Thema des Tages: Verbrennen unsere Urlaubsparadiese?
DER STANDARD 7/20/23 - Episode Page - 25m - PDF Transcript
Ich bin Tobias Holub, das ist Thema des Tages, der Nachrichten-Podcast vom Standard.
Temperaturen von mehr als 40 Grad. Den höchsten Wert von 48 Grad erwarten
Meteorologen auf Sizilien. Doch nicht nur in Italien. Auch in Spanien und Griechenland
hält die Hitzewelle an. Es ist einfach zu heiß. Hier ist gerade wieder eine Touristin
hinuntergebracht worden von Rettungssanitätern. Sie war offensichtlich kollabiert und es
ist einfach zu warm, um die Akropolis zu besichtigen. Ja, die Waldbrandgefahr ist
wirklich überall hoch. Wir haben Dürren und jetzt eben diese extreme Hitze, die sich auch
einfach hält. Eine Sänge der Hitzewelle hat nicht nur Südeuropa seit Wochen im Griff.
Neben den gefährlich hohen Temperaturen hat das auch viele Orts zu Wald brennten und anderen
Katastrophen geführt. Dabei sucht die Klimakatastrophe nun viele Orte heim, die in Österreich
Kindheitserinnerungen an den Urlaub von früher wecken. Egal ob italienische Strände oder griechische
Ruinen, können viele dieser beliebten Destinationen vielleicht bald gar nicht mehr bereist werden?
Wir sprechen heute darüber, warum unsere Urlaubsparadiese brennen und wie der Urlaub
der Zukunft aussehen könnte. Philipp Prama, du berichtest für die
Edition Zukunft beim Standard unter vielem anderen über Klimathemen und da ist es gerade nicht schwer
zu bemerken, dass wir uns in einer großen Hitzewelle befinden in Österreich, in Europa und auch in
vielen anderen Orten auf der Welt. Wie schlimm war denn diese Hitzewelle bis jetzt? Hat es da
wirklich so was wie Hitze-Rekorde gegeben? Ja, also klar ist das in den letzten Tagen und Wochen
Europa eine enorme Hitzewelle erlebt hat. In Italien ist es derzeit etwa um 10 Grad
wärmer als im langjährigen Mittel. Der Dlinische Wetterdienst hat dort vor einer der intensivsten
Hitzewellen aller Zeiten gewarnt. Es gilt Alarmstufe roh, den vielen Städten in Rom,
habe ich halt wirklich gelesen, hat man jetzt Bäume in Kübeln an Bushaltestellen aufgestellt,
damit die Leute nicht umkippen. In Spanien auch extrem heiß, im Süden des Landes 45,7 Grad.
In Athen kämpft man gegen großflächige Waldbrände. Rekorde im Sinne von Höchstemperaturen gibt es
jetzt noch nicht, die müssen nämlich immer erst im Nachhinein von der Weltwetterorganisation
verifiziert werden. Es könnte aber natürlich demnächst der absolute Hitze-Rekorde in Europa
fallen, der liegt nämlich bei 48,8 Grad und wurde in Ziziling gemessen übrigens erst vor zwei Jahren.
Und könnte es sein, dass dieser Rekord dieses Jahr tatsächlich gesprengt wird?
Da wird momentan ja sehr intensiv daran gekratzt.
Aber das kann auch zu wirklich handfesten Problemen führen, oder? Du hast angesprochen,
Waldbrände hat es vielleicht sogar schon Todesopfer gegeben durch die Hitze?
Ja, Todesopfer gibt es bei fast jeder Hitzewelle. Das kann man sich jetzt nicht so vorstellen,
dass die Leute auf der Straße umfallen wegen der Hitze und Tod sind, also Tod durch Hitze schlagt.
Das gibt es natürlich auch, ist aber relativ selten. Ich habe mir von der Studie Stigaustria
digitalen ausgewärfen lassen, das sind immer weniger als zehn Menschen pro Jahr. Es ist eher so,
dass die Menschen halt mit Vorerkrankungen zu Tode kommen, für die die Hitze dann eine
zusätzliche Belastung ist. Dass jemand dann auch in der Statistik, dass es eine Übersterblichkeit an
heißen Tagen gibt, das weiß man aber erst im Nachhinein. Letztes Jahr hat es ja auch eine
extreme Hitzewelle in Europa gegeben und da sollen es laut einer vor wenigen Tagen publizierten Zahl
60.000 Menschen gewesen sein, die in ganz Europa frühzeitig wegen der Hitze verstorben sind.
Und dann gibt es natürlich auch noch Waldbrände, wo es natürlich auch Schäden gibt. In Griechenland
brennt eben aktuell ein Wald, da wurden auch Strände evakuiert oder auch auf La Palma in
den Kanan, dort sind im Westen der Insel und 5000 Hektar Wald abgebrannt. Und auch ein paar
schreckende Meldungen, die mich in den letzten Tagen überrascht haben. In Wien war es auch extrem
heiß und gleichzeitig habe ich aus anderen Bundesländern in Österreich Meldungen gehört,
dass es ganz schlimme Unwetter gegeben hat, oder? Ja, genau, das ist fast ein bisschen absurd.
Also am Dienstag gab es Unwetter in mehreren Bundesländern, vor allem in Kärnten, Steiermark und
Tirol. Das hat sogar dazu geführt, dass der Herr Bundespräsident Alexander van der Bellen,
der gerade auf dem Weg nach Vorarlberg war, zwei Stunden im Railjet festgesessen ist. Es sind Bäume
umgestürzt, einige tausend Menschen in Tirol waren zeitweise ohne Strom. Teilweise ist das
Handynetz ausgefallen, also da wütet das Unwetter auch sehr. Auch hierzulande einige Probleme. Aber
ganz viele von diesen Orten, die du vorher schon angesprochen hast, Griechenland, Italien, das
weckt in mir so ein bisschen Kindheitserinnerungen, Urlaubsgefühle. Jetzt habe ich aus Griechenland,
wo du schon diese Waldbrände angesprochen hast, Meldungen gehört, dass zum Beispiel die
berühmte Akropolis in Athen, also dieses große Touristenziel gesperrt werden musste, weil es so
heiß ist. Ist das nicht ein Riesenproblem für solche Tourismusländer wie Griechenland zum
Beispiel? Ja, für die Urlaubsländer ist es natürlich ein großes Problem mit dieser extremen
Hitze. Und auch, was damit einhergeht, Waldbrände, wenn man jetzt evakuiert wird vom Strand,
ist es natürlich kein schöner Urlaub, so wie das im Geschehen ist in der Nähe von Athen. Und die
Mittelmeerregion ist einfach besonders betroffen vom Klimawandel. Also in seiner aktuellen
Berichtsreihe waren der Weltklimarat IPCC bereits davor, dass die Mittelmeerregion zu einem globalen
Hotspot der Erderhitzung werden könnte. Die Temperaturen steigen dort um 20 % schneller als
im globalen Durchschnitt. Und der Tourismus macht aber ungefähr 15 % des Bruttoinlandsprodukts der
Mittelmeerländer aus und oft ist er auf einige wenige Hochburgen konzentriert. Und wenn sich da
die Bedingungen verschlechtern, dann macht es halt auch gleich ein großes Loch in die Wirtschaft des
Landes oder des Tourismus. Also zum Beispiel in Antalaya, in der Türkei, fangen 30 % aller
Türkei-Urlauber hin. Und dort könnte es schon bald einfach so unerträglich heiß werden, dass es bis
20, 30, 15 zusätzliche Tage über 37 Grad geben könnte. Das ist für viele einfach zu heiß zum
Urlaub machen. Vor allem wie du vorher schon gesagt hast, teilweise geht die Lufttemperatur über 40
Grad. Ich nehme an, die Wassertemperatur wird auch immer steigen. Das heißt selbst beim klassischen
Badeuhr oder beim Strand wird es nicht mehr wirklich Abkühlung geben auf Dauer, oder? Ja,
also die Hitze darf man natürlich nicht unterschätzen. Und vor allem ja, das Meerwasser ist
natürlich dann auch nicht mehr so die Erfrischung, wie man es vielleicht gewohnt ist. Dazu kommen aber
noch andere Probleme, weil wärmeres Wasser kann auch das Wachstum von bestimmten Algenarten
begünstigen. Das ist nicht gut für die Wasserqualität und ist auch für das Ökosystem nicht gut. Bei
Qualen ist es ähnlich. Die können ebenfalls von wärmeren Temperaturen profitieren und dann ist
das Wasser nicht nur so warm, sondern man kann vielleicht auch gar nicht hineingehen, weil einfach
dort die Qualen schwören. Und selbst wer nicht wegen der Strände das Mittelmeer aufsucht, wird
die Auswirkungen in der Klimakrise spüren. Nämlich laut dem Weltklimarat werden im Jahr
2100, das ist zwar noch weit hin, aber immerhin, 47 von 49 Weltkulturerbestätten in der Mittelmeer
Region von steigenden Meerespiegel und Erosion gefährdet sein. Also das sind einfach dann
Ausgrabungsstätten, die nah am Wasser liegen oder auch natürlich so Sachen wie Venedig.
Darüber sprechen wir gleich noch. Wir sind gleich zurück.
Wie können wir die Erderhitzung stoppen? Wie verändert künstliche Intelligenz unser Leben?
Und wann wird nachhaltiges Reisen endlich einfacher? Um diese und viele weitere Themen geht das im
Podcast Edition Zukunft und Edition Zukunft Klimafragen. Ich bin Alicia Prage und ich bin
Jula Bayra. Wir sprechen über Lösungen für das Leben und die Welt von morgen. Jeden Freitag gibt es
eine neue Folge überall, wo es Podcasts gibt. Philipp, du hast es schon angesprochen. Man hört
ja schon seit Jahrzehnten davon, dass der Wasserspiegel der Meere immer weiter steigt und dass
einige Orte womöglich wortwörtlich vom Untergang bedroht sind in den nächsten Jahrzehnten. Zum
Beispiel eben Venedig. Kann es auch sein, dass im Mittelmeer ganze Inseln im Wasser versinken
auf Dauer? Ja, so natürlich ist es so, dass der Meerespiegel steigt und das unaufhaltsam,
ungefähr drei Millimeter pro Tag. Da kommt natürlich über die Jahre schon was zusammen. Und
gerade steht er, wie ich erwähne, noch mal Venedig, das sehr nah am Meerespiegel liegen. Für
die ist das natürlich ein Problem. Also wenn man sich eine Badewanne vorstellt, die randvoll mit
Wasser gefüllt ist und dann steigt der Wasserspiegel um drei Millimeter, hat man trotzdem ein
überflutetes Badezimmer. Das ist natürlich vor allem für kleine Inselstaaten, wie jetzt die
Malediefen, die nur wenige Meter über dem Meerespiegel liegen, also ein Meter glaube ich liegt
mal über dem Meerespiegel, ist es natürlich einfach ein Problem. Wie sehr jetzt der Meerespiegel in
Zukunft steigen wird, das ist einfach sehr unsicher. Da gibt es einfach sehr viele Unbekannte. Das
hängt ab von der Dynamik von irgendwelchen Gletscherschmelzen. Das hängt dadurch auch ab,
wie sehr wir die Klimawärmung eindämmen werden. Aber man geht davon aus, dass es ungefähr bis
Ende des Jahrhunderts ein Meter sein wird. Aber das ist einfach auch eine sehr unsichere Zahl. Und
Küstenregionen haben da natürlich dann ein Thema. Und auch wenn eine Insel, eine Region jetzt nicht
komplett untergeht, kann es ja trotzdem schwere Folgen haben, wenn sich das Klima verändert,
wenn die Wasserspiegel steigen, wenn die Hitze immer noch größer wird. Ich denke zum Beispiel
an Regionen wie Sizilien, die auch viel Landwirtschaft haben, die bekannt sind für Zitronen,
für Oliven, können solche Produkte auf Dauer dann überhaupt noch angebaut werden, wenn sich das
Klima so stark verändert? Nein. Also ich habe schon Meldungen gelesen von Bauern in Sizilien,
die von Orange und Zitronen auf Mangos, Papayas und andere tropische Früchte umgestellt haben.
Das kann man natürlich machen. Es gibt auch schon die Hoffnung, dass man irgendwann auch in Italien
Café anbauen kann. Das ist auch ein Café-Land. Aber ja, Wasser brauchen durch trotzdem alle Pflanzen
und es wird ja nicht nur heißer, sondern auch trockener. Und das ist einfach ein Problem für
fast alle Pflanzen, außer jetzt vielleicht für Oliven, die jetzt relativ trocken als
resistent sind. Das heißt jetzt aber nicht, dass es keine Zitronen mehr geben wird. Das heißt einfach,
dass man pro Hektar weniger Ernte einfahren kann. Das hat es letztes Jahr schon gegeben in Italien. Im
vergangenen Jahr gab es aufgrund der Hitzewelle um 45 Prozent weniger Ernte. Das muss man sich mal
vorstellen. Und selbst wenn sich die Erde um nur 1,5 Grad erhitzt, also das ist ja eh schon fast nicht
mehr möglich, dass man das Ziel erreicht, wird auch die Olivenernte laut Weltklima-Rat um 21
Prozent einbrechen. Also auch mediterane Weine, viele von ihnen sind weltbekannt, könnten dann
einfach auch anders schmecken aufgrund der veränderten klimatischen Bedingungen. Sofern sie
überhaupt noch gedeihen. Italien ist bekannt fürs Trinken von Kaffee, wie du gesagt hast, aber
eigentlich nicht für den Anbau von Kaffee. Insofern wäre es sehr sowohl beeindruckend als auch
beängstigend, wenn wir bald Kaffee bohnen und tropische Früchte aus Italien bekommen. Und was
heißt das jetzt? Alles für die Menschen, die dort leben in diesen Regionen, bricht ihnen dann die
Lebensgrundlage weg, wenn eben zum Beispiel die Ernten weniger werden. Oder könnte es im
Mittelmeerraum sogar so heiß werden, dass man überhaupt nicht mehr dort leben kann? Gibt es so
einen Punkt? Zu heiß zum Leben ist natürlich relativ, weil es gibt natürlich auch Menschen,
die wohnen in viel heißeren Gegenden. Aber natürlich hat einfach der Klimawandel auch
wirtschaftliche Auswirkungen. Also man geht zum Beispiel aus, dass bei einer globalen Erwerbung
von 2 Grad in Südeuropa die Arbeitsproduktivität um 2 Prozent sinkt, einfach weil man bei der
Hitze weniger produktiv ist. Dazu kommen eben Aspekte wie weniger Ernteerträge pro Hektar oder
mehr Stromverbrauch aufgrund von Klimanlagen, gleichzeitig weniger Stromerzeugung wegen
ausbleibender Wasserkrafterzeugung. Und gleichzeitig werden natürlich auch Lebensmittel teurer auf
grund sinkender Ernteerträge. Also wenn Jobs im Tourismus wegfallen, weil einfach Leute nicht
mehr kommen, ja dann macht das natürlich einfach eine Gegend weniger attraktiv. Die waren Hotspots
der Klimamigration, also dass Leute jetzt wirklich wegziehen aufgrund von klimatischen
Bedingungen, sind aber anderswo. Klimamigration kann man sich jetzt nicht vorstellen, dass Leute
einfach wegziehen, weil es ihnen zu heiß ist, sondern einfach, weil es einfach keine Perspektive mehr
gibt aufgrund dieser ganzen Veränderungen. Da reden wir aber wahrscheinlich über Länder, wo vielleicht
auch die Wirtschaftsleistung gering ist, zum Beispiel einige afrikanische Länder, oder? Ja genau,
also die waren Hotspots der Klimamigration sind natürlich ganz anderswo und nicht in Europa. Es
gibt Gebiete, die vom Klimawandelwesen die stärker getroffen sind und die vor allem auch
wirtschaftlich nicht so resilient sind wie jetzt Südeuropa, wo die Wüstenbildung voranschreitet,
also im Nahen Osten, Saalzone, Nordafrika, niedrig liegende Küstenregionen wie Bangladesch,
wo man einfach auch weniger gut vorbereitet ist oder eben Inseln, die ganz vom Meer verschluckt werden.
Da ist es aber auch eher so, dass die Klimamigration eher innerhalb der nationalen Grenzen passiert als
international, also dass einfach Leute zum Beispiel von Küstenregionen ins Landesindere ziehen vom
Land in die Stadt und so weiter. Man sieht auch Hotspots von gesellschaftlicher Veränderung
durch die Klimakrise gibt es doch einige und weil wir jetzt schon kurz aus Europa hinausgeschaut haben,
ich habe auch in einem anderen Land viele Meldungen gehört, dass das Wetter dort immer mehr verrückt
spielt, immer mehr Probleme macht, nämlich in den USA. Da war in New York irgendwie der Himmel
ganz orange vor kurzem im Westen des Landes, im Deff-Werli gibt es anscheinend auch Rekordtemperaturen,
was ist dort los? Ja, wie du schon angesprochen hast, in einigen Bundesstaaten, vor allem im Süden
der USA, gab es extreme Temperaturen, am Wochenende waren bis zu 49 Grad in Kalifornien, Nevada,
Arizona erwartet worden. In Kanada gibt es Waldbrände, das Ausmaß ist da wirklich extrem,
also bisher sind 100.000 Quadratkilometer Wald abgebrannt, das muss man sich mal vorstellen,
das ist mehr als die Fläche Österreichs und auch das hat mit dem Klimawandel zu tun,
der Winter war einfach zu trocken, das Frühjahr war zu warm, derweil steigen einfach mit jedem
Jahr die Schäden, die einfach durch Wetter- und Klimakatastrophen in Nordamerika verursacht
werden, also offiziellen Angaben zur Folge waren es im Jahr 2022 allein 176 Milliarden US-Dollar,
zum Vergleich das ist dreimal so viel, wie der Durchschnittswert der letzten 40 Jahre und das
führt einfach soweit, dass Versicherungen bestimmte Ereignisse gar nicht mehr versichern
wollen, also der versichere State Farm zum Beispiel nimmt jetzt einfach keine neuen Versicherungsanträge
mehr in Kalifornien entgegen, die erwähnen zwar nicht, dass es irgendwas mit dem Klima zu tun hat,
aber das dürfte eigentlich klar sein. Es dürfte eigentlich klar sein, aber trotzdem gibt es viele
Menschen, die bei solchen extrem hohen Temperaturen, wie wir sie jetzt in Südeuropa sehen, sagen,
naja dort war es doch immer schon sehr heiß, dass es doch jetzt auch nichts Neues ist. Ist das so,
das würde einfach ganz normale Wetterphänomene sehen oder ist es ganz eindeutig der Klimawandel,
der das langfristig verändert? Natürlich war es am Mittelmeer immer schon warm und
wärmer als bei uns und deshalb fand ich Leute auch gerne hin, aber man vergisst halt schnell,
wenn man jetzt über diese 1,5 Grad oder diese 2 Grad Grenze spricht, dass es ja nicht um diese
kleine Änderung geht, weil ob sie jetzt in Italien oder Griechenland 30 oder 31,5 Grad hat,
dürfte uns eigentlich egal sein. Das ist eigentlich eine sehr abstrakte Zahl, weil es eben die Welt
Durchschnittstemperatur betrifft, aber das heißt eben nicht, dass es überall gleichzeitig 1,5 Grad
wärmer wird. Das heißt eigentlich nur, dass das Klima verrückter wird und das ist eigentlich
augenscheinlich. Das heißt, dass Hitzewellen und Trockenperioden häufiger werden und dass sie
auch länger andauern und die gibt es einfach, das kann man einfach an den Zahlen sehen und auch wenn
man sich die Rekordtemperaturen anzieht in Europa, dann kommen einfach viele aus den letzten Jahren,
also das kann man einfach nicht wegreden, dass es einfach unberechenbarer und heißer
wird in Südeuropa. Und wenn man jetzt aber hört, wie da wirklich Urlaubsdestinationen,
die man seit Jahrzehnten kennt, wo die Eltern, die Großeltern hingefahren sind, dass diese
Destinationen buchstäblich brennen, dann könnte das vielleicht auch dazu führen,
dass den Menschen weltweit der Klimawandel ein bisschen bewusster wird, oder? Ja, also ob das
jetzt für Touristen gilt, dazu habe ich jetzt nichts gefunden, aber sehr wohl ist es so, dass
Personen, die extreme Wetteereignisse, also Dürren, Fluten persönlich wahrgenommen haben,
sich mehr Sorgen um den Klimawandel machen und seine riesigen Wahrnehmens, weil solche
Ereignisse sind einfach emotional eindrücklich und die bleiben einfach gut in Erinnerung.
Dazu gibt es viele Studien, die das wirklich auch vor Ort untersucht haben, auch in Griechenland
haben wir das vorhin 2020 untersucht, weil wir gerade über das Mittelmeer reden, dass sich
diese Leute, die sich jetzt mehr Sorgen machen, aber auch tatsächlich mehr für den Klimawandel
einsetzen, das ist allerdings nicht immer so, es bleibt bei diesem Bewusstsein. Aber hast du
bei deinen Recherchen den Eindruck bekommen, dass die Menschen ihr Urlaubsverhalten irgendwie
verändern, also fährt man dann doch bewusst statt eben Süditalien in der größten Hitze,
stattdessen irgendwo anders hin, wo es vielleicht ein bisschen kühler ist? Ja, also das ist tatsächlich
so, selbst Daten der European Travel Commission zeigen, dass einfach die Zahl der Menschen,
die einfach im Sommer, in den Sommermonaten nach Südeuropa reisen möchten, im Vergleich zum
Jahr davor gesunken ist um 10% und dagegen verzeichne Länder wie Tschechien, Dänemark,
Irland und Bulgarien, wo es einfach kühler ist, ein sprunghaftes Interesse, wo man Urlaub macht,
das ist natürlich Geschmackssache, manchenweise in Italien, Griechenland immer schon zu warm und
sind lieber an die Nordsee gefahren, während andere noch heißeren Gebieten in der Türkei oder in
Las Vegas Urlaub machen. Ja, in Zukunft kann das aber auch so sein, dass einfach Menschen nicht mehr
in der Hauptreisezeit, sondern vielleicht im Mai oder September verreisen, wo es nicht so heiß ist,
diese Zeiten gelten ja derzeit als Nebensaison, wo man günstige Preise abstauben kann. Vielleicht
wird das einmal die teuerste Saison. Das erste gibt es also noch Alternativen,
vielleicht mal in einen kühleren Ort fahren, zum Beispiel Island habe ich von einem Kollegen
vor kurzem gehört oder eben in der Nebensaison, was aber natürlich nicht heißt, dass wir in der
Zwischenzeit nicht versuchen sollten, auch den Klimawandel noch ein bisschen zu verlangsamen
mit allem, was wir machen können. Aber vielen Dank mal für diesen Überblick über den Urlaub der
Zukunft, Philipp Bramer. Danke. Und wir machen jetzt dann gleich noch weiter mit unserer Meldungsübersicht
und sprechen unter anderem darüber, wie es mit den russischen Wagner-Sölden an weitergehen wird
und über eine mutmaßliche Löwin. Wenn Ihnen diese Folge von Thema des Tages bis hierhin aber schon
gefallen hat, dann abonnieren Sie uns gerne auf Ihrer liebsten Podcast-Plattform, dann verpassen
Sie auch keine weitere mehr. Und bei der Gelegenheit freuen wir uns sehr darüber,
wenn Sie uns eine gute Bewertung oder einen netten Kommentar dort lassen, damit uns noch mehr
Menschen finden können. Vielen Dank dafür. Wir sind gleich wieder da.
Ich bin die Franziska. Ich bin der Martin. Und wir wollen besser leben. Lohnt sich 10.000
Schritte zugegen jeden Tag? Ist das Großraumbüro wirklich so schlecht wie sein Ruf? Spoiler Ja,
bringt zwar sie in der Wahl zu fassen. Wir fragen, die das wirklich wissen und probieren
es auch gleich selber aus. Bei besser leben, jeden Donnerstag eine neue Folge.
Und hier ist, was Sie heute sonst noch wissen müssen. Wir beginnen als erstes mit einem
kurzen Update zum Ukraine-Krieg. In der vergangenen Nacht hat es zum dritten Mal in Folge schweren
russischen Beschuss auf die ukrainischen Hafenstädte Odessa und Mikolayev gegeben. Über die drei
vergangenen Tage hinweg sind laut den ukrainischen Behörden insgesamt Dutzende Drohnen und Raketen
zum Einsatz gekommen. Bei den aktuellsten Angriffen sind laut den lokalen Behörden bis zu 18 Menschen
verletzt worden. Ein Mitgrund für die verstärkten Angriffe dürfte sein, dass Russland Anfang
der Woche einen Deal über die Aussuhr von Getreide aus der Ukraine aufgekündigt hat.
Mittlerweile hat das russische Militär angekündigt, alle ukrainischen Getreidefrachter als
potenzielle Waffenlieferanten zu betrachten und möglicherweise zu beschießen. Neuigkeiten gibt es
auch von den russischen Wagner-Söldnern, die sich vor einigen Wochen kurz gegen den Kremel
aufgelehnt hatten. Die sollen jetzt offiziell in die Armee von Weißrussland integriert werden.
Die Bezahlung wird laut Medienberichten aber weiterhin aus Russland kommen. Laut offiziellen
Angaben aus Weißrussland sollen die Wagner-Söldner vorerst bei der Ausbildung der örtlichen Armee
mitarbeiten und Einsätze in afrikanischen Ländern durchführen. Die weißrussische Opposition und die
Ukraine fürchten aber, dass Wagner verdeckt, auch weiterhin in der Ukraine kämpfen wird.
Zweitens. Heute Morgen unserer Zeit ist die Frauenfußball-Weltmeisterschaft in Australien und
Neuseeland gestartet. Zum Auftakt hat das neuseeländische Team gegen Norwegen gespielt,
Ergebnis Neuseeland gewinnt 1 zu 0. Neben dem Jubel darüber wurde in Orkland aber auch
getraut, denn kurz vor dem ersten Spiel kam es nahe der Spielstätte zu einem
Schussattentat, bei dem drei Menschen ums Leben gekommen sind. Nach dem ersten Wissenstand soll
die Tat keine Verbindung zur Weltmeisterschaft gehabt haben, deshalb wurden vorerst keine
Spieler abgesagt. Insgesamt spielen bei der WM 32 Nationen mit, das Finale wird dann Ende
August stattfinden und in Österreich wird der ORF die meisten Spieler übertragen.
Der Fußballverband FIFA wird dieses Mal ein Rekordpreisgeld von fast 140 Millionen Euro an die
erfolgreichen SpielerInnen ausschütten, das ist dreimal mehr als bei der vorherigen Ausgabe des
Bewerbs. Allerdings, bei der vergangenen Männer-WM Kata wurde noch dreimal mehr Geld in die Hand
genommen, nämlich insgesamt 400 Millionen Euro. Und drittens. Aus der deutschen Hauptstadt Berlin
kamen heute Morgen Meldungen, dass dort eine Löwin entlaufen sein könnte. Laut den örtlichen
Behörden hätten Zeug ihnen beobachtet, wer eine Raubkatze im Süden der Stadt ein Wildschwein
erlegt habe. Daraufhin wurde eine große Suchaktion gestartet, mithilfe von Hubschraubern und auch
JägerInnen waren beteiligt. Die BewohnerInnen der Gegend wurden aufgefordert, in ihren Häusern
zu bleiben. Das Kurios sein der Geschichte, laut Polizeiangaben, würde kein offizieller Zoo oder
Tiergarten in der Gegend eine große Raubkatze vermissen. Bis Redaktionsschluss dieses Podcasts
wurde das Tier noch nicht tatsächlich aufgespürt. Rund 500 Kilometer weiter südlich, nämlich im
Wiener Tiergartenschenbrunn, soll der dortige Direktor unterdessen eine Genehmigung für eine
Pump-Gun und eine Magnum beantragt haben, wie es laut Medienberichten mit Verweis auf Behörden
heißt. Die kolportierte Begründung, diese grundsätzlich verbotene Waffe sei notwendig,
um entlaufende Wildtiere wie Raubkatzen oder Elefanten im Notfall aufzuhalten. Die
Polizei wäre dazu demnach nicht in der Lage, wird der Zudirektor zitiert. Dass diese Anfrage
nun gleichzeitig mit dem Entlaufen einer mutmaßlichen Löwen in Berlin bekannt wurde,
das dürfte allerdings Zufall sein. Die aktuellsten Infos zu beiden Geschichten können Sie immer auf
der Standard.at nachlesen. Dort finden Sie dann auch gleich alles weitere zum aktuellen Weltgeschehen.
Wenn Sie jetzt noch nicht genug von Standard-Podcasts haben, dann kann ich Ihnen die neue Folge
unseres Schwester-Podcasts Serienreif empfehlen, da spricht der österreichische Kabarettist und
Autor Michael Buchinger über den Sex-Antisity-Nachfolger and Just Like That. Serienreif hören Sie
überall, wo es Podcasts gibt. Falls Sie dem Standard-Podcast-Team irgendetwas sagen möchten,
dann schicken Sie gerne eine Mail an podcast.at. Und wenn Sie die journalistische Arbeit, die wir
beim Standard machen, unterstützen möchten, dann geht das zum Beispiel indem Sie ein Standard-Abo
abschließen. Das kann man machen für die Zeitung, für die Website oder wenn Sie Thema des Tages
über Apple-Podcasts hören, dann kann man dort ein paar Euro für ein Premium-Abo zahlen und
in Zukunft ohne Werbung hören und sehr unterstützen. Also vielen Dank dafür. Ich bin Tobias Holub
unter dieser Folge hat außerdem Schold Wilhelm mitgearbeitet. Vielen Dank fürs Zuhören und bis zum
nächsten Mal.
Ich bin Doris Priching und ich bin Michael Steingruber und gemeinsam sind wir Serienreif. Das ist
der Standard-Podcast über die spannende Welt der Serien. Genau, bei uns erfahren sie faszinierende
Details über House of the Dragon und die Ringe der Macht. Und restlos alles über satanische Spiele
in Stranger Things. Wir widmen uns Seriengrößen von Obi-Wan Kenobi bis zu RuPaul und zerlegen die
neueste Marvel-Serie, wenn nötig. Serienreif, euer Streaming-Podcast, jeden zweiten Donnerstag,
eine neue Folge.
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Die aktuelle Hitzewelle bringt gefährliche Temperaturen und Waldbrände - besonders in Südeuropa. Das verändert Urlaubspläne und Lebensgrundlagen
Eine sengende Hitzewelle hat Südeuropa seit Wochen im Griff, neben gefährlich hohen Temperaturen hat das auch vielerorts zu Waldbränden geführt.
Dabei sucht die Klimakatastrophe nun auch viele Orte heim, die in Österreich Kindheitserinnerungen an den Urlaub von früher wecken. Egal ob italienische Strände oder griechische Ruinen – können viele beliebte Destinationen bald vielleicht gar nicht mehr bereist werden?
Im Podcast erklärt Philip Pramer, der beim STANDARD das Zukunfsressort leitet, warum unsere Urlaubsparadiese brennen und wie der Urlaub der Zukunft ausschauen könnte.
Anmerkung
In diesem Podcast werden Nachrichten des Senders ARD und der der Zeitung "Welt" zitiert.
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