11KM: der tagesschau-Podcast: Niedriglohn: "Ausgequetscht wie eine Zitrone"

tagesschau tagesschau 6/15/23 - Episode Page - 33m - PDF Transcript

Wisst ihr eigentlich, wie viel eine Postboot hinverdient?

Deutschland hat einen der größten Niedriglohnsektoren in Europa.

Und damit eine Mittelschicht, die gerade jetzt in der Inflation

teilweise kaum genug Geld zum Leben hat.

Trotz Vollzeitjob.

Manchmal wird man wie eine Zitrone ausgequetscht

und zum Schluss im Alter wird dann auch noch die Schale abgerieben.

In dieser Folge 11km lernt ihr das Leben von Postbootin Ilona kennen

und erfahrt dann auch, wie viel sie verdient.

Und ihr erfahrt, warum die deutsche Politik die Niedriglohnsektor hat

so groß werden lassen und wie es anders hätte laufen können.

Denn Postbooten, die verdienen nicht überall in Europa so wenig.

Julia Friedrichs ist eine renommierte Journalistin für Themen

rund um soziale Gerechtigkeit, Lohnungleichheit und Arbeitsbedingungen

und Autorin mehrerer Bücher.

Sie hat Ilona über ein Jahr begleitet, zusammen mit einer Co-Autorin

für zwei Dokus bei 45 Minuten vom NDR.

Der neueste Film ist gerade erst draußen.

Ihr hört 11km, der Tagesshop-Podcast.

Ein Thema in aller Tiefe.

In unserer Homebase, der AID-Audiothek

und überall dort, wo ihr Podcasts hört und abonniert.

Heute ist Donnerstag, der 15. Juni.

Und damit veröffentlichen wir unsere hundertste Folge.

Mein Name ist Victoria Michalsack.

Julia, herzlich willkommen.

Hallo.

Ilona ist Anfang 50 und Briefzustellerin Postbootin.

Ich bin sehr gerne draußen und bekomme noch irgendwo die Natur mit.

Man hat auch hier und da, wird man gekannt, dass man Hallo hat.

Man gehört irgendwo dann auch zum Viertel dazu, wenn man zustellt.

Man ist ein Teil des Viertels, das finde ich sehr schön.

Sie macht das in Bremen, lebt aber eine gute halbe Stunde,

entfernt in Delmenhorst.

Delmenhorst ist kein wohlhabender Ort.

Und Ilona lebt auch dort, weil die Miete günstig ist.

Sie lebt in einem kleinen Reihenhäuschen, 70 m² Wohnfläche.

Zahlt dafür so gut 600, knapp 700 Euro warm.

Und lebt dort mit ihrem Mops Louis, mit dem sie hochkerne spazieren geht.

Sie hat drei Kinder großgezogen, die jetzt erwachsen sind.

Und ihr Mann ist leider sehr früh gestorben.

Ilona ist wirklich eine wahnsinnig stoische Person,

die sich nur in den äußersten Notfällen beklagt.

Erst mal versucht, das Gute zu sehen, die Dinge anzupacken,

Lösungen zu finden.

Ilona steht früh auf.

Das weiß man ja von der Post.

Sie hat dann auch noch einen relativ langen Weg mit Bus und Straßenbahn

nach Bremen.

Ein Auto kann sie sich nicht leisten.

Das heißt, es geht ganz früh los gegen sechs bei der ersten Runde

mit dem Mops.

Und dann bereitet sich Ilona morgens immer schon das zweite Frühstück vor.

Da kocht sie sich nämlich Porridge.

Und das ist wichtig, um zu verstehen, was Ilonas größtes Problem ist.

Das, was sie verdient als Briefzustellerin,

reicht nämlich so gerade eben für den Monat.

Und manchmal nicht mal das.

Und Ilona weiß, dass sie auf ihrer Tour auf keinen Fall Hunger bekommen darf,

weil sie eben kein Geld hat, um sich ein Brötchen zu kaufen,

eine Döner, ein Stück Pizza, was auch immer.

Die Haferflocken, die ist sie dann so gegen 10.30 Uhr im Depot,

in dem Postdepot.

Und sie macht es, weil es so gut nachquillt im Magen, wie sie sagt,

und eben lange satt macht für wenig Geld.

Manchmal wünsche ich mir genauso, wie jeder andere Mensch auch,

dass man vielleicht auch mal einfach einkaufen gehen könnte,

ohne auf alles zu achten.

Und ich habe dann auch gesehen, als ich mit ihr dort war,

dass ihre Kollegen das genauso machen.

Also das ist quasi das Wundermittel,

um nicht Hunger zu bekommen auf der Tour.

Guten Appetit.

Wie genau ist sie da angestellt?

Ist sie bei der Deutschen Post?

Nee, sie ist bei einem privaten Briefzusteller,

der in Bremen und Umgebung relativ großer Arbeitgeber ist.

Das heißt, es ist ein Konkurrent der Post.

Und die Idee ist, dass man bei den Löhnen ein bisschen niedriger liegt,

also weniger zahlt.

Deshalb eben die Briefzustellung auch günstiger anbieten kann.

Kunden sind ja die Stadt Bremen zum Beispiel,

aber auch Behörden, Krankenkassen, viele Großkunden.

Und die Arbeit ist aber vergleichbar

mit der von Kollegen der Deutschen Post.

Das heißt, sie hat ihre Touren pro Tag,

sie sortiert im Depot die Briefe

und dann verteilt sie die,

entweder mit dem Fahrrad oder mit einem kleinen Handwagen.

Wie ist sie zu diesem Job gekommen?

Sie hat eigentlich IT-Fachkraft gelernt,

hat sich dann um die drei Kinder gekümmert

und war dann ein bisschen raus, dann starb ihr Mann.

Und sie hat sich daran erinnert, zum einen,

dass sie als junge Frau schon mal das als Nebenjob gemacht hat

bei der Post, zum anderen aber vor allem,

dass das der Beruf ihres Vaters war.

Ilonas Vater war Briefträger, noch ganz klassisch.

Und sie hat damals eben erlebt, dass das ein Beruf war,

der die ganze Familie ernährt hat.

Er hat das auf Baldrum gemacht.

Sie hat mir auch Fotos gezeigt.

Das war auf Baldrum?

Die hatte sie rausgesucht und hatte sie auf den Tisch gelegt

in ihrem kleinen Wohnzimmer.

Die waren das die Bilder von Baldrum.

Ihr Vater am Strand, ihre Mutter am Strand,

der Vater in einem schönen Postuniform,

der Vater als Scheiterbeamter, dann in der Postfiliale,

ganz idyllisch sah das aus.

Es war immer ein Auto vorhanden, sag ich mal so.

Wir haben Urlaub zwar bei Verwandtschaft gemacht in Ostfriesland,

aber dann haben wir was.

Ich sind mir dann Eis essen gegangen, auch mal ein bisschen größeres.

Wir sind auf die Inseln rüber gefahren.

Es war immer genügend Geld da.

Meine Mutter hat zu der Zeit noch Teilzeit dann gedroppt.

Meine Eltern haben sich soweit gut und sicher wirtschaftlich gefühlt,

das würde ich sagen.

Und das war eben ihre Erinnerung an diesen Beruf,

dass das einer ist, mit dem man in die gesicherte Mittelschicht kommt.

Und das war aber schon auch ein kleiner Moment,

in dem sie was wirklich selten ist, ein bisschen bitter wurde,

als sie eben erzählte, dass dieses Modell,

wie es ihr Vater kannte,

mit ihrem Arbeitsalltag nichts mehr zu tun hat.

Warum ist er so anders?

Also zum einen ist bei ihr die Arbeitsbelastung viel, viel höher.

Ihr Vater musste viel weniger Briefe pro Schicht austragen.

Der hat dann noch mit den Kundinnen, waren es meistens,

also den Leuten, denen er Briefe gebracht hat,

einen Kaffee getrunken.

Am Ende des Monats auch mal ein Liekirchen.

Der Briefträger, der auch immer weiß, was ist bei wem los.

Der hatte aber vor allem auch Extras Urlaubsgeld, Weihnachtsgeld,

das sogenannte Large-Geld.

Das hat mich besonders fasziniert.

Also wenn seine Schuhe abgelaufen waren, hat der Geld für neue Schuhe bekommen.

Large-Geld heißt das?

Large-Geld, genau.

Und das ist dein Geld für die Schuhe?

Genau, das steht so ein bisschen darum, dass sie das Gefühl hatte,

damals hat sich der Arbeitgeber schon ums Gesamte gekümmert.

Ihr Vater, als er alt war, der ist leider auch verstorben,

aber seine Rente war höher als Ilonas Netto-Lohn.

Also es gibt einen großen Unterschied zwischen dem,

wie Ilonas Vater gearbeitet und gelebt hat,

im gleichen Beruf als sie heute.

Was hat sich in der Zwischenzeit verändert?

Um das zu verstehen, muss man so zurückreisen zum Anfang des Jahrtausend,

also zu den frühen 2000er-Jahren.

Damals hatte Deutschland ein Riesenproblem.

Es gab fünf Millionen Arbeitslose.

Deutschland galt als kranker Mann Europas,

das heißt als Volkswirtschaft, die nicht funktioniert.

Und Gerhard Schröder, damals Kanzler, war mit dem Versprechen angetreten.

An einer einzigen Frage, an der nämlich,

ob es einer neuen Regierung gelungen ist,

die Arbeitslosigkeit massiv zu senken,

daran wollen wir gemessen werden.

Seine Idee damals war eben so ein bisschen das Motto,

besser eine schlecht bezahlte Arbeit als keine Arbeit.

Und deshalb hat er den Niedriglohnsektor ausgebaut,

also Jobs, bei denen man relativ wenig Geld verdient.

Er hat den Unternehmen da relativ viele Möglichkeiten gegeben.

Wir wissen, welche gewaltigen Veränderungen

an der ökonomischen Basis unserer Gesellschaft stattfinden.

Wir müssen deshalb auch den Kündigungsschutz für Arbeitnehmerinnen

und Arbeitnehmer, und natürlich auch für die Unternehmen,

besser handbehabbar machen.

Man konnte zum Beispiel Laie und Zeitarbeit viel umfangreicher einsetzen.

Es gab die sogenannten Ich AGs,

das heißt, so kleine Selbstständige wurden gefördert

und es wurde generell viel einfacher,

Out-to-Sourcen, Subunternehmen zu beschäftigen.

Schon ein Gesamtpaket der Lockerung.

Und er hat Hartz IV eingeführt, das werden ja die meisten noch wissen.

Ja, Peter Hartz, an dem Namen kommen wirklich fast keiner vorbei.

Das war der Kanzlerberater und Ökonom,

der das Hartz-Konzept oder die Hartz-Reform entwickelt hat.

Ich habe nochmal nachgeschaut,

2002 wurde das Ganze entwickelt,

2005 wurde Hartz IV dann eingeführt.

Herr Bundeskanzler, wir haben hier die Zukunft

für Millionen Arbeitslose konzipiert.

Wir konzentrieren uns darauf, wie wir die Arbeitslosen

in eine Niedriglohn-Beschäftigung kriegen.

Das hat vor allem den Druck auf die Leute erhöht,

die ihren Job verloren haben.

Vorher hatte man immer noch die Sicherheit,

wenn du dann einen neuen Job suchst,

dann muss der so ein bisschen nach der Ausbildung

und auch nach dem Lebensstandard zu deinem alten passen.

Gerhard Schröder hat eingeführt,

nee, du musst jeden Job annehmen.

Und damals ist der Niedriglohnsektor sprunghaft angewachsen.

Das heißt, er ist relativ schnell um 10, 11, 12 Prozentpunkte größer geworden

und war dann bei über 20 Prozent.

Das heißt, zeitweise hat jeder Vierte in Deutschland

im Niedriglohnsektor gearbeitet.

Also, um das nochmal klarzumachen, ich habe es vor dieser Folge nachgeschaut,

die Zahlen für 2022, für letztes Jahr.

Ein Lohn gilt als Niedriglohn,

wenn man Vollzeit 2100 Euro brutto oder weniger verdient.

Also, es sind die Jobs, von denen Politiker immer sagen,

das sind die, die den Laden am Laufen halten.

Also, Leute, die Dinge transportieren, die Dinge reinigen,

die Dinge bewachen, die all diese Jobs tun.

Wir haben uns jetzt auch nochmal Gerhard Schröder

beim Weltwirtschaftsforum in Davos angeschaut,

wo er sich wirklich feiern lässt.

Wir haben unseren Arbeitsmarkt liberalisiert.

Wir haben einen der besten Niedriglohnsektoren aufgebaut,

den es in Europa gibt.

Und Beste heißt für ihn halt größte.

Und man muss sagen, Teil 1 des Plans von Gerhard Schröder damals

hat ja auch funktioniert, die Arbeitslosigkeit ist runtergegangen.

Teil 2 des Plans aber ist schief gegangen.

Man hat damals gehofft, dass dieser Niedriglohnsektor

so ein Sprungbrett sein würde.

Also, man arbeitet erst mal für niedrigen Lohn

und dann hüpft man in die besser bezahlten Einkommensschichten.

Und warum hat das bei Ilona nicht funktioniert?

Am Anfang war sie wahnsinnig dankbar,

dass sie diesen Job gefunden hat.

Und sie ist ihrem Arbeitgeber auch dankbar,

dass er sie damals Mutter mit drei Kindern eingestellt hat.

Jetzt macht sie das aber seit zwölf Jahren.

Und es ist eben nichts passiert.

Es ist nicht bergauf gegangen.

Sie ist nirgendwo hingehüpft, weil auch in ihrem Betrieb gibt es das gar nicht.

Alle arbeiten zum Mindestlohn.

Und das ist einfach die Realität in ihrem Unternehmen.

Wie viel ist denn in der Tolongrade?

Ja, ich habe ja Ilona länger begleitet, insgesamt jetzt knapp ein Jahr.

Als ich sie das erste Mal getroffen habe,

verdiente sie 10,60 Euro brutto die Stunde.

Das waren bei einer 35-Stunden-Woche 1.200 Netto.

Und dazu kommt eine Witwenrente, die sie hat 500 Euro.

Und man muss sagen, dass diese Witwenrente sie tatsächlich einigermaßen

zumindest über Wasser hält.

Der größte Posten ist wie bei den meisten Menschen natürlich die Miete.

6 bis 700 Euro sind es warm für die Wohnung.

Ilona hat Schulden noch aus einem alten Konsumkredit,

also wo sie sich Möbel gekauft hat, die sie über Kredit finanziert hat.

Auch das ist total typisch, weil wenn es knapp ist

und es kommt was Unvorhergesehenes,

dann finanziert man das halt in der Regel über Kredit.

Das heißt, Ilona hat eben auch keine Rücklagen, nichts Erspates.

Und auch da ist sie relativ typisch.

40 Prozent der Menschen in Deutschland haben im Prinzip gar kein Erspates.

30 Prozent sagen, sie können keine spontanen Ausgaben von 1.000 Euro leisten.

Da werden sie es sofort blank.

Ilona versucht nicht mehr,

als 225 Euro pro Monat für Lebensmittel auszugeben.

Das sind 50 Euro pro Woche.

Sie hat ihren Speiseplan umgestellt.

Ich achte auch Angebote.

Ich guck was im Wochenplan.

Ich verzichte zum Beispiel auf Stück Kiesel.

Früher habe ich hier eine Stück Kiesel mal mit Weintrauben gegessen.

Das mache ich jetzt zum Beispiel am Abend dann eben nicht mehr.

Und auch wenn sie ihre Enkelin betreut einmal pro Woche, ist das Kind bei ihr.

Gibt es eben ein Eis statt von einer Eisziele,

dann ein Eis vom Discounter.

Wichtig, finde ich, gerade bei den Enkelkindern,

ist, dass man ehrlich ist und das erklärt.

Und die Zeit, die man mit ihnen verbringt,

wenn man spielt und viel zusammen macht,

ist, glaube ich, mehr wert als alles, was man kaufen kann.

Wie viele Menschen sind jetzt aktuell in Deutschland

in diesem Niedriglohnsektor?

Im Moment sind es ein bisschen weniger als 20%, also jeder fünfte.

Das heißt, man weiß, es sind wirklich Millionen Menschen,

die in diesem Lohnsegment arbeiten.

Ja.

Und irgendwie kommt so dieser Gedanke in meinen Kopf,

das kann doch nicht sein.

Oder das sollte doch nicht so sein.

Also es muss doch irgendwie auch anders gehen.

Ja, das war was, was meine Co-Autorin Karoline und ich uns auch gefragt haben.

Und wir haben dann eine Statistik gesehen,

und zwar war das die europäische Verteilung des Niedriglohnsektors.

Also wie groß ist der in den verschiedenen Ländern?

Mhm.

Und wenn man sich diese Statistik anguckt,

dann sieht man, Deutschland rangiert da ganz, ganz oben.

Und wenn man sich unsere, also anschaut, wer so neben uns ist,

sind es Länder wie Bulgarien, Rumänien.

Also Länder, mit denen wir jetzt unseren Arbeitsmarkt

nicht unbedingt vergleichen.

Das sind Länder, in denen der Niedriglohnsektor ähnlich groß ist.

Bei vielen europäischen Nachbarn ist der viel, viel, viel kleiner.

Das heißt, in Ländern wie Frankreich, in den Niederlanden,

aber eben auch in Skandinavien ist der Niedriglohnsektor

teilweise ein Drittel so groß wie in Deutschland.

Und um herauszufinden, ob man das spürt,

dass es wirklich anders ist, sind wir dann nach Dädemark gereist.

Wir haben quasi den dänischen Ilona getroffen.

Anders, auch anders, arbeitet bei einem Paketzusteller.

Auch er ist Anfang 50, auch er hat drei Kinder.

Aber da hinten auch schon die Gemeinsamkeiten,

weil wenn man sich an das Leben anschaut,

dann ist das ein sehr, sehr wichtiges Problem.

Das ist ein Problem.

Da hinten auch schon die Gemeinsamkeiten,

weil wenn man sich an das Leben anschaut,

dann ist es tatsächlich komplett anders,

als das, was Ilona führt, er sagt.

Ein paar Dinge sind mir das klar.

Ich fühle mich sicher, ich verdiene genug

für ein sehr, sehr angenehmes Leben für meine Hobbys.

Ich reise sehr gerne.

Wobei in Dädemark auch die Lebenserhaltungskosten höher sind

als hier bei uns.

Das sind so 15 bis 20 Prozent, dass da alles mehr kostet.

Aber das frisst eben das Meer,

was zum Beispiel der Anders als Gehalt hat, nicht auf.

Der verdient so 4.000 Euro brutto.

Netto sind es gut 3.000 Euro.

Das heißt, der hat schon eine ganze Ecke mehr als Ilona.

Man sieht es ja an seinem Alltag.

Man spürt einfach, dass da bei ihm mehr Luft ist.

Er war in Frankreich, er war in den USA.

Er überlegt, demnächst nach Neuseeland zu fahren.

Ilona war schon seit 10 Jahren nicht mehr im Urlaub.

Jeden Freitag lädt er seine Kinder zum Pizzahessen ein.

Er hat eine sehr schön eingerichtete Wohnung.

Gerade hat er sich einen neuen Weinkühlschrank gekauft.

Er hat Vermögen.

Ich habe ein bisschen gespürt.

Ich habe ein bisschen Axia gespürt.

Wenn ihr das kennt,

ich habe ein bisschen Geld.

Das ist eines meiner Hobbys.

So nutzt er ein Teil dieses Vermögen für eines seiner Hobbys.

Und zwar ist es mit Aktien zu spekulieren.

Aber er fand es jetzt nicht weiter herausragend.

Er meinte, er sei der Überzeugung,

dass jemand, der arbeitet, genug Geld haben müsste,

um auch die angenehmen Seiten des Lebens zu genießen.

So verrückt ist diese.

So crazy sind die in Dänemark.

Es gibt eine sehr ähnliche Ausgangslage,

aber ein komplett anderes Ergebnis.

Eine ganz andere Lebensrealität.

Was haben die Dänen denn anders gemacht als wir?

Die Dänen standen am selben Punkt.

Auch damals hohe Arbeitslosigkeit.

Auch der Druck war groß.

Man hat uns erzählt, wir haben immer auf Deutschland geschaut.

Wir haben immer noch die Zeit,

um die Arbeitslosigkeit zu verhindern.

Und viele Politiker wollten das auch.

Nun ist aber der dänische Arbeitsmarkt komplett anders organisiert.

Man nennt das das dänische Modell.

Die Politik hat da relativ wenig zu sagen.

D.h. die meisten Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt,

was verdient man auch die Zeit der Urlaubstage?

Und das ganze drumherum wird zwischen Arbeitnehmern,

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.

Man hat uns erzählt, fahren teilweise Gewerkschafter durchs Land

und sagen, schaut her, wie es in Deutschland lief.

Das ist das abschreckende Beispiel.

Diese Menschen, die arbeiten und trotzdem nicht genug Geld zum Leben haben.

Und wir sind quasi dort vom Vorbild

so ein bisschen zu so einem Schreck gespenst geworden.

D.h. diese großen Freiheiten,

die die Regierung von Gerhard Schröder

in Dänemark nicht.

Also witzigerweise gibt es laut Gesetz in Dänemark

sogar viel mehr Freiheiten.

Es gibt einen schlechten Kündigungsschutz.

Es gibt gar keinen Mindestlohn.

Aber das ist halt alles nicht nötig,

weil die das untereinander aushandeln.

Und die Gewerkschaften wirklich so wahnsinnig stark sind.

Also in Dänemark sind 80% aller Arbeitsverhältnisse

von Gewerkschaften ausverhandelt.

Bei uns ist es weniger als 50%.

Und das führt dazu, das wurde mir dort erzählt,

dass ein Unternehmen sich neu in Dänemark ansiedelt

und sagt zum Beispiel ein Logistiker.

Wir wollen aber gar nicht in die Gewerkschaft,

wir wollen auch nicht Verträge nach Gewerkschaften zahlen.

Dann ist die Gewerkschaft so mächtig,

dass die sagt, ja, könnt ihr machen.

Aber dann sagen wir unseren Mülleuten,

dass die euren Müll nicht abholen.

Und dann schaut doch mal, wie lange ihr das so machen könnt.

D.h. der ganze Arbeitsmarkt

ist tatsächlich einfach gewerkschaftlich organisiert.

Das heißt, dass die Löhne sich mehr in der Mitte treffen.

Also die oberen Löhne sind ein bisschen runter.

Und die niedrigen Löhne sind halt sehr viel höher als bei uns.

Das trifft auch nicht nur auf die Postleute zu,

sondern auch zum Beispiel Verkäufer, Verkäuferinnen.

Den geht es einfach dort besser.

Mehr Verhandlungsmacht für Gewerkschaften,

dafür braucht es ja auch mehr Gewerkschaftsmitglieder.

Zurück zu Ilona.

Und nach Deutschland ist Ilona als Postbootin eigentlich

in einer Gewerkschaft.

Ilona ist in einer Gewerkschaft.

Und Ilona würde das auch für einen guten Plan halten.

Das war wirklich lausiges Wetter in Bremen.

Es hat geregnet.

Es war auch so ein bisschen rupiges Viertel,

in dem wir unterwegs waren, um die Post zu verteilen.

Dann sind wir um eine Ecke gebogen

und sahen da plötzlich sehr, sehr viele Menschen in ...

wir streiken Westen.

D.h. es waren Leute, die an dem Tag ihren Job bestreikt haben.

Und die sahen da Ilona mit ihrem Wägelchen,

mit ihrem Postwegelchen

und haben ihr total zugegeben.

So, hey, quasi eine von uns, super.

Es ist gut, dass sie, sag ich mal, zusammengeschlossen sind,

dass sie für ihre Sachen einstehen.

Wäre schön, wenn wir es auch können.

Ja, und Ilona ist aber leider aus ihrer Sicht keine von ihnen,

weil Ilona kann nicht streiken,

weil in ihrem Betrieb zu wenig Menschen

gewerkschaftlich organisiert sind.

Ich find's nur irgendwie schade und auch traurig,

dass es immer kommt, so wenig Lohn, so wenig Urlaub,

aber dass man nicht irgendwo, wenn man eine Chance hat,

das zu ergreifen, dass es so mühselig ist

und schwierig ist, Menschen zu überzeugen.

Das ist was, was sie sehr frustriert.

Hm, ja, warum ist das denn eigentlich so?

Also, warum sind in Deutschland

oder vielleicht im Niedriglohnsektor

so wenige Leute in der Gewerkschaft

und nicht so viele wie z.B. in Dänemark?

Warum ist das so?

Die Gewerkschaften in Deutschland

haben den totalen strategischen Fehler gemacht,

dass sie sich darauf konzentriert haben,

erst mal die Leute zu vertreten,

wo viele in einer Gewerkschaft sind,

große Betriebe sind des VW,

aber auch der öffentliche Dienst, die Lehrer, Gewerkschaft,

wir kennen es alle von der Bahn.

Man hat aber diese ganzen kleinen Unternehmen

und eben diese einfachen Dienstleistungen

lange Zeit aus dem Auge verloren.

Dann kommt dazu, ein Prozent des Lohns

muss man abgeben, um Gewerkschaftsmitglied zu werden.

Bei Elonas Firma sagen viele, sorry, keine Ahnung,

wie das gehen soll und vertrauen halt nicht darauf,

dass es dann am Ende was bringen würde

und sie davon auch was hätten.

Okay, wie könnten wir das denn dann ändern?

Ich weiß nicht, ob wir den dänischen Weg jetzt noch kopieren können

oder ob der Zug nicht schon abgefahren ist.

Also ich glaube, auf diese dänischen Zahlen

werden wir nicht kommen.

Aber es gibt so ein paar Tricks, die fand ich ganz spannend,

wie man eben versuchen kann, das hinzukriegen,

dass wieder mehr Menschen nach Tarifvertrag bezahlt werden.

Man könnte zum Beispiel sagen,

und das soll jetzt auch gesetzt werden,

bei Aufträgen, die der Staat vergibt,

gibt die doch nur an Unternehmen, die nach Tarifvertrag zahlen.

In Elonas Unternehmen ist zum Beispiel die Stadt Bremen kunde.

Warum sagt die Stadt Bremen nicht einfach,

sorry Leute, das geht nur, wenn ihr auch nach Tarif bezahlt?

Oder ein anderes Modell, was sich ganz, ganz teufern,

viele Unternehmen wollen jetzt Arbeitskräfte aus dem Ausland holen.

Die Verfahren sind wahnsinnig kompliziert,

es nervt die Unternehmen auch zurecht.

Warum sagen wir nicht einfach,

wenn ihr einen Arbeitsplatz anbietet und nach Tarif bezahlt,

und zwar nicht nur den, den ihr holt, sondern alle,

dann habt ihr ein vereinfachtes Verfahren gar kein Problem.

Ja, das wären gute Ideen, da sind wir aber noch nicht.

Der Status quo sieht anders aus.

Was sagt denn die Bundesregierung dazu jetzt gerade zur Situation?

Ja, wir haben mit Hubertus Heil darüber gesprochen,

Arbeitsminister, der ist ja für so ein Interview immer so ein bisschen,

bisschen langweilig, aber unterschreibt das alles.

Ich glaube, dass es nicht eine Partei alleine passiert ist,

sondern dass in ganz Westeuropa, in der ganzen Gesellschaft

bei uns verschiedene Dinge zusammenkam.

Das Aufsplittern, was die Tariflandschaft betrifft,

ist eine Sache, früher waren Leute im Einzelhandel,

alle tariflich abgesichert, heute nur noch eine Minderheit.

Es ist die Tatsache, dass es durch öffentliche Armut

in Kommunen und Ländern eine riesen Privatisierungsfälle gegeben hat,

in den 90er Jahren, vor allem auch in den frühen 2000ern.

Früher waren Reinigungskräfte in Schulen beispielsweise noch fest angestellt,

heute ist das oft outgesourced und so weiter und so fort.

Aber bei dem Knackpunkt, nämlich bei der Frage,

wie konnte denn gerade die SPD, also wir erinnern uns Gerhard Schröder,

SPD-Kanzler, ja eigentlich genau für Menschen wie Ilona da,

wie konnte die das zulassen, die Menschen so im Stich zu lassen?

Ja.

Und Hubertus Heil ist ja selbst in der SPD.

Genau.

Das klingt nach so einer Naturgewalt,

aber das waren doch politische Entscheidungen, die getroffen wurden?

Ja, das waren politische Entscheidungen aufgrund von Zeitgeist,

auch von verschiedenen Parteien, die das mitgemacht haben.

Auch ein Zeitgeist, der auch meine Partei erfasst hat,

der Fehlentwicklung tatsächlich mit sich gebracht hat.

Das ist richtig, das auch nach vorne hin weiterzuentwickeln und zu korrigieren.

Das sind, glaube ich, ehrliche Antworten, aber ja nicht wirklich befriedigend.

Und das würde ich auch nicht nur ihm attestieren, sondern vielen.

Und ich glaube auch, das ist die gute Nachricht,

dass sich was ändern wird für die, die in Zukunft in Jobs arbeiten,

wie Ilona, weil man sieht, auch ihr Chef sieht,

für das Paket, was er da anbietet, 12 Euro 2 pro Stunde, 20 Tage Urlaub,

der findet ja gar keine Leute mehr.

Also es hat sich so ein bisschen das Machtverhältnis gedreht.

Und was sagen die Arbeitgeber dazu?

Die Arbeitgeber sagen, dass sie sich keine höheren Löhne leisten können

und malen quasi das alte Schreckenszenario, was ja auch ein begründetes war,

dass sie sagen, dann wird die Arbeitslosigkeit wieder hochgehen,

dann werden Unternehmen vielleicht nicht mehr funktionieren.

Und das ist auch was, was nicht völlig aus der Luft gegriffen ist,

nur bleibt halt die Frage, wenn ein Unternehmen nur deshalb funktioniert,

weil es seinen Leuten super wenig zahlt.

Und wenn es sie ordentlich zahlen würde,

würde es nicht mehr existieren, ob das auf Dauer

dann so eine gute unternehmerische Idee ist, die man da hat.

Wie geht's denn weiter mit Ilona, wie geht's ihr heute?

So mittel muss man leider sagen, das wirklich tragische ist,

dass nun im letzten Herbst zum ersten Mal im Leben der Menschen,

die zum Mindestlohn arbeiten, was Gutes passiert ist,

nämlich dass der Mindestlohn ordentlich angestiegen ist,

von 10,60 Euro auf 12 Euro bei Ilona.

Und dann hat sie sich noch auf so einen Posten in ihrem Unternehmen beworben,

wo sie mehr Verantwortung übernehmen kann

und macht noch 5 Stunden pro Woche, die die Pro-Leitungen also guckt so,

wie werden die Touren eingeteilt, welche Kollegen sind krank,

gibt's Probleme, also eigentlich auch gut.

Und sie kriegt dafür noch mal 150 Euro brutto extra

und kommt deshalb auf einen Netto-Lohn von 1.500 Euro,

hätte also eigentlich mehr.

Und dieses eigentlich, das ist ihre große Enttäuschung,

weil leider viel diese Erhöhung mit der Inflation zusammen,

die wir ja alle erlebt haben, 7% im letzten Jahr,

die höchste Inflation seit den 70ern,

aber diese 7%, die sind halt so ein bisschen nicht die Wahrheit,

die Menschen wie Ilona spüren, weil vor allem da,

wo für sie einen großen Teil ihres Einkommens ausgibt,

sind die Preise viel, viel mehr gestiegen.

Bei Energie und eben bei Lebensmitteln,

da hatten wir eine Inflation von über 20%.

Also quasi die Erleichterung, auf die sie sich so gefreut hatte

und die sie erhofft hat, die hat's nicht gegeben.

Und ich war jetzt dann nochmal bei ihr

und das Abendessen war halt ein Quark mit so ein bisschen Obst

aus einem Becher eingelegtes Obst.

Die hat gesagt, das ist es halt im Moment oft.

Ja, das ist irgendwie, irgendwie bitter.

Angefangen haben wir beim Frühstück, wo es eigentlich nur Haferflocken gibt

und zum Abendessen gibt's nur Quark am Ende,

und zwar nach der Lohnerhöhung.

Ich frag mich so ein bisschen, wo läuft das hin?

Weil der Anders, der Postbrote in Dänemark,

der führt ja ein komplett anderes Leben.

Wir haben uns so ein bisschen ertappt dabei,

dass wir gedacht haben, wow, das ist aber viel.

Und dann schämt man sich fast, wenn man merkt,

naja, es ist halt einfach genug zum Leben,

so wie das in einer Generation davor,

zum Beispiel bei Ilonas Vater, auch war.

Haben wir das irgendwie einfach so akzeptiert diese Entwicklung

oder sind wir an einem Punkt, an dem wir auch gesellschaftlich sagen,

das geht so nicht weiter

oder da eine Vermehrteraufmerksamkeit für haben?

Ja, ich glaube, an dem Punkt sind wir.

Und zwar vor allem, weil wir merken,

wir finden nicht mehr ausreichend Menschen,

die diese Tätigkeiten machen.

Und es sind aber Tätigkeiten, ohne die es nicht funktioniert.

Also alle merken das ja.

Am Flughafen stehst du ewig im Security-Check.

Dein Kind hat niemanden, der es tagsüber betreut.

Die Taktung der Buslinien wird ausgedünnt,

weil niemand die mehr fährt.

Die Restaurants haben Schließtage, weil niemand mehr da ist.

Ich glaube, wir sind an dem Punkt.

Und ich glaube, wir müssen dringend von dieser Schere wegkommen,

dass wir sagen, diese einfachen Dienstleistungen,

das sind Jobs, wo man auch irgendwie nicht mehr erwarten kann.

Ich glaube, das ist ein Denken, was wir ganz, ganz fest bei uns haben

und was ich tatsächlich respektlos finde.

Weil das ist ja auch das, wo man sich in Dänemark ertappt,

dass man denkt, krass, ein Postbote, so viel.

Ich glaube, das ist am Ende so die vergiftetste Botschaft

aus dieser Niedriglohnsektorzeit, die in unseren Köpfen drin steckt.

Und damit müssen wir mal Feierabend machen.

Julia, vielen Dank, dass du uns von dieser Geschichte erzählt hast

und für deine Einschätzungen auch für mögliche Lösungen danket.

Sehr, sehr gerne.

Kein Feierabend bei uns.

Zumindest, was tief recherchierte Recherchen angeht und starke Analysen.

Morgen gibt es eine neue Folge 11KM.

Bis dahin kann ich euch die beiden Filme empfehlen,

die Julia Friedrichs mit Co-Autorin Caroline Rollinger

für NDR 45 Min gedreht hat.

Da lernt ihr auch Berna kennen,

eine alleinerziehende Verkäuferin und Claudia,

die als Deutschlehrerin auf Honorarbasis auch sehr wenig zum Leben hat.

Uns könnt ihr abonnieren, z.B. in der ARD-Audiothek.

Autorin dieser Folge ist Jasmin Brock.

Mitgearbeitet haben Mark Hoffmann und Lena Göttler.

Produktion Ruth Maria Ostermann, Eva Erhardt, Ursula Kirstein

und Simon Schuling.

Redaktionsleitung Lena Göttler und Fumikullin.

11KM ist eine Produktion von BR24 und NDR Info.

Mein Name ist Victoria Michalsack.

Macht's gut.

Ganz zum Schluss möchte ich euch einen ganz besonderen Geschichtspodcast empfehlen.

Alles Geschichte, History von Radiowissen.

Da geht's um historische Ereignisse,

die bis heute unsere Welt geprägt haben.

Große Momente, die die Welt verändert haben.

Aber auch das Alltagsleben der Menschen früher.

In Alles Geschichte, History von Radiowissen

nehmen wir euch mit auf spannende Zeitreisen.

Wir erleben, wie das gestern mit dem Heute zusammenhängt.

Und vor allem erzählen wir einfach gute Geschichten.

Von der Wiedervereinigung bis zum Ende der Sklaverei.

Vom Freuland vom Amt bis zur Erfindung der Ferien.

Auch Robin Hutz sind wir auf der Spur.

Hat es den Recher der Armen wirklich gegeben?

Und unser Podcast reist noch weiter zurück in die Vergangenheit,

bis zu den Pyramiden und zum Löwenmenschen der Steinzeit.

Alles Geschichte, der History Podcast von Radiowissen.

Alle Folgen findet ihr in der App der ARD Audiothek

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Plötzlich ist Käse mit Weintrauben purer Luxus. Bei Ilona, Postbotin in Bremen, landen sie nicht mehr im Einkaufswagen. In der Inflation zu teuer. Trotz Vollzeit-Jobs. Stattdessen überlegt sie, welches Frühstück am besten im Magen quillt. Bloß keinen Hunger beim Briefe zustellen bekommen. Wie kann das sein? Tatsächlich hat Deutschland mittlerweile einen der größten Niedriglohnsektoren in Europa. Das war jedoch nicht immer so. In dieser Folge mit der preisgekrönten Journalistin Julia Friedrichs erfahrt ihr, was Ilona als Postbotin verdient, warum gewerkschaftliche Organisation so schwierig ist – und wie es anders laufen könnte. Denn ihre Kolleg:innen anderen Ländern verdienen in nicht überall so wenig.



Julia Friedrichs hat zusammen mit Caroline Rollinger die Postbotin Ilona – und andere Menschen im Niedriglohnsektor – durch ihr Leben und durch die Inflation begleitet. Die zwei NDR-Filme (“45 Min”) dazu:

Teil 1 (Herbst 2022):

https://www.ardmediathek.de/video/45-min/die-krise-der-mittelschicht-viel-arbeit-wenig-geld-oder-themenwoche-2022/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS82NTZjY2IwMC03MjUzLTQ5ZWEtYWEzMS1jMGYzYjI4NDlkYzM

Teil 2 (Juni 2023):

https://www.ardmediathek.de/video/45-min/wir-waren-mal-mittelschicht/ndr/Y3JpZDovL25kci5kZS9wcm9wbGFuXzE5NjM0MDkwMl9nYW56ZVNlbmR1bmc



An dieser Folge waren beteiligt:

Folgenautorin: Jasmin Brock

Mitarbeit: Marc Hoffmann

Produktion: Ruth Maria Ostermann, Eva Erhard, Ursula Kirstein und Simon Schuling

Redaktionsleitung: Fumiko Lipp und Lena Gürtler



11KM: der tagesschau-Podcast wird produziert von BR24 und NDR Info. Die redaktionelle Verantwortung für diese Episode liegt beim BR.



Hier geht’s zu Alles Geschichte – History von radioWissen, unserem Podcasttipp:

https://www.br.de/mediathek/podcast/alles-geschichte-history-von-radiowissen/841