Echo der Zeit: Der Reisanbau geht wegen des Klimawandels stark zurück

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) 4/1/23 - 29m - PDF Transcript

Radio-SRF Echo der Zeit mit Simon Hulligen.

Unsere Themen am 1. April. Die Nachfrage nach Reis steigt weltweit rasant,

durch den Reisanbau stagniert. Wir sprechen über die Gründe,

am Beispiel Indiens. Neue Hinweise zu einem alten Verdacht hat das Team

von Ronald Reagan dafür gesorgt, dass die amerikanischen Geiseln

in Iran erst nach der Präsidentschaftswahl freikamen,

damit der amtierende Präsident Carter nicht davon profitieren kann.

Carter war überzeugt davon, aber ihm fällten die Beweise,

sagt sein Biograph. Nun bricht ein Zeitzeuge sein Schweigen.

Dann das gute Geschäft mit der Verwaltung von Immobilien,

warum die Gewinnmarschen hier deutlich höher liegen als etwa in der Baubranche.

Und Bulgarien, im Spannungsfeld zwischen Ost und West.

Morgen sind Parlamentswahlen die 5. innert zwei Jahren.

Was erhoffen sich die Bulgarien und Bulgarien? Wir hören hin.

Im Echo der Zeit.

Zuerst zu den Nachrichten mit Michael Wieland.

Gestern sind im Kanton Bern zwei Regionalzüge entgleist.

Inzwischen ist mehr bekannt zur möglichen Ursache.

Die Polizei und die Bahnbetreiber gehen davon aus,

dass die Wagen wegen starker Windböen umgekippt sind.

Das hält auch die Sicherheitsuntersuchungsstelle Sust für plausibel.

Christoph Cooper von der Sust sagt...

Wir gehen im Moment auch davon aus, dass ein Naturereignis,

insbesondere in diesem Fall Sturm, die Ursache ist,

dass die Ursache ist.

Es gibt ähnliche Vorfälle.

2007 bei den Alpenzellerbahnen.

Das letzte im Jahr 2018 bei der Montroberner Oberlandbahn.

Diese Fälle zeigen, dass es vorkommen kann.

Sagt Christoph Cooper von der Sust.

Die Untersuchungsstelle untersucht das Unglück der Zeit

und prüft auch die Wetterdaten genau.

Bei den beiden Unfällen in Lüscherz am Bilasee

zum Hof zwischen Bern und Solothurn

wurden 15 Personen verletzt.

Der Sturm Mattis, der gestern über die Schweiz gefegt ist,

hat auch in verschiedenen Kantonen Schäden angerichtet.

In Listerl, im Kanton Baselandschaft,

wurde die Dachkonstruktion einer Baustelle

gegen eine Hausfaser Erzade geschleudert.

Nach der Kantonspolizei wurde eine Person leicht verletzt.

Im Kanton Freiburg ist ein 14-jähriges Mädchen

von einem Baum getroffen worden, der umstürzte.

Sie wurde mit leichten Verletzungen ins Spital gebracht.

Im Kanton Aargau verursachten die Böen diverse Schäden

durch umgestürzte Bauabschrankungen oder Bäume.

Sie habe als Zulieferin von Kleinteilen

für mechanische Uhrwerke ihre dominierende Marktposition missbraucht.

Das war vor zwei Jahren der Vorwurf an NivaRox,

ein Tochterunternehmen der Swatch-Gruppe,

das verschiedene Werke im Jura betreibt.

Das Kommission WECO hat deshalb Vorabklärungen eingeleitet.

Nun ist das Schlussbericht erschienen.

Darin heißt es, es gebe zwar Hinweise,

dass NivaRox Handelspartner diskriminiert habe,

dennoch werde in diesem Fall nicht weiter untersucht

aus Gründen der Verhältnismäßigkeit.

NivaRox muss gemäß dem Schlussbericht

60 Prozent der Verfahrenskosten übernehmen.

Weniger Arbeitszeit für Lernende und junge Erwerbstätige,

das fordert die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände.

Die Gemeinschaft hat an ihrer delegierten Versammlung

eine Resolution dazu verabschiedet.

Darin heißt es, viele Jugendliche seien gestresst

oder emotional erschöpft.

Von einer Reduktion der Arbeitszeit

erhoffen sich die Jugendverbände auch,

dass sich wieder mehr Jugendliche bei ihnen engagieren.

Die Schweizerische Arbeitsgemeinschaft der Jugendverbände

gibt es seit 90 Jahren,

dazu gehört beispielsweise die Pfaddi-Bewegung.

Papst Franziskus ist nach knapp drei Tagen

aus dem Spital entlassen worden.

Er musste sich wegen einer Bronchitis behandeln lassen.

Auf die Frage von wartenden Journalistinnen und Journalisten

wie Simgehe witzelte das Oberhaupt der katholischen Kirche,

er lebe noch.

Papst Franziskus kündigte außerdem an,

dass er morgen am Palmsonntag

bei der Messe auf dem Petersplatz dabei sein werde.

In Jerusalem bei der Al-Aqsa Moschee auf dem Tempelberg

ist ein 26-jähriger Mann erschossen worden.

Laut der Angaben der Behördengrift der Mann

wären einer Polizeibefragung nach der Waffe eines Beamten

und gab zwei Schüsse ab.

Daraufhin erschoss sie in die Polizei.

Der 26-jährige stammte demnach aus einem arabischen Dorf.

Gestern feierten auf dem Tempelberg nach offiziellen Angaben

mehr als 200.000 Musliminnen und Muslime

den zweiten Freitag im Ramadan.

Ohne lokalen Bergführer, das Himalaya-Gebirge in Nepal erkunden,

das ist grundsätzlich nicht mehr erlaubt.

Grund ist eine kürzlich beschlossene Regel,

die heute in Kraft trat.

Dahinter stehen die Regierung Nepal

und die Tourismusindustrie.

Ihr Ziel ist es, die Sicherheit der Touristinnen und Touristen

zu verbessern, denn jedes Jahr verschwinden laut der Polizei

mehrere Personen beim Wandern im Himalaya.

Die Regel soll auch Arbeitsplätze für Einheimische schaffen.

Eine Ausnahme kennt sie,

Bergsteigerinnen und Bergsteiger mit professioneller Ausrüstung

dürfen weiterhin ohne lokale Führer unterwegs sein.

Und jetzt zum Wetter.

Im Norden ist es, morgens Sonntag bewölkt mit sonnigen Phasen,

die Temperatur erreicht 10 Grad.

Im Laufe des Tages ziehen auch wieder Schauer auf,

die Schneefallgrenze liegt bei 1200 Metern.

Im Süden wird es Morgan Sannik im Tessin bei 19 Grad.

Reis ist Leben, gerade in Asien.

Mehr als ein Viertel der täglichen Kalorien beziehen Asiatinnen

und Asiaten aus Reis.

Und die Nachfrage steigt rasant an,

nicht nur in Asien, sondern weltweit.

Das Problem, die Erträge stagnieren, auch in Indien.

Allein wegen der Trockenheit

haben im letzten Jahr 13% der Reisämte verloren.

Ich sprach darüber mit Südasien-Korrespondentin Martin Peters.

Sie hat mir erzählt, warum die Produktion von Reis in Indien

unter Druck gerät.

Es gibt viele verschiedene Gründe.

Einer ist weniger Anbaufläche wegen zunehmender Besiedlung

und wo noch gepflanzt werden kann.

Da sind die Böden oft ausgelaugt

durch jahrzehntelangen Pestizid und Dünge-Mitteleinsatz.

Und dann ist Reis natürlich eine sehr wasserintensive Pflanze.

Die Felder sind über Jahrzehnte bewässert worden.

Dadurch ist der Grundwasserspiegel vielerorts gesunken.

Das Wasser wird also rar.

Ein weiterer Grund, vermutlich der wichtigste, ist der Klimawandel.

Das hat man hier in Indien im letzten Jahr beispielhaft gesehen.

Erst gab es eine riesige Hitzewelle mit großer Trockenheit.

Und später im Jahr im Herbst war der Monsun,

also die jährliche Regenzeit, dann ungewöhnlich lang und heftig.

Ein Teil der Reisärnte ist buchstäblich ins Wasser gefallen.

Was bedeutet diese Reisknappheit für Indien?

Indien ist der mit Abstand wichtigste Reisproduzent

und auch Exporteur der Welt.

Reis ist also wirtschaftlich wahnsinnig wichtig.

Da hängen viele Existenzen dran.

Und Indien ist, wie viele asiatische Länder,

ja auch ein großer Reiskonsument.

Bei vielen Leuten hier liegt Reis mindestens einmal am Tag auf dem Teller.

Und weil Indien sehr viele arme Leute hat und sehr viele Bauern auch,

ist der Reispreis auch sehr politisch hier in Indien.

Das hat man auch im letzten Jahr sehr schön beobachten können.

Unter anderem wegen dieser schlechten Ernte

ist der Reispreis ziemlich gestiegen.

Das hat die Nahrungsmittelinflation angeheizt.

Und um den Reispreis und damit auch die Inflation zu begrenzen,

hat die Regierung dann im September

einen Exportbahn auf bestimmte Reisorten verhängt.

Das hat den Reispreis hier in Indien zwar gedämpft

und mit Armen etwas beruhigt, aber das Ausland ziemlich verärgert,

weil dadurch natürlich weniger Reis auf den Weltmarkt kam,

was die Preise auf dem Weltmarkt nach oben getrieben hat.

Und das alles in einem Umfeld,

das durch den Ukrainekrieg schon sehr unter Druck war.

Sie haben gesagt, der Reisanbau leidet unter den Folgen des Klimawandels,

aber der Reisanbau ist ja auch ein Treiber, wie genau?

Beim Reisanbau entstehen Treibhausgase,

und zwar deshalb, weil der Reis ja auf bewässerten Feldern angebaut wird.

Kleine grünen Pflanzen, die stehen oft im Wasser.

Und in dem Schlamm am Boden,

da können sich mit Tarn erzeugende Bakterien rasant vermehren.

Und mit Tarn ist ja ein extrem schädliches Klimagas,

viel aggressiver noch als CO2.

Und deshalb wird der Reisanbau für bis zu 17% des weltweiten

Methanausstoßes verantwortlich gemacht.

Und noch ein bisschen mehr Treiberhausgas

wird dann beim Transport freigesetzt.

Aber im Vergleich zu den Mengen, die beim Anbau freigesetzt werden,

ist das fast zu vernachlässigen.

Müsste Indien also eigentlich wegkommen vom Reis

und auf andere Getreide setzen?

Ja, das wäre sicher ziemlich sinnvoll.

Und Indien hat das auch versucht,

ein bisschen zumindest im eigenen Land

und auch weltweit politisch anzuschieben.

Indien hat die UNO dazu gedrängt,

dieses Jahr als Jahr der Hirse zu deklarieren.

Hirse ist ja ein ganz altes Getreide,

das wird seit 5000 Jahren angebaut und gegessen.

Und es war bis in die 60er Jahre auch in Indien sehr verbreitet.

Aber dann kam die sogenannte Grüne Revolution.

Und Indien, wie auch andere Länder,

setzte auf ertragreiche Hybridsorten,

wie eben Reis und auch Weizen.

Und als Folge ist die sehr gesunde

und auch klimatisch anpassungsfähige

und anspruchslose Hirsepflanze

ziemlich in den Hintergrund getreten.

Selbst auch die Politik,

vielleicht falsche Anreize mit Irrsubventionspolitik.

Oh, definitiv, die indische Regierung,

die garantiert ja für Reis und auch für Weizen staatliche

Abnahmepreise, die legen oft über den Marktpreisen.

Und die Regierung legt auch große Lage an

und verteilt den Reis dann später an die Armen.

Pestizide werden auch subventioniert.

Und das alles, das schafft natürlich immense Anreize,

auch weiterhin Reis in großem Stil anzubauen,

trotz der vielen bekannten Nachteile.

Und im nächsten Jahr sind Wahlen in Indien

und vorher wird sicher niemand diese Subventionen anfassen.

Wen vielleicht auch neue resistente Reisorten,

eine alternative, gentechnisch veränderte?

Das ist ein altes Thema.

Die Agrarindustrie hat das sehr lange versucht.

Seit Beginn der 90er-Jahre

Regierungen und Bauern sollte

der sogenannte goldene Reisschmackhaft gemacht werden.

Das ist eine gentechnisch veränderte Sorte,

die auch angereichert war mit Provitamin A,

um den Vitaminmangel in vielen Entwicklungsländern zu bekämpfen.

Das war zumindest das Versprechen der Industrie.

Aber trotz der Vorteile hat sich diese Sorte

nicht durchsetzen können, diese gentechnisch veränderte Sorte.

Entsprechend der Saargut ist für die Masse der armen Bauern

einfach viel zu teuer und es schafft neue Abhängigkeiten.

Inzwischen ist dieses Projekt mehr oder weniger versandet.

Sagt Südasien-Korrespondentin Maren Peters.

Echa der Zeit auf Radio SRF.

Und bei uns geht es weiter mit folgenden Fragen.

Wie weit ging das Wahlkampfteam von Rommel Draeggen

um die Wiederwahl des Städten?

Was steckt hinter den Gewinnmarschen der Immobilienverwalter?

Und wie ist die Stimmung in Bulgarien

kurz vor der morgigen Parlamentswahl

der 5. innert zweier Jahren?

Der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter ist 98 Jahre alt.

Sein Gesundheitszustand hat sich in den letzten Monaten

stark verschlechtert.

In den USA bereitet man sich auf seine

Tod vor.

Genau jetzt rückt ein Artikel der New York Times

eine alte Theorie in den Fokus,

eine Theorie zu Cartes' Präsidentschaft.

Vor mehr als 40 Jahren soll das Wahlkampfteam

von Rommel Draeggen versucht haben,

den damaligen Präsidenten Jimmy Carter

zu sabotieren, um seine Wiederwahl zu verhindern.

Dabei ging es um die Geiselnahme von US-Bürgern

in der Botschaft in Teheran.

Reagan's Wahlkampfchef habe versucht Iran

davon zu überzeugen, die Geiseln erst nach

der Präsidentschaftswahl freizulassen,

damit Carter nicht davon profitieren kann.

Es verdichten sich die Hinweise, dass diese Theorie

mehr ist als eine abenteuerliche Verschwörungserzählung.

USA-Korrespondent Andrea Christen.

4. November 1980.

Der Demokrat Jimmy Carter muss seine krachende Niederlage

eingestehen.

Seine Präsidentschaft ist nach nur einer Amtsperiode vorbei.

Sein Gegner, der Republikaner Ronald Reagan,

holte fast 8,5 Millionen Stimmen mehr

und siegte in 44 von 50 Bundesstaaten.

Eine Geißelkrise war ein Grund für Carter's Niederlage.

In Teheran war genau ein Jahr zuvor.

Am 4. November 1979, die US-Botschaft gestürmt worden.

52 US-Bürgerinnen und Bürger befanden sich

seither in der Gewalt des Irans.

Also in der Gewalt des neuen Regimes von Ayatollah Khomeini.

Eine militärische Rettungsaktion war kläglich gescheitert

und auch Verhandlungen führten ins Leere.

Früh kam der Verdacht auf, der Wahlkampfleiter von

Ronald Reagan habe hinter dem Rücken der Carter-Regierung

den Kontakt zu den Iranern gesucht,

um Carter im Wahlkampf den Erfolg der Heimkehr der Geiseln zu verwähren.

Carter selbst sei davon überzeugt, sagt sein Biograph Jonathan Alter.

Carter glaubte daran, aber er hatte keine Beweise.

Schon sehr früh hatte er einen Verdacht

und drückte auch später nicht davon ab.

Carter hat immer auf Enthüllungen gewartet, die das beweisen würden.

1993 kam eine Untersuchung des US-Kongresses zum Schluss.

Der Vorwurf, dass Reagan lager, habe die Freilassung der Geiseln

verzögern wollen, lasse sich nicht beweisen.

Doch später tauchte ein Dokument der US-Botschaft in Spanien auf,

das belegt, dass Regens Wahlkampfleiter William Casey

1980 nach Madrid reiste.

Er habe dort im Geheimen die Iraner getroffen, sagt Jonathan Alter.

William Casey machte sich zuerst einen Namen im OSS,

in der Vorgängerorganisation des Auslandsgeheimdienstes CIA.

Casey hatte viel Erfahrung.

Er wusste, wie man ihm verborgenen arbeitet.

Und später wurde er unter Reagan Direktor der CIA.

Der Vorwurf Casey habe die Geiselhaft von US-Bürgen

in Spanien begonnen,

wiegt schwer.

Doch die Hinweise darauf verdichten sich.

Vor kurzem brach ein Politiker aus Texas sein Schweigen nach über 40 Jahren.

In der New York Times erklärte er,

er habe damals einen hochrangigen Republikaner

auf eine Naostreise begleitet.

Das Ziel, den Iranern zu signalisieren,

sie sollten mit der Freilassung der Geiseln zuwarten.

Nach der Reise habe man sich mit William Casey getroffen.

Für Karta Biograph Alter steht außer Frage,

dass Regens Kampagnenleiter auf mehreren Ebenen versuchte,

mit den Iranern ins Geschäft zu kommen.

Wir haben einen rauchenden Kult,

einen klaren Beweis, dass Casey eine Verschwörung plante.

Aber wir haben keinen Beweis dafür,

dass es zwischen den Iranern und dem Reagan Wahlkampfteam

auch wirklich zu einem Deal kam.

Alter vermutet Casey habe den Iranern im Gegenzug Waffen angeboten.

Tatsächlich lieferten die USA später

und der Präsident Reagan heimlich Waffen nach Iran

und finanzierten mit den Einnahmen

die rechtsgerichtete Guerilla-Bewegung der Kontras in Nicaragua.

Das führte zu einem Skandal bekannt als Iran-Kontra-Affäre.

Zumindest in der Anfangsphase seien diese Waffen

vielleicht der Lohn dafür gewesen,

dass die Iraner die Freilassung der US-Geiseln

hinausgezögert hatten, Mut must alter.

Schon in den Wochen und Monaten nach Regens Anzeinführung

lieferten die USA über Israel Waffen nach Iran.

Bis jetzt habe ich keine überzeugende Erklärung dafür gehört,

weshalb das damals im nationalen Interesse der USA gewesen sein soll.

Man darf deshalb vermuten, dass die Reagan-Regierung

damit ihren Teil eines Deals mit den Iranern erfüllte.

Sicher ist, es gelangt Präsident Jimmy Carter nicht,

die Geiseln vor der Präsidentschaftswahl freizukriegen.

Verloren hätte er die Wahl wohl aber so oder so.

Die Wirtschaftslage war miserabel

und ein Erfolg in der Geisel-Krise hätte die krachende Niederlage

kaum in einen Sieg verkehrt.

Erst nach der Wahl einigte sich die Carter-Regierung mit den Iranern.

Auch dank der Vermittlung von Schweizer Diplomaten in Iran.

Am 20. Januar 1981 konnten die 52 Geiseln per Flugzeug Iran verlassen,

nach 444 Tagen.

Fast exakt im gleichen Moment legte Ronald Reagan in Washington

seinen Anzei ab.

Ob Regens Wahlkampfchef dazu beitrug,

dass die Geiseln jetzt erst freikamen und ob Reagan selbst davon wusste.

Auf beide Fragen gibt es bis heute keine abschließende Antwort.

Ein Haus zu verwalten bedeutet viel administrative Arbeit.

Nicht selten wird diese von Immobilienverwaltungen erledigt.

Sie suchen neue Mieter, begutachten Schäden,

organisieren Handwerkerinnen oder schreiben Abrechnungen.

Der größte Immobiliendienstleister ist Vinkasa

und dieser ist am Donnerstag vom führenden Baukonzern Implenia übernommen worden.

Der Chef von Implenia und Revies verspricht sich viel von dieser Übernahme

wie er an der Medienkonferenz sagte.

Wir erwarten aus der Akquisition zusätzliche wiederkehrende Erträge

sowie höhermarschiges Geschäft und somit auch eine positive Marschenentwicklung der Gruppe.

Mit der Übernahme will Implenia also die eigene Rendite verbessern.

Doch warum ist es so lukrativ, Wohnungen zu betreuen?

Der Bericht von Nora Meuli.

Mit der Verwaltung von Häusern verdient man besser als in der Baubranche.

Stefan Baumgärtner, der Finanzchef von Implenia, verspricht sich viel von der Übernahme.

Die heutige EBIT-Marsche von Vinkasa von rund 10% soll sich zukünftig

und auch bereits ab dem ersten laufenden Geschäftsjahr positiv auf das Marschenprofil von Implenia auswirken.

Bei einem Umsatz von 100 Franken sind also 10 Franken Gewinn drin.

Vinkasa erzielt laut dem Verband der Immobilienwirtschaft SWIT eine eher hohe Marsche,

weil Vinkasa auch noch in der Beratung und im Management von Shoppingzentren tätig sei.

Eine solche Marsche ist im Dienstleistungssektor tatsächlich nicht außergewöhnlich hoch,

aber im Vergleich zur Baubranche mit weniger als 5% doch relativ viel.

Und Vinkasa ist der Branchen Primus.

Mit 1.350 Vollzeitstellen betreut Vinkasa über 250.000 Objekte.

Vinkasa betont aber, sie hätten viele Konkurrenten

und es gibt tatsächlich viele Gebäudeverwaltungen.

Aber wieso ist die Marsche trotz Wettbewerb in diesem Geschäft so hoch?

Michael Tönghi vom Mieterinnen- und Mieterverband Schweiz erklärt es so.

Diese Verwaltungen sind Teil dieses Rendite getriebenen Wohnungsmarktes.

Es ist klar, dass auch sie sich eine Scheibe abschneiden wollen.

Wenn ich höre, dass die Rendite bei 10% liegt,

dann ist das unglaublich hoch und das bezahlen um Schluss die Mieterinnen und Mieter.

Man muss zwischen Besitzerinnen und Mietern unterscheiden.

Die Verwaltungen verrechnen den Besitzern und auch den Mieterinnen je separat Gebühren.

Ausgesucht werden sie aber von den Besitzerinnen.

Entsprechend groß ist da der Preisdruck.

Die Mieterinnen können sich die Verwaltung dagegen nicht aussuchen.

Armin Zucker vom Verband der Geschäftsmieter Schweiz ergänzt.

Da liegt es neu, dass die Verwaltungen versuchen, einen Teil, wenn nicht alle ihre Kosten

über die Nebenkosten dann direkt beim Mieter zu holen.

Die Verwaltung verdienten zum Beispiel an den Nebenkostenabrechnungen.

Zucker spricht vom sogenannten Schraubeffekt.

Die Verwaltungen verlangen zum Beispiel fix 3% der Nebenkosten als Gebühr

und weil die Nebenkosten in den letzten Jahren stark gestiegen sind,

verdienten die Verwaltungen mehr, ohne dass sie mehr Aufwand gehabt hätten.

Wenn Casa entgegnet, die Nebenkostenabrechnung in Rechnung zu stellen, sei gängiger Praxis.

Die Pauschale verhalte sich dynamisch.

Das heißt, wenn die Nebenkosten dann wieder sinken, würden sie auch weniger verdienen.

Auf die grundsätzliche Kritik antwortet Implenia-Chef André Wies an der Medienkonferenz.

Ich muss sagen, dass das ein sehr komplexes und schwieriges Geschäft ist,

solche Immobilienbetreuungen.

Und ich glaube, in Casa gehört da wirklich zu den herausragenden Anbieten.

Daher waren wir auch interessiert, das zu kaufen.

Also ich denke, diese Kritik ist nur bedingt gerechtfertigt.

Wie viel man mit der Verwaltung von Liegenschaften verdienen darf, ist auch rechtlich geregelt.

Weil aber nur wenige Mieterinnen und Mieter an eine Schlichtungsstelle gelangen,

hängen die Gebühren, die Mieterinnen für eine Abrechnung zahlen, vor allem von der Verwaltung ab.

Morgen wählen Bulgarien und Bulgarien ihr Parlament zum fünften Mal innerhalb von nur zwei Jahren.

Entweder kam keine Regierung zustande oder siezebrach nach kurzer Zeit.

Bulgarien ist zerrissen zwischen Ost und West erst recht seit dem Ukraine-Krieg.

Da ist einerseits die Nähe zu Russland und andererseits die Orientierung Richtung Westen.

Wie ist die Stimmung in Bulgarien? Was erhoffen sich Bulgarien und Bulgarien?

Aus Europa-Korrespondentin Sarana Votni.

Alles fließt, wenigstens mitten in Sofia.

Hier trinkt man seit römischen Zeiten das Mineralwasser aus den Quellen unter der Erde.

Gesund soll es sein. Und heute füllen Menschen aus Bulgariens Hauptstadt gratis.

Gigantische Plastikflaschen mit dem warmen Nass.

Sonst aber stockt vieles und gratis ist nichts.

So schwarz sieht es zumindest die Frau mit der rosa Mütze.

Manches hier in Sofia ist teurer als in Zürich. Ich weiß, dass ich reise oft dorthin.

Ihre beiden Kinder lebten in der Schweiz.

Z.B. Käse sei dort günstiger.

Bulgarien in Europa Südosten ist ebenfalls klein und bergig.

Ist aber auch das Land mit den tiefsten Löhnen in der Europäischen Union.

Und wohl mit der flächenden Löhne in der Europäischen Union.

Das ist aber auch das Land mit den tiefsten Löhnen in der Europäischen Union.

Und wohl mit der flächendeckenden Korruption.

Morgen wählen die Leute hier ihr Parlament.

Zum fünften Mal in zwei Jahren.

Beim letzten Mal ging nur noch etwa ein Drittel jener wählen.

Die dürften.

Meine Freunde wählen längst nicht mehr. Ich muss es mir noch überlegen.

Auf dieses Mal bekommt wohl niemand genug Stimmen, um zu regieren.

Weder die pro-westlichen Antikorrupten, noch die pro-russischen.

Die alte Seilschaften erhalten wollen.

Und auf der anderen Seite.

Vielleicht sagt die Frau an der Quelle noch.

Sei es aber sogar besser, dass Bulgarien keine gewählte Regierung habe.

Denn so können niemand dumme Dinge entscheiden.

Sie können niemand pulgarische Soldaten in die Ukraine schicken.

So denken viele.

Man erwartet wenig vom Staat. Man hilft sich selbst.

Ein kleiner Laden in einer kleinen Stadt im Land des Inneren, Soport, heißt sie.

Eine einzige Kundin kauft ein.

Ich kaufe Brot, Milch und etwas für einen Eintopf.

Mehr können sie sich nicht leisten.

15%, das war die Teuerung letztes Jahr.

Und jetzt diskutieren Kundinnen und Verkäuferinnen.

Solange es Korruption gibt, wird sich nichts ändern, sagt die Kundin.

Die gab es, aber schon immer, antwortet die Verkäuferin.

Ja, schon, sagt die Kundin, aber nicht in dem Ausmaß.

Das ist schwer zu sagen.

Leicht zu sagen ist dafür,

dass die Politikmüdigkeit selten so stark war wie heute.

Und trotzdem sind sich Kundinnen und Verkäuferinnen in einem einig.

Wir gehen wählen.

Sonst können wir auch nichts fordern.

In Zwilengrad an der türkischen Grenze

sitzen ein paar Männer draußen vor ihrem Bier

und bekommen einen Lachenfall wegen der Frage,

ob sie wählen gehen werden.

Natürlich nicht. Bis auf einen.

Ich hoffe, es bringt was, aber ich bin pessimistisch.

Diese Hoffnungslosigkeit sei schlimm für die Kinder.

Aus Zwilengrad zögen die jungen Leute in Scharen weg.

Noch einmal Sofia, noch einmal Mineralwasserquelle.

Ein Mann sagt, er gehe bestimmt wählen.

Guten Morgen.

Sehe ich Walmüder aus?

Irgendwas?

Ja.

Ich bin der Mann.

Sehe ich Walmüder aus?

Irgendwann wäre das besser. Irgendwann seien die Pro-Russen weg.

Wir wollen so lange, wie es nötig ist.

Bis endlich alles fließt.

Der Beitrag von Sarah Novotny.

Und zum Schluss noch ein Hörtipp.

Vor gut 1,5 Jahren haben die Taliban in Afghanistan

die Macht zurück erobert.

Seit hier haben sie eines der repressivsten Regimes

weltweit errichtet.

Besonders hart trifft es Mädchen und junge Frauen.

Die Zukunft ist ungewiss.

Das Recht auf Bildung ist uns gestohlen worden, sagt Husna.

Die 20-Jährige war in der Abschlussprüfung

ihres Medizinstudiums.

Dann erfuhr sie, dass sie aufhören muss.

Seither sitzt Husna frustriert und ohne Hoffnung zu Hause,

wie Millionen andere Afghaninnen.

Frauen und Mädchen in Afghanistan.

Das ist das Thema der Sendung international.

Dieses Wochenende am Radio oder jederzeit aus Podcasts

oder online zum Beispiel via srf.ch-Audio.

So weit das heutige Echo der Zeit.

Mit der Daktionsschluss um 18.28 Uhr.

Verantwortlich war Massimo Agostinis.

Verantwortlich für die Nachrichten Karin Britsch

und am Mikrofon Simon Hulliger.

Das war ein Podcast von SRF.

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

Reis ist das Grundnahrungsmittel in Asien. Dessen Produktion gibt Millionen Arbeit und Einkommen. Doch der Klimawandel setzt der Pflanze zu - und Ersatzprodukte sind wenig beliebt.

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