Echo der Zeit: Chinas Volkskongress will seine Wirtschaft mehr entkoppeln

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) 3/5/23 - 29m - PDF Transcript

Radio-SRF Echo der Zeit mit Simon Hulliger.

Unsere Themen am 5. März.

Chinas Plan für die Wirtschaft, die Führung setzt auf teilweise Entkoppelung.

Ein Lichtblick für die Meereslebewesen.

Die UNO-Staaten einigen sich auf ein Hochseeabkommen.

Das Abkommen ist ein sehr großer Durchbruch,

weil bislang die Hosee ein weitgehend rechtsfreier Raum ist.

Hier wurde also ein großes Schlufflock geschlossen.

Sagt die Geschäftsführerin der Organisation Ocean Care.

Dann große Unterstützung für Donald Trump.

Die Fans des Ex-Präsidenten waren laut am Treffen der Rechtskonservativen in Washington.

Doch wichtige Figuren der Republikaner fehlten.

Ein weiteres Zeichen der Zerrissenheit.

Und er fühle sich wie ein Fisch, der an Land geworfen wurde.

Wir besuchen den Familienvater Mahmoud in der Türkei.

Seine Wohnung, seine gesamte Stadt wurden bei den Erdbieben zerstört.

Echo der Zeit.

Heute ist in Peking der Nationale Volkskongress eröffnet worden.

Neun Tage wird er dauernd.

Die Delegierten sind nicht demokratisch legitimiert

und stimmen üblicherweise allem zu,

was ihnen die Kommunistische Staats- und Parteiführung vorlegt.

Zum Auftakt ging es um die Wirtschaft.

In einem Arbeitsrapport wurden die Vorgaben für das laufende Jahr festgelegt.

Was auffällt, die chinesische Führung setzt die Prioritäten an das.

Wie, das hat mir China-Korrespondent Samuel Emch im Gespräch erzählt.

Es fällt auf, dass China zwei Punkte neu ganz oben auf der Prioritätenliste aufhört.

Zum einen will China den Konsum fördern, um wieder fünf Prozent Wachstum zu erreichen.

Dies ist das heute präsentierte Wachstumsziel, das für China ziemlich moderat ist.

Dafür will China die Transformation seiner Wirtschaft,

seine Industriestärke vorantreiben.

Dieses Ziel ist bei den Prioritäten neu hoch oben aufgeführt.

China will die Wirtschaft also transformieren, strukturell verändern.

Warum sieht die Führung den hier Handlungsbedarf?

Ich sehe zwei Faktoren, die hier eine Rolle spielen.

Der eine Faktor heißt Wertschöpfung.

Nehmen wir das iPhone.

Das wird hier in China zusammengebaut und dann in alle Welt verkauft.

Vom Geld, das die Kunden für ein iPhone ausgeben, geht aber der größte Teil in die USA,

nach Südkorea, Taiwan und andere Teile der Welt.

Dorthin, wo die technologisch komplexen Teile, die Microchips, die Software für das Smartphone herkommen.

Das heißt, die Wertschöpfung passiert anderswo

und China möchte eben mehr von dieser Wertschöpfung der hergestellten Produkte hier im Land.

Dafür braucht es aber entsprechende Technologien.

Der andere Punkt ist, dass China insbesondere im letzten Jahr vor allem geführt bekommen hat,

wie verletzlich seine Wirtschaft ist.

Dies mit Blick auf den Hightech-Bereich, konkret bei den Microchips.

Die immer härteren Einschränkung der USA in Zusammenhang mit der Microchip-Industrie

beeinträchtigt China stark bei der Entwicklung dieser Technologie,

weil auch deshalb hat der schnellere Aufbau von technologischem Nauhau nun eine höhere Priorität.

Und wie will die chinesische Führung diese Ziele erreichen?

China investiert zum Beispiel in die Forschung und setzt auch entsprechende Anreize für die Wirtschaft.

Man versucht auch, innovative Jungunternehmen zu fördern.

Ziel ist es, dass China in den Bereichen künstlicher Intelligenz bei der Microchip-Entwicklung

oder etwa grünen Technologien eine globale führende Rolle erlangt.

Und ist das realistisch?

Und verschiedene Beobachterinnen und Beobachter sehen China zum Beispiel

im Bereich der künstlichen Intelligenz schon weit vorne.

Im Bereich der Microchips haben die Fördermarsnahmen bisher nicht wirklich gefruchtet.

Erfolge, dass China entsprechende Technologien selbstständig entwickelt kann

und damit unabhängiger wird vom Ausland.

Das wird nicht von heute auf morgen geschehen.

Wenn China nun eben auf Unabhängigkeit setzt, auf Entkoppelung setzen, gleichzeitig ankündet,

es wollen die Militärausgaben steigen, was heute auch geschehen ist,

kann man sagen, die Zeichen stehen eher auf Konfrontation als auf Kooperation mit dem Westen.

Die einfache Antwort wäre wohl ja, wenn wir die Beziehung zu den USA anschauen.

Diese haben sich gerade in den letzten Wochen nochmals deutlich verschlechtet, Stichwort Ballonaffäre.

Auch weil die USA gegenüber China eine zunehmende härtere Haltung einnehmen.

Auf der anderen Seite gibt es aber auch Anhörungsversuche.

China kündet Öffnungen gegenüber dem Ausland an.

Besuche hat China in den letzten Monaten deutlich intensiviert.

Heißt China will seine Wirtschaft zwar unabhängiger machen vom Ausland,

man profitiert aber auch gleichzeitig stark vom globalen Handel,

mit den USA und Europa. Das will China weiterhin.

Eine Konfrontation mit dem Westen ist also nicht im Interesse Chinas, zumindest aus wirtschaftlicher Sicht nicht.

China-Korrespondent Samuel Emch.

Und jetzt zu den Nachrichten mit Korsin Gavietzel.

Der griechische Regierungschef hat sich für das schwere Zugunglück mit über 50 Toten entschuldigt.

Er schulde allen, vor allem aber den Angehörigen der Opfer eine große Entschuldigung,

sagte Ministerpräsident Kiryakos Mizzotakis in den sozialen Medien.

Die Politik könne, wolle und dürfe sich nicht hinter menschlichem Versagen verstecken.

Die Behörden sollten den Vorfall nun untersuchen und Antworten liefern, so Mizzotakis.

Wegen des tödlichen Zugunglücks vom Mittwoch sind heute in Athen erneut tausende Menschen auf die Straße gegangen.

Sie beschuldigen die Politik, die Sicherheit der Eisenbahn im Land chronisch vernachlässig zu haben.

Am Rand der Demonstration kam es laut Polizeiangaben zu Ausschreitungen.

Mehr Einsatz im Kampf gegen die illegale Migration, insbesondere gegen Schlepperbanden,

das fordern fünf EU-Mittenmeerstaaten von der europäischen Grenzschutzagentur Frontex.

Konkret soll Frontex mehr in die Überwachung der internationalen Gewässer im Mittelmeer investieren,

heißt es in einer gemeinsamen Erklärung von Griechenland, Spanien, Zypern, Malta und Italien.

Die italienischen Behörden stehen seit einer Woche in der Kritik,

bei einem Bootsunglück vor einer Woche nicht schnell genug geholfen zu haben.

Siebzig Menschen kann man dabei ums Leben.

In Iran sind offenbar erneut Dutzende Studentinnen mutmaßlich vergiftet worden.

Entsprechende Meldungen kamen heute aus dem Nordwesten des Landes.

In den letzten Monaten wurden im ganzen Land nach unbestätigten Berichten

hunderte Schülerinnen und Studentinnen Opfer von Vergiftungen.

An diesem Wochenende kam es in Iran, in diesem Zusammenhang auch zu Protesten.

Eltern und Schülerinnen gingen auf die Straße und forderten Aufklärung.

Die Hintergründe der mutmaßlichen Vergiftungen sind weitgehend unklar.

Schülerinnen klagten über Schwindel, Übelkeit und Atemnot.

Im Südosten von Bangladesh ist in einem Flüchtlingslager für Rohindra ein Feuer ausgebrochen.

Berichte über Opfer gibt es nicht, aber laut den Behörden sind rund 2.000 Unterkünfte abgebrannt.

Dadurch seien im überfüllten Camp etwa 12.000 Menschen obdachlos geworden.

Die Ursache für den Brand im Lager von Cox Bazaar ist unklar.

Die Mehrheit der Bewohnerinnen und Bewohner des Lagers sind Angehörige der muslimischen Minderheit der Rohindra.

Diese flohen 2017 aus Myanmar.

In die Schweiz. Die Zahl der Videokameras im ÖV hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen.

Zurzeit hat die SBB in Zügen und Bahnhöfen über 24.000 Kameras installiert.

Vor 8 Jahren waren es noch 10.000 weniger.

Ein SBB-Sprecher bestätigte einen entsprechenden Bericht des Sonntagsblicks.

Auch bei anderen Verkehrsbetrieben ist die Zahl der Kameras laut dem Bericht gestiegen.

Die Überwachung hilft laut SBB etwa bei Notfällen.

Und die Kamerabilder seien wichtige Beweismittel, wenn es zu Übergriffen auf das Personal komme.

Zum heutigen Tag der Kranken haben 35 Organisationen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich zu einem besseren Miteinander aufgerufen.

Rund 2,3 Millionen Menschen in der Schweiz seien von chronischen Krankheiten betroffen.

Diese seien im Alltag auf die Unterstützung zahlreicher Menschen angewiesen.

In einer Radio- und Fernsehansprache sagte Bundespräsident Anne Bersi, die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten sei entscheidend für eine qualitativ hochwertige Gesundheitsversorgung.

Und jetzt zum Sport mit Jan Zürcher.

Zum Abschluss der Nordischen Ski-Weltmeisterschaft hat sich im 50 Kilometer klassisch Rennen ein Norweger durchgesetzt, allerdings nicht der Favorit.

Johannes Hössflott Klebo, der Sessel-Dominator und Weltcup-Gesamtführender, musste sich heute auf der Zielgeraden geschlagen geben

und wartet somit weiterhin auf seine erste WM-Gold-Medaille in einem Distanz-Rennen.

Sein norwegischer Lanzmann Paul Goldberg gewann den 50er-Anholte zum ersten Mal WM-Gold in einem Einzelrennen.

Dritter wurde der Schwede William Poroma.

Die Schweizer konnten nicht mit dem besten mithalten.

Peter Klebo, der 24., Jonas Bauern, 27.

Beim Super-Gee der Frauen in Quittfeld gab es einen österreichischen Dreifach-Sieg.

Die drei Fahrerinnen mit hohen Staatenummern profitierten von besseren Verhältnissen und mischten die Rangliste nochmals durch.

Nina Ortslieb gewann zum zweiten Mal in ihrer Karriere einen Super-Gee.

Sie setzte sich vor Stefanie Venier und Franziska Gritsch durch.

Bester Schweizerin wurde Jasmin Flury als Sechste.

Wenn die Holner wurde achte und Stefanie Nadre, erdißierte mit Rangzehen ihr bestes Karriereergebnis.

Und jetzt zum Wetter Korsinkavietzel.

Morgen ist es oft bewölkt.

Im Verlauf des Tages wird es dann von Westen her länger sonnig.

Die Temperatur erreicht im Norden rund 8°C.

Im Süden ist es am Morgen local regenmöglich.

Und es gibt nur noch wenig Sonne bei 11°C.

Echore Zeit auf Radio SRF.

Bei uns geht es weiter mit einem Abkommen zum Schutz der maritime Artenvielfalt.

Mit einem schaulaufen republikanischen Spitzenpolitiker.

Mit großer Verzweiflung im türkischen Erdbebengebiet.

Und mit der Sendung International.

Da geht es um Veränderungen auf dem deutschen Speiseplan.

Die Regierung setzt auf nachhaltige Ernährung in einem Land, wo Fleisch ein Kulturgut ist.

International heute auf Radio SRF 1 und immer auch als Podcast.

Nach über 15 Jahren immer wieder Zähnverhandlungen.

Heute Morgen haben sich die Mitgliedländer der UNO in New York auf ein Abkommen zum Schutz der Hochsee geeinigt.

Rund zwei Drittel der Ozeane gehören zu sogenannten Hochsee.

Stehen also nicht unter der Kontrolle eines Landes und waren daher bisher weitgehend rechtsfreier Raum.

Nun wurde ein Regelwerk geschaffen, mit dem 30% der Weltmeere als Schutzgebiete definiert werden können.

Fabienne Maclellan ist Geschäftsführerin der Organisation Ocean Care.

Sie war an den Verhandlungen als Beobachterin dabei.

Ihre Organisation ist UNO Sonderberaterin für den Mieresschutz.

Für Maclellan ist diese Einigung auf ein Vertragstext ein großer Durchbruch.

Sie hat mir erzählt, warum.

Das Abkommen ist ein sehr großer Durchbruch, weil bislang die Hohe See ein weitgehend rechtsfreier Raum ist.

Hier wurde also mit dieser Einigung ein großes Schluffloch geschlossen.

An der Biodiversitätskonferenz in Montreal im letzten Winter wurde gefordert,

dass 30% der gesamten Meeres- und Erdfläche geschützt werden sollen.

Nun gibt es mit diesem heutigen Vertrag ein Regelwerk,

das eine Umsetzung dieser Forderung in der Hochsee erst möglich macht.

Wie sollen denn nun diese Schutzgebiete definiert und kontrolliert werden?

Mit dieser Einigung ist der erste Grundstein dieser Meilenstein gelegt.

Denn im Vertragstext werden eben die unterschiedlichen Elemente definiert,

wie beispielsweise die Möglichkeit, Meeres-Schutzgebiete auf der Hochsee auszuweisen.

Da im Vertragstext ist dann definiert, wo überhaupt diese Meeres-Schutzgebiete richtet werden sollen

und ganz wichtig eben auch, was denn die Managementpläne beinhalten sollen.

Auch eben die Prüfauflagen, die Umsetzungen, denn nur die Definition eines Meeres-Schutzgebietes

ist ja noch nicht effektiver Schutz.

Also es braucht Zähne, in dem Sinne ist dann eben dieses Hochseeabkommen

das zentrale Element der Abstimmung in Montreal dann eben auch die Zähne gibt.

Können Sie uns vielleicht ein Beispiel machen?

Wie könnte denn ein solches Schutzgebiet anhand dieser definierten Kriterien aussehen?

Also die erste Frage ist natürlich, wo soll man ein solches Schutzgebiet errichten?

Und da sind natürlich die wissenschaftlichen Erkenntnisse ganz zentral, wo man dann eben schaut,

was sind besonders schützenswerte Regionen der Meere, wo gibt es eine sehr hohe Artenvielfalt

und wo ist diese auch dann eben bedroht?

Also es gibt ein Beispiel der Costa Rica Dome, das ist eine Region, die eben sehr artenreich ist

und da wäre es ganz wichtig, ein solches Meeres-Schutzgebiet eben einzurichten,

um die menschlichen Aktivitäten, sei das eben Überfischung

oder seien das irgendwelche Explorationen, sei das für Meeresressourcen am Boden entgegenzuwirken.

Erst dass diese Gebiete dann eben geschützt werden und zwar eben mit Auflagen,

dass es überprüft wird, dass dann eben die menschlichen Aktivitäten eingeschränkt werden

und dass da eben dann griffiger Schutz erklärt wird.

Und da ist es wichtig, um diese 30 Prozent bis 2030 zu erreichen,

will man natürlich möglichst viele solche Meerschutzgebiete dann beschließen,

auch solche Netzwerke, also von zusammenhängenden Meerschutzgebieten,

auch das würde dann das Vertragswerk ermöglichen.

Und das ist auch ganz zentral, weil aktuell sind nur gerade 1 Prozent der Hohensee

geschützt mit solchen Meereschutzgebieten.

Ein weiterer wichtiger Punkt des Abkommens sind Umweltverträglichkeitsprüfungen.

Ganz allgemein gesagt, wer in der Hochsee aktiv wird, muss prüfen,

aber damit, der Maritin Artenvielfalt schadet, wie wichtig ist dieser Punkt?

Dieses Instrument der Umweltverträglichkeitsprüfungen ist ganz essentiell.

Meerschutzgebiete, das wird einige Jahre dauern, bis man diese ausweisen kann.

Und die Umweltverträglichkeitsprüfung kann man sofort anwenden.

Das sind dann die Auflagen eben, wenn Aktivitäten oder Projekte auf der Hohensee stattfinden sollen,

wie beispielsweise auch Cleanup-Aktivitäten für ein Cleanup von Plastik beispielsweise

oder Aktivitäten, die die Exploration von Ressourcen betreffen,

die müssen dann einem Prüfmechanismus unterlaufen werden.

Das wird dann von einem Body geprüft.

Und wenn dann eben große Schaden entstehen könnte,

dann kann man dann eben auch definieren, wie man diese Aktivitäten

unter Umständen verhindern könnte.

Fabienne McLellens ist Geschäftsführerin der Organisation Ocean Care.

Diese ist UNO Sonderberaterin für den Meeresschutz.

Noch ist das Abkommen nicht formell beschlossen.

Dies wird dann auf Ministerebene passieren.

Am Text wird aber nichts mehr verändert.

Und in einem letzten Schritt müssen dann die Länder das verbindliche,

völkerrechtliche Abkommen ratifizieren.

Wer bei den Republikanern, Präsidentschaftskandidat, Kandidatin werden will,

muss an die CPAC.

Das war bislang die Devise.

Die CPAC ist ein Kongress in Washington, ein viertägiges Treffen der Rechtskonservativen.

In der Nacht auf heute ging es zu Ende.

Doch in diesem Jahr fehlten einige wichtige Protagonisten.

Der gefeierte Mann war der ehemalige Präsident Donald Trump.

Dies zeigt, wie zerrissen die republikanische Partei ist.

USA-Korrespondentin Barbara Golby.

Wir glauben an Donald Trump, skandieren Fans.

Trump-Anhängerinnen und Anhänger sind am Kongress allgegenwärtig.

Sie sind nicht nur laut, sondern auch unübersehbar.

Stolz tragen sie als Markenzeichen Baseball-Mitzen mit den Buchstaben MAGA.

Die Abkürzung von Donald Trumps Slogan Make America Great Again.

Andere haben ganze Kostüme selbst genäht, wie Alice und Michael aus Texas.

Für Alice ist die Conservative Political Action Conference CPAC wie eine Familie,

wie sie sagt, oder was für andere ein Rock-Konzert sei.

Ihr größter Star Donald Trump.

Er müsste seine Arbeit für das Land, das er als Präsident begonnen habe,

noch zu Ende führen, sagt Michael.

Und deshalb wünschten sie ihn zurück.

All die Kontroversen um Trump und gar eine mögliche Anklage im Zusammenhang

mit der Stürmung aufs Kapitol ändert er nichts an seiner Meinung, sagt Michael.

Trump könne so viel Drama veranstalten, wie er wolle,

denn er kümmere sich um das Volk.

Die Trump-Fans sind klar in der Mehrheit an der Tagung,

doch zu vernehmen sind auch andere Stimmen, gerade bei jüngeren Teilnehmenden.

So, als New Jersey hatte zwar für Trump gestimmt,

doch nun wünschte sich eine neue Liederfigur, die weniger Hass erfüllt sei.

Es ist für eine neue Liederfigur sehr hilfreich.

Ich denke, dass es viel zu viel Hater hat, zurück und forth geht.

Ich freue mich auf jemanden, der die Arbeit macht.

Sie warten nun ab, wer alles kann, die Tiere.

Offiziell sind es neben Trump bis jetzt Nikki Haley und Vivek Ramazvami.

Beide traten auf, am Kongress, ohne die Massen zu begeistern.

Auch Paul aus North Carolina will nach vorne schauen.

Die Zeit von Trump und seinen negativen Botschaften sei abgelaufen, sagt er.

Er wünscht sich einen Kandidaten oder eine Kandidatin

mit einem optimistischeren, hoffnungsvolleren Diskurs.

Töne, wie sie in der Vergangenheit der ehemalige Vizepräsident Mike Pence angeschlagen hat.

Er gilt als wahrscheinlicher Präsidentschaftskandidat,

genau gleich wie der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis.

Beide zelten zu den prominenten Abwesenden am Kongress,

die es vorgezogen hatten, während dieser Tage

an anderen Veranstaltungen in den USA aufzutreten.

Unter anderem auch beim sogenannten Club of Growth,

einer der finanzstärksten republikanischen Organisationen.

Das private Treffen mit Spendern fand quasi vor Trumps Haustüre

in Palm Beach in Florida statt.

Aber Trump war nicht eingeladen.

Dass sich wichtige Geldspender nach einer Alternative zu Trump umschauen,

zeigt die Zerrissenheit der Republikaner.

Ron DeSantis gilt als potenziell gefährlichster Herausforderer von Donald Trump.

Auch am CPAC Kongress hört man nur lobende Worte

über seine Arbeit als Gouverneur von Florida

und wie er aus dem einstigen Swing State

einen republikanischen Staat gemacht habe.

Doch hier dominieren die Stimmen der Trump-Fans.

Die Zeit von Ron DeSantis kommen erst noch, sagen Michael und Elise aus Texas.

Noch geht es rund ein Jahr bis die Vorwahlen beginnen

und sich das republikanische Stimmvolk entscheiden muss,

welchen Weg es einschlagen will.

Klar ist, kein Weg führt an Donald Trump vorbei.

Dieser kann nachgefohren auf eine solide Wählerbasizellen

und es würde ihm in die Hände spielen,

wenn sich die übrigen Stimmen zwischen verschiedenen Kandidierenden verzettelten.

Ein Monat ist vergangen seit den verheerenden Erdbeben

in der Südtürkei und in Nordsyrien.

Mehr als 50.000 Menschen wurden getötet,

Millionen verloren ihr Obdach.

Besonders schwer betroffen war die Stadt Adyaman.

Sie liegt im türkischen Landesinnern etwas abseits der Hauptverkehrsaden.

Dort ging es Tage, bis Hilfe kam.

Wie ist die Lage nun, einen Monat danach?

Philipp Scholckmann ist hingefahren.

Kurdische Weglagen aus dem Autoladsprecher auf der Fahrt

durch eine wilde Berglandschaft von Malatya nach Adyaman.

Schnee bedeckte Gipfel als Kulisse.

Es wäre eine idyllische Fahrt,

während da nicht die weißen Familienzeltin.

Fast jedem Weiler entlang der Straße wurden ein paar aufgeschlagen.

Provisorische bleiben für die Bauernfamilien neben ihren Häusern.

Bei manchen sind nur die Balkone abgebrochen,

die Dächer etwas verrutscht, andere liegen ganz in Trümmern.

In der Ebene unten die Stadt Adyaman.

Eine halbe Million Menschen lebten hier vor dem 6. Februar.

Nun ist sie eine Geisterstadt.

Von den acht bis zehnstöckigen Wohnblocks entlang der Einfahrtstraße

haben praktisch alle tiefe Risse.

Niemand würde es wagen, hier noch zu wohnen.

Umso weniger, als die Stadt noch immer von Nachbäben erschüttert wird.

Im Zentrum wechseln sich Schutzhaufen und abbruchreife Häuser.

Mahmud hat einen Umzugslift anstellen lassen.

Hier war einmal ein modernes Stadthaus mit geräumigen Wohnungen.

Nun hängen die Fassadenteile herab.

Was noch zu retten ist vom Mobiliar,

will Mahmud aus seiner Wohnung bergen und einstellen lassen.

Er ist eigens dafür nach Adyaman zurückgekommen.

Wer immer konnte, hat die Stadt verlassen.

Mahmud und seine Frau fanden bei Verwandten in Ankara eine erste Bleibe.

Jetzt wollen sie weiter nach Gaziantep, wo ihre Tochter wohnt.

Ein Leben in der Schwebe, seit dem Erdbeben,

das allein in der Türkei Millionen Existenzen zerrüttete,

in einem Gebiet doppelt so groß wie die Schweiz.

Die ersten Tage danach waren in Adyaman extrem hart, bestätigt Mahmud.

Mit bloßen Händen suchten die Einheimischen nach Verschütteten.

Erst nach und nach eilten aus den Nachbarstätten Freiwillige heran.

Ein Rettungsteam aus Algerien war in Adyaman die erste organisierte

Bergungsergiebe von außerhalb.

Die staatliche Hilfe ließ auf sich warten.

Mit schnellerer Unterstützung hätten viele Verschüttete gerettet werden können.

Davon ist Mahmud überzeugt, er ist nicht allein.

An den Trümmerhaufen im Zentrum machen sich die Bagger zu schaffen.

Lastwagen fahren den Schutz weg.

Die wenigsten Gebäude waren so erdbeben sicher gebaut,

dass sie die gewaltigen Erdstöße schadlos aushalten konnten.

Es werden allein in dieser Stadt noch hunderte,

wenn nicht tausende Häuser abgerissen werden müssen.

Inzwischen sind die Behörden daran,

eine provisorische Infrastruktur aufzubauen.

Auf gerissene Straßen werden ausgebessert.

Die mobilen Telefonantennen eingerichtet,

da und dort stehen Toilettenanlagen.

Im Container einer Bank am Zentralen Verkehrskreisel

können die geschädigten staatlichen Soforthilfe beziehen.

Die Unterstützung kommt aber noch immer zu langsam, sagt Eisel Öskan.

Sie ist von der Stadtverwaltung von Ismir,

der Großstadt am Mittelmeer, die ein Team nach Adyaman geschickt hat.

Wir sind hier, wir haben uns erst mal in Achev,

6.000 Menschen zu essen.

In Ismir gibt jeden Tag 8.000 warme Essen aus,

stellt Hygieneartikel bereit für Dagebliebene

auch in den umliegenden Dörfern.

Eine kleine Containerstatt mit Sozialdiensten sei außerdem in Planung.

Auch aus anderen Städten, aus Trabzon etwa, sind Freiwillige hier.

Die staatlich kontrollierte Katastrophenhilfe aber beansprucht

die Hauptrolle für sich.

Auch sie betreibt Zeltstädte,

plant stabilere und komfortabelere Containerunterkünfte.

Doch sie sehen, wie viele Menschen hier alles verloren haben,

sagt Eisel Öskan, die das Team aus Ismir leitet.

Es brauche mehr Container, mehr Hilfsangebote,

damit die Menschen, die nicht weg können oder weg wollen,

zu etwas Normalität zurückkehren könnten.

An Normalität vermag Mehmet nicht im Entferntesten zu denken.

Bis zum Morgen des Erdbebens war er ein zufriedener Immobilienhändler

mit festem Einkommen.

Nun versucht er von Tag zu Tag seine Familie mit Almosen durchzubringen.

Immerhin, es bleibt ihnen das kleine Wochenendhäuschen

etwas außerhalb von Adyaman.

Es blieb weitgehend in Takt.

Hier sind sie zusammen gerückt.

Im Garten des Häuschens steht ein Zelt mit den Paarhabseligkeiten,

die ihnen aus der abbruchreifen Familienwohnung in Adyaman noch bleiben.

Auch Mehmet hat einen Kran organisiert, um sie zu bergen.

Die Miete für den Kran habe allein so viel gekostet,

wie die Starthilfe, welcher Start bis jetzt gesprochen hat.

Das Wichtigste, seine Frau und die beiden Kinder sind bei ihm.

Doch er bringe die verzweifelten Rufe seines Onkels nicht auf dem Kopf,

der nicht geborgen werden konnte,

weil kein schweres Gerät da war, um die Platten zu heben.

Auch manche der Nachbarn seien unter den Trümmern geblieben.

Die Miete für den Kran, die Miete für den Kran,

haben alle so viel gekostet, wie die Starthilfe,

die der Staat bis jetzt gesprochen hat.

Auch manche der Nachbarn seien unter den Trümmern geblieben.

Wie es unter diesen Umständen weitergehen soll,

er wisse es nicht.

Er fühle sich wie ein Fisch, der an Land geworfen wurde, sagt Mehmet.

Adyaman, seine Stadt sei kaputt.

Und bis sie wieder zu sich kommen, würden noch Jahre vergehen.

Philipp Scholkmann

Kurz zum Sport.

Mittlerweile sind alle drei Partien der Fußball-Super League zu Ende gespielt

und alle drei Partien enden 1 zu 1 unentschieden.

St. Gallen gegen GZ, Sion gegen Lugano und auch der FC Zürich

und Servet trennen sich 1 zu 1 unentschieden.

Noch der Blick in die kommende Echerwoche.

Nächste Woche besuchen wir eine Mädchenschule in Afghanistan,

die sie agiert im Geheimen,

denn die Taliban haben das Mädchen verboten, zur Schule zu gehen.

Und wir schauen nach Genua,

dass ein Containerhafen massiv ausbaut.

Ein Vorhaben, das auch im Tessin genau beobachtet wird.

Denn viele der Güter, die zusätzlich in Genua ankommen sollen,

müssen danach auf die Alpen Nordseite.

Das ist eure Zeit, immer auch nachzuhören,

zum Beispiel als Podcast unter srf.ch-Audio.

Der Aktionsschluss der heutigen Ausgabe ist um 18.28 Uhr.

Verantwortlich für die Sendung war Massimo Agostinis

für die Nachrichten Mario Sturni am Mikrofon Simon Hullige.

Das war ein Podcast von SRF.

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

Seit die Beziehungen zwischen den USA und China belastet sind, versucht Washington seine Wirtschaft von jener Chinas etwas zu entkoppeln. Jetzt zieht der chinesische Volkskongress an seiner Jahrestagung nach. China will mehr aus innerer Kraft wachsen und weniger durch seine Exporte.

Weitere Themen:
(01:21) Chinas Volkskongress will seine Wirtschaft mehr entkoppeln
(11:25) Nach 15 Jahren Verhandlungen: Ein Meeresschutzabkommen steht
(16:39) Die grosse Zerrissenheit der Republikanischen Partei
(21:27) Augenschein im Erdbebengebiet in der Türkei