Echo der Zeit: Israel riegelt Gazastreifen ab

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) 10/9/23 - 23m - PDF Transcript

Radio-SRF Echo der Zeit mit Simon Hulliger Die Themen am 9. Oktober, unser Schwerpunkt

der Krieg im Nahen Osten. Israel im Schock die unerwartete Verletzlichkeit hinterlässt

tiefe Spuren.

Man kann sehen, dass die Israel nicht das ist, was es versprochen hat zu sein. Eine sichere

Heimat für Juden und auch für Nicht-Juden, die in diesem Staat leben.

Erklärte Historiker Moschee Zimmermann in Tel Aviv, den Gaza-Streifen abriegeln, was

dieser Schritt für die Zivilbevölkerung bedeutet und die Reaktionen aus den USA dem

Mängsten verbündeten Israels. Dann weiter in der Sendung gegen die EU, gegen Homosexuelle,

gegen Juden. Bei den Wahlen in Polen könnte eine rechtsaußen Partei tritt stärkste Kraft

und somit Königsmacherin werden. Und das grosse Gewicht der kleinen Kantone im Ständerat.

Das finde ich einfach nicht in der Ordnung. Und dann sind es oft die, die Finanzusgleich

bekommen. Alles miteinander stimmt, nicht mehr zusammen. Und das finde ich ärgerlich.

Heißt es auf den Straßen Zürichs? Im Kanton Uri tönt es anders.

Das finde ich jetzt gut, denn die kleinen Kantone haben auch Gewicht, oder?

Der Ständerat im Fokus zum Schluss dieses Echo der Zeit.

Gut zwei Tage nach den ersten Theroattacken der Hamas hat Israels Armee heute mitgeteilt,

man habe die Kontrolle über Gemeinden in der Nähe des Gaza-Streifens zurückgewonnen.

Trotzdem wurde auch heute in einzelnen Orten weitergekämpft, auch wurden weitere Raketen

auf Israel abgefeuert. Auslandedaktor Franko Battel fasst die Lage zusammen.

Prümi Nettanyahu sagte heute Nachmittag, Israels Antwort auf den Terror der Hamas werde den

nahen Osten verändern. Ein Teil dieser Antwort ist die Verhängung einer umfassenden Blockade

des Gaza-Streifens. Das heißt, Israel will die Lieferung von Strom, Lebensmitteln oder

Treibstoff nach Gaza unterbrechen. Betroffen sind 2,3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner.

Gleichzeitig teilte die israelische Armee mit, es sei ihr gelungen, die Kontrolle über die von

der Hamas überfallenen Gemeinden wiederherzustellen. Trotzdem wurden aber auch heute aus verschiedenen

Orten Kämpfe gemeldet. Auch in Jerusalem wurde heute Nachmittag wieder Bombenalarm ausgelöst,

offenbar gibt es Verletzte. Israel will nun 300.000 Reservisten und Reservistinnen einberufen.

Dies könnte ein Zeichen dafür sein, dass seine Bodenoffensive bevorsteht. Derweil steigt die Zahl

der Opfer auf beiden Seiten an. Israel meldet über 700 Tote, die palästinensische Seite über

500. Dazu kommen Tausende Verletzte. Die UNO berichtet im Gaza-Streifen seien über 120.000

Personen aus Furcht vor Gegenschlägen aus ihren Häusern geflohen. Weiterhin befinden sich über

100 israelische Geiseln in der Gewalte Hamas. Unter ihnen Kinder, Frauen und Betagte. Vier dieser

Geiseln seien heute bei einem israelischen Angriff auf den Gaza-Streifen ums Leben gekommen,

sagte die Hamas. Dies zeigt, in welchem Dilemma sich Israel befindet, wenn es Ziele im Gaza-Streifen

angreift. Heute kündigten verschiedene westliche Regierungen an, ihre Hilfsgelder für die

Palästinenser einzustellen oder zu überprüfen. Heute hat sich auch der Schweizer Außenminister

Yadzio Gassi zu den Angriffen auf Israel geäußert, mit dazu in den Nachrichten mit Roche Brandlin.

Gassi sagte, die Schweiz sei solidarisch mit der Bevölkerung Israels und man verurteile

die terroristischen Angriffe der Hamas aufs Schärfste. Gassi sprach auch von einem gefährlichen

Moment für die Region. Der Außenminister äußerte sich auch zu einem möglichen Verbot der radikal-islamischen

Hamas in der Schweiz, wie es heute von verschiedenen Organisationen und Parteien gefordert wurde.

Bisher habe die gesetzliche Grundlage dafür gefehlt, so Gassi mit dem Angriff auf Israel

werde der Bundesrat nun aber ein Verbot neu beurteilen. Und die Schweiz werde weiterhin das

Palästinenser Hilfswerk der UNO, die UNRA, unterstützen, das unter anderem im Gaza-Streifen tätig

ist, so Gassi. Die UNRA ist im Moment einfach ohne Alternativen. Die Dienstleistung, die sie anbringt,

schauen wir für die Schüler im Bildungsbereich, schauen wir für die ganze Bevölkerung im

Gesundheitsbereich. Die kann keine andere Organisation im Moment anbieten. Und weiter hätten

viele Menschen in Gaza seit den Luftangriffen Zuflucht bei der UNRA gesucht, so Gassis weiter.

Die Europäische Union streicht hingegen per sofort all ihre Hilfszahlungen an die

Palästinenser zumindest vorübergehend. Das hat EU-Erweiterungskommissar Oliver Warhei mit

geteilt. Das Ausmaß des Terror und der Brutalität gegen Israel und die israelische Bevölkerung

stellten einen Wendepunkt dar. Man könne nicht zum Alltag übergehen. Das EU-Entwicklungsprogramm

für die Palästinenser Gebiete hat den Umfang von jährlich fast 700 Millionen Euro.

Die Fluggesellschaft Swiss führt morgen Dienstag auf Wunsch des Bundes einen Flug von Israel

in die Schweiz durch. Für Schweizer Staatsangehörige, die das Land verlassen möchten. Für diesen

Flug von Tel Aviv nach Zürich ist eine Maschine mit 219 Sitzplätzen vorgesehen. Alle weiteren

Flüge von und nach Israel hat die Swiss gestrichen. Vorerst bis am kommenden Samstag. Das Außeneppatement

bemüht sich um weitere Lösungen für Schweizer Staatsbürgerinnen und Staatsbürger, die Israel

oder die Palästinenser Gebiete verlassen möchten. Bei der Helpline des Eda seien bisher

rund 500 Anrufe zur Lage in Israel eingegangen. Zu weiteren Meldungen des Tages. Der diesjährige

Wirtschaftsnobelpreis geht an die US-Wissenschaftlerin Claudia Goldin.

Claudia Goldin ist eine Arbeitprofessorin. Sie wird für ihre Arbeit zur Rolle von Frauen

auf dem Arbeitsmarkt ausgezeichnet. Das hat die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften

in Stockholm bekannt gegeben. Goldin habe mit ihrer Forschung die wichtigsten Ursachen

für geschlechtsspezifische Untersichtsschiede auf dem Arbeitsmarkt aufgezeigt. Hieß es

zur Begründung. Claudia Goldin ist erst die dritte Frau, die den Alfred Nobelgedächtnispreis

für Wirtschaftswissenschaften erhält. Der Preis ist mit rund 900.000 Schweizer Franken

dotiert, wie die eigentliche Nobelpreise auch. Letztere wurden alle vergangene Woche

schon vergeben. Erneuerbare Energien wie Wind, Solar oder

Wasserkraft, die müssen in der EU deutlich ausgebaut werden. Bis im Jahr 2030, also bis

in sieben Jahren, müssen diese Energien 42,5 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs in der

EU ausmachen. Die EU-Staaten haben eine entsprechende Richtlinie zugestimmt. Sie haben nun anderthalb

Jahre Zeit, um diese Richtlinie in nationales Recht umzusetzen. Mit der neuen Richtlinie

gibt sich die EU deutlich ambitioniertere Ziele bezüglich erneuerbarer Energien. Bislang

hatte sich als Ziel einen Anteil von lediglich 32 Prozent des Energieverbrauchs gesetzt.

Ein neuer Schädling bedroht verschiedene Palmenarten im Tessin, die Palmenmotte. Ein Falter, der

ursprünglich aus Südamerika stammt. Im Tessin hat die Palmenmotte europäische Zwergpalmen

und chinesische Hanfpalmen befallen. Sie sei in diesem Sommer zum ersten Mal nachgewiesen

worden und teilt der Kanton Tessin mit. Damit sich der Schädling nicht weiter ausbreite,

müssen die befallenen Bäume nun gefällt werden. Denn wirksame Pflanzenschutzmittel,

die in der Schweiz zugelassen sind, die GBS aktuell nicht.

Die Bersendaten von 18 Uhr 07 geliefert von 6. Der Swiss Market Index schließt bei 10.822

Punkte. Das entspricht einem Minus von 0,1 Prozent. Der Jones Index in New York fällt momentan

auch um 0,1 Prozent. Die der Wiesen der Euro wird zu 95°71 gehandelt und der Dollar

zu 98°78. Und wie wird das Wetter Roscheprendlin?

Es wird auch morgen meistens sonnig, trotz hoher Wolkenfelder. Und es bleibt außergewöhnlich

warm mit 22 Grad. Lokal gibt es sogar 26 Grad im Norden. Im Süden werden 27 Grad erwartet.

Die Kämpfe in Israel dauern weiter an. Wir haben es zu Beginn der Sendung gehört.

Die großoffensive De Hamas versetzt der Israel in ein Schockzustand. Es sei präzedenzlos,

was am Samstag an der Grenze zu Gaza passierte, sagt Moshe Zimmermann. Er ist emeritierter

Professor für eine neue Geschichte an der Hebräischen Universität Jerusalem.

Ich habe ihn heute Nachmittag in seinem Zuhause in Tel Aviv erreicht. Er hat mir zuerst die

Stimmung im Land beschrieben.

Das ist eine sehr düstere Stimmung. Man ist noch immer unter Schock. Das dauert schon

zwei Tage und jetzt wird immer mehr bekannt über die Leute, die ermordet wurden, die

verschleppt wurden, die Namen werden jetzt bekannt. Alle Leute kennen jemand und deswegen

ist die Stimmung sozusagen im Keller.

Viele fragen sich ja auch hier in der Schweiz, diese Terror der Hamas, wie konnte es dazukommen?

Haben Sie eine Erklärung?

Als Historiker kann ich sagen, dass in dem Moment, wo es keine Alternative gibt, das heißt keine

Primesgespräche, diejenigen handeln, die eben handeln wollen, nicht in Form von Gespräche,

nicht in Form von Annäherung, sondern mit Terror. Das ist immer der Fall. Zehn Jahre

lang haben wir keine Primesgespräche gehabt. Also da kann so eine Terrororganisation sich

gut vorbereiten, um ihre Absichten zu erfüllen. Das ist zum einen, zum anderen, weil eben

die andere Seite sich so gut vorbereitet hat und die israelische Seite eben unvorbereitet

war, konnte so etwas passieren.

Also Sie gehen davon aus, wenn Friedensgespräche stattgefunden hätten, wäre es nicht zu dieser

Offensive gekommen.

Da hätten die Palästinenser im Westjordanland die Autonomiebehörde eigentlich die Sache

der Palästinenser führen können und nicht die Hamas-Leute aus Gaza. In dem Moment, wo

es kein Vorrang gibt in Friedensprozess, fragen sich die Leute, egal ob in Westjordanland

oder in Gaza, wie geht es weiter? Und wenn Israel sie weiter unter Druck setzt, versuchen

sie ein Befreiungsschlag. So ist es gekommen.

Und warum gibt es seit bald zehn Jahren keine solchen Gespräche mehr? Das liegt da nicht

nur an Israel.

Das liegt hauptsächlich an Israel. Leider die israelische Regierung ist an diesem Gespräch

nicht interessiert. Man wirft der andere Seite vor, dass sie kein Partner sein kann, aber

man benutzt das als Vorwand, um eben diese Politik weiter zu betreiben.

Die Israel betreibt nämlich die Politik der Ausdehnung der Siedlungen.

Am Ende kriegt man so eine Urpeige, diese sehr inhumane, brutale Urpeige, diese grausame

Antwort der Hamas, dafür, dass man nicht bereit war, ein Kompromiss zu suchen mit den Palästinensern,

die nicht die schlimmsten Terroristen sind.

Diese Massakke an der israelischen Bevölkerung, diese Angriffe Hamas, sie sind ja Historiker.

Also wie tief schätzen Sie diesen Einschnitt ein in der israelischen Geschichte?

Das ist ein sehr tiefer Einschnitt. Israel ist entstanden, um diese Situation, die typisch

für die Jaspora Juden waren, programmiert zu sein, zu vermeiden, dazu ein Ende zu setzen

und wir im zionistischen Staat in Israel findet so ein Programm statt.

Das ist ein Programm, der uns an die Programme der Kossak in Osteuropa erinnert.

Also die Palästinenser in diesem Fall, die Hamas-Leute, haben genauso grausam agiert,

wie die Kossak oder andere in Osteuropa im 18., 19. oder sogar im 20. Jahrhundert.

Also wenn so etwas passieren kann, muss sich der zionistische Staat, muss Israel sich fragen,

haben wir eigentlich nicht etwas versäumt, haben wir nicht unser Ziel verpasst?

Also Sie sehen, die ganze Idee Israel sind Gefahr.

Das meine ich mit dem Wort der Einschnitt.

Also man kann sehen, dass Israel nicht das ist, was es versprochen hat zu sein.

Eine sichere Eimat für Juden und auch für Nicht-Juden, die in diesem Staat leben.

Wenn so etwas möglich ist, hat man eigentlich das Ziel verpätet.

Auch ihre Eltern sind ja vor den Nazis aus Deutschland geflüchtet in das Gebiet des heutigen Israels.

Israel ist eben als ein Ort der Juden und Juden Sicherheit garantiert, garantieren sollte,

was lösen diese aktuellen Geschehnisse bei Ihnen persönlich aus?

Persönlich kann ich nicht die Person vom Historiker unterscheiden.

Also man sieht, dass es eine sehr grausame Ironie der Geschichte ist.

Meine Eltern flüchteten nach Palästina, also was später Israel geworden ist, um den Nazis zu entkommen.

Und jetzt gibt es in Israel andere Juden, die niedergemetzelt werden,

weil eben es kein Frieden zwischen Israel und den Palästinenden gibt.

Das, was geschah und das ist sehr persönlich, das, was geschah, trifft uns in Zerts oder trifft mich bestimmt in Zerts.

Und ich kann hinzufügen, da meine Frau dort arbeitet, wo jetzt alles stattgefunden hat und die Leute kennt,

die dort ermordet wurden oder entführt wurden, ist das sehr persönlich passiert.

Das ist nicht etwas, was entfernt von uns passierte, worauf wir eher indifferent oder mit Abstand anschauen können.

Wie geht das nun weiter? Könnten solche Ereignisse vielleicht doch auch dazu führen,

dass sich etwas bewegt, dass sich das Land vielleicht auch eint?

Also die Einigung des Landes ist nicht das Ziel.

Also das ist eigentlich eine Parole der Regierung.

Die Regierung versucht, die Opposition wieder zurück zu gewinnen für ihre Untaten.

Was ich mir hoffe, ist eben eine Änderung unserer Regierung und am Ende auch ein Ende für die Vorherrschaft der Hamas in den palästinendischen Gebieten.

Das ist eine Hoffnung und ich weiß nicht, ob diese Hoffnung irgendwo eine Chance hat.

Der israelische Historiker Moshe Zimmermann in Tel Aviv.

Israel hat auf den Angriff der Hamas reagiert.

Seit Samstag hat die israelische Luftwaffe hunderte Zielengaser angegriffen.

Zusätzlich hat Israel heute angekündigt, den Gasastreifen komplett abzuriegeln.

Weder Strom, noch Lebensmittel oder Benzin sollen in das Gebiet gelangen.

Die humanitäre Lage in Gaza ist enorm angespannt, wie der Beitrag von Auslandetaktor Janis Falender zeigt.

Für die Menschen in Gaza sei es eine schlimme Situation der Zeit, sagt Jamal Naim.

Der Palästinenser hat in Deutschland studiert, lebt aber seit 2006 wieder in Gasastreifen.

Es ist sehr dramatisch, es tut richtig weh in Gaza.

Wir hören zurzeit Explosionen jederzeit, wir erwarten alles.

Mit seiner Familie haben er sich seit Beginn der Kämpfe im Haus eingeschlossen.

Wir sind seit über 50 Stunden im Haus, wir haben das Haus nicht verlassen,

weil die israelischen Drohnen, die israelischen Flugzeuge immer in der Luft sind

und da ist die Bewegung außerhalb des Hauses gefährlich sein kann.

Der Zahnarzt erlebte bereits die letzten Kriege.

Er sagt aber, dieses Mal seien die Angriffe wahrloser und heftiger.

Bisher hätten die Bewohner eines Hauses kurz vor den Angriffen jeweils Warnungen per SMS erhalten.

Dieses Mal sei dies nicht immer der Fall.

Unter den Opfern seien daher viele Zivilisten.

Die israelische Armee gibt der Hamastisch Schuld an zivilen Opfern.

Die Terrororganisation unterhalte Stellungen mitten im Wohngebiet.

Neben den stetigen Luftangriffen sei die Versorgung mit Lebensmittel derzeit die größte Herausforderung, sagt Jamal Naim.

Sie seien von den Ereignissen überrascht worden und hätten nur das nötigste im Haus.

Und die Lage dürfte sich weiter verschärfen, nachdem Israel heute eine komplette Blockade des Gebietes angekündigt hat.

Beim internationalen Komitee vom Roten Kreuz macht man sich daher große Sorgen um die humanitäre Situation, wie Sprecherin Sarah Davis sagt.

Denn schon jetzt mangeln es an essentiellen Gütern wie Wasser oder Medikamenten.

Das IKRK versorge daher die lokalen Gesundheitseinrichtungen mit Material.

Sie sei dabei in stetigem Austausch mit ihren Mitarbeitenden vor Ort, sagt Sarah Davis, die selbst in Jerusalem stationiert ist.

Verschärft würde die Situation durch eine starke Fluchtbewegung.

Laut der UNO sind über 100.000 Menschen innerhalb des Graserstreifens vor den Kämpfen auf der Flucht.

Diese Menschen können nirgends hin. Sie wissen nicht, wie sie Essen oder Wasser halten sollen,

wenn sie etwa Kinder haben oder medizinisch versorgt werden müssen. Eine beängstigende Situation.

Auch Jamal Naim sagt, derzeit gäbe es keinen Kommen.

Zur Zeit ist kein Quadratmeter in Gaza sicher. Wo man hingeht, ist man in Gefahr.

Er und seine Familie sind gezwungen, zu Hause auszuhahren, in der Hoffnung von den Angriffen verschont zu bleiben.

Ich habe gerade meine Tochter gebeten, zu uns zu kommen.

Vielleicht, weil es ein bisschen sicherer ist, dann sagt sie mir, war es überall unsicher.

Wir bleiben zu Hause und wenn etwas passiert, dann ist es unser Schicksal.

Und die Situation für die Menschen im Gaserstreifen könnte sich weiter verschlimmern.

Israel zieht derzeit 300.000 Reservisten und Reservistinnen im ganzen Land zusammen.

Viele Beobachter rechnen daher mit einer Bodenoffensive.

Das Leitengase würde so noch viel größer werden, sagt Jamal Naim.

Falls die Bodenoffensive basiert, wie in jedem Krieg werden unschuldige Menschen sterben,

die an nichts Vitalik sind. Nur ihr Schicksal ist, dass sie in diesem Land leben.

Eine Bodenoffensive wäre aber für beide Seiten schlecht.

Ich hoffe daher, dass es nicht so weit komme.

Israel steht vor schwierigen Entscheidungen.

Engsterverbündeter Israels sind die USA.

Sie haben versichert, Israel mit allen möglichen Mitteln zu unterstützen.

Doch die innenpolitische Situation in den USA ist gelindegesagt schwierig

und könnte weitere Soforthilfe verunmöglichen.

USA-Korrespondentin Barbara Golpi.

US-Präsident Joe Biden hat seit Beginn der Angriffe mehrfach beteuert,

dass die USA fest an der Seite von Israel stünden.

Let me say this as clearly as I can. The United States stands with Israel.

Gleichzeitig warnte Joe Biden, Feinde Israels die Lage jetzt auszunutzen.

This is not a moment for any party hostile to Israel to exploit these attacks to seek advantage.

The world is watching.

Als Machtdemonstration verlagerten die USA einen Flugzeugträger, Kriegsschiffe

und mehrere Kampfflugzeuge ins östliche Mittelmeer nahe Israel.

Außerdem werde Israel unter anderem mit Munition unterstützt,

meldete das Verteidigungsministerium.

Außenpolitisch ist der Anriff der Hamas auf Israel jedoch ein Rückschlag für Joe Biden.

Er versuchte eine Annäherung von Israel und Saudi-Arabien voranzutreiben.

Eine solche sei nun aber in weite Ferne gerückt,

sagt nah Ostexperte Shibli Talhami gegenüber dem Fernsehsender PBS.

Nicht zuletzt, weil Israel den Krieg ausgerufen habe

und so befürchten sei, dass dieser viele Wochen dauern werde.

Saudi-Arabien haben offensichtlich die eigenen strategischen Interessen,

dass sie auf die Führung sind.

Aber es befördert die Möglichkeiten und die Freude, die die Regierung hat,

mit Blick auf eine Begründung mit Israel zu machen,

besonders jetzt, dass Israel die Kriegsschiffe geklärt haben,

sei das für viele, viele, viele Wochen zu sein.

Shibli Talhami arbeitet in der Nauestabteilung

am Think Tank Brookings Institution

und ist Professor für Friedensforschung an der Maryland University.

Innenpolitisch versuchen Republikaner des rechten Flügels der Partei

die Situation auszuschlachten.

Sie werfen Joe Biden vor, mitverantwortlich zu sein

für die finanzielle Unterstützung der Hamas durch den Iran.

Mitte September deblockierten die USA 6 Milliarden Dollar

und im Gegenzug liest der Iran amerikanische Gefangene frei.

Diese Gelder sind jedoch an strenge Auflagen gebunden,

die das US-Finanz-Departement überwacht.

Kommt dazu, dass die iranische Mission bei den Vereinten Nationen bestritt,

dass Tehran am Hamas-Angriff im Süden Israels beteiligt gewesen sei.

Auch Außenminister Anthony Blinken betonte,

es gebe keine Hinweise, dass der Iran hinter dem aktuellen Angriff steht.

Doch sei klar, dass die Hamas ohne die Unterstützung durch den Iran

nicht jetzige Hamas wäre.

Wir haben noch keine direkte Evidenz gesehen,

dass Iran hinter diesem besonderen Angriff war.

In der Vergangenheit hat US-Präsident Joe Biden

den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu

mehrfach kritisiert wegen dessen umstrittener Justizreform.

Dies rückt nun aber in den Hintergrund.

In einem Telefonat mit Netanyahu versprach

Biden, Israel mit allen geeigneten Mitteln zu unterstützen.

Es wird erwartet, dass Biden zusätzliche Soforthilfe

für Israel sprechen will.

Nur steht er vor allem,

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Zwei Tage nach dem Angriff der Hamas auf Israel dauern die Kämpfe an. Der israelische Verteidigungsminister hat derweil angekündigt, dass der Gazastreifen komplett abgeriegelt werden soll. Israels Premier Netanyahu sagte, Israels Antwort auf den Terror der Hamas werde den Nahen Osten verändern.

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