Input: Eva, 46: «Ich führe trotz Schizophrenie ein gutes Leben»

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) 10/4/23 - 36m - PDF Transcript

Ja, man hört einfach, dass die Leute immer krank waren,

dass sie gar nicht mehr gesund werden,

dass sie Mörder sind und schlimme Sachen machen.

Es wird über die Fälle berichtet,

die ganz besonders schlecht verlaufen sind

oder mit einer Gewalttat einhergegangen sind.

Das ist etwas, was die öffentliche Meinung sehr stark prägt.

Mein Mami kann so gesund werden,

dass sie eigentlich arbeiten kann, dass sie auf mich schauen kann.

Über all die erfolgreichen Fälle,

wenn Menschen mit Schizophrenie in der Lage sind,

einen Beruf weiterzuhalten oder eine eigene Familie zu gründen

und so weiter, wird leider nicht berichtet.

Heute mache ich genau das.

Über eine Wieder-Schizophrenie-Experte

wird eine erfolgreiche Fall von Schizophrenie berichtet.

Ich weiss nicht mehr,

ob Schizophrenie mehr als Stimmen gehören,

gespaltene Persönlichkeiten und Wahnvorstellungen.

Darum wurde ich hauheurig,

wo vorletztes Mail mit ein paar wenigen Worten

in unserem Postegang gelandet ist.

Hallo zusammen, ist hier gestanden.

Das Schrecken spendst Schizophrenie.

Wie fühlt es sich an, diese Krankheit zu haben?

Ich finde es spannend, aufzuklären.

Interessiert, fragt Zeichen.

Ich gebe gerne Auskunft.

Gruß Eva.

Ein paar Wochen später sitze ich in einem kleinen Haus in Zaro,

bei dieser Frau, die das Mail geschrieben hat.

Wir warten auf ein Gespräch,

das mich fast in Minuten takt,

erstaunt, berührt, fasziniert, überrascht, aufwühlt

und mich horizontal weiterzuweitert.

Das ist der Input. Ich bin Marielle Kreis.

Ich sitze in der Stube der Eva.

Es schmeckt nach ...

Ich weiss nicht genau, wie es ist,

aber ich glaube ein paar Schule.

Ich bin ein Steinbildholer.

Eine Frau mit einem sehr lieben Gesicht.

Ausvergehen keine zwei Minuten.

Verzählte sie mir das.

Ich hatte das Gefühl, dass ich nie aus einer Klinik rauskomme.

Ich hatte mega Angst.

Ich hatte Angst, dass sie mich vergiften.

Ich habe nichts mehr gegessen, nichts mehr trinken.

Ich wollte Medikamente nehmen, was ich mir geben wollte.

Ich musste eine Zwangsmedikation machen.

Es kam 5 Uhr und habe mich gepackt.

Ich hatte die Dauerkraft, die ich hatte.

Die war ziemlich viel.

Ich habe mich am Durchrahmen geäbt.

Dann habe ich sie irgendwie ...

Mit der Dauerkraft habe ich mir die Spritzen gegeben.

Ich hatte das Gefühl, sie zu bringen.

Es war fertig.

Das war eigentlich das Schlimmste, was ich erlebt habe.

Wir sind schon zu mittendrin.

Ich lache etwas verlegen.

Ich erfahre mich etwas überfordert.

Ich muss jetzt schnell ...

Ich muss schauen.

Ich schaue auf meine Notizen, die ich auf dem Tisch lege.

Wir sind so unvermittelt schnell,

bei diesem Punkt, die ich als allererste Verbindung mit Chizophränei bringe.

Ich habe die wenigen Stellen eingestiegen in dieses Gespräch.

Ich wollte ...

Herrtauschen haben die Frauen, die da weiss, weiss sitzen.

Ich wollte fragen, was sie für Hobbys hat,

was sie im Leben eine Freude macht.

Aber diese Frage verpasst mich.

Die ist nicht die, die man ins Brei umritten hat.

Darum sind wir jetzt schon zu mittendrin in ihren Wahnvorstellungen.

Da habe ich auch noch den Angst zu sterben, wenn ich einschläge.

Dass ich das Gefühl habe, meine Tochter ist tot.

So habe ich eigentlich immer mit dem Tod zusammengehangen.

Das ist fast nicht auszuhalten.

Wenn ihr es nicht wisst,

ich nehme nicht so viel auf die Idee,

dass die sensible Frau Former Chizophränei ist.

Schon nur das Wort Chizophränei.

Es geht mir schwer über die Lippen.

Weil sie der Umgangssprache so lapidar, so unüberlegt,

mal hergeworfen wird, so falsche eingesetzt wird.

Die Halluzinationen, die Wahnvorstellungen,

wären zwei, drei Wochen für die Elbmer TV.

Sie hat gleichzeitig ein Mappelforsach auf den Tisch.

Sie zieht ein A4-Blatt raus und schiebt es mir über den Tisch.

Es ist ein Selbstporträn.

Es zeigt, wie sie sich fühlt,

wenn sie in ihren Wahnvorstellungen zu mittendrin ist.

Der Kopf hat wie ein Loch, das Blut rauskommt.

Das läuft auch aus Gesichter ab.

Und die Augen sind am Grennen.

Und die Ruhigung ...

... mit Angst und Schrecken zeichnet.

Und das Blut ...

Das ist ein Totenkopf.

Versteckt.

Ja.

Da geht es mir aber schon nicht mehr so gut.

Das ist ein krasses Bild.

Ja, das ist ein krasses Bild.

Es erstaunt mich, wie etwas für eine Klarheit

dass Eva über ihre Wahnvorstellungen sprechen kann.

Wie klar kann sie sich erzählen,

wie sie noch wahrnimmt in dieser Extremsituation?

Ja, ich habe immer noch eine klare Seite während des Schulbes.

Es ist zwar so, dass sich das Wissherne koppelt,

wie ab und zeigt mir etwas, die Wahnvorstellung.

Aber zwischen ihnen ist es noch nicht so komisch,

weil das Wissherne ist schon wie weg.

Aber ja, ich nehme das einfach noch so vor.

So fest.

Der Wahn ist natürlich auch, dass es eine Realität ist,

dass man nichts machen kann.

Dann, als ich das Gefühl hatte, dass Nina ist tot,

habe ich sie gesehen und nicht geglaubt, dass sie lebt.

Das Wissherne macht einfach so klare Anweisungen,

dass man nichts dagegen machen kann.

Ich finde es so unglaublich,

dass die Hirne der Eva plötzlich vorgeübt.

Was passiert da genau?

Warum reagiert der Eva in das Hirn so?

Das fragen in der Schizophrenieforscher Sebastian Wauter.

So wie wir die Daten im Moment interpretieren,

ist es so, dass wir davon ausgehen,

dass als erstes eine schwere Angst kommt.

Die kann durch den Stress z.B. getriggert sein.

Und dann kommt es dazu,

dass Erklärungen dafür rangezogen werden.

Und die Erklärungen sind sehr häufig.

Solche Dinge von, man wird vergiftet,

es wird ein Komplott geführt.

Dass die Nachbarn mit Strahlung

was verändert haben in der eigenen Wohnung und so weiter.

Es kann sehr bizarr werden, was da gedacht wird.

Das sind in der Regel alles Erklärungen,

um mit dieser Angst klarzukommen.

Zurück ins Wohnzimmer der Eva.

Links von mir ist eine knallgrüne Wand mit zwei Bildern.

Je mit einer offenen Hand drauf,

jenes von vorne, jenes von hinten.

An der Wand hinter mir hängt ein Porträt mit freundlichen Gesichtern.

Ein kleiner Elefant hat so.

Es sind Bilder, die Eva selber gemalt hat und zeichnet.

Das macht sie dann, wenn sie Wahnvorstellungen haben

oder wenn sie sich anbahnen.

Die allererste Wahnvorstellung brennt sich an,

die Eva 20 ist.

Sie will die Welt holen.

Eigentlich sehr zufrieden mit dem Leben.

Ich hatte viele Kollegen.

Ich war da auch fröhlich und lustig.

Dann begann ich mich,

mit der grossen Frage zu beschäftigen.

Ich dachte, was ist das Sinn des Lebens?

Ich habe die Frage umgeheuert.

Ich habe nicht so viel gegessen,

weil ich gemerkt habe, dass ich noch sensibler werde,

wenn ich weniger bin.

Dann kam ich so weit, dass ich nicht mehr schlafen konnte.

Dann kam ich immer wieder rein,

in eine ganz sensible Phase.

Das heisst, sie nimmt sehr feine Ware,

warum es nur passiert, wie es ihr passiert.

Eigentlich schön.

Aber dann hatte ich eine Erleuchtung.

Es hat mir unser Hirn enttäuscht.

Der Paff war plötzlich alles klar.

Alle Fragen waren klärt.

Ich wusste, wie es läuft.

Das war ein krasser Moment.

Ich hatte eine Erleuchtung.

Eine Erleuchtung, wie sie heute sagt,

eine manische Phase, die es wahnsinnig gut geht.

Ich bin sehr glücklich, total selbst überzogen.

Ich habe das Gefühl, es sei zu dick oder etwas.

Ich fühle mich einfach wie in der Schweiz und schön.

Einfach perfekt.

Und auch anziehend.

Wenn ich in der Stadt bin, habe ich das Gefühl, ich schaue mich an.

Es gibt eine Erscheinung.

Nach dieser manischen Phase kommen sie erst mal die Wahnvorstellungen.

Und dann habe ich den Nummer noch zittern können.

Ich konnte gar nichts mehr machen,

weil sie mich eingeliefert hat.

Wie ein Hausarzt.

Die Eltern haben sie mit dem Hausarzt eingeliefert in die Klinik.

Diagnose dort, eine akute Psychose.

Von Schizophrenien ist noch kein Wort.

Die Ärzte denken, sie geben einfach eine einmalige Sache.

Meine Eltern haben das, vor allem meine Mutter.

Ich glaube, dass das einmalig war.

Das müsste auch gar nicht weiter nachgegangen sein.

Ich habe keine Behandlung.

Um das herauszufinden, was wirklich passiert war,

hatte ich einen Psychiater, der mit dem Medikament verschrieben hat.

Mir selbst habe ich mich nicht befasst.

Stefan nimmt starke Medikamente, die es ihm müde machen kann.

Aber er will nicht gross.

Er will unbedingt ihre Lehre als Stehbildhäure fertig machen.

Das schafft sie auch.

Nachher habe ich mich verliebt.

Das war super.

Dann hat man wieder zurück ins Leben geholfen.

Dann hatte ich eine super Zeit.

Dann hat man es wieder abgesetzt.

Ich habe nichts Böses gedacht.

Bei der Geburt von meiner Tochter kam es dann wieder.

Wieder das Gleiche.

Nicht schlafen, nicht essen.

Eine manische Phase.

Und die eine, zwei Wochen.

Nach der Wahnvorstellung durch drei, vier Wochen.

Und am Schluss der Traurighöhepunkt.

Zusammenbruch und Klinik.

Im Punkt.

Schizophrenie zeigt sich bei Eva also in Schöb.

Aus einem Schub durch zwischen fünf und acht Wochen.

Vier Schöb hatte sie bis heute.

Immer liegen mehrere Jahre zwischen vier, fünf, sechs.

Das ist das, was mich sehr überrascht.

Ich habe immer gedacht,

schizophrenisige Durzzustände.

Ja, das gibt es schon auch.

Aber ...

Die meisten haben das Ganze in Episoden.

Und dazwischen können Monate,

bei manchen auch Jahre liegen,

wo die Symptome von der Erkrankung weg sind.

Oder größtenteils weg sind,

sodass man es praktisch nicht merkt.

Das hat Sebastian Walter.

Er forscht zu Schizophrenie

und ist stellvertretender Direktor

für die Schizophrenie-Klinik

für Psychiatrie- und Psychotherapie.

Und er kennt die Zahlen der Erseidene.

Erfolgereiche Fälle.

Die Hälfte der Leute, die an Schizophrenie leiden,

sind weiterhin in der Lage,

auch ihre Berufstätigkeit weiter nachzugehen.

Weltweit seien die Vorstieglieder

etwa 1% der Bevölkerung an Schizophrenie.

Für die Schweiz heisst das,

es gibt hier etwa 80-90'000 Betroffene.

Und die Hälfte davon, etwa 40'000,

funktionieren in Anführungszeichen im Alltag,

können eigenständig leben.

Vielmehr als ich denke.

Und wenn es mich überrascht in diesem Gespräch mit dem Psychiater,

seine erste Antwort auf meine erste Frage.

Was der grösste Mythos sei,

wie es um Schizophrenie geht.

Was immer so ein Thema ist,

dass die Leute denken oder davon reden,

es seien gespaltene Persönlichkeiten,

dass man sich vorstellt, dass es wie zwei oder drei Personen

in einer Person sind.

Und das ist sicher nicht so.

Das kommt vor falschen Interpretationen der Übersetzungen,

erklärt mir Sebastian Wauter.

Man kann Schizophrenie schon übersetzen mit die Spaltung der Psyche,

aber der Mitzigen hat nicht verschiedene Persönlichkeiten gemeint.

Derjenige, der diesen Begriff erfunden hatte,

hat damit gemeint, dass verschiedene Funktionen,

die im Gehirn stattfinden,

das fühlen und das handeln.

Das denken, zu spüren, zu handeln.

Im Idealfall reagieren die drei Bereiche harmonisch auf nach.

Wir sind aktiv, wir haben viele Gedanken, wir fühlen uns gut.

Oder wir sind träg, wir haben wenige Gedanken,

und fühlen uns nicht gut.

Bei den Patienten mit Schizophrenie kommt es vor,

dass einer dieser Bereiche völlig aus der Reihe schlägt

und was anderes macht als die anderen Bereiche.

Da kam dieser Begriff her.

Bei der Schizophrenie-Forscher der Eva,

wie sie ihre Krankheit erlebt, wie sie damit umgeht.

Der Sebastian Wauter nimmt gern Bezug auf Eva.

Aber ...

Was wichtig ist, zu verstehen, dass wir nicht das gesamte Bild abdecken,

wenn wir über einen Fall reden,

dass viele verschiedene Varianten davon auftreten können

von der Erkrankung.

Manche Menschen, die in den Episoden sehr starke Symptome haben,

können beispielsweise ihre Rolle in der Familie oder der Gesellschaft

so nicht richtig wahrnehmen.

Und jede Betroffenheit hat andere Symptome.

Gewisse gehören zum Beispiel Stimmen.

Eva aber nicht.

Eva hat es vorhin gesagt.

Sie kann nicht genau sagen,

warum sie plötzlich eine Schizophrenie erkrankt ist.

Ich frage der Sebastian Wauter, wie es dazu kommt,

dass jemand Schizophrenie hat, jemand Schizophrenie bekommt.

Man erklärt, man kann es für die einzelnen Personen nicht genau sagen.

Wenn man aber aus der Forschung weiss,

durchsacht er Anfänglich weit weg von der ersten Phase,

wo man sieht, dass jemand krank ist.

Wir wissen, dass ein Teil des Risikos für Schizophrenie

genetisch vermittelt ist.

Das sind keine einzelnen Gene,

sondern meistens das so Muster von verschiedenen Genen,

die betroffen sein können.

Genetisch ist eine Sache.

Das Zweite sind Veränderungen oder Einflüsse

während der Hirnreifung.

Das passiert in der Gebärmutter während der Schwangerschaft

und kurz danach.

Da sehen wir,

dass die Menschen, die später an Schizophrenie erkrankt sind,

dass die Hinweise dafür haben,

dass die Ausreifung des Gehirns ein bisschen anders verlaufen ist

als bei den anderen, die keine Schizophrenie bekommen haben.

Wenn zum Beispiel Schwangerschaft

eine schwere Infektion beim Mutter stattgefunden hat.

Man darf sich das nicht so vorstellen,

dass man sagt, die Weizenfrau in der Schwangerschaft,

eine Infektion hätte, wird das Kind später

auch ganz sicher an Schizophrenie erkranken.

Das ist nicht so. Es ist einfach ein Risikofaktor.

Und das allein lenkt noch nicht.

Dann braucht es später noch bestimmte Ereignisse,

die dazu führen, dass tatsächlich eine Erkrankung ausbricht.

Viele von den Menschen, die das Risiko tragen,

die werden später nie wirklich krank.

Aber einige eben schon.

Und was damit dazu reinspielen kann,

ist beispielsweise Cannabis-Konsum in der Jugend

oder Ausgrenzungserfahrungen, die schwierig sind.

Also mobbing beispielsweise.

Das Aufwachsen in einer Großstadt oder die Migration,

also wenn man praktisch auf der Flucht ist

und alles hinter sich lassen muss.

Das heißt nicht, dass jeder, der an Schizophrenie leidet,

dann auch gekifft hat oder ein schweres Trauma erlitten hat.

Viele von den Menschen, die das Risiko tragen,

die werden später nie wirklich krank.

Kann ich einfach ein bisschen Platz sagen?

Es ist einfach vielfach ein ganz blöder Zufall

von verschiedenen Ereignisse.

Genau.

Zurück in die Stube der Eva.

An der Wand hinter mir, oberhalb des Elefants,

hängt ein Teacher in die Uhe.

Neben dem Boden steht noch eines.

Vielleicht ist es so ein Regenstab,

der mit Kernen drin rasselt, wenn man es umkommt.

Ich weiss es nicht.

Aber es scheint, als mich davon gerne Musik.

Überlege ich mir in diesem Moment,

was ich mir von Ihrem zweiten Schub von Eva erzählen darf.

Vier Jahre nach dem ersten Schub war das

und zwei Wochen nach der Geburt von Ihrer Tochter Nina.

Wieder, der gleiche Ablauf.

Sie hat nicht geschlafen.

Er kam in eine manische Phase, wo sie gefunden hat,

sie sei die Beste und die Geschichte.

Und er wieder war an Vorstellungen.

Ich weiss einfach, wie ich Sachen gesehen habe.

Wie so schwarze Männchen und so.

Das war irgendwie der Schub.

Ich hatte auch viel super Kräfte.

Ich konnte so Sachen verbiegen.

Als ich in der Klinik war,

konnte ich die Gitterstäbe aufmachen.

Ich dachte, ich mache es, aber nicht.

Ich bleibe gescheitert.

Ja, es wurde klar.

Eva braucht Hilfe.

Kurze Nacht der Geburt

geht die Tochter Nina zu den Grosseltern und Eva in die Klinik.

Ich habe nichts mehr gecheckt.

Ich hatte es einfach müde.

Ich wusste, dass die Abpumpmaschine mit mir machte.

Ich war in einem Zeug.

Am Anfang habe ich nicht gecheckt, dass die Nina eigentlich hat.

Sie war nicht da?

Ja, weil ich einfach im Zeug war.

In der Klinik habe ich gemerkt, dass die Nina jetzt Mama wäre.

Es wäre schön, wenn sie nicht zu Hause wäre.

Oder so schnell, wenn sie zu Hause wäre.

Es hat sich auch geholfen, dass ich wieder gesund habe.

Ein Monat bleibt sie in der Klinik und er geht sie wieder heim.

Nina kommt wieder zurück zu Hause.

Aber es war schwierig in Eva.

Ich war da überfordert.

Ich war schon mal shoppen zu miessen.

Ich war für mich überfordert.

Es ist auch so, dass ich in einer Depression nach dem Schub hineinkehne.

Wenn ich wieder zurückkomme,

schwenke ich auf die andere Seite von dem Überflug zum Depression.

Dann habe ich schon ein halbes Jahr lang gekämpft.

Das ist irgendwie gut.

In dieser Zeit hat meine Mama angefangen, ich schaue nicht gut.

Ich werde die Mutter auch nicht gerecht.

Aber man hat es gleich geschafft.

Meine Mutter ist natürlich viel geholfen und hat mir geholfen.

Nach dem zweiten Schub geht Eva in Therapie zu einer Psychiater.

Da fällt es in die Diagnosechizophrenie.

Sie hat mir sehr geholfen, sagt Eva.

Sie konnte über die Krankheit lesen.

Du verstehst, was in diesem Schub passiert.

Sie ging in eine Selbsthilfegruppe.

Was andere Betroffenen gab, hat sie gekennnet.

Sie konnte sich austauschen mit einem segeren Gut an.

Aber ja, der zweite Job hat Spuren hinterlassen.

Eure Beziehung.

Es war mega schwierig.

Er hat das überhaupt nicht verstanden, was mit mir los ist.

Er hat das Gefühl, er sei einstieglich vom Teufel besetzt.

Es war gar nicht schön,

weil er uns nachher nicht klar kam.

Aber er war erst später mit Nina schon zwei.

Aber eigentlich gab es einen Bruch in unsere Beziehung.

Das war mega schön vorher. Es hat schon viel kaputt gemacht.

Es ist ihr Los, sagt sie die Traurung.

Dass noch kein Beziehung so ein Schub überstanden hat.

Es ist wie zu viel.

Er wollte nicht mit jemandem zusammen sein, der die Krankheit hatte.

Das hat mich sehr überrascht.

Ich habe vorgegangen, dass ich das habe.

Dann sagten sie, ja, kein Problem. Das arbeiten wir schon.

Wenn es kommt, sind sie der gleiche Beforderung.

Deva nimmt ein weiteres Blatt aus dem Mäppchen.

Das ist eine farbige Kupfe für freundliche Farbe.

Haublau, gibberli, gelb und grassgrün.

Es zeigt, wie sich Deva fühlt nach einem Schub.

Das ist das Verkehr des Abgespaltenen,

das ich nachher, wenn ich wieder so ankomme,

auf der Erde, dass ich den Weg nicht zurechtchecke,

was ist richtig, was ist falsch, was muss ich machen und was nicht.

Das muss ich wie neu lehren.

Es ist auf dem Bild alles so verschoben.

Das Auge ist unten.

Das Mäum ist oben.

Es ist aber schwierig, mit der Fuss zu fassen.

Was heisst das, du musst alles lehren, wie neu?

Was heisst das genau?

Schon mal essen, dass das durch mich durchgeht.

Ich muss das überhaupt nicht machen.

Das ist gar nicht wichtig, wenn ich am Schub bin.

Schlafen ist nicht wichtig, Essen ist nicht wichtig.

Es ist alles nur noch geistig.

So die alltäglichen Sachen bin ich nicht mehr fähig.

Deva muss nach jedem Schub wieder auf die Beine kommen,

ihr Leben neu aufbauen.

Und es dauert etwa zwei Jahre.

Kurz vor 30 ist sie nach dem zweiten Schub

oder der längeren Erholungsphase.

Sie findet wieder den dritten Rücken zu leben.

Dort war ich im Natelier, in dem ich viel selber machen konnte.

Ich konnte mit den Kunden reden, Entwürfe und Ausführungen machen.

Da habe ich 80 % geschafft.

Ich hatte einen coolen Partner und habe viel Zeit zusammengemacht.

Es war eigentlich gut.

Jetzt sind wir auf Cuba-Govelo fahren, zwei Monate mit den Tochtern.

Ich habe gut gelebt.

Deva schaut an die Wand links.

Dort hängen 17 Fotos in Bilderräumen.

Darauf ist immer das Gleiche Magie.

Immer ein Jahr älter.

Mit dunkler Kruseln und immer mit einer Zugette in den Händen.

Es ist die Tochter der Eva, Nina.

Für die ist sie zwanzig.

Sie denkt gerne zurück an die Länge Velo Tour durch Cuba.

Die Reise war so eine schöne Zeit.

Man sah auch, wie die Leute leben und zusammen reisen können.

Das Zusammenhaben und neue Sachen.

Für mich ist es schwierig, Reisen nicht zu machen.

Sie hat oft Angst, weil es auch Stress bedeutet für sie.

Aber weil ihr euch gefreundet, dass sie mit ihr recht geplant hat,

hat sie wirklich geniessen können.

Es war eine schöne Erlebnisse, die wir dort hatten.

Nina ist die Tänzerin und Choreografin.

Trotz der schwierigen Zeiten, die sie zusammen mit ihrem Mami durchgemacht,

war sie eine sehr aufgestellte junge Frau,

die ihres Mami schambar gern hat und auch bewundert.

Ich würde sie sehr aus ...

... zu vorkommenden.

Sie ist immer da.

Sie bringt alles unter einen Hut.

Sie schafft alles alleine.

Man sieht auch als Zweite, wie die drei in diesem Haus sitzen.

Ich meine, sie war immer mir zweit.

Sie ist eine sehr starke Frau.

Sie weiss, was sie will.

Sie ist wirklich eine sehr fröhliche und lustige Person.

Ja.

Nina ist genau so offen und ehrlich wie ihr Mami.

Sie sagte sofort, wo ich gefragt habe, ob sie mit mir reden würde.

Ganz kurzfristig war das.

Und wir haben uns online getroffen.

Wie ihr Mami findet,

dass es Menschen mit Schizophrenie gibt, die ein gutes Leben führen.

Und es ist wichtig, dass auch diese Seite von Schizophrenie gezeigt wird.

Das erste Mal, was sie checkt,

dass ihr Mami krank war, war dann,

was sich der Drittjob abzeichnet.

Eva planet eine Reise mit dem damaligen Partner.

Eine Reise nach Vietnam.

Er geht voraus, sie soll nach hinten.

Und die Eva, die es so richtig realisiert hat,

muss nach Hanoi fliegen.

Und dreimal muss umsteigen, ist sie in einer grossen Stresse.

Und der Drittjob hat sich wieder abzeichnet,

mit nicht schlafen und eher armonischen Phasen.

Dann habe ich einfach sehr fröhlich und sehr aufgestellt,

aber fast etwas zu viel, fast etwas übertreiben.

Ich war auch etwas überfordert mit der Situation.

Aber ja, genau.

Das ist das Erste mit Elfin, was ich wirklich gemerkt habe.

Hermanie, Wahn, der Zusammenbruch und die Klinik.

Das Grossmutter der Nina, Eva, ihres Mami,

hat auch ein Laustaulah liegen und sich um die Nina kümmern.

Mein Mami wünscht sich immer, dass ich sie ganz gut besuchen kann,

wenn sie in der Klinik ist.

Aber ich habe immer so ein bisschen Angst.

Es ist einfach ganz anders.

Es ist wie ...

Vielleicht hat es sich etwas blöd,

aber wie mit einem kleinen Kind so ein bisschen.

Ich bin sehr zierlich.

Ich will mich immer umarmen und so.

Einfach eine ganz andere Persönlichkeit von einer,

die ganz ungewohnt ist.

Nicht die starke Frau, die für mich und mich so beschützt und so.

Das ist halt wie nicht, wenn sie dort ist.

Darum bin ich oft nicht besucht.

Und dann, als sie zurückkommt, ist es ein gewisser Abstand zwischen uns.

Ja, es ist einfach, weil wir haben recht eine andere Beziehung.

Und immer, wenn sie zurückkommt, ist es wie ein ganz anderes.

Ja.

Wieder zusammenfinden nach dem Job.

Das ist etwas, was sich beim Viertel und bis er letzten Job wieder gezeigt hat.

Es rüttelt das Leben, Beziehung der beiden immer wieder auf.

Aber sie hat sich immer wieder gefunden.

Nicht das letzte Leben.

Das ist jetzt meine Interpretation,

weil Eva ihrer Tochter gegenüber immer sehr offen umgegangen ist

mit ihrer Krankheit.

Und mit der Aufklärung über Schizophrenie schon sehr früh angefangen hat.

Und ein Buch gekauft hat.

Es hat mir zwar immer etwas Angst gemacht,

aber es ging um eine Fuchs-Mama und ein Fuchskind.

Und die Mutter hatte Paranoid-Schizophrenie.

Und dann hatte sie einen grünen Mantel.

Und immer, wenn das Mama krank wurde,

hat man den grünen Mantel angelegt.

Und dann kann er wieder auszogen, wenn es wieder normal oder wie vorbei war.

Das ist wie eine Verkleidung.

Also nicht eine Verkleidung, aber es ist wie ein Zustand,

wo viele Sachen kommen, die vielleicht nicht so gemeint sind.

Genau das findet Nina Zauer wichtigsten als Kind

vor Schizophrenie betroffenen.

Über die Krankheit beschätet, informiert sie.

Was passiert, dass es in diesem Moment nicht das Mami oder der Papi

oder der Onkel oder wer auch immer ist,

dass es wirklich einfach die Krankheit ist,

die recht oft eingereift, Sachen sagt oder Sachen macht,

die vielleicht unzerstärtlich sind.

Und dass man auch ...

Ja, dass man vielleicht in den Kindern es erklärt

und es nicht versucht zu verheimlichen, weil es fällt auf.

Man merkt es schon.

Und auch vielleicht, dass man für die Kinder ein Netz hat.

Dass man weiss, okay, die können schauen,

dass sie betroffenen, dass sie auch wirklich gehen können.

Also, dass sie in den Kindern heilen können.

Und dass sie wissen, dass es in den Kindern auch gut geht

und dass es eine Angehörige gibt.

Ja.

Zurück in das Wohnzimmer der Eva.

Sie ist vor einem grossen Bücherstall.

Es scheint, als würde sie sehr gerne lesen,

so viele Bücher wie hier drin sein.

Sie hat mir von dem dritten Job erzählt,

auf Artert weiter.

Seit dem dritten Job, der eine Planterreise nach Vietnam,

weiss sie endlich, was der Auslöser für ihre Schöpfe ist.

Ja, Stress ist natürlich auch ein Auslöser.

Und ich merke immer, dass ich aufpassen muss,

dass ich ein Stress für ein Leben habe.

Stress als Auslöser für einen Job, ein Episoden.

Das sieht die Schizophrenie-Forscher Sebastian Walder

bei anderen betroffenen.

Ich stelle mir vor, Stress, Stress zu vermieden,

weil ich schon wieder einen neuen Job kenne.

Ich frage Eva.

Ist sie nicht so eine latente Angst,

wie das Leben gut ist, wie es schön ist, wie es ruhig ist,

wie es in der nächsten Job schon hin zu der nächsten Abbiege gelohnt?

Ich hatte z.B. eine Trennung von meinem Mann.

Ich hatte Angst, dass ich wieder krank werde.

Oder dass ich in das Haus kam und sehr viel gearbeitet habe.

Und wenn ich ruhig Pause hatte, dass ich auch Angst hatte,

dass ich wiederkommen könnte.

Ja, das ist schon so.

Dass das immer etwas so ist.

Ich habe nicht Angst,

weil ich bei meinem Medikament die Gute eingestellt habe.

Wenn es aber passiert, wenn es wieder einen grossen Einschnitt gibt,

weiss Stefan nicht.

Und mit den starken Medis hat er sie schon sehr.

Sie machen auch Miet und legen das Hirn ein bisschen still.

Und es ist so, dass ich ohne Medi total sprudelend bin.

Ich habe viel Gedanken und auch viel Warn nehmen.

Und das ist ein bisschen langgelegt durch die Medikamente.

Ich bin selten verrocknet und bin glücklich auch nicht.

Es ist alles auf einer Linie.

Es vermisst schon, dass es das will.

Ja, es hat tausende Ansätze mit Problemen, mit Leuten.

Und es ist wie ...

Jetzt geht es ein wenig an mir vorbei durch die Medikamente.

Schon nicht optimal.

Aber ich traue mich auch nicht abzusetzen.

Weil ich den ganzen Prozess nicht durchmache.

Weil es so lange geht, bis man wieder auf den Bein ist.

Das ist das grosse Dilemma,

sagt Sebastian Walter, der Psychiater und Psychophrenivorscher.

Dass die Medikamente, die es heute gibt,

so grosse Nebenwirkungen haben.

Heilungen gibt es im Moment leider nicht.

Das kann man so sagen.

Was es aber gibt, ist, dass es ...

Es gibt Menschen, die im Alter weniger Schüpe haben.

Es gibt Menschen, die nur ein oder zwei Schüpe

in ihrem ganzen Leben haben und danach nichts mehr.

Und es gibt leider welche, die haben immer wieder diese Formen.

Deswegen ist es auch wichtig, sich Hilfe zu suchen.

Und auch daran zu arbeiten, wie man mit dieser Erkrankung leben kann.

Und wie man sich darauf einstellen kann, was jetzt wieder passiert.

Genau, das hat Eva gemacht.

Darum hat sie in ihrem vierten und letzten Schub 2018

selber 30 Läne aus sich in eine Klinik einliefern können.

Als sie sich so gut gespürt hat,

hat der Ablauf so verinnerlicht.

Weil sie aber schon auch gespürt ist,

dass sie nach jedem Schub ein bisschen schwächer ist.

Ein bisschen weniger Vollständung auf Bein zurückkommt.

Dass jeder Schub seine Spuren hinterlassen kann.

Heute arbeiten sie noch 30 % aus Stehbildhohren.

Und sonst lebt sie von der Einfolge.

Und trotzdem, Eva geht nicht auf. Im Gegenteil.

Sie hat angefangen, ihre Erfahrungen weiterzugehen.

Vor ein paar Jahren gründete sie Zaro,

eine Selbsthilfegruppe für Schizophreniebetroffenen.

Und eine Ausbildung gemacht als sog. Peer.

Ja, die Peer-Ausbildung, die habe ich gemacht,

um eigentlich auf diesem arbeiten zu können.

Das ist eine Ausbildung, die man machen kann,

wenn man eine psychische Krankheit hat.

Und in diesem geht es ein bisschen mehr als ein Jahr die Ausbildung.

So eine Modul.

Und man tauscht sich aus.

Wir sprechen über die eigene Krankheit.

Und dann arbeitet man als Peer.

Also in der Klinik,

um Leute, die das gleiche haben oder Ähnliches haben,

um Betreuung, um aufklären, um Hoffnung zu machen.

Sie ist ein Tag in der Woche in der Tagesklinik als Peer arbeiten.

Sie hat aber gemerkt, es wird zu viel.

Es geht ihr jetzt nach.

Und sowieso. Die Selbsthilfegruppen sind langsam Zeit zu hören.

Sie hat genug geredet über ihre Krankheit.

Sie möchte ihr Leben geniessen. Trotz und wegen der Schizophrenie.

Bevor wir unser Gespräch beenden,

stelle ich endlich noch die Frage,

die ich am Anfang wollte stellen.

Utefa bestätigt mir alles,

was ich in dieser Stube an den Wänden gesehen habe.

Was sind deine Freude im Alltag oder im Leben?

Was macht ihr Freude?

Ja, ich habe sehr viel Freude mit meiner Tochter.

Und ich bin Partner.

Ich habe Freude, wenn man wandern kann.

Wenn ich auch Bitschwalle spielen kann.

Oder ich bin schön im Wetter zu laufen.

Ich mag Musik.

Ich mache sehr viele Sachen, die ich gerne mache.

Ich habe für die Endpottfolge eine starke Frau erkennt.

Etwa, die mir eine ganz neue Seite der Schizophrenie gezeigt hat.

Dass es Menschen gibt,

die mit ihrer Schizophrenie ein relativ gutes Leben führen können.

Und es betrifft die Hälfte.

Merci, Eva.

Hast du mir mein Horizont erweitert?

Und wer auch dir mir eine Geschichte erzählen möchte,

wie ihr ein Thema habt, das ihr sagt,

das gehört in seinen Input,

schreibt mir doch auf www.input.srf3.ch

Ich bin Marielle Kreis.

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

Unberechenbar. Aggressiv. Gefährlich. Das sind gängige Vorurteile über Menschen, die an Schizophrenie leiden. «Es ist Zeit, aufzuräumen», sagt Eva. Denn sie führt – wie rund die Hälfte aller Betroffenen – ein mehrheitlich gutes Leben. Wenn nicht die Krankheit das Leben auf den Kopf stellt.

(00:00) Intro
(02:01) Eva erzählt von ihren Wahnvorstellungen
(06:24) Wahnvorstellungen: Was passiert im Gehirn?
(07:06) Evas erster Schub
(10:57) Forscher über Schübe, Mythen und Ursachen
(16:39) Evas zweiter Schub nach der Geburt der Tochter
(22:50) Evas Tochter spricht über ihre Mutter
(28.38) Medikamente und Ängste nach dem Schub
(31:56) Eva gibt ihre Erfahrungen weiter
(33:36) Fazit und Schluss
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Hast du Feedback, Fragen oder Wünsche? Wir freuen uns auf deine Nachricht an input@srf3.ch – und wenn du deinen Freund:innen und Kolleg:innen von uns erzählst.
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Gesprächspartnerin: Fanny Jimenez, Journalistin und Autorin
- Eva, 46, Steinbildhauerin, leidet seit 25 Jahren an Schizophrenie
- Nina, 20, Tänzerin und Tochter von Eva
- Sebastian Walther, stv. Direktor und Chefarzt an der Berner Uniklinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Er forscht zu Schizophrenie
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Team:
Autorin: Mariel Kreis