FALTER Radio: Lügenpresse? Die Vertrauenskrise des Journalismus – #1010

FALTER FALTER 10/5/23 - Episode Page - 54m - PDF Transcript

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Falter Radio, der Podcast mit Raimund Löw.

Herzlich willkommen meine Damen und Herren im Falter Radio. Lügenpresse. Dieser böse Vorwurf

schaltet mit zunehmender Lautstärke seriösen Medien entgegen. Die Verteufelung des Journalismus

kommt häufig von Corona-Leugnern. Sie ist aber keineswegs auf Anhänger von Verschwörungstheorien

begrenzt. Die Vertrauenskrise des Journalismus geht tiefer. Sie gehört zu aktuellen Verunsicherung der

Demokratie. Wie das alles mit dem Ansturm des rechten Populismus von Amerika bis nach Europa

zu tun hat und wo wir stehen in Österreich war unter dem Titel Falter Arena Thema einer

Veranstaltung in Wien. Im vollen Stadtsaal in Wien standen Redakteurinnen und Redakteurium-Chef

Redakteur Florian Kleng auf der Bühne musikalisch begleitet von Annamabo. Die Diskussion mit

hochrangigen Gästen aus Deutschland, aus der Schweiz und aus der ZIP2 Redaktion des ORF durfte

ich leiten. Danke an die Diskutantin, die Diskutanten hier am Podium, der Florian hat den

Stefan Niggemeyer schon vorgestellt, einer der wichtigsten Medienkritiker Deutschlands mit einem

Medium namens Übermedien sehr präsent und irgendwie wir sind generell hier per du in der

Branche als Journalistinnen und Journalisten sind wir das meistens wahnsinnig populär wird

man in der Branche mit so einem Medium nicht nämlich anstefern oder? Nee, aber ich glaube,

das ist auch nicht das Ziel von Journalismus und von Journalisten oder? Also ich glaube,

man ist im falschen Beruf, wenn man als Journalist besonders beliebt sein will bei denen über die

man schreibt. Das ist ein ganz gutes Prinzip. Wie verändert sich der Fokus der Medienkritik in

Deutschland in den letzten Jahren? Wie hat er sich verändert? Das ist ein weites Feld. Man muss

einfach feststellen, dass es schon ein Prozess, der natürlich länger im Gange ist, dass es nicht

mehr ein paar Journalisten gibt, die im Grunde bestimmen, worüber die Republik redet. Es sind

irgendwie vor vielen Jahren schon Blogger dazu gekommen, es sind ganz viele alternative Medien

entstanden und grundsätzlich dadurch hat sich schon mal was verändert in der Art, wie Journalisten

mit der Welt umgehen, weil plötzlich halt ganz viele andere Leute Dinge publizieren, von denen

eigentlich etablierte Journalisten vielleicht gesagt haben, darüber wollen wir vielleicht lieber

nicht reden oder nicht so reden. Und im Grunde hat sich das Feld natürlich dafür für die Medienkritik

erweitert. Also einerseits zu sagen, man guckt sich das an, was diese neuen Player machen, wie

seriös sind die, wo liegen die falsch, wie ideologiegetrieben sind die, aber natürlich umso mehr und

trotzdem sich auch kritisch das anzugucken, was die sogenannten etablierten Medien gut machen,

falsch machen und wo sie vielleicht auch gerade in diesem Umfeld nicht geschickt agieren. Früher

hat man einen Eindruck gehabt in Deutschland, wenn es ein Medium gibt, das die Politik vor sich

hertreibt, dann ist das die Bildzeitung. Und die Bildzeitung hat zwar prozentuell, was die Bevölkerung

betrifft, weniger Einfluss, als die Corona-Zeitung, weniger Leser, aber doch dieses Gefühl war da.

Jetzt glaube ich die Leserzahlen der Bildzeitung sind total abgestürzt, aber ist das noch so,

diese Funktion von Bild? Ich glaube das ist immer noch so und was abgestürzt,

es ist natürlich die gedruckte Auflage der Bild. Digital sind die immer noch eine sehr große Macht

und sie sind einfach auch sehr groß, weil sie von Eliten, von anderen Journalisten auch und von

Politikern natürlich ernst genommen werden. Und ich glaube, dass die Bild immer noch die Funktion

hat, Themen groß zu machen, wo dann andere nicht drum herumkommen. Was neu ist, ist, dass sie diese

Themen selbst oft nicht mehr setzen, sondern von den noch extremeren Playern im Grunde übernehmen

und so im Grunde die zweite Welle dann sind, aber die immer noch deutlich größer sind und also

die ganze Auseinandersetzung um dieses leidige Heizungsgesetz in Deutschland zum Beispiel,

das wäre nicht so groß und so vergiftet und auch so nachhaltig geworden, wenn nicht die

Bilder massiv auch Kampagne gemacht hätte. Die macht hat sie immer noch. Ich freue mich,

dass Martin Tür hier ist, hallo. Normalerweise gibt es ja im Sonntag eine Zip 2, heute hast du

noch einen Einsatz. Am Abend noch einen Urlaubstab sind. Wir froh, gut für uns. Der Florian hat

schon gesagt, Martin Tür ist sozusagen der Journalist, der dann wirklich, dann weiß ich,

glaube ich auch, Aufsendung nachrechnet, ob Zahlen wirklich stimmen und das hat ein bisschen die

Politik verändert in Österreich, was ja nicht so wahnsinnig oft einem Journalisten gelingt. Hat

sich eigentlich schon irgendjemand bedankt, dass du doch gesagt hast, hallo, da ist was richtig,

was falsch gerechnet wurde und musste nachgerechnet werden. Niemand bedankt,

niemand beschwert, ist auch nicht notwendig, aber es zeigt ja ganz gut, dass gerade diese

Episode mit Andreas Babler, dass man halt wirklich alles überprüfen sollte und selbst die banalsten

Dinge vielleicht noch mal nachchecken sollte als Journalist. Es gibt zur Zeit eine Auseinandersetzung

vor dem Höchstgericht, ob der Einfluss der politischen Parteien auf das Aufsichtsgremium des

ORF eigentlich verfassungswidrig ist. Wie sehen die ORF-Journalistinnen und Journalisten eigentlich?

Diese Diskussion ist eigentlich ganz gut. Wenn ich richtig erinnere an meine Zeit im ORF, da haben

wir eigentlich immer verlangt, Entpolitisierung des Aufsichtsgremiums, das war eine zentrale

Forderung, nur keine Regierungspartei wollte nur irgendwie darauf eingehen. Nicht die ÖVP,

nicht die SPÖ, nicht die Grünen. Das ist auch wenig überraschend. Wer gibt denn schon gern Macht her?

Natürlich haben die ORF-Journalistinnen und Journalisten seit Jahren, seit Jahrzehnten

darauf gedrängt, dass die Aufsichtsgremien und damit ja auch die Jobs, die daran hängen,

entpolitisiert gehören und nach einzig und allein fachlichen Kriterien vergeben gehören. Da kann

man dann immer noch diskutieren, wie sieht ein anderes ein besseres Modell aus, aber es ist,

glaube ich, im Interesse aller und auf jeden Fall sehr gut, dass sich der ORF gehalten ist,

erstmals intensiv mit dieser Frage beschäftigt und da einfach Klarheit schaffen wird.

Und in den turbulenten letzten Jahren war es ja wirklich eine Schlüsselsituation für Österreich

überhaupt, dass der ORF und die Journalistinnen und Journalisten des ORF nicht unter der Knot

der irgendeiner Regierungspartei waren. Also wir haben ungarische Kolleginnen und Kollegen gesagt,

wie das Ibiza-Video rausgekommen ist, wisst ihr, wie das gewesen wäre, wenn das in Ungarn

passiert wäre? Der Staatsrundfunk hätte erklärt, das ist ja so eine Geschichte,

Jahre bevor irgendjemand doch etwas entscheiden könne, unbedeutend. Es wäre wahrscheinlich

groß gewesen auf irgendwelchen kleinen Online-Medien, aber dann an der Öffentlichkeit,

an der breiten Öffentlichkeit wäre es vorbeigegangen. Das war in der Situation nicht,

glaube ich, da der ORF eine ganz entscheidende Rolle gespielt. Das mag sein, ich würde aber

vielleicht auch auf der negativen Seite hinzufügen, es waren deutsche Medien,

zu denen die Quelle gegangen ist. Es waren keine österreichischen Medien. Und das sollte uns

schon auch zu denken geben. Das sollte uns schon auch zu denken geben, weil wir schon das Vertrauen

unserer Zusäher, unserer Zusäher der Bevölkerung und auch all jener, die Missstände aufdecken

wollen, brauchen, dass sie zu uns kommen und vertrauen können, dass wir nicht nur ihre

Identität schützen, sondern dass wir auch berichten und überprüfen, was dran ist.

Meret Baumann, sie ist Auslandskorrespondent in der neuen Züricherzeit und beobachtet die Welt

von Zürich aus, war in Wien korrespondent, denn wird wieder nach Wien kommen, richtig? Ab wann?

Anfang nächstes Jahr.

Meret Baumann, NCZ-Korrespondent in Österreich und rundherum in Anfang des nächsten Jahres. Wenn

du von Zürich aus die Medienszene in Österreich ansiehst, ach die Politik durchaus, hast du das

Gefühl, da ist wahnsinnig viel anders als in Westeuropa, da ist sehr viel Balkan, da ist sehr

viel, sozusagen Mitteleuropa jetzt nicht gemeint, geografisch, sondern schon politisch mit der

Schwäche der Zivilgesellschaften und der liberalen Demokratie, die es in unserer Nachbarschaft gibt.

Nein, das würde ich so nicht vergleichen. Die österreichische Medienlandschaft ist meines

Erachtens sehr speziell, ein sehr, sehr spezielles Biotop, sie ist ganz anders als die Schweizer

Medienlandschaft, aber dann auch wieder ganz anders als Ost-Mitleuropa. In Ost-Mitleuropa ist

dieser politische Einfluss noch viel, viel stärker. Das ändert sich dann je nach der jeweiligen

Regierung, also gerade wenn du jetzt von Ungarn vorhin gesprochen hast, das kann man wirklich

nicht vergleichen. Der Druck, der in Ungarn auf unabhängige Medien, die es wirklich kaum noch gibt,

als Massenmedien kaum noch gibt, das kann man nicht vergleichen mit Österreich. Trotzdem ist es

eine sehr spezielle Medienlandschaft. Also ich, meines Erachtens sind viele österreichische Medien

deutlich besser als ihr Ruf und dann sind viele andere österreichische Medien noch deutlich

schlechter als ihr Ruf. Also das ist so ein bisschen ... Ein bisschen eine volatile Situation. Und natürlich

nennen wir keine Namen, ja.

Florian Kleng, wäre ich jetzt nicht vorstellen hier, Chefredakteur, mit eigentümer des Falterbuchautor,

allgegenwärtig auf Twitter und Ex, wenn er nicht gerade Pause macht, aber die Pausendauer

nicht sehr lang, glaube ich. Einen Punkt, der nur angedeutet wurde, aber nicht wirklich, wo ich

nicht fragen möchte, nicht wirklich erklärt wurde, war, es gibt eine Anzeige gegen dich,

gegen den Falter vor der Wirtschaft und Korruptions ... Ich habe den Wiener Bürgermeister

bestochen. Aber das ist, muss der Falter schon ernst sein? Also man kann eine Witz drüber machen.

Ich war letzte Woche auf einer Veranstaltung von polnischen, ukrainischen, ungerischen und

serbischen Intellektuellen und wir haben darüber diskutiert, wie man die Demokratie verteidigt

über den Far-Right-Movements, wie man das so schön nennt. Und ein großes Thema war so

eine Frage, wir werden Journalisten unter Druck gesetzt und wie funktioniert das eigentlich?

Also wie verwickelt man in einem Rechtsstaat, ohne dass jemand verurteilt oder eingesperrt wird?

Wie verwickelt man Leute, die eine Kontrollfunktion haben in eine mühselige Kleinarbeit? Und

während wir darüber diskutieren, klicke ich auf mein Handy so eine kleine Anfrage über

das Signal von einem Redakteur der Kronenzeitung, Wudin, mit Weichen B geschrieben, der sagt,

was sagst du zu den Vorwürfen, dass du den Bürgermeister bestochen hast? Kenne ich nicht und bin

dann darauf gekommen, dass es eine Anzeige gibt gegen mich und den Falter und ich habe schon

gewusst, die Kronenzeitung wird am nächsten Tag groß aufmachen auf der Seite 3 und bin schon

gespannt über die Dokumente, die sie vorlegen wird. Und es gab aber keine. Es gab aber trotzdem

eine Seite 3 und das einzige Dokument, das es gab, war ein Tweet von mir, der fast wie so ein Chat

dargestellt wurde, wo ich die Kronenzeitung kritisiert habe und gesagt habe, jeder weiß,

dass die in Salate gegen Berichterstattung tauschen. Und das haben sie so dargestellt,

das hätte ich das angeboten. Warum erzähle ich das so ausführlich? Weil mich so was sehr viel

Zeit kostet und ich beim Lesen dann der Anzeige, die ich dann bekommen habe, draufgekommen ist,

dass sie in einem ganz perfekten Staatsanwaltsdeutsch formuliert war. Und die WKFDA muss das verfolgen?

Nein, sie muss sie nicht. Sie muss mal schauen, ob sie einen Verdacht gibt. Aber das eigentlich

interessante ist gar nicht so der Vorwurf, sondern wie der Text verfasst. Da war dieser Anzeiger.

Da bin ich darauf gekommen, das ist ein sehr spezielles Juristendurch gewesen. Die Juristen

nennen das das sogenannte Allas-Deutsch. Das heißt, das sind Oberbehörden-Deutsch. Das kann ich

jetzt im Detail nicht schildern. Da kommt ein Wort vor wie tenorieren. Ein tenorierter Sachverhalt.

Das werden nur ganz wenige Leute verwendet. Und ich habe dann nachgedacht, da gibt es eigentlich

irgendwo in der Stadt eine Staatsanwelt, in die ganz oben in der Generalprokuratur gearbeitet

hat und jetzt vielleicht bei einem Anwalt arbeitet, der vielleicht einen von der ÖVP verteilt.

Und kann es sein, dass vom Schriftbild und von der Donierung vielleicht vor einigen Wochen

genau so eine Anzeige auch in die Leiterin der WKFDA eingebracht wurde und ein bissel vorher

wie ein Dokument gefunden haben, wo jemand andere die WKFDA kritisiert hat, die genau

über die gleiche Schiene, nämlich auch über den gleichen Redaktor Budin gefallen ist. Und

tatsächlich gibt es so eine Staatsanwältin, die war früher bei der WKFDA. Und da habe ich mir

gedacht, das könnte sein, das ist dies. Ich habe dann angerufen und gefragt, wann sie das? Und habe

den Chef gefragt, der gesagt, nein, sicher nicht, der Schwert, der Alphales, was im Heilig ist.

Erst aber gleichzeitig auch der Anwalt vom Presse-Sprecher der ÖVP. Aber das ist nur so eine

Vermutung. Und was das passiert jetzt in der Causa? Ich glaube, dass es eingestellt wird. Wenn

ich einen Staatsanwalt kriege, der sagt, ich schau mir das ein bisschen enger an, dann kriegen wir

vielleicht eine Hausdurchsuchung oder es erzeugt auf jeden Fall Prozesskosten. Warum erzähle ich

das so genau? Weil es in wirklich keine Umdrehung gibt. Wir haben im Falter, was haben wir denn

gemacht? Wir haben die Ermittlungsunterlagen, die wir über Rechtsanwälte bekommen haben,

in dieser Inseraten-Causa über die berichtet. Thomas Schmidt, der jemalige Generalsekretär im

Finanzministerium, also der Spitzenbeamte der österreichischen Finanzbürger, hat ja gestanden,

dass er Medien im Auftrag von Sebastian Kurz bestochen hat, um positive Berichterstattung für

Kurz zu kriegen. Das ist einmal ein Geständnis, das heißt aber noch nicht, dass das ein Beweis,

also das ist ein Beweismittel, aber es ist noch nicht der Beweis, für den er fordern kann. Und die

Wegkreis der hat begonnen, aufgrund dieser Aussage Schätzsicherzustellen, Kunden zu öffnen,

sich anzuschauen, welche Inserate sind, wo geschalten worden, zu welchem Zeitraum stimmt das, was

der Herr Schmidt sagt. Sie versucht zum Beispiel seit Wochen an den E-Mail-Verkehr aus dem Bundeskanzler

anzukommen, der wird aber nicht herausgegeben. Jetzt muss der herausgegeben werden,

der wird aber versiegelt. Also man merkt, es wird hier verzögert und wir haben über das berichtet.

Das ist im strengsten Sinne nicht investigative Berichterstattung, sondern man nennt das in der

fachsprache Report on Investigation, also wir berichten darüber, was Ermittlungsbehörden

herausgefunden haben. Und interessanterweise sind diese, das, was da herausgefunden wird, das ist

in einem Markt und das kommt in dieser Anzeige gegen uns vor und die sagen, wir machen genau das

gleiche. Also man dreht das sozusagen um und das kostet uns halt im schlimmsten Fall sehr viele

10.000 Euro an Anwaltskosten, ohne dass irgendjemand verurteilt oder das Schulz geführt wird.

Wir werden sehen, wie sich das weiterentwickelt. Machen wir mal einen Strich zum Überthema des

heutigen Tages. Meret, wie tief ist die Vertrauenskrise in den Journalismus, über die wir hier reden,

deiner Meinung nach und wie spürt man das auch? Wie schlägt ist das in der Schweiz nieder? Was davon

erlebt man in der Schweiz? Die Schweiz ist ein Land bekannt für sehr, sehr viele Tageszeitungen,

viel mehr als pro Kopf, als in vielen anderen Ländern. Schlägt sich das nieder wie? Also es ist

noch schwierig zu sagen, was man natürlich merkt, ist das auf Social Media, aber auch in unseren

Kommentarspalten auf unserer Website, dass der Ton sehr, sehr häufig sehr gehässig ist, sehr

angriffig, gegenseitig. Was ich auch wahrnehme bei eigenen Artikeln, dass das wenig auf den Artikel

eigentlich Bezug genommen wird, sondern irgendwelche Vorwürfe kommen. Also dieser Diskurs hat sich

sehr verschärft. Da muss man natürlich auch dazu bedenken, das ist so viel einfacher geworden

mit der Digitalisierung. Also früher, Leserbriefe hatten wir natürlich schon immer, aber da muss

das sich jemand hinsetzen und das schreiben und dann das frankieren und so post bringen, oder? Und

das ist natürlich jetzt viel, viel einfacher geworden, man kann auch anonym und so weiter. Also

das merken wir stark. Wir haben dann auch vor einigen Jahren die die Kommentarspalte auf unserer

Website ganz zugemacht, weil das nicht mehr zuhandhaben war für die wenigen Leute, die wir

dafür hatten, die das quasi moderiert hatten und einfach mal geschaut haben, dass da nichts

strafrechtlich relevantes dabei ist, keine Beschimpfungen und so weiter, haben das jetzt,

haben inzwischen mehr Leute und man kann wieder kommentieren, aber nicht mehr bei allen Artikeln,

aber das ist etwas, was man stark merkt. Dann, was wir auch merken, dass unsere Arbeit viel

stärker hinterfragt wird, natürlich, das finde ich grundsätzlich gut. Also wir müssen viel mehr

erklären, warum wir etwas machen, wie wir etwas machen. Das ist so wie ein eigenes Genre geworden

im Journalismus auch, dass man ein bisschen darüber schreibt, wie man etwas gemacht hat,

wie man etwas recherchiert hat. Sonst, wie man diese Vertrauenskrise feststellt. Das finde ich

immer ein bisschen schwierig. Da gibt es natürlich diese Umfragen, wo die Journalisten

sehr schlecht wegkommen. Politiker kommen sehr schlecht weg, Journalisten kommen sehr schlecht weg,

Anwälte kommen immer sehr schlecht weg. Was wir bei uns feststellen können und das sind wir

nicht das einzige Medium, wir haben derzeit so viele Abonnentinnen und Abonnenten wie noch nie in

unserer Geschichte und die ist immerhin 240 Jahre lang. Also das heißt, es gibt auch viele, die

einen Vertrauen zu uns haben und unsere Arbeit sehr direkt unterstützen mit Abonnenten. In der

Schweiz ist ja eine Persönlichkeit, eine mediale Persönlichkeit, gleichzeitig auch eine Führungsfigur

im Rechtsaußenlager. Die Weltwoche, die Wochenzeitung, die jahrelang ein ganz seriöses,

hochinteressantes Platz war, ist zu einem Instrument der Rechtsaußenmedien mit Fake News,

Sonderzahl, geworden und der Chefredakteur der Weltwoche, der Herr Köppel ist gleichzeitig

Abgeordneter. Wie wirkt sich das aus, dass da eine solche Zeitung gibt? Ja, das ist ja heute

eigentlich ein No-Go und da muss ich aber dazu sagen, das war bei der NZZ früher normal. Also wir

sind ja eine Zeitung mit einer Nähe zur liberalen Partei in der Schweiz, die liberale Ausrichtung,

politisch-liberale Ausrichtung ist in unseren Statuten. Also das ist unser Auftrag und zwar

wirklich seit 240 Jahren. Und früher war das üblich, dass Journalisten von uns vom Inlandrösser,

vom Lokalrösser, dass die politisch aktiv waren. Das ist seit vielen, vielen Jahren natürlich bei uns

ein absolutes No-Go. Bei der Weltwoche, das ist jetzt schwer, über die Konkurrenz zu sprechen.

Also die nehmen die Position ein, wirklich einfach eine Anti-Mainstream-Position, und zwar in jeder

Frage, innenpolitisch, wie außenpolitisch. Und Roger Köppel würde ich sagen, dass sein Einfluss

im Parlament begrenzt ist. Er ist auch sehr wenig da. Also er ist der, der am meisten fehlt, je

weiß. Er tritt jetzt auch zurück. Also er tritt nicht mehr an bei der Wahl in drei Wochen. Aber

natürlich für die Glaubwürdigkeit eines Mediums finde ich das sehr problematisch.

Stefan, gleiche Frage, wie tief geht diese Vertrauenskrise im Journalismus in Deutschland?

Wir haben ja in Amerika, wir haben schon darüber gesprochen, das beängstigende Phänomen, dass

Medien, die vor allem im Fernsehbereich, die einfach auf Fakten basierend berichten wie CNN, der

niederliegen Fox News und andere rechte Radios, TV Online Medien, sich radikalisieren. Dort gelten

Tatsachen wenig. Ist in Deutschland ein ähnliches Phänomen oder, wenn man das beobachtet, sieht

mir das nicht automatisch. Gibt es auch politisch den Aufblick der AfD? Aber gibt es auch eine solche

Radikalisierung im Medienbereich? Also ich sehe die noch nicht. Es gibt so einzelne Leuchttürme,

da muss man auch abwarten, da steckt teilweise sehr viel Geld dahinter, die haben wahrscheinlich auch

einen langen Atem. Und man kann dann auch sehen, wie groß das Publikum ist, was die tatsächlich mit

einem sehr radikalen, sehr aufgeheizten, auch sehr wütenden Tonfall erreichen. Aber ich sehe

Deutschland nicht annähernd, auch in die Richtung der USA. Ich glaube, es gibt auf jeden Fall eine

Vertrauenskrise. Ich will die auch nicht kleinreden. Aber die Gefahr ist auch, wenn man so die sozialen

Medien startet, was ich auch rufsmäßig und vielleicht auch privat sehr viel mache, die zu

überschätzen. Also ich finde es interessant, wenn man die sozialen Medien guckt, würde man denken,

dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland das verhassteste System überhaupt ist.

Bei allen seriösen Umfragen stellt man aber fest, ja, die Leute wollen die Rundfunkgebühr gerne

nicht mehr zahlen, aber sie halten den Journalismus für wichtig, für seriös. Das sind, die sinken

so ein bisschen diese Zustimmungswerte, aber die liegen immer noch so bei Bereichen von 70 Prozent der

Deutschen, die sagen, ich fühle mich gut informiert vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Das heißt,

alles nicht, dass nicht auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk sich ändern muss und Fehler macht.

Wie gesagt, ich glaube, es gibt eine Vertrauenskrise. Ich glaube, dass auch Journalisten sich Dinge

einfallen lassen müssen, wie sie nicht nur in ihren Blasen kommunizieren. Ich glaube, das ist

so eine große Gefahr, dass sich das inzwischen so sehr ausdifferenziert hat, welches Medium lese ich,

wo im Grunde meine Meinung immer wieder verstärkt wird. Und es muss gar nicht in Richtung Fake-News

gehen, aber schon von einer sehr einseitigen Gewichtung und Filterung von Nachrichten. Da

gibt es viel zu tun, aber dieser Eindruck, es liegt auch alles da nieder, niemand tropft mir

irgendwie um. Ich glaube, der ist auch falsch.

Österreich aufgepasst. Coca-Cola und Coke Zero gibt es jetzt in den Meerweg Glasflaschen. Trifft

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Martin, die ZIP2, ein Flaggschiff des seriösen Journalismus in Österreich und den Flaggschiff.

Für die Journalistinnen und Journalisten. Das ORF, gleichzeitig der ORF war, also unter

Turkey, es brauchte massiv Unterdruck. Das war ganz klar. Die wollten irgendwie,

die FPÖ wollte eine Kontrolle über den ORF bekommen durch eine Änderung des Gesetzes. Und

diese Kampagne ist ja nach wie vor sehr stark. Wie spürt ihr das und wie geht es mit dieser

Diagnose-Vertrauenskrise in den Journalismus um? Als ich jetzt ein bisschen deckhole von den Parteien,

weil ich glaube, alle Parteien versuchen auf ihre Art und Weise Druck auf öffentlich-rechtlichen

Rundfunk auszuüben, je nachdem, wie sie es können. Ich glaube, das für mich wie auch viel mehr

beschäftigt ist, die Frage, wie schaffen wir es beim Vertrauen bei unseren Zuseherinnen und Zuseheren

dazu zu gewinnen. Egal, wie hoch man das jetzt bemisst, hängt dann auch immer von der Frage ab.

Aber tatsache ist sicher, dass in den letzten Jahren eine sehr starke Polarisierung und eine

sehr starke Identifikation mit einem Medium, auch im Bezug, wie es Stefan Nigelmeyer angesprochen

hat, auf die eigene Position stattgefunden hat. Und das macht es dann schwierig, Debatten zu

führen. Ich finde, ein ganz großes Beispiel dafür war am Ende die Covid-Debatte und die Covid-Impfpflicht,

wo am Ende die gesamte Bevölkerung geteilt war, die Politik eine Entscheidung getroffen hat und

niemand mehr diskutiert hat. Wir haben in der Zeit in Bezug vielfach versucht, eine seriöse,

normale Studiediskussion pro Kontroimpfpflicht zusammenzukriegen und keine Politikerinnen

gekommen. Wir haben Debatte nicht mehr geschafft. Und das ist ein Problem, das ich oft sehe, dass

wir nicht zu viel Debatte haben, aber zu wenig gute Debatte, inhaltlich sinnvolle Debatte,

dass wir das bei vielen Dingen kaum mehr schaffen, weil unabhängig aller Fakten sich

alle schon vorher in ihre Kleben eingraben und vorher schon wissen, was sie von Themen zu halten.

Und da ist, glaube ich, eine wichtige Aufgabe von der öffentlich-rechtlichen Rundfunk reinzugehen

und eine Basis zu schaffen, auf der dann alle diskutieren können.

Ich erinnere mich selber auch an korrespondenten Diskussionen im ORF, wo die Frage war, wie gehen

wir mit dieser massiven Offensive von Fake News um? Und verlieren wir einen Teil der

Öffentlichkeit, die einfach auf Fake News aufsetzt und uns nicht mehr zuirrt? Und das waren

uns sozusagen die Debatte hat begonnen. Klar, man muss Faktenchecks machen und alles möglich,

aber das war eigentlich dann die Schlussfolge, man kann noch so viele Faktenchecks machen.

Es gibt einen Teil der Öffentlichkeit, der man nicht mehr wirklich zurückgewinnen kann oder

was schwer ist. Wie ist diese Diskussion, diese Bemühung weitergegangen? Also gibt man auch

einen Teil der Öffentlichkeit, den man nicht erreichen kann? Okay, macht man mehr Faktenchecks,

was tut man um diesen Teil der Öffentlichkeit, der uns nicht mehr glaubt, uns nicht mehr zuirrt,

der Faktenresistent ist, nicht zu verlieren? Ich bin mir gar nicht so sicher, ob es wirklich

einen ganz großen Teil gibt, der immer und bei allen Faktenresistent ist, sondern dass es sehr

oft politische Lager gibt, die bei gewissen Themen ihre Meinung über gewisse Fakten stellen. Und

deswegen ist für mich zumindest die einzige Antwort, so gut wie möglich den Job bei allen Themen zu

machen und so gut wie möglich, unabhängig von der Politik zu versuchen, Fakten näher zu bringen

und diese Dinge auch so darzustellen, wie sie tatsächlich sind. Ich bin ein bisschen skeptisch

bei der Behauptung, dass sich bei größere Teile, also 20-30 Prozent von seriösem Medien komplett

abgemeldet haben, das glaube ich so nicht. Die kriegen sehr wohl Kontakt dazu, die nehmen, dass

sehr wohl war. Und deswegen halte ich das nach wie vor für extrem wichtig, eine Nachrichtengrundrauschen

herzustellen, eine Basis, auf der wir alle diskutieren können. Wenn die fehlt, dann können

alle, die sich für Nachrichten interessieren, das auch nicht mehr weiter tragen in ihre Familien

und diskutieren und dort über die Themen sprechen. Also ich bin da auch nicht ganz so negativ, dass wir

da große Teile schon längst verloren haben, sondern es wird eine Gesellschaft, die sehr viel

stärker hinterfragt. Das ist etwas sehr, sehr Gutes, die sehr viel stärker Antworten

einfordert. Ja, das heißt auch für uns viele Dinge, die wir anders und besser machen müssen,

aber ich glaube nicht, dass wir große Teile der Bevölkerung komplett verlieren.

Kann ich einmal kurz dazu sagen, ich finde es wäre auch gefährlich, wenn wir diese Diskussion

jetzt führen im Sinne von, wir sind die, die die Fakten haben und dann gibt es die anderen,

die sind Faktenresistent. Das ist eine sehr einfache, sehr bequeme Situation, aber ich glaube,

ohne jetzt die Corona-Diskussion komplett hier aufmachen zu können, aber es gab auch ein Problem.

Es ist total nachvollziehbar, dass es erst ein sehr starkes Gefühl gab in den etablierten Medien zu

sagen, wir kämpfen gegen diese Fake News. Aber ich glaube, es gab auch Punkte, wo man im Nachhinein

selbstkritisch sagen müsste, wo Medien vielleicht aus diesem Gefühl raus, dann auch irgendwann nicht

gesehen haben, in diesen ganzen Fake News sind aber auch berechtigte Vorwürfe, berechtigte Zweifel an,

was Medien sehr spät gemerkt haben, dass die Sache vielleicht komplizierter ist, dass es nicht

ganz so ist, wie die Regierung gesagt hat und wo es ein guter journalistischer Reflex auch ist,

dem nachzugehen und am Ende vielleicht auch eigene Sachen zu korrigieren. Wie gesagt, ich weiß,

das führt jetzt an dieser Stelle so weit, diese ganze Diskussion aufzumachen, aber ich glaube,

dass wir damit, würden wir es uns für leicht machen, zu sagen, wir haben doch die Fakten und die

anderen glauben einfach die Realität nicht. Florian, du hast in deinem Leitartikel im

Falt, diese Woche hat sie so die Geschichte von einem Schulfreund von dir, der irgendwie,

der nicht mehr an irgendwas glaubt, was in den Mainstream Medien steht und der unter denen

wäre, die verloren. Du beschreibst, dass der so der ist, den erreichen wir nicht mehr. Aber was ist

die Schlussfolgerung? Für mich hat am Ende, wie mir gedacht, das ist beeindruckend beschrieben,

aber was tun, das ist dann der nächste Artikel, oder? Ich glaube,

das Problem ist, dass wir mal das Problem erkennen. Also ich glaube tatsächlich, dass es

und die Corona-Krise war sozusagen eine Multikrise, weil sie ja nicht nur

sich die Erkenntnisstände geändert hat und die Leute dann gesagt haben, ihr habt uns

falsch informiert, aber wir haben euch gar nicht falsch informiert, sondern wir haben einfach

dazugelernt, wie sich dieser Virus verteilt und wie die Impfung wirkt und ob die Masken wirken.

Viele Dinge haben sich erst nasträglich herausgestellt und das nehmen uns die Leute übel,

dass wir das nicht vorher gewusst haben. Und da haben wir zu wenig transparent gemacht,

dass wir sagen, das wissen wir eigentlich nicht. Und warum ist die Maske klug, obwohl wir wissen,

dass es vielleicht andere Leute sagen. Das ist ein Kern, der das Vertrauen, glaube ich,

insgesamt erschüttert hat. Wenn ich diesen Schulfreien vielleicht kurz kizhirnd davon,

warum geht es da? Da hat mir irgendwann einmal über WhatsApp ein Video geschickt mit so ganz

gräulichen Zusammenschnitten von Übergriffen und Verbrechen von Einwanderern. Ich will das jetzt

nicht im Beteil der Schildern und da hat mir gesagt, warum berichtet ihr über das nicht?

Und ich habe gesagt, wir berichten über das, aber wir können nicht über jedes Video, dass du

irgendwo über irgendeinen Telegram-Kanal bekommst, einen großen Bericht machen. Er schweigt

das aus. Und dann sind wir darauf gekommen, dass er eigentlich klassische Medien überhaupt nicht mehr

liest, sondern sich halt über Telegram-Channels informiert. Und das Spannende für mich ist,

dass wir momentan erleben, dass vor allem die FPÖ, ich weiß nicht, wie das in Deutschland mit der

AfD ist, die FPÖ sich ihre eigene Medienwelt baut. Wenn der Herr Kickel sagt, er geht gar nicht

mehr in den Puls stammtisch, dann ist das nicht der Lafeig ist, sondern er hat eine Strategie. Er

kommuniziert nur mit seinen Leuten und seinen Channels, wo ihm auch nicht mehr widersprochen

wird. Er geht auf 1TV. Das ist ein wirklich rechtsextremer Verschwerungs-Sender von wirklich

Leuten, die wirklich sagen, ich glaube, ich habe das mal kürzlich gelesen, die sagen, der Tisch ist

ein Ententeich und sie können sich sozusagen nicht mehr auf eine Wahrheit vereinbaren. Und der

sitzt dort und gibt dort Indivis, weil der Journalismus dort in Wahrheit kein Journalismus ist, sondern

sind Mikrofon-Ständer. Den Leuten, die eben ein Mikro hinhalten, in das er hineinsprechen kann und

dafür gibt es ein Wort, das heißt Propaganda. Und wir erleben die eine sehr massive Rückkehr der

Propaganda. Ich bin ja sozusagen in den 70er-Jahren geborgener, der geglaubt hat, 1989 war sozusagen

mit dem Fall des Kommunismus auch irgendwie das Ende der Propaganda und das Ende der Parteimedien.

Es ist die Arbeiterzeitung eingegangen und viele Parteimedien hat man sozusagen nicht mehr angefasst.

Aber wir erleben eine als Journalismus verkleidete Rückkehr der Propaganda auf vielen, vielen

Plattformen, die sich so so ausschaut, als wäre sie seriöse Information. Und die, und da wird es

jetzt sozusagen, glaube ich, dass da F noch viel stärker in den Sozialimedien sein müsste, die für

viele von uns wahr ausschaut. Weil unsere Generation so sozialisiert wurde, dass alles, was auf einem

Bildschirm flimmert, wahr ist. Das ist sozusagen öffentlich rechtlich. Wir haben in Österreich erst

Mitte der 90er-Jahre privat Fernsehen bekommen. Ende der 90er. Ich habe einmal so einen Spaß gemacht,

da habe ich gesagt, wie war das eigentlich, wie ich materiert habe. 1991, da gab es kein Privatradio,

es gab kein Privatfernsehen, es gab selbstverständlich keine Internet, die Kronenzeitung hatte fast

eine Million Abonnenten. Es gab das Mittagsjournal eine Stunde auf Ö3, die EZIP1 und die EZIP2 waren

auf FS1 und FS2 durchgeschalten. Ich glaube, eine Quote von über 40 Prozent oder da haben wir

fast 100 Prozent in den ... Also da hat sich so unglaublich viel verändert, aber was sich nicht

verändert hat, ist so lang unser ... oder in der Generation, die sozusagen in meinem Alter ist,

dass das, was auf einem Bildschirm ist, irgendwie wahr ist. Weil sonst würde es ja nicht gesendet

werden. Und das ist ein Erkenntnisprozess, weil einfach das Smartphone erst überhaupt 14, 15

Jahre existiert, den wir noch nicht internalisiert haben, dass wir auch dem Smartphone misstrauen.

Und ich glaube, das ist eine große Herausforderung. Wie man das macht, weiß ich nicht. Ich glaube,

dass man das Smartphone sozusagen bluten muss, dass man aufklären muss, dass man tatsächlich

bei den älteren digitale Kompetenz stärken muss, bei den jüngeren analoge Kompetenz.

Ja, die Jungen sind oft ... Also wenn meine Kinder, meine Kinder sind 13, wenn die ein,

ein, irgendwas lesen, das Erste, was sie machen ist, in die Kommentare zu gehen, um zu schauen,

ob das beeinsprucht wird. Das würde ich meine Mutter nie machen, sondern die sieht es und zeigt mir und

sagt, du bist arg. Aber die Kinder sind richtig schlau, weil sie schauen, gibt es da sozusagen

schon Widerspruch von Leuten, die sind zweifel gestellt. Also die gehen wesentlich fixer damit

um. Dafür können sie aber eine Zeitung nur sehr schwer umbleiben. Das scheint mir ein wirklich

essentiell wichtiger Punkt zu sein. Jeder kann ja heute seine Inhalte in die Welt rausschicken,

sei es mit einem Blog, sei es mit einem Instagram-Kanal auf TikTok. Jeder kann seine Inhalte

transportieren auf Telegram usw. Und wir als Journalisten zu unserem Job gehört ja,

die Quellen zu prüfen, die Seriosität, die Plausibilität, wo kommt das her usw. Das ist ja,

das ist ja die Essenz unseres Jobs unter anderem. Und wir können aber nicht erwarten, dass das die

breite Öffentlichkeit auch macht und auch die Kompetenz dafür hat, rauszufinden, was, was ist

jetzt Serios und was nicht. Und das ist etwas, was man lernen muss, was auch in der Schule den

Kindern beigebracht werden muss. Medienkompetenz, Digitalkompetenz, die Herkunft einer Quelle

zu beurteilen. Das ist ja schon auch ein Tag bei allen, was Journalisten vielleicht falsch machen

oder wo sie zu wenig skeptisch sind, bestimmten Momenten. Aber es gibt offene Lügen. Es gibt eine

ganz große Zahl von Online-Medien und dem Journalismus, wo erzählt wurde, dass sich Corona

ist von Bill Gates erfunden worden und also eine ganze Flut von Lügen. Was machen wir Journalisten

nicht, dass falsch, dass wir da zu wenig entgegenhalten, mehrere. Was ist die Vertrauensverlust

des Journalismus, ist schon in dem Bereich da auseinandersetzung. Was kann man, was soll man

für Schlussfolgerungen sehen? Also ich habe ja jetzt 4,5 Jahre vor allem mich mit den USA beschäftigt

und amerikanischer Politik. Und diese große Lüge von Donald Trump, dass er diese Wahl eigentlich

gewonnen hat, oder? Das glaubt eine Mehrheit der Republikaner. Also wir haben in den USA

2 Parteien letztlich und 2 staatstragende Parteien und eine davon, die Mehrheit ihrer Anhänger glaubt

diese Lüge. Und das wurde ja gerichtlich ausgefochten, also es gab rund 70 Gerichtsverfahren

in verschiedenen Gliedstaaten und auf der großen nationalen EIM, die das angeschaut haben, beurteilt

haben und er hat jedes Gerichtsverfahren verloren, bis hin zum Supreme Court, wo der ja sehr konservativ

inzwischen ausgerichtet ist und wo auch 3 Richter sitzen von 9, die Trump selber ans Gericht

vorgeschlagen hat. Die haben alle, dieser Behauptung widersprochen, er hat alle Verfahren

verloren. Was machen die traditionellen Medien? Dass sie das immer wieder berichten, Faktenchecks

und so weiter. Die Washington Post hat diesen berühmten Pinocchio-Test, wie viele Pinocchios für

welche Behauptung. Das ist meines Erachtens schon der richtige Weg, weil ich sehe nicht, was ist die

Alternative. Aber dann gibt es in den USA, du hast es in der Einleitung ausführlich thematisiert,

diese ganzen Medien, die extrem parteisch sind, sehr unseriös teilweise oder mehrheitlich,

die einfach diese Behauptungen aufnehmen, die ihnen viel Raum geben und diese Grundstimmung

schaffen, dass da irgendwas nicht richtig war. Und das scheint bei einem großen Teil der amerikanischen

Bevölkerung zu funktionieren. Und das ist schon sehr besorgniserregend und lässt mich auch ein

bisschen ratlos zurück, auch diese QAnon-Verschwörungstheorie. Da gibt es für die, die das nicht kennen,

diese Behauptung, dass die Welt eigentlich gesteuert ist von so einem Pädophilenring und die

Demokraten sind da involviert und Hillary Clinton und so weiter. Das klingt für uns sehr, sehr skurril,

sehr abstrußunwahrscheinlich. Aber laut Umfragen ungefähr ein Viertel der amerikanischen Bevölkerung

glaubt das. Und was man da machen kann, ich ganz ehrlich, ich weiß es nicht.

Was macht die ZIP2 mit solchen Situationen?

Die Wahrheit sagen oder das, was wir zumindest an diesem Tag als Wahrheit herstellen können. Ich

würde mir gerne noch dazu anfügen, ich sehe das schon nach einem Trend in Europa und insbesondere

in Österreich. Nämlich diese Verschiebung, dass immer mehr Medien auch parteiliche Medien

wären. Wir sehen das in Österreich, werden immer mehr dank der sehr üblichen Clubförderung immer

mehr Parteimedien gegründet. Offenbar, weil wir den Erfolg der Freiheitlichen auch ein wenig

kopieren. Es gibt auch dann so freie Parteimedien, würde ich sie mal nennen. Also Medien, wo jeder weiß,

wer dahinter steckt und mit was für Zielen und welche politischen Ziele damit verknüpft sind.

Also das sind Medien, die politische Ziele haben. Und das sind anders als, so hoffe ich zumindest der

Großteil der Medien in Österreich, haben die tatsächlich eine politische Agenda, die sie

durchsetzen wollen. Und das ist, glaube ich, auch mal wichtig auszusprechen und zu differenzieren,

dass ein gerade ein öffentlich-rechtlicher Sender aber jedenfalls ein gutes freies Medium keine

politische Agenda hat, sondern einen ganz wichtigen und essenziellen Auftrag, nämlich die Bevölkerung

zu informieren. Und diese Unterscheidung sehen wir dann auch in der ZIP2 im Interview sehr stark,

wo immer öfter versucht wird, den Interviewer als Teil einer politischen Debatte zu framing,

dass wir quasi ja nur die sind, die Gegner dieses Politikers sind, der uns da gerade gegenüber sitzt.

Also das ist ein sehr beliebtes, nicht nur der Bundeskanzler, auch andere Politiker.

Bei ihm fällt es besonders auf. Ich habe es mitgekriegt.

Und natürlich muss man da dagegen halten, natürlich muss man da weiter seinen Job machen,

aber es ist ein etwas, das passiert und das man auch anerkennen muss, weil Menschen,

die solche Medien konsumieren, konsumieren sie, weil sie ihre politische Meinung bestätigt haben

wollen und nicht weil sie informiert werden wollen. Das ist eine ganz andere Form vom Medium.

Stefan, ist das, wie sehr ist das in Deutschland registrierbar und wie sehr hängt es schon auch

mit dem großen Einfluss, den der AfD hat oder den Diverse in der Coronazeit Demonstrationen

das gegeben hat? Also eine Grundstimmung des Misstraums gegenüber den Medien,

was uns wieder zum Thema Vertrauensverlust führt.

Also das gibt es, es gibt auch, also erkennbar einen Teil des Publikums oder der Bevölkerung,

die wirklich sagt, ich glaube euch gar nichts mehr, wo ich auch skeptisch bin,

ob man die mit irgendwelchen guten Journalismus, Überzeugungsarbeit und Kommunikation noch erreichen

kann. Aber es gibt das andere auch. Ich finde es interessant, dass eines der erfolgreichsten

Medien der letzten Jahre in Deutschland ist die Zeit, die auch gegen den Trend gewachsen ist und

also ich bin nie nicht als Pressesprecher der Zeit, aber man kann erkennen, dass die sich

vorgenommen haben, so eine Gesellschaft, die auseinander fliegt, möglich zusammenzuhalten,

ein Ort zu sein, wo sich, ich sag mal beide Seiten regelmäßig ärgern und wirklich im Grunde

ein Dialog hinzukriegen. Das kann einem im Einzelfall mal gefallen, nicht gefallen,

es klingt mal besser, mal weniger, aber dass die mit diesem publicistischen Konzept Erfolg haben,

finde ich auch erst mal ein ermutigendes Zeichen. Die hatten interessanterweise jetzt auch gerade

eine große Geschichte über so eine Studie, wie weit überhaupt auch Deutschland seine gespaltene

Gesellschaft ist und kamen zu einem Ergebnis, was verblüffend gut passt auch zum Marketing der Zeit,

muss man ja zu sagen, nämlich zu sagen, dass es eigentlich eine Mehrheit von Leuten gibt, die

nicht extreme Meinungen zu den großen polarisierenden Themen haben, sondern eigentlich eher so ein

bisschen leichter für, leichter gegen sind, aber bei diesen ganzen Aufregerthemen, Gendern,

Klimawandel, Flüchtlinge gibt es eine Mehrheit von Leuten, das ist jetzt gefährlich, wenn ich

sage, die sind vernünftig, aber die sind jedenfalls nicht extrem, auch wenn die unterschiedliche

Meinungen haben. Also die Gefahr ist vor allem, dass wir die aus dem Blick verlieren. Also ich finde

es total richtig, dass wir wachsam sind, was an diesen Extremen passiert. Aber das Schlimmste wäre

es, wenn dieses Publikum, was irgendwie bereit ist und nicht nur ein Publikum, sondern ein Bürger,

ein Bürgerinnen und Bürger, die bereit sind, einen Austausch zu gehen, weil sie sagen, na,

das hier sehe ich ein bisschen skeptisch, aber die absolut offen sind für so ein Verfahren.

Bei einem Thema, Flüchtlingsthema, eine Rationsthema natürlich die Vorstellung dahinter steckt,

eine Verschwörung zur Umvolkung und zur Veränderung unserer Gesellschaft und das wird

alles von Q&A, von irgendwelchen Eliten, George Soros wird bevorzugt, organisiert gehört,

ja, dazu zu diesen einfach Lügen. Genau, und ich finde, also ich glaube, wir müssen beides machen.

Wir müssen diesen Lügen sehr, sehr deutlich widersprechen. Wir müssen aber dem, was nicht

Lügen sind, sondern kritische Fragen, Zweifel, Unbehagen, Angst auch dafür einen Raum finden,

das aufzunehmen, damit auch die publizistisch wahrgenommen sind.

Das gibt ja in Amerika mehrere Universitäten, mehrere Untersuchungen haben versucht, du wirst

das auch kennen, wie wirkt sich der Rechtstrend bei Fake News in sozialen Medien, wie wirkt

sich das auf das Wahlverhalten aus? Und herausgekommen ist etwas Erstaunliches, eine wachsende Zahl von

Leuten beziehen ihre Informationen aus sozialen Medien, viele davon auch beeinflussten Fake News,

aber das tatsächliche Wahlverhalten ist dann nicht konkurrent dazu. Da ist dann doch entscheidend,

auch bei den letzten Wahlen, entscheidender in Bundesstaaten, wo das Recht auf Abtreibung zur

Debatte steht, ist dann das viel entscheidender für das Wahlverhalten als irgendeine Verschwörungstheorie,

die regelmäßig konsumiert wird in den sozialen Medien. Das geht ein bisschen auch in die Richtung,

die du sagst, übertreiben wir Florian ein bisschen die Sorge oder manchmal ist es auch Angst,

dass da Überhand nimmt, Desinformationen über die sozialen Medien.

Ich glaube, man kann nicht, also man soll nicht übertreiben und Alarmschreien, wo keiner ist,

aber man soll es zeigen, dass die Pressefreiheit unter Druck gerät. Ich würde nicht sagen,

dass wir jetzt in Österreich ein riesiges Problem haben, das ist ein struktureller Druck.

Es geht ja nicht darum, dass ein böser Diktator sitzt, der uns sozusagen den Strom abtritt,

sondern es geht um eine strukturelle Verschiebung und die Frage, wer Journalismus finanziert,

das haben wir noch relativ wenig gesprochen, geht sich auch heute nicht mehr aus, aber wir wissen,

so sagen wir müssen schon, wie bringen wir Leute dazu, zu bezahlen für dieses Produkt.

Ich würde das fast ein bisschen mit der Bio-Landwirtschaft vergleichen, wo wir auch aufklären,

wo kommt ein Ei her und irgendwann haben die Leute gesagt, wir zahlen fürs Bio Ei mehr.

Der Staat soll es nicht zahlen über Inserate und die Werbung soll es nicht zahlen über die

Koffzins, den Journalismus sein, also müssen sie irgendwie die Abonnenten sein, aber das Papier

wird es auch nicht mehr geben, weil das ist ja unpraktisch und das holt der Wind. Und da hat

die Zeit, da die Zeit, die jetzt angesprochen wird, eigentlich schon vor, durfte da ja mal 1,5 Jahre

dienen, würde Helmut Schmidt sagen, in der Zeit. Die haben es sehr früh eigentlich erkannt, ich

formuliere es jetzt ein bisschen polemisch, die haben eigentlich dieses Medienhaus

fast wie so ein Fitnesscenter aufgestellt. Also man hat eine Mitgliedschaft bezahlt

und konnte dann sozusagen verschiedene Sachen benutzen. Man konnte die Kraftkammer gehen

in die Investigative oder man konnte sozusagen entspannt Yoga machen oder man hat doch mal

zu Hause ein Video anschauen können oder man ist eingeladen worden und da insgesamt war man so

sagen am Schluss resilienter. Und ich glaube, dass sich erfolgreiche Medienhäuser dahingehend

entwickeln werden, dass sie eine Mitgliedschaft, letztlich eine Mitgliedschaft ihrer zahlenden

Kunden haben und dann ein Portfolio an verschiedenen Kanälen geboten bekommen, von Newslettern

über Podcasts, über solche Veranstaltungen, Zeitungen, Papier und die Leute, die sich das

herausbinden werden. Das wird wahrscheinlich irgendwo die Zukunft sein und damit ich so

eine Mitglied werde, muss ich als Medium meiner Kundschaft erklären, was wir da eigentlich machen.

Also heißt, wir werden viel, viel mehr erklären müssen, was wir da eigentlich tun.

Und darum wird es im Dezember wieder eine solche Veranstaltung?

Deswegen hier in der Stadt und darum gibt es nächsten Sonntag den Florian Klenk mit dem

Florian Schäuber ebenfalls hier. Wenn Sie wollen, kommen Sie vorbei.

Ich bedanke mich hier bei allen, die hier mit diskutiert haben und jetzt ist wieder die Anamabo dran.

Jeden Abend schläft die Monika ein neben dem Norbert.

Der steht am Morgen früher auf, weil er muss zur Arbeit. Bevor er geht, macht er der Monika einen Kaffee

und schreibt auf einen Zettel, ich freue mich, wenn ich dich wiedersehe.

Aber an einem Mittwochmorgen war der Zettel plötzlich blau und auf ihm stand geschrieben,

du bist eine super Frau und es liegt an mir und nicht an dir.

Mama, es können immer zwei dazu und meine Nummer zwei bist ab heute nicht mehr du.

Und jetzt ist alles anders, jetzt ist alles neu und morgen ist es wie es ist, es kommt wie es kommt

und es bleibt dabei.

Um deine Kirche, die jeder kennt, steht in Flammen, nach Dredam brennt in einer schönen Pariser Nacht.

Jetzt ist am Montag noch keiner gedacht, heute ist da, was gestern noch nicht war.

Heute war, was gestern noch nicht war, also nimmst oder lass es bei, dann steckt halt ein anderer ein.

Anna Marbot, die sie eben gehört haben, hat die Falter Arena musikalisch begleitet.

Eine Anmerkung zum Parteieneinflus auf den Stiftungsrat des ORF über die wir zu Beginn diskutiert haben.

Ich hatte in meiner Frage an Martin Thürgemeind, dass alle Regierungsparteien auf die Forderung

nach einer Entpolitisierung des Aufsichtsgremiums des ORF nicht eingehen wollten, auch die Grünen nicht.

Der aktuelle Vorsitzende des Stiftungsrates kommt aufgrund eines türkisgrünen Deals von den Grünen.

Sigi Maurer, die grüne Klubschefin, macht uns darauf aufmerksam, dass die Grünen eine

Entpolitisierung des Stiftungsrates, auch in ihrer Funktion als Regierungspartei,

sehr wohl in zahlreichen Interviews gefordert haben.

Aber im Parlament würden nur die Neos diese Position teilen.

Zu all diesen Fragen und wie es in der österreichischen Inselpolitik weitergehen kann,

ein Jahr vor den geplanten Nationalratswahlen besprechen wir in einer der nächsten Sendungen,

zu der auch die Grünen natürlich geladen sind.

Einen Termin für Journalismus live in der nächsten Falter Arena im Wiener Stadtzahl gibt es ebenfalls.

Das wird der 8. Dezember 2023.

Ich verabschiede mich von allen Diodes auf UKW Folgen.

Hintergrundinformationen zu Politik und Medien gibt es im Falter jede Woche.

Daher empfehle ich ein Abonnentes Falter.

Alle Informationen gibt es im Internet unter der Adresse abo.falter.at.

Ursula Winterauer hat die Signation gestaltet.

Miriam Hübel und Philipp Piedrich sorgen für die Audio-Technik im Falter.

Ich verabschiede mich bis zur nächsten Sendung.

Untertitel im Auftrag des ZDF, 2020

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

In der FALTER Arena diskutierten Meret Baumann (Neue Zürcher Zeitung), Stefan Niggemeier (Übermedien), Martin Thür (ORF), Florian Klenk und Eva Konzett (FALTER) im Wiener Stadtsaal, es moderierte Raimund Löw.

Die nächste FALTER Arena findet am 08.12.2023 statt. Tickets unter: https://stadtsaal.com/kuenstler/falter-arena


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