FALTER Radio: Österreichs innenpolitische Stürme - #902
FALTER 3/9/23 - Episode Page - 47m - PDF Transcript
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Falter Radio, der Podcast mit Raimund Löw.
Herzlich willkommen im Falter.
Wir versuchen heute, die aktuellen innenpolitischen Stürme unseres Landes in den Griff zu bekommen.
Die Selbstzerfleischung der Sozialdemokratie und das Comeback der rechtsextremen FPÖ.
Sie erschüttern die heimische Politik.
Nach den Kernten Landtagswahlen ist keine Beruhigung in Sicht.
Eigentlich müsste ja die SPÖ als große Oppositionspartei von Korruptionsskandalen der ÖVP
und von den Leiden der Grünen profitieren.
Die Umfragen und die Ergebnisse bei Landtagswahlen sehen jedoch anders aus.
Kernten und Niederösterreich waren krachende Niederlagen für die SPÖ.
Die Freiheitlichen haben in Kernten noch wenig dazu gewonnen.
Sie liegen in Umfragen im Bund, aber an erster Stelle.
Die Sozialdemokratie muss sich sogar sorgen und Platz zwei machen, weil sich die ÖVP stabilisiert.
Trotz der Korruptionsskandalien der konservativen Regierungspartei.
Wir sprechen in dieser Sendung über die innenpolitischen Stürme und die Zareisprobe für die SPÖ
und der Parteichefin Pamela Rendivaga.
Die Sozialdemokraten in ganz Europa sind mit ähnlichen Herausforderungen konfrontiert.
Wir blicken nach Italien.
Ich begrüße sehr herzlich den neuen Landesgeschäftsführer der SPÖ in Niederösterreich, Wolfgang Zwander. Hallo.
Wolfgang Zwander war im früheren Leben Journalist und da auch einem anderen Falter,
so wie man nicht verheimlichen, war dann in Niederösterreich,
dann ist er ins Burgenland gegangen, war dort im Umkreis von Landeshauptmann,
DOSCO-Ziel, TETIK und in der Landesholding des Burgenlands,
was auch nicht uninteressant ist, und ist jetzt in Niederösterreich.
Im aktuellen Leben ist Falter Journalistin Barbara Toth auch tatsächlich im Falter. Hallo.
Hallo.
Und ebenfalls hier ist Robert Miesig. Hallo.
Robert Miesig ist Publizist, Kenner der Sozialdemokratie.
Er hat Bücher geschrieben über Viktor Adler, den Parteigründer
und einen seiner nach, nach, nach Folger, den Christian Kern.
Online zugeschaltet ist der Politikwissenschaftler Anton Pellinker. Willkommen.
Guten Morgen.
Anton Pellinker begleitet seit langem die SPÖ mit seinen kenntnisreichen und kritischen Analysen
und ich freue mich sehr, dass Tonia Mastrobono online dabei ist. Hallo.
Hallo.
Tonia Mastrobono ist Korrespondent in der italienischen Tageszeitung der Republik.
Und in Italien hat ja die große sozialdemokratische, demokratische Partei,
die in Opposition ist eine neue Vorsitzende, Elislein heißt die, was eine ziemliche Überraschung war.
Wir werden über die italienischen Erfahrungen für Europa sprechen, wie relevant das ist.
Aber Tonia, zuerst, was wird denn eigentlich damit wir ein bisschen über Österreich hinaus blicken,
von Österreich zurzeit wahrgenommen in Europa?
Der Sebastian Kurz, so war ja eine große Nummer, hat man viel diskutiert,
ein rechtspopulistischer Charismatiker, der ist jetzt weg.
Auf der anderen Seite, dass die Sozialdemokratie in Österreich trotzdem vor allem mit sich selbst beschäftigt ist,
ist das etwas speziell Österreichisches oder ist das ein Mechanismus,
den wir auch in anderen europäischen Staaten kennen, zum Beispiel in Italien,
eine SPÖ in Opposition, die sich vor allem mit sich selbst beschäftigt?
Nein, ich glaube, das ist sehr typisch für Europa.
Man schaut auf Österreich vor allem auf diesen großen Erfolg der FPÖ natürlich der Recht extrem,
weil man in Italien ja auch inzwischen Rechtsextremer in der Regierung hat,
eine postfaschistische Partei, wie sie so schön genannt wird,
Fratelli d'Italia, aber mit sehr wohl faschistischen Tendenzen und auch einer faschistischen Sprache.
Letzte Woche hat Georgia Meloni, Premierministerin, ein Interview gemacht mit einer Boulevardzeitung
und sie hat gesagt, oder mit einer Zeitschrift, und sie hat gesagt, die Frauen sollten aufhören,
mit diesem Gendern, und Gendern, wie sie wissen, ist ein Begriff, der kommt eben aus der Rechtsextremen
und der wird einfach, der ist in Italien inzwischen gängig,
aber wie wir wissen, in anderen Ländern, wie in Deutschland und so,
wird er sofort als gerechtigt, berechtigt als rechtsextremer Begriff behandelt.
Ich denke, was eben besorgniserregend ist,
ist dieser Comeback eines rechten Populismus in ganz Europa.
Aber es ist ein anderer Populismus, als der, glaube ich, der, den man während der Migrationskrise gesehen hat.
Das war ein, was wir jetzt sehen, ist ein Rechtsnationalismus, würde ich sagen,
und da, glaube ich, fühlt sich auch die FPÖ wieder sehr wohl.
Auch die Partei von Georgia Meloni ist eine rechtsnationalistische Partei
und ich glaube, sie hat große Pläne für nächstes Jahr, für die Europawahlen.
Sie möchte nämlich eine Konvergenz zwischen der konservativen und Reformisten,
der sie ja angehört, sie ist ja sogar Vorsitzender dieser europäischen Partei,
dieser europäischen Familie und der EVP versuchen zu erreichen.
Und das ist, glaube ich, momentan das schrecklichste Szenario, was wir vor uns haben.
Und das ist ja eigentlich wahrscheinlich auch in Österreich letztlich eine der ganz entscheidenden Fragen,
wie kann dieses Comeback der FPÖ verhindert werden? Was kann da getan werden?
Und warum ist das so schwierig? Anton Pénica, für die SPÖ sind das schwierige Tage.
Wie groß ist aus Ihrer Sicht die Gefahr einer Abwärtsspirale für die SPÖ
nach diesen Niederlagen in Kärnten und Niederösterreich?
Die sozialdemokratische Partei in Österreich ist sich selbst im Wege.
Statt eine weibliche Vorsitzende als eine Jahrhundertchance zu sehen,
verhält sie sich so, wie die ÖVP nach dem Einsturz der Reichsbrücke in Wien
vor nunmehr 25 Jahren, glaube ich ungefähr 25 Jahre,
da die allein regierende Sozialdemokratie in Wien eine Katastrophe zu verantworten
und der Vorsitzende der oppositionellen ÖVP in Wiener Rathaus ist zurückgetreten.
Das heißt, eine Oppositionspartei, die an sich nach allen objektiven Kriterien gut aufgestellt wäre,
mit einer Frau an der Spitze im Zeitalter einer feministischen Grundwelle in den Demokratien,
die sich somit sich selbst beschäftigt, schädlich, gehässig.
Das ist natürlich eine fatanische Aus.
Und den anderen Parteien kann nichts Besseres passieren.
Das gilt nicht nur für die Freiheitlichen, für die weit rechtstehenden
Rechtspopulisten und Rechtsextremisten, sondern auch natürlich für die ÖVP.
Die ÖVP wäre in der großen Krise, in der Nachkurzerra
und die Sozialdemokratie legte einen Elfmeter vor, den sie natürlich sicher verwandeln wird
und den Kärnten schon verwandelt hat.
Diese Führungsdebatte, Doskotsilja, Doskotsildein, Rendivagna, ja, Rendivagna, nein,
ist das nicht mehr ein persönlicher Machtkampf, der aufgeblasen wird,
vielleicht auch von den Akteuren in der Partei selbst, aber der natürlich großes
Medialisinteresse heraufruft, ist das auch eine inhaltliche Kontroverse,
wie die Sozialdemokratie weiter agieren soll, Anton Pellinka?
Es ist insofern eine inhaltliche Kontroverse, als Doskotsil,
dafür gilt, dass er keine Berührungsängste mit den Freiheitlichen hat
und bei Rendivagna kann man zumindest annehmen, dass sie solche Berührungsängste hat.
Ob das ein Inhalt oder eine bloße Strategie ist, ist eine zweite Frage,
aber sicherlich ist Doskotsil jemand, der nicht ins 21. Jahrhundert weist,
etwa zu einer europäischen Politik, zu einer Vertiefung der Europäischen Union,
die Sozialdemokratie als gesamteuropäische Partei,
die sich in ihrer transnationalen Gesinnung von niemanden übertreffen lässt.
Das alles ist Doskotsil offenkundig nicht, so wird er verstanden
und so werden seine Wortmeldungen verstanden und die burgenländische Vorgeschichte,
dass es da schon Allianzen mit den Freiheitlichen auf Landesebene gegeben hat,
tut ein übriges dazu bei.
Rendivagna ist davon bisher nicht betroffen
und sie hat doch auch immer wieder deutlich gemacht,
dass eine solche Allianz mit weit rechts außen für sie nicht in Frage kommt.
Das kann bedeuten, dass die Sozialdemokratie, das wäre die Doskotsil-Kritik,
sich eine Option vergibt,
aber es bedeutet, Entschuldigen Sie,
es bedeutet natürlich auch,
einen zugewinneren Glaubwürdigkeit gegenüber etwa den jüngeren, besser gebildeten Wählern.
Wir dürfen ja nicht vergessen, dass die Freiheitlichen,
als ich vor Jahrzehnten studiert habe,
war der ringfreitliche Student mit zweitgrößten Fraktionen
auf der Ebene der österreichischen Universitäten.
Heute sind die Freiheitlichen Studentenvertreter eine verschwindende Minderheit,
die kaum wahrnehmbar ist.
Das heißt, der Bildungsfakt,
eine Verbindung mit dem Trend zu einer Vertretung von Frauen in der Essen durch Frauen selbst,
weist alles in die Richtung Rendivagna
und das ist natürlich auch eine inhaltliche Ausrichtung, nicht nur eine persönliche.
Robert Miesig, wenn man sich die Geschichte der Sozialdemokratie ein bisschen von weiter oben ansieht,
wie ernst ist die Situation der SPÖ?
Jetzt scheint ja auch die Führung, wo man in die Waage scheint,
irgendwo in einer Sackgasse geladen zu sein.
Ja, natürlich ist die Situation ernst,
weil man es in historischer Perspektive sieht,
ich kann mich noch erinnern,
dass 42% des Wahlniederlagen gesehen hat im Bund,
Franz-Gierer, ich kann mich sogar noch eine absolute Mehrheit erinnern,
da ist man natürlich weit entfernt.
Auf der anderen Seite sollte man eines nicht vergessen,
dass die Sozialdemokratie im Augenblick vollkommen dysfunktional ist
mit einer Parteiführung, die ihre Autoritäten nicht durchsetzen kann,
wo man auch das Gefühl hat, selbst wenn man auf der Seite dieser Parteiführung steht,
dass so gut nicht agiert, auf der anderen Seite einen innerparteilichen Rivalen im Burgenland,
der vielleicht, da kann man ja unterschiedlicher Meinung sein,
richtige oder falsche Politik macht, aber wo man, glaube ich,
nicht unterschiedlicher Meinung sein kann,
im Stil völlig überzogen und egomanisch und parteitschädigend auftritt.
Eigentlich ein autoritärer Rechtspopulist, oder?
Ja, wie sozusagen jemand, der nur auf sich schaut.
Ich würde das jetzt gar nicht so politisieren.
Und trotz all dem liegt man in den Umfragen ja immer noch bei 24 und 25 Prozent,
was zeigt, was für ein Potenzial das eigentlich gäbe.
Also wenn man in der Situation in Umfragen bei 24, 25 Prozent ist,
kann man sich circa vorstellen, wo man wäre, wenn man besser agieren würde.
Und das ist ja etwas, was man ja mitkriegt, wenn man mit den Menschen redet.
Also ganz normalen Leuten aus den verschiedensten Milieus,
wo ja viele sagen, ja, wir haben eine politische Krise in Österreich.
Wir haben eine dramatische politische Krise.
Wir haben die ÖVP, wir haben diese Regierung.
Wir haben die FPÖ, die ja selbst primär ein Symptom einer Krise ist.
Es bräuchte in dem Moment eine Sozialdemokratie, die auf der Höhe der Zeit ist.
Und das wünschen sich ja auch ganz viele Menschen.
Wolfgang Zahn, da hat die SPÖ nicht ein größeres Problem,
als das, was man jetzt versucht in Kärnten herauszufinden,
was da genau los war oder in Österreichs, die versuchen, das herauszufinden,
ist das nicht ein größeres Problem, was der SPÖ wird.
Ich würde zuerst gerne kurz auf Anton Bellinger,
Professor Bellinger, antworten direkt,
weil ich habe höchsten Respekt für ihre Arbeit mit ihrem Werk,
aber in diesem Punkt sehe ich wirklich fundamental anders.
Ich glaube auch, dass das eine liberale Außenbeschreibung ist,
die den Kern der Partei, wie er jetzt ist, gar nicht trifft.
Ich glaube, da geht es gar nicht um Personen,
sondern geht es konkret um Inhalte und diese Diskussion mit der SPÖ,
dass man immer auf die SPÖ schaut,
ist in Wirklichkeit ein Zeichen von sozialdemokratischer Schwäche.
Man muss sich, glaube ich, anschauen,
für welche Inhalte ein Hans-Peter Doskott-Zwischen besteht,
auch aber unabhängig von der Person,
und für welche Inhalte andere Flügel in der Partei stehen.
Und es gibt, glaube ich, vollkommen, hier sind Wörter genannt worden,
wie rechtspopulistisch, ego-manisch.
Ich glaube, da sind alles Zuspitzungen auf die Person,
die das Sache überhaupt nicht gerecht werden.
Sondern man muss sich einfach inhaltlich anschauen,
was sozusagen auf der Seite dieses Flügels,
wie der noch Hans-Peter Doskott-Zwischen steht, was da gemacht worden ist.
Man muss sich auch anschauen, warum es innerhalb der sozialdemokratischen Bewegung
für sehr viel Zustimmung sorgt.
Und ich glaube, es hat keinen Sinn, hier diese Art und Weise,
wie ich es jetzt gehört habe, mit dieser Dämonisierung vorzusetzen,
vorzufahren.
Weil aus meiner Sicht ist eines ganz klar,
was jetzt in einer Sozialdemokratie passiert,
ich glaube, es wird nicht helfen,
wenn außen eine Einigkeit einfordert,
die es ihnen einfach so nicht gibt.
Ganz egal, ob einem das gefällt oder nicht,
ob man das unverfindet oder nicht,
das ist einfach ein Faktum.
Und in einer Sozialdemokratie hat das immer.
Und das wissen Sie natürlich Herr Prof. Bellinkar,
das weiß doch Robert Miesig, das wissen wir hier alle,
in der Sozialdemokratie immer konkurrierende Strömungen gegeben.
Ich erinnere nur, war schon kurz gefallen,
an die alte Rivalität zwischen Karl-Rena und Otto Bauer.
Ich würde sagen, jetzt ähnlich wie vielleicht ein bisschen weit hinaus,
aber ich würde sagen,
einen ähnlichen Flügelkampf haben wir heute auch wieder.
Es gibt auf der einen Seite, das ist jetzt relativ weiss,
aber es gibt auf einer Seite quasi auch
die Positionen vom Karl-Rena,
der natürlich dafür gestanden ist,
durchaus auch populistisch zugespitzt,
aber der gesagt hat, die müssen aus Sozialdemokratie
die untere Mittelschichte vertreten.
Wir sind sozusagen organisch aus den Menschen,
sozusagen heraus aus der Mitte,
eine Vertretung sein
für halt damals was noch das Preuteriat,
stärker ausgeformt, aber für diesen Teil.
Und wir sollen eine organische Vertretung dieses Milieus sein.
Und die andere Seite,
dass halt eine Spur ideologischer gesehen hat,
die dann irgendwie mit Briefe mit Leo Trotsky geschrieben hat
und sozusagen von oben aus den Büchern heraus
am Austromaxismus gearbeitet hat.
In Wirklichkeit waren sich in vielen Fragen
eh sehr, sehr nahe beieinander.
Deswegen will ich das auch hier jetzt nicht überbewerten.
In Wirklichkeit sind die Unterschiede nicht so groß.
Aber ich glaube, das ist was ganz Normales,
was da jetzt auch stattfindet.
Ich finde, das sollte man nicht von außen überdramatisieren.
Man sollte nicht so...
selbst wird es ziemlich dramatisieren,
wenn man sich hier ZIP2-Interview
Anfang der Woche anhört.
Ich glaube, das ist wirklich meine persönliche Meinung,
dass es nicht hilft,
wenn man mit persönlichen Schuldzuschreibungen arbeitet.
Ich habe mir auch schon in Vorbereitung
auf diesen Medienauftritts sehr genau
in der Austria-Presse-Agentur angesehen,
von wo überall diese Diskussionen,
die jetzt als Führungsskursionen da wie auch immer,
wo die hergekommen sind.
Ich glaube, das kann jeder auch tun.
Ich glaube, dass da niemand den Kind von Traurigkeit war.
Kein Flügel. Man kann sich das wirklich anschauen.
Alle Seiten haben da Kräftigungen in die Mitte reingefeuert,
wenn ich das so sagen darf,
und haben zu diesem Konflikt beigetragen.
Also, da bin ich mir wirklich sicher,
es gibt da kein Schwarz oder Weiß,
es gibt da sehr viel Grau in der Mitte.
Und ich verstehe schon,
dass manche von außen sich wünschen würden,
dass eine Sozialdemokratie so oder so wäre oder anders.
Aber letztlich,
und das ist mein entscheidender Punkt hier jetzt,
ist, dass die Partei von innen selbst entscheiden.
Und man kann auch keine Einigkeit,
wie wir alle wissen, von außen verordnen.
Sondern da muss es intern einen Klärungsprozess geben.
Und wenn der dann da ist, wie auch immer er ausgeht,
dann kann man, glaube ich, weitermarschieren
und endlich der Aufgabe nachkommen,
die jetzt der Aufgabe der Zeit ist,
nämlich zu verhindern, dass die FPÖ in den Umfragen Nummer eins ist.
Weil der Fokus auf die FPÖ
ist nämlich ein klares Zeichen von Schwäche.
Wir müssen unsere eigenen Stärke erarbeiten.
Barbara Dort, wir sind die Chancen
im internen politischen Klärungsprozess nach Kärnten,
auf der Hunde Österreich.
Ich glaube, es ist wahnsinnig schwierig.
Also ich habe das Gefühl, dass dieser Zwist,
diese Auseinandersetzung zwischen dem Lager Randy Wagner
und dem Lager DOSCO-Zil
inzwischen irrational geworden ist.
Randy Wagner hat im Bild zwei Interviews selber angesprochen,
das ist ja ein Sonderparteitag,
das über so etwas nachdenkt.
Und ich sehe da momentan eigentlich auch die einzige Lösung,
weil es offenbar alle Vermittlungsversuche hinter den Kulissen,
die es ja vielfach gab,
wo Peter Kaiser, der Kernverlandeshauptmann,
ein wichtiger Mediator war,
dann auch irgendwann einmal aufgegeben hat,
weil er einfach gesehen hat, da stehen so viele persönliche
Kränkungen, Verletzungen, Animositäten
zwischen diesen beiden Personen,
dass es einfach nicht geht.
Also ich finde, es ist eigentlich ein Armutszeugnis für eine Partei,
dass sie über so etwas stolpert,
aber es ist wohl nicht das erste Mal in der Geschichte,
dass das passiert.
Insofern glaube ich, muss es offen ausgetragen werden,
transparent ausgetragen werden.
Und ich glaube, dass ich das mit dem DOSCO-Ziel angreide.
Wenn er glaubt, er kann es besser,
und ich glaube, es besteht kein Zweifel darin,
dass er das glaubt, das lässt er bei jeder Gelegenheit
die Medien wissen,
dann sollte er das auch
insofern offen ausgetragen, dass er sagt,
ich kandidiere bei einer Abstimmung gegen Rendi Wagner an,
und dann wird man sehen, wie die Partei sich entscheidet.
Ein Parteitag ist normalerweise geplant für 24,
also ziemlich lang her.
Jetzt gibt es den Ruf,
es muss relativ rasch nach dem Wald
und sagt es bei einer Sonderpartei,
da geben oder offenbar die Vorstellung ist,
der DOSCO-Ziel
und die Frau Rendi Wagner treten auf und sagen,
okay, wir möchten das,
und jenes entscheidet sich für einen von uns.
Wäre das aus Ihrer Sicht sinnvoller?
Ich würde es so ausdrücken.
Die Statuten und das Regelwerk der Partei
geben das absolut her, was Sie jetzt beschrieben haben.
Ich glaube, alle Seiten innerhalb der Partei,
wie ich auch Ihren Worten entnehme,
außerhalb der Partei, sind sich relativ einig,
dass es einen Klärungsprozess braucht.
Ich würde es auch nicht an Personen festmachen,
sondern wirklich an Inhalten und Strömungen,
sich aber vieles aufgestaut hat
und auch die jüngsten Ergebnisse nicht zu warnen,
wie sich das viele gewünscht haben.
Peter Kaiser, Barbara Dutt, sie muss gesagt,
er hätte mit seinem Ergebnis gern zu einer Stabilität
in der Sozialdemokratie beigetragen,
dass sie ihn leider nicht gelungen.
Und ich glaube, Peter Kaiser,
der mich auch Respekt aussprechen will,
er hätte gerne mit einem guten Ergebnis für Stabilität gesorgt.
Das hat sich da etwas...
Das hat sich Peter Kaiser aber auch
bei einem DOSCO-Zimmunbeitrag in die Wagner bedanken.
Ja, natürlich.
Das ist vollkommen richtig, wir alle wissen,
dass natürlich Konflikt-Dynamiken
oft auch unerfreuliche Nebenentwicklungen mit sich bringen.
Das ist sozusagen etwas Konfliktheoretisches.
Aber ich glaube, da hat sich etwas aufgestaut,
wo viele verschiedene Gründe und Personen daran beteiligt sind,
wo man wirklich auch die inhaltliche Ebene,
auch das zwischen Stadt und Land
und wie auch immer, zwischen Ländern und Hauptstadt,
nicht vergessen kann.
Das sind aber auch ganz normale Prozesse.
Und wenn das nun mal so ist, das ist, glaube ich,
in jedem Verein so, in jeder Familie so,
in jedem Unternehmen so, in jeder Partei so,
wenn sozusagen über eine große Frage
auf vielen verschiedenen Ebenen uneinigheit herrscht,
dann muss man im Idealfall
einen Weg finden,
um hier wieder schon erklären,
dass man gemeinsam weitergehen kann.
Das geht ganz nach Sonderpartei, da klar,
Robert Müzig,
kann man sich das vorstellen,
vielleicht vor einem Sommer,
eine große Versammlung, Sonderpartei,
alle sozialdemokratischen Delegierten sind da.
Danach wird abgestimmt,
Linie rennt die Wagner?
Das ist insofern realistisch,
es ist wahrscheinlich gar nichts anderes überbleibt
beim jetzigen Stand.
Wir wissen ja nicht, was da noch aufsteht.
Aber beim jetzigen Stand ist es auf jeden Fall besser,
das jetzt einmal abschließend zu klären,
weil die Person, die da einen Verlauern hat,
die hat dann Verlauern.
Auf der jeweiligen,
weder weiter Sticheln,
noch irgendwie weiter den Konflikt schönen.
Das wäre schon mal gut.
Es wäre nicht gut genug,
weil es würde nicht rauskommen,
was in Wien rausgekommen ist,
dass der Gewinner dieser Kampfabstimmung
auf die andere Seite zugeht
und wirklich eine Einigkeit herstellen kann.
Das wäre ein bisschen schwieriger,
aber auf jeden Fall ist es besser,
eine Entscheidung herbeizuführen.
Ich würde aber auch noch mal
auf den Wolfgang Zvander antworten,
weil ich bin total
seiner Meinung,
dass es natürlich um inhaltliche Klärungen geht.
Ich bin auch absolut seiner Meinung,
dass die verschiedenen
Strömungen gar nicht so weit auseinander sind.
Was ist denn die Grundauseinandersetzung?
Was soll eine soziale Demokratie heute sein?
Muss es die Vertretung
der ganz einfachen Leute sein,
die nicht wissen,
wie sie ihre Rechnungen bezahlen,
die in deren Leben ökonomischer Stress ist?
Oder soll sie so eine
Mittelschichtsozialdemokratie sein?
Was wir aus der Geschichte wissen,
ist, dass die Sozialdemokratie dann erfolgreich war,
wenn sie beides war.
Schon beginnend
bei Viktor Adler, wo sie eine
demokratische und soziale Reformpartei war
und das alles gut zusammengebunden hat.
Deswegen glaube ich ja eben nicht,
dass die Auseinandersetzung
eine wirklich grundsätzliche ist,
sondern sie ist eine Auseinandersetzung,
die dynamisch
wissfunktionalen Persönlichkeiten
in Wirklichkeiten angezündet wird.
Insofern
ist natürlich die Auseinandersetzung
dann bei einem Partei-Tag,
die wird das nicht lehren,
die wird das nicht weiterbringen.
Dass diese Personen,
wer muss ja mit den Leuten in der Basis,
ich habe jetzt übrigens sehr viel mit ihr gesprochen,
wo du einfach hörst,
wir finden
die Parteivorsitzende sympathisch,
sie macht das akur, aber wollen,
dass sie das nicht verabschieden.
Sie sagen gleichzeitig,
und der DOSCO-Ziel hat vielleicht mit Föhn recht,
aber so kann man das nicht machen.
Und das ist ja,
die Leute haben ja recht,
die Leute haben ja einfach recht
und vor diesem Hintergrund
haben wir eine Lösung herbeifügt.
Ich möchte jetzt gleich die Tonya Masturbano fragen,
wie denn die Italien das gelöst wurde,
wo sie in der demokratischen Partei
und dort im Sozialdemokratien
endlich gegeben haben.
Witter eines solchen Parteitags
möglicherweise
verstärkt,
dass eher die Krise und die Stürme
oder die Spaltungstintenz weiß,
dass sie das gelöst haben.
Ich bin skeptisch,
weil ich in der
SPÖ,
in der Sozialdemokratischen Partei
in Österreich
eines vermisse
und das hängt gar nicht
zusammen mit DOSCO-Ziel
oder Rendi Wagner.
Es geht immer nur um
Taktik.
Es geht kaum um
langfristige Strategien.
Das in der Sozialdemokratie
ein sicherheitspolitischer Diskurs,
ein Diskurs über
die Verteidigungspolitik
Österreichs
eigentlich nicht stattfindet.
Ich sehe ihn zumindest nicht.
Spricht ja
eine besondere Sprache
und zeigt, dass die Frage
DOSCO-Ziel oder Rendi Wagner
nur am Rande
von Bedeutung ist,
dass die Sozialdemokratie
in Österreich
zwischen Neuesiederssee
und Bodensee
verprovinzialisiert ist,
versumpert ist.
Die Partei, die einmal
die internationale Solidarität
auf ihre Fahnen geschrieben hat,
ist ausgesprochen
nicht internationalistisch.
Die internationalen Fragen
spielen eine ganz geringe Rolle
in der Debatte.
Es geht hier um persönliche,
verständliche Eitelkeiten,
es geht um
richtige Taktik oder falsche Taktikvorstellungen,
aber
was die Sozialdemokratie
in der Mitte des 21. Jahrhunderts
tun soll,
welche Megatrendse
aufgreifen soll,
statt sich ständig in klein klein
zu vergeäuten.
Megatrend zum Beispiel
Feminisierung
der Politik.
Megatrend zum Beispiel
Europäisierung der Politik.
Alles das
oder auch Megatrend Bildung.
Es gibt
in den letzten Jahrzehnten
hat das eine Bildungsexplosion
in Österreich gegeben.
Was ist die Antwort der Sozialdemokratie?
Ich habe sie nicht ernsthaft wahrgenommen.
Die Debatten geht darüber hinweg,
wie kann die Sozialdemokratie
diese Megatrends
für sich nützen
und die Megatrends
für die Wirtschaft nützen.
Bruno Kreiske hat einmal,
ich bin kein Bruno Kreiske Fan
bei survey, aber Bruno Kreiske
hat seinen Aufstieg
vom Oppositionsführer
zum erfolgreichsten
Bundeskanzler der Geschichte
Österreichs gemacht,
in dem er
einen Slogan geprägt hat.
Modernisierung.
Darunter war vieles zu verstehen.
Von der Bildungspolitik
und so weiter und so fort.
Nun kann modernisierung
was 1970 modernisierung war
nicht 2023
modernisierung sein.
Aber es wäre die Frage zu stellen
was ist denn modernisierung?
Die Sozialdemokratie
wenn sie eine Reformpartei sein will
wenn sie für die sozial
schwächerem da sein will
muss sich ja mit den großen
Strömungen
in der Gesellschaft auseinanderzusetzen
und die großen Strömungen
und die großen Bewegungen
werden nicht am Ufer des Neussiders
Sees, auch nicht am Ufer
des Bodensees gemacht.
Tonya Mastro Bruno
die SPÖ
ist ja nicht allein in der Welt
Österreich ist auch nicht da rein
in der Welt solche
Fragen wie
organisiert man sich langfristig
wie kann man
sagen wir wollen eine
Modernisierung eines Landes
und gleichzeitig die individuellen Machtkämpfe
die hat es ja in der
italienischen
demokratischen Partei bei den Sozialdemokraten
auch gegeben. Wie ist denn das gelöst worden?
Ich glaube Professor Bellinke
hat absolut den Punkt getroffen
was heißt Modernisierung
und sehr lange hat die Linke
auch in Italien Modernisierung
als
also darin verstanden
dass man eben diese neoliberistische Agenda
zum Beispiel führt
und ich glaube dass die junge Generation
die präkarisiert worden ist
durch diese sehr starke
neoliberale
Agenda die ja auch
vor allem von linken Regierung
durchgesetzt worden. Ich bin gerade in Athen
ich muss gleich zu
dieser Mega-Demo
wir wissen auch in Athen, ich meine die ganze
Austerität ist vor allen Dingen
zunächst von der Pasock-Regierung
der Einschnitte in Renten
in Gehälter ist
von dem armen Georgius Papandreou
erstmal vollzogen
worden.
Das heißt und der erste
ich meine der Reformator in Deutschland
der Agenda 2010 durchgeführt hat
der hieß Gerhard Schröder, das war nicht Angela Merkel
das heißt das ist die Böde
das ist glaube ich das Gewicht was immer noch
auf der linken
was immer noch die Linke sehr
in Krise
führt weil es
in jeder sozialdemokratischen
oder sozialistischen Partei in Europa gibt es
eben diese zwei Seelen
aber die neue Partei-Vorsitzende
in Italien, Ellie Schlein
ist ja jemand der gar nicht
dass diese Tradition kommt. Nein und
Ellie Schlein sagt auch sie greift
eben die reformistische Agenda
der vorherigen Regierung an
und in 9 von 10 Jahren
von letzten 10 Jahren war die Partito Democratico
ja an der Regierung
sagt zum Beispiel der Jobs Act
diese Liberalisierung der Verträge
das war ein Fehler
und was auch ein Skandal ist
ich meine in all diesen Jahren hat es die
Partito Democratico nicht geschafft
den Mindestlohn einzuführen in Italien
und der steht ganz ganz oben
auf der Agenda von Ellie Schlein
wir haben seit Jahren in Italien
eine riesige
also ganz ganz
viele jugendliche
Millionen Leute
haben sofort nach dem Abschluss
in einer Uni
weil sie lächerliche Eintrittsgehälter haben
lächerliche, absolut
bemütigende Eintrittsgehälter
Sie müssen dann weg
zu der Demo in Italien
aber ich möchte noch eine Frage
der Aufstieg von Meloni
der Aufstieg
einer rechtsradikalen Partei
zur Führung der Regierung
ist das von den
Sozialdemokraten ignoriert worden
unterschätzt worden
war das eine Frage der Diskussionen
auch in der Partito Democratico
wie kann man das verhindern
oder hat man das irgendwie
gehofft das wird einfach von selbst
vorbei gehen
ja das war ja auch die Frage
ich meine Enrico Letta hat bei der letzten Wale
es nicht geschafft eine Verbündnis
mit den fünf Sternen zu machen
das war auch aufgrund dieser
zentristischen Tendenzen
in seiner Partei die wollten einfach nicht
den noch mal koalieren
weil die hat die Draghi Regierung gestürzt
das heißt was Ellyschlein
auch indirekt signalisiert ist
dass die Zukunft des Partiodemokratikos
kann ja nicht die Zukunft
einer mehrheitlichen Partei sein
die hat einfach nicht die Kraft dafür
aber erstens seitdem sie Sekretärin ist
ist die Partito Democratico
schon drei Punkte in den Umfragen
gestiegen und zwar
hat sie eben sie nagt an den fünf Sternen
weil die fünf Sternen ist es auch
die linke Wähler die sind
die waren eben enttäuscht von diesem
neoliberalen Kurs der Partio Democratico
von dieser zentristischen
immer Tendenz und die sind eben zu den
Chiquestelle gerannt
und jetzt kommen sie zurück
dank Ellyschlein das ist der erste Punkt
der zweite Punkt die schaut natürlich
auf die Gewerkschaften
eben auf die Chiquestelle
um in Zukunft einen Bündnis zu schön
dass diese Rechte in Italien
schlagen kann
was funktionieren kann ich meine es ist wirklich
immer wieder entstehen
diese zentristischen Parteien
und dann wenn man wählen geht
sind diese zentristischen Parteien
auch Splitterparteien der Partito Democratico
immer bei acht oder fünf oder
höchstens zehn Prozent
es klappt nicht und links sind eben
riesige Felder freigeworden
und diese Felder will eben Ellyschlein
auf jeden Fall besetzen
das tut sie jetzt
das signalisiert sie ganz stark
und ich, das ist der letzte Satz
und ich glaube die einzige Gefahr ist
dass sie von den Apparatschis der Partei
zurückgefiffen wird irgendwann
also dass irgendwann
diese Schwierigkeiten haben wir ein paar andere Partei
mit ihr auch sie nicht ganz unbekannt
Donia Masturbano vielen Dank
Barbara tut diese Frage
die eigentlich
die zentrale Frage
wahrscheinlich der nächsten Jahr sein wird
wie kann man verhindern, dass etwas passiert wie in Italien
wo Meloni jetzt die rechtsextreme
der Regierungschefinist bei uns
die FPÖ ist vorhin
inwiefern steht das
in den Debatten innerhalb der SPÖ
auch wirklich als Thema da
oder wird das verdrängt?
Nein ich glaube das steht als Thema
das schwingt immer mit
das ist ja ein Thema das die SPÖ seit Langem auch begleitet
da gab es ja dann auch immer zwei Theorie
die eine es man nähert sich doch der FPÖ an
und kooperiert mit ihnen und hält sie im Zaum
und die andere Theorie die finde ich die bessere
und hoffentlich auch dies die sich am Ende durchsetzen wird
also sagen, kehre mit zurück
zu unseren Wurzeln und machen wir
im besten Sinne sozialistische Politik
kümmern wir uns um die Sorgen und Anliegen
der Menschen gehen wir auf die Leute wieder zu
die die FPÖ gewählt hat
also ich glaube es geht ja vor allem auch darum
als Aussicht der SPÖ
sich nicht nur mit Herrn Kickel als Person auseinander zu setzen
sondern mit den Menschen die Kickel wählen
und mit den Ursachen warum
Kickel gewählt wird
und da gibt es viele Antworten die die SPÖ geben könnte
und das ist das was man Herrn Dostko Ziel
immer Kritik an seinem persönlichen Stil
den ich unmöglich finde
so gut erhalten muss
dass er im Burgenland im Kleinen
und darf nicht vergessen das Burgenland
hat gerade mal 300.000 Einwohner
also das ist so viel wie Favoriten
und Simmering zusammen
um auch die größten Ordnung in diesem Konflikt
einmal finde ich klar zu machen
aber Herr Dostko Ziel zeigt im Kleinen
im Burgenland wie das gehen könnte
Anstellung pflegender Angehöriger
gratis Kindergarten
in das Lohn
also das sind viele Dinge die er gemacht hat
die glaube ich eine Antwort sein können
auf die Frage wie stoppen wir die SPÖ
Herr Zwangler ist das ausreichend
oder muss man nicht auch eine Antwort auf die Frage geben
brauchen wir in Österreich
eine große Allianz aller demokratischen Parteien
die aufbauen
die sagen ja
wir müssen verhindern
dass es eine italienische Entwicklung
oder ungarische Entwicklung
oder was auch immer die Entwicklung sein wird
ich habe es ihr schon zart angedeutet
ich bin der Meinung dass diese Schilden
auf Koalitionsfragen ein Zeichen der Schwäche ist
und dass wir uns eher bemühen sollten
wieder zu einem Zeichen der Stärke zurückzukommen
da würde ich mich auch zwischen Anton Beleck
und Barbara Doth einordnen
Anton Beleck hat, da muss ich jetzt wieder kurz widersprechen
was mir leidtut, weil ich sie wirklich extrem schätze
aber sie haben vor einer
Provinzialisierung gewarnt
Barbara Doth
das ist das klein Kleinen Burgenland
angesprochen, aus meiner Perspektive
ich sitze hier als Landesgeschäftsführer
in Niederösterreich
und diese Provinzialisierung die ich da höre
ich weiß dass das negativ besetzt ist
ich möchte jetzt bewusst positiv besetzen
die ist das um und auf
weil was haben wir in Niederösterreich
uns sozusagen vorgenommen gemeinsam
mit dem Landespartei
dass wir wirklich eine Politik machen wollen
und auch nur eine Kollektion
gehen werden wenn das kommt
wenn wir tatsächlich den Menschen vor Ort
einen guten Vorteil verschaffen können
mit unserer Politik, sonst gehen wir in eine Opposition
und ich glaube es kann in dieser Frage
gar nicht genug klein klein sein
ich glaube dass das genau das ist was viele Menschen
von uns nicht mehr hören wollen
dass wir sagen ja
wir kümmern uns um die ganz großen Sachen
und um die Megatrends wie das hier genannt wird
aber in Wirklichkeit ist uns dies vollkommen egal
wie die Leute in den Bezirken
Querdos Land leben
aber ganz ohne die Megatrends
es geht absolut nicht ohne die Megatrends
die Megatrends sind ganz wichtig, da darf man auch nicht ignorant sein
und ich glaube jeder politisch interessierte Mensch
wird sich automatisch, also von mir kann ich es wirklich
ganz ehrlich sagen, für diese Megatrends wirklich
interessieren, aber das um und auf
sind, dass man tatsächlich
die konkrete Lebensrealität der Menschen
in Verbindung bringt mit diesen Megatrends
die Megatrends alleine bringen uns nichts
wenn wir nicht die Menschen in den Bezirken abholen
und wirklich ihnen dort das Gefühl geben
dass die Sozialdemokratie dafür da ist
um den Leuten dort einen konkreten Vorteil
zu verschaffen, wir haben uns jetzt auch ganz bewusst
vorgenommen, dass wir wieder stärker
die arbeitenden Menschen ansprechen wollen
natürlich nicht exklusiv, aber dass wir das
wirklich in den Vordergrund rücken wollen
dass diese Menschen durch die Politik der SP
in Niederösterreich einen Vorteil haben sollen
und das auch spüren sollen
die arbeitenden Menschen sind in Österreich
zu 60 Prozent, 70 Prozent
migrantisch, also da kommen wir dann sofort
wieder zur Frage, wie ist das mit den Einbürgerungsschwierigkeiten
wie ist das
mit der Migrationspolitik
in Österreich
das natürlich extrem inklusiv
mir ist tatsächlich von vollem Herzen
vollkommen egal, wo jemand herkommt
jemand der bei uns ist
und hier sich einbringt, ein arbeitender Mensch ist
das wäre ja verrückter Unterschiede zu machen
das ist natürlich absolut part of the deal
wie man es so schön sagt, aber ich glaube
man muss sich trotzdem einfach anschauen, wie ist die Stimmung
vor Ort, was haben die Menschen für den Spür
was können wir da konkret für die tun
und dann tut man sich wahrscheinlich auch mit den Megatrends
wieder ein Stück leichter
und wir haben uns das sozusagen programmatisch so vorgenommen
und ich glaube das sind wir auf einen recht guten Weg
ich glaube das ist jetzt
ein bisschen begriffskolastisch, was wir hier betreiben
dann nennen wir es nicht
Provinzialisierung
der SPÖ
sondern was Herr Bellinka angesprochen hat
würde ich dann eher als Infantilisierung
bezeichnen, weil
natürlich geht es nicht darum, dass die
Provinz der ländliche Raum die kleinen Teile
da jetzt runtergemacht werden
es wirkt aber auch bei den Menschen
es geht ja um eine
geistig-intellektuelle
Diagnose
in dem Fall
und die gibt es natürlich schon
da hat Herr Bellinka natürlich vollständig recht
das kann man auch leicht erklären
seit wann haben wir die Situation
seit dem Rücktritt von Christian Kern
ich glaube im Jahr 2017, 2018
hat man eine Situation
wo man eine Partei vorsitzende hat
die die Führung in dieser Partei nur
in geringen Maße auszuüben
ist die sich dauernd wehren muss
dass sie nicht gestürzt wird
dass dann natürlich wenig Energien
für die wesentlichen auch politischen Debatten bleiben
ist ja klar und das kann man natürlich
dann auch unter dem Schiffere der
Provinzialisierung ab
sozusagen verbugen, das hat ja natürlich
nichts mit Provinz zu tun
ich sage jetzt mal Andreas Pabler ein erfolgreicher
Sozialdemokratischer Bürgermeister
ist in dem Sinn auch Bürgermeister
in der Provinzgemeinde
aber er hat nichts Provinzielles
das ist natürlich das was man natürlich auch bedenken muss
einsatz
oder ein Gedanke den wir hier noch
einbringen sollten
der auch ein bisschen mitschwingt die ganze Zeit
ist natürlich das in der sozialdemokratischen
DNA
auch immer drinnen stecken muss
Protestpartei zu sein
gegen Verhältnisse die die Menschen knechten
wir haben in unserer Gesellschaft
und aus guten Gründen
viel Wut, viel Unzufriedenheit
und viel Energie für Protest
und im Moment holt das natürlich
hauptsächlich die FPÖ ab
es ist natürlich schwierig für eine
Sozialdemokratie die einerseits
dieses in ihrer historischen DNA
hat eine Protestpartei
eine Revoltepartei zu sein
gegen herrschende Verhältnisse
aber natürlich seit hundert Jahren auch irgendwie
Staatspartei ist so dass das ihr kaum mehr
zugeschrieben wird
aber es ist natürlich möglich beides zu sein
vernünftige Partei
die sozusagen auch die Gesellschaft
das Gemeinwesen zu verwalten
mit vernünftigen Argumenten
mit vernünftiger auch Masung ziebel
aber
diesen Stachel des Protestes
das sich nicht abfinden mit Verhältnissen
die kritikwürdig sind
bei zu behalten das hat sie immer geschafft
das hat sie geschafft wenn sie erfolgreich ist
das kann sie auch heute schaffen
hat ein bisschen in Amerika schon bei hinten geschafft
der ja sowohl linken Flügel
der Demokraten als auch
du musst das auch zusammenhalten
du musst deine Balance halten
also sozusagen überflügend
da waren zu reden Olaf Scholz
hat das auf seine Weise auch geschafft
Fliegen kann man nur mit zwei Flügel
Anton Bellinger
wie will die SPÖ
den Aufstieg Kickels
in Schach halten
wird das wahrgenommen
wie wird das wahrgenommen
was müsste sie tun
um jetzt in dieser entscheidenden Frage
den Aufstieg der SPÖ
zur Führung in diesem Land zu stoppen
ja ich möchte nur
zunächst sagen
dass selbstverständlich Megatrend
heruntergebrochen werden müssen
auf die betroffenen Menschen
und da muss eine Partei wie die Sozialdemokratie
natürlich genau jeweils rechnen
was ein Megatrend
bedeutet welche Optionen
eröffnet
für die Menschen in der Gesellschaft
für die Menschen in Österreich
für die Menschen in den einzelnen
Bundesländern Österreichs
aber was
die Sozialdemokratie machen müsste
ist
weniger Taktik
und mehr Strategie
ich beobachte
dass in Österreich die Sozialdemokratie
genauso wie die anderen Parteien
zumindest die traditionellen
Parteien nicht unbedingt
die Grünen und die Neos
dass sie
gebannt auf die jeweilige
Sonntagsfrage schauen
auch das Schicksal
der Parteivorsitzenden
wird abhängig gemacht
davon ob die SPÖ zulegt
oder nicht zulegt
so als wären am nächsten Sonntag
immer die großen entscheidenden Wahlen
dass man auf allen schaut
ist selbstverständlich
mit Demokratie zu tun
aber diese Kurzfristigkeit
auf Kosten einer
Langfristigkeit
auf Kosten einer Strategie
aufnehmen
dass man vielleicht für einige Zeit
für kurze Zeit
für kürzere Zeit Wahlen
auch nicht gewinnen kann
verlieren wird müssen
für eine solche Strategie
sich überhaupt keinen Platz
in der sozialdemokratischen Partei
also Strategie
natürlich jetzt
vor allem
an der nächsten Nationalratswahl
die vermutlich 2024 sein wird
führt kein Weg vorbei
aber die jeweilige
Sonntagsfrage es wird nicht jeden
Sonntag in Österreich
Wie ist Kickel in Schach zu halten
was kann, wie ist hier die Aufgabe
der Sozialdemokratie
ja die Sozialdemokratie
hätte zum Beispiel auf die Aussage
von Bundeskanzler Nehammer
die Neutralitätsdebatte
in Österreich ist beendet
reagieren müssen aber
wir führen sie jetzt
die Sozialdemokratie
die ja schon
stattfindende Sicherheitsdebatte
und Neutralitätsdebatte
einzelnen Personen
überlassen der Frau Dr. Grieß
zum Beispiel
die einen offenen Brief initiiert hat
an den Herrn Bundeskanzler
ohne dass sie eine entsprechende Antwort
bekommen hätte
also dass man beobachten kann
wie sehr alle traditionellen
Parteien auch die sozialdemokratischen
Parteien
sich scheuen diese Debatte zu führen
das endet sofort
bei der ersten Aussage
die Leute in Österreich wollen das nicht
es stimmt die Mehrheit
in Österreich will derzeit
nicht über eine
mögliche Aufgabe der Neutralität
und die
einzig logische Konsequenz
den Beitritt
zu NATO diskutieren
trotz Finland
Schweden aber
als die Regierung
Franicki Mock
Ende der 1960er Jahre
für sich beschlossen hat
wir werden den
Beitritt zur Europäischen Union
vorantreiben
das ändert der 1980er Jahre
das war jetzt mein Versehen
das ist alles schon mal so lange zurück
bei einer Mehrzahl in Österreich
gegen Österreichs Beitritt zur Europäischen Union
Franicki und Mock
und auch Andrei
Jankovic
Busek und so weiter
Edera haben zustande gebracht
dass
die Volksabstimmung in Österreich
mit zwei Drittel Mehrheit für den EU
Beitritt ausgegangen ist
in einer Umbruchsituation
wie jetzt
ist eine Frage der Orientierung
der grundlegenden Orientierung
das Fundament dafür damit sich eine Demokratie
wieder
wie wieder Boden unter den Befüßen
schaffen kann
wie das in Österreich zur Zeit gefragt ist
das war eine Diskussionsrunde
über die innenpolitischen
Stürme in unserem Land
inklusive eines Wichses
von der Nachbarland Italien
ich bedanke mich sehr herzlich fürs mitmachen
Einschätzungen und Trends
und so manche exklusive Informationen
gibt es regelmäßig im Falter
jede Woche
ein Abermore, das Falter darf ich Ihnen daher
herzlich empfehlen
im Namen des gesamten Teams verabschiedet
bis zum nächsten Sendung
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Das Comeback der rechtsextremen FPÖ und die Selbstzerfleischung der Sozialdemokratie erschüttern die heimische Politik. Zu hören: Politikwissenschaftler Anton Pelinka, Journalist Robert Misik, SPÖ-Niederösterreich-Politiker Wolfgang Zwander, Barbara Tóth (FALTER) und für einen Blick auf die Sozialdemokratie in Europa die italienische Journalistin Tonia Mastrobuoni (La Repubblica). Moderator Raimund Löw begleitet Sie durch die Sendung.
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