Thema des Tages: F-16-Kampfjets: Gamechanger für die Ukraine?

DER STANDARD DER STANDARD 8/21/23 - Episode Page - 29m - PDF Transcript

Dieser Podcast wird unterstützt von SOFOS.

Ich bin Tobias Holub, das Systema des Tages, der Nachrichten-Podcast vom Standard.

Moderne Kampfflugzeuge, die den Himmel über der Ukraine beherrschen.

Das hat der ukrainische Präsident Volodymy Selensky schon lange als unerlässlich bezeichnet,

um sein Land gegen die russische Invasion zu verteidigen.

Westliche Länder wie die USA haben sich lange dagegen geweigert, dass etwa F-16-Kampfchats

aus amerikanischer Produktion in die Ukraine kommen.

Doch jetzt gibt es ein Umdenken.

Wir sprechen heute darüber, warum das so ist.

Wir schauen uns an, wie kampfstark F-16-Chats wirklich sind und ob sie der stockenden ukrainischen

Offensive auf die Sprünge helfen könnten.

Flora Niedentorfer, du berichtest für die Standard-Außenpolitik unter anderem über

den Ukrainekrieg.

Wir haben schon einige Podcasts miteinander gemacht über das Thema und ein ganz großer

Aspekt, den wir da in den letzten Monaten immer wieder gehört haben, sind Kampfflugzeuge,

von denen die ukrainischen Streitkräfte auch der Präsident Volodymy Selensky gesagt hat,

sie wären ganz wichtig für den Erfolg der ukrainischen Gegenoffensive.

Jetzt aktuell gibt es in diesem Kontext ganz viele Schlagzahlen über sogenannte F-16-Kampfflugzeuge

aus amerikanischer Produktion.

Gibt es da jetzt also einen Deal mit der Ukraine?

Es sieht ganz danach aus, es gibt jetzt einen Deal, der hat sich schon Mitte August abgezeichnet.

ARSDIUSA über ihren Außenminister Antoni Blinken, grünes Licht für eine Ausbildungsmission,

ukrainischer Piloten an F-16-Maschinen in Dänemark gegeben haben und das weiße Haus hat zuvor

ja schon implizit zugestimmt, dass die NATO-verbündeten in Europa, vor allem die Niederlande und Dänemark

US-amerikanisch gefertigte F-16-Maschinen exportieren dürfen, dass keine die USA,

sowie als eins Deutschland bei der Leopardbahn sein konnte,

keine die USA bei den in Amerika produzierten F-16-Maschinen auch verhindern, wenn sie es wollen.

Erst wollen sie es nicht mehr, es gibt dann einen Deal, Dänemark und die Niederlande schicken

bis zu 61 F-16-Kampfjets in die Ukraine, ungefähr zum Jahreswechsel werden die dort sein.

Warum ich sage ungefähr 61, 19 kommen aus Dänemark, die Niederlande haben 42 Stück,

die da in Frage kommen, es sieht im Moment so aus, es wären knapp die Hälfte im Moment nicht

einsatzbereit, deswegen sage ich bis zu 61. Das Ganze hat sowieso einen kleinen Haken,

dass die Ukraine eigentlich ursprünglich 200 sich gewünscht hatte für die Gegenoffensive,

nun werden es nicht 200, sondern vorerst mal maximal 60 und die Gegenoffensive rennt seit

bald drei Monaten. Aber das können wir vielleicht gleich noch ausführlich erreden. Aber noch kurz

zu diesen Lieferungen, also Dänemark und die Niederlande haben jetzt angekündigt zu liefern. Wie

schaut es mit anderen Ländern aus? Wollen die USA auch selbst liefern? Will vielleicht auch Deutschland

irgendwas an die Ukraine liefern, was Kampfflugzeuge angeht? Die USA haben das kategorisch

ausgeschlossen, dass sie selber aus ihrer eigenen F-16-Flotte Flugzeuge in die Ukraine

schicken. Da ist die Angst ganz einfach zu groß, dass es zu einer direkten Konfrontation mit Russland

kommt. Jetzt haben sie immerhin zugestimmt, dass die Verbündeten was schicken dürfen. Norwegen

hat sich da schon angeboten. Unter anderem und auch Belgien, die haben beide F-16-Kampfjets im

Einsatz. Kampfjets, die ohnehin relativ bald ausgemustert werden würden, muss man auch dazu sagen. Da

sind ja zum Teil 40 Jahre alte Flieger und es gibt längst modernere Kampfjets, ähnlichen Types.

Aus den USA Deutschland kann gar keine schicken, weil es ganz einfach kein einzigen F-16 besitzt,

genauso wie in Großbritannien, die haben eigene Flieger, unter anderem Eurofeiter und Typhon. Im

Moment sind das mal die Länder, die was schicken können, dass sie nämlich auch Länder, die

tatsächlich Kapazitäten haben, F-16 zu schicken in die Ukraine. Im Moment sind es eben diese 4 vor

allem. Und jetzt ganz konkret einmal Dänemark und Niederlande. Aber das ist auch schon angesprochen,

dass es noch ein bisschen dauern könnte, bis diese Flugzeuge wirklich in der Ukraine oder

vor allem im Einsatz sind. Ich nehme an, die sind ja auch schwierig zu bedienen. Haben die

ukrainischen Streitkräfte überhaupt Erfahrung können, die diese F-16-Kampfflugzeuge überhaupt

fliegen so ohne Weiteres? Ohne Weiteres vermutlich nicht. Das sind natürlich erfahrene Kampfjetpiloten,

die allerdings auf ihren eigenen Mikflugzeugen bisher unterwegs waren, die Bade die Ukraine noch

hat. Das sind die russischen oder sowjetischen Flugzeuge von früher, glaube ich. Genau, das sind

das quasi equivalent zu den F-16, eben damals aus Sowjetproduktion. Die Ukraine hat dann im

Sommer eine Liste von ein paar Dutzend Piloten an die USA geschickt, von denen sie sich wünscht,

dass die an F-16 ausgebildet werden. Einige davon müssen erst mal einen Englischkurs absolvieren,

so banal das klingt, denn die Handbücher und so weiter und die gesamte Bedienung der F-16

ist natürlich auf Englisch. Tatsächlich wurden erst aber schon einige ukrainische Piloten trainiert.

In Luftwaffenbasen in Dänemark, an diesen F-16, wird davon ausgegangen, dass es jetzt ca. vier

bis sechs Monate dauert, bis ein erfahrener Kampfjetpilot dann umgeschuldet ist auf einen F-16.

Das heißt, wir sprechen im Moment von einer Zeitspannung bis ungefähr Ende des Jahres,

bis die ersten Ukrainer tatsächlich F-16 effizient bedienen können. Es hat sich auf jeden Fall rund

um diese F-16-Kampfjets in den letzten Monaten ein regelrechter Mythos gebildet, weil so viel

darüber gesprochen wurde. Peter Zellinger, du schreibst für die Standard Web-Redaktion auch

immer wieder über die Technik, die in solchen Kampfflugzeugen auch in Panzern und Ähnlichem

drinnen steckt. Kannst du vielleicht diese F-16 für uns ein bisschen beschreiben? Was ist das für

ein Flugzeug? Ist das ein gutes Kampfflugzeug unter Anführungszeichen? Wenn ich es vergleichen

müsste, dann würde ich sagen, dass die F-16 sowas wie der VW Golf der Luftstreitkräfte ist.

So ein Golf, das ist ein solides Auto, der ist praktisch und der tut halt genau das, was er

soll, ohne dass er jetzt als Supersportwagen daherkommt, weil er jetzt besonders schnell oder

besonders luxuriös ausgestattet ist. Und im Prinzip ist es mit der F-16 ähnlich. Das Jahrzehnte

lang erprobt, macht genau das, was sie soll und sie ist vor allem ein Massenprodukt. Von der F-16

sind über 4.000 Stück hergestellt worden und fast jeder fünfte aktive Kampfjet der Welt ist

eben so eine F-16. Außerdem ist der Jet sehr, sehr billig, wobei billig beim Luftstreitkräften

immer ein sehr relativer Begriff ist. So eine F-16 kostet über den Daumen und je nach Ausstattung

so um die 63 Millionen US-Dollar. Ein Eurofighter kostet ziemlich genau das Doppelteil. Also ich

bekomme für einen Eurofighter zwei F-16. Sehr gut, auch der Vergleich mit dem VW Golf. Ich habe

gesehen, wir haben auf der Standardpunkter T auch schon einen anderen Artikel zu diesem Thema mit

einem Diagramm, wo man den größten Vergleich zwischen einem Golf-Auto und diesem F-16 sieht und

der F-16 der Kampfjet ist sehr, sehr groß. Und jetzt ist ja dieser Begriff Kampfflugzeug so ein

Wort, unter dem wir uns alle irgendwie was vorstellen können. Das ist ein Flugzeug, das auf

Gegner schießt. Aber gleichzeitig weiß ich gar nicht so genau, was so eine F-16 jetzt praktisch

machen würde. Geht es darum, Bomben abzuwerfen? Geht es darum, andere Flieger abzuschießen? Also

was würde diese F-16 für die Ukraine im Ukraine-Krieg konkret für eine Aufgabe haben?

Ja, das ist so das Verkaufsargument ein bisschen der F-16, da sie eigentlich alle Rollen erfüllen

kann als Multi-Purpose-Jet. Sie kann im Prinzip für die Ukraine wird wahrscheinlich das erste

Ziel einmal sein, die Lufthoheit zurückzuerobern. Dafür ist die F-16 ja eigentlich auch gemacht.

Die anderen Aufgaben kamen erst später so dazu, wie man gemerkt hat. Okay, das kann dieses

Ding auch. Die Ukraine haben jetzt aktuell bei ihrer Gegenoffensive ja das große Problem,

dass Kampfhubschrauber wie der russische KA 52 Alligator oder russische Bodenkampfflugzeuge

fast ungehindert agieren und die Ukraine angreifen können. Das könnte die F-16 ändern,

wird im aktuellen Fall aber wohl zu spät kommen. Aber wenn die Ukraine mal die Lufthoheit zurück hat

oder zumindest Teilweise zurück hat, dann kann sie die F-16 theoretisch auch einsetzen,

um Stellungen der russischen Armee zu bombardieren oder deren Nachschublinien anzugreifen. Die F-16

kann aber auch so ausgerüstet werden, dass sie die eigenen Truppen aus der Nähe unterstützen kann.

Okay, und im ersten Moment geht es mal darum, dass quasi die russischen Luftstreitkräfte in der

Ukraine nicht mehr alles machen können, was sie wollen, dass man da quasi was entgegensetzen kann.

Genau, genau. Und dazu muss es vielleicht gar nicht den aktiven Kampf einen Satz geben,

sondern es wird wahrscheinlich schon reichen, dass die Russen wissen,

ÖH, dass ihnen jetzt 50 F-16-Jets stationiert. Wir gehen einfach vorsichtiger vor und nehmen

ihre eigenen Truppen ein wenig zurück, ihre eigenen Luftstreitkräfte. Also große Symbolwirkungen

wahrscheinlich auch gleich mal. Wir schauen uns jetzt gleich noch genauer an, ob Russland

solchen F-16 überhaupt irgendwas entgegensetzen kann und wie groß die Wirkung dieser Flugzeuge

dann tatsächlich sein könnte. Wir sind gleich wieder da. Jedes Unternehmen, jede IT-Security

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Was ich nicht nachvollziehen kann, ist, warum an jedem Unrecht immer ich schuld sein soll.

Ein Korruptionskandal jagt den anderen. Österreich hat in den letzten 30 Jahren

viel über Klimaschutz gesprochen, aber zu wenig getan. Die Politik verschläft die Klimakrise.

Die Behörden haben alles richtig gemacht.

So sind wir nicht. So ist Österreich einfach nicht.

Wir blicken auf die großen österreichischen Skandale, von Ibiza bis Ischgl.

Wir wollen wissen, wer dafür in der Politik die Verantwortung trägt. Und wir schauen genau hin,

wo Österreich über seine Grenzen hinaus mitmischt. Vom Wire-Card-Skandal bis zum Ukraine-Krieg.

Das ist Inside Austria von Standard und Spiegel. Jeden Samstag eine neue Folge, überall, wo es Podcast gibt.

Peter, du hast gesagt, dass die Ukraine mit diesen F-16-Flugzeugen im ukrainischen Luftraum

eben russische Flugzeuge und Hubschrauber so ein bisschen vertreiben könnte. Kann

den Russland dem irgendwas entgegensetzen? Können Sie solche, wenn ich das richtig verstehe,

doch echt modernen Kampfflugzeuge wie die F-16 irgendwie kontern?

Ja, das können Sie auf jeden Fall. Wir wissen aus vergangenen bewaffneten Konflikten,

dass die F-16 vor allem verwundbar gegenüber russischen Boden-Luftraketen ist. Also es kam

immer wieder zu abschüssen von F-16 durch eigentlich relativ alte S-200-Raketen der

Russen. In eigentlichen Luftkämpfen gilt die F-16 dagegen als unbesiegt. Bislang ist jede F-16

aus jeder Konfrontation mit russischen Kampfjets immer noch als Sieger hervorgegangen, wobei

bislang diese Begegnungen natürlich von geringerer Intensität waren und auch die F-16 häufig auf

ältere Modelle aus Sowjetzeiten wie der MiG-21 oder gasotaktischen Bombern wieder Su-24 getroffen

sind. Aber es gab auch Auseinandersetzungen mit moderneren russischen Flugzeugtypen wie der MiG-29.

Auch da konnte sich die F-16 durchsetzen. Der modernste verfügbare russische Kampfjet,

die Su-35, gilt wiederum auf dem Papier als der F-16 überlegen. Aber all diese Vergleiche

sind immer ein bisschen schwierig. Diese angeblichen russischen Wunderwaffen haben sich bislang alle

entweder als, ich sage es jetzt mal salopp, Schrott herausgestellt, wenn sie überhaupt existieren.

Und solche Vergleiche sind immer total schwierig, da es letzten Endes immer auf die Fähigkeiten des

Piloten ankommt oder der Pilotin, sowie die Kompetenz der Bodencrew. Wie können die Flugzeuge

warten? Das ist ein unglaublich komplizierter Vorgang. Wie gut können sie die Geräte in

Stand halten? Und diese Grundlagen zu erlernen, das wird jetzt die Ukraine mindestens vier Monate

kosten. Und wenn man das so zusammenfassen kann, in der Luft sind diese Flugzeuge sehr stark,

sehr effektiv, die große Gefeist, quasi dass am Boden Luftabwehrraketen abgeschossen werden

und diese Flugzeuge vom E-Mail holen. Zumindest weiß in der Vergangenheit so, es ist immer schwer

vorher zu sagen, wie sich so ein hoch intensiver Konflikt dann entwickelt. Wir haben sowas in

Europa ja schon sehr, sehr lange nicht mehr gesehen. Was wir für Erfahrungswerte haben

sie in eher Kämpfe aus Syrien, dem Jugoslawienkrieg? Also schon etwas älter. Jetzt hast du gesagt,

bisher ist die ukrainische Gegenoffensive doch stark beeinflusst worden von russischen Hubschraubern,

die da quasi agieren können, wie sie wollen, weil man den bisher nicht viel entgegensetzen

können hat. Wenn jetzt tatsächlich diese F-16-Kampfflugzeuge in die Ukraine kommen,

die Pilotinnen und Piloten dort ausgebildet sind, was glaubst du, wie groß dann wirklich

der Einfluss sein wird dieser Flugzeuge? Wie wichtig sind diese Flugzeuge wirklich für die

Ukraine? Ich würde sagen, sie sind für die Ukraine sehr wichtig, aber gar nicht mal so sehr aus dem

Grund, wie sie jetzt die Lufthoheit verändern, sondern sie sind, glaube ich, für die Ukraine

moralisch einfach extrem wichtig. Man darf nicht vergessen, die ukrainische Luftwaffe war vor dem

russischen Angriff schon sehr veraltet und hat nur eine Handvoll Flugzeuge, sowjetischer Bauart

verfügt und da ist ein moderner westlicher Kampfjet in den eigenen Reihen natürlich ein Schub für die

Moral der eigenen Truppen gibt, natürlich auch Sicherheit in den Operationen zu wissen. Wir haben

im Hintergrund etwas Effektives den Russen entgegenzusetzen, was sie ja bis jetzt so in dieser

Form nicht hatten. Aber damit auf dem Gefechtsfeld wirklich ein Unterschied durch die F-16 passiert,

muss sie in den sogenannten Kampf der verbundenen Waffen integriert werden und jetzt wird es ein

bisschen kompliziert. Im Prinzip muss man es schaffen, dass die Infanterie, also der Soldat am Boden,

die Artillerie, also die großen Geschütze hinter der Front, die Panzertruppe und die Luftwaffe

so reibungslos zusammenarbeiten, dass sie als verbund agieren. Das hinzukriegen ist enorm

schwierig und nur die USA haben das bislang, sag ich mal, so einigermaßen hingekriegt. Die

Russen beherrschen diesen Kampf der verbundenen Waffen definitiv nicht. Die Ukraine ist jetzt

gerade dabei, notgedrungen, das ein bisschen zu lernen. Und darum sind solche Vergleiche mit

Kalibergrößen, Reichweiten, Flughöhen und was in der Feuergeschwindigkeit von irgendwelchen

Geschützen eigentlich wenig aussagekräftig, weil das alles nichts nützt, wenn die Teilbereiche nicht

richtig zusammenspielen. Der dickste Panzer nützt ja nichts, wenn er nicht vor feindlichen

Luftangriffen geschützt wird zum Beispiel. Der schnellste Flieger nützt ja nichts, wenn

deine eigenen Soldaten aber gerade Hilfe bei einer Rückgeoberung einer Stadt im Häuserkampf

brauchen. Und da ist halt dann die Frage, wie kriegen die Ukraine das hin, die F-16 in diesen

verbunden einzubauen? Und wenn ihnen das gelingt, dann hat Russland ein Problem mehr, und zwar ein

großes. Also ganz kurz zusammengefasst wirklich ein modernes und sehr fähiges Kampfflugzeug,

was da jetzt bald in die Ukraine geliefert wird, aber es kommt vor allem darauf an,

was die Ukraine damit macht in den nächsten Monaten und Jahren. Danke dir für diesen

Überblick, Peter Zellinger. Sehr gerne, danke. Flo, was sagst du? Du berichtest ja auch laufend

über die gegen-offensive, die angelaufene ukrainische Gegen-offensive, wo man jetzt aber immer

öfter hört, dass sie ins Stock gekommen ist, dass sie nicht extrem effektiv ist bis jetzt,

könnten diese F-16-Kampfflugzeuge dauernd jetzt dann tatsächlich etwas ändern? Sie hätten wohl

schon etwas daran ändern können an den Hauptproblemen der ukrainischen Gegen-offensive,

nämlich dass man ganz einfach nicht einmal in die Nähe der russischen Linien kommt,

vielfach, weil Russland ganz einfach eine gewisse Luftüberlegenheit in der lokalen Umgebung

ausübt über die Ukraine und das können die ganz einfach kaum weit machen. Russland hat

im Kampf Hubschrauber, die da mit Gleitbomben angreifen können, die können im Moment von

der Ukraine kaum abgefangen werden oder diese Angriffe können kaum verhindert werden. Und

F-16-Kampfjets könnten hier natürlich einen Unterschied machen. Das Problem ist, dass sie

ganz einfach viel zu spät kommen und mit 60 wird es jetzt auch nicht die große Wende geben für

die Ukraine. Ich glaube, diese Hoffnung kann man im Moment nichts haben. Und du hast vorher schon

gesagt, diese Flugzeuge werden wahrscheinlich erst zum Jahreswechsel 2024 zum Einsatz kommen. Die

Gegenoffensive läuft schon einige Monate bis dahin werden noch einige Monate vergehen. Aber warum

glaubst du, ist das eigentlich so, dass so spät geliefert worden ist? Ich weiß jetzt nicht wann

zum ersten Mal in der Ukraine das Thema Kampfflugzeuge aufgekommen ist, aber zumindest im Raum

gestanden ist, ist es ja schon länger. Warum ist da jetzt so lange gezögert worden bis jetzt?

Ja, tatsächlich ist die Debatte über die F-16 wirklich fast wenige Stunden nach Beendigung

der Leopard-Debatte, die ebenfalls ja mehrere Monate gedauert hat. Also die Lieferung von

Panzern vor einigen Monaten. Genau, da kam unmittelbar der Nacht an der Wunsch nach F-16

Kampfjets auf. Unter anderem F-16, F-16 ist ganz einfach das verbreitete Kampfflugzeug der

Westling-Hemisphäre und das momentan auch am ersten Ersatzteile bekommt. Ich glaube, das ist der

banale Grund oder das simple Grund dafür, dass es gerade F-16 sein sollen. Es hat sich dann wieder

mal ganz lange verzögert, weil es in den Staatskanzleien vor allem in Washington dann doch Angst gab

und auch immer noch gibt, dass mit einer Lieferung von F-16 Kampfjets die USA noch weiter in den

Krieg in der Ukraine hinein gezogen werden. Das ist allerdings in den letzten Monaten,

glaube ich, ein bisschen in den Hintergrund getreten dieses Argument, denn die USA liefern

ja viel fleißiger als alle anderen bestlichen Staaten. Rüstungsmittel in die Ukraine und

bisher wurde da keine von wem auch immer gezeichnete rote Linie überschritten oder es gab

keine derartigen Konsequenzen, die man da sich ursprünglich vorgestellt hatte. Andererseits

muss man natürlich auch sagen, dass jetzt F-16 auch nicht komplett frei verfügbar sind am Markt.

Also Polen hat zum Beispiel F-16-Kampfjets, die können sie nicht liefern. Sie müssen den eigenen

Luftraum und den Luftraum des baltischen Raums damit schützen, dass jetzt zum Glück welche frei

sind in den Niederlanden und in Dänemark ist ein Erfolg dieser in der NATO gebildeten Allianz

für die Kampfjets-Lieferungen. Das war halt von Anfang an auch nicht so ganz klar. Aber ich glaube

vor allem, dass die USA jetzt ein starkes Zeichen setzen wollten, dass sie die Ukraine weiterhin und

auch langfristig unterstützen in die F-16-Sin ein Mittel, dass die Ukraine langfristig stärken wird,

nicht unbedingt kurzfristig. Und ein zweiter großer Aspekt, um den sich AnalystInnen und alle

beteiligten PolitikerInnen wohl auch gewisse Sorgen machen, ist, dass immer wieder die Angst

aufgekommen ist, dass die Ukraine mit solchen Kampfflugzeugen auch Russland direkt angreifen

könnte, also Angriffe in Russland fliegen könnte. Wer mir jetzt schon in letzter Zeit wirklich immer

mehr Drohnenangriffe gesehen, die bis nach Moskau kommen, ist diese Angst also tatsächlich berechtigt,

dass diese F-16s dann auch in Russland zum Einsatz kommen könnten? Also Moskau glaube ich nicht,

dass in Reichweite von einer F-16 ist, denn dafür müsste die F-16 enorm tief fliegen,

so wie sie eine Drohne tun kann, um den russischen Radarstellungen zu entgehen. Ich glaube,

diese Überlegung ist nicht relevant. Die Ukraine hat sich verpflichtet,

diese Jets nicht im russischen Kernland einzusetzen. Die Grimm, das Endziel der

ukrainischen Gegenoffensive, wird natürlich jetzt nur von Russland selbst als russisches

Territorium definiert. Ich glaube, das ist damit nicht gemeint, aber die USA haben sich von Kiew

Garantien geben lassen, dass diese Jets nicht in Russland selber eingesetzt werden. Und doch

alle anderen Staaten haben die gleichen Primisten eingezogen. Dänemark, die Niederlande, Frankreich,

damals als es um seine Kampfjets ging. Das ist ganz einfach ein Tabu und die Ukraine hält sich

bisher sehr konsequent daran. Auch die anderen vom Westen gelieferten Waffen wurden bisher nicht

gegen russisches Geandand eingesetzt. Wird sonst wahrscheinlich auch Konsequenzen geben,

was weitere Waffenlieferungen angeht? Thema Eskalation hat sich Russland schon irgendwie zu

diesen Kampfjetlieferungen geäußert. Ja, aber nur auf bisher eher niedriger Ebene der russische

Botschafter in Dänemark meinte Dänemark Eskalierter mit den Konflikten. Der russische

Verteidigungsminister Sergius Zegu hat es ähnliches schon vor ein paar Tagen dazu gesagt. Das ist

einfach das alte russische Spiel. Man droht dem Westen, man beschuldigt den Westen der Eskalation

in einem Krieg, den man selber angewacht hat und permanent eskaliert mit Luftschlägen

gegen die Zivilbevölkerung. Eigentlich eskaliert Russland permanent. Selbst wenn der Westen keine

Waffen liefern würde, würde dieser Krieg ganz einfach von Moskau eskaliert werden. Das ist

einfach eine rote Linie, die nicht existent ist. Und wenn wir jetzt nochmal auf die Perspektive

der Ukraine schauen, wenn du in einem Satz zusammenfassen müsstest, wie außergewöhnlich,

wie einflussreich jetzt diese tatsächliche Lieferung von F-16-Kampfflugzeugen an die Ukraine ist,

was würdest du sagen? Zu wenig und zu spät. Zu wenig und zu spät diese Kampfjet-Lieferungen an

die Ukraine, weil sie wohl erst in einigen Monaten ankommen werden und währenddessen die

Gegenoffensive der Ukraine sich sehr schwer tut. Florian Niedendorfer, vielen Dank wieder mal für

diesen Überblick über die aktuelle Situation in der Ukraine. Sehr gerne du bist. Wir machen jetzt

dann gleich noch weiter mit unserer Meldungsübersicht und sprechen unter anderem über einen Skandal

auf dem Frequency Festival. Wenn Ihnen diese Folge von Thema des Tages bis hierhin aber schon gefallen

hat, dann abonnieren Sie uns am besten gleich über Ihrer liebsten Podcast-Plattform, dann verpassen

Sie auch keine weitere Folge mehr. Bei der Gelegenheit freuen wir uns auch sehr über gute

Bewertungen oder nette Kommentare. Vielen Dank dafür. Wir sind gleich wieder da.

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Und wann wird nachhaltiges Reisen endlich einfacher? Um diese und viele weitere Themen geht es im

Podcast Edition Zukunft und Edition Zukunft Klimafragen. Ich bin Alicia Prager und ich bin

Jula Bayra. Wir sprechen über Lösungen für das Leben und die Welt von morgen. Jeden Freitag gibt es

eine neue Folge Überall, wo es Podcasts gibt. Und hier ist, was Sie heute sonst noch wissen

müssen. Erstens, am vergangenen Samstag ist das Frequency Festival in St. Pölten zu Ende gegangen.

Neben der Musik stand das aber eher im Zeichen einiger Skandale. Denn wie die Finanzpolizei

mittlerweile gemeldet hat, wurden bei einer Kontrolle des Security und Lieferpersonals

66 Personen gefunden, die nicht korrekt angemeldet waren und jetzt nach dem Versicherungsgesetz

angezeigt werden. 50 Personen hätten demnach im Vorfeld der Kontrolle davon erfahren und

sich fluchtartig aus dem Staub zu machen versucht. Zwischendurch wäre es fragig gewesen, ob überhaupt

noch genug Personal für die finale Abwicklung des Festivals da gewesen wäre. Die Veranstalter des

Frequency bestreiten das. Sie sagen, es hätte trotzdem genug Personal für ein sicheres Festival

gegeben und dass man um die Kontrollen froh wäre, weil man die Verantwortung für die

falschen Beschäftigungsverhältnisse bei den zuständigen Subunternehmern sehen würde.

Darüber hinaus gab es auch Berichte über eine Marketingaktion für das Klimaticket,

mit dem man seit dem Feuer in ganz Österreich oder Teilen davon unbegrenzt öffi fahren kann.

Besucherinnen des Frequency konnten nun ein gratis Klimaticket für ein Jahr bekommen,

indem sie sich den Klimaticket-Schriftzug permanent tätowieren lassen. In den sozialen

Medien gab es dafür Kritik. Zweitens, am Wochenende ist eine russische Mondmission gescheitert. Die

Sonde Luna 25 ist auf der Mondoberfläche zerschält. Schon seit vergangener Woche war

die russische Raumfähre in der Mondumlaufbahn unterwegs, hat Fotos der Mondoberfläche gemacht

und nach einem passenden Landeplatz gesucht. Am Samstag hätte es dann so weit sein sollen,

die Sonde hat zur Landung angesetzt, doch dann ist der Kontakt abgebrochen und das

Raumfahrzeug ist schließlich abgestürzt. Für die russische Raumfahrt ist das ein großer

Rückschlag. Es war die erste russische Mondmission seit fast 50 Jahren und bis 2040 wollte

Russland eigentlich auf dem Mond eine Raumstation aufbauen. Bisher hat Russland dafür mit der

europäischen Weltraumorganisation ESA zusammengearbeitet. Nach der russischen Invasion in

der Ukraine wurde die Zusammenarbeit aber abgebrochen. Nun dürfte Russland auch sein

Weltraum-Wettrennen mit Indien verlieren, dessen Raumsonde Chandrayaan 3 soll noch

diese Woche auf dem Südpol des Mondes landen. Und drittens, gestern am Sonntag ist die FußballWL

der Frauen in Australien und Neuseeland mit jubelten Spanierinnen zu Ende gegangen. Nach

einem hitzigen und zeitweise ausgeglichenen Spiel mit ganzen 14 Minuten Nachspielzeit lautete

der Endstand 1 zu 0 für Spanien. England ging mit dem zweiten Platz nach Hause.

Der Triumph der spanischen Kickerinnen wurde allerdings von ihrem Management überschattet.

Während der Sieger-Ehrung hat der Präsident des spanischen Fußballverbandes eine der Spielerinnen

auf den Mund geküsst. In den sozialen Medien sagte die Spielerin später, was hätte ich tun

sollen, es hat mir nicht gefallen. Der besagte Vereinspräsident war ein enger Unterstützer

des spanischen Trainers und der stand schon im Vorfeld des Turniers in der Kritik. Ganze 15

Spielerinnen hatten sich beschwert, dass sein Trainingsstil ihre Gesundheit negativ beeinträchtigen

würde. In jedem Fall haben die spanischen Kickerinnen bei der WM mit ihrer sportlichen

Leistung geklänzt. Neben dem WM-Titel haben sie auch die Auszeichnungen für beste Spielerinnen und

beste Nachwuchsspielerinnen des Turniers gewonnen. Alles weitere zum aktuellen Weltgeschehen können

sie auf der Standard.at nachlesen. Falls Sie jetzt noch nicht genug von Standard-Podcasts haben,

dann kann ich Ihnen die neueste Folge unseres Schwester-Podcasts in seit Ostru empfehlen.

Darin geht es um den österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer und darum, ob er einen Plan für

die Zukunft unseres Landes hat. Falls Sie dem Standard-Podcast-Team Feedback oder Anregungen

schicken möchten, dann schicken Sie gerne eine Mail an Podcast.at der Standard.at. Und wenn Sie

unsere journalistische Arbeit unterstützen möchten, dann können Sie ein Standard-Abo abschließen,

egal ob für die Zeitung oder die Website. Oder wenn Sie Themen des Tages über Apple-Podcasts

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vor allem sehr unterstützen. Also vielen Dank dafür. Ich bin Tobias Hohlob. Danke auch fürs

Zuhören und bis zum nächsten Mal. Jedes Unternehmen, jede IT-Security-Abteilung und jede IT-Umgebung

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Wie viel Geld macht eigentlich glücklich? Werde ich mit Day Trading reich und ist jetzt der richtige

Zeitpunkt, um in China zu investieren? Das und mehr sehen wir uns in der neuen Staffel vom

Standard-Podcast lohnt sich das an. Wir, das sind der Wiener Prom-Bauer, Alexander Amon und Michael

Wendisch. Und gemeinsam mit Expertinnen und Experten fragen wir uns, wie ein Pyramidenspiel

funktioniert, was eigentlich ein Baby kostet und ob es sich lohnt, in eine Steuerphase auszuwandern.

Lohnt sich das, der Standard-Podcast begellt, findet wir jeden Dienstag auf allen gängigen Podcast-Plattformen.

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Die Ukraine bekommt amerikanische Kampfjets – nach langem Zögern. Wie mächtig sind F-16-Jets, und können sie der ukrainischen Offensive helfen?

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