Echo der Zeit: Asylpraxis für Afghaninnen in der Schweiz in der Kritik
Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) 9/23/23 - 28m - PDF Transcript
Radio-SRF, Echer der Zeit mit Matthias Kündig.
Und das beschäftigt uns am Samstag, dem 23. September.
Seit kurzem erhalten in der Schweiz Frauen und Mädchen aus Afghanistan
rasch eine Aufenthaltsbewilligung.
Doch dagegen formiert sich Widerstand.
Wie ist das zu vereinbaren mit einer Gleichbehandlung,
mit einer Iranerin beispielsweise,
die eben auch unter einem Regime leidet, aufgrund ihres Geschlechts?
Sagt die FDP-Nationalrätin Susan Winzenstaufacher.
Dann Russlands Verteidigungsausgaben steigen
und die Bevölkerung wird auf einen langen Krieg vorbereitet.
Droht gar ein heißer Krieg mit der NATO.
Geologen von Putin sagen schon seit ca. 10 Jahren,
dass sie nicht aus der Bedeutung eines großen Krieges
in den 20. Jahren sind.
Schon seit 10 Jahren sagen Putin die Dialogen,
dass ein großer Krieg unvermeidig sei,
sagt der russische Soziologe Grigory Judin.
Und die Windkraft und die Schweiz.
Hierzulande werden zwar wichtige Komponenten für Windräder entwickelt,
aber verbaut werden diese v.a. in Windparks im Ausland.
Wir müssen investieren,
aber auch viel Energie und viel Geld,
um heute ein Parkiolien zu entwickeln.
In der Schweiz braucht es sehr viel Geld und Energie,
um einen Windpark zu realisieren,
sagt Florence Schmidt von Romo Denechi.
Im ehemaligen Zeit.
Wir beginnen mit der Nachrichtenübersicht des Tages von Sandro Peter.
Erstmals seit dem militärischen Angriff
als Erweidschancer von Anfangwochen
hat ein Hilfskonvoi des Internationalen Komites vom Roten Kreuz
die Region Berg-Karabach erreicht.
Der Konvoi habe die Grenze zwischen Armenien und Aserbaidschan
überquert, berichten verschiedene Nachrichtenagenturen.
In Berg-Karabach fehlt es den Menschen,
gemäß der Agentur Reuters,
an Lebensmitteln, Strom oder Treibstoff.
Berg-Karabach liegt auf dem Staatsgebiet von Aserbaidschan,
wird aber mehrheitlich von Armenierinnen und Armeniern bewohnt.
Anfangwoche hat Aserbaidschanberg Karabach angegriffen.
Am Mittwoch vereinbarten die Konfliktparteien eine Waffenruhe.
Armenische Kämpfer haben laut russischen Angaben
offenbar damit begonnen, ihre Waffen abzugeben.
Polens Regierungschef Mateusz Morawiecki
hat den ukrainischen Präsidenten Volodymy Selenski erneut kritisiert.
Selenski dürfe Polen nie wieder beleidigen,
wie er es kürzlich getan hatte, sagte Morawiecki laut
der polnischen Nachrichtenagenturpap.
Bei der UNO-Generaldebatte hat Selenski Polen
als Russland freundlich kritisiert,
wegen des Streits um ukrainisches Getreide.
Polen sowie die Slowakei und Ungarn
hatten einen Importverbot für Getreide
aus der Ukraine in Eigenregie verlängert.
Sie wollen so ihre eigene Landwirtschaft schützen.
Die Ukraine hat die drei Länder deshalb
bei der Welthandelsorganisation angeklagt.
Am Parteitag der Deutschen CSU in München
ist Markus Söder als CSU-Präsident bestätigt worden.
Die Parteimitglieder haben Söder mit einem Rekordergebnis
wiedergewählt, mit über 96 Prozent der Stimmen.
Söders Wiederwahl geschah kurz vor den Landtagswahlen in Bayern.
In zwei Wochen wählt das Bundesland ein neues Parlament.
Der Autofrachter, der vor der niederländischen Küste gebrannt hatte,
ist im Hafen von Rotterdam angekommen.
Das avariierte Schiff wurde von mehreren Schleppern dort hingebracht,
berichten Nachrichtenagenturen und örtliche Medien.
Das Schiff soll in Rotterdam untersucht
und nach Möglichkeit wieder flott gemacht werden.
Auf dem Autofrachter Freemantle Highway
war vor rund zwei Monaten ein Feuer ausgebrochen.
Dieses hatte tagelang im Innern des Schiffes gewütet.
Die Brandursache ist nach wie vor unklar.
Die einzige Straße ins Kalankertal im Kanton Graubünden
ist derzeit gesperrt.
Ein Erdrohtsch hat die Straße verschüttet,
berichtet das Radio- und Fernsehen der italienischsprachigen Schweiz.
Das Tal sei deshalb von der Außenwelt abgeschnitten.
Rund 350 Menschen seien isoliert.
Die Behörden schätzen,
dass zwischen 100 bis 300 Kubikmeter Gestein
und Schutt abgebrochen sind,
wohl aufgrund der starken Regenfälle.
Laut den Angaben bleibt die Straße sicher,
bis morgen Abend für den Verkehr gesperrt.
Chinas Staatschef Xi Jinping
hat in der Stadt Hangzhou
die 19. Ausgabe der Asienspiele eröffnet.
Vor 80.000 Zuschauerinnen und Zuschauer marschierten
die über 12.400 Teilnehmenden Athletinnen und Athleten
aus 45 Ländern ein.
Zum Vergleich.
An den Olympischen Sommerspielen in Paris im nächsten Jahr
werden rund 10.500 Sportlerinnen und Sportlerteil nehmen.
Die Asienspiele werden alle vier Jahre ausgetragen.
Diese Ausgabe wäre schon 2022 geplant gewesen,
wurde aber wegen der Corona-Pandemie verschoben.
Sie dauern bis zum 4. Oktober.
Wir bleiben beim Sport an den Rade-Europameisterschaften
in der Niederlanden fahren die Schweizerinnen zwar.
Aber für einen Podestplatz reicht es nicht.
Adrian Wickey.
Sowohl Ellis Schabe wie auch Marlen Reuser
haben immer wieder attackiert,
waren in Spitzengruppen dabei.
Das extrem starke niederländische Team
konnte aber alle Angriffe neutralisieren.
Den Titel holte sich Misha Bredewold aus den Niederlanden.
Ellis Schabe ist die bestplatzierte Schweizerin als 6.
Marlen Reuser fährt auf Platz 13.
Beim Formel 1 Qualifying in Japan fährt Max Verstappen
auf Red Bull die schnellste Zeit
und startet morgen aus der Poleposition ins Rennen.
Neben ihm und zum ersten Mal in der Frontreihe
ist Oskar Bjastri auf McLaren.
In der zweiten Reihe sind Lando Norris ebenfalls auf McLaren
und der Ferrari-Fahrer Charles Leclerc.
Und in der deutschen Fußballbundesliga
verlieren die Teams der beiden Schweizer Trainer.
Das frisches Union Berlin kassiert beim 0 zu 2 gegen Hoffenheim,
die dritter Niederlage in Serie und weiterhin nicht vom Fleck kommt.
Gerardo Zeohane mit Mönchen Glabbach,
das zu Hause gegen RB Leipzig, mit 0 zu 1 verliert.
Zurück zu Sandro Peter.
Er weiß, wie sich das Wetter entwickelt.
Heute Abend sind neben einigen sonnigen Phasen
vor allem im Norden teils weitere Schauer möglich.
Morgen ist es meist sonnig,
lokale Nebelfelder und Hochnebel im Osten
lösen sich am Vormittag auf.
Die Höchstwerte liegen morgen mit mäßiger Biese
um 20 Grad im Süden bei 23 Grad.
Die Chance in der Schweiz Asyl zu erhalten,
hat sich für Frauen und Mädchen aus Afghanistan erhöht.
Das Staatssekretariat für Migration
hat seine Praxis vor Kurzem geändert.
Grund ist die Gesetzgebung der Taliban in Afghanistan,
die Frauen diskriminiert.
Mit der Praxisänderung des SEM
verfolgt das Staatssekretariat
aber auch eine Empfehlung der europäischen Asylagentur.
Doch bei einigen Schweizer Politikern
stößt die Änderung auf Widerstand,
vor allem in den Reihen der SVP und der FDP.
FDP-Präsident Thierry Burghardt hat seine Kritik heute
in der Samstangsrundschau von Radio SRF erneut bekräftigt.
Es gibt aber auch Gegenstimmen aus anderen Parteien.
Inlande Raktorin Andrea Jacke berichtet.
Die Bilder und Meldungen wühlen auf.
Frauen in blauen Gewänden,
bodenlang vor den Augen nur ein Stoffgitter.
Von Bildung bei Rufstätigkeit medizinischer Versorgung
weitgehend ausgeschlossen.
Keine eigenen Rechte.
Dass die Situation für Frauen in Afghanistan unhaltbar ist,
das bezweifelt niemand.
Auch Susanne Winsens Staufacher nicht,
die Präsidentin der Schweizer FDP-Frauen.
Doch dass das Staatssekretariat für Migration Kotzem
seine Praxis geändert hat,
das stößt Winsens Staufacher sauer auf.
Mir erschließt sich der Sinn dieser Praxisänderung nicht wirklich.
Es steht außer Frage,
dass selbstverständlich diese Frauen aus Afghanistan
einen Fluchtgrund haben und Schutz benötigen.
Aber das ist schon unter der alten Praxis,
oder mindestens sollte unter der alten Praxis schon möglich sein.
Das heißt, die Sankt Galla Nationalrätin versteht nicht,
warum Frauen aus Afghanistan
nicht bereits unter der bisherigen Praxisasyl erhalten haben.
Bis jetzt hätten sie eine vorläufige Aufnahme erhalten,
erklärt Reto Korman vom Staatssekretariat für Migration.
Fast 3.100 Frauen aus Afghanistan leben mit diesem Status in der Schweiz.
Die vorläufige Aufnahme werde regelmäßig überprüft.
Da sich die Situation in Afghanistan speziell für Frauen und Mädchen
so verschlechtert habe,
habe man nun die Praxis angepasst.
Die Frauen können Asyl erhalten,
damit könne man in der Schweiz bleiben.
Korman betont aber auch ...
Ich führe mit jeder Frau, die in der Schweiz lebt,
als Afghanin, ein reguläres Asylverfahren durch
und selbstverständlich prüfen wir auch im Rahmen
dieses Gesuches wirklich jeden Antrag einzeln.
Also es ist nicht eine Generalamnestie für alle Afghaninnen,
die in der Schweiz lebt.
Die FDP befürchtet aber auch,
dass einerseits durch den Familiennachzug
afghanischer Männer ebenfalls leichter Asyl in der Schweiz erhalten
und dass die Schweizer Afghaninnen zu attraktiv werden.
In der Fachsprache nennt man das den Pull-Effekt.
Reto Korman vom SEM sagt,
wenn man eine Asylpraxis ändert,
geht es nicht darum, den Pull-Effekt zu prüfen,
sondern eben um die Zustände im Heimatland der Gesuchsstellerin.
Wir folgen da den Beispiel vieler europäischer Länder,
die diese Praxisänderung bereits durchgeführt haben.
Wir holen eigentlich nur das nach, was viele andere schon machen.
Und ich denke, angesichts der humanitären Krise in Afghanistan
ist das durchaus angezeigt.
Dass nun wegen dieser Praxisänderung viele Afghaninnen
aus anderen europäischen Ländern in die Schweiz reisen,
befürchte Korman auch nicht,
denn die Schweiz prüfe,
ob die Person bereits in einem anderen, sicheren Staat
ein Asylgesuch gestellt hat.
Wenn das so ist,
ersucht die Schweiz diesen Staat,
die Person, auch Frauen, zurückzunehmen.
Nicht alle bürgerlichen Politiker
kritisieren die Praxisänderung für Afghaninnen.
So versteht Marian Binder, Argaoua-Meter-Nationalrätin,
das Gerassel um die Praxisänderung nicht.
In Anlehnung an den Wahlkampf-Slogan der SVP meint sie.
Und wenn schon immer kolportiert wird, es kommen zu viele
und es kommen die falschen, dann frage ich mich dann langsam schon,
welche sind denn eigentlich noch die richtigen
und im Falle von afghanischen Frauen,
die wirklich ein Schicksal erleiden,
das uns ja alle erschüttert,
dann glaube ich, dass dieser Fokus auf afghanische Frauen
schon richtig ist.
Trotzdem wird das Thema wohl noch einen Moment lang weiterdrehen.
Wahrscheinlich bereits nächste Woche,
wenn die eidgenössischen Räte in einer Sondersession
über Zuwanderung und Asyl sprechen.
Sie hören da sich eure Zeit auf Radio SRF
mit diesen weiteren Themen.
Die Wegenspezialoperation, wie der Kreml Russland
auf einen langen Krieg einstimmt.
Von wegen Verbündete,
warum das Verhältnis zwischen Kosovo und der EU angespannt ist.
Und von wegen Vorreiter bei der Windenergie,
weshalb Schweizer Windkrafttechnologie
vor allem im Ausland gefragt ist.
Russland stellt sich auf einen langen Krieg ein.
Dieses Jahr sind die russischen Verteidigungsausgaben
offenbar doppelt so hoch wie ursprünglich geplant,
nämlich 100 Milliarden Dollar.
Das berichtet die Nachrichtenagentur Reuters,
gestützt auf russische Regierungsdokumente.
Aber auch die russische Gesellschaft
wird vom Kreml auf einen langen Krieg eingestimmt.
Vladimir Putin spricht kaum mehr
von einer kurzen erfolgreichen Spezialoperation,
sondern von einem existenziellen Kampf gegen den Westen.
Was genau bezweckt der Kreml damit?
Und droht tatsächlich ein heiser Krieg gegen die NATO?
Russland-Korrespondent, kaum mehr kennt sie.
Als das russische Parlament jüngst über Dispensierungen
für Familienväter bei einer neuen Mobilmachung diskutierte,
stellte sich der Abgeordnete Andrei Kartapolov quer.
Solche Ausnahmen dürfe es nicht geben, so Kartapolov,
denn der Gesetzesvorschlag sei für den Fall
eines großen Kriegs geschrieben worden.
Ein großer Krieg, liege bereits in der Luft,
sagte Kartapolov, ein Mitglied der Putin-Partei Einiges Russland.
Kartapolovs Aussagen wurden später
von anderen Kreml nahen Stimmen relativiert.
Doch das Dringliche, das sich in den letzten Jahren
von anderen Kreml nahen Stimmen relativiert,
doch dass der russische Staat auf einen dauerhaften Kriegszustand
getrimmt wird, scheint außer Zweifel.
Kartapolov und seine Ratskolleginnen haben die Altersgrenze
für wehrpflichtige Männer angehoben
und die Strafen für Dienstverweigerer verschärft.
Zudem greift nun die elektronische Einberufung.
Wer einberufen wird, erscheint in einem Onlineregister
und darf das Land nicht mehr verlassen.
So will der Kreml eine neue Fluchtwelle vermeiden.
Viele Russen ziehen aber weiterhin freiwillig in den Krieg.
Denn der Kreml hat den Armee-Dienst
zu einer lukrativen Option gemacht.
Der einst Bescheidene sollt beträgt nun das Dreifache
des russischen Durchschnittslons.
Feldeinsoldat an der Front kommen Entschädigungszahlungen hinzu,
die ebenfalls erhöht worden sind.
Denn innerhalb der wohlhabenden Städte Russlands
ist es inzwischen so, dass der Tod eines Soldaten
seiner Familie oft mehr Geld einbringt,
als wenn dieser als Zivilist bis zur Pensionierung
weitergearbeitet hätte.
So rechnet es der Ökonom Vladislav Inosiemtsev vor.
Inosiemtsev spricht daher von einer Ökonomie des Todes.
Auch andere Teile der russischen Wirtschaft
dienen weitgehend nur noch dem Krieg gegen die Ukraine.
Sie wächst, weil der Kreml seine Geldreserven
in die Rüstungsindustrie pumpt.
Der Bausektor boomt unter anderem,
weil in der besetzten Ost-Ukraine
Befestigungsanlagen gebaut und von Russlands zerbompte Städte
wiederhergestellt werden.
Diese Strategie ist zwar kaum nachhaltig.
Russland investiert in Panzer,
die in der Ukraine laufend zerstört werden.
Dafür wird aber bei Bildung und Infrastruktur gespart,
was es für das Regime umso gefährlicher macht,
den Krieg zu beenden.
Die Umorientierung zu einer Wirtschaft der Friedenszeit
wäre schwierig und würde Zeit, Geld und womöglich
auch politische Stabilität kosten.
Der Kreml hat weitere Gründe,
einen permanenten Kriegszustand anzustreben.
Putin hofft, dass der Westen und die Ukraine
früher oder später einknicken
und die Ziele der Invasion doch noch erreicht werden.
Der Krieg dient als Rechtfertigung
für die massiv verschärfte Depression
und mit der durch die Kriegswirtschaft bedingten Umverteilung
und der Kriegspropaganda will Putin seine Macht festigen.
Putin betont inzwischen gerne,
man befinde sich in einem Kampf gegen den kollektiven Westen,
die Existenz Russlands stehe auf dem Spiel.
Für viele in der Kremelelite
und wohl auch für Putin selbst
ist das aber nicht nur ein Propagandanarativ.
Sie glauben wirklich daran,
sagt der russische Soziologe Grigori Judin
im Gespräch mit Christoph Franzen von SRF Fernsehen.
Ideologen von Putin sagen schon ca. 10 Jahren,
dass sie einen großen Krieg gegen die NATO
für unvermeidlich halten, zu Judin,
der bis heute in Russland lebt.
Diese Überzeugung habe auch der Duma-Abgeordnete
Kartapolov zum Ausdruck gebracht
und er habe durchbecken lassen,
dass er in Russland nicht nur in Russland,
sondern auch in Russland,
in Russlandside und in Russland gibts auch
den Duma-Abgeordnete Kartapolov zum Ausdruck gebracht
und er habe durchbecken lassen,
dass sich der Kremel mit seiner Umkrempelung von Wirtschaft
und Gesellschaft für diesen großen Krieg rüste.
Die entire russische Kino-Ekonomik, die Armee,
die entire gesamte Bundeskanzlerpratoon
fährt, ist ein großer Weg in die Kriegsverwaltung.
Judin hält es für eine reale Gefahr,
der Invasion der Ukraine schon begonnen,
seien weitere Eskalationen möglich.
Trotzdem sei die Strategie des Kremels rational, so Juden.
Es geht dem Kremel darum, wie zu Sowjetzeiten die Kontrolle über ganz Osteuropa zu erlangen, sagt er.
Putin ist bereiter in viel höheren Preis zu zahlen,
als es Europa und die USA für die Verteidigung Osteuropas sind.
Ihm ist es egal, wie viele Menschen und Ressourcen eropfern muss.
Ich sage nicht, dass sein Plan aufgeht, aber es ist einer, den man beachten muss.
Das ist kein Plan von Wahnsinnigen.
Das Volk, so wie die Eliten, sagt der Soziologe Grigori Juden,
wollten keinen solchen großen Krieg.
Doch sie fühlten sich machtlos und hielten sich aus der Politik heraus.
Nicht alle erteilen Judens pessimistische Einschätzung.
Noch gibt es keine konkreten Hinweise darauf,
dass Russland einen Krieg gegen das NATO-Bündnis plant.
Für viele Beobachterinnen und Beobachter sind Russlands Provokationen,
etwa gegen das NATO-Land Polen,
vorerst ein Versuch, den Willen des Westens die Ukraine zu unterstützen, zu brechen.
Was angesichts des kriegerischen Kurses des Kremels jedoch klar scheint,
putzt ihn selbst, ist weit davon entfernt, den Angriff auf die Ukraine zu beenden.
Kalmer kennt sie.
Lange galt Kosovo als vertrauenswürdiger und enger Partner der EU und der USA.
Doch in letzter Zeit ist das Verhältnis angespannt.
Die EU wirft Kosovo und dessen Prämiminister Albin Kurtifor
sich einer Annäherung an Serbien zu verschließen.
So gab die EU Kurti die Schuld dafür,
dass die jüngste Gesprächsrunde zwischen Kosovo und Serbien in Brüssel gescheitert ist.
Albin Kurti hingegen weffte EU vor,
sich in den Verhandlungen auf die Seite Serbiens zu stellen.
Der Bericht von Janis Farlande.
Der EU außen beauftragte Josep Borrell
wollte vor zehn Tagen nach dem Scheitern
einer weiteren Gesprächsrunde in Brüssel deutliche Worte.
Leider sei Albin Kurti nicht bereit gewesen,
bei den Verhandlungen einen Schritt weiterzugehen.
Der serbische Präsident Alexander Wucic
habe dagegen dem Vorschlag der EU
zur Umsetzung des mündlich bereits vereinbarten Normalsierungsprozesses zugestimmt.
Ein Prozess, der eigentlich das Verhältnis der beiden Nachbarländer
langfristig regeln sollte.
Die Aussagen Borrells zeigen,
bei der EU scheint sich der Eindruck zu manifestieren,
dass Kosovo's Prämiminister Albin Kurti
für die Rückschritte in den Gesprächen verantwortlich ist.
Die EU, wie auch die USA,
setzen Kosovo daher seit längerem Unterdruck
und haben bereits im Juni Strafmaßnahmen gegen das Land verhängt.
Doch auch auf kosovarischer Seite
ist das Misstrauen gegenüber der EU groß.
So bezeichnete Prämiminister Albin Kurti
den EU-Sonderbeauftragten für den Belgrad-Pristina-Dialog
Miroslav Leitschak als Partei.
Statt das neutrale Vermittler die Gespräche zu leiten,
vertrete Leitschak einseitig die serbischen Forderungen.
Mit dieser Aussage dürfte Kurti in Kosovo
durchaus Unterstützung haben,
denn dort stören sich viele daran,
dass mit Leitschak ausgerechnet ein Slovake
die Verhandlungen leitet.
Denn die Slovakia kennt, wie vier weitere EU-Staaten
Kosovo nicht als unabhängiges Land an.
Auch verstehen viele nicht, weshalb der Westen
derzeit vor allem Druck auf Kosovo ausübt,
während doch auch Serbien den Normalisierungsprozess untergräbt
und Präsident Alexander Wucic
immer wieder mit aggressiver Rhetorik auffällt.
Innenpolitisch dürfte Kurti also gepunktet haben,
doch international habe er die Position Kosovo weiter geschwächt,
mein Süle Ukschini.
Der Geschichtsprofessor war während mehrerer Jahre
Botschafter Kosovo in Albanien.
Als kleines Land, sagt er,
könne sich Kosovo diesen Streit nicht leisten.
Kurti habe nicht nur gegen die diplomatische Gepflogenheit
der Diskretion verstoßen,
sondern auch inhaltlich,
sei die Kritik falsch, sagt Ukschini.
Klar, Leitschak habe in seiner Zeit
als Außenminister der Slovakei
gegen die Aufnahme Kosovos in die UNESCO gestimmt.
Doch mittlerweile habe er eine andere Funktion
und vertritt dabei als EU-Sonderbeauftragter
die gemeinsame Position der EU sowie der USA.
Die jetzige Situation können daher Kosovo nur schaden.
Was das heißt, zeigt die Reaktion der EU auf die Aussagen Kurtis.
Man habe vollstes Vertrauen in Leitschak,
hieß es aus Brüssel.
Und sollten Kosovo wie auch Serbien
die Vereinbarungen nicht umsetzen,
drohten weitere Konsequenzen.
Dagegen profitiert Serbians Präsident Alexander Wucic
von der derzeitigen Situation.
Er kann sich als verlässlicher Partner darstellen,
ohne selbst Großzugeständnisse machen zu müssen.
Für Süle Ukschini ist daher klar,
Albin Kurti sollte in seiner Kommunikation
zukünftig vorsichtiger sein.
Allerdings scheint Angesichts des tiefsitzenden Misstrauens
derzeit sowieso fraglich,
ob die Verhandlungen über ein Normalisierungsabkommen
in dieser Form überhaupt eine Zukunft haben.
Wenn irgendwo auf der Welt
ein neues Windkraftwerk entsteht,
dann ist es gut möglich,
dass darin auch Bestandteile verbaut werden,
die in der Schweiz entwickelt und gebaut wurden.
Schweizer Unternehmen sind wichtige Zulieferer
der globalen Windkraftbranche.
Gleichzeitig kommt der Ausbau der Windkraft hierzulande
jedoch nur langsam voran.
Von den ersten Plänen für einen Windpark
bis zur Inbetriebnahme vergehen in der Schweiz
oftmals 20 und mehr Jahre
wie der Bericht von Klaus Bananomi zeigt.
In der ganzen Schweiz ist derzeit gerade
ein Windpark im Bau,
im watländischen St. Croix.
Florence Schmidt, die Projektleiterin
von Romant Energy, sagt dazu,
Man muss investieren,
viel Energie und viel Geld,
um heute ein Parkiolien zu entwickeln.
Man muss viel Geld und viel Energie investieren,
um einen Windpark bauen zu können.
Schon bald aber könnte sich auch auf dem Gelände
des Industriekonzerns SFS
in Herbruck im St. Galler Rheintal
ein Windrad drehen.
Das Unternehmen will möglichst viel Strom selber erzeugen,
wie der Verantwortliche für die technische Infrastruktur
Claudia Winter erklärt.
Wir sind ein energieintensives Industrieunternehmen
und wir hatten irgendwo das Ziel,
dass wir 30% unserer Energie selbst erzeugen möchten.
Uns ging der Platz aus,
um weitere Photovoltaikanlagen zu bauen.
So sind wir schlussendlich auf dieses Windbrech gekommen.
Und 2025 soll das Windrad
erstmals Strom liefern, hofft Claudia Winter,
der das Projekt Ende August
an der Windenergie-Tagung in Bern vorstellte.
Die innovative Idee ist ganz im Sinn von Alexander Keberle,
der beim Wirtschaftsdachverband Economy Swiss
für Energie, Umwelt und Infrastruktur zuständig ist.
Wir müssen bis 2050 2-mal mehr Strom produzieren,
wie wir das heute tun.
Und dafür braucht es viel von allem.
Und dazu gehört ganz klar auch die Windenergie.
Doch für die Schweizer Wirtschaft
sei die Windkraft auch aus einem zweiten Grund wichtig.
Wir liefern wichtige Technologien,
die im globalen Round-up die erneuerbaren Energien sehr wichtig sind.
Schweizer Großunternehmen, KMUs und Start-ups
tüfteln an Steuerungs- und Speicherlösungen
und liefern wichtige Komponenten.
Ein Beispiel in vielen Windrädern stecken Bestandteile,
die im argauischen SINS
im Produktionswerk von Schweiter hergestellt wurden,
wie Unternehmenschef Roman Sonderecker erklärt.
Diese Windrotorblätter werden immer größer und länger.
Im Meer draußen können das schon mal so ein Blatt über 100 Meter sein.
Das heißt, das müssen ganz große Kräfte aushalten können
und dabei eben noch möglichst leicht sein.
Die Hüllen dieser Blätter sind typischerweise
Glasfasern verstärkter Kunststoff.
Und im Innern wird damit Stegen und Holmen versteift
und diese sind dann eben aus unseren Kernmaterialien gefertigt.
Das ist entweder recykliertes Pet oder aber Balsa-Holz,
das leichte Tropenholz,
das man auch für den Bau von Modellflugzeugen verwendet.
Wir sind weltweit der einzige Partner,
welcher sowohl im Balsa die gesamte Wertschöpfungskette kontrolliert,
also von der Pflanzung, Anbau, Ernte und Verarbeitung
und auch im Pet global aufgestellt sind.
In der Schweiz arbeiten etwa 100 Angestellte
für den Windkraftbereich von Schweiter.
Größere Standorte befinden sich in Polen, in den USA und in China,
möglichst nahe an den Windkraftstandorten, erläutert Sonderecker.
Typischerweise liefern wir den Baukasten,
also die vorbereiteten Stege und Holmen,
die sind dann in der richtigen Form
und in der richtigen Reihefolge vorbereitet,
sodass der Windflügelproduzent diese nehmen kann
und in die Form einlegen kann.
Und dann geht dieser Windflügel auf die Baustelle
und wird dann armondiert.
Schweiter nimmt jährlich rund 160 Millionen Franken
mit der Windkraft ein.
Noch deutlich mehr, nämlich rund 400 Millionen,
sind es beim Windkraftzulieferer Gourith aus Wattwil.
Dieser produziert allerdings ausschließlich im Ausland.
Doch auch der kleine Schweizer Markt bietet ein beträchtliches Potenzial.
Dies besagt jedenfalls eine Untersuchung
im Auftrag der Schweizerischen Energiestiftung.
Bis 2035 sei eine Wertschöpfung im Inland
von gut 700 Millionen Franken zu erwarten.
Und wenn der Ausbau beschleunigt würde,
wären gar fast 3 Milliarden möglich,
was Arbeitsplätze für 2.500 Personen schaffen würde.
Doch dies ist wohl Zukunftsmusik,
angesetzt des langsamen Schweizer Windkraftausbaus.
Klaus Bonanomi.
Das war der 6. Zeit am Samstag,
dem 23. September, mit der Redaktionsschluss um 18.27 Uhr,
verantwortlich für die Sendung ist Markus Hofmann
für die Nachrichten Patrick Seiler.
Mein Name ist Matthias Kündig.
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Die Chance auf Asyl in der Schweiz hat sich für Frauen und Mädchen aus Afghanistan erhöht. Das Staatssekretariat für Migration hat seine Praxis vor kurzem geändert. Grund ist die Gesetzgebung der Taliban in Afghanistan, die Frauen diskriminiert. In der Politik stösst die Änderung teils auf Widerstand.
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