Thema des Tages: Die vielen Probleme des René Benko
DER STANDARD 9/15/23 - Episode Page - 25m - PDF Transcript
Dieser Podcast wird unterstützt von Yes, der Mobilfunk-Diskounter.
Ich bin Jeud Wilhelm, das ist Thema des Tages, der Nachrichten-Podcast vom Standard.
Zwei Jahrzehnte lang galt René Benko als Überflieger in der Immobilienbranche.
Sein Konzern, die Signa, ist in Windeseile zu einer der österreichischen Erfolgs-Stories
geworden und einer der ganz großen Player in Europa.
Lange Zeit galt Benko deshalb als Everybody's Darling in der heimischen Politik.
Doch spätestens seit Anfang des Jahres kommt das Benko-Imperium nicht mehr aus den Negativschlagzahlen.
Wir sprechen heute über die großen wirtschaftlichen und rechtlichen Baustellen des René Benko.
Wieso seine Geschäfte in die Schieflage geraten sind und warum wir Steuerzahlerinnen
und Steuerzahler letzten Endes die Rechnung dafür tragen könnten.
Joseph Geb, du leitest das Wirtschaftsressort im Standard und ihr habt euch in den vergangenen
Monaten ganz genau die Entwicklungen rund um die Signa und René Benko angesehen.
Bevor wir aber auf die vielen angekündigten Probleme eingehen, gib uns eine Einordnung,
wie groß ist die Signa heute?
Die Signa ist durchaus einer der wichtigsten Immobilienkonzernen in Europa mit Schwerpunkt
im Zentral-Europa, Deutschland, Österreich, Schweiz, Norditalien, ein bisschen darüber
hinaus oder das ist so der Kern und es ist nicht nur sehr groß, es ist auch vor allem
der große Aufstieg seit vielleicht 15 Jahren, der da wirklich die Öffentlichkeit fasziniert
und auch zu viel Berichterstattunginteresse zum Thema René Benko führt und zuletzt weniger
positiv die politischen Verwicklungen, die halt für viel Presse sorgen zum Thema Signa
und René Benko.
Wir haben im Thema des Tages und in unserem Schwestern-Podcast Inside Austria René Benko
auch mehrere Folgen gewidmet, es gibt dazu eine ganze Serie auf Inside Austria, die empfehle
ich nachzuhören, da erfährt man, wie er seinen Aufstieg geschafft hat, jetzt hört
man in der letzten Zeit immer öfter von Problemen, die René Benko und die Signa haben.
Ihr habt euch ganz konkret fünf Problemfelder angeschaut, beginnen wir vielleicht mit dem
ersten, die schlechte Wirtschaftslage, wie genau trifft das den Signa-Konzern und René
Benko?
Also es ist so, dass da ganze Immobilienmarkt, das ist sehr wichtig zu betonen, nicht nur
Signa Benko, aber eher als großer Player eben besonders unter einer komplett veränderten
makroökonomischen Lage leiden, die Zinsen sind gestiegen extrem, vor mehr als einem
Jahr noch bei 0%, jetzt bei 4,5% und das wirkt sich auf den Markt extrem aus.
Ganz grob kann man so erklären, Immobilien wären weniger rentabel, weil die Finanzierung
von Immobilien teurer wird.
Die Unternehmen borgen sich Geld aus, um Immobilien zu kaufen und sie müssen auf das Geldhöhe
Zinsen zahlen, also die Ausgaben sind höher als zum Beispiel auf der anderen Seite die
Mieteinnahmen, das heißt die Immobilien verändern sich in ihrer Werthaltigkeit und das macht
total schwer für Immobilienkonzerne wie die Signa und jetzt berichtet die Ausrepresseagentur
von einem noch unveröffentlichen Jahresabschluss, wobei der Signa Prime Selection, das ist
quasi die Luxus-Schiene mit den Luxusimmobilien, ein buchhalterischer Verlust von rund 1 Milliarde
Euro ausgewiesen wird, das heißt die Immobilien werden jetzt niedriger bewertet, dadurch entstehen
in der Bilanz Verluste, diese Verluste werden erst schlageend, wenn man die Immobilien
verkauft, das heißt die stehen in den Büchern, aber es ist noch nicht weniger Geld da de facto,
aber es zeigt halt, dass die Zeiten schwieriger werden.
Könnte es dadurch, dass die Immobilien der Signa Prime in dem Fall niedriger bewertet
werden, auch dazu führen, dass sie zum Beispiel schwerer haben, weiteres Geld von Banken
zu bekommen oder von Investoren zu bekommen, für zukünftige Geschäfte, könnte sich da
eine Art Abwärtsspirale entwickeln?
Das ist die Gefahr, das ist die Gefahr wieder mal für den ganzen Markt natürlich, also
früher war das Beton Gold, die sichere Bank, vor allem in Luxuslagen, in Innenstädten
und jetzt ist der ganze Markt, ein Experte hat zu uns gesagt, sie dauten Mause tot derzeit,
weil sie sich die Zinslage immer so gedreht hat, also natürlich ist das weniger interessant
für Investoren, ganz klar.
Diese 1 Milliarde Euro buchhalterischen Verlust, also noch nicht realisierter Verlust, wie muss
man denn den einschätzen, wie hart trifft das die Signa in ihrer Gesamtbewertung?
Also um das einzuschauen, im Vorjahr hat die Signa Prime Selection noch einen Gewinn
gemacht, in umgekehrter Höhe, also ungefähr 57 Millionen Plus und jetzt sind sie bei ungefähr
1 Milliarde Minus und die Signa Prime Selection ist in einem großen Konzern wohl der wichtigste
Teil, aber dennoch nur ein Teil, also es ist nicht so, als wäre das jetzt die absolute
Hierbsbotschaft, es ist eher ein Anzeichen dafür, dass sich in der Wind dreht.
Unter besseren Vorzeichen stand auch schon mal ein anderes Großprojekt der Signa in
Österreich, und zwar Kicker und Leiner, die Kette wurde vor einigen Jahren übernommen,
dann verkauft, jetzt haben viele Menschen ihre Jobs verloren und im Zuge dessen ist
auch viel Steuergeld verpulvert worden durch diverse staatliche Zuschüsse.
Was ist denn da schief gelaufen?
Also diese Übernahme war schon im Jahr 2018, man muss ja zu sagen, dass das Unternehmen
schon lange Probleme gehabt hat, dass das damals schon so eine Art Notverkauf war, von einem
südafrikanischen Möbelkonzern, der in einem Bilanzkandal verwickelt war, was schief gelaufen
ist, ist es, dass das Signa nachher nicht gelungen ist bis 2023, das Unternehmen zu
sanieren. Sie haben das angekündigt, sie haben gesagt, sie gehen jetzt stark in den Onlinehandel
und so weiter, in Wald hat Kicker Leiner sozusagen weiter am Möbelmarkt an Bedeutung
verloren, dann ist das Unternehmen verkauft worden, jetzt im Juni, und zwar sehr wichtig
zu sagen, Immobilien und Handelsgeschäft getrennt verkauft worden, und kurz darauf war dann
die Insolvenz da, die dann die neuen Eigentümer angemeldet haben, es ist das Signa nicht gelungen,
das Ruder herumzureißen.
Wer trägt denn jetzt die Rechnung dafür?
Die Rechnung dafür trägt unter anderem der Steuerzahler, natürlich auch die anderen Gläubiger,
die Lieferanten und so weiter, da wird jetzt gerade verhandelt, aber es ist so, dass in
der Corona-Pandemie hat Kicker Leiner eine Steueraufschub, eine Stundung zugestanden bekommen,
so wie viele Unternehmen, muss man dazu sagen, aber jetzt durch die Insolvenz ist das Geld
halt größtenteils wahrscheinlich weg, das heißt der Staat, der Steuerzahler zahlt
irgendwie die Zeche, und was halt die umstrittene Sache daran ist, es gibt diesen getrennten
Verkauf, Handelsgeschäft Immobilien, die Immobilien sind um viel Geld verkauft worden,
die Signa selbst spricht von einem profitablen Verkauf, das heißt die haben sozusagen an
den Immobilien wahrscheinlich Geld verdient, zumindest laut Eigenangaben, während das
Staat beim Handelsgeschäft durch die Finger schaut, vorher eine Stundung gewährt hat und
jetzt kommen die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler dran.
Das klingt massiv ungerecht, wenn ich das so aus Steuerzahlers Sicht sagen kann, muss
denn Benko, der da mit dem einen Teil viel Geld verdient hat, das Geld auch irgendwo
zurückzahlen?
Also es ist schwer zu beantworten, es laufen Verhandlungen, die anderen Gläubiger wollen,
es ist Signa quasi Mehrzahl, es gibt Berichte, dass da Angebote gibt an die Signa, im Wesentlichen
ist es so, Handelsgeschäft, Immobiliengeschäft sind zwei getrennte Unternehmen, zwei getrennte
Schienen waren auch schon vorher getrennt, also vor dem Einstieg der Signa war das schon
getrennt, muss man dazusagen, es ist im Wahrheit ein versagenes Gesetzgebers, die haben in
der Corona-Zeit nicht dafür gesorgt, dass man sozusagen mit einer anderen Sache haften
muss, also dass man sozusagen mit den Immobilieneinnahmen haftet für die steuernachlässigsteueraufschübe,
die aus einem Handelsgeschäft entstehen, das heißt, einer Voraussicht nach ist das
Geld weg, aber es wird eben noch verhandelt, muss man dazusagen.
Das klingt so, es müssten wir uns unter Anführungszeichen bei der Regierung bedanken, dass da so viel
schief gelaufen ist.
Ja, also man muss schon sagen, in dieser Corona-Zeit sind ganz eilig Hilfsmusnahmen für die Wirtschaft
aufgesetzt worden, die sich heute in vielerlei Hinsicht rächen, nicht nur in dem Bereich,
man denkt gern die ganzen Koffergeschichten und in dem konkreten Fall hat man halt nicht
darauf geachtet, wenn man Hilfen, Steueraufschübe und so weiter vergibt, dass ein anderer Teil
von einem Konzern dafür haften sollte und so kann es halt sein, dass in dem Fall das Immobiliengeschäft
Gewinne macht beim Verkauf und das Handelsgeschäft Insolvent geht und der Steuerzahler die Rechnung
zahlt.
Und was man dazu wissen muss, wieder sprung zurück, zwei Jahre vor Corona im Jahr 2018,
der Verkauf an die Signa und hier hat die damalige türkisblaue Regierung massiv angeschoben.
Die wollten das, die haben öffentlich gejubelt über die österreichische Lösung, als es
gelungen ist.
Es gibt SMSen, die aus diesen ganzen Chatterferien bekannt sind, wo irgendwie der Thomas Schmidt
damals Generalsekretär im Finanzministerium schreibt, super Sache René, es ist gelungen
an dem Banco so in die Richtung, also der hat sich das sehr, sehr stark gemacht, dann
hat es funktioniert und einige Jahre später zahlen wir alle die Rechnung und das ergibt
halt alles zusammen, eine sehr ungünstige Optikgelinde gesagt.
Auch deshalb besteht die Opposition jetzt auf einen Kieler-Liner-Untersuchungsausschuss.
Wie wahrscheinlich ist es denn, dass so ein Untersuchungsausschuss tatsächlich stattfinden
wird und was könnte der bewirken?
Meines Wissens hat sich die SBO noch nicht festgelegt, die überlegen, dass nur die FBO
ist offenbar auch dafür, aber ob der wirklich zustande kommt, wird sich jetzt zeigen im
Herbst.
Untersuchungsausschüsse lösen auch viele öffentliche Debatten aus, die dann eine Weise zu neuen
Erkenntnissen führen, das ist ein bisschen eine Black Box, was bei so was rauskommt.
Aber ich würde tendenziell sagen, dass schon damit zu rechnen ist, dass einer kommt.
Das werden wir natürlich genau im Auge behalten.
Wir machen jetzt eine kurze Pause und sind gleich wieder zurück, dann sprechen wir unter
anderem über Bankers Geschicke in Deutschland und warum auch da nicht alles so rund läuft.
Wir sind gleich zurück.
Hörst du gern Musik?
Yes.
Und lustige Sprachnachrichten?
Yes.
Serien schaust du auch?
Yes.
Auch von unterwegs?
Yes.
Das verbraucht ganz schön viele Daten.
Yes.
Bei Yes gibt es jetzt statt 30 Gigabyte, voller 50 Gigabyte, um 9,99 Euro.
Was sagst du?
Yes.
Also, kein Stress.
Yes.
Kein Stress.
Yes.
Wie viel Geld macht eigentlich glücklich?
Werde ich mit Day Trading reich und ist jetzt der richtige Zeitpunkt, um in China zu investieren?
Das und mehr sehen wir uns in der neuen Staffel vom Standard-Podcast lohnt sich das an.
Wir, das sind Davina Brumbauer, Alexander Amon und Michael Wendisch.
Und gemeinsam mit Expertinnen und Experten fragen wir uns, wie ein Pyramidenspiel funktioniert,
was eigentlich ein Baby kostet und ob es sich lohnt, in eine Steueroase auszuwandern.
Lohnt sich das der Standard-Podcast über Geld?
Findet ihr jeden Dienstag auf allen gängigen Podcast-Plattformen.
Joseph Geb, René Benko ist ja nicht nur in Österreich als Unternehmensretter aufgetreten,
sondern auch in Deutschland.
Da hat er die Kaufhauskette K-Stadt Kaufhof übernommen.
Die Sanierung dieser Kaufhauskette ist in Deutschland aber nicht so gut gelungen wie angekönigt.
Was ist denn hier schief gelaufen?
Das ist eine Geschichte, die einige Parallelen aufweist zu Kickerliner.
Es ist auch eine grieselnde Handelskette, die Signabile gekauft hat, sanieren wollte
und heute gibt es Probleme damit.
Also in dem Fall war das so, K-Stadt und Kaufhof waren so die traditionellen westdeutschen Warnhäuser,
die in der Nachrichtzeit super funktioniert haben und dann immer schlechter funktioniert haben.
Im Jahr 2013 hat Benko zuerst K-Stadt gekauft, hat das dann später vereinen können,
mit Kaufhof zu Galeria, K-Stadt Kaufhof heißt das dann und wollte das sanieren,
wollte das wieder auf die Beine stellen und inzwischen gibt es einige staatliche Hilfsaktionen,
es gibt zwei Sanierungsverfahren, Rettungsversuche und zuletzt sind viele Filialschließungen
und der Abbau der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter angekündigt und da gibt es halt jetzt jede Menge Vorwürfe.
So auf die Art, warum ist das nicht gelungen und warum profitiert man sozusagen vom Staatsgeld,
wenn man dann die Leute auf die Straße setzt?
Ein bisschen eine ähnliche Geschichte wie in Österreich mit Gigaliner.
Ist denn dieses Projekt noch zu retten?
Ja, diese Verfahren laufen gerade, es ist auf jeden Fall viel böses Blut entstanden
und wir haben den Hubertus Heil interviewt, das ist der deutsche Arbeitsminister und Vizeschäft der SPD,
also von der Kanzlerpartei, also ein sehr, sehr wichtiger Politiker in Deutschland
und ich lese mal kurz vor, was der sagt über K-Stadt Kaufhof, der sagt,
es gibt höflich ausgedrückt einen ziemlichen Kroll über das Verhalten des Managements,
es ist bitter zu sehen, dass Beschäftigte die gute Arbeit leisten für krasse Managementfehler der Vergangenheit büßen müssen
und erhält es nicht für akzeptabel, dass selbst rentable Kaufhäuser geschlossen werden sollen.
Also das sagt der Minister über dieses Unternehmen und ich würde sagen, das ist schon recht aussagekräftig.
Auch hier werden Steuerzahler in die Rechnung tragen müssen, wie es aussieht.
Viele Jobs sind drauf gegangen.
Denkst du, nachdem was alles schief gelaufen ist in Deutschland,
Segner und René Benko haben es sich mit unserem Nachbarland verschärzt?
Das ist schwer zu sagen, weil es findet ja auch auf komplett unterschiedlichen Ebenen statt.
Also ob jetzt eine Startverwaltung so darauf hört, was die Regierung ganz oben in Berlin sagt,
es ist aus vielerlei Gründen sehr viel schwieriger geworden.
Eben weil das Handelsgeschäft viel schlechter funktioniert als man gehofft hat
und vielleicht derzeit noch wichtig aufgrund der ganzen Zinslage und der gesamtwirtschaftlichen Lage.
Und es ist definitiv schwer und definitiv stehen die Türen nicht mehr so weit offen wie vor fünf Jahren, sagen wir mal.
Baustelle Nummer vier ist laut euren Recherchen die Senior Sports United, Benkos Sportgeschäft.
Ich glaube, viele haben gar nicht gewusst, dass Benko auch eine Sportabteilung in seinem Imperium hat.
Wie mischt denn Benko in Sachen Sport mit?
Das wissen viele nicht, aber das zeigt eben wie ein riesengroßes Unternehmen dieser Konzern geworden ist.
Das ist der weltweit führende Sport e-Commerce-Händler laut Eigenangaben der Segner,
betreibt Online-Shops und kooperiert mit dem stationären Handel und notiert an der Börse von New York.
Also der Unternehmenssitz ist in Berlin, aber das Unternehmen ist quasi an der New Yorker Börse notiert.
Also es ist eigentlich, muss man sagen, riesig und hat auch große Probleme.
Was sagt denn der Markt aktuell?
Also laut dem Finanzbericht vom ersten Halbjahr 2022-23 gibt es da einen Nettoverlust von 180,5 Millionen Euro
und das Unternehmen selbst waren sogar vor einer möglichen Schließung, sollte bis Mai 2024 die laufenden Finanzierungen nicht verlängert werden.
Und auch der Aktienkurs ist massiv eingebrochen.
Also das Unternehmen war vor ein paar Jahren noch 3,2 Milliarden Dollar wert, sehr, sehr werthaltig
und ist heute noch 200 Millionen wert.
Das ist ein sogenannter Pennystock geworden und das zeigt, dass da ordentliche Probleme gibt
und dass auch dieser Teil des Handelsgeschäfts eigentlich, muss man sagen, nicht gut funktioniert.
Da haben sich also auch einige Anlegerinnen die Finger verbrannt.
Brennzlich wird es auch neben den wirtschaftlichen Problemen.
Die Banco hat durch die Ermittlungen rund um die österreichische Innenpolitik.
Es geht da um Verwicklungen mit Sebastian Kurz.
Kannst du noch mal für uns erklären, wie er da genau drin hängt?
Auf mehrere Arten, also Kurz und Banco haben ein gutes Verhältnis, das kann man, glaube ich, sagen.
Das Standard hat berichtet, dass eben Kurz und Banco gemeinsam auf Investoren-Suche waren
im Nahen Osten beim Staatsfonds von Abu Dhabi, das ist jetzt nicht verwerflich, aber es sagt halt was aus.
Es hat auch 2018 dieses Anschieben gegeben bei der Übernahme von Kickerleinern durch die Signer.
Also das zeigt, dass ein gewisses Verhältnis da ist.
Und brisant sind halt die Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionstaatsanwaltschaft,
wo Banco auch als Beschuldigter geführt wird.
Aber wir müssen wirklich ausdrücklich sagen, es gilt die Unschuldsvermutung.
Es basiert auf Behauptungen, die längst nicht bewiesen sind.
Da muss uns auch noch mal auf die Sprünge helfen, in welchem Fall genau wird René Banco als Beschuldigter geführt?
Also es geht da um den Thomas Schmidt, ehemaliger Generalsekretär im Finanzministerium und Kurzvertrauter,
der inzwischen eben mit den Behörden kooperiert.
Und der sagt halt, er ist sozusagen versuchterweise bestochen worden von der Signer.
Er hätte Signer generalbevollmächtigter werden können mit einem sehr hohen Gehalt
und im Gegenzug hätte er das Signer helfen sollen bei einer Steuerangelegenheit.
Das sagt er aus, aber es stimmt, wie gesagt, wissen wir nicht, sehr wichtig.
Aber in diese Richtung wird eben ermittelt.
Es hat auch im Zusammenhang damit zumindest eine Haustaussuchung im Umfeld des Signers gegeben.
Im Oktober 22 war das und ganz konkret ermittelt die WKSDA wegen Verdachtsaufbestechung
bzw. Bestechlichkeit und Missbrauchs der Anzgewalt gegen zwei Beschuldigte.
Das läuft jetzt.
Also auch da wird es noch etwas dauern, bis wir Klarheit haben.
Es gilt natürlich die Unschuldsvermutung.
Du hast es vorhin schon gesagt.
Bei unserer Serie zu René Banco in Inside Austria, da ist für mich sehr gut herausgekommen,
wie groß dieses Banco und Signer Imperium ist und aus wie vielen Subfirmen und Unterfirmen
und Nebenfirmen dieses Konstrukt besteht.
Fast wie ein Kartenhaus, das aufeinander getümmt wurde mit ganz vielen unterschiedlichen Säulen.
Bedeuten diese aktuellen vielen Probleme für Signer, dass dieses Kartenhaus ins Wanken geraten könnte
oder sogar zusammenbrechen könnte?
Das lässt sich von außen wirklich kaum sagen.
Es gibt natürlich immer Gerüchte und Beobachter, die sowas in die Richtung insinuieren.
Aber wie die wirtschaftliche Verfasstheit am Ende wirklich ist, wie eng und knapp es ist
und zwar noch mal ganz wichtig für viele Unternehmen aus dem Immobilienbereich,
nicht nur für die Signer, ob das wirklich jetzt kollabieren wird oder sich wieder da fangen wird,
wie schnell das gehen wird, das kann man sehr, sehr schlecht bewerten.
Denkst du, wird es in Zukunft auch in Österreich schwerer werden für René Banco
große Immobilienprojekte umzusetzen?
Ja, momentan stehen die Zeichen eher auf Rückzug im gesamten Markt.
Das werden tendenziell Immobilien verkauft.
So oder so, egal wie die Verbindungen zur Politik sind,
glaube ich, ist derzeit einfach nicht die Zeit für die große Expansion von einem Immobilienunternehmen.
Und in ein paar Jahren, wer weiß vielleicht, ist dann sozusagen diese Krise wieder überwunden.
Also das lässt sich vorläufig noch nicht sagen.
Wir dürfen gespannt sein, wie es mit den geschicken und missgeschicken des René Banco weitergeht.
Du und dein Wirtschaftsressort im Standard und auch wir bei Thema des Tages
werden sie natürlich weiter informieren, liebe Hörerinnen und Hörer.
Vielen Dank, Josef Geb, mal für diesen Einblick.
Ja, danke schön.
Und Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, bleiben jetzt am besten gleich dran.
Denk gleich geht es weiter mit unserem Meldungsüberblick.
Da sprechen wir unter anderem über neue Steuerentlastungen
und den fünften weltweiten Klima-Streik von Fridays for Future.
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Gleich geht es weiter. Wir sind gleich zurück.
Hörst du gern Musik?
Yes.
Und lustige Sprachnachrichten?
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Yes.
Auch von unterwegs?
Yes.
Das verbraucht ganz schön viel Daten.
Yes.
Bei Yes gibt es jetzt statt 30 Gigabyte volle 50 Gigabyte um 9,99 Euro.
Was sagst du?
Yes.
Also, kein Stress.
Yes.
Kein Stress.
Yes.
Gibt es außerirdisches Leben?
Haben Tiere ein Bewusstsein?
Können wir durch die Zeit reisen?
Es gibt so viele große Fragen, die uns Menschen seit Jahrtausenden beschäftigen.
Aber erst jetzt kann die Wissenschaft Antworten daraus liefern.
Oder neue Rätsel entdecken?
Ich bin Tanja Traxler.
Und ich bin David Renard.
Im Standard-Podcast Rätsel der Wissenschaft gehen wir großen Fragen der Menschheit auf die Spur.
Wir fragen Wissenschaftlerinnen, was in Schwarzen Löchern passiert,
wo die Aliens bleiben
und die Fusionskraftwerke
und wo die Mathematik an ihre Grenzen stößt.
Rätsel der Wissenschaft, jeden Mittwoch eine neue Folge.
Überall, wo es Podcast gibt.
Und hier ist, was Sie heute sonst noch wissen müssen.
Erstens.
In Österreich gingen heute Freitag tausende Menschen für den Klimaschutz auf die Straße
beim bereits fünften internationalen Klimastreik von Fridays for Future.
Von Bregenz bis Wien sind nicht nur Schülerinnen und Schüler auf die Straße gegangen,
auch Lehrpersonal und Erwachsene aus diversen Berufsgruppen waren dabei.
Ihre Hauptforderung richtet sich an ÖVP-Bundeskanzler Karl Nehammer.
Er solle umgehend einen nationalen Klimakatastrophengipfel einberufen.
Der Protest wurde von etlichen Organisationen, Künstlerinnen und Künstlern sowie Wissenschaftlern unterstützt.
Zweitens.
Die kalte Progression wurde in ihrer bisherigen Form ja im Jänner abgeschafft.
Die Steuerstufen werden jährlich mit der Inflation angepasst.
Womit verhindert werden soll, dass Gehaltserhöhungen von der nicht höheren Steuerstufe aufgesogen werden.
Allein im kommenden Jahr ersparen sich die Österreicherinnen und Österreicher dadurch 3,65 Milliarden Euro.
Zwei Drittel davon erhalten die Menschen automatisch zurück.
Ein Drittel wird für Härtefälle verwendet.
Dieses letzte Drittel soll diesmal bis in den Mittelstand hinein verteilt werden.
So können die Lohnverhandlungen schon jetzt etwas entspannt werden, da den Arbeitnehmerinnen schon allein dadurch mehr Geld übrig bleibt.
Und drittens.
Nach dem zurückgegebenen Fangoch bewegt ein weiterer Kunstraub die Kulturszene, allerdings ein historischer.
New Yorker Ermittler haben drei Kunstwerke von Egon Schiele in amerikanischen Museen beschlagnahmen lassen.
Es bestehe demnach hinreichender Grund zur Annahme, dass die Bilder, die im 1941 im KZ umgekommenen jüdischen Kunstsammler Fritz Grünbaum von den Nazis gestohlen wurden.
Der Staatsanwaltschaft zufolge würden die Werke drei Erben von Grünbaum zustehen, berichtet die New York Times.
Und zum Schluss noch ein Hörtipp bei unserem Schwester-Podcast Inside Austria.
Er scheint morgen Samstag schon die dritte Folge der Serie über Herbert Kickel.
Es geht darum, wie das Mastermind der FPÖ zum Innenminister in der Regierung von Sebastian Kurz wurde und wie Kickel an den Geheimdienst umbauen wollte.
Unbedingt anhören. Morgen Samstag überall, wo es Podcast gibt.
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An dieser Folge mitgearbeitet hat Antonia Raut. Ich bin Schold Wilhelm.
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Der Immobilienmogul kommt nicht aus den Negativschlagzeilen. Nicht zuletzt, weil für zwei große Pleiten die Steuerzahler blechen müssen
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