Echo der Zeit: FDP stimmt sich auf die heisse Wahlkampfphase ein

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) 9/2/23 - 29m - PDF Transcript

Radio-SRF, Echer der Zeit mit Matthias Kündig.

Und das beschäftigt uns am Samstag, dem 2. September.

Die Wahlkampfshow der FDP 50 Tage vor den Wahlen im Oktober.

Die FDP wird den künftigen Wahlsieg und die eigene Vergangenheit als staatsdragende Partei.

Nach dem Katastrophalen brand eines Wohnblocks in Südafrika.

Die Bevölkerung macht die Politiker verantwortlich und die Ausländer, die im Gebäude lebten.

Das benutzen jetzt die Politiker natürlich wieder für ausländerfeindliche Hetze.

Also es wird im Moment für die Schuld einfach von einer Seite auf die anderen geschoben.

Sagt der freie Journalist Johannes Dietrich in Johannesburg.

Die Kriterien der SP-Fraktion zur Nachfolge von Bundesrat Bersee.

Jede und jede Darf, ganz gleich von wo.

Es ist zumindest ein zweier Ticket, so haben wir das in der Vergangenheit immer gemacht.

Sagt die neue Co-Fraktionschefin der SP, Samira Marti.

Imächer der Zeit.

Wir beginnen mit der Nachrichtenübersicht und Thomas Fuchs.

Nächstes Jahr könnte es einen deutlichen Anstieg bei den Krankenkassenprämien geben.

Das hat die Direktorin des Krankenkassenverbandes Sante Suisse Verena Nold in Aussicht gestellt.

Bereits 2022 und 2023 hätten die bezahlten Prämien die Gesundheitskosten der Grundversicherung nicht gedeckt.

Damit die Prämien 2024 wieder kostendeckend wären, braucht es eine massive Erhöhung.

Sagt Verena Nold in der Samstagsrundschau von Radio SRF.

Gemäss unseren Berechnungen gehen wir davon aus, dass wir etwa 8-9% Prämieerhöhung brauchen,

um alles wieder ins Boot zu bringen.

Das Bundesamt für Gesundheit habe den Krankenkassen einen Brief geschickt und verlangt,

dass sie knapp berechnen sollen, so Sante Suisse Direktorin Nold. Spielraum sehe sie aber nicht.

Die Situation im Erdrutschgebiet im glannerischen Schwanden bleibt instabil und kritisch.

Es gebe häufig kleine Abbrüche von Geröll, schreibt die Gemeinde Klarus Süd in eine Mitteilung.

Für einige Häuser konnte die Sperrung aber aufgehoben werden.

Noch immer sind 90 Personen evakuiert.

Ein Teil von ihnen konnte heute vorübergehend ihre Häuser betreten, um persönliche Dinge zu holen.

An Dienstagabend hatten rund 30.000 Kubikmeter Geröll Teile des glanendorfschwanden verschüttet.

Zahlreiche Gebäude wurden zerstört oder beschädigt.

Im Jura gibt es weiter Widerstand gegen ein Geothermiprojekt in der Gemeinde Utsachen.

An eine Kundgebung gegen das Projekt haben 1.000 Personen teilgenommen, wie die Nachrichtenagentur Kiesneste berichtet.

Zur Demonstration in Delsberg aufgerufen hatte eine Bürgervereinigung.

Sie argumentiert, das Projekt bringe Gefahren für die Bevölkerung und Schade der Gesundheit.

Mit dem Projekt soll Strom für mehrere 1.000 Haushalte produziert werden.

Für Symbolungen von bis zu 5 Kilometern in die Tiefe nötig.

In Sausland, nach Ausschreitungen mit mehreren Verletzten, hat die Regierung von Zypern eine Krisensitzung einberufen.

Rund 350 Vermummte hatten gestern Abend in der Stadt Limassol Migranten und deren Geschäfte angegriffen.

Die Angreifer warfen Steine und Brandsätze und zündeten Abfallcontainer an, wie Medien berichten.

Der zyprische Präsident Nikos Christodouli dies sprach im Fernsehen von beschämenden Bildern.

Letztes Wochenende waren bereits in einer anderen Stadt Migranten angegriffen worden.

Im zentralafrikanischen Land Gabun haben die Militärs drei Tage nach ihrem Putsch die Grenzen des Landes wieder geöffnet.

Die nächtliche Ausgangssperre bleibt weiterhin in Kraft.

Der Chef der Putschistenversprache im Staatsfernsehen, das Land zu mehr Demokratie führen, zu wollen, ohne, aber konkrete zu werden.

Am Mittwoch hatte das Militär die Macht in Gabun übernommen, nach einer umstrittenen Wiederwahl von Präsident Alibongo Odimba.

Indien hat eine Mission zur Erkundung der Sonne gestartet.

Eine Rakete mit einer Sonder-Islamvormittag vom Weltraumbahnhof im Bundesstaat Andhra Pradae schloss geschickt worden.

Die Sonne wird vorsichtig rund vier Monate unterwegs sein und dann eine Umlaufbahn der Sonne erreichen.

Indien erhofft sich von der Mission Hinweise, um das Wetter besser zu verstehen.

Erst vor kurzem war eine indische Sonne erfolgreich auf dem Mond gelandet.

Die Clubs in den großen europäischen Fußball-Liegen haben in der Transferperiode diesen Sommer insgesamt rund 5,3 Milliarden Euro für Spieler ausgegeben.

Da schätzt das Wirtschaftsdienstleistungsunternehmen die Leute.

Gemäss der Zusammenstellung gaben die Clubs der Englischen Premier League mit Abstand am meisten Geld für Spieler aus, nämlich über 2,3 Milliarden Euro.

Und wie entwickelt sich das Spätsommerwetter auf Sonntag hin, Thomas Fox?

Am Abend bleibt es ziemlich sonnig, Quellwolken über den Bergen bringen nur vereinzelte Schauer am Easten im Osten.

Morgen scheint die Sonne milchig, weil Schleierwolken vorüberziehen.

Es wird erneut 25 bis 28 Grad warm.

Die Spitze der FDP hat sich und ihre Basis in Freiburg eingeschworen auf die heiße Wahlkampfphase.

Mit dem Slogan, wir machen die Schweiz stark, weil die FDP an ihre Vergangenheit als staatsdragende Partei anknüpfen.

Damit versucht sie, für die Wahlen im Oktober zu mobilisieren.

Bundesautoredaktorin Christine Wanne war in Freiburg dabei.

Meine Damen und Herren, heute ist die erste Führung in den 50 Tagen der Kampagne,

die uns bleibt, bis zum 22. Oktober.

Wahlkampfleiter Philipp Nonthermo begrüßte in der Eishalle von Freiburg rund 1000 Anwesende zum Tag der FDP.

Den Auftakt machten die Bundesratsmitglieder Ignacio Cassis und Karin Keller Sutter.

Ich habe jetzt zufällig das Motto von Freiburg-Otheron gelesen.

Burajur, Burthujur, für einmal, für immer, könnte auch ein liberales Motto sein.

Die FDP versteht sich selbst auch 175 Jahre nach der Gründung des Bundesstaates als staatsdragende Partei.

Der Kompass, der dieser Bundesverfassung zugrunde liegt, ist ein liberaler Kompass, den wir auch vertreten.

Und so machte die FDP-Spitze diesen Grundsatz quasi zum Motto ihrer zweistöndigen Show.

Parteipräsident Thierry Burghardt schärfte ihn noch, indem er diese liberal geprägte Schweiz als bedroht bezeichnete.

In kleinen Schritten kommt es daher. Sanft kommt es daher. Man merkt es teilweise gar nicht, wie es daherkommt.

Beispielsweise, wenn darüber diskutiert wird, ob das Haus zum Ohrenkopf noch so heißen dürfen,

statt dass man über die Herausforderungen diskutiert, die wirklich wichtig sind für unser Land,

wie zum Beispiel Stromversorgungssicherheit oder die Altersvorsorge.

Die FDP, so die Botschaft, liefere Lösungen.

Eine starke Wirtschaft, Sozialwerke, die auch in Zukunft tragen, eine sichere Versorgung.

Neue Ideen gegen die hohen Krankenkassenprämien. Dafür müssen die FDP kämpfen und ...

Wir müssen stark sein. Wir brauchen möglichst viele Freisinnige in den Parlamenten.

In Svalja gestartet ist die FDP mit einer Kampfansage an die SP als zweitstärkste Partei.

Gemess Umfragen allerdings könnte aus dem Kampf um Platz zwei ein Kampf um Platz drei mit der Mittepartei werden.

Ob die Wahlziele der Partei zu ehrgeizig waren? Nein, sagen viele der Anwesenden.

Nein, finde ich nicht. Wenn man sich keine Zähl setzt, wird man keine Zähler reichen.

Von daher muss man immer einen Schritt weiter sein, als es schlussendlich rauskommt.

Das finde ich absolut richtig.

Ich denke, die FDP muss noch ein bisschen mehr mobilisieren.

Es ist ein suboptimaler Wahlkampfclaim, sagen wir, die andere Partei überholen.

Wir müssen immer überlegen, was wir in den Wählen der Bürgerinnen und Bürger bieten können.

Neben der Kritik beeilt sich dieser FDP-Politiker zu loben, dass die FDP die Herausforderungen ansprechen.

Die Partei setzt ihr auf die richtigen Themen im Wahlkampf.

Wirtschaft, Sozialwerke und Sozialversicherungen, Sicherheit und Versorgungssicherheit, Migration findet auch diese jungliberale.

Wir sind ein super Team und haben mitbehandelt die Themen, die wirklich die Bevölkerung beschäftigen, ein bisschen zuversichtlich.

50 Tage bleiben Zeit, um noch über den Kreis der FDP-Familie hinaus zu überzeugen und zu mobilisieren.

Die Show endet mit einem Auflaufen vieler Kandidierenden für den National- und Ständerat in Hocke Scherz und einem Bühnenfeuerwerk.

In der kühlen Halle hat die Parteispitze den Boden für die Schlussphase im Wahlkampf gelegt.

Dabei weiß sie, die FDP muss sich warm anziehen.

Christine Vannern

Mehr zu den Wahlen, zum Beispiel das aktuelle Wahlbarometer, finden sie auf srf.ch.wahlen oder in der SRF News App.

Sie haben eine sichere Zeit auf Radio SRF mit diesen weiteren Themen.

Es darf auch eine Frau sein, die Kriterien der Sozialdemokraten für ihre Bundesratsersatzwahl.

Es ist die Schuld der anderen, wie in Südafrika alle die Verantwortung für die Bank branter Katastrophe Johannesburg von sich weisen.

Und es ist besser als früher, aber immer noch schlimm, die Zustände in Bulgarischen Gefängnissen.

Dazu eine Reportage im Echor Zeit.

Die SP-Fraktion hat heute den Fahrplan für die Nachfolge von Allen Berse im Bundesrat bekannt gegeben.

Zudem die Kriterien für das Bundesratsticket. Und dies zeigt, alles ist möglich.

Es können sich Männer und Frauen aus allen Landesteilen bewerben.

Und auch die Grünen haben heute klar gemacht, dass sie es ernst meinen mit einer Bundesratskandidatur.

Ivan Santoro

Beim Rücktritt von Simonetta Summaruga im letzten Jahr entschied die SP-Spitze, dass nur Frauen aufs Bundesratsticket kommen.

Das sorgte für Kritik innerhalb und außerhalb der SP.

Heute nun hat die SP-Fraktion einstimmig beschlossen, dass alle interessierten, ihre Kandidatur einreichen können.

Die Situation sei damals eine andere gewesen, denn es seien lediglich noch zwei Frauen im Bundesrat vertreten gewesen,

sagt die neue SP-Kofraktionspräsidentin Samira Marti.

Besonders begrüßt wird die Strategie von den SP-Frauen.

Der Weg sei offen für eine Frauenkandidatur, heißt es in ihrem Kommuniké.

SP-Frauen-Kofräsidentin Tamara Funicello sieht die Chancen als intakt an, dass der frei werdende Bundesratssitz wieder durch eine Frau besetzt wird.

Das sei kein Widerspruch für die Gleichstellungspartei SP im Gegenteil.

Wir haben die Aufgabe und wir nehmen uns auch die Verantwortung heraus, dieses Ungleichgewicht ein bisschen auszugleichen.

Und daher wäre es durchaus denkbar, auch zwei Frauen im Bundesrat zu haben.

Bis zum 29. Oktober haben die interessierten Zeit, deine Kandidatur einzureichen.

Danach wird eine Prüfungskommission unter der Leitung der Gen-Ver-Alt-Stand-Rettin Liliane Muripaski

die Kandidatinnen und Kandidaten durchleuchten.

Erst Ende November entscheidet die neu zusammengesetzte Fraktion über das definitive Bundesratsticket.

Dabei sei aber klar, dass man der Bundesversammlung eine Auswahl anbieten werde, sagt Marty.

Das heißt, es ist zumindest ein zweier Ticket, so haben wir das in der Vergangenheit immer gemacht.

Aber der entscheidet darüber, wie viele Plätze auf dem Ticket dann tatsächlich sein werden.

Diesen Entscheid wird eben die neue Fraktion Ende November am gleichen Tag mit der Nomination entscheiden.

Ihren Anspruch auf einen Bundesratssitz bekräftigt haben heute auch die Grünen.

Die Findungskommission habe bereits zahlreiche Gespräche mit möglichen Kandidierenden geführt,

sagt grünen Fraktionspräsidentin Alin Trede.

Sie wiederholt die Position der Grünen, wonach das Klima im Bundesrat vertreten sein müsse.

In erster Linie wolle man die Mehrheit von SVP und FDP im Bundesrat knacken.

Gleichzeitig lässt Trede offen, ob man auch einen SP-Sitz angreifen wird.

Also die Frage wird ja sein, greifen wir überhaupt an.

Es sind Gesamterneuerungswahlen, wir wollen, dass das auch Erneuerungswahlen sind.

Und die sind nach den Wahlen, das macht ja Sinn.

Und deshalb haben wir alle Szenarien diskutiert und wir sind für alle Szenarien bereit.

Aber bis man von einer ernst zu nehmenen Kandidatur bei den Grünen hört,

wird es wohl bis nach den Wahlen dauern.

Anders bei der SP.

Da trauen sich die ersten bereits aus der Deckung.

So hat bereits der Basler Nationalrat Mustafa Artici sein Interesse bekundet.

Die Wahlchancen des wenig bekannten Politiker dürften aber minim sein.

Anders die seines Kollegen und Basler Regierungspräsidenten Biyat Jans.

Er wird sogar als Favorit für die Nachfolge von Allen Berser gehandelt

und überlegt sich eine Kandidatur noch.

Ein anderer hat offenbar bereits genug überlegt.

Der Erzieucher-Ständerat Daniel Josic hat für nächsten Dienstag zu einer Medienkonferenz geladen.

Alles andere als eine erneute Kandidatur wäre eine Überraschung.

In Johannesburg, der größten Stadt Südafrikas,

hat in der Nacht auf Donnerstag ein 5-stöckiger Wohnblock gebrannt.

Dabei sind mindestens 76 Personen getötet worden und über 50 wurden verletzt.

Der ausgebrannte Wohnblock war eines von mehreren illegal besetzten Gebäuden

in der heruntergekommenen Innenstadt von Johannesburg,

in denen Hunderte von Obdachlosen leben.

Immer heftiger wird nun darüber gestritten,

wer verantwortlich ist für die Brandkatastrophe.

Ich habe darüber mit Johannes Dietrich gesprochen.

Der freie Journalist liebt seit über 30 Jahren in Johannesburg

und er hat mir zunächst erklärt, weshalb der Brand derart viele Opfer gefordert hat.

Früher waren das Bürogebäude

und die Geschäfte sind aus dem alten Geschäftsführterhaus Johannesburg längst rausgezogen.

Das sind leere Häuser.

Da haben sich die Leute dann so Bretterverschläge eingerichtet,

damit möglichst viele Leute da drin wohnen können und einigermaßen ihre Ruhe haben.

Diese Bretterverschläge sind aus Holz

und in diesem 5-Stöcken-Gebäude haben mehr als 200 Menschen gelebt.

Die Leute kochen mit Kohle, beleuchten mit Kerzen

und wahrscheinlich hat einer seine Kerze nicht ausgemacht, davon wird ausgegangen

und dann ist das eben in Flammen aufgegangen

und weil da alles voll ist mit diesen Bretterverschlägen,

hat das Lichterloh gebrannt, ziemlich schnell.

Und dann wollten die Leute raus aus dem Block, da gibt es aber eine Gittertür

und die kamen dann nicht raus.

Sie haben es gesagt, das war eigentlich ein leerstehendes Gebäude, das illegal besetzt war.

Was ist konkret bekannt über die Besitzverhältnisse

und damit die Verantwortlichkeiten beim nun ausgebrannten Gebäude?

Das Gebäude gehört inzwischen der Stadt Johannesburg.

Die haben das aber eigentlich zugemacht,

also die haben gesagt, das ist nicht bewohnbar, das kann niemand drin leben.

Aber dann kommen dann kriminelle Gangs, die brechen das wieder auf

und die fangen an dieses Haus dann einzeln zu vermieten

und kassieren da Miete dafür.

Und da kann die Stadt relativ wenig dagegen tun, sagt sie.

Sie könnten die natürlich eigentlich mit einer Räumung rauskriegen,

aber da gibt es jetzt so ein Gerichtsfall.

Da hat eine Nichtregierungsorganisation Legal Resource Center

hat prozessiert nach einer Räumung und hat gesagt,

das kann man ja nicht machen, die Leute sitzen dann auf der Straße

und dann hat das Gericht tatsächlich befunden,

dass wenn man in Johannesburg räumt, dann muss man eine Alternative anbieten.

Und deswegen dürfen die nicht räumen

und das sagt dann die Stadt Johannesburg, also wir sind da eigentlich gar nicht schuld,

wir können da gar nichts dagegen tun.

Das Schuld sind da eigentlich diese Nichtregierungsorganisationen.

Und was sagen darauf diese Nichtregierungsorganisationen?

Die sagen natürlich, das ist ja nicht der Punkt,

der Punkt ist, dass ihr Wohnungen schaffen müsst.

Und das stimmt, dass in Johannesburg werden halt immer weniger Wohnungen geschaffen

und der ANC, die Regierungspartei, die tut tatsächlich immer weniger

in der Sozialpolitik.

Die Verhältnisse werden tatsächlich immer schlimmer.

Da kam natürlich auch Covid dazu.

Es sieht im Moment wirtschaftlich ja auch schlecht aus.

Aber im Prinzip gilt schon, dass die Regierung,

was jetzt die Armen angeht, dass sie da vollkommen versagt.

Sie haben jetzt gesagt, das Gebäude, das ist jetzt abgebrannt,

ist ja kein Einzelfall.

Es gibt mehrere solche leerstehende und besetzte Gebäude

in der ziemlich heruntergekommenen Innenstadt von Johannesburg.

Rund um die FußballwM 2010 wurden offenbar Anstrengungen unternommen,

diese Innenstadt wieder aufzuwerten.

Was ist daraus geworden?

Es gab immer wieder so eine Welle, warum das nicht geklappt hat.

Es ist halt schon sehr schwierig, die Leute dann wieder zurückzuholen,

die ausgezogen sind, also die Geschäfte jetzt zurückzuholen.

Das war natürlich fast ausgeschlossen,

weil die sich inzwischen in einem neuen Stadtteil in Centen

niedergelassen haben.

Und dann kommt schon dazu, dass es einen unglaublichen Migrationsdruck gibt,

sozusagen.

Es gibt unglaublich viele afrikanische Ausländer in Johannesburg

und die suchen natürlich Wohnungen.

Und die ganze Stadtviertel sind teilweise von Ägyopiern bevölgert

oder von Nigerianern bevölgert oder von Somaliern bevölgert.

Und das benutzen jetzt die Politiker natürlich wieder

für so eine Art ausländerfeindliche Hetze.

Und die sagen, da kommen die Ausländer und wohnen dann in den Wohnen.

Es gibt Katastrophen soweit.

Und wir werden dafür verantwortlich gemacht.

Also es wird im Moment für die Schuld einfach von einer Seite

auf die andere geschoben.

Und im Prinzip ist es natürlich die Stadt, die verantwortlich.

Konzepte finden, wie sie entweder die Migration in den Griff kriegen

oder die Leute, die hierher kommen, dass sie die einigermaßen integrieren.

Und Arm ist ja Südafrika nicht unbedingt.

Handelt es sich eigentlich um ein rein lokales Problem.

Also ein Problem, das vor allem die Innenstadt von Johannesburg betrifft.

Oder sind bei diesem Fall eben ganz grundsätzliche Probleme erkennbar

in Südafrika?

Es sind ganz grundsätzliche Erkenntnisse.

Also zum Beispiel auch in Dürden ist das sehr ähnlich.

Das wird auch vom ANC regiert.

Es ist ein bisschen anders in Kapstadt.

Da ist die Regierung von der demokratischen Allianz.

Das ist eine Oppositionspartei.

Und Kapstadt wird schon nachgesagt, dass es sehr viel besser organisiert

und besser regiert ist als Johannesburg.

Und liegt natürlich schon auch daran, dass der ANC,

der afrikanische Nationalkongress, der eigentlich wirklich

eine tolle Ruf hatte unter Nelson Mandela,

auf ganzer Ebene versagt.

Die Funktionäre vermehren sich.

Die sind wirklich mehr interessiert daran, sich Geld in ihre Tasche zu leiten,

als wirklich irgendwie was für das Land zu tun.

Solche Planungen, was man aus dieser doch

vom Potenzial her unglaublichen Stadt Johannesburg machen kann,

gibt es im Moment überhaupt nicht.

Man schlittert einfach von einer Katastrophe zu anderen.

Das war Johannes Dieter.

Ich berichte das Freie Korrespondentübe und aus Afrika

und lebt in Johannesburg.

Im Osten der Europäischen Union sitzen generell deutlich mehr Menschen

in Gefängnissen als im Westen.

Das bestätigen aktuelle Zahlen der Universität Lausanne.

Jedes Jahr vergleichen Lausanne Forscher Daten von Gefängnissen

in ganz Europa.

Zu Bulgarien heißt es üblicherweise, viele Häftlinge zu wenig Platz.

Bulgarien ist deswegen auch schon gerichtlich verurteilt worden.

Doch die neuesten Zahlen aus Lausanne zeigen eine deutliche Verbesserung

und ein Besuch im Zentralgefängnis von Sofia bestätigt diesen Befund.

Was in Bulgarien besser läuft als anderswo,

schildert Osteuropa-Korrespondentin Sara Novotny.

Genießen Sie Ihren Besuch, sagt der Häftling aus den USA.

Sein Besuch im Zentralgefängnis von Sofia dauert schon drei Jahre.

Alles andere als ein Genuss.

Auch in diesem Gefängnis gehen keine fünf Schritte,

ohne dass jemand eine Tür aufschließen muss.

Metallgitter, Holz, Stahl.

Hinter den vielen Türen liegen Linoleumgänge im Farbton Ebrochenes.

Drängt Schimmel aus Ritzen, platzt Wände auf,

gibt es Innenhöfe voll Schutt.

Hinter diesen Türen leben über 500 Männer.

Alle verurteilt wegen schwerer Verbrechen.

Raubüberfall, Mord.

Dieses Gefängnis nehme seinen Insassen,

allerdings nicht bloß Freiheit, sondern auch Menschenwürde.

Das ist das Urteil des Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte.

Aufseher schlügen Häftlinge mit Schlagstöcken,

die Gebäude seien voller Umgeziefer, die Zellen überfüllt.

Und Eimer dienten als WC.

Der Häftling aus den USA erzählt von der Zeit,

als er in einer Zelle unter dem Dach hauste, dem undichtendach.

Wenn es stark regnete, floss das Wasser in all unsere Sachen,

die Betten rosteten. Es war wirklich schlimm.

Sei es trocken, decke eine Staubschicht alles zu,

weil sich die mehr als 100 Jahre alten Gebäude langsam auflösten,

eigentlich abgerissen werden müssten.

Der Mann hat rote, entzündete Augen.

Ich habe eine schlimme Stauballergie.

Aufseher hätten ihn nie verprügelt.

Aber einmal habe ihn ein anderer Häftling zusammengeschlagen.

Er sei auf der Krankenstation gelandet.

Die Betten dort waren voller Flecken,

die von Körperflüssigkeiten anderer Menschen stammten.

Der Mann sagt nicht, warum er hier ist.

Sagt nur, er habe Pech gehabt.

In einem halben Jahr wird er wohl entlassen.

Er wird erträglicher sein als früher.

Der neue Direktor, sagt der Häftling,

gebe sich Mühe, die Lage zu verbessern.

In einer Zelle leben jetzt höchstens vier Männer.

In jeder hat man ein kleines Badezimmer eingebaut.

Wir besuchen auch einen neuen Flügel, sauberere Einrichtungen,

mehr Platz.

Gefängnisdirektor Vassil Kordov versucht vieles.

Eine opusnete Summe,

zwei aus Gruppitäten,

die Badezimmer sollten noch besser werden.

Aber leisten könne er sich nur das Material dafür, nicht die Handwerker.

Deshalb müssten die Häftlinge die neuen Badezimmer selbst einbauen.

Andere Häftlinge würden sie dabei bewachen.

Gefängnisdirektor Kordov sagt auch,

dass es keine Gewaltgebe von Aufsehern gegen Häftlinge.

Es kommen höchstens vor,

dass man einen aggressiven Insassen mit Gewalt fixieren müsse.

Dass das Leben im Zentralgefängnis von Sofia heute erträglich ist,

hat viel mit Svetlomir Neshkov zu tun.

Gerade kommt der Verschwitz vom Fußballspielen.

Er hat nur ein Wort bereit auf die Frage,

warum er seit 2002 hier ist.

Svetlomir Neshkov hat Bulgarien verklagt

beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte

wegen der schlimmen Haftbedingungen.

Heute sagt auch er, sei die Lage besser.

Früher gab es hier viel Gewalt.

Heute ist sie praktisch verschwunden.

Im Boxkeller schlägt einer ein auf den Boxsack.

Hier im Gefängnis kann ich lernen und arbeiten.

Dass er bald rauskommt, macht ihn etwas traurig.

Am anderen Ende der Zeit,

ist es nicht so,

dass die Häftlinge in der Häftlinge die Häftlinge in der Häftlinge

etwas traurig ist.

Am anderen Ende der Bulgarischen Hauptstadt empfängt

viel zur Justizminister Emil Dejef in seinem Büro.

Für Ausländer, besonders aus Westeuropa,

sind die Fortschritte in Bulgarischen Gefängnissen

zu klein und zu langsam.

Für Bulgarien aber seien sie riesig.

Bessere Haftbedingungen und weniger Häftlinge.

Hinter den besseren Haftbedingungen stecke, ergebe das ungern zu,

vor allem der Druck aus dem Ausland.

In Bulgarien glaubten viele Menschen,

dass schlimme Zustände zur Strafe gehörten.

Zum ersten Mal seit über 100 Jahren

baut Bulgarien gerade ein neues Gefängnis

dank Geld aus Norwegen.

Die Menschen aus der Umgebung der Baustelle,

sagt der Vize Justizminister,

seien neidisch auf den Bau.

Sie sagen, die Verbrecher hätten im neuen Gefängnis

ein besseres Leben als der Bulgarische Normalbürger.

Auch das verurteilte Gewaltverdienten

sei ein schwer auszurottender Glaube.

Die Wurzeln der Gewalt in Gefängnissen

liegen in kommunistischen Zeiten.

Der Kommunismus ist auch ein Grund,

warum die Gefängnisse in Osteuropa voller sind als im Westen.

Der Westen probierte den offenen Strafvollzug aus,

Fußfesseln und andere Strafen ohne Gefängnis.

Im Kommunismus hingegen gab es fast nur Gefängnisstrafen.

Und nach der Wende hatten die Länder in Osteuropa

andere Prioritäten.

Trotzdem sitzen in Bulgarischen Gefängnissen

neuerdings deutlich weniger Menschen

als noch vor ein paar Jahren.

Aus einem einfachen Grund.

Viele Bulgarinnen und Bulgaren wandern aus,

die Bevölkerung schrumpft.

Bireos ist einer der wichtigsten Häfen Europas,

seit ihn China übernommen hat.

Güter im Wert von zweistelligen Milliarden

betregen werden dort umgesetzt.

Doch Griechenland verdient kaum daran.

China benehme sich wie ein Kolonialherklagen,

die lokalen griechischen Unternehmen.

Und inzwischen fragt man sich, ob es ein Fehler gewesen sei,

diesen strategisch wichtigen Hafen

in chinesische Hände zu geben.

Griechenland im Fokus geostrategischer Interessen,

das ist Thema der Sendung international,

morgen auf SRF 1 um 18.30 Uhr,

nach dem Echor der Zeit.

Und jetzt schon als Podcast auf srf.ch.a.

Das war's für heute vom Echor der Zeit,

am Samstag, dem 2. September,

mit Redaktionsschluss um 18.28 Uhr.

Verantwortlich für die Sendung ist Lukas Schneider,

für die Nachrichten Mario Sturni,

mein Name Matthias Kündig.

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

Als letzte der grossen Parteien ist die FDP in die heisse Phase des Wahlkampfs gestartet. Rund 1000 Personen, darunter Bundesrätin Karin Keller-Sutter und Bundesrat Ignazio Cassis, haben sich am Samstag in Freiburg zum «Tag der FDP Schweiz» versammelt.

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