FALTER Radio: Der Diversity Ball 2023 in Wien - #958

FALTER FALTER 6/18/23 - Episode Page - 27m - PDF Transcript

Die Fall der Sonnergespräche im Wienermuseumsquartier zu den heißen Themen des Jahres.

Mittwoch, den 30. August, nimmt die grüne Umweltministerin Leonore Gewessler-Platt.

Es geht um die drängende Frage, wie wir die Klimawende schaffen.

Umweltministerin Leonore Gewessler im Gespräch mit Barbara Todt und Katharina Krobshofer.

Mittwoch, den 30. August und 19 Uhr auf der Bühne im großen Hof im Museumsquartier in Wien.

Der Eintritt ist frei. Schauen Sie doch vorbei.

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Okay, mein Bumble Date läuft gerade richtig gut. Sonst bin ich ja echt verkopft.

Aber weißt du was? Not this time.

Meine Intuition sagt mir, lass dich drauf ein. Vertraue dein Bauchgefühl. Go with the flow.

Und dieses Mal werde ich auf meine Intuition hören. Für etwas Neues. Oder für die Story.

Noch ein Drink?

Finde was Deins ist. Auf Bumble.

Falter Radio, der Podcast mit Raimund Löw.

Der Herzlich Willkommen, meine Damen und Herren im Falter Radio.

Es gibt nicht wenige Bälle in Wien.

Die Spannbreite reicht vom Opernball der Promis und Reichen bis zum Flüchtlingsball zur Unterstützung von Flüchtlingsorganisationen.

Erstmals fand im Wiener Rathaus dieses Jahr der Diversity-Ball statt.

Es ist eine Veranstaltung, bei der die Gäste ihre Trinks in Gebärdensprache bestellen können.

Blinde und zeebehinderte Jugendliche schenken Getränke aus.

Die Mitternachtseinlage wird in Gebärdensprache geboten.

Diese ungewöhnliche Mitternachtseinlage ist ein Herzstück des Balls.

Denn die Gebärdensprachquadrilie steht symbolisch für Minderheitensprachen in Österreich.

Hören Sie einen Bericht über das ungewöhnliche Event im Wiener Rathaus,

den Ernst Tradenig, der inklusive Medienarbeit macht, gemeinsam mit Beteiligten gestaltet hat.

Jetzt geht's. Ich mach die Anmoderation her.

Hallo und herzlich willkommen bei dieser 15. Werze der Ball.

Heute sind wir zum ersten Mal im Rathaus.

Wir sprechen mit der Ballgründerin und Ballmutter Monika Heider.

Über die Beweggründe, diesen Ball zu initiieren und zu organisieren,

über Gehörlosigkeit, Gebärdensprache und den noch recht jungen Begriff Diversität.

Am Ball selbst ist für uns Marcel Waller unterwegs.

Er wurde von Anna Marc und Kurt von der Flut begleitet.

Das heißt, wir sprechen mit Monika Heider und ihr hört Interviews direkt vom Ball.

Und wenn man so möchte, ist es ein inklusiver Podcast.

Und ich möchte wissen, wie du heisst.

Mein Name ist Virginia Ernst.

Wow, Virginia Ernst.

Und ich erinnere mich, du warst am letzten Diversität Baller.

Ja genau, letztes Jahr war ich auch schon da.

Aber heute macht man den Diversität Ball im Rathaus.

Ja, erstmalig im Rathaus, letztes Jahr war es noch ein bisschen kleiner.

Und es wird von Jahr zu Jahr immer größer.

Wie gefällt dir das insgesamt?

Sehr gut, sehr gut. Es gibt mehrere Bühnen.

Es gibt einfach viel mehr Musik, es sind mehr Leute, viel mehr Trubel.

Es expandiert, das ist schon eine coole Sache.

Was heißt das?

Expandiert.

Expandieren heißt quasi, es wird größer.

Es wird schon Jahr zu Jahr einfach größer.

Ah, ich weiß.

Und was freust du dich am meisten auf danzen oder preisgewinnen oder spielen?

Ich freu mich am meisten, dass ich erstmalig meine erste Deutschsprachigen,

also meinen ersten Deutschsprachigen Song performen darf.

Wie heißt?

So wie du willst.

Aha, kannst du gut singen oder nicht?

Das lass ich dich dann entscheiden, okay?

Ja, ich bin so wie Dieter Bohlen.

Ja, kennst du Dieter Bohlen?

Ich geh Dieter Bohlen.

Ja, Dieter Bohlen war nicht am Ball und so bekommen wir ihn nicht vor das Mikrofon.

Am Ball waren über 3000 Gäste.

Ein Sänger, den man unter anderem unter Conchita Wurst kennt,

ist einer der ersten Begleiter des Diversity Balles.

Diesmal waren unter anderem die Band alle Achtung mit Christian Stani, Dolores Schmiedinger

und eben die Sängerin Virginia Ernst und viele andere als Künstlerinnen auf den Bühnen im Rathaus.

Neben dem großen künstlerischen Angebot konnte man in der Unstilbar sein Getränk mit Gebärdensprache bestellen

oder in der Dunkelbar schenkten blinde und sehbehinderte Menschen die Getränke aus.

Der Ball stand unter dem Motto in love with trust.

Die steht für eine positive und optimistische Sichtweise, die ganz auf Liebe und Vertrauen basiert.

Ja, das was hier schon fast schmerzhaft kitschy klingt, hat, wie wir wissen, viele alltägliche Gründe.

Menschen mit Behinderung, verschiedenen Religionen, verschiedener Herkunft,

sexuelle Orientierung werden immer wieder ausgegrenzt oder benachteiligt.

Der Ball ist entstanden, weil ich mich mit Gebärdensprache beschäftigte,

ein Schulungszentrum für Gehörlose gegründet habe und Gebärdensprache damals noch nicht anerkannt war.

Oder ich festgestellt habe, viele Menschen sind interessiert an Gebärdensprache, wissen aber nichts drüber.

Und ich wollte Gebärdensprache bekannt machen mit dem Ball.

Ich möchte die Öffentlichkeit informieren und die Bekanntmachen, wie die Schönheit der Gebärdensprache

und die Vielfältigkeiten, dass man alles ausdrücken kann.

Und deshalb ist der Ball entstanden, das gesellschaftliche Wurzel in österreichischem Kulturgut

und diese Wurzeln aufzubrechen mit Diversität.

Also die Gebärdensprache war eigentlich der Motor.

Beschäftigt habe ich mich aber mit Diversität zu diesem Zeitpunkt,

weil ich gemerkt habe, dass gehörlose Menschen sehr am Rande unserer Gesellschaft sind

und andere sind auch am Rande unserer Gesellschaft und es würde wenig bringen

oder es bringt gesellschaftlich wenig, wenn eine Gruppe nur alleine kämpft,

sondern wenn sich diese Gruppierungen und diese Randgesellschaften zusammen tun,

dann sind es eigentlich die Mehrheit in unserem Land.

Und wann hast du da gestartet?

Der Ball wurde 2008 gestartet.

Damals noch im Jungstil der Adamsteinhof mit 300 speziellen Gästen,

die der Gebärdensprache sehr nahe standen und wo unsere Kursteilnehmerinnen das Programm moderierten

und gestalteten bzw. gemeinsam mit Chris Loner übrigens, die unsere erste Moderatorin war,

die ist für eine Diversität Ballunterstützerin der ersten Stunde.

Und da haben wir gesehen, wie wichtig so ein Event ist, diese Leichtigkeit zu zeigen.

Also das Thema könnte ja auch schwer und schwierig gesehen werden,

zumindest ist es so angesehen worden und dieses Gefühl an dem Abend,

also gesellschaftlicher Vielfalt kann gelebt werden und sie kann so wunderbare Stärke geben.

Also nach dem Ball hat jeder das Gefühl, hat das gestärkt mit seiner Meinung.

Und dieses Gefühl hat uns eigentlich dazu bewogen, den Ball immer wieder zu organisieren

und er ist dann auch jedes Jahr größer geworden.

Mittlerweile sind wir ja bei über 3.000, 4.000 Besuchende

und hat eben mit 300 kleinen feinen Gästen begonnen.

Okay, sollen wir auch noch eine Frage?

Ja?

Ich beantworte dir heute alles.

Ja?

Alles.

Alles.

Ich kenne nicht deinen Namen, wie heisst du unbedingt?

Okay, Gott sei Dank, das ist eine Frage, die leichter ist.

Ich heiße Christian Stani, bin Sänger der Band Alle Achtung.

Wir haben zum Beispiel 2020 einen Song gehabt, der heißt Marie.

Ich fände nur das zu Tanz.

Leider nicht Marcel, sondern Marie.

Wir haben andere Songs, auch Bowie, so später weg, nicht mehr.

Also wir haben einige Songs gehabt, die so im Radio gelaufen sind

und ich glaube deswegen, ich glaube, deswegen sind wir auch da eingeladen.

Ja.

Aber in Wahrheit, weil man so schön singt.

Weil ich habe euch ja ganz schön gehört, mit Marie und Bowie.

Ja, das ist cool, danke schön.

Also es freut uns natürlich.

Es ist Wahnsinn, wenn man ein Song macht und man weiß, wie der ankommt

und wenn dann plötzlich jeder kennt, dann ist das schon was ganz Außergewöhnliches.

Ich werde mit zwei Kolleginnen, mit einer Kollegin und einem Kollegen gemeinsam moderieren.

Was denn?

Ich werde auf der Bühne stehen und präsentieren und durch den Abend führen.

Aha, bis mitten in der Nacht, oder?

Ja, bis spät in der Nacht, bis 1.20 Uhr.

Ich werde auf der Bühne stehen und präsentieren und durch den Abend führen.

Aha, bis mitten in der Nacht, oder?

Ja, bis spät in der Nacht, bis 1.20 Uhr.

Ich werde auf der Bühne stehen, immer wieder.

Während also Marcel die Moderatorin Miriam Labus auf die Bühne weiterflitzen lässt,

damit sie ihre Arbeit tun kann, wollen wir wissen, wie das war,

diesen Ball im Rathaus zu organisieren.

Okay, mein Bumble-Date läuft gerade richtig gut, sonst bin ich ja echt verkopft.

Aber weißt du was?

Not this time.

Mein Intuition sagt mir, lass dich drauf ein.

Vertraue den Bauchgefühl.

Go with the flow.

Und dieses Mal werde ich auf mein Intuition hören.

Für etwas Neues.

Oder für die Story.

Noch ein Drink?

Finde was deins ist.

Auf Bumble.

Für den jetzigen Ball,

müssen wir viel vorbereiten, weil wir das erste Mal im Wiener Rathaus sind.

Wir waren ja im Jungsdilater, wir waren im Kursalon Hübner

und jetzt das erste Mal im Rathaus.

Und das sind die Gegebenheiten ganz anders.

Da muss man sich ja mal um eine barriere Freiheit kümmern.

Da muss man sich mal darum kümmern, dass mehr Menschen im Rollstuhl zum Rathaus

zugelassen werden als offiziell erlaubt.

Da muss man also sämtliche Behördenwege erschließen.

Das sind relativ viele.

Und dann beschäftigen wir uns natürlich auch mit,

wie können wir in kurzer Zeit aufbauen?

Wie können wir, also das Rathaus kostet uns auch mehr Geld her.

Wie können wir Sponsoren aktivieren und bekommen?

Wie bekommen wir auch für den Ball freiwillige Helferleins?

Wir beschäftigen uns mit den Partnerschaften.

Es sind ja Diversität ist etwas, was ja nicht von alleine passiert.

Das muss auch gesteuert werden.

Also es soll leben, aber es muss auch gesteuert werden,

dass Diversität am Ball vertreten ist.

Wir arbeiten mit über 122 Organisationen und Vereinen im Vorfeld zusammen,

damit sie dann auch am Ball vertreten sind.

Also dieses Netzwerken davor kostet ja auch sehr viel Zeit und Energie

und ist uns ein Herzensangelegenheit.

Und natürlich arbeiten wir am Programm.

Das Programm soll ja ein Wahnsinn sein.

In love we trust her, also alles rund um die Liebe

wird am Rathaus bei diesem Diversität-Ball vertreten sein.

Du hast erst erzählt, dass der Begriff Diversität noch recht jung ist.

Also dazu noch mal was sagen will.

Genau, als wir den Diversität-Ball gegründet haben,

da war das noch so, dass Diversität musste erklärt werden.

Das war kein Begriff.

Es gab so gut wie keine Diversität-Manager.

Und ich habe mir damals Diversität,

habe meine Handbücher aus der amerikanischen Literatur geholt

und mich damit beschäftigt,

weil ich mich beschäftigt habe mit der Minderheit gehörlos in unserer Gesellschaft

und habe festgestellt, eben andere Minderheiten gibt es auch.

Wie gehen andere Länder damit um

und bin zu Diversität-Management aus dem amerikanischen Sprachraum gekommen

und haben mir da Bücher und Literatur geholt

und habe mich mit Diversity Summer School und dergleichen beschäftigt

und die sie auch organisiert.

Und habe festgestellt, es gab kein Bild

oder keine Vorstellung von Diversity oder Diversity-Management

und deshalb haben wir am Anfang noch Plakate gestaltet,

wo die Vielfalt auch gezeichnet wurde.

Da haben wir ein eigenes Bild, ein eigenes Psyché gezeichnet mit der Vielfalt

und haben da eben ein lesbisches Paar, eine Rollstuhlfahrerin,

eine gebärdende Person, eine blinde Person

und ein klassisches Tanzpaar sozusagen abgebildet,

um eben zu sagen, das ist alles Vielfalt

und das war damals notwendig, um ein Bild zu erzeugen.

Jetzt würde man so plakativ nicht mehr arbeiten,

weil unsere Gesellschaft an einem Wandel vollzogen

und Diversität ist ein Begriff geworden.

Das war eben vor 16 Jahren noch nicht der Fall.

Kann ich Sie oder du sagen?

Kannst du ruhig zu mir sagen bitte, ja?

Was?

Du, kannst du gerne zu mir sagen, ja?

Ja gut. Also wie heißt du?

Ich bin der Hans Jürgen. Hans Jürgen Groß ist mein Name

und ich bin von den Wiener Stadtwerken.

Also ich habe gedacht von Wiener Linien.

Nein, die Wiener Linien gehören auch zu uns,

aber ich bin aus der Konzernleitung und die Wiener Linien ist ein Unternehmen

und wir haben ganz viele Unternehmen

und insgesamt über 16.000 Mitarbeiterinnen.

Aha! Und was machst du da am Diversität-Wall heute?

Ich bin ja bei den Wiener Stadtwerken,

ich bin ja Konzernbeauftragter für Barrierefreiheit.

Ich kümmere mich darum, dass bei allen Unternehmungen

und bei uns überall jeder den selten Zugang hat.

Weil Barrierefreiheit ist die Grundvoraussetzung dafür,

dass wir alle gemeinsam in der Gesellschaft miteinander leben können

und dass, du weißt das wahrscheinlich,

dass Menschen im Rollstuhl letztlich ausgeschlossen sind,

aber auch mit anderen Behinderungen

und uns als Wiener Stadtwerk ist das ganz, ganz wichtig,

dass wir hier sind.

Wir sind ja heuer auch Hauptsponsor von der Veranstaltung

und werden das auch zukünftig bleiben,

weil uns das ganz wichtig ist,

weil Vielfalt einfach die Gesellschaft ausmacht

und es ist einfach super, dass es so viele verschiedene Menschen gibt.

Und ja, da sind wir ganz stolz darauf, da dabei zu sein.

Aha!

Aber ich freue mich natürlich auch auf das Miteinander,

auf das Zusammenzeitverbringen,

auf viele coole, tolle Kostüme, die ich schon überall gesehen habe

und natürlich aufs Tanzen bis in die Nacht, oder?

Ja, bis morgen in der Früh 4 Uhr.

Wir lassen es krachen heute, ja?

Ja, aber nicht da nicht.

Nein, wir machen das sicher.

Ja, ganz sicher.

Also so viel sei verraten, sie haben es krachen lassen.

Wir kommen dennoch noch einmal darauf zurück,

wie jung die Anerkennung der österreichischen Gebärdensprache ist.

Erst 2005 wurde diese in Österreich anerkannt.

Die österreichische Gebärdensprache in Abkürzung UGS

ist eine eigenständige, linguistisch vollwertige und natürliche Sprache.

Die österreichische Gebärdensprache hat eine eigene Grammatik und Zündungs,

die anders ist als die Grammatik der deutschen Lautsprache.

Gebärdensprachen weisen wie alle natürlichen Sprachendialekte oder Soziolekte auf,

also verschiedenen Sprachen zwischen Generationen,

Jugendsprache und Sprache der älteren Generation.

Ich selbst habe Gebärdensprache gelernt

und habe mich gewundert zunächst über diesen eigentlich dann völlig normalen Umstand,

dass man eine Gebärde in Wien jetzt anders gebärdet als zum Beispiel in Tirol.

Und Sie merken jetzt schon, wie wir mit diesem inklusiven Podcast,

der eigentlich anderes meint, nun an unsere Grenzen stoßen.

Gebärdensprache können wir hier nicht in irgendeiner Form jetzt zeigen.

Da müsst ihr dann unbedingt zum Beispiel zum nächsten diverse die Ball

oder mal ins Schulungscenter Qualisenschauen.

Beim letzten Gespräch aus der Zielz deine, was soll ich sagen,

die ersten Eindrücke aus einem gehörlosen Institut in Wien.

Vielleicht da ein paar kurze Sätze dazu.

Also warum beschäftige ich mich mit dem Thema Gehörlosigkeit Gebärdensprache

und letztendlich dann auch mit Diversität.

Das hat einen Grund.

Meine allerer erste Arbeitsstelle war im Gehörlosen-Institut

und damals war Gebärdensprache als Unterrichtssprache verboten.

Man muss sich das auf der Zunge öfter gehen lassen, verboten.

Die Kinder haben nicht einen Unterricht in Gebärdensprache bekommen.

Bekommen sie zum Teil heute auch noch nicht,

weil 70% der Lehrpersonen bis heute nicht Gebärdensprache sprechen,

wenn sie gehörlose Kinder unterrichten.

Und ich habe damals gesehen, die Kinder werden oral praktisch geschult

und genauso war auch meine Arbeit.

So die ersten Tage oral, bis ich in der Pause gemerkt habe,

wenn die Kinder in der Pause miteinander kommunizieren,

dann gestikulieren sie, dann erfinden sie Gebärden oder entwickeln Gebärden

und weil wir sollen gehörlose Kinder miteinander kommunizieren.

Jetzt sind sie in einer gehörlosen Schule

und sind nur gehörlose zusammen, also entwickeln sie Gebärden

und habe in einer zehn Uhr Pause eine Person gesehen,

die Kinder um sich herum gescharrt hat

und das war die Gehörlose Lotte,

die war damals als Reinigungskraft im Gehörlosen Institut

und die Kinder haben mit ihr kommuniziert

und da habe ich festgestellt, wow, es gibt eine Sprache

und eine Sprache, die ihnen hilft zu kommunizieren,

da habe ich mich viel mehr und näher damit auseinandergesetzt

und habe dann praktisch mit der Lotte in Café-Häusern,

in der Straßenbahn und überall, wo ich die Lotte getroffen habe,

wo wir uns vereinbart haben, Gebärdensprache gelernt,

weil es noch gar keine Möglichkeit gab, in Windgebärdensprache zu lernen

und das ist noch gar nicht so lange her,

also der Wandel, dass Gebärdensprache gesehen wird,

die Anerkennung der Gebärdensprache ist eigentlich alles erst in kurzer Zeit passiert,

bis in den Ende der 90er Jahren gab es keine Gebärdensprachdolmetscherinnen,

das wurden jetzt erst in den letzten zwei Jahrzehnten

sozusagen aufgebaut, die Gebärdensprachdolmetscherinnen mit Ausbildung,

davor waren das Kinder gehörloser Eltern.

Gehörlose haben sich geniert in der Straßenbahn Gebärdensprache zu verwenden,

weil sie alle angeschaut haben

und das hat mich dazu bewegt, ein Schulungsinstitut für aufzubauen

und Gebärdensprache als Unterrichtssprache einzusetzen

und gehörlose Expertinnen einzusetzen,

als Rollmodels, als Trainerinnen.

Gehörlose wurden sonst immer nur von Hörrenten trainiert

und die haben praktisch den Fokus gehabt, du kannst das nicht,

weil du bist gehörlos und immer nur die Hörrenten konnten etwas.

Also haben wir praktisch Rollmodels,

gehörlose Rollmodels ausgebildet und sie eingesetzt

und somit Robotsgrößtes Kompetenzzentrum aufgebaut.

Wir haben sehr viel getan, auch um gesellschaftliche Inklusion zu ermöglichen,

die nur im weitesten Sinn mit Bildung zu tun haben.

Also mein Bildungsbegriff ist ein sehr großer.

So groß wie der Ball jetzt wird, oder?

Ja, so groß wie der Ball wird.

Da freue ich mich natürlich sehr.

Das war schon immer ein Wunsch im Rathaus zu sein,

weil ich finde, Wien ist die Stadt der Vielfalt

und der Wörse, die Ball passt wunderbar zur Stadt

und ich freue mich, dass die Stadt jetzt auch so sieht und anerkennt.

Und ich habe dich vorher auf Bühne gesehen.

Ja, genau. Ich war zuerst auf der Bühne, ich bin heute Hausherr.

Das Rathaus hat ja einen Hausherrn, das ist der Bürgermeister.

Wenn der Bürgermeister nicht da ist,

dann muss einer von uns stattreden und den Hausherren vertreten.

Und das bin heute ich, weil ich ja auch dafür gesorgt habe,

dass dieses Ball ins Rathaus einziehen kann.

Wir diskutieren und arbeiten daran seit zwei Jahren.

Und jetzt ist es endlich gelungen.

Ich bin total glücklich, weil ich finde,

dass dieser wunderbare Ball mit so vielen lustigen,

bunten Menschen, mit Menschen wie du, mit Behinderungen,

Menschen, die behindert werden.

Menschen, die irgendeinen lieben.

Und das ist ja völlig wurscht auf irgendwie.

Also die ganze Vielfalt unserer Stadt,

die ganze Vielfalt der Menschen unserer Stadt,

findet sich wieder auf diese wunderbaren Ballen

und er gehört ins Rathaus.

Ich bin urstolz drauf, dass es mir gelungen ist,

mit der Monica Heider gemeinsam diesen Ball ins Rathaus zu holen.

Und wir spüren es ja eh, da ist eine superbomben Stimmung.

Alles sind happy über diesen Ball.

Und das lacht natürlich auch mein Herz.

Ich bin total glücklich und zufrieden heute.

Aha.

Und jetzt kommt noch eine schwierige Frage.

So für alle, die ihn jetzt nicht erkannt haben,

das war Peter Hacker im Gespräch mit Marcel Waller.

Peter Hacker ist Amtsführer in der Stadtrat

für Soziales, Gesundheit und Sport.

Bevor wir jetzt zum Ende dieses Podcastes kommen,

noch die Webseitenhinweise auf die Seite

equalisant.win oder auch diverse die Ball.at

oder gerne auch unter menschen- und medien.at stöbern

oder inklusive minus medienarbeit.at.

Wir kommen jetzt zum Abschluss

und die wichtigste Frage stellt noch Marcel direkt

vom Diverse die Ball an, Monica Heider.

Wie kommt das an bei dir, dass du eine Mutter bist am Ball?

Gut oder nicht gut?

Es ist ein altmodischer Begriff,

aber ich finde, er kommt eigentlich nicht gut an.

Ich fühle, als Ballmutter kümmere ich mich seit 15 Jahren,

dass es diesen Ball gibt.

Schau, dass es Personen gibt, die mit mir arbeiten.

Ich achte auch darauf, dass genügend Geld eingenommen wird.

Ich schau, dass wir ein gutes Programm haben.

Also ich kümmere mich darum wie eine Mama,

und deshalb finde ich eigentlich Ballmama

einen guten Begriff.

Einen, der sich sorgt um den Ball.

Alleiner würde er ja nicht stattfinden.

Herzlichen Dank fürs Zuhören

und eine schöne Woche noch.

Tschau, Papa.

Ernst Tradinig war,

dass er diesen inklusiven Podcast gestaltet hat.

Der Diverse die Ball fand am 3. Juni 2023

in Wiener Rathaus statt.

Ich verabschiede mich von allen,

die uns auf UKW hören,

im Freirad Tirol und auf Radio Agorah in Kärnten.

Berichte über etwas andere Events im Kulturleben

und darüber hinaus gibt es jede Woche im Falter.

Da empfehle ich ein Abonnement des Falters.

Alle Informationen gibt es im Internet unter der Adresse

abo.falter.at.

Ursula Winterauer hat die Signation gestaltet.

Philipp Dietlich betreut die Audio-Technik im Falter.

Ich verabschiede mich. Bis zur nächsten Sendung.

Sie hörten das Falter Radio,

den Podcast mit Raimund Löw.

Okay, mein Bumble Date läuft gerade richtig gut.

Sonst bin ich ja echt verkopft.

Aber weißt du was?

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Die Intuition sagt mir,

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Vertraue dein Bauchgefühl.

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Und dieses Mal werde ich auf meinen Intuition hören.

Für etwas Neues.

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Eine Mitternachtseinlage in Gebärdensprache. Eine Getränkebar, die von blinden und sehbehinderten Jugendlichen betreut wird, das alles gehört zum Diversity Ball dazu. Ein inklusiver Podcast aus dem Wiener Rathaus von und mit Ernst Tradinik.

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