Echo der Zeit: Sorge vor weiterer Eskalation in Nahost

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) 4/10/23 - 29m - PDF Transcript

SRF Audio.

Radio SRF, Echo der Zeit mit Christina Scheidegger.

Die Themen vom Ostermontag, 10. April.

Die jüngsten Angriffe auf Israel, aus Libanon, aus Syrien, aus dem Gaza sträufen.

Diese Hörfung aber auch innenpolitische Gründe, sagt diese Expertin.

Die Sequenz der Angriffe trifft auf eine geschwächte israelische Regierung

und damit auch auf einen Mangel an Optionen angemessen zu reagieren.

Wir klären die Hintergründe.

Das Ende eines schwierigen Winters in den Bergen, auch für die Rettungskräfte.

Wirklich teilweise weiße Piste neben braunen Hang.

Die Patienten, die gestürzt sind, sind teilweise schon im dreckigen Grashang

unten drangelegen.

Wir ziehen Bilanz zum Saisonabschluss.

Die Demontage einer schottischen Institution.

Die schottische Nationalpartei und ihre ehemalige Chefin geraten unter Druck.

Wegen undurchsichtiger Finanzen. Dazu die Analyse.

Und die menschliche Arbeit hinter der künstlichen Intelligenz.

Das Training von Jet, GPT und Co. wird häufig in Tieflohnländer ausgelagert.

Ein belastender Job zeigt der Blick nach Kenia.

Wir beginnen mit den Nachrichten und Thomas Fuchs.

Drei Tage lang hat China bei Taiwan militärische Übungen durchgeführt.

Nun seien die Manöver abgeschlossen.

Die Manöver mit Kampfflugzeugen und Kriegschiffen seien eine Warnung an Taiwan gewesen,

hieß es aus Peking.

Jegliches Streben nach Unabhängigkeit solle unterbunden werden.

Und die Warnung gelte auch wegen der Zitat

Geheimen Absprachen mit ausländischen Kräften.

Letzte Woche hatte die taiwanesische Präsidentin Tsai Ing-wen die USA besucht.

China betrachtet Taiwan als Teil seines Staatsgebiet.

Nachdem im Internet mutmaßliche Dokumente des US-Geheimdienstes veröffentlicht worden sind,

haben die Behörden weitere Ermittlungen eingeleitet.

Man prüfe, ob die Dokumente echt sein, teilte das US-Verteidigungsministerium mit.

Eine Arbeitsgruppe untersuche zudem, welche Auswirkungen die Dokumente auf die Sicherheit der USA und ihre Verbündeten haben könnten.

Die US-Justiz hatte bereits zuvor eine Untersuchung in der Sache gestartet.

US-Medien berichten, die Dokumente kursierten seit Wochen im Internet.

Sie enthielten unter anderem Informationen zum russischen Angriffskrieg in der Ukraine.

Die Ukraine und Russland haben erneut Kriegsgefangene ausgetauscht.

Die ukrainische Seite spricht von 100 Leuten, die in die Ukraine zurückkehren konnten.

Es handele sich um Soldaten, Grenzwächter und Nationalgardisten.

Ebenso viele Russen konnten die ukrainische Gefangenschaft verlassen.

Der Austausch von Gefangenen ist das einzige Thema,

über das die beiden Kriegsparteien zurzeit direkt miteinander verhandeln.

In die Schweiz, nach dem verlängerten Osterwochenende,

zieht die Urner Kantonspolizei eine positive Bilanz des Staumanagement am Gotthard.

Drei Maßnahmen hat die Kantonspolizei in den vergangenen Tagen getestet,

rund um den Osterstau. Je nach Stau Länge wurden nacheinander die Einfahrten

Göschenen und Wassen gesperrt, sowie die Geschwindigkeit bereits weit vor dem Gotthard

auf 80 Kilometer pro Stunde reduziert.

Die Bilanz der Urnerpolizei, die Maßnahmen hätten den Ausweichverkehr

über die Kantonstrasse reduziert. Diese sei nie überlastet gewesen.

Mit einer Spitze von 19 Kilometern sei die Staulänge zudem kürzer gewesen als im Vorjahr.

Eine Arbeitsgruppe soll das Staumanagement nun weiter auswählen

und allenfalls weitere Maßnahmen beschließen.

23 Kantone haben bislang ihre Staatsrechnungen für das vergangenen Jahr veröffentlicht

und alle schließen mit einem Plus ab, trotz Inflation und dem Krieg in der Ukraine.

Das zeigt eine Übersicht der Nachrichtenagentur Kisten Estia.

Erreicht worden sei dies mit einer vorsichtigen Budgetierung und hohen Steuereinnahmen

und der Gewinnausschüttung der Nationalbank.

Papst Franziskus hat in Rom zum Ende der Osterfeiligkeiten noch einmal zum Frieden aufgerufen.

Vor tausenden Menschen auf dem Peter's Platz betete das Oberhaupt der katholischen Kirche

für das Geschenk des Friedens für die ganze Welt und besonders für die Ukraine.

Der Papst nutzte in den letzten Tagen sämtliche Feiern, Messen und Termine für einen eindringlichen Friedensappell.

Und das Wetter, Thomas Fuchs?

Im Norden fällt in der Nacht und Morgen vormittag zeitweise Regen.

Die Schneefahlgrenze sinkt auf 1800 bis 1400 Meter.

Am Nachmittagmorgen gibt es im Flachland nur noch örtliche Schauer und einige sonnige Abschnitte bei 14 Grad.

Im Süden scheint zeitweise die Sonne und es wird 19 Grad warm.

Thema jetzt, die jüngste Eskalation in Nahost.

Israel hat in den letzten Tagen Raketenbeschuss aus dem Gaza-Streifen aus Libanon und Syrien erlebt.

Teilweise in einem Ausmaß, wie seit Jahren nicht mehr.

Dem vorausgegangen waren Zusammenstöße auf dem Tempelberg in Jerusalem,

eine Stätte, die für Juden und Muslime eine große Bedeutung hat.

Die israelische Luftwaffe hat als Reaktion verschiedene Ziele beschossen,

etwa Stellungen der islamistischen Hamas im Gaza-Streifen und in Libanon.

Beatriz Koravanchi kennt Israel gut, sie leitet das Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Jerusalem.

Ich wollte von ihr wissen, warum kommt diese Eskalation gerade jetzt?

Nun, da gibt es drei Faktoren.

Warum gerade jetzt zum einen fallen aktuell der muslimische Fastenmonat Ramadan,

aber auch das jüdische Pessach fest zusammen.

Das bedeutet, gerade was Muslime und Juden betrifft, ist die Anzahl derer,

die den Tempelbergbesuchern höher als gewöhnlich.

Und es gab ja Ausschreitungen auf dem Tempelberg in der vergangenen Woche,

die unter anderem auch zur Eskalation beigetragen haben.

Ein zweiter Punkt ist auch die Tatsache,

dass sich in der israelischen Regierung aktuell extrem rechte Kräfte befinden,

die die Situation noch konfliktiver machen.

Und ein dritter Punkt ist, dass die Feinde Israels im Moment auch sehen,

dass die israelische Regierung geschwächt ist,

möglicherweise handlungsunfähig.

Schauen wir etwas genauer hin.

Wir haben Angriffe aus Syrien, aus Libanon, aus dem Gazastreifen.

Inwiefern hängt denn das zusammen?

Auf den ersten Blick denkt man, das sind alles ganz unterschiedliche Angriffe.

Aber es gibt natürlich auch Hinweise darauf,

dass die Angriffe möglicherweise von Tehran koordiniert sind.

Von Tehran koordiniert, also der Iran, der dahinter steckt?

Absolut, das iranische Regime hat natürlich seit Jahren

ein Interesse daran, Israel zu destabilisieren.

Das iranische Regime spricht seit Jahren von der Vernichtung Israels.

Es möchte natürlich auf der anderen Seite

sein eigenes Atomprogramm ausbauen.

Und das ist etwas, worum Israel sich bemüht, dem entgegenzuwirken.

Aber man darf die Rolle des Iran nicht unterschätzen.

Der Iran versucht seit Jahren natürlich auch die Spannungen

in der Region weiter anzuheizen.

Iran koordiniert, feuert die Konflikte an.

Also man kann sich den Iran wie eine Krage vorstellen,

die die Arme in alle Richtungen ausbreitet.

Israels Militär hat ja auch reagiert, hat Angriffe geflogen.

Aber nicht etwa auf Iran, sondern eben Stellungen im Gaza-Streifen zum Beispiel.

Es scheint die ganz große Eskalation,

beispielsweise Angriffe auf Iran, das hat man nicht riskieren wollen.

Das ist richtig.

Also es scheint Israel wird an allen Fronten angegriffen,

aber nicht auf alle Fronten zurückschlagen.

Verengt aktuell das Narrativ auf eine Front, in diesem Falle die Hamas.

Das hat natürlich auch enenpolitische Gründe.

Die Sequenz der Angriffe trifft auf eine geschwächte israelische Regierung

und damit auch auf einen Mangel an Optionen angemessen zu reagieren.

Natürlich gibt es Kräfte in der israelischen Regierungskoalition,

die geradezu nach einer größer angelegten Vergeltung schreien.

Aber die Armee und andere Sicherheitsdienste

warnen vor politisch motivierten Operationen,

denn es gäbe aktuell in der Bevölkerung nicht den entsprechenden Rückhalt.

Es kommt hinzu, so eine ausgedehnte Militäroperation mit möglichen Todesopfern

würde natürlich den Rest der Pessachfeiertage,

auch den kommenden Unabhängigkeitstag, überschatten.

Und wir dürfen auch nicht vergessen,

Netanyahu, der israelische Premierminister, hat vor zwei Wochen

seinen Verteidigungsminister entlassen.

Er ist zwar irgendwie noch im Amt.

Also es sind gerade nicht die idealen Rahmenbedingungen

für größere Vergeltungsschläge,

die weitere Eskalationsstufen nach sich ziehen könnten.

Also das heißt, die innenpolitischen Baustellen sind dergestalt,

dass man nicht jetzt in dieser Situation

noch eine außenpolitische Front quasi eröffnen will.

Ja, so ist es.

Denn es gilt immer noch die umstrittende Justizreform,

die vor einigen Tagen jetzt erstmal posiert worden ist,

bis zum Ende der Feiertage.

Und dann muss man sehen, wie es innenpolitisch weitergeht.

Sie haben das schon erwähnt.

Es gibt ja in der Regierung von Netanyahu durchaus Hardliner,

die jetzt auch fordern, dass man härter vorgeht in dieser Situation.

Sie rechnen nicht damit, dass sich diese Stimmen durchsetzen.

Ich rechne im Moment nicht damit.

Und ich rechne auch im Moment nicht damit,

dass es noch weiter eskaliert.

Zwar müssen wir uns vor Augen halten,

dass das letzte Jahr ja schon als das tödlichste Jahr bezeichnet wurde

seit 2006 sowohl auf der israelischen, also auf der palästinensischen Seite.

Und wenn man sich die ersten vier Monate diesen Jahres anschaut,

dann gehen nicht nur die Todeszahlen,

sondern auch die Sequenz und die Beschleunigung der tödlichen Angriffe

in die Höhe, wo man denken könnte, die Eskalation geht weiter.

Aber auf der anderen Seite gibt es für alle Beteiligten

doch sehr unkalkulierbare Risiken.

Und das lässt mich erstmal annehmen,

dass zumindest die nächsten Wochen, bis diese Feiertage vorüber sind,

doch noch relativ ruhig verlaufen werden, aber natürlich auch nur relativ.

Beatriz Goravanchi, sie leitet das Jerusalem-Büro der Konrad-Adenauer-Stiftung,

die der deutschen CDU nahe steht.

Das ist das Echo der Zeit auf Radio Esref,

unsere Schauplätze in den nächsten Minuten.

Schweizer Skipisten, wo der Schneemangel diesen Winter

Rettungskräfte und Bergbahnen vor unterschiedliche Herausforderungen gestellt hat.

Schottland, wo sich die S&P, die Schottische Nationalpartei,

aktuell in Selbstaufflösung befindet.

Kenya, wo billige Arbeitskräfte dabei helfen,

künstliche Intelligenz zu trainieren,

mit teilweise traumatisierenden Folgen.

Und das Baskenland, wo die Angst vor der Terrororganisation Etabis

heute nachwirkt, auch fünf Jahre nach deren Auflösung.

International gleich anschließend auf Radio Esref 1 und Esref 4 News

und jederzeit auf esref.ch-Audio.

Ostern markiert traditionell in vielen Skigebieten das Ende der Saison.

Ein letztes verlängertes Wochenende lockt auf die Piste,

noch dazu, wenn das Wetter so gut ist wie dieses Jahr.

Doch in den Bergen geht eine anspruchsvolle Saison zu Ende.

Eine mit sehr wenig Schnee.

Und das hat Folgen, auch für jene, die von oben anfliegen,

um Hilfe zu bringen.

Matthias Strasser war dieses Wochenende mit dem Helikopter Air Glastier 08

im Berner Oberland unterwegs.

Der Glossi 08, guten Tag zusammen. Wir starten zum Einsatz.

Los geht's, von der Basis Lauterbrunnen, 800 Meter über Meer.

Links und rechts, senkrechte Felswände.

Wer hier helfen will, muss hoch hinaus.

So verstand er, Glossi 08.

Und jetzt startet es los, oder?

Unterhalb der Werkstation Männlichen ist ein Skifahrer gestürzt.

Die Pistenpatrulier hat den Helikopter aufgeboten.

Rettungssanitäter Tobias Hunkeler hat die ersten Informationen

von den Pistenpatrulier-Aktionen zum Patienten und Einsatzort

bereits auf dem Tablet.

Wir schauen, dass der Sonne aus allen Fällen nicht blandbar ist.

Aber wir gucken, vielleicht haben wir das schon wieder nicht.

Sonst käme dann die Winde zum Einsatz.

Dass auf der Piste ordentlich Betrieb sein wird,

das war schon am morgendlichen Briefing klar.

Strahlender Sonnenschein verspricht Pisten vergnügen.

Wir haben die ganze Freizeitsport-Brasche.

Oben lockt der Winter, unten bereits der Frühling.

Lauter Brunnen, mit eher Glossi 08, liegt irgendwo dazwischen.

Die Bergbahnen bringen erst einmal den Winter zu Ende.

Einen mit großen Herausforderungen.

Als historisch Schneearm-Stuftin,

das Institut für Schnee- und Lavid,

hat man die ganze Freizeitsport-Brasche.

Ein Sichtbar ist das auch im Anflug auf den Schlafboden.

Notärztin Bettina Eberle.

Teilweise weiße Piste neben braunem Hang.

So hat man noch einen Streifenpiste gesehen.

Die Patienten, die gestürzt sind,

sind teilweise schon im dreckigen Grashang unten dran.

Vor allem tiefergelegene Skigebiete hatten Mühe.

In den größeren, höheren Streifen

rettete Kunstschnee diese Saison teilweise.

Auch das mit Folgen für den Rettungsalltag,

sagt Rettungssanität der Hunkerler.

Kunstschnee-Pisten sind harte Pisten.

Da hat man viel Tempo.

Da passiert auch mal ein Skifähler,

der dann zu einem Sturz führen kann.

Und wer auf Kunstschnee stürzt, landet hart.

Kommt hinzu, dass oft weniger Pisten geöffnet sind.

Und die Pisten enger gesteckt.

An Tagen mit vielen Gästen wurde es eng.

Am Schlafboden sitzt der Patient am Rande der Piste.

Der Helikopter kann landen.

Die Hilfe aus der Luft ist da.

Was ist passiert?

Ein Sturz auf den Kopf, Nasen bluten.

Ich zeige dir nur, dass der Helo gespürt ist.

Okay.

Und auch beim Gesicht.

Aber es geht auch um die Führung.

Für den Gast sind die Skifähler zu Ende.

Für die Notärztin aber ist rasch klar,

schwer verletzt ist der Mann nicht.

Verdacht auf Hirnerschütterung.

Ich denke, dafür geht es jetzt.

Etwas benommen nimmt der Mann im Helikopter Platz.

Wie geht es?

Ein bisschen viel.

Ein bisschen viel.

Jetzt wird es laut.

Er Glacier 08 nimmt Kors Richtung Interlaken.

10 Minuten dauert der unfreiwillige Flug.

Im Spital hilft die Grudenpatienten noch aus den Skischuhen.

Dann übergibt sie ihn ans Spitalpersonal.

Ganz gute Besserung.

Dann geht es für die Crew zurück, Richtung Lauterbrunnen.

Warteposition, irgendwo zwischen Winzer und Frühling.

Die Reportage von Matthias Strasser,

der nun auch bei mir im Studio steht.

Matthias Strasser, historisch Schneearm seit dieser Winter.

22, 23 gewesen.

Zitieren Sie im Beitrag,

das Davosa Schnee- und Lawinenforschungsinstitut.

Historisch Schneearm.

Was heißt das genau?

Das Institut macht zwei Hauptaussagen.

Einmal sei in allen Höhen weniger Schnee gefallen als im Durchschnitt.

Und dann sagen die Expertinnen und Experten auch,

in der Höhe zwischen 1.000 und 2.000 Meter.

In den mittleren Höhen, dort, wo viele Skigebiete liegen.

Dort habe es noch nie so wenig Schnee gegeben wie in diesem Winter.

Und in der Ostschweiz war der Schneemangel

demnach dann noch etwas größer als im Westen.

Der Schneemangel hat sich also nicht überall gleich ausgewirkt.

Fällt entsprechend auch die Bilanz der Seilbahnen,

der Bergbahnen unterschiedlich aus?

Ja, also ganz schwierig war es eben für Anlagen in tieferen Lagen.

Zum Beispiel der Jura-Bogen, der ja etwas tiefer liegt als die Alpen.

Der Verband Seilbahnen Schweiz schreibt dort sein,

dass die Seilbahnseilbahnseilbahnste weggeblieben.

Besser ging es dann in den großen, hochgelegenen Gebieten.

Oft auch hier vor allem dank der technischen Beschneiung.

Und das führte dann eben zu diesem Bild mit den braunen Hängen

und den weißen Pisten.

Über die ganze Schweiz betrachtet lag das Minus bei den Gästezahlen.

Laut Seilbahnen Schweiz bei 13 Prozent.

Wie hat sich das auf die Unfallzahlen ausgewirkt?

Das ist im Moment noch schwierig zu sagen,

weil flächendeckende Zahlen noch nicht vorliegen.

Die Meldungen aus den Spitälern, die zeigen aber,

dass sich die Unfälle auch hier unterschiedlich entwickelt haben

in Interlaken, wo ich unterwegs war.

Da meldet man keinen Anstieg der Fälle.

Aus HUR heißt es dann relativ alarmistisch.

Es gibt auch andere Unfälle.

Vielen Dank für diese Informationen.

Das war Inland-Redaktor Mathias Strasser.

Ziemlich genau vor sieben Wochen ist Nicolas Durgin

als Regierungschefin von Schottland zurückgetreten.

Der Rücktritt der erfolgreichen Politikerin kam überraschend.

Ebenso überraschend wie die Durchsuchung ihres Hauses in Glasgow

in den letzten Tagen.

Das war der Fall für die Ungereimtheiten

bei den Parteifinanzen der S&P der schottischen Nationalpartei.

Niemand ist verhaftet oder angeklagt.

Es ist eine laufende Untersuchung.

Aber eines ist klar, die S&P hat ein gröberes Problem.

Großbritannien-Korrespondent Patrick Wilser.

Es läuft gerade ziemlich viel schief

bei der schottischen Nationalpartei S&P.

Doch am meisten irritiert die Öffentlichkeit wohl das Zelt.

Vor wenigen Tagen errichtete die schottische Polizei

ein forensisches Tatortzelt.

Dies ausgerechnet im Vorgarten von Nicolas Durgin,

jene Frau, welche die Partei in den vergangenen neun Jahren

so eloquent wie erfolgreich geführt hatte.

Vor den Augen der schottischen Öffentlichkeit

untersuchten Polizisten in diesen Tagen selbst ihren Gartengrill.

Ihr Ehemann Peter Murrell,

der Chef der S&P wurde abgeführt

und während zehn Stunden von der Polizei befragt.

Zum laufenden Verfahren gibt diese keine Auskunft.

Bekannt ist jedoch, dass in der Parteikasse

ein unerklärliches Loch klafft

und die Behörden auf der Suche nach dem Verbleib

von rund eineinhalb Millionen Franken sind.

Die Sache sei für sie ziemlich dramatisch,

sagte gestern Nicolas Durgin im Rahmen

der S&P-Konferenz. Traumatisch ist die Angelegenheit

nicht nur für Sturzchen, sondern insbesondere auch für ihre Partei.

Gewissermaßen in Zeitlupe kann man in diesen Wochen beobachten,

wie sich eine einst der vollgreiche Partei

öffentlich in ihre Einzelteile zerliegt.

Während Jahren hatte die schottische Nationalpartei

unbestritten das Sagen.

Bei Wahlen stellte sie Labor und die Konservativen konsequent in den Schatten.

Schottland in die Unabhängigkeit zu führen war das Erfolgsprogramm.

So werden führte Sturzchen-Schottland auch durch die Pandemie.

Doch dann begann der Abstieg.

Das oberste britische Gericht verbot Sturzchen

ein zweites Unabhängigkeitsreferendum durchzuführen.

Die nächsten Parlaments waren kurzerhand zum Referendum zu erklären,

er wies sich als hingespinzt.

Der Traum von der Unabhängigkeit erwies sich so immer mehr

als das politische Sackgasse.

Politische Gegnerinnen und Gegner fragen sich mittlerweile zudem,

ob der Rücktritt von Sturzchen anfass gar nicht zu überraschen war.

Wusste sie von der bevorstehenden Hausdursuchung,

wurde sie sogar gewarnt.

Antworten auf diese Fragen wird es wohl erst in den kommenden Wochen geben.

In einer ihr unbequemen Lage befindet sich bis dann ihr Nachfolger,

Humza Jussaf. Er wurde den Parteimitgliedern

als Mann der Kontinuität verkauft.

Mittlerweile in der S&P nicht mehr unbedingt.

Eine wünschenswerte Eigenschaft.

Im Wahlkampf hat der neue schottische Regierungschef

seine Partei als großes Zelt beschrieben.

Ein Ort, wo alle willkommen sind.

Wahrscheinlich meint er damit nicht unbedingt.

Ein Tatort Zelt.

Die Maschine zu trainieren und die ihr etwa beibringen,

dass Gewalt, Hassrede oder sexueller Missbrauch

in Anführungszeichen schlechte Inhalte sind,

die sie nicht reproduzieren sollen.

Eine Arbeit, die traumatisierend sein kann,

weil man den ganzen Tag mit zum Teil verstörenden Inhalten konfrontiert ist.

Einen Großteil dieser Arbeit lagert OpenAI,

die Firma Hinterjet GPT, in Tieflohnländer aus.

Andere große Technologiekonzerne machen dasselbe.

Nach Kenia etwa.

Dort ist unsere Afrika-Korrespondentin Anna Lemenmaier zu Hause.

Sie hat die letzten Wochen zum Thema recherchiert.

Ich wollte von ihr wissen, wie man sich diese Arbeit genau vorstellen muss.

Die künstliche Intelligenz ist ja eben genau nur so schlau,

wie man sie trainiert.

Und damit die künstliche Intelligenz weiß und lernt,

welcher Inhalt reproduziert werden darf und welcher nicht,

müssen eben Menschen den Daten, mit der die Maschine gefüttert wird,

ein Label verpassen.

Das heißt konkret, Menschen müssen sich diese Bilder und Texte anschauen

und sagen, da ist Gewalt drin, da ist sexuelle Gewalt drin.

Und das hat in Kenia eben laut einer Recherche des Timergesinns dazu geführt,

dass sich Menschen hier zum Teil 9 Stunden am Tag

sehr traumatisierend das Material anschauen mussten.

Zum Beispiel ein Text, wie ein Mann sich sexuell an einem Hund vergeht,

im Beisein eines Kindes.

Und für diese Arbeit haben die Angestellten zum Teil umgerechnet

nur gerade rund einen Franken 20 pro Tag verdienten.

Das ist auch in Kenia ein absoluter Ausbeutungslohn,

also im Vergleich eine Haushaltskraft hier verdient hier rund 15 Mal mehr.

Sie haben versucht mit Betroffenen zu sprechen, die in solchen Firmen arbeiten.

Das ist nicht gelungen. Warum war das so schwierig?

Ich habe gemeinsam mit einer kenianischen Journalistin

während Wochen versucht mit Menschen zu sprechen,

die eben für die großen Techfirmen wie Google oder Meta hier in Kenia

künstliche Intelligenz trainieren.

Niemand wollte ins Mikrofon sprechen.

Das hat wahrscheinlich zwei Gründe.

Also all die Menschen, die für die Art wenig Geld arbeiten,

die sind unbedingt auf dieses Einkommen angewiesen.

Sie sagten alles, sie hätten Angst, den Job zu verlieren.

Und das hat damit zu tun, dass diese Firma Samma,

die bei dieser Recherche im Fokus steht,

eben vor wenigen Monaten tatsächlich sehr viele Leute entlassen hat.

Darum gibt es in Kenia Adirat auch Gerichtsfälle.

Und der zweite Grund scheint mir ist,

dass diese Branche nicht unbedingt in der Öffentlichkeit sein will.

Ich habe mit einem Firmenchef gesprochen,

der das Interview im allerletzten Moment abgesagt hat mit der Begründung

die Rechtsabteilung der großen Kunden im Silicon Valley,

die würde ein solches Interview eben nicht gut heißen.

Welche Rolle spielen denn diese billigen Tech-Jobs

für die kenianische Wirtschaft?

Wahrscheinlich keine große, aber ebenso genau weiß man das nicht.

Es scheint alles relativ verborgen zu sein.

Also ich habe drei Firmen ausfindig machen können.

Die künstliche Intelligenz hier in Kenia trainieren für Big Tech.

Die haben alle ein paar Hundert Angestellte, eben je nach Projekt auch.

Also da werden auch oft Menschen nur temporär angestellt.

Und das ist ja auch ein Grund, warum diese Jobs hierher ausgelagert wurden.

Einerseits ist das Lohnniveau in Kenia natürlich viel tiefer als im Silicon Valley,

aber eben auch die Arbeitsgesetze sind zum Teil weniger streng.

Gibt es irgendwelche Bestrebungen an der aktuellen Situation etwas zu ändern

vonseiten der internationalen Technologiekonzerne aus oder auch von der Politik?

Ja, wie bereits erwähnt.

Das sind im Moment in Kenia zwei Gerichtsfälle hängig vor dem Arbeitsgericht.

Da geht es darum, dass der Facebook-Konzern Metta die Rechte in Kenia nicht eingehalten hat,

durch eben diese Firma Summer an die Facebook die Arbeit ausgelagert hat.

Es geht darum, dass Angestellte eben entlassen wurden,

als sie die schlimmen Arbeitsbedingungen anprangen wollten.

Zwar geht es bei diesen Gerichtsfällen nicht um das Trainieren von künstlicher Intelligenz,

sondern um Moderatoren auf Facebook, die dort eben sich Hassrede oder Pornografie anschauen mussten.

Aber es geht um die gleiche Firma Summer und die Arbeit ist ähnlich und wird auch ähnlich schlecht bezahlt.

Vonseiten der Tech Firmen, da scheint man auch etwas zurückhaltender geworden zu sein.

Metta beispielsweise hat eben die Zusammenarbeit mit dieser Firma Summer beendet.

Afrika-Korrespondentin Anna Lemenmaier.

Zum Schluss der Blick voraus auf die nächste Woche.

Da wird uns die Schweizer Politik beschäftigen.

Weil der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS hatte, das Parlament nichts zu sagen.

Der Bundesrat übersteuerte den Gesetzgeber und regierte per Notrecht.

Ab morgen äußern sich nun die Parlamentarierinnen und Parlamentarier dazu in einer außerordentlichen Session.

Außer dem Thema im Zuge der erneuten Bankenkrise kommen auch Kryptowährungen in den Fokus.

Wir fragen, bieten diese digitalen und dezentral verwalteten Währungen eine valable Alternative zum alten Geldsystem?

Das also im Lauf der nächsten Woche, respektive der aktuellen Woche.

Für heute fehlen noch die Resultate der aktuellen Runde der Fußball-Super League.

Lugano und St. Gallen trennen sich unentschieden.

1 zu 1, Winterthur verliert gegen Lucerne.

1 zu 2 und IB schlägt GZ mit 2 zu 0.

Das war das Echo der Zeit mit Redaktionsschluss um 18.28 Uhr.

Verantwortlich für die Sendung Lukas Schneider, für die Nachrichten Michael Wieland am Mikrofon Christina Scheidecker.

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Israel hat in der letzten Tage Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen, dem Libanon und Syrien erlebt. Teilweise in einem Ausmass wie seit Jahren nicht mehr. Israels Luftwaffe schlug in den nördlichen Nachbarländern ebenso wie im Gazastreifen zurück. Wie gross ist die Gefahr einer weiteren Eskalation? Das Gespräch mit Beatrice Gorawantschy, der Leiterin des Büros der Konrad-Adenauer-Stiftung in Jerusalem.

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