Input: Ein grosses Tabu: Der späte Schwangerschaftsabbruch

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) 4/30/23 - 42m - PDF Transcript

Wenn ich dich frage, wie viele Kinder du hast, was sagst du mir?

Ich habe drei Kinder.

Und, ähm ...

Eines davon ist niemand da.

Ja, genau.

Den mittleren Sohn mussten wir von der Zeitung gehen lassen.

Wie hat er geissen?

Er ist der Finjen.

Genau.

Wir haben auch schon unser Familienwirt eingetragen,

weil wir uns ein Wichtiger gehört haben.

Der Finjen musste nach Hause gehen,

sagt Sylvia,

durch eine Entscheidung, die so endlos schwierig war

und ihr Leben für immer verändert hat.

Sylvia und ihre Mann, Karl,

haben im fünften Monat der Schwangerschaft erfahren,

dass ihr ungeborene Sohn schwer krank ist.

Sie haben sich entschieden, die Schwangerschaft abzubrechen.

Wie Sylvia sagt, der Finjen lässt es gehen.

Ich sage an mir einfach zwei Kinder,

die ich mir angehen würde.

Ich habe keine Diskussionen mit Leuten ausgetreten,

die ich im Alltag nicht gut kenne.

Der Spätschwangerschaftsabbruch ist ein Tabuthema.

Etwas, was betroffene Eltern einfach nicht gerne darüber reden

oder überhaupt nicht darüber reden,

die manchmal die engsten Leute nie erfahren.

Häufig sagen die Eltern, sie waren in Felgenburg.

Wie der Sozmodel Chrissy Teigen gesagt hat,

die Frau vom Sanger John Legend,

vor über zwei Jahren hat sie im emotionalen Post

in den sozialen Medien geschrieben,

dass sie ihre dritte Kinder

in der zwanzigsten Schwangerschaftswoche

durch ein Felgenburg verloren haben.

Dann hat sie am Nachlass gesagt,

sagen wir es einfach, wie es ist.

Es war eine Abtreibung.

Die Abtreibung oder der Spätschwangerschaftsabbruch

ist ein Thema, das die Gesellschaft spaut.

So viele Leute haben eine ganz dezidierte Meinung dazu,

die so viele militante Meinungen gibt.

Genau das ist ein Grund,

warum Sylvia oder Karl herrschten

und reden über ihre Erfahrungen.

Dass ich es als Chance sehe,

um Leute, die vielleicht eine klare Meinung haben,

dass sie das nie so würden wollen,

oder dass sie das nicht akzeptieren,

dass sie einen Einblick bekommen haben

bei jemanden, der halt anders entschieden hat

und vielleicht einfach ein gewisses Verständnis dafür aufbringen

und nicht so hart alles gerichtet gehen

mit Leuten, die so entscheiden,

sondern dass man merkt,

dass sie nicht die Psychopathen,

die ihr Baby aus dem Spaß umbringen,

sondern dass das oft driftige Gründe hat

und dass die Entscheidung nicht so einfach ist.

Ich glaube, wenn man selbst noch nicht in dieser Situation war,

wenn man es selbst nicht erlebt hat,

ist es schwierig, sich einzufühlen, glaube ich.

Ich konnte mir nicht vorstellen,

dass ich einmal eine Schwangerschaft abbrechen würde.

Ich konnte mir nicht vorstellen,

welche Bedingungen das sein müsste,

damit ich zu einem solchen Entscheidung komme.

Ja, und jetzt ist Sandra schon.

Ich habe vor kurzem eine Sendung gemacht

von Jury, Rebecca oder Daniel.

Sie hat im achten Monat erfahren,

dass ihr Kind ein schwerer Gendeffekt hat

und keine guten Überlebenschancen hat.

Und sie hat sich entschieden,

Jury zu gebären und eine palliative Tod zu begleiten.

Jemand hat ihn immer gegeben,

wenn sie einfach 100% geniessen wollen.

Man hat ja nicht gewiss, wie lange es erlebt.

Aber er ist dann gleich 17 Tage alt,

wollte bei uns bleiben

und hat es wegen ihm so gefallen.

Ich weiss nicht, aber ich hoffe natürlich,

dass es ihm gefallen hat.

Rebecca oder Daniel haben die Gespräche immer wieder betont.

Für sie war der palliativ Weg der Richtung.

Für andere Eltern ist ein anderer Weg der Richtung.

Ich finde es einfach wichtig,

dass man all diese Wege kennt, die es gibt in dieser Situation.

Es ist einfach etwas, das vorkommt,

das nicht nur mehr erleben, sondern andere erleben.

Ich finde es wichtig, dass über das Thema gesprochen wird.

Ich finde es wichtig,

für die geborene Kinder, die schwer krank sind,

für einen anderen Weg aufzuzeigen.

Der Weg, den Sylvia und Carle gewählt haben.

Die Schwangerschaft abbrechen.

Der Weg, den sich die meisten älteren dafür entscheiden

in so einer Situation.

Und der Weg,

der mit einem grossen Tabu behaftet ist.

Wie geht es einem ein paar,

was sich für diesen Weg entscheidet?

Und was hat Carle und Sylvia in den schwierigsten Wochen

von ihrem Leben für Hürden genommen?

Was nehmen sie mit aus dieser Zeit?

Ein Kreis.

Wir sitzen am dunkelbrunnen Holz,

in einem leichter fluteten Wohnzimmer.

Der Blick raus,

ein Feld, weite Blust,

irgendwo im Kanton Turgau.

Hier kann man richtig tief ein- und ausschnaufen.

Das machen wir alle drei

von diesem Gespräch über die Zeit von vor vier Jahren.

Um uns herum hat es Spielsachen.

Von ihrem ältesten Sohn,

der heute sechs Jahre alt ist.

Wir sind für sein Geburtstag.

Respektiv noch ein bisschen früher.

Das erste war eine normale Schwangerschaft.

Mit den normalen Beschwerden, die man hat.

Das erste Mal weiss ich nicht,

ist das normal oder nicht.

Dann haben wir relativ bald entschieden,

dass es nochmals ein Kind geben soll.

Und zehn Kinder haben wir dann aber in den zwölften Wochen verloren.

Wir haben dann aber nicht aufgegeben

und haben weiterprobiert.

Dann ist zwei Monate später

eine Einleiter-Schwangerschaft entdeckt worden,

die wir entfernen mussten.

Das war schon sehr traurig.

Nach dem ersten Kind,

also zwei weitere Schwangerschaften mit Komplikationen,

Sylvia und Kali sagen über die Zeit,

wo wir dachten, es könne nicht schlimmer werden,

ist es noch schlimmer geworden.

Angefangen hat die Schwangerschaft mit dem Finnen ganz normal.

Genau, am Anfang sah alles gut aus.

Wir waren sehr erleichtert.

Nach den zwölften Wochen dachten wir,

dass es 12 Wochen vorbei ist, alles gut.

Bei den Kindern sah alles gut aus.

In der zwanzigsten Woche,

das heisst Ende des fünften Monats,

wo viele Mütter ihres Kindes

erstmals spürten,

findet in der Schwangerschaft

die zweite grosse Ultraschall-Untersuchungsstadt.

Bei dieser Untersuchung

hat Sylvia am Frauenarzt gesagt,

sie sei immer wieder ein härter Bauch.

Sie hat gedacht, sie sei,

weil es beim Schaffen noch streng war.

Der Arzt hat sie bei diesem Termin

für zwei Wochen später noch einmal aufgeboten.

Bei diesem zweiten Ultraschall

hat es sich gezeigt,

dass die Ventrickel vom Finnen grösser sind,

als sie sollten sein.

Die Ventrickel sind die Hau-Räume im Hirn.

Der erste Gedanke war,

dass es so richtig Wasser-Kopf könnte gehen.

Wir hatten schon die erste Diskussion,

wie sie weitergehen sollen unter uns.

Aber dort haben wir noch nicht viel gewusst.

Wir haben gesagt, wenn es

kleine Einschränkungen sind

oder wir haben heute

eine gewisse Behinderung,

dass wir das nicht schlimm finden

und dass wir die Schwangerschaft weiterziehen.

Das war für uns recht klar zu diesem Zeitpunkt.

Der Frauenarzt hat Sylvia der Kalt

zum Hirn-Spezialist geschickt.

Der hätte sehr seltene,

angeborene Krankheiten,

vermutet mit einer starken

Feubildung vom Hirn.

Das sieht normalerweise

unser Hirn aus wie ein Walnuss.

Sie sind für alles möglich

extrem wichtig.

Da gibt es viele Oberfläche

und auch die Funktionalität

vom Hirn überhaupt.

Am Finns Hirn

hat auch dann,

das sind wir wahrscheinlich

in den vier oder 25 Schwangerschaften

zu suchen.

Bis wir bei diesem Untersuch waren,

das war mehr

wie ein Haselnuss.

Die Oberfläche war so ganz flach,

gar keine Verhaltung.

Der Ärzte vermutet,

dass das Hirn des Finns sich nicht

weiterentwickeln wird

und auf dem Stand der 25. Schwangerschaft

zu suchen wird bleiben.

Es hat sich gezeigt,

dass in der Eintagehöhle des Finns

so gefällt.

Es wurde noch ein Emery gemacht

und das Hirn stammt ein Knick.

Dort war es

für mich klar,

dass wir uns nicht einmal darauf lassen können,

dass sich unser Kind äußern kann,

wenn sie ein Bedürfnis hat.

Wenn es Schmerzen oder

Hunger hat,

keine Brüllen hat.

Wir wussten nicht,

dass sich die Muskeln so verhärtet

und dass die ganze Zeit

Zuck und Schmerzen hat.

Das wussten wir nicht,

dass alles nicht so ausgebildet ist,

wie es eigentlich müsste sein.

Und das ist dann

für mich persönlich auch der Grundsitz am Sägel.

Aber dann macht es irgendwie

wie kein Sinn, um die Schwangerschaft

weiterzuführen,

wenn ich mich nicht darauf lassen kann,

dass ich mein Kind melde,

wenn es etwas braucht.

Das ist für mich so die Vorstellung,

dass er da leidet und leidet

und ich merke es nicht.

Silvia schnurrt tief ein, steigt auf

und hält den Box mit Nase durch.

Die Erlebnisse sind gut 4 Jahre her,

auch das wiederführen zu holen,

das wühlt auf.

Wir nehmen einen Schluck Wasser,

normalen tiefen Schnurr

und machen weiter.

Ich habe diese Diskussion unter euch gelaufen,

nach dem Amari.

Ja, wir haben den sehr hoffen diskutiert,

nach dem ersten Schock.

Es ist relativ schnell klar geworden

in dieser Diskussion,

dass wir das Gefühl haben,

es bringt niemals etwas,

wenn wir weiter machen.

Wir erwährenden immer,

im Spital haben wir natürlich auch überlegt,

was wir mit unserem

ersten geborenen Kind machen,

was uns auch braucht.

Das wäre für ihn auch eine grosse Belästung,

für uns auch eine Belästung.

Ich habe mich auch recht eingespannt,

aber es wäre schwierig geworden.

Seid ihr einig,

von Anfang an?

Ja, zum Glück schon.

Wir haben ein paar Mal gesagt,

dass es immer denkbar war,

dass wir es gleich gesehen haben,

weil es extrem schwierig wäre,

wenn wir uns nicht einig waren.

Und am Schluss ist es von der rechtlichen Situation so,

dass die Frau entscheidet,

weil ihr ein Körper betroffen ist

und eigentlich keine Mitsprache errichtet.

Und das wäre natürlich extrem schwierig geworden.

Egal, wer es dann gewesen wäre.

So konnten wir uns natürlich auch stützen

und haben diesen Weg zusammengegangen.

Pro Jahr werden in der Schweiz

etwa 500 Schwangerschaften

im Spätenstadium abbrechen.

Ein Spätenabbruch, das heisst,

nach dem dritten Monat.

Bis an die Sendung von diesem dritten Monat

darf eine Frau alleine entscheiden,

wie sie die Schwangerschaft abbrechen möchte.

Das ist die sogenannte frische Regelung.

Vor gut 20 Jahren wurde diese bei der Volksabstimmung

mit über 70 % angenommen.

Wenn die drei ersten Monate vorbei sind,

darf die Frau nicht mehr straffrei alleine entscheiden.

Dann braucht sie noch die Einwilligung

von Fachpersonen,

von einer Gynäkologin

und von einer Psychiaterin,

die bestätigt, dass die Frau in den Notlag heim,

auf die Weitergänge geht.

Es geht also bei dieser Entscheidung nicht um die Kinder,

sondern um die Zwei von der Frau.

Vielfach wird bei späten Schwangerschaftsabbrüchen

im Spital, wo der Eingriff durchgeführt wird,

auch noch ein Ethik-Zirku einberufen.

Der Ethik-Zirkel kommt

dann zum Zug,

wenn es zwar für das Paar

eine klare Entscheidung ist,

sie möchte den Schwangerschaftsabbruch

für die Fachpersonen rundum

die Situation aber

wirklich zum Überprüfen ist.

Das ist Anna-Margaretta Neff,

sie ist Hebammen- und Traurbegleiter.

Das heisst,

dass es häufig, wenn es nicht eine klare Diagnostik ist,

dass es auch nicht eine klare Prognose gibt,

wie geht es dem Kind nach der Geburt?

Und darum braucht es

eine Überprüfung

oder eine Diskussion

in einem grösseren Fachpersonen-Zirkel.

In diesem Ethik-Zirku

sitzen je nach Möglichkeit

Chefärztin, Kinderarzt, Pflegeexpertin,

der Leiter der Geburtstation

für die Traurbegleitung.

Geleitet wird ein Zirkus von einem Ethikerin.

Anna-Margaretta Neff

ist nicht nur Hebammen- und Traurbegleiter,

sie leidet dort

Fachstelle-Kinzverlust.ch.

Das ist ein Fachstelle,

das älteren Kostenlos beratet,

nachdem sie erfahren hat,

dass ihr ein Kind gestorben ist,

dass es wird sterben

oder mit einer schweren Beiträchtigung leben wird.

Pro Jahr kommen etwa 30, 40 Paar

oder Mütter wegen einem

vom Wichtigsten, der Anna-Margaretta Neff

den Betroffenen sagt,

nehmt nicht Zeit für die Entschädigung.

Vermeintlich drängt Zeit,

weil die Frau schwanger

und wird natürlich so schnell wie möglich

aus dieser Situation aus,

wo nichts erträglich ist.

Von daher kann man sagen,

dass die Zeit für das Paar drängt,

wenn man aber

den ganzen Prozess anschaut,

dann ist es so, dass

unbedingt Zeit sein soll,

dass die Zeit für das ganze weitere Leben

die Konsequenzen ist.

Wenn es zwei, drei Wochen

oder auch vier Wochen gebraucht,

bis es dafür eine klare Entscheidung gibt,

wo das Paar an den Händen steht,

dann würde ich sagen,

dass es alle Weile aufhält

und wie ich meine Message

in dieser Situation Zeit löne.

Und an Fachpersonen

natürlich

den Wunsch,

geenden Paar diese Zeit

und wenn Anna-Margaretta Neff

immer wieder feststellt

bei Eltern, die zu ihr an die Fachstelle kommen.

Ein Spoten-Schwangenschaftsabbruch

zu machen,

ist unglaublich tabu behaftet.

Und das sieht man wirklich,

indem das die Eltern bei uns

zum Beispiel an der Fachstelle immer wieder anläutet

und einfach von der grossen Isoliertheit

erzählt.

Das ist praktisch mit niemandem teilt

und

durch das natürlich auch

mit niemandem können

über Ihres Kind reden.

Und das ist etwas,

was eine grossen Händin gibt,

weil sie es einfach schwieriger macht,

etwas, was schwer war

zu verarbeiten

mit niemandem teilen können.

Ozilvia oder Karl

haben Ihre Entscheidungen nur ganz, ganz wenig mitgegeben.

Ich hatte einfach

keine Kraft,

um mich irgendwie noch rechtfertigen

oder das nochmal

zu diskutieren oder zu beleuchten.

Und ich bin schon eine,

die gerne noch andere

Gedanken gehört,

dass ich zum Entscheid komme.

Aber da habe ich mich gemerkt,

ich mag gar nicht noch andere Sachen hören

und wir sind uns einig

und die Entscheidung ist eigentlich klar.

Bis heute wissen viele nicht,

dass sie sich für ein Schwangerschaftsabbruch entschieden haben.

Ozilvia sagt,

sie hat viele bekannte Freundinnen,

die sie von ihnen weiss,

und sie hat sich zum Punkt vertreten.

Und

da habe ich einfach die Angst,

dass der Kontakt könnte kaputt gehen.

Und darum

habe ich es auch nie so detailiert erzählt,

weil mir diese Freundschaft eigentlich wichtig ist.

Und ich möchte nicht,

dass das mal irgendwie

eine Rolle anfängt zu spielen.

Und jetzt sitzen wir gleich da,

und ihr erzählt mir

eure Geschichte ganz detailliert.

Was macht ihr jetzt mit dir,

wenn du siehst,

dass immer noch gewisse Freundinnen nicht haben?

Hast du nicht Angst, dass da jetzt plötzlich

irgendwie im Nachhinein,

wenn sie die Sendung hören, etwas passiert?

Ich hoffe ja,

dass dann die ganze Sendung anlässt.

Und

dass man dann eine gute Basis hat,

um darüber zu reden.

Zurück in November 2018,

dann, wo Ozilvia und Carlin

entschieden haben,

empfinden sie, das Leben zu beenden.

Und dann kam die erste grosse Hürde.

Das Spital, das sie angefragt haben,

sieht nach einer Zusage wieder ab.

Mit der Begründung,

dass sie in diesem Kanton leben,

wo das Spital steht.

Ja, und ich finde, das war etwas vom Schlimmsten.

Wir haben uns durchgerungen

für den Entscheid.

Wir waren uns einig.

Und vorher hat es geheissen,

es geht, auch wenn es so sportisch ist,

es geht.

Und plötzlich heisst es,

ich habe das Wahnsinn.

Es war noch mal schwierig,

weil du schon

sehr ausgeleitet bist

und es ist schon eine sehr scheissige Situation.

Und dann

kannst du auch die Hilfe,

die du eigentlich nachfragen kannst,

nicht über.

Das Spitaler-Nabbruch nicht durchführen,

kommt selten vor,

seit Leiteren von der Fachstelle Kindesverlust.

Meistens ist es der Ständerfall,

wenn es die Rettungs-Zirkutsinverständnis nicht gibt.

Betrifft es etwa 50 Frauen,

also 50 Familien.

Viele von diesen Betroffenen

lassen der Abbruch näher im Ausland machen.

Und es dürfen nicht sein,

seit Leiteren von der Fachstelle Kindesverlust.

Man weiss, wenn es für sich

schon ein Tabu-Thema ist

und es ist ein Spodenschwangerschaft,

das Abbruch zu machen.

Wenn man dann in das Ausland geht

und durch das alles noch viel anonymer wird

und man weg ist

vom eigenen Raum

und auch vom Schutz der Heisei,

wenn man älteren Themen

einen Abbruch machen möchte,

ist es für die weitere Verarbeitung

einfach potenziert,

dass es eher zu pathologischen Situationen kommt.

Das Älteren für den Abbruch

in das Ausland müssen reisen,

das darf nicht mehr passieren.

Darum bräuchte es Guidelines.

Das sagt nicht nur Leiteren

von der Fachstelle Kindesverlust,

sondern auch die schweizerische Gesellschaft

für Genecologie und Geburtshilfe.

Die schweizerische Gesellschaft

für Genecologie und Geburtshilfe

hat Anfang dieses Jahres

Empfehlungen ausgegeben

zum Späten-Schwangerschaftsabbruch

und die basieren auf Forschungen

der nationalen Ethik-Kommission.

In diesen Empfehlungen geht es darum,

jeder individuelle Situation

beim Späten-Schwangerschaftsabbruch

gerecht zu werden.

Medizinisch, psychisch und ethisch.

Und die Belastung für alle,

involviert, möglichst gering zu halten.

Auch für die betroffenen Fachleute.

Für sie ist ein Späten-Schwangerschaftsabbruch belastend.

Die Empfehlungen sind,

wie der Name schon sagt,

Empfehlungen.

Was jetzt noch fehlt,

ist, wie man die Versorgung umsetzen kann.

Was würde das bedeuten?

Welche Professionen

soll in der Zusammenarbeit

mit dem Späten-Schwangerschaftsabbruch

zusammenarbeiten,

sodass die Familie

eine ganzheitliche Betreuung bekommt?

Carl und Silvia haben nach der Absage

des Spitals mit dem Gedanken gespielt,

in das Ausland zu gehen.

Aber es ist zum Glück nicht so weit gekommen.

Der Frauenarzt Silvia

fragte beim anderen Spital an,

mit allen Leuten,

die ihren Einverständnis gegeben haben,

in dem Fall der Kantonsarzt

die ärztliche Leitung des Spitals,

die Pflege und der Hebamme.

Nach vier Wochen,

nachdem Carl und Silvia erfahren haben,

dass der Finnian krank ist,

haben sie die Schwangerschaft abbrechen.

In dieser Zeit bis dann

hat Carl weiterhin gearbeitet.

Bei jedem Untersuch,

bei jedem Besprechung im Spital war er dabei,

und er hat viel zum 2-jährigen Sohn geschaut.

Es war seine Art,

Silvia zu unterstützen.

Gleich hat sie gemerkt,

dass Carl sich emotional zurückgezogen hat.

Dass er seit einem Entscheidung

nie mehr auf ihren Bauch geleitet hat.

So wie er es, wenn es viele Wochen

immer wieder gemacht hat.

Wahrscheinlich war es so,

dass ich angefangen habe,

abhaken, innerlich,

auch als Schutz.

Wenn man einen Entscheidung hat,

dann ist es so.

Und dann ist das wahrscheinlich

unterbewusst,

dass es schon die ersten Aktionen waren,

wie ein Abschied.

Ich bin schon sehr sicher,

dass das ein unbewusstes Entscheidung war,

zum einen schon ein Schritt

sich vor Abschieden zu sagen.

Aber es macht es natürlich nicht leichter,

wenn man ein Kind im Bauch spürt

und merkt, der Partner ist

physisch etwas abwesender,

wie auch schon.

Aber es ist auch nicht als Vorwurf,

sondern es war meine Beobachtung

und mein Gefühl hier.

Genau.

Und jetzt im Nachhinein,

wo man sagt, es war wahrscheinlich gut,

dass man dann anfangen können,

so richtig zu trauren.

Er war schon ein Schritt weiter

im Prozess.

Nicht, dass er nicht traurig mit mir hat.

Aber dazu geht auch jeder anders

und mit traurig.

Und er konnte stützen,

was du am meisten gebraucht hast?

Ja, genau. Er war immer da.

Genau.

Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten,

eine Schwangerschaft abzubrechen.

Wie weit vorgeschritten das ist.

Entweder überkommt

die Frau weheförternd im Mittwoch,

wo die Geburt auslösen.

Das Kind stirbt während der Geburt

oder kurz danach.

Ab der 24. Woche, also Ende des sechsten Monats,

ist das Kind überlebensfähig.

Wie diese Schwangerschaft abbrochen muss,

werden sich unter andere Methoden zum Zug.

Der sog. Pheto-Zeit.

Das heisst, mit der Spritze wird Kalium

durch die Bauchdecke von der Mutter

in das Fruchtwasser gespritzt.

Und irgendwann hört sie das Herz aufschlagen.

Ob er Silvia ist,

ist die Spritze zum Zug gekommen.

Vorher haben wir noch mal drüber geredet.

Ich möchte noch etwas durchziehen.

Es gibt keinen Weg zurück.

Der Arzt hat uns auch noch mal gefragt.

Das war eigentlich

einer der schlimmsten Momenten,

in der die Spritze gesetzt wurde.

Und er hat mir gewusst,

jetzt kann man nicht mehr zurück.

Und er ist zu lange warten gekommen.

24, lange Stunde.

Kalium ging über Nacht nach Hause zum kleinen Sohn.

Silvia ist allein im Spital geblieben.

So alleine in diesem Krankenhaus war es schwierig.

Ich war auf ihn am Brüllen.

Und ich habe ihn immer wieder gespürt.

Er wusste auch immer,

er ist noch da.

Genau.

Und ich bin dann wahrscheinlich auch irgendwo um die 12 Uhr.

Halb die 12 Uhr,

um die 12 Uhr,

um die 12 Uhr,

um die 12 Uhr etwas überspürt.

Ich habe es letzt Mal spürt

und had REG geschlafen.

Beim nächsten Tag

ist es für michakesch reagent.

Ich meine, das war mir chemicals in deneringsten beiden Mitteln von gestern und uhr.

Das war für mich blockchainregend.

Ich habe ihn ernehm gespürt.

Aber ich habe das immer wieder spürt.

Die Spללin Silvia warilton

Silvia sagt,

in der Zeit, in der sie auf die In advent waited MV

Und rund um die Geburt um sie geht die Pflege und hat am sehr einfühlsam und behutsam Mitteln umgegangen.

Sie hat gespürt, dass sie so vier Jahre unterstützt haben.

Am 11.Morgen, Karly ist wieder zurück in Spitalco,

hat der Ultraschall gezeigt, dass sie das Herz empfinden hat, aufgehört zu schlagen.

Ja, das war natürlich ein schwieriger Moment.

Auf die Einzeiten.

Nein, ich bin eigentlich nicht. Es war einfach nur traurig.

Ja, ich war irgendwie froh, weil sie uns gesagt haben,

wenn es nach der ersten Spritze nicht funktioniert hätte,

müssen wir uns noch einmal spritzen.

Und ich war schon froh, dass es mit der ersten Spritze funktioniert hätte,

weil ich gewusst habe, wie ich jetzt noch einmal auf mich zukommen würde.

Aber natürlich auch sehr traurig, aber auch erleichtert.

Zwischen erleichtert wie gut traurig es ist,

so weit von anderen entfernt.

Genau, irgendwie beides miteinander.

Ich hätte auch nicht gedacht, dass man das sein kann, aber irgendwie, ja.

Nach dieser Untersuchung ging Silvia oder Karly heim

und hat dort gewartet, dass die Wehen einsetzen.

Im Spital haben sie gesagt, es können noch drei, vier Tage dauern.

Und wenn es nicht passieren würde, wenn die Wehen nicht eingesetzt hätten,

dann müsste man sie künstlich einleiten.

Aber es ging nicht lang.

Schon am Abend fing es an mit den Wehen,

und Silvia war ziemlich erleichtert.

Ich kam zu Hause und war traurig,

aber ich habe gemerkt, mein Körper fängt an zu arbeiten.

Am nächsten Morgen, also 24 Stunden nach diesem Finnien,

wurde sie dort festgestellt,

war Silvia oder Karly im Kreis.

Und er kam der Finnien auf die Welt.

Wie wichtig war es, dass du den Finnien gebären kannst?

Das war mega wichtig.

Ich habe es wie gebraucht,

um mich zu anfangen zu verabschieden.

In meinem Kopf war es auch nie eine Idee,

anzunehmen und den Kindern zuzusehen.

Auch wenn es sehr traurig war,

aber für mich ist es trotzdem eine schöne Geburt.

Und ich habe es wie gebraucht, um ihn loszulassen.

Es war ein schwieriger Moment für mich,

als der Finnien dort war, halt still.

Und nebenan hat gerade das Baby angefangen,

wo er auf die Wehe kam, eine Geburtzahl nebenan.

Und das war noch ein extrem schwieriger Moment für mich.

Die Hebamme der Finnien kurz gewaschen,

ohne den Eltern zu geben?

Das war eigentlich schön, aber auch schwierig.

Man sah nichts aus wie ein gesundes Baby.

Ich fand das schon noch schwierig.

Aber ich habe mich nicht getraut,

um das Leid zu laufen,

um zu schauen, ob es auch nicht da ist,

weil ich Angst hatte, was das mit mir macht.

So noch in den Päten, wie noch da war.

Es geht es.

Karl zupft das Nase durch aus der Box.

Wir machen eine kurze Pause und nehmen einen Schluck Wasser.

Das verstorbenen Kind gebären, das ist elementar.

Und wenn sich die Eltern selber für eine Schwangerschaft

abbrechend entschieden haben,

sagt Anna-Margaretta Neff,

die Leiterin der Fachstelle Kindesverlust.ch.

Für einen Mann, weil die Beziehung zum Kind

zum Geburt vor allem abstrakt ist.

Und wenn das Kind da ist,

wird er zum Vater, das ist wichtig.

Und für die Frau ist das Gebärenelementar.

Was ihr in der ganzen Prenataldiagnostik genommen wird,

wenn dort schwierige Diagnose kommt,

wird ihr die ganze Kontrolle genommen,

über was jetzt wieder passiert.

Und was kann durch Geburt gehen,

ist, dass sie wieder in eigenen Körper zu sich realisieren.

Ich habe mein Körper gearbeitet.

Ich kann gebären.

Der Körper funktioniert.

Und das Kind kommt raus.

Und auch die unglaublichen Hormonen,

die freigesetzt werden,

in die Durchgeburt,

wird ihr ganz sicher helfen, zum Weiterleben.

Also schlussendlich kann man sagen,

es bringt der Frau ein Stück

an Selbstermächtigung zurück.

Ihr nehmt das Mikrofon wieder in die Hand.

Und Karl erzählt weiter.

Er sah aus wie ein gesundes Baby.

Und man hat nichts von diesen Problemen

oder Missbildungen im Hirn gesehen.

Aber natürlich, so emotional,

ist es schon etwas zu weiflich.

Wenn jetzt der Diagnose falsch war,

weisst er es nicht und so weiter.

Dann musste ich mir einfach,

versuchen rational zu bleiben

und sagen, alle haben es bestätigt.

Sicherheit war so groß.

Teba hat dann auch gesagt,

es sei nicht so und so weiter.

Und dann habe ich dann,

das emotionale Zweifel,

relativ schnell geschafft,

zum Übersteuern,

wie man dem auch sagen würde.

Ich habe mich auch nicht getraut,

die leere Augenhöhle anzuschauen,

um mir zu versichern,

dass es wirklich so ist,

wie uns die Leute sagen.

Ich habe immer wieder überlegt,

ob ich das Augenleid aufhört

und auch vom gesunden Augen.

Dass ich auch gesehen habe,

was es überhaupt für Augenfarbe hatte, zum Beispiel.

Und da habe ich mich nicht getraut.

Und da würde ich heute anders machen.

Da würde ich mich heute überwinden und zu machen.

Einfach,

weil das etwas ist,

was ich von meinem Sohn nicht kenne.

Die Augenfarbe.

Die Augenfarbe, genau.

Wir haben auch den grösseren Sohn mitgebracht.

Ich habe ihn auch gesehen.

Das war ein mega Herzen,

der ihn gestreichelt hat.

Ich sehe ihn aus wie einer Schlacht.

Es ist natürlich ganz natürlich

mit der Situation umgegangen.

Er ist jetzt gestorben.

Wenn man das alles sagt,

also nicht im Detail,

aber das hat einfach immer gewusst,

er ist schwer krank.

Er ist gestorben, aber für ihn war das etwas völlig anders.

Wie von uns war das natürlich.

Es war schön, zu sehen,

wie er natürlich mit dem Tod umgegangen ist.

Und mit dem Finjen.

Also wirklich ganz zärtlich.

Das war ein schöner Moment.

Karl hat den Finjen zweimal gesehen.

Grün nach der Geburt,

war er dann, wo er mit dem älteren Sohn kam.

Für ihn hat er so gestorben.

Silvia hingegen, die hat mehr Zeit gebraucht.

Ich habe ihn jemanden wieder gesehen.

Ich bin einmal in Gebärssaal aufgenommen.

Oder habe ihn dann mit mir ins Zimmer abgenommen.

Um einfach noch mal Zeit mit ihm zu haben.

Um mich verabschieden und Fötter zu machen.

Fötter zu machen,

für die Erinnerung anzuhalten,

das war wichtig für Silvia.

Deshalb hat sie gedacht,

sie würde gerne so einen Fotografen

engagieren von einem Verein,

der kostenlos Fotografen für Kinder beschickt,

die kurz vorwährend oder nach der Geburt gestorben sind.

Die Hebamme hat dort angeläutet und in diesem Fall geschildert.

Und auch geschildert,

dass wir uns bewusst für einen Abbruch entschieden haben.

Dann haben sie gesagt,

für einen Abbruch sind wir nicht zuständig.

Da kommen wir nicht.

Da war auch so ein Box im Magen.

Wir haben trotzdem ein Kind verloren.

Ich kann mir nicht vorstellen,

dass jemand in dieser vorgeschrittenen Schwangerschaft

der entscheidende Lichtfertigung treffen würde.

Darum konnte ich mich nicht nachvollziehen.

Aber es gab noch andere Fotografen im Spital,

die eigentlich für die normal geborenen Fötter zu machen.

Am ersten Tag, die Fötter zu machen,

war sehr schön.

Es war eine der Hürden,

die Silvia oder Karl nach ihrer Entscheidung

die Schwangerschaft abzubrechen müssen überwinden.

Die ersten Spital hat gesagt,

sie machen den Abbruch nicht,

weil sie nicht im gleichen Kanton wohnen.

Eine weitere Hürde war,

dass sie nicht z.B. niemand gesagt hätte,

dass sie ihrem Kind einen Namen geben müssen.

Und dass sie entscheiden müssen,

ob sie Beerdigung geben sollen oder nicht.

Auf das waren sie beide nicht vorbereitet.

Das ist ein Lücken, das sich immer wieder zeigt.

Das ist Anna-Margaretta Neff

von der Fachstelle Kindesverlust.ch.

Das ist eine Empfehlung

in den Guidelines der Schweizer Gesellschaft

für Gynäkologie und Geburtshilfe,

dass die Eltern vom Spital ganzheitlich betreut werden.

Es gibt ein Konzept in dem Spital,

wo die älteren Einbetten sind,

in der Professionell,

wo es auch eine Nachsorge gibt,

die nicht einfach den Abbruch machen

und gehen heim und dann sind sie allein.

Das haben sie gekommen

und sie sind alleine.

Das brägt sie auch zum Umfeld mit.

Wie Sie bei den verschiedenen Röscherchengesprächen,

die ich geführt habe, immer wieder gehört haben,

ist, dass auch die Leute im Umfeld,

die informiert sind,

dass sie nicht genau wissen,

wie sie damit umgehen,

dass sie auch so weich waren

und darum schweigen, also gar nichts zu sagen.

Ist das etwas,

das Sie an der Fachstelle immer wieder hören?

Immer wieder,

wie bei uns an der Fachstelle Kindesverlust in der Schweiz,

ist es unglaublich verletzend,

dass nicht auf Ihres Kind angesprochen werden,

auf Ihre Geschichte,

auf den ganzen Prozess.

Es ist schon Ihres Leben

und sie sind älter geworden.

Wenn niemand darauf anspricht,

auf Ihres älteren zu sein

und gerade umso schmerzhaft,

wenn das Kind ja nicht ein Teil ist,

das hier in der Realität ist,

ist es einfach unglaublich verletzend.

Und für alle und für die Mütter

sehr verletzend.

Anna-Margaretta Neff macht die Erfahrung

mit dem Schweigen vom Umfeld häufig.

Und sie erzählt mir noch vor anderer Erfahrung,

die sie bei ihrer Arbeit

als Hebamme und Traurbegleiter immer wieder macht.

Was ein grosser Fall ist,

wenn ein Paar sich selbst

für ein Schwangerschaftsabbruch entscheidet

und in dem Sinne gegenseitig die Kinder,

dass die Vorstellung hier ist,

ich habe es ja selbst entschieden,

dann kann ich sicher nicht trauren.

Und das stimmt nichts.

Meine Erfahrung ist,

umso mehr muss man sich selbst

und darf man sich selbst zugestehen

in die Afdruhung sehen.

Und dort muss ich mich damit befassen

mit all diesen Gefühlen,

gerade wenn ich mich selbst

für einen Abbruch entschieden habe.

Weil noch viel, viel mehr andere Gefühle hier sind,

Schuldgefühle zum Beispiel.

Genau, also

die Schuldgefühle sind meistens grösser,

wenn ein Paar sich selbst

für ein Schwangerschaftsabbruch entscheidet.

Weil all diese Gefühle,

das Dilemma von

hätten wir vielleicht gleich mit dem Kind geschafft.

Wie hätten wir es gemacht

oder die Vorstellung, was es für ein Kind gegeben hätte,

wäre es dann so schlimm behindert gewesen.

Diese Gedanken, die töten um

und die machen

ganz viele eigene Vorwürfe,

aber auch an Wut,

an Verzweiflung,

an Gerechtigkeit zu rütteln

und wie mit all diesen Gefühlen umgehen.

Diese Gefühle sind hier,

auch wenn man sich selbst aktiv gegen das Kind entscheidet.

Und umso mehr

würde es bedeuten,

ich muss in den Darf trauren,

weil diese Gefühle und die Liebe

für das Kind, die ist schon unerschütterlich.

Sich nicht eingestanden dürfen zu trauren,

das hatte Silvia oder Karlin nicht.

Sie haben sich eingestanden zu trauren

und das haben sie auf ganz unterschiedliche Art gemacht.

Ich habe einfach auf viel brüllen gehalten,

brüllen, brüllen, brüllen

und

mit den Ingenfreunden darüber geredet.

Genau.

Ja, ich habe ein Buch geschrieben

und habe mir dazu

von Sil geschrieben.

Genau.

Ja, es braucht für dich selbst.

Ich habe es meinem Mann geschenkt.

Genau.

Wie hast du dich traurig gemacht?

Mir war es eigentlich vor allem situativ,

traurig.

Und nachher

war es auch ein bisschen ausfunktionär im Alltag.

Manchmal hat es mich ein bisschen getroffen,

weil Silvia gesagt hat,

ja, von dich geht der Alltag ganz normal weiter

und

ja, so im Stil von

ihr ist es wie egal.

Ich weiss, dass es nicht so gemeint hat,

aber mir ist es manchmal dann so auch gekommen.

Und so war es natürlich nicht.

Und ich habe dann auch versucht,

Silvia einfach den Raum zu geben,

den sie dann gebraucht hat.

Ich habe dann im Alltag versucht,

auch nicht traurig für ihn dort zu sein,

um mir einmal etwas Heiters mitzugehen.

Und

ja, schlussendlich

auch mit dem Schaffen und so weiter.

Ja, das stimmt.

Das ist dann relativ schnell weitergegangen.

Und Silvia hat dort noch den

Motorschaftsschutz gehabt,

wo sie dann zum Glück auch die Zeit hatte,

wo sie gebraucht hat.

Das ist, wo ich noch schnell etwas angesprochen habe.

Wir haben noch zwei Minuten.

Nämlich, weil sie es mit euch als Park gemacht hat.

Wir waren noch nie so nahe wie in dieser Situation.

Und ich habe das Gefühl,

so ist es, wenn man sagt,

man fühlt sich als eine Person.

Ich weiss auch nicht,

er war wirklich wie ein Teil von mir.

Und da war schon eine schöne Erfahrung.

Und auch zu wissen,

also wenn wir das schaffen,

dann kann uns eigentlich nichts mehr umhauen.

Danke, mein Schatz.

Ich schaue wieder auf die Spielsache.

Ich sehe ein paar Sachen,

die nicht am 6-Jährigen-Bub gehören,

sondern am kleinen Mädchen.

Ich frage, wie es weitergegangen ist

nach dem Tod des Finns.

Ob sie sich sofort einig waren,

dass sie noch ein weiteres Kind möchten.

Nicht wirklich, sagt Karl.

Der ganze Prozess mit Schwangerschaften zu.

Ich wollte nichts mehr haben,

nach dem Finns,

weil ich mir auch Angst hatte,

dass wenn wir noch in so einer Situation kommen,

dass ich das nicht mehr habe,

um für Silvia und unser Sohn dort zu sein,

und eine bautige Borgeheit zu bieten.

Ich hatte auch grosse Angst,

dass ich dann nach dem würde zerbrechen.

Ich hatte viele Diskussionen am Schluss.

Es war dann für mich mehr,

weil Silvia unbedingt nochmals wollte.

Unsere Sohn hat sich eigentlich auch gefreut,

auf eine Geschwisterte.

Es war dann für mich mehr,

es war überwinden zu können.

Es war dann für mich mehr,

dass wir uns auch noch mehr haben.

Es war dann für mich mehr,

es war überwinden zu sagen,

dass wir uns nochmals probieren.

Silvia wurde wieder schwanger,

sobald es möglich war,

sie zu Fruchtwasserland untersuchen,

wo sie keine Auffälligkeiten gesehen haben.

Das Kind war gesund.

Ich hatte immer die Vorstellung,

wenn wir damals Schwarz auf Weiß haben,

dann kann ich die Schwangerschaft geniessen.

Aber es war dann etwas anders.

Es gab einen Moment,

in dem ich mich sehr fest auf sie gefreut habe.

Und dann war es aber wieder vorbei.

Weil ich immer damit gerechnet habe,

hoffentlich kommt jetzt nicht noch

irgendwo hinter dem Ecken

der nächste hemmende Heer.

Beim Finnen hatten wir auch nicht damit gerechnet,

dass noch etwas kommt.

Wir haben uns dort schon sehr sicher gefühlt.

Aber es ist keine Hiops-Botschaft mehr gekommen.

Heute ist die kleine 1,5-Jährige.

Ich frage Silvia und Karl

ganz am Schluss von unserem Gespräch.

Und wenn die Entscheidung so schwierig zu treffen ist,

war es.

Und wenn die Trauer so gross war,

wie heute noch da ist,

gibt es irgendetwas Gutes,

was sie aus dieser Erfahrung ziehen können.

Ja, sagt Silvia.

Sie haben gemerkt,

dass sie nach dem Tod

von Finnen sehr ungeduldig geworden

in ihrem Sohn gegenüber.

Und sie hat gemerkt ...

So will ich eigentlich nicht sein,

wenn ich gerade bin, so wenig Geduld.

Ich habe immer wieder im Kopf gehabt,

bist du einfach zufrieden, du bist gesund

und so einzlig einfach die Socken an.

Was es dann gewesen ist,

ist meistens wegen nichts gewesen.

Und das hat mich dann auch dazu bewogen,

mich wirklich intensiv

mit mir als Person auseinanderzusetzen

oder auch überhaupt mit

Kindererziehung

oder wie ich mit meinem Kind umgehen möchte

und wie nicht.

Ich habe dann eine Weiterbildung auch gemacht

für mich,

um weiterzukommen

und der Mensch werden,

der einigermaßen Sicherheit hat,

auch wenn wieder einmal etwas kommt,

wo ich am Anschlag bin

oder über meine Grenzen ausgehen.

Es kommt dann nicht irgendein

Frankensteinmonster aus mir raus,

wo ich nicht mit dem Griff habe,

sondern dass ich mit mir so geerdet bin

und so mit mir im Reinen,

dass ich meine Werte

auch in schwierigen Zeiten erleben kann.

Ja, ich denke mir ist einfach nochmal

klarer oder wieder klar geworden,

wie wichtig eine Eigenverantwortung ist

im Leben

zu seinen entscheidigen Fällen,

zu den Entscheidungen zu stehen

und sich wenig weiter überlassen

durch das Leben, sondern

bewusst durch das Leben zu gehen.

Der Moment bewusst geniessen

und sich wieder klar werden, wie wichtig

eine Eigenverantwortung ist.

Entscheidungen fallen oder zu stehen.

Das sagt Karl am Schluss von diesem Input

über das grosse Tabuthema

Spätenschwangschaftsabbruch

und der Silvia

für ihr Vertrauen und die Offenheit

über das Tabuthema zu reden.

Ich bedanke mich bei euch,

dass ihr zugelostet habt.

Das war ein Podcast von mir,

der Marielle Kreis.

Und wenn ihr uns schreibt,

zum Beispiel, wie ihr die beiden

in einer Erfahrung gemacht habt,

die wir hier besprechen,

dann macht das auf input.srf3.ch

So,

und nach dem Podcast

ist vor dem Podcast

und ich höre ihn schon wieder um

an einer nächsten Sendung.

Und zwar zum Thema,

wie finde ich den richtigen Therapeuten?

Das ist eine grosse Frage in der Zeit,

in der immer mehr Leute helfen,

für Psychotherapie zu suchen

und die Plätze immer rarer zu werden.

Man hat auch die Therapeuten

in der zweiten Sitzung so richtig blöd angefühlt,

so richtig böse und provokativ.

Ich war noch relativ jung

und war ziemlich verstört.

Und nie mehr.

Es hat ein paar Jahre gebraucht,

bis ich einen neuen Anlauf genommen habe

für eine Psychotherapie.

Es hat noch ein paar Jahre mehr gebraucht,

bis ich geschickt habe,

dass es eine so genannte provokative Therapie war.

Und die überhaupt nicht zu mir passt.

Wie finde ich den richtigen Therapeuten?

Mir interessiert,

was ihr da für Erfahrungen gemacht habt.

Ich denke, es gibt Leute,

die noch viel mehr Erfahrungen gemacht haben,

als die Senden, die ihr erlebt habt.

Was habt ihr erlebt auf dem Weg

zum richtigen Therapeuten?

Manchmal muss man ja fast sagen,

zu der Odyssey zum richtigen Therapeuten.

Schreibt es mir auf

www.inpotet.srf3.ch

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

Silvia und Karl erfahren im fünften Monat der Schwangerschaft, dass ihr ungeborener Sohn schwer krank ist. Sie entscheiden sich für eine Abtreibung. Wie geht es einem Paar, das sich für diesen Weg entscheidet? Ein Gespräch über Trauer, Scham und das Leben nach dieser einschneidenden Entscheidung.

Expertin: Anna Margareta Neff, Leiterin Fachstelle kindsverlust.ch