Echo der Zeit: Verheerende Brände auf Rhodos – Tausende evakuiert

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) 7/23/23 - 28m - PDF Transcript

Radio SRF echo der Zeit mit Ivan Lieberherr.

Unsere Themen am Sonntag, dem 23. Juli.

Die Waldbrände in Griechenland.

Auf Rodos werden Dörfer und Hotelanlagen evakuiert.

Tausende Touristinnen und Touristen werden in Sicherheit gebracht.

Die Parlamentswahl in Spanien.

Die Linke muss bangen, die Rechte hofft, an die Macht zu kommen.

Und der Kampf gegen Alzheimer.

Neue Antikörper geben Anlass zur Hoffnung.

Der Verlauf der Krankheit könnte zumindest verlangsamt werden.

Es gibt noch vieles, was man verbessern muss.

Es klingt der ganz große Durchbruch,

aber es ist definitiv endlich auf dem richtigen Weg.

Es gibt noch vieles, was man in der Zeit hat,

mit der Molekulabiologe und Alzheimerforscher.

Europa Süden ächtst unter der Hitze.

Auf der griechischen Insel Rodos toben gleich mehrere Waldbrände.

Viele Dörfer und Hotelanlagen mussten evakuiert werden.

Tausende Menschen verbrachten die Nacht auf heute im Freien.

Gemäss Schätzungen der griechischen Polizei

sollen seit Samstag rund 16.000 Menschen

im Landweg in Sicherheit gebracht worden sein.

Und 3000 über das Meer.

Trotz der Probleme sind auch heute Ferienflieger auf Rodos gelandet.

Mit neuen Touristinnen und Touristen.

Eine Entspannung ist aber nicht in Sicht.

Es herrschen Temperaturen um die 40 Grad

und starke Winde erschweren die Löscharbeiten.

Zugeschaltet ist jetzt unser Korrespondent Peter Vöckeli in Athen.

Es ist die größte Evakuierungsaktion,

die es jemals in Griechenland gegeben hat.

Sagt die Regierung, wie gut läuft sie?

Die beste Nachricht ist, es gibt bislang keine Todesopfer zu beklagen.

Es gibt sechs Verletzte.

Tausende, insgesamt etwa 19.000 wurden mit Busten oder Boten

an andere Orte auf der Insel gebracht.

Aber es gibt natürlich auch Kritik.

Zum Beispiel auf Social Media in TV-Kanälen.

Eine Touristin erzählte einen britischen Sender.

Zuerst habe es lange geheißen, keine Evakuation.

Ich habe gesagt, ihr müsst weg.

Sie flohen mit der elfjährigen Tochter nachts

um zwei irgendwo zu Fuß, irgendwo hin.

Ansässige Griechen helfen ihr, nehmen sie mit.

Es geht zum Strand, Chaos.

Ein Boot der Küstenwache nimmt sie auf, bringt sie irgendwo hin.

Und irgendwann, irgendwo sind sie in einem Keller,

auf einem Steinboden, aber gerettet.

Oder es gibt die Bilder auf Social Media

mit langen Kolonen von Touristen, die unter Senken der Hitze

und in diesem apokalyptischen Szenario zu Fuß unterwegs sind.

Das alles zeigt, es ist ein verheerendes Feuer,

die griechischen Hilfskräfte tun, was sie können.

Vor allem auf Private helfen, wo sie können.

Aber es ist chaotisch und ein Ende noch nicht in Sicht.

Aber hat die Feuerwehr die Lage denn einigermaßen unter Kontrolle?

Also es sind rund 270 Feuerwehrleute,

42 Fahrzeuge, vier Helikopter, drei Löschflugzeuge im Einsatz.

Es gibt sogar Unterstützung von slavakischen Feuerwehrleuten

und eben auch von vielen Privaten.

Aber wegen der unberechenbaren Winde, wegen der verschiedenen Brandherde

ist das Feuer bei Weitem noch nicht unter Kontrolle

und seit sechs Tagen brennt es.

Es bleibt auch heiß in Griechenland.

Im Süden des Landes werden bis zu 46 Grad erwartet.

Lässt sich bereits sagen, ob 2023 eines der schlimmsten

Dürre- und Brandjahre Griechenlands wird?

Also die Feuerwehr hat binnen 24 Stunden bis zu 46 Waldbrände

in Griechenland registriert.

Meteorologen prognostizieren für die nächste Zeit

eine lange Hitzewelle über zwei Wochen.

Vor allem die größeren, die bewaldeten Inseln, die sind bedroht,

wie z.B. Naxels, ob jetzt 2023 das schlimmste Jahr wird,

weiß ich nicht, aber sicher schlimm genug.

Was hat Griechenland von den verheerenden Feuern

in den vergangenen Jahren gelernt?

2018 beispielsweise.

Damals kamen in der Nähe von Athen über 100 Menschen ums Leben.

Also seit diesem Brand in Athica, bei dem wie gesagt über 100 Menschen

verbrannt, erstickter, drunken sind, darunter elf Kinder,

hat die Rettung von Menschenleben absolute Priorität.

Aber es fehlt der griechischen Feuerwehr noch immer notorisch an Geld,

an Ausrüstung, an Personal.

Und das wird auch jetzt kritisiert.

Ein kleines Beispiel.

Ein belgischer Journalist, der seit 20 Jahren in Griechenland lebt,

erzählte mir, dass er bei einem großen Brand vor zwei Jahren

der Feuerwehrklebeband ausgeliehen hat,

weil ein Löschlauch ein kleines Loch hatte

und die Feuerwehr kein Klebeband oder ein anderes Beispiel.

Prämie Mitsotakis dankt heute auf Twitter Ägypten

für die Entsendung von drei Feuerwehrleuten.

Das zeigt, es gibt so wenig Feuerwehrleute.

Und bei diesem Brand 2021, den ich über Ende habe,

gab es in Anführungszeichen tatsächlich zwar nur zwei Todesopfer zu beklagen,

aber riesige Flächen wurden zerstört,

weil es auch zum Beispiel keine Brandschneisen

in griechischen Wäldern gibt und wenn es brennt, brennt es.

Informationen von Peter Vögeli,

unserem Korrespondenten für Italien und Griechenland.

Er befindet sich derzeit in Athen. Vielen Dank.

Nun zu den weiteren Nachrichten des Tages mit Lukas Lütti.

Im russischen Sankt Petersburg haben sich Vladimir Putin

und Alexander Lukashenko getroffen.

Der russische Präsident und der Bella russischer Machthaber

sind verbündete im russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine.

Sie haben sich seit Ausbruch des Krieges bereits mehrfach getroffen.

Im Rahmen dieses Treffens, sagte Putin,

dass der Verhalten die ukrainische Gegenoffensive für gescheitert hat.

Die Ukraine versucht seit einigen Wochen Gebiete im Land zu befreien,

die von Russland besetzt worden sind.

Währenddessen hat Russland erneut die Hafenstadt Odessa

am Schwarzen Meer angegriffen.

Der Gouverneur der Region spricht von einem toten und etlichen Verletzten.

Auch das Gebiet Kharkiv im Nordosten der Ukraine soll beschossen worden sein.

Dort melden die Behörden mehrere Tote und Verletzte.

Nach den Angriffen drohte der ukrainische Präsident Volodymyr Zelensky Russland.

Für Odessa wäre es definitiv Vergeltung geben,

gegen die – Zitat – russischen Terroristen.

Die russische Armee greift die ukrainische Hafenstadt Odessa regelmäßig an,

seit Russland am vergangenen Montag aus dem Getreideabkommen

mit der Ukraine ausgestiegen ist.

In Israel haben erneut Massenproteste gegen die geplante Justizreform stattgefunden.

Das Parlament befasst sich zurzeit erneut mit einem Kernelement der Justizreform.

Voraussichtlich wird es morgen Montag darüber abstimmen.

Bei einer Annahme würden die Kompetenzen des obersten Gerichts eingeschränkt

zugunsten der Regierung.

Widerstand gegen diese Pläne gibt es offenbar auch vermiert

innerhalb der israelischen Armee Medienberichten,

dass mehr als 10.000 Reservisten nicht mehr zum Dienst kommen würden,

wenn die Reform nicht gestoppt werde.

Diese spaltet das Land seit Monaten.

In Afghanistan haben starke Regenfälle zu Sturzfluten geführt.

Mindestens 30 Menschen sind dabei ums Leben gekommen.

Die Zahl der Todesopfer könnte aber noch steigen.

Laut den lokalen Behörden werden noch dutzende Menschen vermisst.

Zahlreiche Häuser seien beschädigt worden oder eingestürzt.

Betroffen ist insbesondere eine Provinz westlich der Hauptstadt Kabul.

Viele der Opfer seien im Schlaf und den Wassermassen überrascht und getötet worden,

hieß es von der örtlichen Katastrophenschutzbehörde.

Und noch in die Schweiz.

Im Kanton Wallis haben die Behörden den Einsatz im Waldbrandgebiet

oberhalb der Gemeinde Bitsch verstärkt.

So sollen Glutnester und Hitzequellen gezielt bekämpft werden.

Und es soll vermieden werden, dass neue Feuer ausbrechen.

Ein solches Feuer ist am Morgen ausgebrochen.

Es dauerte drei Stunden, bis es die Feuerwehrleute gelöscht hatten.

Gestern Abend haben die Behörden bekannt gegeben,

dass auch die restlichen Evakuierten in ihrer Häuser zurückkehren dürfen.

Vollständig unter Kontrolle sei der Waldbrand aber noch nicht.

Und nun zum wirklich reich befrachteten Sportwochenende.

Wir hat Sprecher fast es zusammen.

Wir beginnen mit Fußball und der Frauenweltmeisterschaft in Australien und Neuseeland.

Schweden bezwingt Südafrika mit 2-1.

Die Niederlande gewinnt gegen Portugal mit 1-0.

Und Jamaika kommt beim Torlosen 0-0 gegen Frankreich zu einem überraschenden Punktgewinn.

Bei den Schwimmbärmeisterschaften im japanischen Fukuoka

kommt der Schweizer Crawl-Spezialist Antonio Jakowic

einen starken sechsten Platz über 400 Meter erzielen.

Nicht optimal, dafür der erste Einsatz von Delfin-Spezialisten Noeponti

über 50 Meter klassiert er sich auf den mehr enttäuschenden 13. Rang.

Zum Tennis in Gstaat der Argentinier Pedro Gacin

gewinnt das Turnier im Berner Oberland im Einzel.

Er schlägt in drei Sätzen den Spanier Alberto Ramas-Vinolas.

Eine schöne Erfolg feiern Dominic Stricker und Stan Wavnikar.

Die beiden Schweizer entscheiden das Finale der Doppelkonkurrenz

gegen Demolier Middelkopp in zwei Sätzen für sich.

Formal 1 der Niederländer Max Verstappen

gewinnt den großen Preis von Ungarn.

Dies ist bereits ein siebter Siegenfolge.

Auf Rang 2 klassiert sich der Britellen Norris der Mexikaner Sergio Perez,

Wirt Tritter.

Für das Inwiler Alfa Romeo Sauberteam gibt es auch heute keine Punkte.

Und wie wird das Wetter, Lukas Lütti?

Am Abend ist es immer noch mindestens teilweise sonnig.

Über dem Jura und in den Alpen gibt es aber erste Schauer.

Gleichzeitig kommt kräftiger Südwestwind auf.

Morgen bläst im Osten zunächst noch Föhn,

sonst gehen immer wieder teilweise kräftige Gewitter nieder.

Im Norden und Osten gibt es 23 Grad, im Westen und Süden bis 26 Grad.

Sie hören das Echo der Zeit von Radio SRF.

Weiter geht es mit Wahlen.

Spanien zuerst, wo nicht klar ist, ob die regierenden Linken eine Niederlage erleiden.

Dann Kambodscha, wo schon vor der Wahl klar war,

dass Langzeitregierungschef Hunsen gewinnt.

Oppositionelle gibt es nicht, die sind in Haft oder im Exil.

Schließlich Alzheimer.

Neue Medikamente könnten das Fortschreiten der Krankheit

bremsen, sofern man die Symptome frühzeitig erkennt und behandelt.

Es gibt aber auch große Risiken.

In Spanien wird heute also gewählt.

Das Unterhaus sowie ein Teil des Senats.

Gemäss Umfragen könnte der linken Minderheitsregierung

von Ministerpräsident Pedro Sánchez eine Niederlage drohen.

Die konservative Volkspartei der Partito Popular könnte stärkste Kraft werden.

Die absolute Mehrheit aber verfehlen.

Dann wäre der Partito Popular auf die Unterstützung

der ultrarrechten Partei Vox angewiesen.

Die Wahllokale schließt nur um 20 Uhr.

Wie eng wird es für Ministerpräsident Sánchez?

Das habe ich vor unserer Sendung Ausland-Redaktor Bert Vogt in Madrid gefragt.

Man muss sagen, sehr eng.

Vor allem Anfangs lief bei der sozialistischen Partei die Kampagne nicht nach Wunsch.

So hat Pedro Sánchez etwa das TV-Duell gegen seinen Herausforderer eher verpasst.

In den letzten Tagen hat die Stimmung aber wieder etwas gedreht.

Auch dank seiner Linken Verbündeten, die sich neu in der Sammelpartei

Summar zusammengeschlossen haben.

Der Kopf von Summar, die Arbeitsministerin Yolanda Dias,

hat mit einigen Überzeugenden auftreten,

mehr Optimismus auf der linken Seite gesorgt.

Unter dem Strich hängt es aber stark davon ab,

wer die Wählerinnen und Wählerschaft besser zu mobilisieren vermag.

Eine Frage der Mobilisierung.

Spanien leidet unter der Sommerhitze mit Temperaturen bis 40 Grad heute.

Sind die Leute denn in die Wahllokale gekommen?

Wahlen im Sommer sind tatsächlich ungewöhnlich.

Zumal auch viele schon in den Ferien sind.

Aber ich war vorhin bei einem Wahllokal hier in Madrid

und die Leute sagten mir, es sei nicht anders als bei früheren Wahlen.

Am Nachmittag haben die Wahlbehörden dann auch schon einen Zwischenstand publiziert.

Und dieser deutet sogar auf eine eher höhere Wahlbeteiligung hin,

als noch bei den letzten Wahlen.

Weshalb ist eine Niederlage der Regierung Sánchez nicht auszuschließen?

An der Wirtschaftspolitik kann es kaum liegen.

Nein, wirklich nicht.

Sánchez hat im Gegenteil vergleichsweise gute Zahlen vorzuweisen.

Die Anzahl der Beschäftigten in Spanien zeigt nach oben.

Die Inflation ist gesunken unter den europäischen Schnitt sogar.

Kommt hinzu, dass die Regierung Sánchez auch einige soziale Maßnahmen durchgesetzt hat,

mit einem Mindesteinkommen oder auch mit der Erhöhung der Renten.

Aber Spanien bleibt trotz allem ein hartes Pflaster.

Die Lebenskosten sind hoch hier, die Löhne sind niedrig.

Viele Leute haben es schwer und deshalb ist es gut möglich,

dass sich einige von ihnen schlicht eine Veränderung wünschen.

Dieser Wunsch nach Veränderung

kann denn der Partido Popular von Alberto Núñez Feijo diesen Wunsch erfüllen?

Er spielt auf jeden Fall stark mit diesem Wunsch.

Ganz so unterschiedlich sind seine wirtschaftspolitischen Ansätze nicht.

Aber Feijo hat seinen Wahlkampf relativ allgemein auf die unzufriedenen ausgerichtet.

Bei mir in der Nähe zum Beispiel hängt ein großes Pakat des Partido Popular

und auf diesem steht, vielleicht sind wir nicht deine Partei,

aber jetzt sind wir die Lösung, ohne weiter zu präzisieren, woraus diese Lösung besteht.

Die rechte Volkspartei könnte also die Wahl gewinnen, um regieren zu können,

wäre sie dann wohl auf die Unterstützung der ultrarechten Volkspartei angewiesen.

Wird dann Errungenschaften wieder zurückgebaut, besonders in der Gesellschaftspolitik?

Ja, Spanien hat sich in den letzten Jahren mit einigen progressiv feministischen Gesetzen hervorgetan.

Zum Beispiel mit sehr liberalen Regelungen für Transmenschen

oder auch im Zusammenhang mit Abtreibungen.

Und da ist es schon zu erwarten, dass eine rechte Regierung

gewisse Dinge rückgängig machen würde.

Das hängt dann allerdings stark davon ab, wie viele Konzessionen der Partido Popular gegenüber Vox zu machen bereit ist.

Einen Vorgeschmack davon hat man in den Regionen erhalten,

wo die beiden Parteien gerade kürzlich nach den regionalwahlen Regierungsvereinbarungen ausgehandelt haben.

In Valencia zum Beispiel wurden darin die Themen Gleichstellung, aber auch Klimawandel, schlicht nicht erwähnt.

Die spanische Zeitung El País warnt heute Vox Gefährte das moderne Spanien

und Lavanguardia sieht in Vox eine Gefahr für die Demokratie.

Sehen Sie das auch so?

Gut, die Vox hat in Ihrem Parteiprogramm durchaus autoritäre, zentralistische und auch sehr traditionalistische Punkte aufgeführt.

Von daher sind diese Warnungen sicher nicht unbegründet.

Andererseits muss man sagen, Vox dürfte so um die 15% der Stimmen erreichen.

Das ist dann doch zu wenig, um das moderne Spanien direkt in Gefahr bringen zu können.

Sagt Auslandredaktor Bert Vogt in Madrid.

Wie gesagt, die Wahllokale schließen um 20 Uhr, danach gibt es erste Prognosen.

Hochrechnungen auf der Grundlage der ausgezählten Stimmen sind dann später am Abend zu erwarten.

Wir halten Sie auf dem Laufenden in den Radionachrichten und auf der SRF News App.

Auch im Königreich Kambodscha wurde heute ein neues Parlament gewählt.

Die definitiven Resultate stehen zwar noch aus,

die Regierungspartei reklamierte aber bereits seinen überwältigenden Sieg für sich.

Südostasien-Korrespondent Martin Aldrovandi berichtet.

Ein Elefant, schwer bepackt mit Wahllohnen, wartet durch den Schlamm

und überquert einen reißenden Fluss.

Das eindrückliche Video wurde von der Kambodschanischen Wahlkommission veröffentlicht.

Die Botschaft, kein Weg zu mühsam, um die gesamte Bevölkerung an den Wahlen teilnehmen zu lassen.

Insgesamt 18 Parteien standen zur Wahl.

Doch bei genauerem Hinschauen zeigt sich rasch,

dass nur eine Partei hat wirklich Chancen, die CPP, Honsens Kambodschanische Volkspartei,

die schon jetzt alle Sitze im Parlament hat.

Die einzige Partei, die ihr gefährlich hätte werden können, war die Candlelight Party, die Kerzenlichtpartei.

Doch sie wurde von den Wahlen ausgeschlossen, offiziell aus formalen Gründen wegen eines fehlenden Dokuments.

Doch es ist kein Geheimnis, dass Premierminister Honsen mit dem Ausschluss die unliebsame Konkurrenz ausschalten wollte.

Mehr Vertreterinnen und Vertreter der Candlelight-Partei wurden bereits festgenommen

oder sind sich gezwungen, zur Regierungspartei zu wechseln.

Unterstützerinnen der Opposition sprechen den auch von einem Klima der Angst.

Seit 1985 ist Honsen Premierminister von Kambodschan.

Er gehört damit zu den amtseltesten Regierungschefs der Welt.

Wer seine Macht herausfordert, lebt gefährlich.

So wurde der bekannte Oppositionspolitiker Kim Sokka dieses Jahr zu 27 Jahren Hausarrest verurteilt.

Die von ihm mitbegründete nationale Rettungspartei Kambodschas wurde bereits vor sechs Jahren aufgelöst.

Mit keinerlei nennenswerter Opposition erstand es nicht,

dass die Regierungspartei bei den Parlamentswahlen einen überwältigenden Sieg davon trägt.

Zum ersten Mal kandidierte bei diesen Wahlen auch Honsensohn Hunmanet.

Der 45-Jährige wird vom Vater auf das Amt des Premierministers vorbereitet.

Wann Hunmanet Premierminister wird, ist noch nicht bekannt.

Hunsen deutete zuletzt an, dass sein Sohn schon einen Monat nach der Parlamentswahl Premierminister werden könnte.

Auf entsprechende Fragen von Journalisten wollte Hunmanet heute dagegen nichts sagen.

Ob Vater oder Sohn, Hunsen setzt alles daran, damit die Macht weiterhin in der Familie bleibt.

Das lässt hoffen. Neue Antikörper sollen die Krankheit alzheimer bremsen können,

nicht heilen, aber immerhin die Symptome hinauszögern.

Gemäß einer neuen Studie wurde das Fortschreiten der Krankheit um drei bis sechs Monate verzögert

und die Lebensqualität der Menschen hat sich spürbar verbessert.

Fachleute sprechen von einem großen Fortschritt, trotz möglicher schwerer Nebenwirkungen.

Der Molekularbiologe Christian Haas erforscht die Ursachen von alzheimer.

Ich habe ihn gefragt, ob nun tatsächlich Grund zur Hoffnung besteht.

Ja, also das würde ich schon sagen, es besteht insofern Grund zur Hoffnung,

als ob man die Krankheit zumindest den Verlauf verlangsamen kann.

Es gibt nur vieles, was man da verbessern muss.

Es gibt nicht der ganz große Durchbruch, aber es ist definitiv endlich auf dem richtigen Weg.

Der Verlauf der Krankheit wird verlangsamt, aber geheilt wird die Krankheit nicht.

Ja, also die Krankheit heilen ist natürlich ein ganz schwieriges Thema.

Wenn das Gehirn einmal geschädigt ist, ist das eigentlich unwiederbringlich.

Das heißt, wir können nie einen Patienten wieder so auf den Zustand zurückbringen,

wie er mal im optimalen Zeitpunkt noch gewesen war.

Alles, was man erreichen kann, ist den Patienten auf dem Zustand zu stabilisieren,

mit dem er ins Krankenhaus kommt.

Und das wäre schon ein Riesenerfolg.

Und soweit ist man natürlich noch nicht.

Man verlangt nur den weiteren Gedächtnisverlust.

Ist das der Weg nun, die Symptome von alzheimer möglichst lange hinaus zu zögern?

Genau, das ist die Idee dahinter.

Das ist eine wichtige Erkenntnis, die Sie ansprechen.

Die neuen Antikörper wirken im frühen Stadium der Erkrankung.

Wenn die Patientinnen und Patienten erst milde Symptome haben,

wenn die Erkrankung schon fortgeschritten ist,

helfen auch die neuen Antikörper nicht.

Ja, das ist ganz klar.

Die Antikörper und wahrscheinlich alle Medikamente, die man sich nur irgendwie vorstellen kann,

werden wahrscheinlich nur im sehr, sehr frühen Stadium Wirkung zeigen können.

Denn wie gesagt, wenn das Gehirn einmal schwerwiegend zerstört ist,

kann man das nicht mehr zurückdrehen.

Man muss alzheimer also möglichst früh erkennen,

um das Fortschreiten der Krankheit verlangsamen zu können.

Wie gut und wie zuverlässig ist denn die Diagnose?

Tja, es gibt sogenannte Biomarker,

mit deren Hilfe man im Blut von Patienten feststellen kann, wie hoch das Risiko ist.

Die sind allmählich sehr gut entwickelt.

Es ist allerdings noch relativ hoher technischer Aufwand,

und wendig dafür.

Es gibt allerdings auch andere Methoden wie bildgebende Methoden,

mit denen man die Krankheit sehr gut und recht frühzeitig diagnostizieren kann

und dann auch über den Verlauf hinweg sehr, sehr gut verfolgen kann.

Diese Studie lief über 18 Monate.

Ist das nicht eine gar kurze Dauer,

eine Alzheimererkrankung, die zieht sich ja über Jahrzehnte hin?

Das ist genau der Punkt.

Das geht natürlich nicht viel länger,

weil es mit ihr es nicht in Kosten verbunden ist.

Aber natürlich auch die Öffentlichkeit entsprechend Druck macht,

dass endlich Medikamente auf den Markt kommen.

Und das ist so der übliche Zeitrahmen für solche klinischen Studien.

Und der Effekt, den man dann messen kann natürlich,

ist in diesem kurzen Zeitraum auch relativ klein.

Wie Sie sagten, die Krankheit zieht sich über Jahrzehnte hin.

Und innerhalb von 1,5 Jahren passiert im Gedächtnis nicht so viel.

Das ist messbar, aber es sind keine riesigen Effekte.

Und deswegen sind natürlich auch die Therapieeffekte relativ klein.

Das heißt, was jetzt gemacht werden muss,

ist, dass diese Medikamente freigegeben werden

für den normalen Markt in der Apotheke.

Und dass diese Medikamente dann über längere Zeiträume hinweggegeben werden.

Und man schaut, ob sich dann über den Zeitraum hinweg,

vielleicht sogar die Wirkungsweise stabilisiert und verbessert.

Schauen wir uns doch an, wie die neuen Antikörper den wirken.

Bei Alzheimer lagern sich ja kleine Eiweißpartikel im Hirn ab,

zwischen den Nervenzellen.

Das löst Alzheimer aus.

Was tun nun diese neuen Antikörper mit den Proteinablagerungen genau?

Ja, diese Proteinablagerungen, wir nennen die Plux,

die bestehen aus einem kleinen Eiweiß.

Und das hat man sehr genau untersucht.

Man weiß ganz genau, wie das zusammengesetzt ist.

Und diese Antikörper sind exakt gegen diese kleinen Eiweiße

aus dem Plux bestehen gerichtet.

Das heißt, wenn die Antikörper ins Gehirn kommen,

erkennen die Plux, setzen sie sich auf die Plux drauf.

Dann geschieht erst mal gar nichts im Prinzip.

Aber was dann letztendlich ausgelöst wird,

ist eine Immunantwort im Gehirn.

Da werden Immunzellen aktiviert.

Und die riechen dann regelrecht die Plux, die mit Antikörpern besetzt sind,

laufen regelrecht auf die zu, sammeln sich um die Plux

und auf den Plux drauf an und fressen den Plux dann regelrecht auf.

Die Immunzellen fressen dann die Ablagerungen auf,

aber deren Entstehung verhindern, das kann man nicht.

An der Entstehung dieses Eiweises habe ich selbst jahrzehntelang gearbeitet.

Die Mechanismen sind sehr, sehr gut bekannt.

Es sind bestimmte Enzyme involviert, die wir auch in der deutschen Zeit gut blockieren können.

Allerdings haben diese Enzyme leider sehr viele biologisch wichtige Eigenschaften,

die man nicht im Hirn zerstören kann, ohne entsprechende Nebenwirkungen zu haben.

Wie beurteilen Sie die möglichen schweren Nebenwirkungen,

Hirnschwellungen, Hirnblutungen?

Hirnblutungen lassen sich relativ gut erklären in der Zwischenzeit.

Diese kleinen Plux, die gibt es nicht nur zwischen den Nervenzellen,

sondern dieses Eiweiß, aus dem die Plux bestehen,

wird auch an Blutgefäßen im Hirn abgelagert.

Und wenn jetzt Antikörper, auch diese Blutgefäße natürlich dann erkennen

und Immunzellen anfangen, dann diese Mini-Plux von den Blutgefäßen auch abzubauen,

werden die brüchig.

Und die sind ohnehin schon geschädigt und dann treten kleine Blutungen auf.

Jetzt muss man dazu sagen, zum einen gibt es Risikofaktoren,

die ganz klar die Blutungschancen drastischer Höhen,

diese Risikofaktoren ist bekannt.

Das heißt, die Patienten können von vornherein ganz gut ausschließen,

das klappt hervorragend.

Und zum anderen gibt es auch Medikamente,

das sind letztendlich Stoffe, die die Blutgerinnung reduzieren

und diese Patienten, die solche Stoffe bekommen, solche Medikamente bekommen,

dürfen natürlich mit diesem Medikament nicht behandelt werden.

Jetzt ist aber noch ein ganz, ganz wichtiger Punkt.

Wenn man als Laie so die Ergebnisse in der Nebenwirkung liest,

liest sich das wirklich dramatisch als ganz, ganz schwere Nebenwirkungen.

In Einzelfällen ist es auch so.

Allerdings sagen mir auch die Ärzte,

dass in vielen, vielen und eigentlich in allermeisten Fällen

kleine Mini-Plutungen auftreten, die die Patient gar nicht merkt

und diese normalerweise auch wieder von selber heilen

und der Arzt wird das normalerweise auch gar nicht mitbekommen.

Aber die Patienten werden alle sehr sorgfältig natürlich untersucht,

laufen mit sehr aufwendigen Methoden

und dadurch kann man diese kleinen Blutungen entdecken.

Es muss jetzt aber natürlich alles getan werden,

um genau diese Blutungen zu verhindern.

Sollten auch bedenken, diese Medikamente werden,

wenn es wirklich gut funktioniert, über Jahrzehnte hingegeben

und dann muss natürlich das Risiko dramatisch reduziert werden.

Sagt der Molekularbiologe Christian Haas.

Er ist seit über drei Jahrzehnten in der Alzheimerforschung tätig.

Wir sind fast am Ende der Sendung.

Ich möchte Sie aber noch glustig machen auf zwei Themen,

die wir in der nächsten Woche behandeln werden.

Etwa die immer häufigeren und intensiveren Hitzeperioden im Sommer.

Sie sind für viele Fische ein Problem.

Besonders kanalisierte Gewässer erhitzen sich zu stark.

Die Fische müssen abgefischt und umgesiedelt werden.

Abhilfe bietet die Renaturierung der Gewässer

ein erklärtes Ziel des Bundes.

Unser Reporter hat sich das, am Beispiel der Bündz

im Kanton Aargau angesehen,

wo ein Teil noch immer kanalisiert ist,

ein anderer Teil aber derzeit renaturiert wird.

Die Fische erhalten wieder einen kühleren Lebensraum,

dank schattigen Uferplätzen und einem tieferen Flussbett.

Dann beschäftigt uns ein Stück deutsch-polnische Vergangenheitsbewältigung.

Nach dem Zweiten Weltkrieg mussten Millionen Deutsche

ihre Häuser und Wohnungen zurücklassen und gehen Westen ziehen,

weil ihre Heimat nun zu Polen gehörte.

Was ist mit ihrem Hab und Gut geschehen?

Die westpolnische Schriftstellerin Karolina Kuscik

hat über den schwierigen Umgang mit diesem deutschen Erbe ein Buch geschrieben

und sie ist damit auf Tournee gegangen in Deutschland.

Das also zwei unserer Themen in der neuen Woche.

Für heute war es das, das Echo der Zeit vom Sonntag,

dem 23. Juli, mit Redaktionsschluss um 18.27 Uhr.

Verantwortlich für diese Ausgabe Lukas Schneider,

für die Nachrichten Marisa Eckli und am Mikrofon war Ivan Lieberherr.

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Auf der griechischen Ferieninsel Rhodos wüten verheerende Waldbrände. 19'000 Menschen mussten vor den Flammen in Sicherheit gebracht werden – Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis sprach von der «grössten Evakuierungsaktion, die es jemals in Griechenland gegeben hat».

Weitere Themen:
(01:01) Verheerende Brände auf Rhodos – Tausende evakuiert
(11:00) Spanien steht vor einem Richtungsentscheid
(16:16) Eine Wahl ohne Wahl in Kambodscha
(18:57) Studie zu Alzheimer-Medikament macht Hoffnung – zu Recht?