Echo der Zeit: Medizin-Nobelpreis geht an mRNA-Forschende

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) 10/2/23 - 40m - PDF Transcript

Radio SRF Echo der Zeit mit Ivan Lieberherr.

Unsere Themen am Montag, dem 2. Oktober.

Die Corona-Pandemie hat mRNA-Impfungen bekanntgemacht.

Die Technologie könnte helfen, weitere Krankheiten zu bekämpfen, krebs beispielsweise.

Das Interesse an dieser Technologie sei Riesig, heißt es beim Nobelkomitee.

Ein Forscher und eine Forscherin, die die Grundlagen für mRNA-Impfstoffe gelegt haben,

werden daher mit dem Nobelpreis für Medizin ausgezeichnet.

Dann die Bundesratswahl.

Der Bündner SP-Nationalrat John Pult will auch Nachfolger von Allerbergsee werden.

Das Porträt und die Reaktionen.

Die Parlamentswahl.

In Tessin sieht es für die Sozialdemokraten düster aus.

Der Bericht zur Ausgangslage in der Südschweiz.

Und indische Götter aus Plastik, die im Meer entsorgt werden.

Diese Umweltaktivistin appelliert dann die Bürgerinnen und Bürger.

Sie müssten ihr Verhalten ändern, um die Verschmutzung der Natur zu stoppen.

Die Reportage aus Mumbai am Schluss dieser Sendung.

Wir beginnen mit den Nachrichten des Tages.

Serbien hat nach eigenen Angaben die Zahl seiner Soldaten an der Grenze zu Kosovo reduziert.

Die Serbische Armeepräsenz sei zur Normalität zurückgekehrt.

Rund 4.500 Armeeangehörige seien derzeit in der Region stationiert.

Davor seines über 8.000 gewesen, sagte der Serbische Armeechef.

Die Spannungen zwischen Serbien und Kosovo haben in den letzten Wochen zugenommen.

Vor einer Woche lieferte sich ein schwer bewaffnetes serbisches Kommando

Kämpfe mit der Kosovarischen Polizei.

Danach hatten die USA über einen großen serbischen Truppenaufmarsch

an der Grenze zu Kosovo berichtet.

Serbien hatte den Truppenaufmarsch zuerst abgestritten.

Heute, sagte der Armeechef, die Zahl der serbischen Soldaten

an der Grenze zu Kosovo sei auch schon wesentlich höher gewesen.

Der ukrainische Präsident Volodymyr Zelensky betont erneut,

wie wichtig die Hilfe der EU ist.

Ein Sieg der Ukraine gegen Russland hänge von der Zusammenarbeit mit der EU ab.

sagte Zelensky beim Treffen mit den EU-Außenministerinnen und Außenministern in Kiev.

Dies war das erste EU-Außenministertreffen außerhalb der Europäischen Union.

Der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell flog dabei vor,

fünf Milliarden Euro für Waffen und militärische Ausrüstung

für die ukrainische Armee bereitzustellen.

Ab 2024 soll ein neuer Impfstoff für Kinder gegen Malaria zum Einsatz kommen.

Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt, diesen Impfstoff einzusetzen.

Der WHO-Generaldirektor sagte, der neue Impfstoff sei ein entscheidendes zusätzliches Instrument,

um Kinder schneller zu schützen.

Drei Dosen über den Zeitraum von zwölf Monaten reduzierten die Malaria-Gefahr um drei Viertel.

Eine vierte Dosis nach Ablauf dieser Frist solle den Schutz aufrechterhalten.

Im Jahr 2021 hat die WHO einen ersten Impfstoff gegen Malaria empfohlen.

Dieser soll im nächsten Jahr ausgeliefert werden.

Beide Impfstoffe zusammen sollten die Leben zehntausender Kinder retten, so die WHO.

Nach Kritik am Flughafen Zürich ändert dieser nun seine Spendenpraxis.

Der Flughafen Zürich zahlt künftig keine Spenden mehr an Parteien.

Das hat der Verwaltungsrat entschieden.

Seit Jahren spendet der Flughafen Zürich zehntausende Franken für Parteien,

die sich zu einem Zitat wettbewerbsfähigen Flughafen bekennen.

So haben bürgerliche Parteien Geld vom Flughafen erhalten, linke und grüne Parteien aber nicht.

Das hat zu Kritik geführt, weil der Flughafen zu einem großen Teil dem Kanton Zürich gehört

und weil das Zürcher Stimmvolk bald über die Verlängerung von zwei Pisten entscheidet.

Im Kanton Neuenburg sind Tiere durch ein Wolf getütet worden.

Es ist das erste Mal seit der Wolf vor zehn Jahren in den Kanton zurückgekehrt ist.

Vor knapp zehn Tagen sei ein Kalb getütet worden

und am vergangenen Wochenende fünf Schafe teilte der Kanton Neuenburg mit.

Der September 2023 war in der Schweiz der wärmste September seit Messbeginn vor fast 160 Jahren.

An 84 von 97 ausgewerteten Messstationen ist ein neuer September-Rekord registriert worden,

wie die Daten von Meteor Schweiz zeigen.

Mit einer mittleren Temperatur von 14,3 Grad war der September sogar etwas wärmer

als ein durchschnittlicher Sommermonat.

Die Börsendaten von 18.05 Uhr geliefert von 6,

der Swiss Market Index schließt bei 10.864 Punkten minus 0,9%.

Der Dow Jones Index in New York fällt um 0,4%.

Der Euro wird zu 96 Grappen 33 gehandelt, der Dollar zu 91 Grappen 81.

Und wie steht es um das Oktoberweiter Lara Christen?

Am Abend bleibt es meist sonnig, der Dienstag bringt erneut Sonnenschein,

abgesehen von lokalem Morgennebel im Mittelland.

Es werden erneut 23 bis 26 Grad erreicht.

Am Nachmittag und Abend gibt es im Norden böigen Wind,

mehr Wolken und stellenweiße Regen.

In der Corona-Pandemie wurden in kürzester Zeit Impfstoffe

gegen das Covid-Virus produziert.

Auf Basis der sogenannten mRNA-Technologie.

Die Grundlagen dafür haben die Ungarin Katalin Kariko

und der Amerikaner Drew Weisman geschaffen.

Die Entdeckungen der beiden Wissenschaftler waren entscheidend,

um in der Pandemie wirksame mRNA-Impfstoffe zu entwickeln.

Dafür erhalten die beiden nun den Nobelpreis für Medizin.

Wissenschaftsredaktorin Irene Dietzsche berichtet.

Der Nobelpreis soll dem Wohl der Menschheit zugutekommen.

So formulierte es Alfred Nobel, als er seinerzeit

den Nobelpreis ins Leben rief.

Mit der diesjährigen Auszeichnung der mRNA-Technologie

dürfte dieses Kriterium zweifellos erfüllt sein.

Findet der Infektiologe Huldrich Günthard vom Universitätsspital Zürich.

Das ist eine unglaubliche Arbeit, die die beiden geleistet haben

und welche sich daneben umsetzen lassen hat in ein Produkt,

also neben die mRNA-Impfung,

die Millionen, Millionen Menschen das Leben gerettet hat.

Die beiden, das sind Katalin Kariko und Drew Weisman,

die den Nobelpreis für Medizin 2023 gemeinsam bekommen.

Katalin Kariko stammt aus Ungarn

und hatte bereits in den 1990er-Jahren die Vision,

mRNA für therapeutische Zwecke einzusetzen.

Doch damals wurde die Wissenschaftlerin belächelt.

Kariko wechselte in die USA als Assistenzprofessorin

an die University of Pennsylvania.

Dort fand sie in Drew Weisman einen Verbündeten.

Dann haben sie eben dann die essentiellen Schritte,

die erforscht, welche da möglich gemacht haben,

dass die mRNA effektiv als Impfung benutzt werden konnte.

Boten RNA oder eben mRNA ist sozusagen der Bauplan,

den die menschliche Zelle braucht, um Eiweiße zu produzieren.

Bei der COVID-19-Impfung zum Beispiel enthält der Bauplan

die Anleitung für das Bikeprotein des Coronavirus.

Dank dieser Anleitung kann der Körper eine Immunreaktion auslösen.

Diese wiederum schützt vor schweren Krankheitsverläufen.

Doch mRNA ist instabil, wird sie künstlich im Reagenzglas hergestellt,

zerfällt sie.

Das war nur ein Hindernis mit dem Kariko und Weisman-Kämpften.

Ein anderes war, dass die in vitro produzierte mRNA

heftige Entzündungsreaktionen auslösten,

erklärt der Immunologe Christoph Berger vom Unispital Basel.

mRNA in bestimmten Formen kann das Immunsystem stark aktivieren

und man muss einen Weg finden, dass diese Immunaktivierung reduziert

oder ausgeschaltet wird.

Das gelangten Forschenden mit gezielten Eingriffen in die mRNA.

Die mRNA selber besteht aus einzelnen Bausteinen

und diese kleine Bausteine muss man verändern,

anpassen, so dass sie eben nicht mehr abgebaut werden,

dass sie stabiler sind, dass sie eben nicht innerhalb von Sekunden

oder Minuten abgebaut werden im Körper

und dass sie eben das Immunsystem nicht mehr so aktivieren.

Es war der Durchbruch der mRNA-Technologie.

Ihre Ergebnisse publizierten Kariko und Weisman bereits 2005.

15 Jahre später, bei der COVID-19-Pandemie,

ergab sich erstmals die Situation, die Technologie breit anzuwenden.

Auch Christoph Berger ist der Meinung,

Katalin Kariko und Drew Weisman hätten den Nobelpreis absolut verdient.

Denn die mRNA-Technologie habe gezeigt,

dass sie sicher ist und dass die Anwendungen jetzt sehr breit sein werden,

wie man diese Technologie in anderen Bereichen der Medizin einsetzen kann.

Nur eines zum Beispiel zu nennen, sind Krebsimpfungen.

Jetzt das Bereich von Möglichen gerückt,

weil man mit dieser Technologie andersartige Impfungen machen kann,

dass es bisher möglich war.

Der diesjährige Nobelpreis für Medizin zeichnet somit eine Leistung aus,

die dazu beitrug, eine der größten Gesundheitskrisen unserer Zeit zu meistern.

Und von der man noch einiges mehr erwarten darf.

Das ist das Echo der Zeit von Radio SRF.

Weiter geht's mit der SP und ihren vier Kandidaten,

die in den Bundesrat wollen,

mit dem Selbstbewusstsein,

mit dem die Bürgerlichen im Tessin in die Wahlen ziehen.

Mit Israel, wo die Bandenkriminalität zahlreiche Todesopfer fordert,

die Kritik an der Polizei wächst.

Und mit Norwegen,

wo Regierungsmitglieder und deren Lebenspartner anscheinend viel Geld gemacht haben,

dank Insider-Wissen.

Der Bündner SP-Nationalrat John Pult will also auch in den Bundesrat,

als Nachfolger von Allen Bersse.

Er ist der vierte Mann, der seine Kandidatur angekündigt hat.

Wo sind die Frauen?

Das fragen wir gleich.

Zuerst stellt uns Bundeshausredaktorin Ruth Wittworb

den bisher jüngsten Anwärter

auf den frei werdenden Sitz in der Landesregierung vor.

Er träumt in drei Sprachen.

Und er spricht alle vier Landessprachen.

In Graubünden hat er die klassische politische Ochsentour

durch die Parlamente

und die Parteispitze seines Heimatkantons durchlaufen.

Heute, mit bald 39 Jahren,

hatte er bereits einige politische Ämter inne.

Aber mit vier Jahren als Nationalrat

hatte noch keinen langjährigen Leistungsausweis

in der nationalen Politik aufzuweisen.

Das stimmt.

Ich kann das ja nicht wegdiskutieren.

Ich bin erst eine Legislatur in Bern.

Ich plädiere einfach mir eine Chance zu geben,

weil ich glaube, dass ich viel Potenzial mitbringe.

John Pult wurde oft als politisches Talent bezeichnet.

Seit Jahren traut man ihm eine große Karriere zu.

Er selber wirte beim Thema politisches Talent oft ab.

Vorschusslohe, Bären, seien Heikel.

Vielleicht werde dann doch nichts aus diesen Talenten,

sagte Pult vor vier Jahren nach seiner Wahl in den Nationalrat.

Mit seiner Kandidatur für den Bundesrat

will er nun das Gegenteil beweisen.

Ich traue mir zuzuliefern.

Ich habe in diesen vier Jahren in Bern, glaube ich,

auch bewiesen, dass ich Politik kann,

dass ich die Schweiz verstanden habe,

dass ich auch überparteilich zusammenarbeiten kann.

Als Neuling in Bern eroberte Pult nach zwei Jahren

bereits das Präsidium der wichtigen Verkehrskommission.

Für den Bündner Altnationalrat von der SP Andrea Hemmele

ist John Pult deshalb längst ein etablierter

und kompetenter Politiker.

Dessen Chancen sieht er so.

Er will mit einiger Wahrscheinlichkeit aufs Dicket kommen.

Da habe ich keine Zweifel.

Was danach kommt, mag auch Andrea Hemmele

nicht genauer einschätzen.

Dass der junge Politkollege besser noch zugewartet hätte,

findet er jedoch nicht.

Jetzt hat er eine Chance, er soll sie backen.

Und wenn es nicht gelingt,

dann ist er auch in zehn Jahren noch in bestem Alter.

Also ist keine Gefahr, dass er verheizt wird.

Der grüne glanner Ständerat Matthias Zopfi

ist in der Schwesterkommission von John Pult.

Der glanner unterstreicht die Kompetenz und den guten Draht

zum Parlamentskollegen.

Als Vertreter von Bergkantonen hätten sie vieles gemeinsam.

Dennoch hat Matthias Zopfi ein Aber.

Wo ich vielleicht ein bisschen bedenken habe,

ist die Frage, er ist noch jung,

könnte auch bei anderen Gelegenheiten noch kommen.

Für mich ist das Fenster heute offen für ihn.

Denn so Zopfi, Vertreter aus Bergkantonen,

sei er ihm bereits stark ländlich geprägten Bundesrat nicht gefragt.

Und auch, dass die Ausgangslage für die Bundesratswahlen

im Dezember noch unklar sei.

Erst nach den Parlamentswahlen im Oktober

würden die Karten definitiv gemischt.

Auch die Partei von Matthias Zopfi, die Grünen,

will bei einem guten Abschneiden eine Kandidatur präsentieren.

FDP-Nationalrat Christian Wasserfallen

kennt John Pult aus der Verkehrskommission des Nationalrats.

Er lobt die Zusammenarbeit.

Doch die Kandidatur von Pult habe ihn überrascht.

Wenn ich mir jetzt das persönlich überlegen würde,

als ich in diesem Alter war, vier Jahre im Parlament,

hätte ich mir das schlicht nicht zugetraut, eine solche Kandidatur.

Für Christian Wasserfallen fehlt John Pult vor allem auch Führungserfahrung.

Die vielen Kandidaturen von eigentlich nicht ganz perfekt passenden Kandidaten

kämen auch deshalb, weil Valia sei, so Christian Wasserfallen.

Wenn eine amtierende Bundesrat in der Bundesrat zurückgetreten ist

und das Kandidaten Karussell Fahrt aufnimmt,

ist es logisch, dass auf diesem Karussell natürlich sich einige

auch gerne in Szene werfen. Das ist legitim.

Auch bei der FDP habe man solche Schaufenster schon ausgenutzt,

sagt Nationalrat Wasserfallen.

Bisher wollen sich also vier SP-Männer in dieses Schaufenster stellen,

John Pult, Bert Jans, Matthias Ebischer und Daniel Jositsch.

Frage an Ruth Witwo im Bundeshaus.

Wo bleiben die Frauen?

Getaut sich keine Frau zu kandidieren,

nachdem die SP für die Nachfolge von Simonetta Somaruga

im vergangenen Dezember ausschließlich Frauen zugelassen hat?

Ja, bis jetzt hat sich noch keine Klage äußert.

Sie haben auch noch etwas Zeit bis Ende Monat,

aber es gibt keine Beschränkungen wie im letzten Jahr.

Es können sich alle bewerben, die das wollen.

Es ist die Tür zur Bundesratskandidatur auch für Frauen offen.

Als Gleichstellungspartei könnte die SP versucht sein,

auch eine Frau aufs Ticket zu setzen.

Im Gespräch sind noch zwei Frauen.

Die bernische Regierungsrätin Evie Allemann überlegt es sich

und auch die Co-Präsidentin der SP-Frauen Tamara Funicello.

Sie kann sich auch zwei Frauen als SP-Bundesrätinnen vorstellen.

Also, dass neben Elisabeth Bohmschneider

eine zweite SP-Frau gewählt würde.

Und wie beurteilen Sie die Chancen der vier Männer?

Ist das reinen schon gelaufen?

Nein, absolut nicht.

Da ist noch vieles offen.

John Pult, um jetzt beim neuesten Zuwachs zu bleiben,

ist sicher als Strategie und als Kommunikator stark.

Und mit 39 würde er die Jüngeren im Parlament ansprechen.

Aber wir haben es im Beitrag gehört.

Seine Führungserfahrung wird bemängelt,

dass er erst eine Legislatur in Parlament ist

und dass er aus einem Bergkantur stammt.

Das wäre beim langjährigen Nationalrat Matthias Ebbischer

als Stadtberner sicher besser.

Nur hat er auch keine nennenswerte Führungserfahrung.

Beatianz hingegen erfüllt zwei wichtige Voraussetzungen,

um aufs Ticket der SP zu kommen.

Als baselstädtischer Regierungsrat

hätte er drei Jahre Führungserfahrung vorzuweisen

und Jans würde dem ländlich geprägten Bundesrat

einen urbanen Vertreter hinzufügen.

Zudem kennt er den Politbetrieb in Bern

aus seiner Zeit im Nationalrat.

Das größte politische Schwergewicht

ist sicher der Zürcher-Ständerat Daniel Josic,

aber ob er es aufs Ticket schafft, ist fraglich.

Die Sozialdemokraten hatten letztes Jahr keine Freude,

dass Josic nicht explizit seinen Verzicht erklärt hat,

als er bei der Ersatzwahl für Simonetta Sommeruga Stimmen erhielt,

obwohl er gar nicht auf dem Ticket war.

Aber es könnte noch weitere Köpfe auftauchen.

Ja, das könnte sein.

Bisher zeichnet sich ja kein haushoher Favorit ab.

Deshalb werden die Namen von Schwergewichten genannt,

etwa Roger Nordmann,

bis vor kurzem langjähriger Fraktionschef,

einflussreich und geachtet im Bundeshaus

oder der frühere Präsident Christian Löwra.

Er ist heute Verwaltungsratspräsident der Post.

Und wenn die SP bei den Parlamentswahlen

in drei Wochen zulegt,

könnte Co-Präsident Cedric Weermuth eine Kandidatur erwägen.

Bis das Ticket steht, geht es also noch eine Weile.

Definitiv entschieden wird es am 25. November.

Erläutungen von Ruth Witt war direkt aus dem Bundeshaus.

Vielen Dank.

Noch vor dem Bundesrat werden National- und Ständerat gewählt.

Wir schauen uns heute die Ausgangslage im Tessin an.

Hier sind die Sozialdemokraten unter Druck.

Ihren Ständeratssitz werden Sie so gut wie sicher verlieren,

denn die Südschweiz ist fest in rechtsbürgerlichen Händen.

Trotzdem, allzu siegessicher will SVP-Schweiz-Präsident

und Ständerat Marco Chiesa dann doch nicht auftreten.

Die sehen Korrespondentin Caroline Türkauf.

Marco Chiesa stellt sich selber als Kämpfer dar.

Das ist völlig klar. Ich muss zittern.

Nur die Leute, die denken, das ist alles schon gemacht,

sie sind sicher und so weiter, die scheitern.

Ich muss kämpfen und ich werde kämpfen.

Laute Selbstzweifel fehlen.

Das müsse so sein, sagt er.

Wie kann ich das Vertrauen der Bürgerinnen und Bürger einfordern,

wenn ich ist, nicht in mir selbst habe?

Chiesa kandidiert nur für den Ständerat.

Er sichert sich nicht mit einer Nationalratskandidatur ab.

Damit signalisiert er selbst Vertrauen.

In der Südschweiz ist seine Wiederwahl kaum umstritten.

Ebenso selbstsicher tritt die Tessiner FDP auf.

Sie verzichtet dieses Wahljahr auf eine Listenverbindung mit damit

und bietet keinen ausschweifenden Katalog von Unterlisten.

Sie setzt auf ihre bekannten Köpfe.

Allen voran auf den von Nationalrat Alex Farinelli.

Er soll die Schmach von 2019 wettmachen,

als die Tessiner FDP aus der kleinen Kammerflug.

Farinelli als Spitzenkandidat ist ein geschickter Schachzug,

denn er unterscheidet sich deutlich von den anderen Konkurrenten,

Marco Chiesa und Fabio Regazzi.

Ich bin sicherer Offener in gesellschaftlichen Fragen

als Chiesa und Regazzi.

Farinelli steht im katholischen Tessin offen zu seiner Homosexualität.

Er hat sich für das CO2 und das Klimagesetz eingesetzt

und erschölt sich auch nicht, die Arbeit seiner eigenen Partei zu kritisieren,

das stärksten politischen Kraft im Tessin.

Jemand muss eine Linie geben

und die größte Partei hat diese Verantwortung.

Wir haben das nicht so klar gemacht.

Was so viel heißt, wie man habe das Feld zu sehr den politisch rechten Kräften überlassen.

Mit diesen Positionen wird Farinelli zum valablen Kandidaten

der Linkskrönen Wellerschaft.

Denn die Tessiner SP geht davon aus,

dass sie ihren Wahlerfolg von 2019 nicht wiederholen kann.

Auch kein leichtes Spiel hat derzeit die Tessiner Mitte.

Ihr Präsident spricht gar von einer epochalen Herausforderung,

vor der die Partei steht.

Mitte Ständeratsanwärter Fabio Regazzi stimmt dem zu.

Es steht sie auf dem Spiel.

Regazzi bezeichnet seine Kandidatur für den Ständerat,

denn auch als die eines Outsiders, der für eine Überraschung gut ist.

Regazzi ist im Tessin sehr gut vernetzt,

ersitzt bereits zwölf Jahre im Nationalrats.

Er bemüht sich, Zuversicht zu versprühen.

Kein Wunder, seine Partei kämpft nicht nur um die Rückeroberung des Ständeratssitzes,

sie muss auch den Sitz des abtretenden Nationalrats Marco Romano neu besetzen

und das ohne Listenverbindung mit den grünliberalen und liberalen.

Diese fehlt nämlich dieses Jahr.

Darum ist es die Tessiner Mitte, die am 22. Oktober wirklich zittern muss.

Fast 200 Morde in 10 Monaten ausgeführt in Israel durch kriminelle Banden.

Allein letzte Woche wurden acht Personen ermordet, zum Teil am helllichten Tag.

Die Gewalt trifft besonders Städte, in denen mehrheitlich palästinensische Bürgerinnen und Bürger Israels leben.

Diese werfen der Polizei Untätigkeit vor.

Nun fordert der Oppositionspolitiker Penny Gantz den Rücktritt des umstrittenen Sicherheitsministers Itamar Ben-Gvir.

Auslandredaktorin Susanne Brunner hat eine Kleinstadt in Zentral Israel besucht,

wo selbst Unbeteiligte seit Monaten nicht mehr sicher sind.

Mustafa Said's Haus sieht aus wie ein Gefängnis,

gesichert von einer Betonmauer und einem 3 Meter hohen, schwarzen Eisentor.

Durch die Gegensprechanlage vergewisset sich Said,

dass wirklich der Lokalreporter Razaan Abu Fahne mit der Reporterin aus der Schweiz draußen steht.

Erst dann macht er das Tor auf und rascht wieder zu.

Der 47-Jährige Mustafa Said hinkt.

Er hat eine Schusswunde im rechten Oberschenkel.

Ich wurde schon viermal angeschossen.

Wenn ich mein Haus verlasse, werden sie mich töten.

Vor ein paar Tagen wurde eines seiner vier Kinder auf offener Straße erschossen.

Mohammed starb fünf Tage vor seinem 14. Geburtstag.

Er ging einkaufen und kam nicht mehr zurück.

Ein Racheakt, sagt der Trauer der Vater. Aber warum?

Die Geschichte begann vor vier Jahren,

als ein paar Typen in unserer Stadt ein Bordell eröffneten.

Einwohner hätten sich darüber beklagt und sichern seinen Bruder Ali gewandt.

Dieser Said, Kafr Karia, ein gut vernetzter, respektierter Mann.

Zusammen mit einem Imam habe Ali das Bordell schließen lassen.

Danach hätten die Gangster einen Spielsalon eröffnet.

Wieder habe sein Bruder interveniert.

Dann hätten eine Frau und ihre Söhne begonnen, Drogen zu verkaufen.

Als jemand auf die Frau schoss, fiel der Verdacht auf seinen Bruder Ali

und so habe die Welle der Gewalt in Kafr Karia begonnen,

sagt Mustafa Said.

Unbekannte Schossen auf mich und mein Haus,

danach auf andere Verwandte und Bekannte meines Bruders.

Said beginnt mit einer langen Aufzählung der Ermordeten,

die vorläufig mit seinem Sohn Mohammed endet.

Auch der Imam wurde ermordet, nur wenige Stunden vor Mohammed.

Die ganze Stadt Kafr Karia, mit ihren 19.000 Einwohnern,

lebe inzwischen in Angst.

Die Leute sitzen nur noch zu Hause und lesen,

wie viele täglich getötet werden.

Mustafa Said's Geschichte klingt nach einer Mafia-Geschichte,

wie es sie auch an den Orten gibt.

Im israelisch-palästinensischen Kontext sei sie jedoch politisch,

sagt der Anwalt Rida Jabbar.

Dieser setzt sich seit Jahren für mehr Sicherheit

in den arabisch-israelischen Städten ein.

Wir treffen ihn eingangs Kafr Karia in einem fast leeren Café.

Was hier passiert, ist die systematische Vernachlässigung

der israelisch-arabischen Bevölkerung.

Vor 20 Jahren im Zuge des 2. Palästinenseraufstandes

habe sich die israelische Polizei weitgehend

aus den arabischen Quartieren im Land zurückgezogen,

sagt der Rechtsanwalt.

Damals habe es allerdings noch kaum organisierte Kriminalität gegeben,

weil diese innerhalb der Erfindung

der arabischen Gesellschaft sofort unterbunden wurde.

Ähnlich wie das Mustafa Said's Bruder Ali

und der Imam in Kafr Karia versuchten.

Der Staat kümmere sich in erster Linie um die jüdische Mehrheit.

Die arabische Minderheit bekomme weniger Geld,

weniger Chancen auf dem Arbeitsmarkt,

weniger soziale Unterstützung, sagt Rida Jabbar.

Aber erst der Rückzug,

wie es in den letzten Jahren passiert,

aus der Kriminalitätsbekämpfung in mehrheitlich arabischen Gemeinden

habe zum massiven Anstieg der organisierten Kriminalität geführt.

Dem der Mittelschicht und der Arbeiterschicht

gibt es in der arabischen Gesellschaft nun auch eine neue,

kriminelle Schicht.

Die weiß, die Wahrscheinlichkeit bestraft zu werden,

ist gleich null.

Die Mujrim weiß,

dass die Wahrscheinlichkeit bestraft zu werden, ist gleich null.

Die organisierte Kriminalität

wirken sich verheerend auf die Gesellschaft der arabischen Minderheit aus,

sagt Amir Abed Khalim,

die Leiterin des zuständigen psychologischen Dienstes in Nazaret.

Die Menschen sind traumatisiert,

die Angst stresst sie unaufförlich,

Kinder leiden an Schlafstörungen,

haben Mühe in der Schule,

und die Menschen ziehen sich ins private zurück oder weg,

sagt die Psychologin.

Das führe dazu,

dass es gar keine soziale Kontrolle mehr

und den Kriminellen noch mehr Macht gebe.

Wir sind am Boden, wissen nicht mehr weiter.

Wir brauchen Hilfe von der Polizei

und Programme gegen Jugendarbeitslosigkeit,

dass wir eine Funken-Hoffnung bekommen,

sagt die Psychologin Amir Abed Khalim.

Auch ein Teil der jüdischen Mehrheitsgesellschaft

fordert jetzt Lösungen,

denn langsam setzt sich die Einsicht durch,

dass die vielen Waffen in den Händen

krimineller arabischer Banden alle treffen könnten.

Premier Netanyahu hat unlängst versprochen,

gegen die Kriminalität in arabischen Städten vorzugehen.

Das hat er allerdings schon vor vier Jahren gesagt.

Mustafa Saidin Kaferkaria

will sein Haus aus Angst getötet zu werden,

kaum mehr verlassen.

Mein Haus ist zum kleinen Gefängnis geworden.

Ich habe mein Leben lang gearbeitet,

jetzt sitze ich nur noch zu Hause.

Meine Frau arbeitet noch,

aber manchmal hat sie Angst, aus dem Haus zu gehen.

Ich habe immer noch die Bedeutung,

aber ich bin heute betroffen.

Susan Brunner im Echo der Zeit.

In den nächsten Minuten haben wir es von Korruptionsvorwürfen,

die in Norwegen die Politik erschüttern

und von Plastikabfall,

der nach einem religiösen Fest in indischen Gewässern entsorgt wird.

Freiwillige helfen beim Aufräumen.

Ob der Plastikschrott dann aber wieder verwertet wird,

das ist eine andere Frage.

Norwegen gilt wegen seiner Öl- und Gasindustrie

als eines der reichsten Länder der Welt.

Im Unterschied zu vielen anderen Ölstaaten,

die mit Machtmissbrauch und Korruption kämpfen,

ist Norwegen aber auch eines der demokratischsten

und am wenigsten korrupten Länder der Welt.

Vor höhere Wellen schlägt deshalb eine Affäre

um Regierungsmitglieder, deren Angehörige offenbar wiederholt,

ihr Insiderwissen genutzt haben, für den privaten Profit.

Im Zentrum der Affäre stehen die langjährige frühere

Ministerpräsidentin Erna Sülberg und ihr Mann,

Bruno Kaufmann, berichtet.

Vor ein paar Tagen zur besten Sendezeit

auf dem öffentlich-rechtlichen Fernsehsender NRK.

Eine konservative Oppositionsführerin,

Erna Sülberg, entschuldigt sich öffentlich.

Es hat sein Rapportal eine andere Geschichte.

Natürlich auch so, dass du beleidest,

weil du siehst, dass in acht Jahren ...

Ich bin sehr enttäuscht und traurig, mein Mann hat mich belogen.

Jahrelang tätigte er Aktiengeschäfte,

ohne mich darüber zu informieren.

Was Erna Sülberg als Vertrauenskrise mit ihrem Mann bezeichnet,

erschüttert derzeit die norwegische Öffentlichkeit.

Ihr Ehemann, Sindre Finness, beim norwegischen Arbeitgeberverband

als Ökonom angestellt,

tätigte während der achtjährigen Amtszeit

Erna Sülbergs als Ministerpräsidentin

über 3600 Aktiengeschäfte.

Und die sind Unternehmen und Wirtschaftszweigen,

in denen der norwegische Staat als Mitbesitzer

oder Gesetzgeber eine sehr wichtige Rolle spielt.

Zum Beispiel im Frühjahr 2016,

wenige Tage bevor die Regierung neue Eigentumsregeln

für die Erdölbranche vorstellte.

War Sindre Finness besonders aktiv auf dem Aktienmarkt

und verdiente damit viel Geld.

Nach norwegischem Recht ist es Ministerinnen und Ministern

und ihren Partnern zwar nicht verboten, an der Börse aktiv zu sein.

Aber solche Geschäfte müssen transparent gemacht werden.

Zudem sind Ministerinnen, Staatssekretäre

und auch politische Berater dazu verpflichtet,

in den Ausstand zu treten, bei Entscheidungen zu politischen Geschäften,

bei denen sie auch private wirtschaftliche Interessen haben.

Hätte Erna Sülberg von den umfassenden Aktiengeschäften

ihres Mannes gewusst, hätte sie nach ihren Worten,

als Regierungschefin ziemlich häufig in den Ausstand treten müssen.

Räumte sie bei ihrer öffentlichen Entschuldigung ein.

Ich seh jetzt ein, dass ich meine Verantwortung

als höchste Politikerin des Landes nicht wahrnehmen konnte.

Räumte die 62 Jahre alte Spitzenpolitikerin ein.

Doch Erna Sülberg ist bei Weiten nicht die einzige in der norwegischen Politik,

die wegen intransparenten Pörsengeschäften in Erklärungsnot geriet.

Auch Ministerin und Ministerin der derzeit amtierenden

Rokgrünregime, die sich in der Regierungsregion

in der Rokgrünregierung haben zugeben müssen,

dass sie selbst oder ihre Lebenspartner viel Geld verdient haben

mit den Aktien einer Rüstungsfirma, die von der Regierung

lukrative Aufträge erhielt.

Forschungsminister Ola Mutten-Mohe von der Zentrumspartei

musste deswegen zurücktreten.

Und auch die sozialdemokratische Außenministerin Anik Nuitfeld

steht in der Kritik, weil ihr Mann mit den Rüstungsaktien gehandelt hat.

Nun fordern selbstführende Mitglieder der konservativen Partei

Erna Sülberg auf, bei den nächsten Wahlen in zwei Jahren

nicht mehr als Spitzenkandidatin anzutreten.

So etwa der lokale Heure-Vorsitzende im nord- norwegischen Warde,

Hermut Larsen.

Aber folgfrest will Minister Tua von Politikern,

und er ist sicher, dass Erna kommt,

und sagt den Konkretionsschül ganz gerast.

Der Land verlieren immer mehr ihr Vertrauen in uns Politiker.

Ich habe große Sympathien für Erna Sülberg,

und ich bin überzeugt, dass sie bald die Konsequenzen

aus dieser Krise ziehen wird.

Und zurücktritt, betonte Larsen am norwegischen Radio.

Der Gegenspieler Sülberg, der sozialdemokratische Ministerpräsident

Jonas Garstöre, gilt selber als einer der reichsten

Berufspolitiker des Landes, mit einem Vermögen

von gut 15 Millionen Franken.

Als er zur Regierung geschäft wurde,

galt er im norwegischen Parlament als einer der aktivsten Aktienhändler.

Dass er bisher zum Insiderhandelskandal geschwiegen hat,

darf deshalb nicht erstaunen.

Der Elefantengott Ganesha ist in Indien bei Hindus sehr beliebt.

Er verkörpert Weisheit und Glück

und räumt Hindernisse aus dem Weg.

Ganeshas Geburtstag wird jedes Jahr groß gefeiert,

11 Tage lang, oft mit Statuen aus Plastik,

die am Ende der Party im Meer oder anderen Gewässern versenkt werden.

Auch in diesem Jahr wieder.

Allein in der Wirtschaftsmetropole Mumbai

landeten hunderttausende Elefantengötter

als Plastikschrott im Arabischen Meer.

Nichtregierungsorganisationen riefen danach

zu einem großen Klinetron am Strand auf, zu einer Putzaktion.

Und sie lenkten den Blick dabei auch auf die generell wachsende Menge

an Plastikabfall an der indische Gewässer zu ersticken drohen.

Aus Mumbai die Reportage von Südasien-Korrespondentin Maren Peters.

Morgens um sieben an einem weitläufigen Strand im Norden Mumbai.

Eine Stiftung hat hunderte Freiwillige zu einer Aufräumaktion zusammengetrommelt.

Es ist der Morgen, nach dem Ende der Geburtstagsfeier

von Elefantengott Ganesha.

Aus dem flachen Meerwasser ragen überall große und kleinere Elefantenköpfe.

In den Tagen zuvor sind sie noch angebetet worden.

Jetzt sind sie Abfall.

Auch der Strand selbst ist voller Abfall.

Einweggeschirr, Plastiksäcke, Pettflaschen, die von der Party übrig geblieben sind.

Die vielen Freiwilligen werden sich gleich an die Arbeit machen und aufräumen,

ausgerüstet mit Plastikhandschuhn und Mundschutz.

Die Stimmung ist fröhlich, obwohl die Aufgabe gewaltig ist.

Die 20 Millionen Metropole Mumbai an der Westküste Indiens produziert

jeden Tag rund 9000 Tonnen Plastikabfall.

Dabei hatte die Regierung des zugehörigen Bundesstaats Maharashtra

Einwegplastik schon vor Jahren verboten.

Höchstens 15 Prozent des Kunststoffabfalls

wird in der Stadt gesammelt und recycelt.

Der Rest landet in der Umwelt häufig in wilden, offenen Deponien.

Und weil es in der Küstenstadt Mumbai besonders viel Wind und über Flutungen gibt,

verbreitet sich dieser Plastikabfall so sehr,

wie in keiner anderen Stadt Indiens, weht in die Füsse und ins Meer.

Am Strand machen sich derweil Studentinnen mit grünem Abfallsack ans Plastik sammeln.

Kleine Wellen schwatten über ihre Füße.

Auf die Frage, ob solche einmal Aktionen der Umwelt wirklich helfen können,

ist ihre Meinung eindeutig.

Ja, es wird eine cleanere Natur. Wir müssen eine cleanere Nation.

Ja, das werde die Natur sauberer machen, sagen sie.

Aber nach der Stadt müssten sie auch noch das Land aufräumen.

Nicht weit entfernt von den Studentinnen leucht Politiker Shrikant Shinde

von Interview zu Interview.

Solche Initiativen haben einen größeren Impact.

Man sieht, dass man hier thousands von Youths sammelt.

Aktionen wie diese schafften größere Aufmerksamkeit für das Plastikproblem.

Ist eher überzeugt.

Am schlimmsten sei einmal Plastik,

dass für tausende von Jahren in der Natur bleibe.

Ihr jedenfalls hoffe, dass bald überhaupt kein einmal Plastik mehr verwendet werde.

Und dass die Recyclingfote auch für alle anderen Kunststoffe auf 100% ansteige.

Bis wann lässt der Politiker und Parlamentarier vorsichtshalber offen.

Auf der Bühne meldet sich Asif Bamla zu Wort,

dessen gleichnamige Stiftung die Aufräumaktion organisiert hat.

Wir brauchen einen konkreten Vorschlag, einen Plan,

wie man mehr Plastik trennen und dann recyceln könnte, sagt er.

Die Politik müsse das anpacken.

Und vor allem die Unternehmen ruft seine Tochter Sahar, die neben ihm steht.

Es gibt schon jetzt viele Umweltgesetze, sagt die 22-Jährige.

Unternehmen, die Plastik produzierten,

seien zum Beispiel verpflichtet, das Plastik zurückzunehmen und zu recyceln.

Sie machten das aber nicht.

Die Politik müsse die Unternehmen daher härter rannehmen, fordert sie.

Allerdings wäre es zu einfach, die Schuld allein auf die Regierung

oder die Unternehmen zu schieben, sagt sie.

Alle müssten ihr Verhalten ändern, wenn ihnen der Planet wichtig sei

und einfach weniger Plastik verwenden.

Am Ende der Sammelaktion sind einige hundert Tonnen Plastikabfall zusammengekommen.

Was mit den nun gar nicht mehr göttlichen Plastikanäschers,

den Plastiktellern und Bechern passiert,

kann Cheforganisator Bamla nicht genau sagen.

Ihr hoffen einfach, dass der jetzt gesammelte Abfall getrennt

und recycelt werde.

Bestenfalls würde dann der eine oder andere elefanten Gott

in seinem nächsten Leben als Plastikstuhl oder Spielzeug wieder auferstehen.

Das war die Reportage von Maren Peters aus Mumbai.

Und das war das Echo der Zeit vom Montag,

dem 2. Oktober mit Redaktionsschluss um 18.40 Uhr.

Verantwortlich für diese Ausgabe Anna Trechsel,

für die Nachrichten Jan Grübler und am Mikrofon war Ivan lieber Herr.

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