenserhaltende Operationen noch einen anderen Weg gibt.

Ich habe das nicht vorgestellt, dass es nicht ein Vorwurf an irgendjemand ist,

sondern ich erzähle es in einem kindlichen Kontext,

sodass jeder versteht,

aber die Fachleute schon merkt, von was ich eigentlich rede.

Nachher habe ich das wirklich an alle mir bekannten Fachleute geschickt.

Ich wollte wirklich, dass nicht noch mehr Älteren durch die Hölle müssen.

Wie sie das haben müssen,

weil man gewisse Sachen unterlassen hat.

Es schrieb Olivia den Brief im September,

zwei Monate nach dem Tod des Jury.

Nach dem Brief ist sie noch vier weitere Monate in diesem Sumpf bestecken.

Und wie nach den neuen Jahren rumzieht sich Olivia,

wie sie selber sagt, an den Haaren aus diesem Sumpf.

Jetzt ist es genug, sagt sie sich und geht zu der Psychologin.

Aber das lenkt ihr noch nicht. Sie merkt ...

Diese Freunde sind normal nicht im Abschätzenden,

sondern die, die das nicht erlebt haben, können mir jetzt nicht helfen.

Das sind sie auf einem anderen Planet.

Ich habe ganz andere Gefühle und andere Wahrnehmungen.

Ich brauche jetzt die Leute, die wissen, was das bedeutet.

Darum habe ich angefangen, sie zu suchen.

Gleich sind die Sucher.

Das muss sich nicht immer erklären.

Sie treffen im Internet, was sie für verweistige Grosseltern finden.

Aber der Kurs findet nicht statt.

Sie ist die einzige, die sich anhältet.

Andere Betroffenen in Grosseltern zeigen sich als schwieriger als gedacht.

Ich frage die Pflegeexpertin aus dem Kinderspital Maria Fluri,

wie sie denkt, warum es so ist,

warum es gleich sind, wie sie finden, ein schwieriges Unterfangen ist.

Sie hat zwei Vermutungen. Einerseits ...

Man regelt das allein, man muss das allein regeln.

Man hat auch noch etwas mit der Generation zu tun.

Andererseits weiss sie,

dass viele Grosseltern nach Monaten oder sogar Jahren vom Unterstützen

keine Kraft mehr haben.

Von diesem Loch haben andere Grosseltern auch erzählt,

dass sie in ein Loch geflogen sind.

Sie haben zum Teil gesundheitliche Probleme beschrieben,

die sie bekommen haben.

Aus diesem Loch aus sich dann Unterstützung zu organisieren,

sei das jetzt fachlicher Natur oder ausduscht mit anderen Grosseltern.

Zum Teil braucht es viel Energie,

um überhaupt so aktiv zu werden in einer solchen Situation.

Wenn ich heute im Internet recherchieren kann,

dann finde ich die eine oder andere Anlaufstelle.

Es war nicht explizit für Grosseltern, sondern für Angehörige,

generell Geschwisterte von verstorbenen Kindern.

Ungelegote oder Ebo-Grosseltern.

Sie finden z.B. bei himmelskind.ch

oder bei kidsverlust.ch Unterstützung.

Olivia findet dann nicht das, was sie braucht.

Darum wird sie selber aktiv.

Auch da sind sie gleich gesucht.

Durch ihre Tochter lernt sie die erste und andere verweistige Grossmutter.

Durch ihre Psychologin, die am Kinderspital Zürich arbeitet,

noch weitere.

Mittlerweile insgesamt sieben Frauen.

Und mit allen macht sie die gleiche Erfahrung.

Innerhalb des Minutes ist das Verhältnis,

wenn wir seit Jahren Freundinnen werden.

Das ist unglaublich.

Hier läuft etwas ab auf der emotionalen Ebene,

die gerade verbindet und uns nichts erklären müssen.

Das hilft unendlich.

Es gibt total viel Kraft.

Das sage ich und das sagen aber die anderen.

Mit den Frauen, die du jetzt schon getroffen hast,

was gehörst du, was ist ähnlich, was ist ganz anders?

Wie spürst du die Frauen?

Es ist vieles unglaublich ähnlich.

Das Lied der Frauen ist sehr das Gleiche.

Das Einsamfühlen auch.

Bei allen jetzt,

weil es Halbmütter sind von den Töchtern,

die ihre Kinder verloren haben.

Die ganz grosse Sorge um ihre Töchter.

Und auch die Frage,

wie kann ich meine Tochter optimal unterstützen?

Was darf ich sagen, was nicht?

Das Nächste-Distanz-Problem.

Die Töchter, die sind nicht immer lieb,

zum Teil haben sie ganz schlechte Tage.

Und dann sind sie aggro,

machen einem sinnlose Vorwürfe.

Wie reagiere ich zu so etwas?

Da merke ich, das ist ein auserragendes Thema.

Erst durch den Austausch mit den anderen Grossmüttern

hat Olivia so richtig realisiert,

dass sie durch die Tod des Jury in einer neuen Welt gelandet ist.

Die Welt hat andere Wahrnehmungen

und eine andere Sprache.

Also Sternekind habe ich noch nie in meinem Leben gehört.

Sternekind, was bittet jetzt das?

Es fällt mir auf, dass alle zusammenverzählen

von den Sommervögeln.

Wieso verzählen alle von den Sommervögeln?

Dass der Regenbogen wichtig ist.

Warum?

Aber es ist so.

Wenn ich mit den anderen Grossmüttern reden möchte,

merke ich, die finden das auch.

Alle finden, dass mein verstorbener Kind

eine Weisheit hatte, noch mehr gewusst.

Und so.

Das sind Dinge, die man sagen kann.

Es ist ein soterischer Blödsinn.

Aber ich kann zwischen glauben,

nachdem ich das auch mit den Fachleuten besprochen habe,

die auch viele Erfahrungen haben.

Sie merken auch, da muss noch etwas sein.

Da muss einfach noch etwas mehr sein

als das, was man einfach so sieht.

Und jetzt ist das für uns als Familie eine Hilfe.

Wenn wir einen Sommervogel oder den Regenbogen sehen,

dass es natürlich klar ist, dann steht der Jury.

Also, das hilft.

Trommst du?

Ja, das macht es einfacher.

Ja.

Der Austausch mit den anderen Grossmüttern

tut Olivia unheimlich gut.

Sie fasst den Plan.

Sich als Freiwilligenarbeit

jetzt nach der Pensionierung

nicht für generationenübergreifende Wohnprojekte zu engagieren,

für für weistige Grosseltern zu arbeiten.

Passt genau, dass es so sein wie das aussieht.

Das ist noch offen.

Sie möchte sich, sobald sie 10 für weistige Grosseltern gefunden hat,

mit allen treffen und gemeinsam mit ihnen herausfinden,

eine Bedürfnisse sein.

Was sie aber schon weiss?

Ich möchte die Gruppen nicht Traurgruppen nennen,

sondern wir sind einfach einen Zusammenschluss

der gleichbetroffenen verweisenden Grosseltern.

Die Traur kann man haben,

aber ich finde es wichtig,

dass wir einmal zusammenlachen können,

dass wir etwas machen können,

dass wir vielleicht merken, dass wir endlich Interessen haben,

dass wir eine Wanderung machen.

Einfach zusammen sein ist wichtig.

Auch den Fokus nicht immer auf Verstormungen

und dem, was wir nicht mehr haben,

sondern auch Hoffnung darin zu geben,

dass es weitergeht und dass wir in diesem unterstützen können.

Jury hat Olivia einen neuen Sinn gegeben,

eine neue Aufgabe.

Sie hat es auf einem Missstand gewissen.

Und wieder kann sie aktiv sein.

Das tut ihr gut, sagt sie.

Und trotzdem gibt es noch ganz schwierige Momente, sagt sie.

Und heute, ein Jahr nach dem Tod von Jury.

Jetzt sehe ich natürlich alle, die Nachbarn,

die Kolleginnen und Kollegen,

die ihre Enkelkind aufeinander schieben und aufeinander tragen.

Wir erzählen, wie schön das ist.

Wir erzählen, wie lebenssinn es gibt, dass das sei.

Und da musste ich lernen, das zu vertragen.

Und das übe ich.

Das übe ich.

Weil ich denke, ich muss das vertragen.

Das ist jetzt einfach nicht mein Schicksal.

Aber es freut mich ja für sie, dass sie das hat.

Es freut mich ehrlich.

Und ich merke aber, es gibt auch einen Stich.

Es ist so ein bisschen beides, oder?

Und einen Tag vertrag ich es etwas besser.

Und einen Tag vertrag ich es wieder weniger.

Und dann nehme ich mich vielleicht einfach draus.

Es ist etwas, was ich im Gespräch mit Olivia immer wieder spüre und höre.

Und was mich beeindruckt.

Olivia hat nicht mit ihrem Schicksal.

Ich denke, es hat halt jeder sein Schicksal.

Und es ist eine Kunst, das so anzunehmen, wie es kommt.

Und sich davon, dass es so ist.

Und sich davon nicht verbittern und nicht fertig machen.

Sondern versuchen, dem zu wachsen und weiterzugehen.

Mit dem, um daraus zu lernen, irgendwo auch noch.

Weisst du, für mich mit meinen 38-Jährigen ...

Sie haben so ...

Ich möchte es auch können.

Ich glaube, ich könnte es nicht.

Jetzt mit den 38-Jährigen.

Was ist das Charakter an der Lebenserfahrung?

Ich habe ganz viele Lebenserfahrungen.

Und ich habe in meinem Leben schon einiges Schlimmes erlebt, wirklich.

Und habe die Erfahrung gemacht, ich überstehe das.

Ich überlebe das.

Und ich nehme von dem nicht die Schaden, sondern ich werde riefern.

Und ich werde belastbarer.

Und ich werde für mich ein Stück weit weiser durch das.

Und jetzt kommt der Charakter.

Ich bin jemanden, der viel nachdenkt.

Und ich bin sehr empathisch.

Ich kann mich in sehr vieles versetzen.

Das ist sicher der Charakter.

Und dann kann ich noch reden darüber.

Das hilft natürlich noch einmal.

Ich kann über das auch mit anderen Leuten reden.

Das ist eine grosse Chance, wenn man das kann.

Ich habe eine Auffrage in diesem Moment.

Ich lege das Mikrofon auf den Tisch

und denke an den letzten Podcast, den ich über eine Jury gemacht habe.

Er hat die Fazit, die ich in diesem Zogen habe.

Jury hat seine Spuren hinterlassen.

Nicht nur bei Rebekah, Daniel und Grossmutter.

Alle, die mit ihnen trauen,

Jury konnte hier im Unispital etwas bewegen.

Das Guidelines zum palliativen Weg überarbeitet werden.

Ärzten, so wie in Zukunft interdisziplinärer arbeiten

auf dem palliativen Weg von Anfang an immer,

kommt der betroffenen Elternvorschlag.

Das war die Fazit, die ich in diesem Zogen habe.

Und durch das Gespräch mit Olivia merke ich,

dass Jury noch weitere Spuren hinterlassen hat.

Es wird durch ihn ein neues Hilfsangebot geben

für die verweisten Grosseltern, die so fest stehen,

so fest helfen, im Hintergrund.

Und trotzdem, oder eben gerade weg,

weitgehend unsichtbar bleiben.

Ganz am Schluss des Gesprächs

schaue ich nochmal durch die grosse Scheibe in die Garten.

Auf die kleine Linde und den Topf mit dem Schmetterling,

dem Regenbogen, drauf.

Und ich denke an das,

dass Olivia ganz am Anfang unseres Gesprächs gesagt hat,

dass sie am Jury seinem ersten Todestag

zusammen mit der ganzen Familie an einem Wasserfall gewandert sind.

Und wo wir dahin kommen, hat es dort einen Regenbogen.

Und wirklich über den ganzen Wasserfall einen Regenbogen.

Und wir waren irgendwie so glücklich, dass das passiert ist.

Das ist wie wenn Jury dort gewartet hätte.

Das war es für eine inputte Woche

mit einer beeindruckenden Frau mit Olivia, der Grossmutter von Juli.

Wie ihr mehr wissen möchtet, über ihr Projekt

für verweistige Grosseltern.

Für uns möchtet ihr Nachricht schicken.

Ihr könnt das auf inputtensrf3.ch

Ich bin Marielle Kreis.

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

«Ich war wirklich sehr allein», sagt Olivia über die Zeit nach dem Tod ihres Enkels Yuri. Damit teilt sie ihr Schicksal mit anderen so genannten verwaisten Grosseltern: Sie fristen ein Schattendasein. Ihr Schmerz, die Opfer, die sie bringen, bleiben unter dem Radar von Gesellschaft und Fachleuten.

Dabei leiden sie an einem doppelten Schmerz: Um das Enkelkind und das Schicksal des eigenen Kindes.

«Das kurze Leben von Yuri: Palliative Care bei Neugeborenen» ist eine der meistgehörten Folgen in der Geschichte von «Input». Nicht nur die Erzählungen der Eltern über die Krankheit und das Sterben ihres Sohnes haben die Hörerinnen und Hörer tief berührt, sondern auch die Zitate aus dem Brief der Grossmutter an ihren verstorbenen Enkel. Nun erzählt Olivia Yuris Geschichte noch einmal - aus ihrer Perspektive und rückt damit das vergessene Leid der verwaisten Grosseltern ins Licht.