FALTER Radio: Boliviens Oskar Schindler - #969

FALTER FALTER 7/2/23 - Episode Page - 32m - PDF Transcript

Die Fall der Sommergespräche im Wienermuseumsquartier zu den heißen Themen des Jahres.

Mittwoch, den 30. August, nimmt die grüne Umweltministerin Leonore Gewessler-Platt.

Es geht um die drängende Frage, wie wir die Klimawende schaffen.

Umweltministerin Leonore Gewessler im Gespräch mit Barbara Todt und Katharina Krobshofer.

Mittwoch, den 30. August und 19 Uhr auf der Bühne im großen Hof im Museumsquartier in Wien.

Der Eintritt ist frei. Schauen Sie doch vorbei.

Falter Radio, der Podcast mit Raimund Löw.

Herzlich willkommen, meine Damen und Herren, im Falter Radio, wie der Unternehmer und Nazi-Sympathisant Oskar Schindler

über 1.000 Juden vor den Nazis gerettet hat.

1.000 Dank des Hollywoodfilms Schindlers Luggen inzwischen weltweit bekannt.

Ein neues Buch, das um Bolivien auf spanischer Schienen ist, zeigt jetzt erstmals,

dass es auch einen lateinamerikanischen Schindler gegeben hat.

Es war der steinreiche Zingbaron Mauricio Hochschild, der bis zu 22.000 Juden zur Flucht vor den Nazis geholfen hat nach Bolivien.

Die geretteten sind aus Deutschland gekommen, die Tage in Tschechien und anderen Staaten mittler Europas.

Es gab nicht alles anderes. Flucht in die Anden ist der Titel dieses Buches.

In dieser Sendung sprechen wir mit Co-Autor Robert Rockmann und wir skizzieren die wenig bekannte Situationen

bei Bolivien während des Zweiten Weltkriegs mit Stemme, Journalisten und Lateinamerika.

Kennt er, er hat Stackel. Hallo, er hat.

Hallo, er hat Stackel.

Stackel, was war das Besondere an Bolivien für jüdische Menschen, die Ende der 30er Jahre gewusst haben?

Wir müssen weg aus Wien, wir müssen weg aus Mitteleuropa.

Es war eine der letzten Möglichkeiten, die sich eröffnet haben, nachdem sehr viele Staaten ihre Grenzen geschlossen haben

und die Hauptziele, die USA und das damals britisch verwaltete Palästina strikte Quoten hatten

und das war da auch schwierig durchzukommen.

Bolivien hat sich geöffnet, sehr viele Menschen, die dort gelandet sind, haben ursprünglich gar nicht gewusst, wo das ist und was sie erwartet.

Das hat sich herumgesprochen in Europa und unter den Menschen, die unter dem Druck standen, zur Rettung ihres Lebens auszuwandern zu flüchten.

Dass es hier eine Möglichkeit gibt, sehr sicher war es nicht, also bis sie angekommen sind, war sicher die Stimmung bei vielen verängstigt,

weil es gab gerade so von Südamerika und von der Karibik auch einige Konsularangestellte, die gegen Bezahlung gefälschte Einreisewiese verkauft haben.

Und diese Menschen sind dann womöglich abgewiesen worden an den Grenzen, da gibt es einen berühmten Fall von einer ganzen Schiff,

das von Kuba abgewiesen wurde und das USA als auch nicht angenommen, die sind los, die mussten zurückkehren nach Europa.

Als ein 39 war das, werben gelandet wurde, wurden damals diese Flüchtlinge verteilt auf verschiedene Länder,

auch Begen und Niederlande und bei der Invasion der Nazis sind die dann einige von diesen Menschen im KZ gelandet.

Also diese Konsequenz war nicht bekannt, aber dass diese Flucht gefährlich ist und dass man am Zielort,

den man nicht kennt und von dem man wenig bis gar nichts weiß, sogar auch noch abgewiesen werden kann,

das hat die ganze Spannung noch für diese Menschen weiter erhöht.

Wer war genau dieser Zinbaron Mauricio Hochschild in der Zeit, der geholfen hat, solche Transporte,

solche Fluchtwege zu organisieren und zu erfüllen?

Die Familie Hochschild kommt aus Biblis in Hessen, wir kennen die Stadt von diesem deutschen Atomkraftwerk,

er wurde dort 1881 geboren, die Familie hat sich schon seit Generation, dann hat die dort gelebt,

hat sich schon länger seit dem Bergbau beschäftigt, damit beschäftigt und er hat studiert an der Bergakademie,

einer sehr renommierten Fachschule in Freiberg bei Dresden, hat sich dann auch absolviert

und hat für die Familie Auslandserfahrungen gesammelt, zuerst in Spanien und dann auch in Australien.

Und bei Überlegung, wo sind die größten Wachstumsmärkte auf diesem Gebiet, Rohstoffgewinnung,

ist der 1911 nach Südamerika, sozusagen als Emissär dieser Familie,

der ist nach Chile und dann nach Peru und ist dann 1920 ungefähr gelandet in Bolivien.

In Bolivien ist zu dieser Zeit gerade der Silberbund, den es dort schon gegeben hat,

seit der Spanienzeit zu Ende gegangen, das waren dann mehr unergiebige Minen

und andere Minerarien, die bis dahin als wenig wichtig gegolten haben wie Blei, Zink und Zinn,

sind in den Vordergrund getätet und Maurizio Hochschild hat begonnen, als Aufkäufer,

er hat von unabhängigen kleinen Minernbesitzer für die Indigene in den Gruben geschuftet haben

und da ja bärmlichen Bedingungen, deren Produkt aufgekauft, außer Landes gebracht,

Bolivien hat ja keine eigenen mehr Anschluss mehr zu dieser Zeit gehabt,

also vor allen Dingen nach Chile dort im Hafen und nach Europa oder in den USA zu schmelzen.

Wobei Zinn das Wichtigste geworden ist, vorher hat das nicht viel Beteilte gehabt,

hat das so die Zinsoldaten gemacht oder Orgelpfeifen und später auch für Konserventosen,

aber mit der Autoindustrie, der Flugzeugindustrie und auch im Rüstungsbereich ist Zinn enorm wichtig geworden

in dieser Phase des 20. Jahrhunderts und der Maurizio Hochschild ist innerhalb von 10 Jahren,

von 1920 bis 1930 zu einem der drei wichtigsten Zinnvermarkter sozusagen geworden,

du hast das Wort Zinnbaron genannt, das waren ihre drei, die hatten also 90 Prozent des Marktes

und Zinn-Export war wiederum 90 Prozent aller Exporte im Wert von Bolivien, also enorm wichtig.

Und wie er begonnen hat diese Hilfe zu organisieren, die Flucht zu organisieren,

da war er ein Repräsentant der obersten Oberschicht, einer der allerreichsten Menschen Boliviens.

Ist er so im Bolivien nicht für die Bolivianer, die sich mit ihrer eigenen Geschichte beschäftigen,

kein Unbekannter, oder?

Nein, aber das Image war schlecht, man hatte so diese Zinnbarone als krasse Ausbeute empfunden,

also er hat ja dann einige der wichtigsten Minern selber besessen, er hat das quasi das Monopol gehabt,

für Ausrüstungen für Minern, das andere mussten bei ihm abkaufen, er hat Eisenbahn am Betrieb,

also man ist ja noch in allen Ecken und Enden begegnet und zusätzlich die schlechten Arbeitsbedingungen in den Minern,

dass diese Zinnbarone im späteren Verlauf des 20. Jahrhunderts und nach politischer Veränderung an den Bolivien

sehr verhasst war, dass das also ein großes Ausbeutel gegolten haben.

Genau dieser wichtigste Zinnbarone war das Hochschild, ist ein Oskar Schindler Boliviens geworden,

er hat Schiller Tropagier, das Fluchthelfer für zehntausende Menschen aus dem von Nazis beherrschten Europa.

Ich habe mit Robert Brockmann gesprochen, dem Co-Autor des Buches SKP Al-Husandes, Flucht in die Anden

und habe ihn gefragt, was denn der Anstoß war für diesen steinreichen Unternehmer,

Hochschild, die Flucht aus Wien, Berlin und Halb Europa für tausende Juden zu organisieren.

Er war ein knallharten Geschäftsmann, ein typisches Produkt von Kapitalismus im früheren 20. Jahrhundert.

Und was hat ihm bewegt, zum Philanthropen und Räder der Juden zu werden?

Ich würde sagen seine eigenen direkten Erfahrungen mit der Nazis.

Einer der ersten Massnahmen, die die Nazis nach ihrer Macht ergreifen, im Januar 1933 durchführten,

bestand darin, den deutschen Wurden im Ausland die deutsche Staatsbürgerschaft zu entziehen.

Und Hochschild, der ein globaler Businessmann war, er verbrach mindestens die Hälfte des Jahres auf Zügen und Schiffen

und in Hotels, in den USA und in Europa und in Südamerika.

So wurde sein Pass entzogen und ist gelang ihm die argentinische Staatsangehörigkeit und einen Leisepass zu erhalten.

Und er reiste in 1933 nach Deutschland zurück, wo er glaubte seine Geschäfte wie gewöhnt,

business as usual, weiterführen könnte.

Doch die Nazis machten aber keine Scherze.

Er wurde von einem Kunden denunziert, als er versuchte, um einen Preis zu feilschen.

Und es kamen SA-Mitglieder und sie schüttelten ihn durch,

aber sie konnten ihn nicht in der einen Konzentrationslager oder in eine geheime Polizeizelle bringen,

weil er ein ausländischer, argentinischer Staatsbürger hat in diese Erfahrung zum Antifaschisten gemacht, auch.

Dieser Gewalt hatte es für Hochschild einer Erleuchtung und deswegen hat er sich verschlossen,

nicht nur sein Geschäft aus Deutschland zu verlagern, der er nach Belgien verlegt,

und seine Großfamilie zu retten, sondern auch so viele Menschen wie möglich zu retten,

sogar christliche Kinder aus Belgien, sagte er in einem Brief,

und gleichzeitig erreichten seinen Beruf in Südamerika und insbesondere in Bolivia

Hilferrufe und Anfragen von zahlreichen jüdischen Hilfsorganisationen.

So schließlich wird er sie koordinieren, alle diese jüdischen Hilfsorganisationen,

um so viele Menschen wie möglich zu retten.

Was war jetzt konkret der wichtigste Beitrag, den er gelöstet hat, damit tausende, tausende Juden fliehen konnten?

Als Global Businessman hatte er Kontakte zur internationalen Geschäftswelt.

Und er hatte die verschiedenen Hilfsorganisationen oder Gesellschaften koordiniert.

Er schuf ein ganzes Netzwerk von Migrationskanälen und Finanzkanälen.

Er war der große Vermittler von Finanz- und Rettungseinrichtungen in den USA,

in Großbritannien, in Frankreich, in Argentinien sehr wichtig und in Deutschland.

Und er sorgte für den Transport, die Unterbringbund und der Lebensunterhalt in der Flüchtlinge.

Das war die Hauptsache.

Wie haben die Menschen es geschafft, nach Bolivien zu kommen?

Sehr wichtig, die Allianz von Mauricio Hochschild mit Präsident Hermann Busch.

Damalige Präsidentin.

Busch ist eine faszinierende Persönlichkeit.

Er war jung.

Er war ein Kriegsheld aus der Jaco Krieg gegen Paraguay.

Er war ein Forscher, er war Sohn eines deutschen Arztes mit Nazi-Sympathien.

Aber Busch verstand den Rassismus einfach nicht.

Für ihn war er ein europäischer Jude, dasselbe wie ein Denne, ein Ukrainer oder ein Sizilian.

Alles war ein Gringos für ihn.

Er wollte die Ankunft von Flüchtlingen und Immigranten, nicht nur Juden, davon abhängig machen,

dass sie in der Landwirtschaft arbeiten, wenn sie nach Bolivien kamen.

Und wahrscheinlich glaubte Hochschild selbst auf richtig, dass es nicht diesmöglich sei.

Und die Öffnung Boliviens kam zu einem so kritischen Zeitpunkt,

gedeiht zwischen dem Anschluss von Österreich und der Kristallnacht.

Dass Tausende von Juden in den europäischen Häfen bereit waren,

in das erste Land zu segeln, dass seine Türen öffnete.

Und dies Land war Bolivien.

Und Bolivien hat seine Türen nie wieder verschlossen.

Bolivien hat nie einen einzelnen Flüchtling abgewiesen, nicht einmal nach dem Krieg.

Wie sind die Menschen nach Bolivien gekommen?

Juden mussten eine furchtbare, lange Piere ausfüllen.

Es war unmöglich, monatelange und lange Schlangen, lange Schlangen, ja, mit Angst verbunden.

Ja, ja, natürlich. Sie wurden misshandelt von Beamten und es war furchtbar.

Und plötzlich kam die Nachricht, dass Bolivien ein Dekret hatte,

dass die Türen von Bolivien öffnete.

Und plötzlich sind alle die Juden, die es könnten, die es wussten,

fluchten sich nach die bolivianische Konsulaten in viele europäische Städte.

Zum Beispiel in Hamburg, in Berlin, in Dien, in einige italienische Städte, in Paris auch.

Und es gab alle bolivianische Beamten, korrupte bolivianische Beamten,

die auch die Wiesers und die Pässe verkauften.

Es gab eine gute Menge von Juden, die mit gefälschte Papiere kamen.

Aber Hauptsache, sie haben ihr Leben gerätet. Das war das Wichtigste.

Ja, Stacke, wie hat man damals ganz konkret nach Bolivien kommen können?

Aus Wien oder Berlin? Die Grenzen waren ja noch nicht verlegt so.

Das war dem Ausbruch des zweiten Weltkriegs. Wie war das möglich?

Es gab verschiedene Hilfskomitees, die sich gebildet haben.

Das bekannteste, das ist ein Fall, Bolivien, der eine wichtige Rolle gespielt hat,

war das American Jewish Joint Distribution Committee, bekannt unter den Namen Joint.

Jetzt sieht sie in New York, auch heute noch.

Und die hatten Emissäre in Europa und haben Auswanderungswilligen oder Leute,

die getränkt wurden, in dem Fall von den Nazis das Land zu verlassen, mit Tipps versorgt.

Und das hat sich dann auch unter diesen Menschen, die herumgelaufen sind,

von einem Konsulat zum anderen und versucht haben,

wohin eine Ausreisebewilligung bzw. ein Eidreisewiesung zu bekommen,

die haben dann davon erfahren.

Aber es war natürlich für die wenigsten die erste Wahl,

sondern man hat ein anderes Versuch, wie gesagt, USA, Paristiner,

aber auch, wenn schon Südamerika, dann Argentinien.

Da, wo es so schon vorher eine staatlich große jüdische Community gegeben hat

und die auch versucht hat, Menschen zu helfen.

Von dort hat man also auch Kontakte gehabt und es gewusst.

Es war die Situation so, zum Beispiel noch im März 1938 in Wien, in Österreich,

für die jüdische Bevölkerung.

Alle wurden angehalten, ihr Vermögen zu deklarieren,

bis ins kleinste Detail, was sie alles besitzen.

Und zu diesem Zeitpunkt, das war ja noch bevor diese Beschlüsse gefasst wurden

und umgesetzt wurden, die sehr grässliche Idee, Warnidee, der Massenvernichtung.

Zu diesem Zeitpunkt haben wir es vorherrschen.

Man wollte die jüdische Bevölkerung zur Ausweiterung, zur Ausreise drängen

und zwingen und der Abnahme des Vermögens.

Sie waren angewiesen, dass sie dann jemand, wenn sie die Möglichkeit haben,

auch die Überfahrt bezahlt zu einem anderen Kontinent.

Viele Wienerinnen und Wiener sind über Bolivien gerettet worden.

Die Rede ist von 700 bis 900, die Zahl so ist weitergereicht worden

von einem Fritz Kalmar, der selber so ein Flüchtling war

und der die bolivianische Abteilung sozusagen von Austria Libre angeführt hat.

Das war diese Organisation von Auslandsösterreichern während des Zweiten Weltkriegs.

Du schreibst, dass ja sogar Bruno Kreisky überlegt hat, nach Bolivien zu gehen.

Woher wissen wir das?

Da war ein junger politischer Häftling und wurde verhört von der Gestapo

in diesem Hotelmetropol am Wazimplatz.

Und ihm wurde nahegelegt, wenn er einwilligt einer Ausreise, dann wird er freigelassen.

Und in diesem Antrag für Ausreise, der es erhalten, steht als Ziel Land Bolivien.

Und er hat aber dann, Kreisky hat dann von sozialdemokratischen Jugendorganisationen in Schweden

eine Einladung bekommen und die hat er dann angenommen.

Aber dieses Dokument, wo drauf steht, Zielland Bolivien, das gibt.

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Mein Intuition sagt mir, lass dich drauf ein, vertraue dein Bauchgefühl. Go with the flow.

Und dieses Mal werde ich auf mein Intuition hören.

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Die Flüchtlinge in Richtung Südamerika sind an einem Hafen in Europa an Bord,

eines der von den Hilfsorganisationen organisierten Schiffe gegangen.

Von Wien aus war das zumeist Genua.

Es gibt einen Fall, wo eines dieser Flüchtlingsschiffe vor der französischen Küste in Seenot geraubt ist.

Die Passagiere mussten von der italienischen Marine gerettet werden.

Bolivien ist ein Binnenland ohne Zugang zu mehr.

Die Reisenden nach Bolivien sind daher in einem Hafen im Norden Chiles an Land gegangen.

Er hat Stackel.

Dort im Norden von Chiles mitten in eines der trockensten Gebiete der Welt sind diese Menschen gelandet.

Und es waren chilenische Soldaten dort aufgestellt und haben darauf geachtet,

dass niemand von denen verschwindet und eventuell sich durchschlägt bis Zentralchile, bis zur Hauptstadt Santiago oder so.

Die mussten dort bleiben und wurden dann in Eisenbahnzüge verfrachtet.

Und dann ging es dann in einer zweitigigen Reise damals mit der Bahn über die Anden bis zur größten Stadt von Bolivien, La Paz,

auf 3600 Meter Höhe. Die Anden besser sind teilweise noch höher.

Und kurvig ist es sehr viel Menschen. Schlecht geworden, für Ältere mit Herzbeschwerden.

Also war das eine riesige Strabaz. Aber sie sind angekommen in La Paz und sind dort von den Menschen freundlich und herzlich empfangen worden.

Und plötzlich, am Ende des Jahres 1938, kamen die ersten Hunderter von Flüchtlingen in La Paz.

Und der politische Stadt war nicht bereit, war nicht fertig, hatte nicht fertig.

Präsident Busch hat einfach dieses Dekret unterzeichnet, aber es gab kein Apparatus in Bolivien.

Es gab keine Beamte, es gab keine Papiere, es gab keine Büro.

So ist es, dass die ganze Gewicht von dieses kam über die Schultern von die Hochschildorganisation.

Und was konnte er machen, war das Hochschild, um den Menschen, die da angekommen sind in La Paz, zuerst mit dem Schiff gefahren sind,

dann über die Anden tagelang gereist sind, damit die sich zurechtfinden.

Die Hochschildorganisation, ich hatte die Finanzierung von Fahrkarten, die Aufnahme der Menschen, die Suche und die Zuteilung von Unterkünften,

die Gewährung von kleinen Zulagen und der Mietlung von Arbeitsplätzen und allen möglichen Hilfern,

bis sich Flüchtlinge wieder auf die Beine kommen konnten.

Das hat er gemacht, jahrelang. Und das hat viel gekostet und die Geldern kamen aus seine eigene Taschen natürlich,

aber auch teilweise aus amerikanischen Hilfsorganisationen und Jüdisch-Deutsche und französische und britische Hilfsorganisationen.

Aber er war der große Koordinator von dieses.

Wie viele Lagen hat es funktioniert, wo es nicht funktioniert?

Die ersten zwölf, zwölftausend sind zwischen 1938 und 1940, früh 1940 gekommen.

Ich liebe mich meine, das sind nur 16 Monate oder so, so dass der Imakt von einer solchen große Menge von Menschen in die kleinen bolivianischen Städten war riesig.

Es ist jedoch wichtig zu erwähnen, dass die Initiative und das Wissen, dass diese Flüchtlinge mitbrachten,

innen halfen sich jenseit der kleinen Subventionen, die die Hochschildorganisation ihnen gewährt könnte, die Nase über Wasser zu halten.

Es führte alle Arten von mechanisch und elektrischen Werkstätten, ein Gericht in La Paz, in Bochobamba, in Sugri,

z.B. in die bolivianische Städte.

Juden führten Hot Dog Kioske und revolutionierten die Gaststädten Gewerbe.

Es gab plötzlich in bolivianischen Städten Ibis mit Würstchen, wie in Wien oder in Berlin oder in deutsche Städte.

Heute überleben zum Beispiel eine Kette von Restaurants und Pizzerien, eine der wichtigsten Bäckereien und Konditoreien in La Paz,

und das ist auch ganz wichtig, dass moderne Verlagswesen Boliviens unter anderem.

Wir hatten damals die bolivianische Gesellschaften reagiert, das ist eine Gesellschaft, die mehrheitlich Indios sind,

die plötzlich konfrontiert waren mit diesen Neuankömmlingen, weil der Präsident Hermann Busch die Tore geöffnet hat.

Am meisten die Indios wohnen auf der Land, nicht in Städte. Antisemitismus mussten hatten, waren die Leute, die in die Städte wohnten.

Wenn mit der Konkurrenz im Geschäftsleben führte zu einem aufheimenden, ich muss sagen aufheimenden Antisemitismus.

Es gab zwar öffentliche Demonstrationen, aber nur vereinzelte Gewalttaten gegen Juden.

Bolivien erwischt sich, ich würde sagen, als eine polerante Gesellschaft, die keinen einzigen Flüchtling aufgewiesen hat,

weder vor noch während noch nach dem Krieg, das ist richtig.

Nach dem Krieg sind viele Nazis nach Lateinamerika geflüchtet, auch nach Bolivien.

Wie hat sich diese Situation ausgewirkt auf Bolivien? Einerseits die Juden, die vor der Nazis geflüchtet sind, die Fuß gefasst haben

und dann die neuen Flüchtlinge, die Nazis, die nach dem Zusammenbruch des Dritten Reichs nach Lateinamerika gekommen sind.

Nach Lateinamerika viele, ich würde sagen nach Argentinen noch viele, aber in Bolivien sind nur einige gekommen.

Der meist bekannt ist Klaus Barbi.

Der Nazi-Kriegsverbrecher, je mehr ich gestapft bin, von Lyon.

Und es ist eine Ironie, wir sagen das in unser Buch.

Dass Bolivien mehr bekannt ist als Raffuchio der Nazis, wie sagt man das auf Deutsch?

Dr. Fernatis wegen allen Namen, und das ist Klaus Barbi als Fluchtort von Tausenden von Juden.

Die Rezeption dieses Buches, das da jetzt rausgekommen ist, schlug auch den Geandem wie Fati?

Es ist ja noch relativ neu und es ist so, dass die Angehörigen, also die meisten, die damals, außer sie waren kleine Kinder, da gibt es noch ein oder andere,

aber die Meister sind gestorben, aber den Nachfahren haben das natürlich schon gewusst, dass Bolivien das Land war,

das Jahr gesagt hat, dass die Grenzen aufgemacht werden, die anderen das nicht getan haben, das war bekannt.

Und es ist also diese Bergbaugesellschaft, zu der das Imperium von Ruckschild gehört hat, die ist dann verstaatlicht worden.

Und dort sind Berge von Akten vermodert und ein Gewerkschafter, der Hobbyarchivar und Dokumentenforscher war,

damals Edgar Ramirez, hat ab 2004 Dokumente gefunden, die dahinter gedeutet haben, dass es hier organisiert,

massenhaft die Bereitstellung von Bolivien als Flugziel gegeben hat und dass das direkt mit dem Hochschild zu tun hatte,

der ja politisch sozusagen ein Gegner von diesen Ramirez war, das ist das Bekannte.

Das haben auch einzelne direkt aus diesem Umfeld der Geretteten auch schon Bücher geschrieben oder Arbeiten, Universitäten,

aber das war nicht so richtig bekannt.

Und 2017 ist dann also dieser Edgar Ramirez an die Öffentlichkeit gegangen und das ging rund um den Erdball kann man sagen.

Und da kam auch diese Idee auf mit dem Schindler.

Gleichzeitig damit, dass das um die Welt gegangen ist, ist automatisch dieses Etikettes dazugekommen,

der Schindler von Bolivien.

Und diese beiden Autoren, der Robert Brockmann und der Raul Benyaranda, haben unabhängig voneinander begonnen.

Sie wollten das genauer wissen, haben das so näher recherchiert und sind dabei irgendwann draufgekommen,

wir recherchieren da an derselben Sache und da haben sie sich zusammen getan.

Die haben also mehrere Jahre sich dahinein gekniet und auch in den Archiven in der USA und international sehr benebelndes recherchiert,

sodass man sagen kann, das ist jetzt eine komplette Arbeit und gleichzeitig aber auch eine, die öffentlichkeitswirksam ist.

Es ist auf jeden Fall eine Geschichte, die bei uns bisher völlig unbekannt ist.

Und die durch dieses Buch in Bolivien jetzt der Wellenschläge, die bis nach Europa reichen,

das war eine Sendung über den bisher bei uns weitgehend unbekannten bolivianischen Zimbaron Laudisse Hochschild,

der tausenden jüdischen Flüchtlingen in der Nazi-Zeit das Leben gerettet hat.

Ich möchte für Sie mitmachen.

Das Buch SKP Alos Andos, der Autoren Paul, Benyaranda und Robert Brockmann ist auf Spanisch erschienen

im Verlag Aguilar, Penguin Random House.

Ich verabschiede mich von allen, die uns auf UKW hören im Freira, Tirol und auf Radio Aguora.

Im Kernten Neues von Zeitgeschichte und Geschichte, ganz allgemein lesen Sie jede Woche im Falter.

Ein Abomort des Falters hält Sie am laufenden alle Informationen.

Gibt es im Internet unter der Adresse abo.falter.at.

Musola Winterauer hat die Signation gestaltet.

Philipp Dietrich betreut die Audio-Technik im Falter.

Ich verabschiede mich. Bis zum nächsten Sendung.

Okay, mein Bumble Date läuft gerade richtig gut, sonst bin ich ja echt verkopft.

Aber weißt du was? Not this time.

Mein Intuition sagt mir, lass dich drauf ein.

Vertraue dein Bauchgefühl. Go with the flow.

Und dieses Mal werde ich auf mein Intuition hören.

Für etwas Neues. Oder für die Story.

Noch ein Drink?

Finde was Deins ist. Auf Bumble.

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

Wie der bolivianische Zinnbaron Mauricio Hochschild Tausende jüdische Flüchtlinge vor den Nazis rettete. Zu hören sind der Buchautor Robert Brockmann und der Lateinamerika-Experte Erhard Stackl.

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