11KM: der tagesschau-Podcast: Pestizide - Zulassung mit Wissenslücken
tagesschau 6/13/23 - Episode Page - 34m - PDF Transcript
Obst und Pestizide. Das klingt in der Kombination nicht so lecker. Und ehrlich gesagt über die
Stoffe, die da auf Feldern und Plantagen gespritzt werden, darüber wissen viele von uns kaum was.
Die Hersteller solcher Pestizide dagegen, die schon. Und wie es scheint, wissen einige auch mehr, als sie
wohl sagen.
Mehrere Hersteller von Pestiziden haben in Zulassungsverfahren wichtige Studien zurückgehalten.
Darunter nicht irgendwelche Studien, sondern gutachten zu potentiellen Gesundheitsgefahren
für ungeborene und Kleinkinder.
Hier ist 11km der Tagesschau-Podcast. Ein Thema in aller Tiefe. Heute mit Eva Achinger von BR-Recherche.
Sie ist Teil des internationalen Rechercheprojekts Pesticide Secrets und recherchiert schon seit Jahren
so Pestiziden in der Landwirtschaft. Sie erzählt, wie die Studienlücke eigentlich genau
ans Licht gekommen ist und was das alles generell aussagt über unser System in der EU und in
Deutschland, wie Pestizide geprüft und zugelassen werden. Mein Name ist Victoria Michalsack.
Heute ist Dienstag, der 13. Juni.
Hallo Eva. Hi.
Wir sind heute auf dem Erdbeerfeld unterwegs. Oder auch im Erdbeer-Gewächshaus, je nachdem.
Okay, es ist Erdbeerzeit. Anfang Juni, es geht es los, oder?
Genau, die Berndzeit hat jetzt quasi begonnen. Ich glaube, Erdbeeren, Johannesbeeren, Aldelekrenbeeren,
die sind jetzt erntereisch. Ja, die kann man jetzt essen, kaufen im Supermarkt oder auch selber
pflücken, manchmal auf dem Feld oder beim Bauernholen. Und jetzt denken wir dabei erst mal an,
du hast es schon gesagt, an diese ganzen schönen Früchte, man denkt irgendwie an Sommer, Sonne,
ein leckeres Nex, aber nicht so sehr an etwas, dass man nicht sieht, nämlich das, was möglicherweise
auf diesen Lebensmitteln drauf ist. Und das ist unter anderem ein Stoff, von dem habe ich noch nie
gehört gehabt, ehrlich gesagt. Und der heißt Abar-Mectin. Was ist das? Ganz genau davon habe
ich vorher auch noch nie gehört. Das ist ein Wirkstoff, der bekämpft sozusagen Schädlinge,
ein sogenanntes Insektizid. Dieser Wirkstoff wurde von Syngenta, einem großen Akrochemiekonzern
entwickelt. Und laut Hersteller führt er dazu, dass quasi wenn der Schädling oder das Insekt Kontakt
mit dem Wirkstoff hat, dann ist das Tier sofort gelehmt und stirbt ab. Das ist natürlich, wenn man
sich jetzt so die Erdbeeren vorstellt, ich weiß nicht, das hat vielleicht jeder noch so vor Augen,
manchmal sind da so ganz feine Netze so an den Pflanzen. Die gehören zu Spinnmelbe, das ist
auch so ein ganz gefürchteter Schädling bei den Erdbeerbauern und Bäuerinnen, weil die einfach am
Ende des Tages die Frucht zerstören. Und das ist zum Beispiel so ein Schädling, den man wunderbar
mit dem Wirkstoff Abar-Mectin bekämpfen konnte bis vor kurzem. Ja und den Firmen namen Syngenta,
hatte ich auch noch nie gehört, ist aber jetzt kein kleines Unternehmen, ne? Nee, das ist ein riesiges
Unternehmen, aber wenn man sich damit nicht so viel beschäftigt im Alltag mit der ganzen
Pflanzenschutz, Pestizid und Agrarindustrie, dann begegnet man diesem Konzern nicht unbedingt,
aber das ist tatsächlich einer der weltweit größten Agrochemiekonzerne. Der hat seinen
Sitz in der Schweiz und gehört inzwischen aber einem chinesischen Unternehmen und die
machen allein in der Sparte Pflanzenschutzmittelpestizide, eben Milliarden Umsätze. Also das sind
richtig, richtig große Unternehmen. Okay, ja man muss sich ja aber auch eigentlich nicht damit
beschäftigen, ne? Also man denkt immer so ja, Pestizide, die gibt's zwar, aber da darf man jetzt ja
auch nicht einfach alles irgendwie draufsprühen, das ist reguliert, da gibt's Regeln und Gesetze
für und bestimmt auch für dieses Abar-Mectin. Ist das auf meinen Erdbeeren drauf? Also der sollte
auf deinen Erdbeeren nicht drauf sein, weil da gibt es ganz, ganz strenge Regeln, wie viel
Rückstände von Pestiziden in Obst und Gemüse beispielsweise sein dürfen. Das wird in einem
aufwendigen Zulassungsprozess festgelegt, welche Konzentration sozusagen für den Menschen verträglich
ist und daran haben sich natürlich alle Anwenderinnen und Anwender auch zu halten,
an den Wirkstoff dementsprechend auch zu gebrauchen. Okay, also das heißt jetzt sind die nicht mehr
auf den Erdbeeren und es liegt daran, dass einfach nur noch wenige Rückstände da sind oder?
Nee, also auf Erdbeeren finden wir diesen Wirkstoff jetzt nicht mehr, weil aber Mectin im
Erdbeer-Anbau nicht mehr verwendet werden darf unter anderem. Da steckt eine sehr spannende
Geschichte dahinter, die im Prinzip zwei Wissenschaftler aus Schweden zu Tage gefördert
haben, eine Toxikologin und ein Chemiker, die haben dafür gesorgt, dass aber Mectin neu
bewertet wurde und sich das Risikoprofil verändert hat. Und wir haben das schwedische
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler geschafft. Also die haben sich im Prinzip angeschaut, ob
Hersteller von Pestiziden auch wirklich alle Studien einreichen, die sie durchgeführt haben.
Also Hersteller, die Pestizide auf den Markt bringen wollen, die müssen so ein bestimmtes Set
an Studien abgeben bei den Zulassungsbehörden. Da wird untersucht, ist der Stoff gefährlich für
die Umwelt, für den Menschen, für die Tiere und da wird dann quasi so ein ganzes Datenpaket
abgegeben. Und dann können die Zulassungsbehörden eben ihre Arbeit machen. Und diese beiden
Wissenschaftler aus Schweden haben im Prinzip so Zulassungspakete für verschiedene Wirkstoffe
verglichen. Sie haben sich angeschaut, welche Studien wurden in den USA eingereicht bei den
Behörden und welche wurden in Europa eingereicht. Und da haben sie festgestellt, dass sehr sensible
Daten, also Studien, fehlen, die sich damit beschäftigen, ob Pestizide oder inwiefern
Pestizide die Entwicklung des Gehirns schädigen können. Das ist ein Aspekt, den man immer
mal wieder untersucht bei Pestiziden, weil man weiß, dass Pestizide die Gehirnentwicklung
schädigen können. Und deswegen müssen Hersteller unter bestimmten Umständen diese Studien
anfertigen. Okay. Und das heißt, Hersteller verkaufen ihr Produkt sowohl in den USA als auch
hier. In den USA wurden aber bei den Behörden andere Studien abgegeben als hier. Ganz genau.
Also in den USA, das haben die beiden festgestellt, wurden Studien zur sogenannten jetzt wird es
kompliziert Entwicklungsneurotoxizität. Wir kürzen das vielleicht einfach als DNT-Studien ab. Das
sind eben diese Studien, die untersuchen, inwieweit die Pestizide die Entwicklung des Gehirns
schädigen können. Diese Studien haben sie sich angeschaut, auf die haben sie sich beschränkt
und eben festgestellt, aha, die Hersteller haben in den USA Studien eingereicht, die sie den
europäischen Behörden nicht vorgelegt haben. Da fehlt also was. Genau. Was sind das denn eigentlich
für Studien, die dann da gemacht werden? Also ich habe mir erklären lassen von Experten und
Experten, die sich lange damit beschäftigen. Es ist relativ kompliziert. Es wird alles in
Tierversuchen gemacht. Also man schaut quasi, man beobachtet Ratten, die dem Wirkstoff ausgesetzt
werden und dann beobachtet man beispielsweise, wie sich das Verhalten ändert oder auch wie sich,
ob sich die Gehirn-Masse verändert. Also die werden die Tiere dann natürlich auch untersucht.
Und da gibt es so verschiedene Parameter, um eben festzustellen, macht dieser Wirkstoff
irgendwas mit der Gehirnentwicklung, was wir nicht möchten. Irgendwie negative Effekte. Das
sind total aufwendige Studien, die dauern so bis zu zwei Jahre und man braucht da wirklich
hunderte von Tieren, um das zu untersuchen. Das ist wirklich komplex in sich sozusagen. Und die
Studien sind sehr wichtig. Da ist sich die Wissenschaft eigentlich einig, weil die vor allem
im Prinzip Embryonen und Kleinkinder betrifft, weil in dieser Zeit entwickelt sich unser Gehirn am
stärksten. Das ist so die Lebensphase, wo sich das Gehirn eben stark ausbildet. Und die Gehirne
sind quasi in dieser Phase auch extrem empfindlich gegenüber Chemikalien. Unter anderem eben auch
Pestiziden. Und wie teuer diese Forschung ist, die zum Beispiel Syngent hat da betreibt,
das betont das Unternehmen ja auch selber ganz gern in seiner Außendarstellung auf YouTube.
Die Entwicklung eines neuen Moleküls dauert circa zehn Jahre. Und wir investieren
ca. 250 Millionen Schweizer Franken, um ein Marktreifes Molekül zu entwickeln. Während dieser
ganzen Zeit werden Studien durchgeführt, um sicherzustellen, dass die Produkte, die wir
herausgeben, auch sicher sind. Für die Zulassung eines Produktes werden mir als 1.300 Studien
durchgeführt. Und das heißt, so eine Studie hat gefehlt oder solche Studien haben gefehlt?
Eben Studien, die untersuchen, inwiefern die Pestizide die Gehirnentwicklung schädigen,
was vor allem Kinder betrifft. Das ist ja schon eine wichtige Sache, die nachkommenden Generationen.
Es gibt auch große Studien in den USA, die schon gezeigt haben, was da passieren kann,
was die Auswirkungen sein können. Also wenn quasi Eranwachsende, die diesen Chemikalien
zu stark ausgesetzt sind, dann beobachtet man verstärkt, beispielsweise eine Erkrankung wie
Autismus oder einen verminderten IQ oder Lernstörungen, ADHS. Da gibt es so ein ganzes Set
an negativen Effekten, die man wirklich der Expositionen von Pestiziden ihm zurechnet.
Also diese Studien, die da gefehlt haben, die wären wichtig gewesen, einfach um das Risiko
richtig einzuschätzen, weil genau das dabei rausgekommen ist, die waren aber nicht da,
weil sie nicht eingereicht wurden. Und das haben die Schweden rausgefunden, oder wer war das?
Das haben die eben beiden Wissenschaftler aus Schweden rausgefunden und das ist eben so ganz
spannend, weil sie das so auf eine relativ einfache Art und Weise zeigen konnten, dass sie einfach
verglichen haben, diese Pakete, das ist auch fast alles Open Source, also man kann fast alles in
öffentlichen Datenbanken sich eben anschauen, aber das sind natürlich Tausende von Studien,
also unglaublich viel Arbeit zu vergleichen. Welcher Behörde liegt was vor? Und die haben
ihm festgestellt, ja, die europäischen Behörden haben weniger Wissen als die amerikanischen.
Das birgt natürlich auch die Gefahr, das hat mir einer der Wissenschaftler auch ganz gut erklärt,
Axel Mie, der ist Chemiker von der Stockholm University, dass die Unternehmen halt, wenn sie
Studien nicht einreichen, dass wir hier Wirkstoffe und Pestizide auf dem Markt haben, die vielleicht im
schlimmsten Fall gar nicht zugelassen wurden, wären, hätte man alle Informationen vorlegen gehabt.
Jetzt haben wir schon so viel von denen gesprochen, wer sind denn diese schwedischen Forscher?
Also das ist einmal Axel Mie, ein Chemiker von der Stockholm University und Christina Ruden,
die ist Toxikologin an der Stockholm University und die beiden beschäftigen sich schon seit vielen,
vielen Jahren mit der Zulassung von Pestiziden und die sind wirklich Pros auf dem Gebiet, haben
schon viele interessante wissenschaftliche Untersuchungen dazu gemacht. Axel Mie beispielsweise
hat vor einigen Jahren schon mal Ungereimtheiten bei einem sehr, sehr weit verbreiteten Pestizid
festgestellt bei der Zulassung von dem Pestizid. Das hat am Ende des Tages dazu geführt, dass der
Wirkstoff in den USA gar nicht mehr eingesetzt werden durfte. Das war so ein Pflanzenschutzmittel,
was man für Orangen und Citrusfrüchte benutzt. Also der hat da eine große Expertise und sich
schon seit sehr, sehr vielen Jahren damit beschäftigt und deswegen haben die beiden sich jetzt im
Prinzip mal angeguckt, ob es irgendwie eine gewisse Systematik gibt dahinter, dass Studien
den Behörden nicht vorgelegt werden oder Informationen fehlen. Was sind das für Leute? Was treibt
die an? Die treibt, soweit ich sie einschätzen kann, vor allem an das System zu verbessern. Also die
zeigen Probleme auf, die zeigen Lücken auf und die machen Verbesserungsvorschläge, aber sie wollen
nicht zerstören. So verstehe ich sie. Sie wollen das bestehende System verbessern und neue Wege
aufzeigen. Also das Zulassungssystem in Europa gilt schon als ein relativ gutes und sicheres. Also die
Grundstruktur ist zumindest Experten zuvor gewohlen, eine ganz gute. Die beiden sind aber eben schon
bemüht, die vielleicht an den Stellen, wo sie verbesserungsbedürftig ist, auch zu verbessern,
die Systematik. Ja, kannst du noch einmal genau sagen, wie viele Studien haben,
die sich angeschaut und was genau kam da jetzt raus? Was war in den USA, wie oft vertreten und was
in der EU? Also die haben sich eben ganz speziell nur die Studien zur Entwicklungsneurotoxizität
angeschaut. Ich kürze es jetzt mit DNT-Studie ab, weil es ein schweres Wort ist. Also die Studien,
die schauen, inwieweit das Pestizid oder der Wirkstoff darin das Gehirn schädigen kann. Die
haben sie sich angeguckt, ein Paket von 35, die bei der amerikanischen Zulassungsbehörde eingereicht
wurden. Und parallel dazu haben sie einfach geschaut, sind die gleichen Studien, die in den USA
vorliegen, auch bei den europäischen Behörden vorgelegt worden und eingereicht worden, haben
eben festgestellt, von diesen 35 Studien, die in den USA vorliegen, fehlen in Europa 9. Also ein
gutes Viertel haben die europäischen Behörden gar nicht zu Gesicht bekommen. Und worin genau,
jetzt mal ganz dumm gefragt, liegt da das Problem? Was ist die Gefahr dabei, wenn ein Viertel
weniger Studien vorliegen? Die Gefahr ist, das hat mir Axel Mie auch ausführlich erklärt, dass wir
zum Beispiel Stoffe auf dem Markt haben, die im Worst Case gar nicht zugelassen werden sollten
oder nie hätten zugelassen werden sollen sozusagen. Diese Regulierung und diese
Auswertungen basieren ja darauf, dass die Behörden noch alle Studien vorliegen haben. Und
wenn sie das nicht haben, dann kann das natürlich die Schlussfolgerung der Behörde und die Bewertung
des Stoffes beeinflussen. Weil die Behörden, das muss man sich so vorstellen, die können ihre
Arbeit ja nur machen, wenn sie die Informationen vorliegen haben. Klar, die brauchen einfach das
ganze Bild und nicht nur das halbe und nicht ein lückenhaftes Bild, sondern ein ganzes. Und dann
können sie sagen, ja, der Stoff, den kann man in der und der Konzentration ausbringen, so und
so, in der und der Anwendung ist es für uns Verbraucherinnen und Verbraucher nicht schädlich. Und
ohne dieses ganze Bild können die ihre Arbeit nicht machen. Und die beiden Wissenschaftler kommen
im Prinzip zu dem Schluss, dass man das ganze Zulassungssystem so natürlich aushöhlt. Also,
wenn man hier und da mal Informationen und bits und pieces weglässt, wie soll man da verlässliche
Auskünfte geben? Wie soll man da verlässliche Risikobewertungen machen? Die Firmen sind verantwortlich
für die Sicherheit ihrer Produkte. Und das ist nicht einfach nur ein Satz, sondern es gibt
eine ganze Gesetzgebung dahinter, wo spezifiziert wird, was sie alles an Dokumentationen einreichen
müssen, damit ihr Stoff zugelassen werden kann oder damit er vielleicht am Ende nicht zugelassen
werden kann. Und das ist also gesetzlich geregelt. Und wenn die Firmen selber entscheiden, welche
Studien sie einreichen, dann laufen wir natürlich das Risiko, dass die entsprechend Schlussfolgerungen
am Ende falsch sind.
Was hätten diese Studien verändert? Also, man muss es sich so vorstellen, die haben quasi 35 dieser
Studien haben sie sich genauer angeschaut in den USA und haben festgestellt, neun davon haben die
europäischen Behörden nie zu Gesicht bekommen. Und da müssen wir wieder unterscheiden, weil bei
vier Wirkstoffen zum Beispiel prüfen die Behörden gerade noch, ob diese Studien im Nachhinein einen
Unterschied machen würden. Die haben die jetzt erst quasi Jahre später zu Gesicht bekommen und
schauen sich jetzt eben genau an. Verändert das irgendwas an der Zulassung? Müssen wir das
Risikoprofil schärfen? Müssen wir irgendwelche Werte anpassen? Müssen wir irgendwelche Anwendungen
ändern? Und in drei Fällen ist das schon ganz konkret abgeschlossen worden. Da haben die Behörden
diese Studien in die Neubewertung mit aufgenommen und bei Abermectin zum Beispiel hat es eben dazu
geführt, dass man grenzwerte ganz stark absenken musste. Die europäische Behörde für
Lebensmittelsicherheit hat in dem Fall ein ganz akutes Risiko für die Verbraucherinnen und
Verbraucher festgestellt. Beispielsweise empfiehlt die Behörde jetzt nicht mehr, dass man den
Wirkstoff bei Äpfeln oder Birnen anwendet oder auch bei Gurken und Tomaten. Also da waren die
Behörden richtig alarmiert, als sie im Nachhinein von den Studien sozusagen Wind bekommen haben und
die dann mit ihre ganzen Überlegungen und Analysen mit einbeziehen konnten. Die Sicherheitsbewertung
von Pestiziden in der EU basiert hauptsächlich auf Studien, die die Industrie selber durchgeführt
oder einen Auftrag gegeben hat. Und es ist gesetzlich geregelt, dass die Unternehmen alle
solche Studien an die Behörden einreichen müssen, wenn sie Zulassung für ihre Substanzen beantragen.
Und was genau ist danach passiert, als das rausgekommen ist? Also sobald sie sozusagen einen
Fund gemacht haben und gemerkt haben, oh, hier fehlt schon wieder eine Studie, haben sie die
europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit immer gleich informiert. Weil wer weiß, was dann
dahinter steckt und sie wollten eben auch quasi keine Risiken verschleppen, sondern sofort
Bescheid geben. Und was haben die gemacht? Die Behörden haben, dass wir, konnten einige Unterlagen
dann auch einsehen, wirklich wohlwollend angenommen und die waren, sage ich jetzt mal, in Behördensprache
erleichtert, dass sie darauf aufmerksam gemacht worden sind. Also das haben sie natürlich sehr
neutral ausgedrückt, aber es gab so ein paar Fälle, da haben die Behörden selbst durch Recherchen
sind sie dann auf die Studien gestoßen, viele, viele Jahre später. Also man muss sich einmal
vorstellen, da liegen ja riesige Zeitspannen dazwischen. Also im Fall von Abermectin, der
Stoff wurde 2009 zugelassen und die Studien, die nicht vorgelegt worden sind, waren von 2005
und 2007 und die sind jetzt erst gute zehn Jahre später bei den europäischen Behörden auf
den Schreibtischen gelandet und konnten dann erst im Prinzip berücksichtigt werden. Also da sind
große Zeitspannen dazwischen und im Fall von Abermectin zum Beispiel waren die Behörden auch
wirklich alarmiert. Also auch die Europäische Kommission hat uns geschrieben, die hat es bestätigt,
dass die Studien nicht da waren und dass sie sofort tätig geworden sind, um eben kein Risiko oder
den Menschen eben den Verbrauchern und Verbrauchern eben da kein Risiko aufzubürden oder den Menschen
einem Risiko auszusetzen im Prinzip. Und deswegen darf es jetzt auch nicht mehr ausgebracht werden
auf der Erdbeeren. Genau, also da ist noch mal eine Sonderkonstellation, also bei einigen Obstsorten
wie eben Äpfeln und Birnen hat die Äfste ganz klar gesagt, bitte nicht anwenden. Am Ende des
Tages entscheidend ist die Mitgliedsstaaten, was sie mit diesen Vorgaben aus Europa machen. Und
in Deutschland war es jetzt eine spezielle Konstellation und das hat uns die zuständige Behörde
erklärt, dass der Hersteller Shingenta selbst gesagt hat, für Erdbeeren die Zulassung, die
nehmen wir lieber zurück vorsorglich, haben sie geschrieben. Hintergrund ist mutmaßlich, die
hätten die Grenzwerte gar nicht einhalten können auf Erdbeeren. Also die haben quasi selbst sich
zurückgezogen vom Markt, als sich die Regeln, die Spielregeln geändert haben. Also Moment mal,
als die Behörde gesagt hat, hey jetzt ändern wir den Grenzwert und als die Ergebnisse von den
schwedischen Forscherinnen und Forschern öffentlich geworden sind, in diesem Moment hat die Firma
Shingenta gesagt, ach so, wir hätten gerne, dass ihr Abermectin nicht mehr benutzt, bevor es
ihnen verboten wurde quasi. Das ist eine mögliche Interpretation. Also sie haben es so ausgedrückt,
dass sie gesagt haben, sie wollen die Zulassung gar nicht mehr, sie ziehen sie vorsorglich zurück.
Diese Studien, die kannte Shingenta ja, die haben ja selber ein Auftrag gegeben oder? Ganz genau. Also die
hatten Informationen und jetzt, wo die öffentlich waren, haben sie gesagt, na ja, aufgrund dieser
Informationen würden wir gerne selber was ändern. So haben sie es nicht ausgedrückt, uns gegenüber. Wir
haben sie natürlich gefragt, warum sie die Studien nicht eingereicht haben und warum sie die Studien
nicht vorgelegt haben und der Konzern hat uns geantwortet. Die haben das eingeräumt, dass sie
die Studien nicht eingereicht haben, aber sie haben so argumentiert, dass sie die im Rahmen des
Zulassungsprozesses in den USA quasi durchgeführt haben und in Europa waren die nicht explizit
angefordert gesetzlich. Und deswegen haben sie so schön geschrieben, haben sie sie proaktiv nicht
eingereicht. Und was waren denn da die Reaktionen? Was hat sich da getan? Also es kam im Prinzip schon
ein paar Stunden später, nachdem wir eben mit den Kollegen und Kolleginnen von Spiegel und
LeMont und Guardian und dem Schweizer Fernsehen eben unsere Geschichte in die Welt gebracht haben und
veröffentlicht haben, kam relativ schnell Reaktionen aus Europa, beispielsweise eine
Abgeordnete aus Österreich, die auch die Berichterstatterin fürs Europäische Parlament für die
Pflanzenschutzverordnung ist. Sarah Wiener heißt die... Die Analyse zeigt, dass die Pestizidindustrie,
die EU-Behörden an der Nase herumführt. Sieben der neuen nicht eingereichten Studien hätten
Auswirkungen auf die Marktzulassung haben können. Die hat sich total empört gezeigt und hat gesagt,
so geht es nicht, wir müssen unbedingt handeln. Wir sind ja auch als Verbraucherinnen und Verbraucher
da irgendwie einen gewissen Risiko ausgesetzt, was man am Beispiel aber Mäktin ja auch gesehen hat.
Ihre Gesundheit wird gefährdet, wenn relevante Studien zurückgehalten werden. Das kann doch nicht
sein. Und dann war ganz spannend, hat sich auch relativ schnell der Vorsitzende des Ausschusses
für Umwelt- und Lebensmittelsicherheit im Europäischen Parlament gemeldet. Der hat dann auf
Twitter gleich verkündet, dass er diesen möglichen Betrug der Unternehmen unbedingt untersuchen möchte.
Er möchte eine Anhörung organisieren, wo die beiden Wissenschaftler vertreten sein sollen und
Vertreter der Unternehmen, der Behörden und so weiter, dass man einfach versucht mal diese Fälle
zu analysieren und aufzurollen. Weil ein springender Punkt ist, Mie und Ruden von der Stockholm
University gehen davon aus, dass zum einen natürlich das ganze Zulassungswesen unterlaufen wird,
wenn Studien fehlen und nicht vorgelegt werden. Aber zum einen ist natürlich auch die Frage,
hat man da möglicherweise gegen europäisches Recht verstoßen. Die beiden sind fest der Auffassung,
dass die Konzerne Gesetzeswiederricht die Studien nicht eingereicht haben. Das haben wir versucht,
auch mit Rechtsexperten, europarechtsexperten irgendwie zu analysieren. Das ist nicht unkompliziert,
weil es eben verschiedene Verordnungen gibt, die da so ineinandergreifen, aber unterm Strichstand.
Und das hat die Kommission uns auch bestätigt, dass die Hersteller im Grunde genommen verpflichtet
sind, alle relevanten Informationen einzureichen. Man müsste das jetzt im Prinzip im Einzelfall
klären, ob beispielsweise Syngenta jetzt in dem konkreten Fall Abermectin gegen europäisches
Recht verstoßen hat. Mir stellt sich jetzt die Frage, wieso können sich Konzerne überhaupt
aussuchen, welche Studien die abgeben? Also ich hätte jetzt gedacht, man muss doch dann bestimmt
auch alle Studien einreichen, die man in Auftrag gibt. Die werden ja einigermaßen hoffentlich
ergebnisoffen durchgeführt. Dann denkt man doch auch, die müssen alle abgegeben werden. Ist das
nicht so? Es ist ein bisschen komplizierter. Es gibt Studien, die müssen immer abgegeben werden.
Da hast du total recht. Das ist quasi gesetzlich vorgeschrieben. Kann man sich vorstellen,
wie so ein Merkzettel, dann kriegt das Unternehmen so das und das bitte musst du abarbeiten. Und
wenn du damit fertig bist, dann kannst du die Zulassung beantragen. Diese DNT Studien,
von denen wir jetzt hier sprechen, die sind nicht immer explizit vorgeschrieben. Die werden auch
verdacht gemacht. Wenn man schon ahnt, der Wirkstoff, der könnte da Probleme bereiten,
was bei den Amerikanern offensichtlich auch der Fall war, dass sie gesagt haben, bitte macht
diese Studien für die Wirkstoffe. Was ja eigentlich auch schon mal ein bisschen irritierend ist
generell. Also man könnte jetzt ja sagen, ja ist ja nett von den Unternehmen, dass sie manchmal
Sachen selber machen. Aber eigentlich klafft doch da diese Lücke, dass sie das sich aussuchen können.
Also, dass ein Unternehmen die eigene Sicherheitsbewertung macht. Das ist doch schon irgendwie ein
Interessenkonflikt, oder? Genau. Und da ist auch irgendwie der Wurm drin. Das ist auch so quasi die
übergreifende Schlussfolgerung von Axelmi und Christina Ruden. Dass das ein ernstzunehmendes
Problem ist in dem ganzen Zulassungswesen, was man ändern muss. Weil wenn wir uns vorstellen,
der Hersteller will ja was. Der will, dass ein Wirkstoff beantragt wird. Man verdient mit
Pestiziden unfassbar viel Geld. Das darf man nicht vergessen. Also alleine in Europa werden
jährlich über 400.000 Tonnen Pestizide verbraucht und ausgebracht. Das ist einfach ein Riesengeschäft.
Das heißt, der Hersteller will was. Der will, dass das zugelassen wird. Und dafür muss man
quasi der Behörde alle möglichen Sachen zur Verfügung stellen, damit die ihre Arbeit machen
können und ihre Risikobewertung abgeben können. Jetzt läuft es aber so, dass die Hersteller
diese superteuren Studien von so Testlabors machen lassen. Das ist eine ganz eigene Industrie
wieder. Aber natürlich schlummert dann gewisser Interessenskonflikt drin. Also es ist ein
systematisches Problem. Ja. Und das führt mich zu der Frage von unserem konkreten Fall hier,
von der Firma Syngenta, dem Stoff Abermectin. Ist das ein Einzelfall? Oder wie oft passiert so was
in diesem System mit dieser Problematik? Also es ist leider kein Einzelfall. Es gab immer mal
wieder schon entsprechende Schlagzeilen. Und Axel Mie und Christina Ruden gehen jetzt auch nicht
davon aus, dass es ein Einzelfall ist. Man kann natürlich wahnsinnig schwierig hier spekulieren,
weil es geht um hunderte Wirkstoffe, um zigtausende Studien. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass dieses
kleine Schlaglicht, das die da jetzt geworfen haben, kein Einzelfall ist, ist natürlich sehr,
sehr groß. Okay. Also wir gehen davon aus, dass das leider nur die Spitze des Aspergs ist.
Möglicherweise ja. Okay. Ja, was wäre denn eine Alternative? Also man denkt ja direkt,
wie könnten wir das ändern? Es ist ja ganz offensichtlich, dass irgendwie im System,
was falsch läuft durch diesen Interessenkonflikt, müsste man das nicht mal grundsätzlich lösen,
dass das Ganze unabhängiger wird. Gibt es da Ideen? Ja, da schweben verschiedene Ideen im Raum
und es wird auch so in der europäischen Politik und auch in der Wissenschaft viel diskutiert. Was
könnte man genau anders machen? Eine Idee ist zum Beispiel, dass man sagt, die Hersteller zahlen
quasi die Pestizidhersteller in so eine Art Fonds ein und die Behörden vergeben dann die Aufträge an
die Testlabore, die Studien durchzuführen. Weil natürlich wollen wir Steuerzahlerinnen und Steuerzahler
diese sündhaft teuren Studien nicht finanzieren, mit denen dann später ein Unternehmen wie so ein
Gentler super viel Geld verdient. Das muss schon von der Industrie finanziert werden. Also die
öffentliche Hand kann das gar nicht finanzieren. Und das wäre eben eine Idee, dass man da mehr
Transparenz drin hat, dass die Behörden wissen, welche Studien wurden wirklich durchgeführt,
welche wurden ein Auftrag gegeben, welche Unternehmen Testlabore machen die und so weiter. Das wäre
eine Idee. Warum machen wir das eigentlich nicht? Es ist total logisch und ich dachte mir auch nach
der Recherche jetzt ja, das wäre doch schon mal eine gute Idee, weil es klingt total einfach. Aber
dieses ganze Zulassungswesen ist natürlich ultra kompliziert und man blickt jetzt dann vielleicht
so ein bisschen naiv darauf und denkt sich ja, macht das doch einfach anders. Es gibt tatsächlich
Verbesserungen, die meiner Meinung nach super sinnvoll sind. Also seit 2021 beispielsweise gab es
so eine Transparenzoffensive. Das heißt, es gibt jetzt Register, wo die Behörde sehen kann, die
und die Studie wurde durchgeführt. Also das, was Mie und Ruden jetzt ausgegraben haben, was da vor
zehn, 15 Jahren passiert ist, ist seit 2021 nicht mehr so leicht, weil die Behörde einfach so eine
Checkliste hat. A, die und die Studie wurde gemacht, das kann ich sehen und dann kann ich dem
Hersteller sagen, du, die fehlt, aber die möchte ich gerne auch anschauen. Aber das gilt
leider nicht rückwirkend. Das heißt, alle Fälle, die vor 21 sozusagen zugelassen wurden oder
wieder zugelassen wurden, fallen einfach nicht in diese Transparenzoffensive rein. Okay. Und
sagen wir mal was sagen denn eigentlich die zum Beispiel Erdbeerbauern und Bäuerinnen? Da sind ja
deren Produkte, die verkauft wurden. Haben die sich geärgert oder was haben die gesagt? Gar nichts
leider. Oh. Ja, also wir sind da irgendwie auf eine Mauer des Schweigens gestoßen, womit ich
ehrlich gesagt gar nicht gerechnet hätte, weil ich mir auch dachte, na ja irgendwie, ihr seid doch
diejenigen, die mit den Produkten irgendwie täglich zu tun haben und ihr baut Lebensmittel an und
ihr seid ja total darauf angewiesen, dass man darauf vertrauen kann, was auf der Packungsbeilage
und auf dem Etikett steht. Leider, wir haben wirklich glaube ich Querfeld ein, alles abtelefoniert.
Wollte niemand vor die Kamera, niemand vor das Mikrofon und mit uns sprechen. In E-Mails wurde uns
dann hier und da so vermittelt, dass vor allem Erdbeerbauern und Bäuerinnen einfach nicht gerne
über den Einsatz von Pestiziden sprechen und welche Wirkstoffe sie genauer anwenden. Das ist
ja einfach eine sehr beliebtes Obst. Wir alle lieben oder die meisten lieben Erdbeeren und
da war kein großes, keine große Gesprächsbereitschaft leider. Was mache ich denn jetzt so als
Endverbraucher? Wenn wir uns jetzt mal dieses System anschauen, was Pestizide angeht und
die dazu gehörigen Studien, gibt es da irgendwas, was wir als Verbraucher mitnehmen können?
Also abgesehen davon, dass man natürlich immer die Wahl hat im Supermarkt oder im Obstladen und
Gemüse laden, was man kauft, ob es behandelt ist oder nicht behandelt ist. Also bio oder nicht?
Ganz genau. Abgesehen davon weiß ich nicht, wie viele Handlungsmöglichkeiten man da hat. Also
ich selbst habe mir gedacht, mein Vertrauen in dieses ganze Zulassungswesen ist natürlich schon
sehr irritiert gewesen nach der Geschichte und ich denke, dass man irgendwie schon nach den vielen
Fällen, die es jetzt in den vergangenen Jahren gab, auf politischer Ebene da wirklich tätig
werden muss und schauen muss, dass man einfach diese Lücken im Zulassungswesen sukzessive
stopft. Also da gibt es ja Bemühungen, es gab diese Transparenzooffensive, es passiert was,
es ist nicht so, dass da eine Untätigkeit vorzuwerfen wäre, aber da muss man irgendwie
wachsam sein und dranbleiben. Danke Eva, dass du uns diese komplexe Recherche mal erklärt hast.
Sehr gerne. Das war unsere Folge hier bei 11km der Tagesschau Podcast. Wie Pestizidhersteller
nicht all ihre Studien mit der EU geteilt haben. Das hat Eva Achinger vom BR herausgefunden,
die Pestizide Secrets sind eine Zusammenarbeit von BR-Recherche, dem Magazin der Spiegel,
dem Schweizer SRF, der französischen Zeitung Le Monde und dem britischen The Guardian. Alle
Infos zur Pestizide Secrets-Recherche, die findet ihr auf tagesschau.de. Den Link dazu
packen wir euch in die Show notes. Autor der Folge ist Sandro Schröder. Mitgearbeitet hat
Marc Hoffmann. Produktion, Ruth Maria Ostermann, Konrad Winkler und Simon Schuling. Redaktionsleitung,
Lena Gürtler und Fumiko Lipp. FKM ist eine Produktion von BR24 und NDR Info. Mein Name ist
Victoria Michalsack, wir hören uns morgen wieder. Tschüss. Lösungen statt Probleme. Darum
geht es bei unseren Kolleginnen und Kollegen von Dreimal Besser, dem Podcast von BR24. Die wollen
nicht die Welt schön reden, sondern zeigen, wie es in Zukunft besser laufen könnte. Von den
kleinen Sachen im Alltag bis zu den großen gesellschaftlichen Fragen. Dreimal Besser,
das ist der Info-Podcast von BR24. In jeder Folge sprechen wir über ein aktelles Nachrichtenthema
und stellen dabei immer drei Lösungswege vor. Ich bin Kevin Ebert. Ich bin Birgit Frank. Wir sind die
Hosts von Dreimal Besser. In Dreimal Besser schauen wir nach vorne und darauf, wie es besser laufen
kann. Weil es schön ist, es gibt meistens schon echt gute Ideen. Wir machen die nur sichtbar.
Jeden Freitagmorgen gibt es eine neue Folge unter anderem in der ARD Audiothek.
Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.
Die #pestizidesecrets zeigen: Jahrelang haben große Pestizidhersteller relevante Studien zu eigenen Wirkstoffen zurückgehalten und nicht mit den europäischen Behörden geteilt. Obwohl die Hersteller die Studien bereits vor Jahren durchgeführt hatten und obwohl es darin um mögliche Risiken für Ungeborene und Kleinkinder ging. In dieser 11KM-Folge erzählt Eva Achinger von BR Recherche, wie erst ein schwedisches Forschungsteam die EU-Behörden auf die fehlenden Studien aufmerksam macht und Pestizide plötzlich neu bewertet werden – und wie gut überhaupt das derzeitige Zulassungssystem funktioniert.
Der Tagesschau-Artikel über die Forschung und Recherche-Kooperation der #pesticidesecrets:
https://www.tagesschau.de/investigativ/br-recherche/pestizide-studien-zulassung-100.html
An dieser Folge waren beteiligt:
Folgenautor: Sandro Schroeder
Mitarbeit: Marc Hoffmann
Produktion: Ruth-Maria Ostermann, Jürgen Kopp, Konrad Winkler
Redaktionsleitung: Fumiko Lipp und Lena Gürtler
11KM: der tagesschau-Podcast wird produziert von BR24 und NDR Info. Die redaktionelle Verantwortung für diese Episode liegt beim BR.
Hier geht’s zu "Dreimal besser” vom BR, unserem Podcast-Tipp:
https://www.ardaudiothek.de/sendung/dreimal-besser/10638483/