Thema des Tages: Ibiza-Prozesse: Erst Karmasin, dann Kurz?

DER STANDARD DER STANDARD 4/25/23 - Episode Page - 27m - PDF Transcript

Dieser Podcast wird unterstützt von Sophos. Ich bin Tobias Holub, das ist Thema des Tages,

der Nachrichten-Podcast vom Standard.

Das Ibiza-Video hat die österreichische Politik um Sebastian Kurz auf den Kopf gestellt.

Vier Jahre nach der Veröffentlichung könnte es im ÖVP-Umfeld nun auch tatsächlich rechtliche

Folgen haben. Denn die ehemalige Familienministerin Sophie Kammersin steht seit heute Dienstag vor

Gericht. Es geht um mutmaßlich illegale Absprachen und Bereicherung. Aber auch eine

Verbindung zur ÖVP-Inseratenerfähre, die durch Ibiza öffentlich wurde, steht im Raum.

Wir erklären heute die Vorwürfe gegen Kammersin im Detail. Und wir schauen uns an, ob sie der

erste Schritt für eine Anklage gegen Sebastian Kurz sind.

Fabian Schmidt, du beobachtest für den Standard heute mal wieder einen Prozess am Wiener Straflandes-Gericht,

und zwar einen, der sehr viel Aufsehen erregt hat in den letzten Tagen, weil er nämlich eine

Anklage gegen Sophie Kammersin beinhaltet. Warum ist in dieser Prozess so besonders?

Weil er gewissermaßen der erste Prozess ist aus diesem gigantischen Ibiza-Komplex,

der sich gegen eine frühere ÖVP-Politikerin richtet. Also wir haben ja sehr viele verschiedene

Ermittlungsverfahren, wo sehr viele ÖVP-Politikerinnen und Politiker betroffen sind. Aber Prozesse gab es

bislang eigentlich nur gegen Heinz-Christian Strache in dem Zusammenhang. Und jetzt ist eben

erstmals jemand aus der saloppgesagten Familie anderer Ere. Und damit ist die umgangssprachliche

ÖVP-Familie gemeint, nämlich an, zu der eben auch Sophie Kammersin als ehemalige ÖVP-Ministerin

zählt. Kannst du uns über Kammersin noch ein bisschen mehr erzählen bitte? Also der Name Kammersin

ist ja ein klingender Name in der Meinungsforschung in Österreich und sie ist dann auch quasi in die

Fußstapfen ihrer Eltern getreten und war eine durchsrenommierte und vor allem auch medial

talentierte Meinungsforscherin, die Wahlanalysen gemacht hat, kommentiert hat etc. bis in die

frühen 2010er Jahre. Und der damalige ÖVP-Chef Michael Spindeläger hat sie dann in der Zeit

der Großen Koalition 2013 als Familien- und Jugendministerin für die ÖVP in die Regierung

geholt und dort war sie dann noch tätig die ganze Legislaturperiode durch bis Ende 2017 und

dann kam eben türkisblau und Sophie Kammersin wurde wieder Meinungsforscherin und zwar zu früh

wie die WKSDA auch glaubt. Inwiefern, was ist da jetzt der konkrete Vorwurf von der Staatsanwaltschaft?

Also es geht um zwei verschiedene Stränge im heutigen Prozesttag und der erste betrifft die

sogenannte Gehaltsfortzahlung. Also wenn man Minister oder Ministerin war und dann ausscheidet,

dann geht man nicht zum AMS, sondern dann bekommt man eine Gehaltsfortzahlung, die im bestimmten

Prozentsatz des Ministerinnen Gehalts ausmacht und die bekommt man dann über ein paar Monate

fortgezahlt. Das soll auch verhindern, dass ehemalige Regierungsmitglieder verzweifelt

sofort auf Jobsuche sind und da womöglich dubiosen Angeboten erlegen, um zu Geld zu kommen.

Also das ist einfach eine Gehaltsfortzahlung, nur ist die Bedingung, man darf auf keinen Fall

etwas dazu verdienen in dieser Zeit. Und die WKSDA sagt, Sophie Kammersin hat sehr

wohl etwas dazu verdient und weil Sophie Kammersin auch mehrfach per E-Mail nachgefragt hat,

bei der zuständigen Stelle, ob sie etwas dazu verdienen darf und die ihr mehrfach gesagt

haben, nein, quasi keinen Send, wirft die WKSDA ihr jetzt schweren Bedruck vor, weil sie hat eben

mehrere Monate lang diese Gehaltsfortzahlung erhalten, insgesamt 78.000 Euro.

Also da geht es um Steuergeld, nämlich an, dass sie vom Staat bekommen hat und gleichzeitig

dann noch was dazu verdient hat, was nicht erlaubt war. Und jetzt hast du aber gesagt,

dass es zwei Stränge gibt, was ist der zweite Strang?

Also der zweite Strang betrifft dann viel später ihre Tätigkeit als Meinungsforscherin

wieder. Da geht es um drei Vergaben aus dem Sportministerium, und zwar zuerst,

weil ja Vizekanzler Heinz-Kristian Strache Sportminister. Es geht aber bis in quasi die

aktuelle Zeit und Vizekanzler Werner Kogler von den Grünen. Und da hat Kammersin gewissermaßen

drei Aufträge erhalten, weil sie Bestbitterin war und die WKSDA vermutet, dass Kammersin

Bestbitterin wurde, weil sie sich mit den anderen zwei Meinungsforscherinnen, die auch

Angebote gelegt haben, abgesprochen hat. Eine davon ist die Sabine Beinschab, die ja

mittlerweile Grundzeugin ist. Die andere ist auch eine befreundete Meinungsforscherin. Und

sowohl Beinschab als auch die Dritte haben eingeräumt, quasi sich abgesprochen zu haben

mit Kammersin und zu quasi einen Tick teurere Angebote gelegt zu haben. Und dass sie die

WKSDA als Wettbewerbsbeschränkende absprache, so heißt das.

Und was sagt Sophie Kammersin jetzt selbst zu diesen Vorwürfen? Ich nehme an, sie hat einen

Anwalt. Was sagt der zu dem Ganzen?

Das läuft jetzt nach einem gewissen Muster ab, wie wir am ersten Verhandlungstag beobachten

konnten. Zuerst kommt einmal der Anwalt von Sophie Kammersin, das ist unter anderem der

Norbert Wes, und der versucht die Argumente der WKSDA rechtlich zu zerlegen. Bezüglich

der Vergabe gibt es da vergaberechtliche Details, die die WKSDA nicht bedacht hat oder ignoriert

hat. In der Anklage zur Frage der Gehaltsfortzahlung sagt er, das stimmt zwar, dass Kammersin da

Geld erhalten hat, allerdings ist das Ganze als tätige Reue zu klassifizieren, und zwar

weil Kammersin den Betrag zurückgezahlt hat ans Bundeskanzleramt. Dem entgegnet wiederum

die WKSDA, dass das viel zu spät erfolgt sei, weil Kammersin da nämlich schon beschuldigte

war und weil es auch schon erste Medienanfragen gab bezüglich der Gehaltsfortzahlung. Der versucht

also mal diese rechtlichen Sachen wegzuwischen, und dann kommt Sophie Kammersin, die sich

jetzt erstmals geäußert hat, die auch gesagt hat, sie ist nervös, die auch teilweise mit

brüchiger Stimme spricht, und die dann schon sagt, ja, ich habe gewisse Dinge auf die leichte

Schulter genommen, ich habe Fehler gemacht, ich habe Unbedachtes und Unnötiges gemacht,

und die das eben so darstellt, als hätte sie bei der Gehaltsfortzahlung, also es wäre

sie einfach so von der Politik wieder in die Privatwirtschaft katapultiert worden, und

sie hätte da keine Zeit gehabt, sich das genau zu überlegen und gedacht, sie kann das eben

so abrechnen, wie sie es gemacht hat, und bezüglich der Absprachen sagt sie, da hat sie

sich irgendwie einspannen lassen vom Sportministerium und ist so quasi recht unschuldig in diese

Absprachen hinein geraten. Also das ist irgendwie eine interessante Mischung, so weß als durchaus

aggressiver Anwalt, der sagt alles falsch, und Kamasin, die trotzdem dann etwas räumütig

hinüberkommen will.

Vielleicht können wir das an dieser Stelle festhalten, wenn ich das richtig verstanden

habe, dass der Anwalt von Kamasin die Vorwürfe bestreitet, und das natürlich die Unschuldsvermutung

gilt auch in diesem Fall, aber was hätte denn dieser Prozess für einen Strafrahmen,

im Fall einer Verurteilung, was würde Kamasin drohen?

Also der schwere Bedruck ist durchaus mit einer Freiheitsstrafe zu ahnten, grundsätzlich

ist der Bedruck mit bis zu drei Jahren zu bestrafen und dann je nach Schadenshöhe geht

das rauf auf bis zu zehn Jahre. Natürlich ist es so, man sagt normalerweise, wenn jemand

unbescholten ist, das erste Mal vor Gericht ist, dann kommt es in den allerseltendsten

Fällen zur Haftstrafe, außer es ist jetzt wirklich ein Delikt gegen Leib und Leben oder

eine wahnsinnige wirtschaftskriminelle Tat. Aber man merkt schon, die WKSDA will hier

wirklich quasi einen Punkt machen und gewissermaßen argumentieren, man müsse hier jetzt sehr streng

und scharf gegen Kamasin vorgehen, weil sie war Ex-Ministerin, sie hat eine Vorbildfunktion.

Die WKSDA zitiert gewissermaßen auch aus Kamasins Regierungstätigkeit, da ging es

sehr viel darum, dass die Familienbeihilfe unrechtmäßig bezogen würde, zum Beispiel

von Familien mit Migrationshintergrund und die WKSDA führt das in eine Argumentation

über und sagt, wer so gegen vermeintlichen Sozialbetrug kämpft, der darf dann am Ende

nicht selbst Sozialbetrug durchführen und muss dafür extra hart bestraft werden. Also

die WKSDA ist da durchaus sehr scharf. Also das soll anscheinend auch eine Art Exempel

statuiert werden, um andere Politiker innen abzuschrecken, damit es eben in Zukunft nicht

zu Korruption kommt. So viel mal zu diesem aktuellen Fall heute. Wir müssen aber gleich

noch ein bisschen mehr darüber reden, wie das jetzt genau mit dem Ibiza-Video und mit

Sebastian Kurz zusammenhängt und werden das nach einer kurzen Pause machen. Wir sind gleich

wieder da.

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Das und mehr sehen wir uns in der neuen Staffel vom Standard-Podcast lohnt sich das an. Wir,

das sind Davina Brombauer, Alexander Amon und Michael Wendisch.

Und gemeinsam mit Expertinnen und Experten fragen wir uns, wie ein Pyramidenspiel funktioniert,

was eigentlich ein Baby kostet und ob es sich lohnt, in eine Steuerase auszuwandern.

Lohnt sich das? Der Standard-Podcast begellt? Findet ihr jeden Dienstag auf allgängigen

Podcast-Plattformen?

Fabian, du hast jetzt erzählt, was da für konkrete Vorwürfe gegen Sophie Kammer sind

bei dem aktuellen Prozess im Raum stehen. Aber was ich noch nicht ganz verstanden habe,

ist der ganz konkrete Zusammenhang mit dem Ibiza-Video und mit diesen ganzen politischen

Folgen, die es ja dem gegeben hat. Steht da noch was im Raum oder wie hängt das zusammen?

Ja, also von Ibiza ist es schon ein sehr weiter Weg, aber ich habe es trotzdem in einem Text als

ersten Ibiza-Prozess der ÖVP bezeichnet. Und zwar deshalb, weil vermutlich diese

Dinge eben nicht ans Tageslicht gekommen wären, hätte es das Ibiza-Video nicht gegeben. Wir haben

da eh schon mehr als reichlich über all diese Verfahren diskutiert. Ganz schnell gesagt,

eben Ibiza-Video, Strache, spricht über die Casinos und Bostenschacher. Dort dann kommt es zu

Beschlagnahmungen von Handys. Thomas Schmidt-Backup wird gefunden und auf diesem Backup finden

sich dann auch eben Jets mit Kamersinn und Co., die jetzt zu diesem Prozess führen und die eben

diese Inseratenaffäre auch ausgelöst haben. Also das ist quasi die Linie von Ibiza zu Sophie

Kamersinn und es findet ja auch alles in einem riesigen Akt statt, was da ermittelt wird.

Die Inseratenaffäre war natürlich quasi fast das wichtigste oder prominenteste Verfahren. Innerhalb

dieses Megaverfahrens, weil es ja zum Rücktritt von Sebastian Kurz geführt hat, im Herbst 2021.

Da ist ja dann auch Sophie Kamersinn quasi erstmals im Akt als Beschuldigte aufgenommen worden.

Wir erinnern uns, da geht es eben um die Frage, ob gewissermaßen positive Berichterstattung in

der Mediengruppe Österreich gekauft wurde im Gegenzug für sehr viele Inserate. Und dann gab

sie auch noch diese Schiene mit den Umfragen von Sabine Beinschab, die vom Finanzministerium

bezahlt wurden etc., etc. Und da hängt Sophie Kamersinn als Beschuldigte auch mit drinnen.

Da wäre meine nächste Frage gewesen. Warum hängt Kamersinn da konkret mit drinnen?

Weil sie quasi den Kontakt zwischen den handelnden Personen hergestellt haben soll. Also Sabine Beinschab,

die war früher Kamersins eigentlich Mitarbeiterin, dann Geschäftspartnerin. Die hat sie dann quasi

dem Tim Kurz vorgestellt und Thomas Schmid und diesen Leuten und gleichzeitig hatte Kamersinn

auch gute Kontakte zu den Felnerbrüdern, die hinter Österreich stehen. Und sie soll das quasi

mit eingefädelt haben. Das ist der Vorwurf in dieser großen Inseratenaffäre. Das ist ja auch

wirklich ein aktueller Fall, wo noch ganz viel ermittelt wird. Es hat vor kurzem Hausdurchsuchungen

gegeben noch bei der Zeitung heute unter anderem. Aber warum wurde dann denn eigentlich so ein kleiner

Teil von diesen Ermittlungen jetzt schon ein Gerichtsprozess überführt? Das, was jetzt heute

vor Gericht gebracht wird, sind quasi Nebenprodukte oder sogenannte Zufallsfunde, die im Zuge dieser

Ermittlungen entdeckt wurden und die aus Sicht der WKSDA dann eben schon sehr schnell anklagereif,

nennt man das, wurden unter anderem eben auch durch das Geständnis von Sabine Beinschab,

die ja Grundsorgein wurde und eben auch durch die aufgefundenen Daten. Und das macht man ab und zu,

dass man gewisse Sachen abtrennt von einem riesigen Verfahren und versucht es in einem

Prozess recht schnell zur Sache zu bringen. Das ist einerseits fair, eben gegenüber dem

Beschuldigten, weil es schnell geht, andererseits für die öffentliche Wirkung für die WKSDA nicht

so schlecht, wenn es hier zu einer Verurteilung kommen sollte und es erhöht natürlich auch den

Druck auf die anderen Beteiligten. Das müssen wir jetzt aber trotzdem noch ein bisschen auseinander

fedeln. Habe ich das richtig verstanden, dass es in Folge von diesem ersten Prozess, der heute

angefangen hat, aber dann trotzdem noch dazu kommen könnte, dass soviel Kamasin in der Inseratenkause

auch in einem größeren Ausmaß noch angeklagt werden könnte? Genau, also das ist jetzt heute quasi

nur ein unter anderem, ein kleiner Teil oder es sind halt Vorwürfe, die nur Kamasin betreffen und

im großen Verfahren gibt es ja dann zahlreiche andere Beschuldigte, nicht zuletzt Sebastian Kurz,

sein Team, die Felnerbrüder, die Dicherns und so weiter und so fort. Und von dem her, da muss

man jetzt nicht darauf warten, dass diese Ermittlungen dann abgeschlossen werden, um das, was heute

zur Anklage kommt, fertig zu machen, gewisse Massen. Und eine andere Person, die du jetzt auch schon

öfter angesprochen hast, ist Sabine Beinscharb, die auch Meinungsforscherin war. Du hast doch schon

gesagt, die ist jetzt Grundzeugin. Das heißt, welche Rolle spielt die jetzt in dieser ganzen

Causa und wie wichtig ist die da jetzt? Ja, also Sabine Beinscharb ist sicher wichtig aus Sicht

der WKSDA. Die wurde ja dann recht rasch im Herbst 2021 in U-Haft genommen, weil ihr vorgeworfen

wurde, dass sie quasi Vorgänge verschleiert hat, Beweise löschen wollte etc. Und sie hat sich dann

sehr rasch entschieden, dass sie Grundzeugin werden will und ausführlich über ihre Zusammenarbeit mit

Karmasin, mit Thomas Schmid aus dem Finanzministerium und so weiter, mit den Fellners gesprochen. Und

das hat dann den Druck erhöht wiederum auf andere Akteure. Also ich glaube, die Beinscharb-Aussagen

waren schon auch ein Faktor, dass dann jetzt Thomas Schmid selbst Grundzeuge werden will, weil sie

ihn auch schwer belastet hat, aber auch sehr schwer belastet hat sie eben so viel Karmasin mit

der es jahrelang eng zusammengearbeitet hat. Und sie hat den Ermittlern da schon einige neue

Tatsachen offenbart und ihnen gewissermaßen auch geholfen, sich in den Tausenden E-Mails und

Unterlagen zurechtzufinden. Die hat gewissermaßen gesagt so und so viel Karmasin hat dieses und

jenes gemacht aus Sicht vom Beinscharb. Und hier sind die E-Mails, die das unterstützen und das hat

sie eben so aufbereitet. Sie sind eine Vielzahl von weiteren Vorwürfen gegen Karmasin dazugekommen,

darunter auch die, die eben jetzt verhandelt werden. Und jetzt kommen wir zum spannendsten Punkt,

den du schon ein paar Mal angesprochen hast. Du hast schon gesagt, du hast diesen ganzen Prozess

als ersten Ibiza-Prozess im Umfeld der ÖVP bezeichnet in deinen Artikeln und du hast auch schon

Verbindungen zu Sebastian Kurz jetzt erwähnt. Heißt das, dass in Zuge von diesem wirklich

riesengroßen Prozess dann bald auch Sebastian Kurz angeklagt wird? Bezüglich Sebastian Kurz wird

es relativ rasch eine Entscheidung geben, ob Anklage erfolgt. Das ist bezüglich des Deligts der

Falschaussage vor dem Urschuss. Das hängt ja auch alles irgendwie mit all dem zusammen,

weil es war ja auch der Ibiza-Urschuss. Bezüglich der großen Inseraten-Affäre, ich glaube,

dass da noch sehr viel Ermittlungsarbeit nötig ist. Da ist es auch noch fraglich, wie stark die

Wecker-SDA dann tatsächlich die Verbindung zu Sebastian Kurz herstellen kann, weil sehr viele

eben über Thomas Schmiedt und andere gelaufen ist. Aber ja, es wären sicher noch einige Prozesse

Folgen aus diesem ganzen großen Ibiza-Verfahrenskomplex. Und wie wird das ablaufen? Wir haben

jetzt heute den ersten Prozesttag eben gegen Sophie Kamasien gesehen. Wie geht es in dem Prozess und

in den möglicherweise folgenden Prozessen konkret weiter? Über welche Zeitrahmen reden wir da?

Also, zu dem Prozess kann man es recht eindeutig sagen. Also, wir werden ja auch live im Ticker

versorgt mit Infos von unserer Kollegin Renate Graber, dem Straflandesgericht, sitzt und den

Prozess live beobachtet. Da ist es so, dass wir am Donnerstag Zeugen hören werden, darunter eben

Beinscharb und auch Mitarbeiter des Sportministeriums, die mit den Sachen befasst waren und die dritte

Meinungsforscherin. Und weiter geht es dann im Mai. Ich glaube, am 9. Mai. Und es könnte sogar schon

sein, dass es dann ein Urteil gibt, weil es doch sehr zackig eigentlich und kompakt ist, die ganze

Angelegenheit. Bezüglich Sebastian Kurz, wie gesagt, da ist ein sogenannter Vorhabensbericht im

Justizministerium. Das heißt, die WKSDA hat ihre Entscheidung getroffen. Vermutlich auf Anklage

würde ich jetzt einmal tippen, hat das an das Justizministerium geschickt und dort wird das

jetzt geprüft, also auch bei der Oberstaatsanwaltschaft, die Oberbehörden prüfen das jetzt, gehen die

Argumente durch, schauen muss noch mehr ermittelt werden, empfehlen sie eine Einstellung oder geben

sie grünes Licht, da ist zu hören, dass das schon noch ein bisschen dauern wird. Das ist, glaube

ich, verständlich, dass man sich das ganz, ganz genau anschaut und da keine Fehler in der Anklage

und eine recht einhellige Rechtsmeinung haben will. Und sonst, da gibt es sehr viele Verfahren und es

gibt wenig Hinweise darauf, dass von den großen Procken, also Inserate und auch die Casinosaffäre,

dass da wirklich recht rasch etwas zur Anklage kommt, aber die WKSDA hat, glaube ich, noch auf

Jahre genug zu tun. Und ich bin froh, dass du bei dem ganzen Themenkomplex den Überblick behältst und

uns auch immer wieder Einblick gewerst hier im Podcast. Also danke dafür, Fabian Schmidt.

Ja, sehr gerne. Wir sprechen jetzt dann gleich noch weiter in unserer Meldungsübersicht und zwei

über die ersten Neos Rücktritte, die es in Folge der Salzburg-Wahl am vergangenen Wochenende gibt.

Wenn Sie in der Zwischenzeit die journalistische Arbeit, die wir beim Standard machen, unterstützen

möchten, dann können Sie zum Beispiel den Standard als Zeitung abonnieren oder aber auch, wenn Sie

die Thema des Tages über Apple-Podcasts hören, dort einige wenige Euro für ein Premium-Abo zahlen

und in Zukunft ohne Werbung hören und auch noch sehr unterstützen. Also vielen Dank dafür.

Jetzt aber dranbleiben, wir sind gleich zurück.

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Ich bin die Franziska. Ich bin der Martin. Und wir wollen besser leben.

Lohnt sich 10.000 Schritte zugegen jeden Tag?

Ist das Großraumbüro wirklich so schlecht wie sein Ruf?

Spoiler Ja, bringt zwar Sintervall zu Fasten. Wir fragen die,

die es wirklich wissen und probieren es auch gleich selber aus.

Bei besser leben, jeden Donnerstag eine neue Folge.

Und hier ist, was Sie heute sonst noch wissen müssen.

Erstens, US-Präsident Joe Biden will 2024 für eine zweite Amtszeit kandidieren. Das hat er heute

am Dienstag auf Twitter bekannt gegeben, zusammen mit Videoausschnitten vom Sturm aufs Kapitol,

das eine ursprüngliche Präsidentschaftswahl überschattet hat.

Biden positioniert sich also als Gegenpol zu Donald Trump, der ebenfalls wieder Präsident werden will.

Beidens Umfragewerte waren zuletzt wieder recht gut, allerdings könnte sein hohes Alter zum

Nachteil werden. Bei der nächsten Wahl wird er bereits 86 Jahre alt sein.

Sowohl Biden als auch Trump müssen jetzt noch parteiinterne Vorwahlen gewinnen,

bevor sie offiziell kandidieren können. Zweitens, nach der Salzburger Landtagswahl am vergangenen

Sonntag gibt es jetzt erstmal personelle Konsequenzen. Die dortige Neos-Chefin Andrea

Klambauer ist zurückgetreten, zusammen mit ihrem gesamten Team. Die Neos sind bei der

Wahl unter die 5%-Grenze gefallen und müssen deshalb den Salzburger Landtag verlassen. Weil

Klambauer bisher auch in der Landesregierung war, wird sie dort noch so lange weiterarbeiten,

bis Mitte Juni dann der neue Landtag zusammenkommt. Ihre Nachfolger als Salzburger Neos-Chefin,

die steht noch nicht fest. Drittens, Österreich wird seine gesteckten Klimaziele wohl nicht

erreichen. Das steht in einem aktuellen Bericht des Umweltbundesamtes. Laut schwarz-grüner

Regierung sollte Österreich es bis zum Jahr 2040 schaffen, klimaneutral zu werden. Das Ziel ist

ambitioniert, es wäre durch EU-Vorgaben aber sowieso notwendig geworden, spätestens 2050.

Aktuell ist unser CO2-Ausstoß aber so hoch, dass wir beide Ziele nicht erreichen werden,

wenn es bei dem aktuellen Kurs bleibt. Laut dem Umweltamt sind bei der aktuellen Berechnung zwar

einige bereits umgesetzte Maßnahmen noch nicht eingefliessen, z.B. die CO2-Steuer. Trotzdem

fordern Umweltorganisationen aber, dass noch mehr Maßnahmen nötig sein werden, wie etwa die

Umsetzung des lange geplanten Klimaschutzgesetzes. Und vierten, es über die US-Weltraumbehörde NASA

oder auch ihr europäische Spondant, die ESA, berichten wir ja öfters, aber heute könnte

erstmals eine private Raumsonde auf dem Mond landen. Privat, das bedeutet in diesem Fall,

dass sie von einem kommerziellen Unternehmen gebaut wurde, nämlich von der japanischen

Firma Icebase. Die Sonde selbst trägt den Namen Hakuto-R, was so viel wie weiße Hase bedeutet,

denn in der japanischen Mythologie werden die Grata im Mond meistens als Hase interpretiert.

Die Landung des weißen Hasen ist übrigens eine internationale Kooperation, denn die

Antriebsraquete dazu stammt vom amerikanischen SpaceX und an Bord reisen eine Kamera aus

Kanada und ein Mondrover aus den Vereinigten arabischen Emiraten. Ganz gefahrlos ist die

Aktion allerdings nicht, denn beim letzten Versuch, eine private Raumsonde auf dem Mond zu landen,

hat es einen großen Crash gegeben. Wie es bei dem weißen Hasen heute ausgeht,

das kann man ab ca. 17 Uhr in einem Livestream auf der Standard.at mitverfolgen und danach natürlich

auch nachlesen, genauso wie alles weitere zum aktuellen Weltgeschehen. Wenn Sie jetzt noch

nicht genug von Standard-Podcasts haben, dann habe ich noch einen Hörtipp für Sie, insbesondere dann,

wenn auch Ihnen der regelmäßige Blick aufs eigene Chirokonto manchmal Kopfschmerzen bereitet.

In der neuen Folge unseres Schwestern Podcasts lohnt sich das, geht es um Finanzpsychologie,

da wird vor allem die Frage beantwortet, wie man beim Geld anlegen nicht die Nerven verliert.

Lohnt sich das, kann man überall dort hören, wo es Podcasts gibt.

Versieren Sie jetzt noch irgendetwas sagen möchten, dann schicken Sie gerne eine Mail an

podcastat der Standard.at und wenn Ihnen diese Folge von Thema des Tages gefallen hat,

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damit Sie keine weitere mehr verpassen. Ich bin Tobias Holup, danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.

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Gibt es außerirdisches Leben?

Haben Tiere ein Bewusstsein?

Können wir durch die Zeit reisen?

Es gibt so viele große Fragen, die uns Menschen seit Jahrtausenden beschäftigen.

Aber erst jetzt kann die Wissenschaft Antworten daraus liefern.

Oder neue Rätsel entdecken.

Ich bin Tanja Traxler.

Und ich bin David Renert.

Im Standard-Podcast der Rätsel der Wissenschaft gehen wir großen Fragen der Menschheit auf die Spur.

Wir fragen Wissenschaftlerinnen, was in schwarzen Löchern passiert,

wo die Aliens bleiben

und die Fusionskraftwerke

und wo die Mathematik an ihre Grenzen stößt.

Rätsel der Wissenschaft jeden Mittwoch eine neue Folge.

Überall, wo es Podcast gibt.

Copyright WDR 2021

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Was hinter der Causa steckt, erklärt Fabian Schmid im Podcast, er ist Investigativ-Redakteur beim STANDARD. Wir fragen ihn außerdem, ob der aktuelle Prozess der erste Schritt zu einer Anklage gegen Sebastian Kurz ist.

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