Input: Tschüss Mama! Wie Ablösung gelingen kann

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) 6/28/23 - 35m - PDF Transcript

Wenn etwas richtig fest an einen anklebt,

ist es wahnsinnig schwierig,

um es wieder zu lösen.

Und etwas, das häufig sehr fest zusammenklebt und zusammenhebt,

sind Kinder und Mutter.

Meine Mutter war alles für mich.

Ich hätte z.B. nie gedacht,

dass meine Mutter etwas falsch hätte machen können.

Für mich ist meine Mutter so die heiligen Mutter Teresa,

die einfach perfekt ist.

Schon im Buch ist sie da, die Nähe.

Wir sind ja durch die Nabelschnur mit der Mutter verbunden

und ihre Glückshormone sind unsere

und ihr Stress wirkt sich direkt auch auf uns aus.

Die Mutter ist die früheste Bindung, die wir alle haben.

Aber irgendwann müssen wir uns von ihr lösen,

uns ablösen,

eignen Bedürfnissen nachgehen,

was ihr von ihren Wünschen strengt, z.B.

uns selber werden.

Je nach dem, je nach Mutter, je nach Kind,

ist das gar nicht so einfach.

Und es kann länger dauern.

Es ist ja kein einzelner Schritt,

sondern es ist ein lebenslanger Prozess.

Die meisten von uns sind auch im erwachsenen Alter

nicht richtig abgenabelt.

Halb so schlimm kann man sagen,

aber darum finde ich das Thema so spannend.

Wie gut oder weniger gut wir abgelöst sind,

kann einen riesigen Einfluss auf unser Leben,

auf andere Beziehungen,

darauf, wie wir in Freundschaften,

Partnerschaften mit unseren Kindern umgehen.

Weniger Verstrickungen wir in der Elternbeziehung haben,

desto weniger Knuten entstehen auch in allen anderen.

Ich möchte darum wissen,

wie sagt man wirklich Tschüss, Mami.

Wie funktioniert so eine gesunde Ablösung?

Und warum kann das auch so schwierig sein?

Diese Fragen möchte ich beantworten

in diesem Podcast mit Hilfe der Psychologin Sandra Conrad,

die wir gerade gehört haben.

Und mit Jackomo und Sophia,

die mich in ihrer nicht einfachen Beziehung

mit ihren Müttern schauen lassen.

Irgendwann habe ich wieder Kontakt aufgenommen,

aber erst, als ich meinen Müttern vergeben konnte.

Mein Name ist Patricia Banzer.

In Banzer.

Jetzt denken viele,

und ich habe auch dazu gehört,

Ablösung funktioniert doch ganz automatisch.

Man wird grösser, selbständiger

und Tschüss erledigt.

Naja, das ist sehr interessant.

Naja, das ist nochmals die Psychologin Sandra Conrad,

die hier nicht ganz einverstanden ist.

Als Paar- und Familientherapeutin

hat sie viel mit dem Thema zu tun.

Ich habe kürzlich auch ein Buch dazu herausgegeben.

Als ich das Buch angefangen habe zu schreiben,

platziert er mich, ich schreibe über Ablösung.

Ich habe ganz viel gesagt, Ablösung,

wie ihn interessiert,

damit habe ich nichts zu tun.

Im Vorwort zu ihrem Buch hat sie eine Liste

von SETZ aufgereiht.

Statements, die die Beziehung zu den Älteren beschreiben.

Und wenn man SETZ zu einem von denen SETZ ja sagen kann,

ist das ein Hinweis darauf,

dass es doch nicht so automatisch klappt hat.

Zum Beispiel, ich fühle mich

im Gegenwart meiner Eltern wie ein kleines Kind

und werde von Gefühlen überwältigt.

Ich kann keine Grenzen meinen Eltern setzen

oder ich will, dass sie alles gut finden.

Oder zum Beispiel ich halte

wichtige Sachen heim von ihnen

aus Angst vor ihrer Reaktion

oder ich fühle mich

für meine Eltern verantwortlich.

Gratissatz, in der Gegenwart von meinen Älteren

fühle ich mich wieder wie ein kleines Kind

und vielleicht vielen bekam vor.

Man ist zwar erwachsen,

hat ein total selbstständiges Leben,

aber kaum ist man auf Besuch bei den Älteren,

kaum macht die Mutter eine kleine Licht,

kritische Bemerkungen, sagen wir zu den Ferienplänen,

zum Pulli, den wir gerade haben,

schon verliert man innerlich

oder auch äusserlich komplett fassig.

Eigentlich total doof.

Doof, ja, aber erklärbar.

Das kann man so erklären,

wir sind als Kind abhängig von der Mutter

von ihrer Zustimmung und Liebe

und deshalb tun Kinder wirklich alles,

um den Eltern zu gefallen,

um wirklich sicher zu halten.

Und wenn der Ablösungsprozess

dann irgendwo blockiert oder stagniert ist,

dann reagieren wir auch heute

als Erwachsene plötzlich

so um 0, nichts

auf eine Kritik

aus unserem Kind, ich.

Und das kenne ich, das ist dann eben sofort

verrangstigt, ohmachtig, wütig

oder verletzt.

Also das merken wir ja auch,

wenn wir so plötzlich davon getragen werden

von so einer Gefühlswelle

als Kindinnen das beschreiben,

dann frage ich sie beispielsweise,

erzähl mal, wie alt hast du dich

in dem Moment gefühlt?

Das kann ja jeder, was ich probieren will,

man kann ziemlich genau sagen, oh Mist,

da war ich nicht mehr erwacht,

da habe ich mich gefühlt wie eine 4- oder 5-Jährige

und dann fallen uns auch auf Situationen ein,

die damit zusammenhängen.

So Reaktionen seit Sandra Conrad

sagen immer ein Zeichen für so eine Verstrickung.

Also ein Zeichen, dass es im Ablösungsprozess

noch ein bisschen Luft nach oben gibt.

So krass, so angültig.

Da ist aber noch wichtig zu sagen,

mit Ablösung ist nicht gemeint,

dass man sich von seinen Eltern trennt,

dass man sie nicht mehr liebt.

Sondern es geht darum die Eltern,

Erwachsener zu lieben,

mit ihnen eine Beziehung einzugehen,

die wir wirklich mitgestalten können,

wo wir aus der Kindrolle, aus der Opferrolle

ganz bewusst aussteigen

und dadurch viel lebendigere

und befriedigendere Beziehungen

auf Augenhöhe führen können.

Das hat noch ein bisschen Zuversicht,

die gut nachricht, dass sie gemachbar sind.

Das ist auch das Schöne.

Wenn wir so ein Realitätscheck machen,

dann spüren wir ja plötzlich,

als erwachsene Frau brauche ich doch die Zustimmung

meiner Mutter jetzt gar nicht mehr.

Das ist nice to have, aber es ist nicht lebensnotwendig.

In diesem Input reden wir von der Ablösung

der Mutter.

Sie, die unsere Frühst, unsere Erstbindung ist.

Aber das ist ganz wichtig,

dass sie nicht heissen,

dass das nicht auch für Väter gilt.

Das ist natürlich genau so mit dem Vater.

Besonders, wenn er die,

man sagt, primär Bindungsperson ist.

Das heisst, dass sie sich hauptsächlich um das Kind kümmern.

Aber meistens ist das eben noch die Mutter.

Jede Beziehung von Mutter zu Kind ist anders.

Es hängt von tausend Sachen ab.

Ich habe Menschen gesucht,

die mit mir über ihre Beziehung

und ihre Ablösung reden wollen.

Ich habe Sofia und Jacomo gefunden.

Das ist keine einfache Geschichte.

Beim Jacomo geht es um viel,

sehr viel Nähe zu seiner Mutter

bei Sofia um sehr viel Distanz.

Die meisten von uns bewegen sich wahrscheinlich

irgendwo dazwischen.

Fangen wir an mit Sofia.

Sie ist 34.

Sie kennt das Ohrmachtsgefühl,

wenn man von der Mutter wieder zum Kind wird.

Sehr gut.

Bei ihr passiere ich das v.a.,

wenn sie sich nicht ernst genommen fühlen.

Wenn ich mich nicht ernst genommen fühle,

werde ich sie von ihrer Mutter

sofort wieder die kleine Sofia.

Ich werde sofort sehr laut.

Das passiere ich nicht nur mit ihrer Mutter,

sondern auch bei Freunden

oder meistens beim Partner.

Ich kann häufig nicht damit umgehen, wie ich es will.

Ich weiss es aber,

weil ich es viel reflektiert habe

und kann es schnell bereinigen.

Das erzählen Sie mir im Gespräch.

Sofia heisst nicht wirklich so,

und Sie haben es wahrscheinlich gemerkt.

Sie redet auch nicht selber.

Sofia will nicht,

dass wir Ihre Geschichte erkennen,

eine Geschichte, die vor allem in Bezug

auf Ihre Mutterschmerzhaft sei.

Auch wenn Sie Ihre Heute verzeihen können.

Ihre Kindheit war diese ganze allgemein sehr schwierig.

Ihr Vater

war sehr krank,

ist nach langer Leidenszeit irgendwann gestorben.

Die Mutter hat in Vollzeit gepflegt,

nebenbei die zwei Töchteren aufzugen.

Eine Überforderung.

Meine Schwester und ich konnten nie verstreiten.

Wir wurden immer sofort treu gestellt.

Ich habe mich häufig schuldig gefühlt.

Wir mussten uns anpassen,

einfach immer funktionieren.

Ich erinnere mich vor allem daran,

dass ich ganz viele Jahre

einfach immer angespannt war.

Ich konnte nicht frei sein.

Über krank, über den Tod

haben wir die Heimat nicht geredet.

Wir haben vor allem geschwiegen

und gestritten.

Wir haben wirklich immer, immer gestritten.

Wir hatten so viel Streit und Konflikt.

Ich habe auch sehr viel gebrüllt.

Sophia hat sich immer gewährt.

Sie hat sich bei Konflikten

mit ihrer Mutter nie zurückgezogen.

Über diese Konflikten haben wir auch nicht geredet.

Sie sagten, sie sei ein Papier.

Sie erzählten sie weiter.

Mein Verhältnis mit meiner Mutter

war vor allem distanziert bis heute.

Sie hat zwar schon immer wieder Nähe gesucht,

hat viele Kuscheln zum Beispiel,

aber ich konnte sie einfach nicht zulassen.

Ich konnte mein Herz einfach nicht aufmachen.

Bis heute nicht.

Sophia sucht während unsem Gespräch

nach guter, nach näherer Moment mit der Mutter.

Sie findet es aber nicht.

Es tut mir selber leid, das zu sagen.

Es hat im Moment sicher gegeben,

aber sie sind mir einfach nicht präsent.

Ich hätte mir aber auch gar nicht mehr

euch gewünscht.

Ich hätte mir einfach nur gewünscht,

so zu sein, wie ich war.

Ich habe mich so häufig nicht ernst genug

gefühlt in meinen Gefühlen.

Vor allem wenn ich laut und wütig geworden bin.

Ich habe gehört, mit dir stimmt etwas nicht.

Statt dass sie gesagt hat,

was mache ich wütig?

Das hat einfach nicht dürfen sein.

Trauer und gut.

Für das hatte sie wahrscheinlich einfach keine Kraft mehr.

Es ist eine krasse Geschichte,

die Sophia erzählt.

Weil sie als Erwachsener nicht mit umgegangen ist,

welcher Weg sie in Bezug auf ihr Mami eingeschlagen hat,

hören wir später in diesem Podcast.

Die Mutter von Sophia war überfordert

und war am Limit gelaufen.

Vermutlich hat sie, wie die allermeisten Mütter

ihr Besten gegeben, das sie konnten.

Es gibt natürlich ganz unterschiedliche

Situationen und darum eben auch

unterschiedlichste Mütter.

Das möchte ich genauer anschauen.

Die verschiedenen Mütteren, die es gibt,

weil ihr Verhalten,

ihr Bindungsmuster uns sehr fest beeinflusst.

Das Bindungsverhalten,

die Bindungsmodelle,

die Bindungsstile werden hauptsächlich

von Mutter zu Kind weitergegeben.

Das heißt, wenn die Mutter sicher gebunden ist,

können wir ziemlich,

es gibt eine hohe Wahrscheinlichkeit,

dass die Kinder auch sicher gebunden sind.

Wenn die Mutter irgendeine Bindungsunsicherheit

entwickelt hat,

dann wird auch das ein Modus sein,

in dem das Kind dann aufwächst.

Ich gebe ein Beispiel,

wenn ich jetzt zu wenig bekommen habe

und emotional verhungert durchs Leben laufe,

dann kann es entweder sein,

dass ich mich grundsätzlich

mit zu wenig Zufrieden gebe

oder dass ich von anderen verlange,

mir die gute Mutter zu sein,

die ich nicht hatte.

Das heißt, ein Beispiel,

eine Frau, die immer unzufrieden ist

mit dem, was sie bekommen

von ihrem Mann und von den Kindern

und die ihre Kinder

in eine Rollenumkehr bringt,

weil sie sich erhofft,

ich möchte endlich mal versorgt werden.

Endlich soll es mal um mich gehen.

In so einer Rollenumkehr

hat also eigentlich das Kind

dann andere Bedürfnisse

vor die eigenen zu stellen.

Das Ziel wäre dann,

für so eine Person, die unter so einer Rollenumkehr gelitten hat,

dass sie lernt, sich selbst zu versorgen.

Es gibt also,

wenn man sich etwas einteilen will,

bedürftige Mütter, wie wir es gerade gehört haben.

Es gibt also,

man redet jetzt einfach von Tendenzen,

z.B. auch narzistische Mütter.

Für sie ist das Kind quasi der Erweiterung

von ihrem selber.

Die Kreisen dann vor allen Dingen um sich selbst

um die Sonne und alle anderen Kreisen um sie.

Dann gibt es die Mütter,

die überfürsorglich

oder übergriffig sind.

Die binden ihre Töchter häufig dann

symbiotisch und lassen die nicht los

und stören wirklich den Autonomie

oder Ablösungsprozess.

Oder was leider auch vorkommt,

es gibt auch Mütter,

die ihre Kinder für Nachlässungen sogar missbrauchen.

Wenn das Kind abgelehnt wird,

dann bildet sich keine sichere Bindung aus.

Und dann ist es später schon

eine politische Unterstützung zu erhalten,

damit man lernt, sich in der Welt

und in Bindung mit anderen sicher fühlen zu können.

Dass wir Vertrauen ins Leben und andere Menschen

und natürlich auch Selbstvertrauen entwickeln.

Was mal ein Beispiel,

mühes Bedone seit Sandra Conrad?

Bei all dem, was ich Ihnen gerade sage,

finde ich es ganz wichtig zu verstehen,

das sind oftmals transgenerationale

Wiederholungen der eigenen traumatischen Erlebnisse.

Also wenn eine Mutter

ihr Kind vernachlässigt oder misshandelt,

dann ist das keine Mutter,

die eine Kindheit hatte,

in der sie sich sicher und geborgen gefühlt hat,

sondern die hat ähnliches oft erlebt.

Das ist keine Entschuldigung,

aber ich finde es wichtig zu erklären,

dass es diese transgenerationalen Wiederholungen gibt,

damit wir einschreiten können als Gesellschaft.

Oder auch wenn man weiß,

mir ist das passiert, dass man dann früh genug

sich Hilfe hat, damit man das den Kindern nicht

auch wieder zumutet.

Missbrauch, Vernachlässigung,

Übergriffungsverhalten, Nazismus,

die Beispiel sind heftig.

In welchen richtigen Tendenzen kann man sein,

wie ein Muster weitergehen könnte.

Aber was man da natürlich unbedingt

auch sagen muss und ja nicht vergessen,

es gibt ja auch emotional reife,

bindungssichere Mütter,

die ihren Kindern sowohl

beim Aufbau einer sicheren Bindung helfen,

als auch sie in ihrer

Autonomieentwicklung unterstützen.

Und solche Mütter, die geben

Wurzeln und Flügel

und die arbeiten nicht mit Schuldgefühlen.

Ich freue mich einfach auf die Tiere.

Ja, ja, ja.

Ich sitze auf einem sonnigen Balkon,

wie von mir der Chacomo.

Vor uns ist eine Schäle in Erdbeere,

zwei Gläser Wasser.

Zwischen uns ein Mikrofon

und ganz viele Erinnerungen,

die er bereit ist zu teilen.

Erinnerungen, die auch bei ihm

nicht nur schön sind.

Ich bin neugierig auf seine Geschichte.

Er hat viel über Beziehung zu seiner Mutter

einen besseren Umgang mit sich,

mit der Mutter,

die ihm und seiner Schwester

so viel Liebe gegeben hat.

Sie hat uns definitiv mit Liebe bombardiert.

Sie hat einfach

uns ein Überdosis

an Liebe gegeben.

Was mega schön war,

auf die emotionale Ebene,

hat uns glaube ich nichts gefehlt.

Sie hat wirklich alles gegeben,

was sie können.

Sie hat es sehr gut gemeistert

und die Mutter,

die nicht Chacomo heisst,

die auch lieber noch nichts bleibt

um seine Mutter nicht zu verletzen.

Dann kannst du dir einen Namen auswählen.

Okay.

Ich bin der Chacomo

und ich bin 31 Jahre alt.

Beim Chacomo wird schnell klar,

er ist seiner Mutter,

nach allem Schwierigen,

auch heute noch sehr nahe.

Ich liebe meine Mutter

und es ist sehr lustig

und ich und meine Schwester

lieben sie anconditionally.

Er, seine Schwester

und seine Mutter sagen auch,

gerade am Tag vor unserem Treffen

zurück aus den Ferien.

Grundsätzlich haben wir sehr gut zusammen.

Obwohl meine Mutter

eine spezielle Person ist

und sie braucht viel Aufmerksamkeit,

aber vielleicht hat auch das

uns noch nicht zusammengebracht.

Wir schauen immer,

ob es ihnen gut geht

und ob es fast ein kleines Kind ist,

das wir drückgeschwistert haben

und auf sie schauen.

Ein Kind will sie Unterstützung gebrauchen,

weil sie krank ist,

weil sie ganz alleine ohne Partner

in einem grossen Haus wohnt.

Das ist nicht einfach,

aber es ist sehr klar,

dass sie für sie da sind.

Wie sie das bei ihnen war in der Kindheit.

In der Kindheit,

die sich am Chacomo,

seine Eltern trennten,

vielleicht klingt sie ein bisschen krank.

Für mich war meine Mutter alles.

Ich hatte nur sie.

Sie hat alles für mich gemacht

und wir waren wirklich

sehr viel zusammen mit meiner Schwester.

Mit der Zeit natürlich

wirst du erwachsen

und merkst einfach kleine Züge

und dann fängst du an,

dass du sie gesehen hast,

dass die Mutter nicht perfekt ist.

Dass nicht alles gut hier hat,

vielleicht sagt er,

dass sie die Einfälle gemacht hat,

sie hat uns so viel geschützt.

Weil sie einfach

zu wenig Liebe gekriegt hat

von ihren Eltern

und das hatte natürlich

gleich Konsequenzen für uns.

Sie hat uns auch vielfach

bei sich gehalten.

Sie wollte zum Beispiel nie,

dass wir Ferien mit meinem Vater machen.

Das war ein No-Go für sie.

Ich weiss noch,

ich habe eine Ferie mit meinem Vater gemacht

um sie zu verderben.

Sie wollte nicht unbedingt

immer, dass wir

Züge unternehmen.

Aus Angst?

Ja, sehr wahrscheinlich.

Sie hat einfach die Nähe

sehr genossen.

Kann man sagen, sie hat euch gebraucht?

Ja, also

ich weiss nicht, ob sie uns gebraucht hat.

Ich glaube, sie hat einfach

probiert

das Gegenteil zu machen,

was meine Grossmutter

mit ihr gemacht hat.

Ihre Grossmutter?

Sie wollte nie ein Mädchen.

Sie konnte seine Mutter nie akzeptieren.

Meine Grossmutter hat immer

meine Mutter überall in der Schule,

in der Schweiz geschickt.

Damit sie nicht zu Hause war,

sie hat mir mit Ferien

in der Deutschschweiz geschickt.

Auch auf der Vater

hat sie keinen Verlass.

Er hat sich vor allem für andere Frauen interessiert.

Er wurde miteinander geredet.

Er wurde kommuniziert.

Er hat im älteren Haus der Mutter nicht.

Sie hatten eine Art Kommunikation,

die zu uns nichts geführt hat.

Voller Wut

und Schreie.

Die Wut, das umschreien,

ist kommunizieren.

Das hat seine Mutter übernommen.

Die Stadt, etwas zu erklären,

hat sie einfach geschraubt zum Teil.

Und er, Jackomo,

hat es wiederum von ihren übernommen.

Er hat gemerkt, wie ungesund das war.

Einer hatte eine Diskussion,

und ich weiss,

er hat mich angeschaut

und gesagt, wenn du so duest streiten,

dann können wir die Beziehung abbrechen.

Das geht einfach nicht.

Dort ist, glaube ich,

der erste Mal,

wo ich realisiert habe,

es geht auch anders.

Das ist etwas, was ich unbedingt ändern muss,

weil es mega toxisch war.

Etwas anderes hat er übernommen,

und das muss ich loswerden.

Meine Mutter hat auch immer das Gefühl,

dass alle böse sind

gegen ihre.

Und dass die Welt

grundsätzlich böse ist

und alle wollen dir böse.

Was sie natürlich

durch meine Großeltern geerbt hat.

Und auch dort habe ich

gelernt,

dass die Welt doch nicht böse ist

und die Leute meinen,

dass es auch manchmal gut ist.

Immer habe ich die Augen aufgemacht,

und er lacht auch oft über das.

Manchmal komme ich heim

und ich erzähle etwas,

und dann sagt er,

die ganze Welt ist böse.

Nein, aber

es hat sicher ein Verhaltensmuster,

das ich immer noch ein bisschen in mir habe.

Aber er sieht sich bewusst

was er an ungesundem Übernohe

und welche Sendern.

Als Kind sieht das natürlich anders.

Dann hat er das noch nicht erkannt.

Es war etwas, was besonders schwierig war.

Sein Mutter hatte kein Filter.

Ich habe ihm als Bauer alles erzählt,

wie er erwachsen gewesen wäre.

Vor allem über die anderen,

über die bösen.

Über meinen Vater, über meine Großeltern,

über alle Leute,

die böse waren.

Zum Beispiel,

ich hatte mega gut mit meinem

Grossvater

von der Mutter.

Als ich Kind war

dann fangen wir zu erzählen

über ihn.

Alles was er falsch gemacht hat,

wie er es schlecht behandelt hat,

bis ich meinen Grossvater

absolut gehasst habe.

Ich habe ihm gehasst mit jeder Zelle

von meinem Körper.

Er war ein guter Grossvater.

Er war ein sehr schlechter Vater.

Ich glaube, das konnte sie nicht trennen.

Schlussendlich, was sie gemacht hat,

hat meine Beziehung zu meinem Grossvater

absolut zerstört.

Ich glaube, es bewirkt

nichts.

Im Zentrum des Universums

des kleinen Jacomot war seine Mutter.

Sie hat ihn und seine Schwester

ziemlich eng an sich gebunden.

Neben den vielen Lieben

und Fürsorgen, die er genossen hat,

waren hier viele unverarbeiteten Gefühle.

Ihre Bedürfnisse, ihre Wut, ihre Scham.

Die Kinder, die noch klein waren,

z.B. an Krebs erkrankt sind,

haben die Kinder das niemandem

dürfen erzählen.

Das war für ein Kind,

der Angst hatte, seine Mutter zu verlieren.

Meine Mutter konnte nie mit

Negativität umgehen.

Schwächer sind keine schwächer,

sie waren krank.

Aber es hat immer noch ein Problem,

dass die Leute sehen, dass du krank bist.

Auch das musste ich bearbeiten

und checken, dass es nicht normal war.

Du kannst deine Schwächer zeigen,

es ist völlig okay.

Bei all dieser Nachrichten

musste ein Bruch kommen.

Er wollte auf keinen Fall

eine sehr schwierige Phase haben.

Als er ins Chemie kam,

als er mit anderen gewohnt hat,

wurde seine Mutter für eine gewisse Zeit

richtig depressiv.

Manchmal telefonierten wir,

ich war völlig depressiv

für drei Tage, weil sie

einfach mit ihrer Ängst und Negativität

gefühlt hat.

Er musste sich erst einmal richtig distanzieren.

Jacko Moe war jahrelang enttäuscht,

er war wütend.

Er wollte verstehen, warum seine Mutter

so war, was ihm erzählt hat.

Von ihren Hägern aber keine Antworten

bekommen, die Häger in sich

müssen suchen.

Ich war sehr langsamer

mit ihnen

für solche Sachen.

Was mir geholfen hat,

ist wirklich zu verstehen,

dass sie

etwas erlebt hat.

Das sehe ich.

Meine Mutter hat wahnsinnig viel

Böses erlebt.

Ich glaube,

es ist ein bisschen wie ein Computer,

das zu viel Virus

hatte

und sie

in diesem Gefangen

ist.

Ich weiss schon,

dass viele,

vielleicht auch mit dem, was ich erzählt habe,

sich zu erzeugen.

Meine Mutter

hat mich wahnsinnig viel Liebe gegeben.

Gleichzeitig hat sie viele

Fehler gemacht,

weil sie nicht anders hätten können.

Sie war 30

mit drei Kindern

und ich war 30 ohne Kinder.

Ich habe einfach so gemerkt,

ich habe immer Perfektion erwartet

von meiner Mutter.

Aber sie war einfach ein Mensch.

Wir sind Menschen,

und damals war meine Mutter

einfach alleine in einem Dorf

und sie hat einfach das Beste gemacht

mit zu wissen, was sie hatte.

Jacopo hat es geholfen

in der Vergangenheit,

in seiner Mutter zu schauen,

zu akzeptieren,

dass sie Fehler gemacht hat,

aber alles gegeben hat, was sie hatte können.

Sandra Conrad

fordert ihre Patientinnen

in Hamburg häufig dazu auf,

genau das zu machen,

was Jacopo beschrieben hat.

Das Mutter versuchen,

nicht nur als Mutter zu sehen,

sondern als Mensch mit eigenen Träumen

und Limiten,

als Frischverliebte zum Beispiel, als Tochter.

Unbedingt.

Der transgenerationale Blick,

der kann so heilsam sein,

weil wir da eben auch sehen,

dass unsere Eltern auch nur ein Glied

in einer Kette

von Menschen sind,

die irgendwie mit den besten Intentionen

ins Familienleben gestartet sind.

Und manche hatten einfach nicht genügend

Werkzeug, die hatten

oder nicht genug emotionale Kapazitäten,

um

so gute Eltern zu werden,

wie sie sich das vielleicht auch selber gewünscht hatten.

Jetzt möchte ich es noch genauer wissen von Ihnen.

Was es genau noch braucht,

um sich ablösen, gut ablösen,

also erwachsen zu werden,

den Eltern auf Augenhöhe jetzt begegnen.

Wenn wir uns

von unpassenden, älterlichen

Erwartungen oder Aufträgen befreien,

das ist der eine Punkt.

Uns von der Erwartung der Eltern befreien.

Dass wir Lernstopp sagen,

wenn Mutter einfordert,

dass man sie dreimal in der Woche sehen soll,

dass man den

oder den Beruf ausüben soll,

dass man immer das Telefon abnimmt zum Beispiel.

Das kann schon mal schwierig sein.

Gelinge aber den meisten Menschen,

wenn sie ihnen bewusst werden.

Noch viel schwieriger,

nämlich sich von der eigenen Erwartung zu lösen.

Die eigenen Erwartungen,

an die Eltern aufzugeben,

das ist oftmals so schwer.

Dass viele Menschen das auch vermeiden

und dann lieber wieder in die Enttäuschung gehen

und da kämpfen mit kindlichen Methoden.

Aber das ist

ein lebenslanger aussichtsloser Kampf

und da bleiben wir in der Kind in der Opferrolle

und haben nichts gewonnen leider.

Sie macht ein Beispiel.

Wenn man sich zum Beispiel von der Mutter wünscht,

dass sie endlich mal lobt

und verbal sagt, was wir gut gemacht haben

und wir können die letzten 40 Jahre zurückgehen

und sehen, das kann die gar nicht.

Das hat die noch nie gemacht, das hat die noch nie gekonnt.

Ich habe dir das schon 20-mal

oder 2000-mal gesagt

und die konnte noch nie meinem Wunsch

entsprechen.

Dann ist es irgendwann an der Zeit,

die Enttäuschung anzunehmen

und zu akzeptieren,

dass die Mutter uns an der Stelle nicht die Mutter ist,

die wir uns wünschen würden.

Wir müssen aufhören,

uns zu wünschen, dass die Mutter das Deltere so wertet,

wie es gar nie gewesen ist,

sagt sie.

Und dabei hilfreich ist

also erstmal die eigene Wunde

also wirklich auch zu versorgen

und zu betrauern.

Wie traurig ist das denn?

Ich wünsche mir diese für mich Kleinigkeit

und meine Mutter kann das nicht.

Es braucht also ein Mitgefühl mit sich selber.

Und dann hilft es ja,

wenn man das versteht,

mit dem Kontakt mit sich selbst treten.

Also mit den Anteilen,

die sich noch so viel von der Mutter wünschen

oder die so enttäuscht sind,

weil sie es noch nie bekommen haben.

Und dann ist es gut und wichtig

zu erwachsen werden,

dass wir die Enttäuschung aushalten.

Und das gelingt, indem wir uns selbst

gut versorgen, indem wir uns selbst

die Mutter sind, die wir uns wünschen würden.

Also die uns unterstützt,

lobt, freundlich mit uns umgeht, was auch immer.

Sich selber, die Mutter,

die Eltern sind,

die man sich eigentlich gewünscht hat.

Zudem gehört, dass man die eigenen Bedürfnisse kennt,

erkennt,

von denen der Mutter unterscheidet.

Kommt zum Beispiel den Glaubenssatz,

ich muss mich immer um alle anderen kümmern.

Kommt der Satz von mir

oder kommt er von meiner Mutter

und ich könnte oder sollte ihn eigentlich abstreifen.

Und dann sagt Sandra Conrad,

müssen wir unbedingt Grenzen setzen.

Für sie kommt seine Bedürfnisse einstehen,

sie verteidigen.

Zum Beispiel immer noch übergriffig,

fünfmal am Tage anlütet.

Was ich damit sage ist,

wir haben oftmals viel mehr Macht,

als wir glauben, wir wenden sie nicht an.

Stattdessen geben wir unseren Eltern viel zu viel Macht

und werden wütend auf sie.

Und das ist eben das Zeichen,

da sind wir offensichtlich dann selbst noch nicht erwachsen.

Und das können wir unseren Eltern nicht zum Vorwurf machen.

Da können wir selber dran arbeiten.

Schritt für Schritt für Schritt

werden immer so

emotional unabhängiger von den Eltern.

Und erst dann

und das betont sich irgendwann die Mutter

mit einem erwachsenen Blick,

durch eine erwachsene Brille gesehen,

eben als Mensch.

Gelingt das, sieht man dann manchmal

plötzlich glas klar,

dass unsere Mutter uns vielleicht

schon die beste Mutter gewesen ist,

die sie sein konnte,

auch wenn es für uns nicht immer gut genug war oder ist.

Und dann können wir eben auch

Frieden mit der Vergangenheit finden

und im Idealfall, das ist ja immer das,

wo ich so

hinarbeite, ist, dass wir

im Idealfall dann sogar auch ein besseres Verhältnis

mit den Eltern erstellen können

oder aufbauen können.

Wenn ich aufhöre, die Eltern zu idealisieren

oder zu entwerten,

sondern wenn ich die ganzheitlich

sozusagen in den Blick nehmen kann,

dann kann ich mir rauspicken.

Da kann ich ja sagen, das von meiner Mutter fand ich super.

Das hat sie toll gemacht.

Das möchte ich gerne behalten

in meinem Lebenskoffer

oder möchte ich meinem Kind auch weitergeben.

Und die und die Anteile haben mir nicht gut getan.

Da möchte ich daran arbeiten,

dass ich das irgendwie ein bisschen anders hinbekommen.

Das hat Jacomo gemacht.

Er hat immer wieder versucht,

die erwachsene Brille aufzusetzen.

Und auch das ist ein Punkt, das sehr cool hat,

hat viel mit seinen Schwesteren darüber gesprochen.

Dadurch, dass ich mir so viel

darüber rede,

ich glaube, wir hatten auch Zeit,

um das Ganze etwas verdauen

und vielfach lachen wir jetzt

über sehr schlimme

Sachen, die wir erlebt haben.

Er hat versucht zu verstehen,

warum seine Mutter so gewesen ist,

wie sie gewesen ist, etwas,

was seine Mutter nicht hätte können.

Ich glaube, meine Mutter hat nie geschafft

das Verstabe,

warum meine Grossmutter so böse war,

mit ihr.

Darum bleiben sie gefangen in der Vergangenheit.

Auch wenn Jacomo sich das wünscht,

sie können über gewisse Sachen

einfach nicht reden.

Könne ihre Trauma darum auch nicht auflösen.

Das ist sicher deutlich,

das können wir heute auch akzeptieren.

Und ich glaube, das hat mich geholfen,

zu verzeihen,

indem ich gesehen habe,

wie weh ihre Nacht alles macht,

alles, was sie erlebt hat.

Schalen mit der Epiri zwischen uns

ist in der Zwischenzeit halb leer

und wir sind ein bisschen erschöpft.

Es ist kein lockeres Thema.

Jacomo ist sich bewusst,

es ist ein Prozess, das weitergeht.

Wahrscheinlich werde ich das ganze Leben

durchgehen.

Ich weiss, dass zum Beispiel

wir drei, aber vor allem ich

und meine mittlere Schwester

vielfach in den Nacht schreien.

Und dann schreien wir immer Mama.

Immer nach,

was meine Freunde nicht unbedingt lustig finden.

Aber von diesem her,

ich glaube, auch dort ist es wahrscheinlich etwas,

von dem ich noch

muss lösen

und einfach noch nicht

bearbeiten kann.

Ich glaube, es ist einfach

ein Teil des Lebens.

Es hat Leute, die eine

wunderschöne Kindheit haben

und das ist mega cool.

Das Leben lang darüber

müssen wir denken

und das ist auch okay.

Und Sofia,

die wir am Anfang gehört haben,

bei ihr, die die Hei vor allem gestritten

wurde,

die keine Nähe von ihrer Mutter,

die mit der Trauer und der Wut

der Tochter nicht konnte umgehen,

weil sie selber überfordert war

mit ihrem Vater.

Für Sofia war der einzige Weg

ein Radikaler,

den Kontaktabbruch.

Nachdem sie ausgesogen sei,

sei es zwar leichter und besser geworden,

aber jedes Mal, wenn sie es gesehen haben,

sei es Streiten von neuem los ging.

Sofia hat sich mit den eigenen Emotionen

mit ihrer Kindheit auseinandersetzt,

hat es sich geschafft

und ist frustriert gewesen,

dass die Mutter das nicht gemacht hat.

Ich will, dass sie das auch macht.

Aber warum muss ich mein Leben aufschaffen,

wenn ja sie mir wehtan hat?

Aber ja,

ich muss für mich schauen.

Der Kontaktabbruch sei ganz natürlich

und er hat gut da.

Aber irgendwann hat sie gemerkt,

dass es für sie so auch nicht stimmt.

Irgendwann habe ich wieder Kontakt aufgenommen.

Aber erst, was ich mit meiner Mutter

vergeben konnte.

Das heisst nicht, dass ich jetzt gut heiss,

was es war, aber es heisst,

dass ich loslaue von Verletzungen.

Das erinnert mich von meinen Erwartungen zu lösen.

Und das hat auch geholfen,

ihre Sicht einzunehmen.

Etwas, was sie früher definitiv nie konnte.

Sofia ist seit kurzem selber Mami.

Ihre Mutter kommt ab und zu vorbei,

schaut auf ihr Döchter.

Und wenn Sofia ihr dabei zuschaut,

sieht sie vor allem eine sehr liebevolle Frau.

Sie hat sich damit versöhnt,

erzählt sie mir,

dass sie sich an die Frau aus ihrer Kindheit

nicht wirklich erinnern kann.

Heute haben wir es gut.

Ich bin froh, wieder Kontakt zu haben.

Wir sind aber nicht nahe oder tief unterwegs zusammen.

Es ist oberflächlich.

Aber für mich ist das okay.

Ich möchte mich schützen.

Ich erzähle ihr nicht viel von mir.

Lange habe ich gedacht, ich muss doch,

muss doch nahe sein,

seine Nähe anzulassen.

Aber irgendwann hat sie begriffen,

dass sie das gar nicht muss,

gar nicht will.

Dass sie selber erwachsen, aber stimmen,

dass ihre Mutter von ihrer Beziehung

gut fühlt und von welchem sie lieber loslässt.

Danke vielmals fürs Losen.

Danke Sofia und Chagomo

für das Teilen von eurer Geschichte.

Wenn ihr einen Input dazu habt,

eine eigene Erfahrung zum Thema

Ablösung teilen wollen,

gebt ein Mail an input.srf3.ch

Input.

Und jetzt noch kurz

ein ganz anderen Input-Thema.

Auf Hochdeutsch langsamer,

auf spanisch-mutiger, auf türkisch-poetischer.

Je nach Sprache,

wo wir reden, fühlen wir uns etwas anders.

Gewisse Leute haben sogar das Gefühl,

dass sie die Persönlichkeit switcht

mit der Sprache.

Geht es euch vielleicht auch so?

Mit der zweiten Sprache,

wo ihr in der Familie redet

oder mit einer fremden Sprache im Job.

Meine Input-Kollegin Julia Lüscher

nähert sich dem Phänomen

und möchte zurückmeldigen

gern per Mail oder Sprachnachricht

an input.srf3.ch

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Die meisten von uns sind noch mit den Eltern verstrickt: In der Gegenwart der Mutter fühlen wir uns zum Beispiel oft wie ein kleines Kind. Ablösung ist ein lebenslanger Prozess, so Psychologin Sandra Konrad. Das Gute: «Es bedeutet nicht, die Eltern weniger zu lieben, sondern sie reifer zu lieben».

«Input» will wissen, wie man sich denn richtig von der Mutter ablöst und warum das so schwierig sein kann. Sehr viel davon gilt natürlich auch für Väter.
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In dieser Folge zu hören:

- Sofia und Giacomo (beide Namen geändert) über Ihre Mütter
- Sandra Konrad, Psychologin, Einzel-, Paar- und Familientherapeutin

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Literatur:

- Sandra Konrad: «Nicht ohne meine Eltern: Wie gesunde Ablösung all unsere Beziehungen verbessert – auch die zu unseren Eltern»

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Hast du Feedback, Fragen oder Wünsche? Wir freuen uns auf deine Nachricht an input@srf3.ch – und wenn du deinen Freund:innen und Kolleg:innen von uns erzählst.
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Autorin: Patricia Banzer