Echo der Zeit: Die Brände in Kanada verzehnfachen sich an einem Tag

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) 8/20/23 - 28m - PDF Transcript

SRF Audio.

Radio SRF, Echo der Zeit mit Christina Scheidecker.

Unsere Schauplätze an diesem 20. August.

Kanada, wo die Behörden bei der Bekämpfung der massiven Waldbrände

an ihre Grenzen gelangen.

Wir haben in einer Nacht die Arbeit von 100 Jahren gemacht,

sagt etwa dieser Feuerwehrchef.

China, wo die großen Immobilienkonzerne ins Straucheln geraten,

mit Folgen für die gesamte Wirtschaft.

Syrien, wo die Währung über die letzten Monate stark an Wert

verloren hat, die Regierung gibt Gegensteuer,

doch die Maßnahmen sind umstritten.

Und Benedik, wo Massentourismus und Klimawandel

das Weltkultur verwendet.

Die Reportage aus der Lagunenstadt hier.

Im Echo der Zeit.

Zu den Nachrichten jetzt zuerst.

Die Ukraine erhält erstmals westliche Kampfflugzeuge.

Die Niederlande und Dänemark werden Kampfflugzeuge

des Typs F-16 an die Ukraine liefern.

Corinna Heinzmann.

Seit Monaten bittet der ukrainische Präsident Volodymy Zelencki

westliche Staaten um moderne Kampfflugzeuge.

Das ist der erste Mal,

dass die britische Präsident Volodymy Zelencki

westliche Staaten um moderne Kampfflugzeuge.

Nun hat er die Zusage vom niederländischen

Regierungschef Marc Rütze erhalten.

F-16 Kampfflugzeuge werden geliefert,

sobald die Piloten geschult und auch die Infrastruktur

für die Wartung der Flieger bereit ist.

Auch Dänemark sagte der Lieferung zu.

Vor wenigen Tagen hatte US-Präsident Joe Biden

seinen Einverständnis gegeben,

dass amerikanische F-16-Flieger an die Ukraine geliefert werden.

Zelenck genannte den Entscheid historisch.

Das werde die Luftverteidigung der Ukraine stärken.

Zurzeit ist die russische Luftwaffe der ukrainischen überlegen.

Fachpersonen rechnen damit,

dass die Kampfflugzeuge erst in einigen Monaten

in der Ukraine eingesetzt werden können.

Die erste russische Mondmission seit fast 50 Jahren

ist gescheitert.

Die Sonde Luna 25 sei auf der Mondoberfläche aufgeschlagen

und habe aufgehört zu existieren,

teilte die russische Raumfahrtbehörde mit.

Geplant war, dass die russische Sonde Morgen auf dem Mond landet.

Gestern hat die Raumfahrtbehörde

einen unerwartenden Zwischenfall gemeldet.

Weshalb die Sonde abgestürzt ist, ist nicht klar.

Die Behörde spricht lediglich von einer außerplanmäßigen Situation.

Die Raumsonde Luna 25 ist Teil des russischen Mondprogramms.

Russland will auf dem Mond bis 2040

eine eigene Raumstation einrichten.

Auf der spanischen Insel Tenerife sind die Waldbrände

weiter außer Kontrolle.

Der Brand habe eine Fläche von mehr als 100 Quadratkilometern erfasst,

sagte der Regierungschef der kanarischen Insel.

Er sagte auch, dass der Brand absichtlich gelegt worden sei.

Die Situation habe sich über die Nacht etwas verbessert,

da es geregnet habe.

Etwa 12.000 Menschen mussten wegen der Brände im Norden von Tenerife

ihre Häuser verlassen.

Rund drei Wochen nach dem Militärpochin Niger

hat der selbst eine Antemachthaber angekündigt,

er wolle eine Übergangsregierung schaffen.

Ziel sei es, zur Demokratie zurückzukehren,

sagte General Gianni in einer Rede im staatlichen Fernsehen.

Innerhalb der nächsten 30 Tage soll er nun definiert werden,

nach welchen Grundsätzen sich die Übergangsregierung richten soll.

Diese soll zu dem höchstens drei Jahre lang im Amt bleiben.

Wenige Stunde vor dieser Ankündigung war eine Delegation

der Westafrikanischen Staaten-Gemeinschaft Ekovassinigère

für Gespräche mit den Putschisten.

In die Schweiz, in zwei Kantonen,

kam es am Wochenende zu Rettungseinsätzen

wegen defekten Bergbahnen.

In Berner Oberland steht die Standseilbahn

auf den Niesen seit gestern Abend still.

Grund ist laut den Betreibern ein technischer Defekt.

Rund 140 Gäste mussten letzte Nacht

per Helikopter vom Berg geflogen werden.

Warn die Niesenwarn wieder fährt, ist derzeit noch unklar.

Und im Kanton Schweiz ist die Gondelbahn Sattel-Mostlberg-Effekt.

30 bis 40 Personen steckten heute Mittag

für eineinhalb Stunden in den Gondeln fest.

Danach konnten die Passagiere in die Bergstation gefahren

und medizinisch untersucht werden, wie die Betreiber mitteilen.

Die Gondelbahn Sattel-Mostlberg ist aktuell außer Betrieb.

Zum Sportereignis des Tages.

Spaniens Fußballerinnen gewinnen die Weltmeisterschaft

in Australien und Neusieland.

Sie bezwingen im Final England mit 1-0.

Lionel Mattmüller.

Es dauerte rund 10 Minuten,

bis Spanien das geliebte Kurzpassspiel aufziehen konnte.

Zuvor noch von aufsäßigen Engländerinnen sehr früh gestört,

konnten sie dann aber den Ball halten

und sich immer wieder gefährliche Szenen herausspielen.

Selbst nur in wenigen Momenten wirklich gefährdet,

wie beispielsweise bei einem Lartenschuss Englans nach 15 Minuten,

hatte Spanien nicht nur mehr Ballbesitz,

sondern auch mehr uns die besseren Möglichkeiten

als die Engländerinnen.

Und sie nutzten eine dieser Möglichkeiten in der 29. Minute.

Olga Carmona wurde auf der linken Seite alleine gelassen,

angespielt und sie traf zum Verdienten 1-0.

Die Spanierinnen sind die verdienten Weltmeisterinnen.

Sie glänzten zwar selten, aber nur in einem Spiel in der Gruppenphase

hatten sie das Geschehen nicht unter Kontrolle.

Spanien liebt das Spiel mit vielen Pässen, mit viel Ballbesitz.

Sie lassen die Gegnerinnen laufen.

Von dieser Spielweise wich Spanien nie ab.

Und mit dieser Spielweise holte Spaniens Frau Nationalteam

zum ersten Mal in der Geschichte den WM-Titel.

Keine Abkühlung in Sicht bei den Wetterprognosen, Corinna Heinzmann.

Heute Abend und auch morgen ist es meist sonnig und schwül heiß,

bei 32 bis 36 Grad.

Kanada durchlebt derzeit die schlimmste Waldbrandsaison

seit Beginn der Aufzeichnungen.

Bereits sind 140.000 Quadratkilometer Wald abgebrannt,

eine Fläche fast dreieinhalbmal so groß wie die Schweiz.

Besonders dramatisch ist die Situation im Westen des Landes

in British Columbia.

Zehntausende mussten dort ihre Häuser verlassen.

Die Provinz hat am Freitag den Notstand verhängt.

Feuerwehrleute versuchen verzweifelt,

die Flammen von bewohntem Gebiet fernzuhalten.

Ein Ende der Brände ist nicht in Sicht.

Nordamerika-Korrespondent Andrea Christen.

Kanadas Waldbrände ziehen sich durch das ganze Land,

praktisch von einer Küste zu anderen.

Im Moment sind es über 1.000 Brände.

Rund 660 davon gelten als Außerkontrolle.

Allein in British Columbia wüten hunderte Feuer

und David E. B., Regierungschef der Provinz,

hat den Notstand ausgerufen.

Damit hatten wir raschen Zugang zu allen Mitteln,

die wir brauchen, um auf diese Situation zu reagieren,

um unsere Gemeinden zu unterstützen, die Familien

und die mutigen Feuerwehrleute, die in den Wäldern

gegen die Feuer kämpfen.

Besonders dramatisch ist die Situation im Okanagan Valley.

Ein lang gezogener See zieht sich durch das Tal

etwa 250 km nordöstlich von Vancouver.

Das Tal ist berühmt für seinen Weinbau.

Rund 360.000 Menschen leben dort.

Auf eindrücklichen Bildern war zu sehen,

dass die Feuerwand über einen Hügel

den Städten West-Colona und Cologne ernährt.

Viele Häuser seien bereits abgebrannt,

heißt es von den Behörden.

Und die Feuerwehr kämpfe verzweifelt gegen die Flammen.

Die Feuerwehr habe in einer Nacht die Arbeit

von 100 Jahren geleistet,

erklärte der lokale Feuerwehrchef Jason Broland.

Die Situation in British Columbia

hat sich in den letzten Tagen rasch verschlimmert.

Die Menschen zünden sich neue Feuer.

In Cologne und anderswo wurden mehr als 35.000 Menschen

aufgefordert, ihr Zuhause zu verlassen.

Und weit über 1.000 km weiter im Norden,

im Nordwest-Teritorium,

wurde eine ganze Stadt evakuiert.

Yellowknife, die einzige Stadt in diesem fast

menschenleeren Teil Kanadas.

Um die 20.000 Menschen wurden ausgeflogen

oder wagten die stundenlange Fahrt auf der einzigen Straße,

die mitten durch das Brandgebiet führt.

Die evakuierten beschreibenden Szenen wie aus einem Kriegsgebiet.

Eine lange Autokolonne mitten durch apokalyptische Szenen.

Erlen Gofenko, der aus der Stadt fuhr,

sprach mit dem Sender CBC.

Wir sahen die Rauchsoilen von zwei Feuern,

die sich auf Yellowknife zubewegten.

Sieben Wasserflugzeuge, alle in einer Reihe,

um die Feuer aufzuhalten.

Es ist alles sehr emotional.

Bislang hat das Feuer Yellowknife noch nicht erreicht.

Doch die Stadt und ganz Kanada sind noch nicht über den Berg.

Die Brände dürften noch Wochen und Monate lang andauern.

Kanada musste längst die Hilfe von Feuerwehrleuten

aus dem Ausland anfordern.

Es ist eine beispiellose Brandsaison,

verschlimmert durch Trockenheit, Wind und hohe Temperaturen.

Experten erklären, der Klimawandel sei mitverantwortlich.

Weshalb Brandperioden wie diese häufiger werden könnten.

Das ist das Echo der Zeit auf Radio SRF.

Bei uns im Fokus gleich die Immobilienkrise in China.

Der Währungsverfall in Syrien

und Lösungsansätze,

um Venedig vor den Folgen des Massentourismus zu schützen.

Die Nachricht hat vor wenigen Tagen aufhorchen lassen.

Evergrand, eine der größten Immobilienfirmen Chinas,

hat in den USA Zahlungsunfähigkeit angemeldet.

Das Unternehmen hatte Schulden

von über 300 Milliarden Dollar angehäuft.

Auch ein anderer chinesischer Immobilienkonzern, Country Garden,

stürzte diese Woche an der Börse ab,

nachdem er zwei Zahlungsfristen für Anleihen verstreichen konnte.

Es scheint ordentlich zu Kriseln im chinesischen Immobiliensektor.

Was ist da los?

Das habe ich China-Korrespondent Samuel Emch gefragt.

Das ist Ausdruck der andauenden Krise

im chinesischen Immobiliensektor.

Seit die Regierung vor rund drei Jahren

Maßnahmenangriff um der Spekulation in diesem Sektor

entgegenzuwirken, sind unzählige

überschuldete Immobilienentwickler in China Bankrat gegangen.

Evergrand machte bereits 2021 weltweit Schlagzeilen

mit seinen Schuldenproblemen,

weil es sich hier um einen der größten,

wenn nicht den größten Immobilienentwickler in China handelt,

die Geschehnisse diese Woche in den USA bezüglich Evergrand zum Beispiel,

das ist ein Schritt weiter der Bewältigung

dieser andauenden Schuldenkrise im Immobiliensektor in China.

Warum haben denn die Interventionen der Regierung

überhaupt dazu geführt, dass diese Immobilienfirmen

in China ins Straucheln geraten sind?

Die Vorschriften haben den Firmen vorgeschrieben,

dass sie eine gewisse Liquidität halten müssen,

dass sie sich nicht nur über Schulden finanzieren können.

Und das hat dann eben zur Krise geführt,

dass gewisse Firmen oder sehr viele dieser Immobilienentwickler

nicht genug Geld zur Verfügung hatten,

um ihre Projekte voranzutreiben

oder eben auch um Schuldzinsen zu bezahlen.

Welche Bedeutung hat die Immobilienbranche in China?

Das ist sehr wichtig.

Ökonominnen und Ökonomen sagen, es sei die wichtigste Branche

und die beziehen sich dann zum Beispiel darauf,

dass dieser Sektor noch jetzt in der Krise

ein Viertel der wirtschaftlichen Aktivitäten ausmacht in China.

Vor der Krise war es gar noch mehr.

Viele Chinesinnen und Chinesen haben auch ihr Erspartes

oder einen großen Teil ihres Ersparten

in Wohnungen, in Häuser investiert,

weil das seine gute positive Anlage war,

die stets an Wert gewonnen hat,

bis es eben zur Krise gekommen ist.

Schätzungen gehen davon aus,

dass 70% des Ersparten da in Häuser und Wohnungen investiert wurden.

Und was heißt das nun für die chinesische Wirtschaft,

wenn dieser wichtige Wirtschaftszweig in der Krise ist?

Besteht da auch Ansteckungsgefahr für andere Bereiche?

Es hat Auswirkungen auf andere Bereiche,

zum Beispiel natürlich auf die Baubranche,

die weniger Aufträge hat.

Es hat aber auch Auswirkungen auf die Nachfrage

nach Stahl, Beton, anderen Baumaterialien.

Und wenn weniger Wohnungen und Häuser gekauft und gebaut werden,

dann braucht es auch weniger Kühlschränke,

Herdplatten, Sofa, um diese Wohnungen einzurichten.

Das heißt, das drückt dann auf die Nachfrage

solcher Konsumgüter.

Und das wiederum drückt dann auf den Preis bei diesen Gütern.

Stichwort Deflation.

Also, dass die Preise zurückgegangen sind.

Ökonomin und Ökonomen verweisen aber auch auf einen psychologischen Effekt,

den diese Krise hat in der Immobilienbranche.

Chinesinnen und Chinesen haben das Gefühl,

dass ihr Vermögen eben an Wert verliert.

Und deshalb werden sie auch zurückhaltende beim Konsum.

Und diese Krise im Immobiliensektor dient also auch

bis zu einem gewissen Grad als Erklärung,

weshalb der Konsum so verhalten ist in China derzeit.

Da liegt also einiges im Argen.

Was macht denn die Regierung, um dieser Krise entgegenzuwirken?

Mit Blick auf die Immobilienbranche, da wurden in den letzten Monaten

mehrere Maßnahmen ergriffen.

Dabei geht es vor allem darum, den krisenden Konzernen

Liquidität zu verschaffen.

Also, dass sie zum einen zum Beispiel ihre Schuldzinsen zahlen können.

Aber vor allem auch, dass sie Bauprojekte weitertreiben

und abschließen können.

Also Wohnungen und Häuser, die bereits verkauft wurden

an Chinesinnen und Chinesen,

dass die fertig gebaut und übergeben werden können.

Zudem wurden eben die Zinsen gesenkt

und so versucht die Zentralbank hier die Wirtschaft zu stützen.

Was heißt denn das alles für die Bevölkerung?

Inwiefern ist diese Krise im Alltag zu spüren?

Also ich kann jetzt vor allem aus meiner Perspektive sprechen

aus der Wirtschaftsmetropole Shanghai,

was ich hier höre und was ich von anderen Wirtschaftszentren

im Land mitbekommen habe.

Die Leute hier, die sprechen effektiv, zum Beispiel von einer Krise.

Und man sieht das auch beim Konsum, würde ich sagen.

Also zum Beispiel, wenn trendige Restaurants,

die sonst immer ausgebucht sind,

an einem Samstagabend immer noch freie Tische haben

oder wenn man in verschiedene Shoppingcenter geht,

dann sieht es dann hier und da so aus,

dass sie mehr Geschoss die Ladenflächen zwar besetzt sind.

Aber sobald man in den zweiten, dritten Stock geht,

sieht man leere Flächen, Läden, die schließen.

Chinas Wirtschaft ist auch stark verbunden

mit den internationalen Märkten.

Was heißt das für die globale Wirtschaft,

wenn China ins Straucheln gerät?

China ist ein Abnehmer, ein wichtiger Abnehmer

von hochtechnologischen Geräten und Maschinen

aus Europa, aus anderen asiatischen Staaten,

aber auch aus den USA.

Entsprechend hofft man natürlich,

dass China nicht in eine langfristige Krise fällt

und vor allem, dass China einen Weg findet,

diese Immobilienkrise, die so große Auswirkungen

auf andere Sektoren hat, zu bewältigen.

Unser Korrespondent in Shanghai Samuel Emch.

Nicht nur die chinesische Wirtschaft steckt in einer Krise,

gleiches gilt für Syrien.

Seit über 10 Jahren herrscht Bürgerkrieg im Land,

das Erdbeben letzten Februar hat große Zerstörungen angerichtet.

Und nun kommt noch ein rasanter Währungsverfall hinzu.

Das syrische Pfund hat in weniger Monaten

die Hälfte an Wert verloren.

Die Regierung von Bashar al-Assad will Gegensteuer geben.

Sie hat die Löhne und Pensionsgelder von Staatsangestellten verdoppelt.

Das dürfte aber nur wenig bringen,

zeigt der Beitrag von Naust-Korrespondent Thomas Gutherson.

Drastisch Gegensteuer geben muss nur,

wer mächtig vom Kurs abgekommen ist.

So auch der syrische Präsident Bashar al-Assad.

In einer Botschaft ans Volk teilt er diese Woche mit,

das Gehalt von syrischen Funktionären

und militärangehörigen gleich zu verdoppeln.

Das klingt verheißungsvoll,

ist aber nur ein Tropfen auf den heißen Stein,

sagt Joseph Daher, der an der Universität Lausanne unterrichtet

und über syrische Wirtschaft publiziert.

Cela ne suffi en aucun cas,

a souvenir au besoin des familles syriens

qui font face à une augmentation du coup de la vie

absolument énorm.

Die Lebensmittelkosten seien in Syrien

in den Kriegsjahren enorm gestiegen, sagt Daher.

Viele Landwirtschaftsprodukte sind teurer geworden,

weil wegen des Bürgerkrieges weniger angebaut werden kann.

Deshalb muss das Land mehr und mehr

zu hohen Preisen importieren.

Dazu kommt, dass die Regierung nach und nach

Fördergelder streicht, um der Staatsdefizit zu verringen.

So wurden zeitgleich mit den Lohnerhöhungen

die Subventionen für Heizöl halbiert

und jene für Benzin gar ganz gestrichen.

Daher ist überzeugt, die Lohnerhöhungen

werden sich in wenigen Monaten in nichts auflösen.

Zudem seien die beiden Maßnahmen unausgewogen.

Von der Lohnerhöhung profitieren nur Staatsangestellte,

alle jene aber den privaten Sektorarbeiteten

oder informell Geld verdienten profitierten nicht.

Sie begeben aber gleichermaßen die Subventionskürzungen zu spüren.

Das haben weitreichende Konsequenzen

für die ohnehin schon schwer angeschlagene syrische Wirtschaft.

Die Leute können sich mehr an ihren Arbeit machen,

weil die Kosten des Transportes

einen großen Teil des saläres menschlichen.

Menschen werden sich nicht mehr das Sammeltaxi leisten können,

um zur Arbeit zu gehen.

Denn die privaten Taxiunternehmen reichen die Benzinpreiserhöhung

direkt an die Fahrgäste weiter.

Wer nicht zur Arbeit gehen kann, erhält keinen Lohn.

Was von der Wirtschaft noch übrig geblieben ist in Syrien,

droht nun ganz zu kollabieren.

Das sieht auch der syrische Okonom Karamshar so.

Er erforscht am New Lines-Institut in Washington

und sieht noch weit negativer Erfolgen

wegen der angekündigten Lohnerhöhung.

Der öffentliche Sektor spiele eine wichtige Rolle

in der syrischen Wirtschaft.

Hörerlöhne für Staatsangestellte bedeute,

dass plötzlich mehr Geld im Umlauf ist.

Das wiederum werde die Produkte verteuern

und die Inflation weiter antreiben.

Die syrische Währung hat allein im letzten halben Jahr

die Hälfte des Wertes verloren.

Während man Anfang Jahr noch 7.000 syrische Pfund

für ein Dollar bezahlte, sind es nun über 15.000 Pfund.

Und es gebe keine Anzeichen,

dass die Währung nicht noch weiterfallen werde,

sagt der syrische Wirtschaftsexperte.

Die Regierung druckte munter weiter Geld,

um seine Schulden zu tilgen.

Die Abwärtsspirale droht, weiter zu drehen in Syrien.

Auf Hilfe vom Ausland,

auch von den eben erst zurückgewonnen Freunden

der Arabischen Liga,

darf das Land wohl nicht hoffen.

Aufgrund der internationalen Sanktionen gegenüber Syrien.

Einzige Anlaufstelle wäre der Iran,

doch dies würde die Abhängigkeit zuvor verhindern.

Wirtschaftlich, aber auch politisch gegenüber Iran erhöhen.

Die UNESCO droht damit,

venedig auf die Liste des bedrohten Weltkulturerbes zu setzen.

Wenn das geschieht,

könnte die Lagunenstadt den Status als Weltkulturerbe verlieren.

Ein massiver Imageverlust.

Die Diskussion wird nicht zum ersten Mal geführt.

2021 konnte venedig den Schritt verhindern,

indem die großen Kreuzfahrtschiffenverbot

in das Stadtzentrum einzulaufen.

Doch die UNO-Organisation fürchtet nach wie vor irreversible Schäden

durch den Bauboom auf dem nahen Festland,

den Klimawandel und den Massentourismus.

Sie kritisiert, Zitat,

keinen nennenswerten Fortschritte bei der Bewältigung der Probleme.

Aus venedig Peter Vögerli.

Venedig im August.

Wir wollen unbedingt, dass wir in dieses heiße Land fahren.

Anstrengend, aber sehr schön.

Ja, und sehr heiß.

Selber Schuld, möchte man sagen.

Denn in der Hochsaison

besuchen über 100.000 Menschen täglich die Lagunenstadt,

bei Solid über 30 Grad.

Pro Jahr insgesamt etwa 28 Millionen.

Gleichzeitig schrumpft die einheimische Bevölkerung dramatisch.

In den 1950er und 60er lebten noch 150.000 Einheimische in der Lagunenstadt.

Heute ist es noch ein Drittel, vor allem ältere.

Nach einer Studie der Venetianer Universität Gafoskari

sollte aber auf einen Einwohner höchstens ein Tourist kommen.

In Realität sind es fast doppelt so viele täglich.

Mit diesem Tourismus kann man nicht mehr leben,

sagt dieser Weinhändler.

Und seine Frau klagt,

vermietet werde nur noch für Touristen zu exorbitanten Preisen.

Doch Venedig lebt vom Tourismus.

3 Milliarden Euro generiert er jedes Jahr,

weiß Claudio Scarpa, Präsident der Hoteliervereinigung.

Nel Arco dell'Anno,

il Tourismo a Venezia, fattura 3 Milliarden Euro.

Una cifra molto consistente.

Doch der Preis ist zu hoch.

Das soziale Gefüge der Stadt gerät aus dem Gleichgewicht.

Das zeigt sich schon im Kleinen.

Wenn ich arbeiten gehen muss,

kann ich nicht auf ein Vaporetto,

ein Schiff des öffentlichen Nahverkehrswarten,

mit 200 Touristen vor mir in der Schlange.

Klagt dieser Venetianer.

Die Stadt wird zum Disneyland.

Das Problem allerdings ist nicht neu.

Touristidaculo,

sagt der Venetianer Alberto D'Amica,

schon in den 1960ern.

Wie Venedig vor den Touristen retten.

Die UNESCO schlägt Alarm.

Im Gespräch seitens der Stadt ist ein Ticketsystem,

das aber einer gewissen Obergrenze zum Tragen kommen soll.

Tagestouristen sollen andere Häfen um Venedig nutzen

als die Einheimischen und Besucher, die in der Stadt übernachten.

Die lokale Bevölkerung soll Parkplätze am Festland erhalten,

Maßnahmen, um sie zum Bleiben zu bewegen.

Die Gebäude sollen an das 21. Jahrhundert angepasst werden.

Denn die Menschen wollten nicht,

wie zu Zeiten Casanovas leben, sagt Scarpa.

Die Venetianer wollen nicht in den 1700 Jahren leben,

wie die Casanovas.

Sie sind die Menschen des 21. Jahrhunderts,

die die 21. Jahrhunderten exigen.

Doch die Vorschläge sind nicht neu und bloß Symptomekämpfung.

Die UNESCO verurteilt sie als ungenügend

und kritisiert einerseits den Hochhausausbau

für den Tourismus am Stadtrand.

Und andererseits, dass die Bausubstanz in der Innenstadt gefährdet sei,

dass das Stadtgebiet verfallen lassen werde.

Dazu kämen die Gefahren durch den Klimawandel.

Auf die Kritik der UNESCO reagiert

der Präsident der Hoteliervereinigung Claudio Scarpa gereizt.

Wir sind auch ohne UNESCO Weltkulturerbe.

Wir haben nicht den UNESCO gebraucht,

um den UNESCO-Piatrimonium umzusetzen.

Wir sind in der Mitte der Menschen.

In Venedig haben wir viel für die Nachhaltigkeit getan,

gerade in Umweltfragen.

Seit 2021 dürfen die großen Kreuzfahrtschiffe

nicht mehr bis ins Zentrum der Stadt vordringen,

denn der Wellenschlag beschädigt die Gebäude nachhaltig.

Und seit dem gleichen Jahr ist das Sperrwerk Mose

mit beweglichen Fluttoren in der Lagune im Betrieb.

Doch das Problem der sterbenen Fauna und Flora durch die Industrie

und die tiefen Schifffahrtskanäle, die quer durch die Lagune führen,

wird dadurch nicht gelöst.

Und der steigende Meeresspiegel,

die Worst Case-Szenarienrechnung mit bis zu einem Meter

bis Ende des Jahrhunderts,

werde zufolge haben,

dass die Fluttore dann zumal 260 Mal pro Jahr geschlossen werden müssten,

wann Luana Zanella, Venetianerin,

Abgeordnete der Grünen im Parlament in Rom

und Aktivistin für Venedig.

Mose, Sie dovrebe alzare 260-Volte al lanno.

Wenn das geschieht, haben wir keine Liste.

Wenn das geschieht, haben wir keine lebende Lagune mehr,

sondern bloß einen Teich.

Und wenn du alzare Mose, quasi jeden Tag,

anstatt einer Lagune, was du hast,

dann ist es ein Ostern.

Denn die Lagune lebt von den Gezeiten des Meeres.

Zanella fordert nachhaltige große Lösungen,

zum Beispiel, dass die Kreuzfahrtschiffe

außerhalb der Lagune ankarten,

das wäre in nicht allzu großer Distanz

vom historischen Zentrum machbar.

Und sie will eine nationale Gesetzgebung,

was den Tourismus betrifft.

Denn nicht nur Venedig, sondern zahlreiche Städte

wie Rom und Florenz leiden enorm durch den Massentourismus.

Peter Vökerli.

Zum Abschluss der Echerwoche

der Blick voraus auf die nächste.

Und da geht es unter anderem um die Bricksstaaten,

also Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika,

die ab Dienstag zu einem Gipfel zusammenkommen.

Ein Treffen mit großer Bedeutung für die internationale Politik,

denn die Bricksgruppe hat sich zu einem Rivalen

der G7-Staaten entwickelt.

Und dann blicken wir nach Odessa.

Perle am Schwarzen Meer wird die ukrainische Stadt auch genannt.

Die Altstadt ist ein Touristenmagnet.

Eigentlich, denn die Kriegsrealität ist eine andere.

Immer wieder greift die russische Armee Odessa mit Raketen an.

Wir wollen wissen, wie gehen die Bewohnerinnen und Bewohner

Odessas mit der Situation um.

Das war das Echo der Zeit mit Redaktionsschluss um 18.27 Uhr.

Verantwortlich für die Sendung Massimo Agustinis,

für die Nachrichten Jan Grübler am Mikrofon Christina Scheidecker.

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Themen dieser Sendung:
(06:08) Die Brandfläche in Kanada verzehnfacht sich innerhalb eines Tages
(10:09) Chinas Wirtschaftsmotor gerät immer mehr ins Stottern
(16:23) Syriens Währung zerfällt dramatisch
(20:43) Unesco droht Venedig mit unliebsamem Label