Input: Sexfragen früher und heute: die Unsicherheit ist geblieben

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) 10/22/23 - 35m - PDF Transcript

Sex. Die schönste Nebensache der Welt.

Und heute zu einem, so kommt es immer, manchmal fast ein wenig vor,

zu einem schier omnipräsenten Kopf, das sich unistilisiert will.

Sex sells.

Wenn ich aber zurückdenke, meine Pubertät war das ganz anders.

Im Fernseht zum Beispiel sah man erst nach dem achten, klein akten Hut.

Was nichts heisst, dass die Neugier nichts schon da war.

Aber Sex ist nie so offen gezeigt und auch diskutiert wie heute.

Ich wurde auch nicht gross aufklärt, was bei mir in den 80er-Jahren aktuell gesehen wäre.

Das Jahr ist später auf der Input-Härie, habe ich meiner Mutter gefragt, warum eigentlich nicht.

Ich wollte auch nicht aufklärt werden, weil für uns war es einfach kein Thema.

Man ist einfach gross geworden ohne Aufklärung.

Es gab auch noch keine Hüftelungen.

Wir hatten auch nicht gewisse Hüftelungen.

Bei mir gab es ja diese Bravo- und Essien.

Und ich weiss, dass der Papa gesagt hat, er darf es nicht kaufen.

Du hast mich auf das Stollis 2 Franken 20 geben können,

dass ich es kaufen konnte.

Ist der Bewusstsein in dieser Hüftel?

Fragen innen gestanden sind, die publatierende Mädchen haben können, bezüglich Sexualität.

Vielleicht war es mir bewusst.

Vielleicht hat es für mich schon gerne gut gemacht.

Dann war es als Innenwart und ich musste nichts sagen.

Ich hätte nicht gewusst, wie erklären.

Weil ich das, was ich von daheim gehöht habe, damit ich es ja nicht erklären konnte.

Du hast schon wieder gross gekannt und die Schwätze sind sehr offen über Sex.

Das ist ein Thema.

Ist es komisch oder ist es wie es ist?

Es ist überhaupt nicht.

Es ist wie es ist.

Ich finde es gut.

Wie es ist, ist es einfach nicht gesehen.

Ich denke manchmal.

Wir wissen, in den 60 Jahren war die grosse sexuelle Revolution.

Bis sie in der breiten Gesellschaft angekommen ist,

ist es aber noch einmal eine Momente gegangen.

Sicher in der Schweiz kommt der Name Marta Emenekki Spiel

und damit der Grund für den Input.

Sie ist Jubilärin und wäre jetzt 100-Jährige.

Marta Emenekker, Journalistin und diese Sexberaterin.

Sie gehöltet als Aufklärerin der Nation.

Sie, die selbst noch als junge Frau, wie viele zu dieser Zeit,

mussten ein Keignis um ihr Ereignissex-Leben machen.

Gegenüber dem heutigen SRF hat sie den 90-Jährigen von ihrem ersten Mal erzählt.

Es war ein Stundenhotel.

Wir wussten nicht, wo wir sonst heimgehen sollen.

Wir waren nicht scharf darauf, ein Gebüsch zu machen.

Wir haben es in nationalen Märchen bequem.

Wir sind dann in so einem Stundenhotel

und können sich vorstellen, wie es aufkriegt.

Wir haben den Konzert gesehen, was wir jetzt hier machen wollen.

Das Hotel gibt es aber für die ganze Nacht

und nicht gerade für ein paar Stunden gemietet.

Es sieht schön aus und es gibt einen Angenossen.

Es ist 1980 gesehen,

wo sie im Blick Kolumne Liebe Marta bekommen hat.

Hier hat sie alle Art von Fragen

rund um Sex, Liebe und Partnerschaft beantwortet.

Die Kolumne hat eingeschlagen.

Tausende von Fragen unter den Nägel brennt.

Schon bei Polohofen.

Bei ihm allerdings hat es mehr in den Hosen brennt.

Trus entstand ein Song zu Ehren von Marta.

Wir können also mit Bug und Recht sagen,

der Blick und Marta haben den Nerven der Zeit getroffen.

Sexfragen, Salonfee gemacht.

Wir haben die Öfen drüber schwätzt.

Seit hier sind jetzt die Jahrzehnte vergangen.

Die Sexberatung findet mittlerweile

über Ticktocks statt.

Wir haben es in den Hosen beantwortet.

Wir haben es in den Hosen beantwortet.

Wir haben es in den Hosen beantwortet.

Ticktocks statt.

Pornos sind leicht abrufbar.

Man muss noch 100 Kilometer fahren

in einem Videothek in einem anderen Ort.

Sexspielzeug im Angebot Agogo.

Schon bei Black Friday gibt es Aktionen.

Sex ist omnipräsent.

Jetzt, was hast du gefühlt?

Ist der Umgang mit diesem Thema freien geworden?

Wer hat in anderen Fragen gestellt?

Ich, Beatrice Mönder, bei dem noch uns ...

... überrascht wurde.

Im Punkt.

Wahnsinnig, ihr hättet natürlich mit Marta selbst geschwätzt.

Leider nicht möglich.

Sie ist vor über 20 Jahren gestorben.

Darum machen wir jetzt ein Spiel.

Die vielen Anfragen, die Marta erreicht haben

und ihre Ratschläge haben,

haben sie mit einer Sexberaterin von heute angeschaut.

Nicht alle natürlich, aber eine Auswahl.

Mit Dania Schifftan fand ich sofort Sparingpartnerin.

Sie ist Psychotherapeutin und Sexologin.

Sie führt Zürich seit 15 Jahren eine eigene Praxis.

Nebenher macht sie das auch bei einer Onlinepartnervermittlung.

Als ich sie angefragt habe, war es klar,

sie sei ein Riesenfan der Marta immer nicht.

Sie erinnerte sich, als sie Kind war.

Sie hat mir den Hemd viel über Sex geschwätzt.

Marta war am Privatradio Z in der Sendung

sechs nach neun das Mik auftun.

Sie war bei der Familie der Dania der Radio offen.

Ich durfte das immer wieder verlassen.

Das war immer wieder im Hintergrund.

Für mich war Marta sehr früh jemand,

der geschwätzt hat über das Thema.

Ich wurde nie älter.

Ich habe sie bewundert.

Ich habe erst mit der Zeit verstanden,

wie außergewöhnlich sie das gemacht hat.

Zu dieser Zeit war es eine Neuigkeit.

Ich fand es fantastisch, mit der Zeit zu sagen,

wow, sie hat das einfach gemacht.

Die Leute haben es zugelassen.

Ich finde es eine wahnsinnige, humorvolle Art.

Auch mit einer Leichtigkeit über die Themen geschwätzt,

mit einer Wertfreiheit.

Ich fand es genau so.

Ich habe sie super bewundert.

Archivaufnahmen von sechs nach neun von Radio Z

gibt es leider noch mehr.

Aber wie eingangs gesagt,

Marta hat unter der Rubrik, liebe Marta,

im Blick die ganze Schweiz erreicht.

Die Anfrage an sie in den 80 Jahren

und an die Antworten habe ich angeschaut und den Auswahl getroffen.

Drei davon habe ich vertonen lassen

für eine Gegenüberstellung früher heute.

D.h., du küsst die erste Anfrage aus den 80 Jahren,

dann die Antwort von Marta in vollem Länge

und dann war es, wie Daniel Schiftern

heute gut 40 Jahre später das kommentiert.

Liebe Marta, ich bin 20

und habe seit drei Jahren eine Freundin mit,

die ich mich immer gut verstanden habe.

Auch unser Sexualleben war sehr harmonisch.

Nun habe ich plötzlich ein riesiges Problem.

Es begann, als ich in die Rekrutenschule einrückte.

In der zweiten Woche kam ich betrunken

vom Ausgang zurück in die Kaserne.

Mitten in der Nacht kroch mein Bettnachbar unter meine Decke.

Er küsste mich zärtlich und zog mich gleichzeitig aus.

Plötzlich drang er in mich ein.

Erst war ich schockiert,

aber danach fand ich es wunderschön.

Seither ist es öfters passiert.

Dadurch veränderte sich die Beziehung zu meiner Freundin schlagartig.

Mit der Ausrede, ich sei müde vom Militär,

konnte ich sie bisher beruhigen.

Aber mir ist klar, dass dieser Zustand nicht anhalten kann.

Was soll ich bloß tun?

Erstens will ich meine Freundin nicht verlieren.

Zweitens habe ich Angst,

dass sie und unsere Freunde von meinen abartigen Neigungen erfahren.

Und drittens habe ich selbst Angst vor diesen Gefühlen

und weiß nicht, wie ich mit ihnen umgehen soll.

Ich warte volle Ungeduld auf deine Antwort

und hoffe, du lachst nicht über mich.

Martin.

Und was macht er dazu?

Also, weriede Martin, ich glaube,

viel weiter kommt die Nüte mit.

Lieber Martin, lachen muss ich höchstens,

wenn mir ein Problem witzig geschildert wird.

Oder wenn jemand im Übermut ein Problem konstruiert

und meint, es sei originell.

Was es aber leider selten gibt.

So selten übrigens wie nächtliche Schäferstündchen

mit dem Bettnachbarn im Kantonement.

Obwohl sie ein Dauerbrenner in meiner Post sind,

kaum beginnen die rekruten Schulen.

Man kommt halt so auf Gedanken im zwölfer Zimmer

mit den Kameraden.

Jeder hat schließlich auch seinen kleinen Homo in sich.

Den wehrt man zwar ab, hat Angst davor,

dass eine gewisse Neugier.

Wie wäre es, wenn plötzlich der Bettnachbar aktiv würde?

Aber natürlich müsste man schon besoffen sein, um mitzumachen.

Ich wollte mal wissen, ob Liebe im Kantonement möglich

und vielleicht sogar ein Thema sei

und fragte gleich euren Kommandanten.

Der sprach respektlos von einem Hörngespinst.

Ganz ausschließen mochte er zwar nicht,

dass da mal was läuft, aber, Zitat,

all meinen Dienstjahren kam mir noch nie etwas zu ohren.

Bei sexuellen Übergriffen müsste ich einschreiten,

aber es hat noch nie jemand reklamiert.

Heute komme auch keiner in sexuellen Notstand.

Es gingen ja alle über das Wochenende in den Urlaub.

Und bei der Stabsgruppe für Ausbildung in Bern heißt es,

wir schnüffeln nicht im Intimleben der Leute in Uniform herum.

Uns interessiert nur, dass der Dienstbetrieb nicht gestört wird.

Und den störenden Homos so wenig wie die Heteros.

Vielleicht tut es dir gut, das zu hören,

auch wenn du nur in der Fantasie damit spielst.

Marta.

Lasse ich das, höre von Marta,

dass sie den Martin einfach will,

beruhigen, dass da seine Militär unter dem Deckel bleibt.

Sie geht nicht darauf ein,

dass seine Gefühlswelt komplett auseinander kam.

Sechs Beraterin Daniel Schiff dann darauf angesprochen,

weht aus heutiger Sicht zuerst einmal ganz grundsätzlich.

Ich finde überhaupt, was leider immer noch so ist,

dass wir in zwei Kategorien im Sex denken.

Entweder ist man homosexuell oder man ist heterosexuell.

Im besten Fall existiert in den Köpfen der einen der Leute,

vielleicht noch mehr, man könnte noch bisexuell sein.

Aber das entspricht einfach völlig nicht der menschlichen Art

oder dem menschlichen Wesen.

Sexualität läuft auf so vielen mehr Dimensionen ab.

Das heisst, man kann in der einen Lebensphase

auf das gleiche Geschlecht stehen,

in der anderen Lebensphase auf das andere Geschlecht.

Man kann in den Träumen, in dem gleichen Geschlecht,

Träumen, man muss aber in der Realität überhaupt nicht ausüben, etc.

Und wir Menschen haben einfach die einen von uns,

haben dort immer noch einen Knopf und denken,

nein, ich muss alles in Schublade packen

und entweder ist es grün oder rot oder gel oder was auch immer.

Und das ist einfach total schade.

Ich würde mir wünschen, dass sich viele mehr Menschen

einfach leiden lassen und sich ausprobieren dürfen

und sich immer wieder neu entscheiden, je nachdem,

wie sie sich gerade befinden.

Am allerschönsten ist es doch, wenn wir einfach dürfen,

dass wir uns in den Menschen verlieben.

Unabhängig davon, wie es der genau aussieht

oder woher der kommt oder welches Genital der hat.

Genauso, wie wir doch einfach den Sex haben dürfen.

Mit dem Menschen, die wir anzüchern,

das würde ich mir viel mehr wünschen.

Also lange Rede kurzer Sinn.

Ich würde dem jungen Mann wünschen,

dass er es einfach darf geniessen

und einfach mal als Erfahrung nehmen darf

und dann aber mit sich gut überlegen muss

und solle überlegen, wie er weitergeht.

Er hat ja eine Freundin, die eine Bezüchung hat.

Dort gebieten sie einfach den Anstand,

auch mit ihren Offen über diese Thematik zu reden

und sich offensich aussuchen, wie man jetzt damit umgehen will.

Hier war ich jetzt klein,

unten ist ich zwischen Té und Martha.

Sie sagt, hey, musst du keine Angst haben, kommt nicht aus.

Was ist hier passiert in der Sexberatung?

Ich hoffe ja, dass in diesen 20 Jahren

ganz viel Aufklärung passiert ist

und dass natürlich jetzt viel mehr auf den Menschen geschaut wird

und viel mehr auch die unterschiedlichen Bedürfnisse gelebt werden dürfen.

Dass Homosexualität einfach ein Teil der Sexualität geworden ist,

ist zum Teil tatsächlich so.

Aber wenn wir jetzt nur schon weiter ins Land gehen

oder in kleineren Dörfen gehen,

dann ist leider auch das immer noch zum Teil sehr schwierig.

Also ich denke, der ganze Teil mit der Offenheit

ist schon mehr gekommen mit dem Thema

gleichgeschlechtliche Sexualität.

Aber ich würde mir wünschen,

dass noch viel, viel mehr und viel viel selbstverständlicher ist,

weil sobald man natürlich aus dieser Zürich-Stadt-Pabel rausgeht,

hat es schon nicht mehr die Selbstverständlichkeit

und es gibt doch noch immer sehr viel, zu viel Übergriff

auf Menschen, die andere Orientierungen haben.

Und du würdest sagen, Marta, wenn Sie heute leben und beraten,

wirst du ähnliche Schwätze wie du?

Also ich hoffe es auf jeden Fall.

Also traue ich Ihren Absolut zu.

Liebe Marta, mit großem Staunen habe ich kürzlich von Callboys gelesen.

Da darf eine Frau reden, bekommt Zärtlichkeit, wird gestreichelt.

Das muss ja der Himmel auf Erden sein, selbst wenn man dafür bezahlen muss.

Aber ist man nicht schon fast in der Prostitution drin,

wenn man zu einem solchen Mann geht?

Ich bin 46, seit sieben Jahren geschieden,

habe drei Kinder, 9 bis 16, für die ich sorgen muss.

Das ist meine Lebensaufgabe.

Und ich möchte auch nichts anderes.

Aber mit einem solchen Shareline-Kinder,

einen Lebenspartner zu finden, ist unmöglich.

Ein paar Freundschaften hatte ich

und es tat jedes Mal schrecklich weh, wenn wieder eine zu Ende ging.

Zudem kann ich mir nicht alles erlauben.

Kinder in diesem Alter sind sehr kritisch.

Heute bin ich soweit, dass ich mir sage, es muss auch ohne Mann gehen.

Zudem bin ich mager, keine Schönheit.

Und finanziell sind wir auch furchtbar knapp dran.

Schöne Kleider und Coiffeur liegen nicht drin.

Trotzdem kommt manchmal Wunsch nach Zärtlichkeit und Sex in mir hoch.

Könnte man zu einem solchen Mann gehen, oder ist das schlecht?

Gibt es in unserer Region auch so etwas?

Martina.

Um Marta empfehlt du?

Liebe Martina.

Letzteres musst du auf eigene Faust herausfinden.

Denn du darfst dir wohl Liebe kaufen, ich aber den Liebhaber nicht vermitteln,

sofern Geld mit dem Spiel ist.

Womit ich schon bei der anderen Frage bin.

Dein kurzfristiger Himmel auf Erden

findet tatsächlich im Rahmen der Prostitution statt,

nur mit vertauschten Rollen.

Was aber der Gesetzgeber bei uns toleriert, kann so schlecht nicht sein.

Sofern du nicht auch noch den päpstlichen Segen dafür willst,

denn die Kirche hat es gar nicht gern,

wenn sich eine Sünderin den Himmel ausleiht,

anstatt in die Hölle zu fahren.

Dabei hast du schon Hieniden abverdient, was dir ein Glück in den Schoß fiel.

Es bleiben dir die Kinder, die tatsächlich eine neue Beziehung erschweren.

Es ist schwierig, einen Verehrer heimzunehmen

und ins Schlafzimmer erst recht.

Auch das löbliche Prinzip

Trau, schau wem, scheitert an den Umständen.

Wechselnde Partner zum Beschnuppern liegen kaum drin.

Da ist guter Rat teuer. Wörtlich.

Zwar versichern die Callboys auch aus bloßer Sympathie zu arbeiten.

Es fehlt an Kundinnen.

Die Damen sind noch konditioniert darauf zu warten,

bis ihre Lust abgerufen wird

und nicht sie anzumelden.

Und schon gar nicht dafür zu bezahlen.

Marta.

Ganz ehrlich gesagt, aus dieser Antwort bin ich nicht ganz schlau geworden.

Außer, dass Marta die Frage Martina in ihren Bedürfnissen versteht

und die auch ausleben soll.

Wie sie das aber so anstellen soll, bleibt für mich offen.

Ausgewählt habe ich die Liebe Marta-Kolumne,

weil ich das Gefühl habe, die Frage würde heute noch mehr kommen.

Und für Tania zeigt sich in dieser Frage ganz viel.

Genau an dieser Frage zeigt sich,

wir bestellen aus mehr wie einfach nur aus unseren Emotionen

oder nur aus unserer Lebenssituation.

Sondern wir haben ja alle immer ganz viel Hüt auf.

In der anderen Situation bin ich Mutter.

In der anderen Situation bin ich aber auch Frau.

Und dort kann man durchaus sagen, es ist ein pragmatischer oder praktischer Weg,

um zu sagen, ich habe keine Kapazität für einen Partner

oder es bringt die Situation nicht

oder ich habe auch keine Kapazität für einen Liebhaber.

Ich organisiere mir, so bezahlt jemand, das kann man.

Das ist eine Möglichkeit.

Heute, genau auch wieder, wenn wir mit Digitalisierung sehen,

gibt es natürlich auch Plattformen,

die sich darauf spezialisieren,

wo man eben nur Sex suchen kann,

eine spezielle Art von Sex, kann man alles.

Und mir noch wichtig ist,

dass die Martina sich selber nicht verurteilt für das,

für ihre Bedürfnisse und nicht irgendwie schlechtmacht

oder irgendwie denkt, mit ihr ist etwas falsch,

sondern sich sehr wohl bewusst ist,

ja, das ist ein Teil ihrer,

der genauso sich darum kümmern muss, wie andere Teil.

Ich sage jetzt, wie ihr Bedürfnis nach

einer heissen Badwanne oder einem Shopping mit euren Freundinnen,

alle diese Sachen dürfen ihr Platz haben.

Aber diese Frage hat sie in den 90er-Jahren gestellt.

Heute sind wir im Jahr 2023.

Sie hat das Gefühl gegen die Prostitution,

wenn sie sich einen Callboy holt.

Ist das heute auch noch so?

Oder hat die Frau auch einen Schreck gemacht?

Frauen haben dadurch aus ein gewisses sexuelles Selbstbewusstsein

mehr dazu gewonnen.

Es ist alles schon ein bisschen aufgeweichtert, ein bisschen klarer.

Es ist wirklich immer mehr gekommen,

dass Frauen eine eigene Sexualität haben,

eine eigene Bedürfnis haben.

Frauen berichten z.B. sehr viel offener über Selbstbefriedigung

oder genau all das Thema Sex, Toys, Sexspielzüge,

Vibratoren, Dildos, Massen, was es auch immer gibt.

Das ist immer selbstverständlicher.

Und das treibt natürlich dazu ein,

dass auch Frauen dort viel offener sich um diese Bedürfnisse kennen.

Dann kommen wir vielleicht in den 90er-Jahren.

Wir kommen zu Fall 3 zum letzten in dieser Gegenüberstellung.

Liebe Marta, ich bin Liebhaber

von in Weichplastik-Vinyl gehüllten Frauen.

Ich selbst verpacke mich bei dir lieber auch so.

Meine erste Frau ging nur am Anfang darauf ein.

So kam es trotz Eheberater zur Scheidung.

Danach heiratete ich fast die erstbeste Frau,

die meinem Hang entgegenkam.

Sie ist intelligent, hübsch und sexuell anspruchsvoll.

Aber mich im Wunsch-Tenü schon am frühen Abend zu empfangen,

liegt nicht drin.

Am schlimmsten ist aber die fehlende Nestwärme.

Wir haben getrennte Schlafzimmer.

Für eine Plastikfrau, die mir mehr gäbe, würde ich sofort gehen.

Wenn ich auf Selbstbedienung eingestellt bin,

mache ich auch Telefonsex mit mehr oder weniger willigen Freundinnen.

Anonym liegt mir nicht.

Ich kleide mich jeweils in ein Lieblingsstück

und lasse mir Instruktionen geben.

Aber nur hier und da kann ich mit meinem Begehren landen.

Ich würde gerne mit dir die Diskussion fortsetzen.

Und es war nicht die Leib Marta,

wenn sie nicht in die Diskussion für ich steige.

Lieber Stefan, worüber denn?

Deine Vorliebe?

Die stellst du gar nicht in Frage.

Keiner, der davon betroffen ist, tut es.

Im Gegenteil.

Er lässt alles fahren, nur sie nicht.

Du machst es deutlich.

Für eine Plastikfrau, die dir den Vinyl aperoservieren würde,

ließ es du relativ leichten Herzens

deine Ehe über die Klinge springen.

Der Fetisch ist nicht nur in der Anschaffung teuer.

Er lässt sich jede Plastikfrau gleich vor das Standesamt schleppen,

damit sie dir nicht wieder durch die Latten geht.

Klar, dass so das Papier, das dir Sicherheit geben soll, nie verhebt.

Das wäre effektiv eine Diskussion wird

in mehreren Sitzungen bei einem Fachmann.

Der versuchte nicht, dir die Vorliebe zu nehmen,

aber ihre Spitze vielleicht, die dich kopflos handeln lässt.

Auch andere Heiraten überstürzt

und manchmal haben sie mehr Glück oder Instinkt als Verstand.

Und es klappt.

Doch darauf kannst du dich nicht beziehen.

Deine Bedürfnisse verlangen Probezeit.

Eine längere.

Und die Einsicht, dass du deinen Trieb mehr in den Griff bekommen musst.

Da dominiert er zu sehr.

Deine Partnerin bekommt den Eindruck, eine Puppe täte es auch.

Die Vinylklamotte hat deine Liebe und nicht sie.

Und so ist es in Wahrheit auch.

Solange die Frau nicht den Vorrang bekommt,

zerstörst du selbst immer wieder die Nestwärme,

nach der du dich auch sehnst.

Marta.

Die Antwort von Marta in den 80er-Jahren.

Ich höre bei ihren Ausen.

Stefan muss an sich arbeiten.

Seine Vorliebe können fragen.

In einer Therapie.

Und er ist das Problem.

Psychotherapeutin und Sexbüro.

Daniel Schieftan differenziert.

Die Antwort habe ich insofern interessant gefunden.

Er hat ja eigentlich keine Frage im Sinne,

dass er mit sinneren Eigungen nicht zufrieden ist.

Das heisst, eigentlich kann man ihn sein, wie er ist.

Sein Problem ist ja nur,

in Anführungszeichen nur,

dass ihm immer wieder seine Partnerinnen vorlaufen.

Und das ist natürlich die Schattenseite

von einem so spezifischen Fetisch,

weil dann fühlen sich die Frauen je nachdem einfach nicht gesehen.

Und das heisst, wenn er merkt,

er will sowohl sein Fetisch haben,

wie er möchte, aber fixe Partnerschaften haben,

dann wird es eventuell zu einem Punkt gekommen,

wo er an sich arbeiten will.

Wird seine Anziehungskode und seine Erregung quasi ausweiten,

dass er neben dem Fetisch auch sozusagen von den Frauen,

die dringend steckt, erregt werden kann.

Da kann man trainieren?

Das kann man üben, kann man erweitern.

Wir können alle unserer Sexualität arbeiten.

Was ich aber nicht will,

dass er wertig drin zu hören ist,

sondern man kann, aber man muss nicht.

Also der Vorteil heute ist durchaus auch,

dass man sich über die verschiedenen Foren

auch genau jemanden suchen kann, der zu dem passt.

Dann muss man natürlich auch darauf angewiesen sein,

dass der Mensch auch noch passt.

Es ist für viele nicht einfach, so jemanden zu finden,

aber können. Ja.

Da bietet es online wie der Vorteil

in gefühlten Leuten, die die gleichen Eigenschaften wie ich.

Und nicht erst, wenn man zu mir ist,

zu sagen, ja, ich habe einen Gehen,

wenn du die Sohne so geleidigst für den Sex.

Ja, Flur kann sagen, ja immer.

Die einen schätzen das sehr

und sind sehr gerne Deko suchen.

Und die anderen bringen es nochmal mehr weg

von ihrem sozialen Umfeld

oder von ihren Bedürfnissen.

Also ich will dort gar nicht bewerten,

sondern ich möchte einfach sagen,

es ist eine Möglichkeit hier,

das zu nützen, aber es ist eben,

man soll es sagen oder nicht,

zu welchem Zeitpunkt soll man es den Partnerin sagen.

Wenn man schon von sich weiss,

dass das ein Knackpunkt kann sein,

dann macht das Sinn,

so früh wie möglich anzusprechen.

Weil einfach, es kommt ja dann gleich raus

und je länger man wartet,

desto mehr Gefühle sind da

und desto quasi verzweckter

ist dann je nachdem die Situation.

Weil es gegenüber hat der Durchaus

auch noch ein Recht zu sagen, ja,

ich mache den Fetisch gerne mit.

Der sagt mir zu, das finde ich okay.

Aber der hat ein Recht zu sagen,

das passt nicht zu mir.

Aus der Zeit der Marta, der 80er-Jahre,

habe ich drei Fälle ausgesucht,

die ein bisschen sagen,

was uns Internet möglich geworden ist.

Gleichgesinnte mit bestimmten Vorliebenen

fänden sich ehemaliger.

Oder die Beispiel sagt auch,

dass die Frauen in Sachen Sex

emanzipierten sind, also von 40 Jahren.

Also könnte man fast sagen,

wunderbare Bilanz.

Könnte sage ich, weil es nicht ganz so ist.

Ich will von Daniel Schiff dann wissen,

wie sich dann die Fragen

rund um Sex verändert haben.

Wo sie als Sexologin und Beraterin

heute muss beantworten.

Ich finde,

sie haben sich nicht so gross verändert.

Also ich finde,

die meisten Anliegen, die die Leute haben,

sind immer noch die gleiche.

Hauptsächlich?

Alles, also Unsicherheit über den eigenen Körper,

Unsicherheit über die eigene Funktionalität.

Also kein Logos,

kein Lust,

keine Reaktionstörung zu haben.

Eine Vorliebe zu haben,

die man selbst irritiert.

Keine Vorliebe zu haben.

Es war schon immer so,

schon immer die Frage.

Ich finde, in der sexuellen Aufklärung

hat es zwar heute mehr,

aber immer noch zu wenig.

Und das trotz 16

im Vorroberprogramm

freizügige Plakate im Bauhof

oder erotische Werbung im Netz.

Das heisst nicht,

dass die Auseinandersetzung mit uns

nicht eben

gleich viele Fragen aufwerfen.

Da wirst du mir aber diese Frage aufwerfen.

Gut, in der Schweiz

mit dem Arten

hat der 80er-Jahr mehr oder weniger

Offen über Sex und Probleme

oder Unzulänglichkeiten,

die wir in diesem Thema haben.

Du sagst, es hat sich nicht gross verändert

mit der Ängste.

Das haben wir eigentlich stopp bleiben.

Nein, das möchte ich auch nicht sagen.

Wir müssen damit ausdrücken,

ja, wir müssen noch viel mehr

im Sinne von Aufklärung

und Sexualpädagogik machen.

Das Kind

sich früher selber

dürfen kennenlernen,

ihr eigenen Körper dürfen wertschätzen

und dort auch lernen dürfen,

wie wir alles andere im Leben auch lernen.

Aber das andere, was ich damit ausdrücke,

ist auch einfach ein urmenschliches Bedürfnis,

das einfach

verdient hat,

dass wir diese Fragen beantworten

und begleiten.

Ich gehe auch davon aus,

in 100 Jahren, egal wie gut die Aufklärung wird sein,

es sind

einfach urmenschliche Fragen

und die kann man nicht wegdrucken

und einfach sagen, das gilt einfach nicht

und es ist nicht,

sondern es ist ein Thema,

das jedes andere wie Essen, wie schlafen,

wie arbeiten, wie beziehungen

einfach wichtig ist, zum Ernst nehmen

und als ein seriöses Thema

und wieso denn Scham,

wenn es eine Urbedürfnisse ist,

wie Essen, schlafen, schnufen?

Also auch ganz viele Leute erzählen

übrigens auch nicht, was sie essen.

Scham zeigt sich auch ganz vielen Ecken

und andere, wegen dem Schlafen

ist im Fall das Gleiche.

Das heisst, Scham hat

nicht, also es hat

schlechte Anteile in diesem Sinn

oder hinderte Anteile,

aber Scham hat auch ganz viele schützende,

zurückhaltende Anteile

denn je nachdem, was für diese Reaktion kommt,

kann einem die ja zusätzlich

gerade auch noch einmal verunsichern.

Das heisst, ich empfehle immer,

man soll unbedingt

anfangen über das Thema Sexualität

reden und vielleicht fängt man

mit sich selber zu allererst an.

Man steht vor den Spiegel

und beginnt mit sich zu schwetzen

und wenn man merkt, ah, die Wörter wie Penis,

Vulva, Vagina, Gasmus, Eakulation

die fliessen langsam so über das Mulder

über, dann kann man mal anfangen

mit seinen Partnern,

vielleicht mit seinen Freunden

zu süferlich anfangen zu reden

und kann dann mal wieder in sich hingespüren

okay, wirst du mir jetzt mit

und so dann langsam seinen Kreis auswittern.

Du siehst,

sich selbst schützen

ist denn da so in den Medien abläuft,

auch zu laut.

Es leuchtet mir auch dagegen,

Sex, Vulva, Penis

es brasselt auf immer ein.

Schüchterrezept

wie?

Vielleicht und vielleicht auch nicht.

Es gibt sicher die Leute,

die das einschüchteren, die noch mehr in den Rückzug gehen

und sagen, das ist mir eh schon alles zu viel

und aber andere regt es wie an

von wegen, hey, jetzt hängt es

also selbstverständlich auf dem Plakat.

Ich könnte doch jetzt mal darüber schwetzen

ich könnte meine Kollegen anhalten

was findest du zu diesem Plakat

und schon hat man eine Eingangsfrage

also ich glaube,

wir müssen ein bisschen aufhören zu denken

das ist richtig

wir haben jetzt diese Begebenheiten

wie geht es mir damit

und was brauche ich, dass es mir gut geht

also darum auch mit dieser ganzen

Digitalisierung

ich finde es falsch, wenn wir sagen

ui, nein, ist alles ausschlimm

oder zum Beispiel das Thema Porno

ui, nein, das schadet alles aufwächt

ja, es hat schlechte Aspekte

das ist es so

aber wir können auch lehren, Umgang zu finden

damit

wir einen jungen Erwachsenen aufklären

für den Umgang mit dem Ganzen

das finde ich schlussendlich

viel wichtiger Respekt

nach den Recherchen zu Marta

immenig und der Begegnung

mit der Psychotherapeutin

und Sex-Beroterin Dania Schiften

kann ich Bilanz züchten

dank Marta

schwätzen wir offen über die

schönste Nebenzeichen der Welt

das Internet kann helfen, gleichgesinnte

Fände und dadurch auch ein paar

Überraschungen zu schützen

die Reklame in jeder möglichen Form

für Sex ist laut

und geht sich aufklärt

die Liebe ist aber gleiches

viel fragen

allerdings

muss man sich heute in der Schweiz

auf die Liebe Marta verlassen

was immer früher scheinbar

fast so verzweifelt gebracht hat

wenn man so den Schluss

von Polo Hofer seiner Oma

an Marta kommt

du bist grösstüle wie Marta

und du warte

und du warte

und du warte

und du warte

wie gut Marta hat

wie Dania Schiften an sich

und auch noch jemanden in die Hand dazu

inspiriert

uns über Gespräche aus

um zu helfen

zum Orgasmus

Feedback zu dem Podcast

Ami und Input

at SRF 3

oder mein Insta-Kanal

sechs Fragen, bitte direkt

ein Partner in Partner

oder an Sexberatung

weil ich nicht Marta immer nicken

ich bin Beatrice Gmünder

und ganz am Schluss

noch ein kleines Hinweis

auf die nächste Woche

Wer schaut eigentlich zu mehr

wenn ich mal alt bin

heute schaut in den meisten Fällen

die eigenen Kinder zu ihren betagten Eltern

wir gehen der Frage noch

wie geht es eigentlich

alten Leuten, die keine Kinder haben

dort fehlen es schon

Kinder

mehr dazu, nächste Woche

hier bei Input

Input

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

Wie wurdest Du aufgeklärt? Input-Redaktorin Beatrice Gmünder kaum. Stillte ihre Neugierde via Magazine wie «Bravo» oder über die Kolumne «Liebe Marta» im Blick. Das war vor rund 40 Jahren und Marta Emmenegger gilt heute als die Aufklärerin der Nation. 

Beatrice Gmünder hat sich diese Kolumnen nochmals angeschaut und sich gefragt: Gehen wir heute in unserer liberaleren Gesellschaft anders mit dem Thema um? Gemeinsam mit einer Sexberaterin vergleicht Beatrice die Sexfragen von damals mit den Fragen von heute. Das Ergebnis überrascht.

_

(00:00) Intro

(05:20) Psychotherapeutin und Sexologin Dania Schiftan zu Marta Emmenegger

(08:20) Fall 1: Martin hat in der RS Sex mit einem Rekruten

(15:07) Fall 2: Alleinstehende Mutter Martina möchte Sex mit Callboy

(20:47) Fall 3: Stefan findet sein Glück nur in in plastikgehüllter Frau

(26:38) Dania Schiftan zu den Fragen von heute

_

Hast du Feedback, Fragen oder Wünsche? Wir freuen uns auf deine Nachricht an
input@srf3.ch – und wenn du deinen Freund:innen und Kolleg:innen von uns erzählst.

_

Gesprächspartnerin:

Dania Schiftan; Sexologin und Psychotherapeutin