FALTER Radio: Nehammer gegen die Staatsgewalt – #1000
FALTER 9/20/23 - Episode Page - 28m - PDF Transcript
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Das Ibiza-Video hat Österreich vor Jahren vom Albtraum der türkis-blauen Koalition befreit.
Die Viertausende haben gejubelt beim Sturz der Koalition von Sebastian Kurz und hat
sie Strache am Baalausplatz.
Die falsche russische Oligarchennichte, die Strache in Ibiza dazu verlockt hat, auszusprechen,
was für korrupte Machenschaften, als ich vorstellen kann, ist dieser Tage bekannt geworden.
Die Zeitungen berichten, es ist eine 40-jährige Frau aus Riga in Lettland.
Was dahinter steckt, das bespreche ich gleich mit dem Falterchef Redakteur Florian Klienk,
der vor dem Mikrofon neben mir Platz genommen hat.
Hallo, wir sind als Redaktionskollegen per Du und sind das auch in dieser Sendung.
Wie ein Gericht dem Bundeskanzler Nehammer bei Daten zur Inseratenaffäre in die Parade fährt,
das ist ebenfalls ein Thema und bevor wir jetzt über die Oligarchen nicht besprechen,
frage ich den Florian Klienk, warum liegt ihm das so ganz besonders am Herzen,
klingt ein bisschen kompliziert, Daten werden blockiert oder nicht blockiert,
liegen dann irgendwo wo sie nicht geöffnet werden können und die Gerichte sagen auf
verschiedenen Ebernen unterschiedliche Sachen, warum fasziniert das den Florian Klienk so?
Das ist eigentlich eine Affäre, eine Staatsaffäre.
Worum geht es im Wesentlichen?
Die Mitarbeiter von Sebastian Kurz, die damaligen Mitarbeiter im Kabinett,
haben ihre Handys gelöscht, einen Tag vor der Hausdursuchung.
Wir erinnern uns auch, dass Festplatten geschredet wurden des Bundeskanzleramts kurz nach Ibiza
und die Staatsanwaltschaft hat daraufhin gesagt, wir haben aufgrund des Geständnisses von
Thomas Schmidt aber aufgrund von eigenen Recherchen den begründeten und dringenden Tatverdacht,
dass Sebastian Kurz bis zu seinem Ausscheiden diese mit Steuergeld finanzierten Fake-Studien
an Medien verkauft hat und hier Bestechung und Untreue vorlegt.
Und deshalb will die Staatsanwaltschaft die Mailserver des Bundeskanzleramts und zwar
der Abteilung, der Presseabteilung von Kurz.
Also er will wissen, was haben die Leute von Kurz gemailt hin und her geschickt.
Ja, gibt es eine Sicherstellungsanordnung, also eine Beschlagnahmebefehle, so wie man die
Polizei zu uns kommt und sagt, wir beschlagnahmen jetzt das blutige Messer, weil wir schauen,
welche Fingerabdrücke drauf sind und der Bundeskanzler gibt es nicht her.
Und zwar seit einem Jahr, jetzt hat das hergegeben oder hat es hergegeben müssen, hat aber jetzt
einen weiteren Trick angewandt, dass man das Messer nicht untersuchen darf, wenn man
jetzt so in der Sprache das Gremis bleiben.
Das heißt, wir haben es mit einem Bundeskanzler zu tun, der Beweistücke, die die Staatsanwaltschaft
haben darf und haben will per gerichtliche Anordnung, zuerst ganz lange nicht herausgegeben
hat und jetzt verhindern will, dass sie untersucht werden.
Ein schwerer Vorwurf in einer Kauser, die ein bisschen kompliziert erscheint.
Wir werden darüber sprechen, aber zuerst kommen wir zu Ibiza und der Veröffentlichung
des Bildes, in vielen Zeitungen auch das Namen der Oligarchen, nicht der falschen Oligarchen,
nicht an den Grundinformationen, um Ibiza ändert, dass überhaupt nichts dieses Foto, aber wie
die Identität dieser Person bekannt geworden ist, ist doch ziemlich merkwürdig, denn gefahndet
wird nach der falschen Oligarchen nicht das seit langem überhaupt nicht mehr oder Florian?
Die Oligarchennicht hat im Wesentlichen, wenn überhaupt ein Bagatelle liegt, begangen,
nämlich eine verbotene Tonaufnahme der Beitragstätterschaft dazu.
Das ist wahrscheinlich in Spanien nicht einmal strafbar gewesen, man wirft ja auch noch vor
eine Urkundenfälschung, die so in einem anderen Verfahren, wo es sehr ähnlich war, bereits
eingestellt worden.
Das heißt, sie wird wahrscheinlich höchstens eine sogenannte Diversion als eine Geldbuße
bekommen.
Das heißt, wir reden hier nicht von einem Staatsverbrechen, wir reden auch nicht von einer
Erpressung, nicht einmal Herr Strache und Herr Gutinos haben gesagt, sie sind erpresst
worden, sondern wir reden von einem strafrechtlichen Pimpfel, die liegt, aber von einer politisch
höchst interessanten Figur.
Für die Zeitgeschichte interessant?
Für die Zeitgeschichte.
Aber ob die Frau jetzt Manuela Meyer heißt oder Manuela Müller ist meines Erachtens
irrelevant, weil die Nennung des Namens für diese Frau natürlich eine Gefährdung bedeutet.
Wer soll sie gefährden?
Naja, wir haben es hier zu tun mit einer, und jetzt kommen wir sozusagen in die tieferen
Schichten dieser Affäre, wir haben es mit einer Glücksspielindustrie zu tun, die aufgrund
dieses Videos unter einen massiven Druck gekommen ist.
Wer hat den Namen und das Bild zuerst veröffentlicht?
Das war Gerd Schmidt.
Gerd Schmidt ist ein mittlerweile nicht rechtskräftig verurteilter Lobbyist der Novomatik, der Herr
Professor Schmidt, so heißt er nennen das sich, er hat ein Professoren-Titel bekommen
dafür, dass er Glücksspielgesetze geschrieben hat im Namen der Novomatik und über Rechtsanwaltskanzlei
im Parlament eingebracht hat.
Dieser Professor Schmidt ist verurteilt worden dafür, dass er Zeugen angestiftet hat vor
dem Urschuss, die Unwahrheit über die Novomatik zu sagen.
Dieser Professor Schmidt war jedermann, der dem einzigen Belastungszeugen gegen Herrn
Hessenthaler 55.000 Euro bezahlt hat.
Hessenthaler ist der Mann, der das Video gemacht hat und wegen eines Drogendeliktions im Gefängnis
gesessen ist.
Und dieser Mann hat ausgesagt, dass er vom Herrn Hessenthaler Drogen gekauft hat.
Nicht nur dieser Mann, sondern auch seine psychisch schwer kranke Lebensgefährtin hat
das ausgesagt.
Und dieser Mann hat vom Herrn Schmidt, das ist erwiesen, es gibt der Herr Schmidt auch
zu, 55.000 Euro bekommen, plus noch einmal 10.000 Euro für seinen Anwalt.
Und was hat der Herr Schmidt mit der Oligarchen nicht dazu tun?
Und der Herr Schmidt war der Mann, der im Auftrag des Herrn Gutheinos, der Herr Schmidt
ist in Wahrheit ein Detektiv und ein Novomatiklobbyist.
Der hat diese Oligarchen nicht gesucht und offensichtlich behauptet er zumindest, ich
wäre immer sehr vorsichtig mit das, was der Herr Schmidt behauptet, stellt sich sehr oft
das Falsch raus, offensichtlich behauptet er, dass sei diese Frau aus Lettland.
Und er veröffentlicht auf seiner Seite nicht nur den Namen, sondern auch Detektivfotos
dieser Frau.
Also der wird offensichtlich in Lettland aufgelaut und die wird so wie von Paparazis fotografiert
und diese Geschichte veröffentlichter mit einem gewissen Hohenlächeln, warum?
Weil er im Auftrag der Novomatik beauftragt wird dazu.
Das heißt, die versuchen im Hintergrund, massive Verstimmung zu machen, nicht nur gegen den
Herrn Hessenthaler, der dann verurteilt wurde, sondern auch gegen die sogenannte Oligarchen
nicht.
Und das sind natürlich Einschüchternsgesten und das, was mich sehr irritiert ist, dass
die österreichischen Pulvarmedien, aber leider auch der Kurier, hier meiner Meinung auch
gedankenlos bei den Pulvablättern heute und Österreich, würde ich sagen, es war nicht
gedankenlos, sondern die sind ja beschuldigt in dem Verfahren vielleicht auch eine Art
von Retortion, aber im Kurier war es sicherlich auch gedankenlos, einfach den Namen veröffentlichen.
Da kann man darüber diskutieren.
Es ist eine Person, die in Österreich wahnsinnig viel bewirkt hat, dass die österreichische
Öffentlichkeit interessiert ist, weiß genau diese Person und wie heißt sie und dass
nicht nur ein paar Journalistinnen und Journalisten, die das wissen, für sich behalten, kann
man wahrscheinlich wirklich darüber diskutieren.
Kann man darüber diskutieren.
Die Frage ist eine Abwickungsfrage, ist die Frau nachher gefährdet, kann die Frau noch
ein normales Leben führen oder wird sie sozusagen ins Visier einer Glücksspiel, sagen wir mal
eine Glücksspielindustrie gestellt, die sie unter Druck setzen?
Jetzt lese ich, es ist eine anonyme Anzeige gemacht worden, wo diese Frau mit dem Namen
und sogar einer Fotokopie des Passes der Polizei bekannt gegeben wurde, warum anonyme, warum
funktioniert dann sofort, läuft dann sofort alles an und man sagt die Untersuchungen,
die Ermittlungen, die bis jetzt gestoppt waren, werden jetzt wieder aufgenommen.
Das ist eine sehr große Frage, die in einer größeren Ebene führt.
Wir haben ja nach Ibiza zwei Ebenen gehabt, die Vorderbühne, wo sozusagen darüber verhandelt
wurde, ob die österreichische Regierung korrupt ist, ob sie sich bestechten lässt
von der Glücksspielindustrie und wer mal Hinterbühne gehabt mit der Frage, wer hat
das Video gemacht?
Und interessanterweise hat die österreichische Polizei, das Bundeskriminalamt, die Hinterbühne
immer viel mehr interessiert.
Wahnsinnig viele Leute haben da ermittelt, da waren wesentlich mehr Leute als auf der
Vorderbühne und das war so sein ganz interessant, wer hat das gemacht?
Jetzt kann man sagen, bis zu einem gewissen Grad war das vielleicht auch wichtig, weil
man wissen wollte, das Geheimdienste ist ja vielleicht die Regierung von irgendwelchen
ausländischen Mächten gestürzt worden und so weiter.
Aber irgendwann ist man draufgekommen, das war der Herr Hessenthaler, der Herr Mirverkeier
und die sogenannte Oligarchennichte.
Und dann hat man diesen Fall gegen den Hessenthaler, wenn man ganz hoch gehängt hat gesagt, das
ist möglicherweise eine Erpressung, hat dadurch viel stärkere Ermittlungsinstrumente einsetzen
können, viel schärfere Waffen, Überwachung, Telefonüberwachungen und ist da draufgekommen
auf diesen, seinen Drogen süchtigend, der dann nach dem er Geld bekommen hat und zwar
vom Novomatik-Lobbyisten ausgesagt hat, ich habe die Drogen vom Herrn Hessenthaler
bekommen.
Und das war die einzige Aussage, mit der der Hessenthaler verurteilt wurde, obwohl sich
die widersprochen haben.
Das war der eine und der zweite ist die Oligarchennichte, die man jetzt mit einer sehr hochgeschäften
Anzeige, in Wirklichkeit ist das ein paar Kartelldelikt, versucht offensichtlich öffentlich
Unterdruck zu setzen.
Ich glaube, dass das eine Form von Rache ist, ich glaube, dass wir es da mit einem halbseitenden
Milieu zu tun haben und dass sich die Polizei offensichtlich auch aus dem Wunsch, sich gut
zu vermarkten oder den Boulevard-Medien gut darzustellen, dazu hinreißen lässt, bei
diesem Hinterbühnen Räuberpistolen-Spiel mitzumachen.
Die Frau lebt offenbar in Riga oder wurde diese Riga aus?
Wir wissen auch nicht, ob sie wirklich so heißt, das behauptet jetzt einmal der Herr
Schmidt.
In den Zeitungen wird sie eigentlich für das UNAS jetzt, also der Name wird teilweise
ausgeschrieben, teilweise nicht ausgeschrieben, aber wie geht es jetzt weiter juridisch?
Sind Ermittlungen wieder ins Laufen gekommen?
Na ja, es gibt die Mibica.
Die Preuse nicht in Österreich, es sind Bagartelldelikte, was heißt das?
Es ist im Wesentlichen das, was die Herr Hessenthaler und die UNAS gemacht haben, in einem ganzen,
wenn überhaupt, in einem sehr niedrigschwelligen straffrechtlichen Bereich.
Also die Hauptvorwurf lautet ja die missbeutliche Tonaufnahme, also dass das daheim gefilmt
wurde und dass Daten sozusagen über den Herrn Strachend, über den Herrn Gutenus verbreitet
wurden.
Jetzt haben die Obergerichte schon festgestellt, dass die Passagen, die veröffentlicht wurden,
sehr wohl im öffentlichen Interesse war und dass hier die Pressefreiheit überwiegt.
Die Staatsanwaltschaft sagt aber, dass das ganze Video angeboten worden sein soll und
anderen Leuten vorgespielt werden soll und dass hier sozusagen doch noch dieses liegt.
Wir reden hier von einem im Strafrechtlichen Bereich, einem Bagartelldelikt, da gibt es
höchstens eine bedingte Geldstrafe und da das bei der UNAS wahrscheinlich das erste
Mal war, dass sie etwas Strafbares macht, wenn es überhaupt straffbar wäre, wäre das
allenfalls eine Diversion.
Also wir reden da von einer Geldbuße oder von einem Täter-Opferausgleich.
Und wenn die Person nicht in Österreich ist, dann gibt es ja wahrscheinlich auch keine
...
Ja, man kann die in europäischen Auslieferungen ...
Bei Bagartelldelikten ...
Das ist nicht so, sie müssten nach Österreich kommen zu einem Verfahren, nur der Herr Strachend,
und denes haben ja diese Operation dargestellt wie einen Art Informationstheraueinschlag,
ein krimineller Akt.
Da haben wir gesagt, wir sind wir, die Ormann, wir haben überhaupt nichts gemacht, nur gehen
wir noch einmal zurück.
Was hat der Herr Strachend dort gesagt?
Er hat gesagt zu dieser Oligarchnichte, wenn du für mich die Kronenzeitung kaufst und
wenn du dort Artikeln schreibst, die dazu führen, dass ich an die Macht komme, dann
kriegst du die Staatsaufträge, die früher daher Haselständer von der Strafbach gekriegt
hat, also Milliarden Aufträge.
Das ist ein korruptives Angebot gewesen und der Herr Strache hatte das Glück, dass er
damals noch nicht Regierungsmitglied war, sondern nur einfacher Abgeordnete und dass
das noch nicht strafbar wäre.
Jetzt ist das strafbar, jetzt wird das Gesetz geändert.
Das heißt, wenn Strache sagt, ich bin unschuldig ist es zwar richtig, aber politisch hat er
hier einen ganz, ganz fürchterlichen Akt gesetzt.
Er hat mich gesagt, wenn du mir privat einen Vorteil verschaffst, kriegst du Steuergeld
und das bickt am Herrn Strache, egal wer dieses Video aufgenommen hat, und dass wir diesen
Satz gehört haben, haben wir dem Herrn Hessenthaler unter Oligarchnichte zu verdanken und dieser
Satz hat eine Kaskade von Ermittlungen ausgelöst und hat letztlich dazu geführt, dass wir
halt wissen, dass der Sebastian Kurz das, was der Strache da wollte, tatsächlich in
die Tat umgesetzt hat.
Geht ja auch den nicht ganz ernst gemeinten, aber schon noch ein bisschen noch ernst gemeinten
Ideen eigentlich gebürtend eher in Orden der falschen Oligarchnichte.
Ich habe gestern gesehen, du hast das getwittert und viele Leute haben mich dann auf ihn kritisiert
und haben gesagt, was vordert denn da oder läuft, aber natürlich ist das, ich halte mich
da ein bisschen zurück mit zuviel Pathos und zuviel Ethos, es gibt sozusagen mehrere
Erzählungen, warum dieses Video gemacht wurde.
Fest steht, das Video hat uns von dieser, und jetzt spreche ich das bewusst so aus, korrupten
Person Strache und das meine ich korrupt im politischen Sinne, nicht im strafrechnischen
Sinne von dieser politisch korrupten Person Strache befreit.
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von Beethovens angefühlt hat.
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wird.
Kommen wir zurück Florian, zu dem Thema der Daten aus dem Bundeskanzleramt, die du am
Anfang angesprochen hast, unser Gesprächs noch einmal zur Erinnerung.
Es geht um Daten, die im Bundeskanzleramt liegen, ich glaube von etwa 100 Mitarbeitern
des Bundeskanzleramts, also Handydaten, Laptops, Mailserver, die von der Staatsanwaltschaft
angefordert werden, nicht hergegeben wurden, jetzt doch hergegeben werden, aber die Staatsanwaltschaft
kann trotzdem nicht zugreifen.
Ist das eine Frage, die die ganzen Ermittlungen rund um die Korruptionsvorwürfe der Ausdaiera
kurz groß voranbringen würden, wenn sich die Justiz durchsetzt oder Zugriff zu diesen
Daten wirklich vorhanden ist?
Die Justiz hat sich durchgesetzt, die Justiz hat sich durchgesetzt, das Oberlaresgericht
hat gesagt, die Staatsanwaltschaft hat Recht.
Versuchen wir es ganz kurz und einfach zu erklären, warum geht es?
Im Wesentlichen geht es um den Vorwurf, das kurz und seine Klicksteuergeld verwendet hat,
um Medien zu schmieren und umgekehrt die Medien dafür dem kurz einen Vorteil verschafft hat.
So, das ist der zentrale Vorwurf.
Und den Vorwurf sagt mittlerweile daher Schmid aus, um Grundsäge zu werden.
Und damit die Staatsanwaltschaft nicht nur mit der Aussage, dass sie einen Schmitt in den
Gerichtssaal geht, braucht sie noch zusätzliche Beweise.
Also sie muss das, was der Schmid sagen, mit Fakten erhärten können.
So, welche Fakten gibt es dafür?
Jets, E-Mails und Daten, die das, was der Schmid sagt, im fraglichen Zeitraum belegen können.
Weil wenn solche Studien beauftragt werden, vermarktet werden, an Medien gespielt werden,
dann muss es ja Datenspuren geben, weil sowas macht man elektronisch.
Und daher hat die Staatsanwaltschaft gesagt, wir kassieren alle Handys ein, von den Kurzmitarpeitern,
hat die Handys einkassiert und ist draufgekommen, die sind alle gelöscht.
Nichts mehr da.
So wie es die stellvertretende ÖVP-Chefin Gabel Schwarz gesagt hat.
So, während das jetzt ganz normale Ladendiebe, dann würden die wegen Verdunkelungsgefahr vielleicht
einmal kurz in den Knast gehen und würden sagen, warum löscht sie eine Handys, ein Block
von der Ratia?
Wer hat euch gewarnt und warum?
So, die dürfen das aber löschen, weil das nicht beschuldigt, die können die Beweise,
so sagen, die müssen sich nicht selbst belasten.
Die Staatsanwaltschaft geht daher her und sagt, wir holen uns jetzt die Mails-Serber aus den
Ministerien.
Im Finanzministerium haben sie das gemacht, erfolgreich haben die Mails bekommen, der Blümelautor
ist hergegeben, man ist draufgekommen, die Vorwürfe gegen den Blümel haben sich nicht
erhärtet, man hat dort nichts gefunden, auch der Blümel hat seine Hände gelöscht,
by the way.
Man hat dort nicht viel mehr gefunden, das Verfahren wurde eingestellt.
Und das ist ein Verfahren, das viel diskutiert wurde, weil es ist.
Genau.
Es gab die Haustürsuchung bei Blümel und irgendwie war die Frau vorinformiert und hat dann den
Laptop im Kinderwahn rausgeführt, steht aber offenbar nicht.
So stimmt es nicht, der Journalist hat das geschrieben, hat schon hundertmal erklärt,
dass er das so nicht geschrieben hat, sehr ein Mütter.
Aber die Staatsanwaltschaft hat gesagt, wir gehen jetzt in das Ministerium und drehen alle
Steine um und schauen, ob wir da irgendwelche Spuren finden.
Für Blümel war das ein erfolgreiches.
So, und jetzt muss meine Figur einführen in diesem Krimi, nämlich den sogenannten Schäfterfinanzbockeratur,
das ist der Anwalt der Republik, das ist der Wolfgang Beschhorn, der war mein Innenminister.
Der war mein Innenminister.
Und der hat damals, wie das beim Blümel war, gesagt, bitte, da habt ihr die Daten.
So.
Und jetzt passiert das gleiche im Bundeskanzleramt, wo der Karl Nehammer sitzt, der Karl Nehammer
ist der Schäfter ÖVP und die ÖVP ist das sogenannte Beschuldigteverband, also auch
die ÖVP ist Beschuldigte in dem Verfahren.
Ja, hast doch suchen, wir gehen mit der ÖVP-Zentrale.
Und der Sprecher oder der Medienchef, der ÖVP ist der Herr Fleischmann, das war früher
der Regierungsbeauftragte von Sebastian Kurz, dann ist der Message-Kontroll, der ist Beschuldigte.
Der wurde vom Nehammer in der Partei mit einer sehr prominenten Position eingesetzt und macht
jetzt sozusagen das Campaigning.
Also diese ganzen Debatten sind wir normal und verbrennen am Motor, das ist alles das
der Schule Fleischmann.
Und jetzt kommt die Staatsanwaltschaft im August des vergangenen Jahres mit einem Sicherstellungsbefehl
und sagt, wir wollen folgende Daten haben.
Das, das und das brauchen wir und das gehen wir gemeinsam durch und wir machen eine Liste,
wer hat damals im Kabinett kurz gearbeitet, wer war damals zuständig für diese Studien
und wir wollen von denen die Daten haben und die Mailpost fücher.
Und das Bundeskanzleramt sagt, ok, machen wir uns ein Termin aus, setzen uns zusammen, ihr
kriegt die Daten, so wie im Finanzminister.
Und kurz darauf, auf einmal, sagt der Nehammer in einem Hintergrundgespräch, Moment, das
ist ein Grundrechtseingriff.
Das sind ja die Daten von Mitarbeitern, da ist ja vielleicht auch das Sekretärin mitgemeint
und die hat vielleicht ein Liebesbrief gemailt oder die hat da vielleicht eine Arztrechnung,
Privatvermitt.
So geht das nicht, wir können das nicht hergeben.
Wir machen einen Einspruch.
Und zwar hat den Nehammer nicht selber gemacht, sondern er hat sich den Chef der Finanzburgeratur,
den Wolfgang Beschan, geholt, der das vor uns argumentiert hat.
Daraufhin haben wir gesagt, wir geben euch die Daten nicht.
Und der Wolfgang Beschan hat uns erklärt, warum er das nicht hergeben kann.
Jetzt könnte man sagen, der Wolfgang Beschan ist ja der Anwalt der Republik und müsste
daher eigentlich den Staatsanwalt unterstützen, denn die Staatsanwaltschaft will ja Beweise
einkassieren, um zu prüfen, ob der Republik einen Schaden entstanden ist durch die Kurzdruppe.
Aber interessanterweise geht der Wolfgang Beschan nicht auf die Seite der Staatsanwaltschaft
und sagt, heraus mit den Daten, wir müssen schauen, ob es einen Schaden gibt, sondern
er stellt sich auf die Seite der Mitarbeiter des Bundeskranzlampens und sagt, das ist eine
grundrechtliche Sache, das sind private Daten.
Und das ist jetzt von einem höheren Gericht kassiert worden?
Ist kassiert worden.
Beschan hat im Dezember schon verloren in der ersten Instanz und dann ist in die zweite
Instanz gegangen und letzte Woche hat das Oberlandesgericht in einem sehr, sehr beeindruckenden
Urteil festgestellt, das, was die Wege des Theater fordert, das ist völlig zurecht.
In jedem Kriminalfall kann sich die Polizei und die Staatsanwaltschafts Beweismittel
sichern, um sie zu untersuchen, so wie das blötige Messer, um zu schauen, ob Fingerabdrücke
treffen.
So.
Und jetzt macht Kalneha mal einen weiteren Hasenhaken.
Er sagt, okay, ich gebe euch die Daten.
Aber, mir ist was eckfallen, da kann nicht ausschließen, dass da Staatsgeheimnisse
drin sind in den E-Mails, der Kurzpropaganda-Abteilung.
Und daher versiegeln wir die Daten bei Gericht.
Und wir müssen jetzt einen Richter beauftragen, der Punkt für Punkt bei jedem Mehl nachschaut,
ob da möglicherweise ein Staatsgeheimnis drin ist.
Das dauert nicht ganz kurz, wenn ich sage.
Das dauert Jahre.
Das hat schon ein Anwalt in der Novomate-Geschichte gemacht und das hat drei Jahre gedauert.
Das verzögert den Verfahren unglaublich, weil die Staatsanwaltschaft kann jetzt nicht
draufgreifen.
Jetzt sagt die Staatsanwaltschaft, Moment, Nehammer.
Warum kannst du nicht ausschließen, dass da keine Staatsgeheimnisse drin sind?
Wenn ein Staatsgeheimnis über ein E-Mail verschickt wird, dann muss die Person, die das Staatsgeheimnis
bekommt und verschickt, vorher einen Informationsbeauftragten darüber informieren.
Es muss eine Sicherheitsüberprüfung geben.
Du kannst nicht einfach Staatsgeheimnisse verschicken.
Jetzt sage uns doch mal, lieber Nehammer, wo genau ist das Staatsgeheimnis und wieso
kannst du das nicht ausschließen?
Das ging alles nach einem wahnsinnigen Dickicht von juristischen Winkelzügen.
Genau.
Und jetzt stellen wir uns aber eine Frage.
Wir haben sie da nicht mit irgendeinem Unterwörtler zu tun oder mit irgendeinem Winkeladvocaten,
der jetzt versucht sozusagen seine Schanddaten zu verbergen, sondern mit dem Bundeskanzler
der Republik Österreich, der zugleich Chef ist der Partei, die hier beschuldigt wird
und der als Behördenorgan sich den Chef der Finanzburger Tour sozusagen als sein Verteidiger
nimmt und ein anderes Organ der Republik, nämlich die Staatsanwaltschaft, daran hindert,
Beweise zu erheben.
Und das ist in der Öffentlichkeit noch nicht wirklich durchgedrungen, was da eigentlich
passiert.
Und was passiert?
Wer entscheidet darüber, ob die Staatsanwaltschaft Einblick haben kann oder ob jetzt jahrelang
gemittelt werden soll?
Das entscheidet jetzt letztlich ein Gericht, das entscheidet jetzt sein Richter, der
musste sich jetzt diesen ganzen fetten Akt noch umhernehmen, mittlerweile sind es hunderte
Seiten, es ist ein Jahr verblämpert worden, ja, also auch das zum Thema, die brauchen
so lange und das geht da nichts weiter und wieso dauert das so lange, das ist ja das,
was die ÖVP dann öffentlich immer sagt.
Jetzt haben sie ein Jahr verblämpert und jetzt kommt, muss ein Richter, ein Sichtungsverfahren
machen.
Ne, haben wir könnte natürlich jetzt sagen, okay, wir können ausschließen, dass da keine
Staatsgeheimnisse drin sind, macht aber nicht, sondern er sagt, wir haben ja als Beschuldigte,
er tut so, als wäre das Bundeskanzler ein Beschuldigte, um Möglichkeit sozusagen alle
Rechtsmittel einzulegen.
Da Oliver Scheiber, ein Richter und sozusagen scharfsinniger Kritiker, sagt, das sind so
urbanistische Methoden, nämlich immer wieder so winkeladvokatorische Argumente vorzutragen,
um letztlich eine Untersuchung zu pokutieren.
Im Oktober gibt es den ersten Prozess gegen Sebastian Kurz und viele Beobachter sagen,
der Prozess ist wichtig, natürlich, weil es um falsche Zeugenaussage gibt, aber noch
viel wichtiger wäre ein Ergebnis der Ermittlungen in der Frage der Inseratenkorruption.
Hängt genau ein zweites Verfahren zur Inseratenkorruption an der Verfügbarkeit dieser Daten durch
die Korruptionsstationen.
Genau, weil ja hier nachgewiesen werden soll oder überprüft werden soll, ob das, was
der Schmidt sagt, stimmt oder nicht.
Mit der Zeit gibt es zwei große E-Mail-Pakete, die beim Richter liegen.
Das eine sind die E-Mail-Pakete, das ist ein Wolfgang Fellner, das ist ein Herausgeber
und der Zeit um Österreich oder das Mediums Österreich und das zweite sind jetzt die Daten
aus den Bundeskanzlern.
Normalerweise würde man doch davon ausgehen, dass ein Bundeskanzler, wenn die Staatsgewalt
kommt und sagt, bitte, wir brauchen eure Daten, weil wir werden nachschauen, ob da irgendwas
kriminelles passiert ist, dass der Bundeskanzler sagt, bitte, schau zu nach, ich bin daran
interessiert, das zu wissen.
Ich bin ja der Bundeskanzler-Nähhammer, ich habe ja mit der Kurzdrucken normal am Rande
zu tun gehabt.
Bitte, schau nach, Maximale Transparenz in Amerika würden die Bürgereinsicht nehmen
können in die E-Mails von Spitzenbeernten, aber hier wird versucht mit ganz vielen juristischen
Winkelzügen, so dass es die Leute verwirrt, so dass sich auch die Journalisten nicht mehr
auskennen und gleichzeitig wird sozusagen das Stöckl Richtung Oligarchennichte geworfen,
wo alle geifern schauen und sagen, wir schauten die aus, die Fesche Oligarchennichte, das
ist aber auch wirklich eine Schorfe, aber das, wo es wirklich sozusagen um ein formalisiertes
Verfahren geht und die Frage der Beweiserhebung, was hat die Kurzdruppe gemacht und was nicht,
das wird verzögert, vernudelt und verschleppt.
Und wenn ich es so richtig verstehe, bedeutet das alles, dass eine Entscheidung über ein
mögliches zweites Gerichtverfahren gegen Sebastian Kurz nicht unmittelbar bevorsteht, sondern
das wird ziemlich lang dauern, bis die Staatsanwaltschaft zur Entscheidung kommt, das zu tun oder das
nicht zu tun.
Wir kennen das aus dem Fall Krasse, wir dürfen nicht vergießen, Thomas Schmidt war ja der
Bresse-Sprecher von Karl-Heinz Krasse ganz früher, der hat ja sozusagen sein Handwerk
gut gelernt, wir kennen das von Krasse auch, dort ist jahrelang immer wieder verzögert
worden.
Die einzige Chance, die die Beschuldigten im Falle eines Schulzbuches dann hätten, wäre
zu sagen, die überlange Verfahrens da ist strafmildernd.
Vielleicht gibt es aber irgendwann einmal die Staatsanwaltschaft auf und sagt das Verfahren
ist schon zu lange und ein vielleicht freiheitlicher Justizminister, der dann vielleicht die Sektionen
anders besetzt, sagt irgendwann, naja, das ist jetzt eine so lange Ermittlungsdauer,
da kommt ja nichts aus, stellen wir das ein, das Gleiche ist so, weil passiert im Fall
gegen den Herrn Haselsteiner, wo auch sehr lange ermittelt wurde, wo sehr komplexe Dinge
nicht herausgegeben wurden und irgendwann sagt der Justiz, also das ist nicht mehr
vertretbar.
Das Glück ist, dass derzeit vier Staatsanwälte in diesem Fall arbeiten, die sehr ambitioniert
sind, sehr agribisch sind, das ist auch die Anklage, die Sebastian Kurz wegen falscher
Zeugenaussage hat, unter 13 Seiten, das ist Wahnsinnig für, ja, und die ist sehr agribisch
ausarbeiten.
Also diese Methode, die Justiz sozusagen hier zu pokutieren, zu nahren, führt offensichtlich
dazu, dass die WKSDA immer genauer und agribischer wird und sagt, okay, wir spüren zwar kein
Match miteinander, aber wenn ihr es genau wissen wollt, dann steigen wir es euch auch genau.
Und einmal noch, jetzt steht die Justizministerin, steht dahinter.
Vielen Dank Florian Kleng, das war's vom Redaktions-Podcast aus der Falter-Redaktion.
Ich verabschiede mich von allen, die uns auf UKW hören.
Den aktuellen Falter finden Sie heute in Ihrem Postfach, wenn Sie abonniert sind, oder Sie
können Ihnen auch im Kiosk kaufen, alle Informationen über Abos und Probeabos gibt es im Internet
unter der Adresse abo.falter.at, Ursula Winterhauer, designation gestaltet Miriam Hübel, betreut
die Audio-Technik für diese Sendung.
Ich bedanke mich im Namen des gesamten Teams, bis zur nächsten Folge.
Sie hörten das Falter Radio, den Podcast mit Raimund Löw.
Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.
Wie Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) die Ermittlungen in der Inseratenaffäre mit immer dreisteren Mitteln verzögert und wie das Outing der falschen Oligarchennichte aus dem Ibiza-Video einzuordnen ist, besprechen FALTER-Chefredakteur Florian Klenk und Raimund Löw in der 1000. Folge des FALTER Radios.
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