Thema des Tages: Die Angst vor Putins Weltkrieg

DER STANDARD DER STANDARD 9/20/23 - Episode Page - 28m - PDF Transcript

Diese Podcast wird unterstützt von Go Green Energy.

Ich bin Joel Wilhelm, das ist Thema des Tages, der Nachrichten-Podcast vom Standard.

Am Dienstag trat Ukraine's Präsident Volodomir Zelensky vor die UN-Generalversammlung.

Seine Message, Russland nutze für seinen Angriffskrieg alle Wege, um die Ukraine und die internationale Gemeinschaft zu erpressen.

Russia is launching the food prices as weapons. Kremlin weaponized oil and gas to weaken the leaders of other countries. Tens of thousands of children kidnapped by Russia and later deported.

Lebensmittelverknappung, Druck auf die weltweite Energieversorgung, die Entführung 10.000 der Kinder. Das alles sei erst der Anfang einer Eskalationsspirale.

When hatred is weaponized against one nation, it never stops there. Each decade Russia starts a new war.

Würde Russland in der Ukraine nicht besiegt werden, folge schon bald die nächste Invasion.

Wie real dieses Bedrohungsszenario ist, darüber sprechen wir heute. Und darüber, ob es für Putin noch einen Weg zurückgibt.

Hi, wie geht's dir?

Super eigentlich, sehr, sehr gut, aber halt kaum Schlaf. Und diese sechs Stunden bedeuten halt, dass man immer in der Nacht dann Aufträge bekommt und die lese ich dann und dann kann ich nicht mehr schlafen.

Soll ich fast ein schlechtes Titel ist?

Ja, mit dir mal zäh sparen. Alles gut.

Ich bin nicht beruhigt. Ich würde sagen, wir legen gleich los, dann halte dich nicht länger auf.

Passt, legen wir los. Schalt, alles gut.

Passt, ich starte die Aufnahme, läuft.

Florian Niedendorfer, du bist Auslandsredakteur beim Standard und für uns bei der UN-Generalversammlung in New York.

Für uns einen in diese Welt, wie muss man sich das vorstellen?

Man kann sich es vor allem als ganz großes Chaos in der Stadt vorstellen.

Ich habe mir sagen lassen, die New Yorkerinnen und New Yorker hassen diese Woche der Generalversammlung, weil einfach Halbmann hätten abgesperrt.

Vor allem, wenn schon beiden der US-Präsident in der Stadt ist, ist kaum ein Durchkommen.

Es sind in allen Hotels rund um das Unuhauptquartier, das ungefähr 300 Meter Luftlinie von mir entfernt am East River sich befindet,

Delegationen untergebracht in meinem Hotel unter anderem der kanadische Premierminister Justin Judo

und die Polizeipräsenz ist wirklich massiv jetzt hier, rund um die Unuzentrale.

Man hört den Verkehr im Hintergrund, aber für uns hast du dich durchgewunden durch diesen Verkehr

und durch die Kolonnen an offiziellen Delegationen.

Mit großer Spannung erwartet wurde die Rede vom ukrainischen Präsidenten von Lodomir Zelenski,

der sich da vor 150 Delegierten der UN-Generalversammlung aufgestellt hat, um über die Situation in der Ukraine zu reden.

Wie war das? Welchen Eindruck hat er auf dich gemacht?

Er war, ich glaube, der 9. auf der Liste der Staats- und Regierungschefs, die gestern ihren Auftritt hatten.

Die Spannung war dann doch groß. Vor ihm sprach unter anderem der Präsident von Turkmenistan ein übler Diktator,

da waren wir dann alle froh, als der das Podium wieder verlassen hatte.

Zelenski und seine Delegationen sind ja schon rein durch ihre Optik hervorgestochen,

aus der Myriade an blauen und schwarzen Anzügen, die da im Sitzungsaal zugegen waren und ein paar Kleider waren auch darunter.

Er wurde schon auf der Rolltreppe mit Schulterklopfern bedacht.

Leute wollten ihm die Hand schütteln.

Es war ganz klar, dass ein Großteil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der UN-Vollversammlung ihm

durchaus Sympathie entgegenbringen und seinen Kampf gegen die russische Invasion unterstützen.

Wie klar oder wie direkt, die das tun, war natürlich die Frage, denn nicht alle der 150 Politikerinnen und Politiker im Saal

unterstützen die Ukraine so stark wie es zum Beispiel die USA oder die EU-Staaten tun.

Viele, vor allem globalen Süden, sind zwar vermutlich gegen den russischen Angriffskrieg,

wollen sich aber nicht klar deklarieren, oft aus eigenen Interessen,

wollen sie nicht alle Bande zu Russland abbrechen.

Teils geht es da auch um eigene Agenda-Punkte, etwa vom prassidianischen Präsidenten,

für den zum Beispiel der Ruf nach mehr Entwicklungshilfe, nach wirtschaftlicher Entwicklung,

nach dem Kampf gegen die Klimakatastrophe.

Ganz einfach wichtiger ist, als der ukrainische Kampf gegen die russische Invasion.

Da hört man heraus, es stand für Zelensky sehr viel auf dem Spiel bei dieser Rede.

Wie hat er denn um internationale Unterstützung für die Ukraine gebeten?

Wie hat er das gemacht? Wie hat er das argumentiert?

Zelensky hat ganz stark versucht, die Länder des globalen Südens in sein Boot zu holen,

eben in dem er von einer Gemeinsamen Bedrohung der ganzen Welt durch Russland,

durch die russischen Terroristen wie Ersene, gesprochen hat.

Er hat zum Beispiel gemeint, ein Atomschlag Russlands wäre eine Katastrophe für die gesamte Welt.

Er meinte, Russland würde nicht mit der Ukraine aufhören,

wenn er mal die Ukraine erobert hat, marschiert er weiter.

Er hat angesprochen, auch einen ganz starken Blick auf Afrika,

dass Russland Nahrung als Waffe instrumentalisiere,

auch wiederum eine Referenz an den Getreidetil in Russland blockiert.

Zelensky hat auch versucht, die Sorgen und Bedürfnisse des globalen Südens

nach mehr Konzentration auf nachhaltige Entwicklung und Kampf gegen den Klimawandel anzusprechen.

Er meinte, sobald Russland besiegt ist, sobald dieses Problem aus der Welt ist,

könne man sich mit viel größerer Energie um die tatsächlichen globalen Herausforderungen

etwa des Klimawandels kümmern.

Ob ihm das gelungen ist, ist schwer zu sagen, es war ja schon bisher so,

dass in der Vollversammlung die allermeisten Staaten Russlands Angriffskrieg verurteilt haben.

Viele haben sie auch enthalten, nur fünf Mitglieder der UN Vollversammlung

waren ja auf der Seite Russlands zu Beginn 2022.

Er hat da eine ganze Reihe an Punkten angesprochen, wie Russland unter anderem

die Energieversorgung, den Lebensmittelhandel und aber auch zum Beispiel Kinder

in diesem Krieg instrumentalisiert für die Invasion Putins.

Hat Zelensky denn auch gesagt, wie seiner Vorstellung nach dieser Krieg enden könnte

und müsse?

Naja, Zelensky hatte schon Ende 2022 einen recht elaborierten 10-Punkte-Plan

für den Frieden vorgestellt und er hat auch gemeint, er würde gerne bald

einen sogenannten globalen Friedensgipfel in die Wege leiten,

zu dem dann alle Länder eingeladen sind, die wollen.

Dieser 10-Punkte-Plan, der wurde zuerst auf dem G20-Gipfel im November vorgestellt,

der enthält zum Teil einfach und zum Teil sehr schwierig umzusetzende Punkte.

Der Erste ist nukleares Sicherheit.

Es geht darum, dass Russland etwa das Atomkraftwerk Sapurischia in der Ukraine bedroht.

Das soll enden, fordert Zelensky.

Es geht um Nahrungsmittelsicherheit, es geht um den Getreide-Export durch

der Schwarze Meer zu den ärmsten Ender der Welt.

Es geht um Energiesicherheit, es geht um die Freilassung aller Kriegsgefangenen,

aller Kinder, die Russland aus der Ukraine verschleppt hat.

Das ist übrigens der Punkt, warum Putin vom Internationalen Strafgerichtshof

per Haftbefehl gesucht wird und er unter anderem deshalb diesmal

auch nicht in New York zugegen ist.

Es geht darum, dass die Ukraine in ihrer territorialen Integrität

wiederhergestellt werden muss.

Es geht um ein Abzug der Truppen, es geht um die Einrichtung eines speziellen Tribunals,

dass russische Kriegsverbrechen ahnten soll, es geht um Entmienung,

es geht um die Wiederherstellung von Wasseraufbereitungsanlagen.

Vor allem geht es auch darum, dass Zelensky sich wünscht,

dass es eine offizielle Erklärung gibt, dass der Krieg zu Ende ist

und sich Russland dann auch daran gebunden fühlt.

Und schlussendlich, als letzter Punkt soll die Ukraine

in eine sogenannte euro-atlantische Sicherheitszone eingebunden werden,

von der Kiev auch sich Garantien erhofft für seine Sicherheit.

Das ist kein NATO-Beitritt, aber es läuft wohl auf etwas Ähnliches hinaus.

Du hast es vorhin schon gesagt, Putin ist nicht anwesend

bei dieser Vollversammlung der UN.

Trotzdem sind russische Vertreter vor Ort.

Hast du mitbekommen, wie sie auf Zelenskis Forderungen und Rede reagiert haben?

Der russische UN-Botschafter hat sich die Rede Zelenskis mit eisiger Miene angehördet,

hat meistens nicht hingeschaut, sofern ich das beobachten konnte,

sondern hat irgendwas am Handy oder in seinen Papieren zu erledigen gehabt.

Es gab bisher keinerlei Reaktion Russlands auf den Auftritt Zelenskis, von dem ich weiß.

Die Liste an Forderungen der Ukraine an Russland ist lang und für uns natürlich nachvollziehbar,

dass das Land wieder einen vollständigen Frieden haben möchte von den Investoren.

Eine Frage, die immer wieder aufkommt, dabei ist, ob und wie Russland für diesen Angriffskrieg bezahlen muss.

Eine Überlegung ist, ob Russlands im Ausland eingefrorene Vermögen genutzt werden könnten.

Gibt es Anzeichen, dass das passieren wird?

Gibt es dafür eine politische Mehrheit, die sich dafür einsetzt?

Das gibt es bisher nicht. Es gibt mehrere Ideen.

Einer davon wird gerade in den USA gewälzt,

unter anderem auch in einem Meinungsartikel in den New York Times dieser Tage.

Da geht es darum, dass allein die USA, wenn es zu diesem neuen von beiden vorgeschlagenen Hilfspaket kommt,

135 Milliarden Dollar ist quasi gleich Euro bisher in die Ukraine investiert haben.

Das ist natürlich auch für die USA wahrscheinlich auf Dauer zu viel.

Und es gibt es eben die Idee, dass ein Teil des russischen Staatsvermögens, das in den USA angelegt war

und quasi seit Kriegsbeginn eingefroren ist, das sind 300 Milliarden, das sind Vermögende russischen Zentralbank,

dass dieses Geld genommen wird und quasi der Ukraine überwiesen wird.

Janet Yellen, die Finanzministerin von Joe Biden, sagte schon im Frühling 2022,

dass es ganz einfach nicht legal sei, Geld der russischen Regierung zu beschlagnahmen.

Eingefroren bedeutet ihm nicht beschlagnahmt.

Gleichzeitig kommen jetzt immer mehr Stimmen auf, etwa geäußert von einem prominenten Harvard-Professor,

dass Russland ja ohnehin internationales Recht verletzt wird durch seinen Angriffskrieg

und man deshalb relativ einfach auch russisches Geld an die Ukraine überweisen könnte,

dass sich in den USA befindet. Bisher gibt es aber keinen echten politischen Impetus, das auch zu machen.

Eine doch sehr komplizierte Sache, wie diese Reparationszahlungen vonstatten gehen könnten.

Wir machen an dieser Stelle eine kurze Pause und sind dann gleich wieder zurück

und dann sprechen wir darüber, wie real die Bedrohung ist,

dass sich dieser Krieg noch auf weitere Länder ausweiten könnte. Bleiben Sie dran.

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Florian Niedendorfer, wir haben in dieser Rede von Zelensky gehört,

dass Putin nicht bei der Ukraine Halt machen würde, sollte seine Invasion erfolgreich sein.

Wie real ist denn diese Bedrohung, dass sich dieser Krieg nach der Ukraine

auch auf weitere Länder ausweiten könnte?

Das war natürlich ein klares, taktisches Manöver von Volodymy Zelensky.

Das ist ja ganz klar, dass er damit andere Länder,

die in der UN-Generalversammlung zuhören, damit ins Boot bringen wollte.

Natürlich gibt es diese Überlegung schon seit Kriegsbeginn,

dass Putin nicht aufhört, sobald er die Ukraine erobert hat.

Länder wie Moldau, ein kleines Land zwischen Rumänien und der Ukraine

steht da immer wieder im Mittelpunkt.

Auch die Baltischen Staaten, Litauen, Lettlern und Estlern,

wobei letztere drei immerhin NATO-Mitglieder sind.

Das heißt, das würde wahrscheinlich weniger einfach.

Es gibt immer wieder russische Propagandisten,

etwa im Staatsfernsehen, die davon sprechen.

Man müsse ohnehin am besten gleich die gesamte Sowjetunion zurückerobern.

Es gibt natürlich zwar immer wieder Drohungen mit Atomschlägen.

Das hat Putin ja gleich ganz zu Beginn bei seiner Kriegserklärung

an die Ukraine implizit gemacht, in dem er meinte,

jeder, der sich einmischt, wird schlimm bestraft werden.

Das war natürlich eine Atomdrohung.

Aber abseits von Krawalpropagandisten im russischen Staatsfernsehen

hat bisher niemand etwa Berlin, London oder Paris

offiziell mit Atombomben bedroht, dass sich der Krieg ausweitet.

Ist im Moment ein Schreck gespenst,

das aber im Moment nicht allzu realistisch ist?

Ein Grund dafür dürfte auch sein,

dass die Ukraine starke Unterstützung aus dem Westen erfährt.

US-Präsident Joe Biden hat bei seiner Ansprache vor der UN-Generalfersammlung

die Unterstützung der Ukraine betont und ebenfalls versucht,

Länder dafür zu gewinnen, die sich bislang herausgehalten haben.

Hat es so gewirkt, als könnte er damit erfolgreich sein?

Er will natürlich, dass die gesamte Welt sich gegen Russland

und Russlands Angriffskrieg vereint.

Ob er damit Erfolg hat, ist im Moment schwer zu sagen.

Ich glaube nicht, dass die Rede beidens,

aber auch nicht die Rede Zelenski,

gestern vor der Generalversammlung,

große Änderungen nach sich zieht.

Woran liegt das, denkst du,

dass gewisse Länder sich einfach raushalten wollen?

Du hast schon den Globalen Süden angesprochen,

aber auch Länder wie Brasilien und Südamerika.

Das liegt nicht so sehr daran,

dass diese Länder den Russischen Angriffskrieg unterstützen.

Zum Teil ganz im Gegenteil.

Zum Teil sind es Länder, die meinen, es sich einfach nicht leisten zu können,

sich von Russland komplett abzuwenden.

Zum anderen spielt wohl auch ein klein wenig Antipathie

den USA gegenüber eine Rolle.

Man will sich jetzt nicht allzu sehr auf die Ukraine einlassen,

weil die USA das ja schon tun

und man will sie nicht mit denen verbünden.

Vor allem geht es den Länder des Globalen Südens

aber um ihre eigenen Interessen.

Viele davon, flapsig ausgedrückt,

finden das jetzt schon viel zu lange über die Ukraine

und den Kampf gegen Russland gesprochen wird

und viel zu wenig über die Bedürfnisse und Nöte

der Länder des Globalen Südens,

die eben vor allem unter Überschuldung leiden,

unter ungleicher Entwicklung

und unter den Ausweckungen des jetzt schon real existierenden Klimawandels.

Diese Auswirkungen haben wir in den letzten Wochen bemerkt

durch Überschwemmungen, zum Beispiel in Libyen.

Was denkst du denn, wenn die USA und Westeuropa weitgehend alleine bleiben

bei der Unterstützung der Ukraine gegen Russlands Feldzug?

Wie weit würde dieser Staaten verbunden,

würde die NATO gehen bei der Unterstützung?

Was hört man da abseits der offiziellen Reden?

Ich glaube, dass nach wie vor das Dogma gilt,

dass es keine Bodentruppen und keine direkte Intervention

der NATO-Truppen in der Ukraine geben wird.

Es gab bisher schon die mittelmäßig konkrete Ankündigung der USA

auf einen Atomwaffen-Einsatz Russlands mit Raketen schlägen

und Luftangriffen auf russische Armee-Stellungen

in der Ukraine abzuziehen.

Die Ukraine ist schlicht und einfach kein NATO-Miglid.

Das heißt, die Ukraine fällt nicht unter die Sicherheitsgarantien,

die ein NATO-Miglid wie etwa Polen oder die Baltischen Staaten sie genießen.

Ich sehe momentan kaum Möglichkeiten für die NATO,

für die USA-Führerverbündeten, viel mehr zu tun als Waffen zu liefern,

als die Ukraine finanziell zu unterstützen, diplomatisch zu unterstützen,

als ein noch härteres Sanktionsregime irgendwann einzuführen.

Dass alles viel zu langsam geht,

dass die Ukraine noch immer zu wenig Waffen hat aus dem Westen

und diese Waffen auch viel zu langsam kommen,

sieht man jetzt anhand der relativ langsam dahingehenden Gegenoffensive.

Aber ich sehe momentan keine direkte Unterstützung der Ukraine durch den Westen.

Ich frage das auch deshalb,

weil auch in unseren Breitengraden und auch in Österreich

von bestimmten politischen Richtungen und Lagern immer wieder davor gewarnt wird,

dass sich dieser Krieg auf einen Weltkrieg ausweiten könnte.

Da frage ich mich aber, gibt es denn auf Seiten Russlands Länder,

die sich diesem Krieg anschließen würden,

wenn es tatsächlich zu einem Konflikt mit der NATO kommen würde?

Da gibt es jetzt meiner Meinung nach nicht allzu viele Hinweise darauf.

Nicht einmal Belarus, der de facto engste Verbündete Russlands,

schickt im Moment eigene Truppen in die Ukraine Belarus,

zwar Aufmarschgebiet für Russlands Invasionstruppen.

Flugzeuge dürfen von Belarus aus

ihre tödliche Mission über der Ukraine starten.

Aber ansonsten gibt es noch den Iran und Nordkorea.

Der Iran versorgt Russland schon seit längerem mit Drohnen,

damit Russland die ukrainische Bevölkerung terroristieren kann.

Nordkorea könnte vielleicht künftig Artilleriemunition, Artilleriegeschütze

an Russland schicken, weil die langsam offenbar zu Neige gehen in der Ukraine.

Aber ich sehe jetzt ansonsten auch von China keinerlei Regungen,

dass man sich aktiv in ein militärisches Bündnis mit Russland

gegen den Westen engagieren will.

Das gibt es im Moment einfach nicht.

Er scheint ganz so, als hätte niemand außer Russland Interesse

an diesem Krieg und diesen Krieg vor allem eskalieren zu lassen,

bislang sind auch die großen Drohgebärden Russlands Drohgebärden geblieben.

Und sieht man sich den Verlauf des Krieges in der Ukraine an,

dann sieht man, dass es derzeit zu einer Verhärtung der Fronten gekommen ist.

Russland scheint seine ursprünglichen Pläne, die Ukraine zu übernehmen,

nicht verwirklichen zu können.

Trotzdem schickt Putin weiter tausende Menschen in den Tod.

Ist die Situation für Putin tatsächlich so festgefahren,

gibt es für ihn kein Zurück mehr?

Für Putin gibt es auf jeden Fall kein Zurück mehr.

Der Krieger hat sein gesamtes Schicksal mit dem Erfolg oder Misserfolg

seines Angriffskriegs gegen die Ukraine verbunden.

Putin kann natürlich jederzeit, wenn er es will, den Krieg beenden

per Anstreich, das würde relativ schnell gehen.

Allerdings will er das offensichtlich nicht.

Er hat durchaus noch ein paar Optionen, den Krieg eskalieren zu lassen.

Allerdings nicht mehr auch zu viel, weil der Krieg jetzt schon

eingemacht geht, was auch die Russische Armee betrifft.

Putin ist mit diesem Krieg verbunden und auf Gedeih und Verderb damit verbunden.

Es gibt für ihn im Moment keinen Weg, da irgendwie Gesichtswahn rauszukommen.

Ob er schlussendlich den Krieg überleben wird oder nicht, wissen wir nichts.

Und wie viele tausende Menschen in der Ukraine und in Russland

für seine Inversionspläne noch ihr Leben geben müssen,

das werden wir leider sehen.

Vielen Dank, Florian Niedendorfer für diese Einschätzungen

und alles Gute nach New York.

Vielen Dank, Schult.

Mehr zu den aktuellen Entwicklungen rund um die UN-Generalversammlung

in New York lesen Sie auf der Standard.at.

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Bei uns geht es gleich weiter mit dem Meldungsüberblick.

Da sprechen wir unter anderem über eine Eskalation in Bergkarabach

und einen dritten Film über Sebastian Kurz.

Bleiben Sie dran, wir sind gleich zurück.

Gibt es außerirdisches Leben?

Haben Tiere ein Bewusstsein?

Können wir durch die Zeit reisen?

Es gibt so viele große Fragen, die uns Menschen seit Jahrtausenden beschäftigen.

Aber erst jetzt kann die Wissenschaft Antworten daraus liefern.

Oder neue Räden?

Ich bin Tanja Traxler.

Und ich bin David Renert.

Im Standard-Podcast Rätsel der Wissenschaft gehen wir großen Fragen

der Menschheit auf die Spur.

Wir fragen Wissenschaftlerinnen, was in Schwarzen Löchern passiert.

Wo die Aliens bleiben.

Und die Fusionskraftwerke.

Und wo die Mathematik an ihre Grenzen stößt.

Rätsel der Wissenschaft jeden Mittwoch eine neue Folge.

Über Album?

Und hier ist, was Sie heute sonst noch wissen müssen.

Erstens.

Während die UN-Generalversammlung im Zeichen des russischen Angriffskriegs

gegen die Ukraine steht, ist ein anderer Konflikt eskaliert.

Aserbaid Zahn hatte mit einem neuen Konflikt,

mit einem neuen Konflikt, mit einem neuen Konflikt,

mit einem neuen Konflikt, mit einem neuen Konflikt,

mit einem neuen Konflikt, mit einem neuen Konflikt.

Aserbaid Zahn hatte mit neuen Militäreinsätzen

gegen ansässige Armenia in der umstrittenen Kaukasus-Region

Bergkarabach begonnen.

Nach armenischen Angaben wurden mehr als 7.000 Zivilisten evakuiert.

Am ersten Tag des Militäreinsatzes starben mehr als 2.000 Menschen,

darunter auch Zivilisten und Kinder.

Die Kampfhandlungen gingen auch am Mittwoch weiter.

Im Laufe des Tages wurde dann bekannt,

dass die Truppen der ethnischen Armenia in Bergkarabach

einem von russischen Truppen vermittelten Waffenstillstand zugestimmt hätten.

Russland fungiert als armenische Schutzmacht

und dürfte neben dem Angriffskrieg auf die Ukraine

aktuell keine Ressourcen für einen weiteren Konflikt haben.

Die Vereinbarung sehe eine Entwaffnung und Auflösung

der armenischen Kräfte in dem aserbaidschanischen Gebiet vor.

Die aserbaidschanische Regierung bestätigte die Waffenruhe.

Zweitens. Vor rund einer Woche wollte ein 16-jähriger Jihadist

mit einem Kampfmesser einen Anschlag am Wiener Hauptbahnhof durchführen.

Wie Standard-Recherschen ergeben haben,

soll der Jugendliche erst im letzten Moment von seinem Plan abgekommen

und anstelle dessen in einem Moschee gegangen sein.

Tags darauf nahmen Wegerbeamte den Jugendlichen auf offener Straße fest.

Das Messer tog er bei sich.

Der Jugendliche kam daraufhin in Untersuchungshaft,

in seiner Polizeieinvernahme machte er laut dem Innenministerium

auf seinen Anschlagsplänen keinen Hehl.

Seinen eigenen Tod hätte er dabei in Kauf genommen.

Radikalisiert soll er sich in einschlägigen Internet-Communities haben.

Den Wiener Attentäter, der am 2. November 2020 in der Innenstadt

vier Menschen erschossen und etliche weitere verletzt hatte,

zählte der junge Mann laut Sicherheitsbehörden zu seinen Vorbildern.

Und drittens.

Was Sebastian Kurz in seinen vier Jahren als Kanzler politisch erreicht hat,

darüber lässt sie streiten.

An den Skandalen um den Ex-Kanzler lag Österreich jedenfalls heute noch.

So oder so wurde nun auch ein dritter Filmemacher von Kurzwerdigang inspiriert,

und zwar der wegen Propagandafilmen im Jugoslawienkrieg

umstrittene Kroatee Jakov Sedler.

Sein Kurzfilm wird dieser Tage erscheinen

und auf der Kurzbiografie von Judith Grohmann,

die als lobes Hymne auf die türkise Ära gilt.

Das Budget des mittlerweile dritten Kurzfilms

in der Höhe von 350.000 Euro will Sedler selbst aufgestellt haben.

Die etwas dubiosen Hintergrüne dazu lesen sie auf der Standardpunkt AT nach.

Ob ein weiterer Jubelfilm auf Kurz in Österreich noch große Chancen auf erfolge hat,

muss sich allerdings zeigen.

Wie eine Recherche des Magazins Falter ergeben hat,

wurde beim jüngsten Kinostadt des Streifens Kurz der Film offenbar getrickst.

Demnach soll die Produktionsfirma Opus Air selbst zahlreiche Kino-Tickets erworben haben.

Das würde laut den Recherchen erklären, weshalb die Ticketerlöse am primären Wochenende recht gut waren,

obwohl die Kinoseele weitgehend leer geblieben sind.

Und zugegeben nicht ganz unvoreingenommen sage ich jetzt,

sparen Sie sich das Geld für jeden dieser Kinofilme zu Sebastian Kurz

und hören Sie sich lieber unsere sechsteilige Serie über den Aufstieg und Pfeil von Sebastian Kurz an,

den Sie bei unserem Schwester-Podcast Inside Austria hören.

Und wenn Sie noch nicht genug bekommen haben von Standard-Podcast,

dann empfehle ich Ihnen auch unseren Schwester-Podcast Rätsel der Wissenschaft.

Meine Kolleginnen schauen sich dieses Mal Stonehenge an.

Das Jahrtausende alte Bauwerk in Südenglern wirft weiter viele Fragen auf.

Wie und zu welchem Zweck es möglicherweise errichtet wurde,

das hören Sie in Rätsel der Wissenschaft überall, wo es Podcast gibt.

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Ich bin Schold Wilhelm. Vielen Dank für's Zuhören.

Baba und bis zum nächsten Mal.

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Wieso ein Sieg Russlands in der Ukraine fatal wäre und wie wie weit Putin seinen Feldzug wirklich eskalieren könnte

Am Dienstag trat Ukraines Präsident Wolodomir Selenskyj vor die UN-Generalversammlung. Seine Message: Russland nutze für seine Angriffskrieg alle Wege, um die Ukraine und die internationale Gemeinschaft zu erpressen. Lebensmittelverknappung, Druck auf die weltweite Energieversorgung, die Entführung zehntausender Kinder - das alles sei erst der Anfang einer Eskalationsspirale.
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