Echo der Zeit: Anklage gegen Senator bringt US-Demokraten in Schwierigkeiten

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) 9/24/23 - 30m - PDF Transcript

Radio-SRF – Echore Zeit mit Matthias Kündig.

Und das beschäftigt uns am Sonntag, dem 24. September.

Szenen, die an einen Mafia-Filmerinnen.

Bei einer Hausdurchsuchung findet die US-Polizei Goldbarn

und eine halbe Million Dollar in Bar.

Das Haus gehörte jedoch nicht einem Mafiosi,

sondern einen bekannten US-Senator.

Nun ist er der Korruption angeklagt.

Dann, nach dem Militärschlag von Azerbaijan,

was passiert nun mit der Bevölkerung von Bergkarabach?

Dazu eine Reportage aus der armenischen Hauptstadt Irivan.

Und das Ausmaß des Artensterbens ist viel größer

und es schreitet viel schneller voran als bisher gedacht.

Dazu das Gespräch mit einem Biodiversitätsforscher

hier im Echore Zeit.

Wir beginnen mit der Nachrichten über sich des Tages

und Tobias Meier.

Der Bund will die Grenze zu Italien besser schützen,

dies weil mehr Flüchtlinge erwartet werden.

Es soll zusätzliches Personal aus der Deutschschweiz

an die Südgrenze verlegt werden, wie die Sonntagszeitung schreibt.

Das zuständige Bundesamt für Zoll- und Grenzsicherheit

hat dies auf Anfrage der Nachrichtenagentur Kiesdon Esther bestätigt.

Die Zahl der illegalen Grenzübertritte nimmt laut dem Bund wieder zu.

Griffen die Behörden im Juli noch knapp 3.300 Personen auf,

waren es im August fast 5.800.

Damit liegen die Zahlen auf dem selben Niveau wie im August 2022.

Der Grenzschutz beobachte die Migrationslage aufmerksam

und treffe notwendige Maßnahmen, hieß es in der Stellungnahme weiter.

Details zu allfälligen Maßnahmen werden vom Bund zurzeit nicht kommuniziert.

Die Kalankerstrasse zwischen den Bündnergemeinden Bueseno und Rossa ist wieder offen.

Die einzige Straße ins Kalankertal war in der Nacht auf Samstag

nach starken Regenfällen verschüttet worden.

Die Aufräumarbeiten seien gut vorangekommen,

sagte ein Angestellter des Bündner Tiefbauamts zur Nachrichtenagentur Kiesdon Esther.

Im Norden Kosovo, wo viele Serbinnen und Serben leben,

geht die Polizei gegen eine Gruppe bewaffneter Männer vor.

Die Polizei habe die mindestens 30 Angreifer umstellt,

sagte Kosovo's Regierungschef Albin Kurti.

Es handelt sich um eine professionell ausgerüstete Truppe.

Seit dem frühen Morgen lieferten sich die Männer ein Feuergefecht

mit der kosovarischen Polizei.

Ein Polizist wurde dabei getötet.

Kurti macht Serbien für den Angriff verantwortlich.

Die Männer seien keine gewöhnlichen Leute,

sondern vom serbischen Staat unterstützte Truppen.

Serbians Präsident Alexander Wucic will sich später am Abend

zu Kurtis Vorwürfen äußern.

Nach Spanien nun.

Ihr begnadigt unsere Leute, dann unterstützen wir eure Regierung.

Gegen diesen möglichen Handel zwischen den katalanischen Parteien

und der linken spanischen Regierung haben heute Zehntausende demonstriert.

Um die 40.000 Menschen folgt dem Aufruf der Konservativen Volkspartei

des Partido Popular und kamen zur Demonstration in die Hauptstadt Madrid.

Sie sagen, die von der Regierung des Sozialisten Pedro Sánchez geplante

Amnesty für katalanische Separatisten sei verfassungswidrig.

In drei Tagen stimmt das spanische Unterhaus darüber ab,

dass Pedro Sánchez Konkurrenz Alberto Núñez Feijo vom Partido Popular

eine Regierung bilden darf.

Die Chancen dafür sind laut Beobachtern aber klein,

danach dürfte erneut Pedro Sánchez zum Zug kommen.

Die Spannungen im südchinesischen Meer nehmen weiter zu.

Nun werfen die Philippinen China vor,

das Land habe bei einem umstrittenen Gebiet eine schwimmende Barriere errichtet.

Die etwa 300 Meter lange Kette befinde sich in der Philippinischen Wirtschaftszone

und hindere Fischer daran, das Gebiet zu befahren.

Die Absperrung sei am Freitag entdeckt worden bei einer Routinepatrouille,

so die Philippinischen Behörden.

Um dieses Gebiet streiten sich China und die Philippinen schon länger.

China beansprucht fast das ganze südchinesische Meer für sich,

aber auch andere Länder reklamieren Gebiete für sich,

neben den Philippinen etwa auch Vietnam oder Taiwan.

Zum Sport beim Marathon von Berlin war heute ein Tag für die Rekordbücher.

Silvan Schweizer berichtet.

Die Ethiopier in Tixdasefa läuft nach rund 42 Kilometern

mit der Fabelzeit von 2 Stunden, 11 Minuten und 53 Sekunden ins Ziel.

2, 11, 53, das ist über 2 Minuten schneller als die alte Weltrekordmarke.

Zudem gibt es in Berlin 2 Schweizer Rekorde.

Fabian Schlumpf schafft dies mit einer Zeit von 2 Stunden, 25 Minuten und 27 Sekunden

und sichert sich damit ein Ticket für die Olympischen Spiele nächstes Jahr.

Auch Tadese Abraham läuft Landesrekord mit 2 Stunden, 5 Minuten und 10 Sekunden,

ist er außerdem der weltbeste Marathonläufer im Alter von über 40 Jahren.

Bei den Parasportlern gewinnen 2 Schweizer Marcel Huck und Kathrin Debrunne

ebenfalls in Weltrekordzeit.

Und der Schweizer Veloprofi Marc Hirschi entscheidet die Luxemburg-Rundfahrt für sich.

In der 5. und letzten Etappe verteidigt er erfolgreich sein Liedertrikou.

Zurück zu Tobias Meier, er weiß, wie sich das Wetter zum Wochenanfang entwickelt.

Auch morgen erwartet uns ein sonniger Tag.

Einzig über dem Flachland liegen am Vormittag noch einige Nebelfelder.

Die Temperatur steigt auf 19 bis 22 Grad.

Im Süden gibt es bis 24 Grad.

In den USA ist ein sehr einflussreicher Politiker der Demokraten wegen Korruption angeklagt worden.

Robert Menendez, der den Bundesstaat New Jersey im US-Senat vertritt,

der kleinen Kammer des Kongresses.

Menendez, der von allen Bob genannt wird,

habe sich im großen Stil bestechen lassen, so die Anklage.

Der Korruptionskandal kommt für die Demokraten zu einem ungünstigen Zeitpunkt,

denn im Senat besitzen sie nur eine hauchdünne Mehrheit

und nächstes Jahr bei den Wahlen steht der Sitz von Bob Menendez zur Wahl.

USA-Korrespondent Andrea Christen.

Letztes Jahr wurde das Haus von Bob Menendez durchsucht.

Was die Ermittler fanden, würde in jeden Mafia-Film passen.

Der zuständige Staatsanwalt Damien Williams.

Etwa 500.000 Dollar in Bar, in Umschlägen, in Kleiderschränken teils,

in Jackentaschen gestopft und Gold barren.

Geschäftsleute in New Jersey sollen Menendez damit bestochen haben.

Seine Frau habe als Kontaktperson zwischen Menendez und den drei Männern fungiert

und habe dafür unter anderem ein teures Auto bekommen.

Im Gegenzug soll Menendez seinen Einfluss eingesetzt haben.

Als Vorsitzender des außenpolitischen Ausschusses

besetzte er eine Schlüsselposition der US-Außenpolitik.

Menendez habe die Regierung von Ägypten sensible Informationen zugespielt

und ihr anderweitig und heimlich Vorteile verschafft.

Konkret, die USA hielten Militärhilfe für die autoritäre ägyptische Regierung zurück.

Es gab Bedenken, was die Menschenrechte in Ägypten anging.

Senator Menendez soll seinen Einfluss eingesetzt haben,

um die Freigabe dieser Gelder zu erreichen.

Er soll sich in New Jersey auch in Strafuntersuchungen eingemischt haben

und habe sich dafür bezahlen lassen.

Mitangeklagt sind die Frau von Menendez und drei Geschäfte.

Seit 2006 sitzt Menendez im Senat

und schon vor einigen Jahren wurde ihm wegen Korruption ein Prozess gemacht,

der aber zu keiner Verurteilung führte.

Die jüngsten Vorwürfe streiterte er ab.

Es handele sich um eine Schmierenkampagne gegen ihn.

Er trete nicht zurück.

Doch es ist sehr fraglich, ob Menendez diese Anklage politisch überleben wird.

Einige Demokraten fordern seinen Rücktritt.

Es wäre für die Partei wohl die Frage,

wenn Menendez den Hut nehmen und nicht mehr kandidieren würde.

Die Demokraten haben im Senat nur eine sehr knappe Mehrheit,

die sie 2024 verteidigen wollen.

Und auch wenn New Jersey für die Demokraten eigentlich sicherer Boden ist,

wäre ein Gerichtsprozess gegen einen Senator aus den eigenen Reihen

Gelinde ausgedrückt unangenehm.

Siehung der sichere Zeit auf Radio SRF mit diesen weiteren Themen.

Das Massenaussterben in der Tierwelt nicht nur einzelne Arten verschwinden,

sondern ganze Tiergattungen.

Das Gefängnis, in dem ein Drogenboster-Chef war.

In Venezuela brauchte es den Einsatz der Armee,

um die Handschafteranstalt Tokorom zurückzuerobern.

Die Angst vor ethnischen Säuberungen durch Azerbaijan,

der Stimmungsbericht aus der armeenischen Hauptstadt Irivan.

Das Vernehmlassungsverfahren für die Bevölkerung

gelebte Demokratie im Kanton Wat

und ein polternder Selbstdarsteller und chaotische Wechselkurse

Argentinien vor der Wahl in der Sendung International

gleich im Anschluss.

Ans Echo der Zeit.

Diese Woche erreichte uns eine positive Nachricht aus der Tierwelt.

Zum ersten Mal seit zehn Jahren gibt es in Afrika

wieder mehr Spitz- und Breitmaulnaßhörner.

Die vom Aussterben bedrohten Tierarten haben sich erholt.

Doch das scheint offenbar nur eine Ausnahme zu sein,

die die Regel bestätigt.

Denn fast zeitgleich wurde eine Studie veröffentlicht,

die besagt, dass das Artensterben viel rascher voranschreitet,

als bisher gedacht.

Die Studienautoren haben errechnet,

dass in den letzten 500 Jahren nicht nur viele einzelne Arten,

sondern gar 73 Tiergattungen, 10 Familien

und zwei ganze Ordnungen

von Landwirbeltieren ausgestorben sind.

Die Aussterberate sei damit 35-mal höher,

als sie von Natur aus, also ohne Einfluss des Menschen, sein würde.

Wir erlebten derzeit das sechste,

große, massenaussterbende Erdgeschichte

und dieses sei Mensch gemacht.

Der Biodiversitätsforscher Markus Fischer von der Universität Bern,

mit dem ich am Nachmittag sprechen konnte,

ist wenig überrascht über die Ergebnisse der Studie.

Die Zahlen haben mich nicht überrascht,

aber sie haben mich schon nachdenklich gemacht.

Massenaussterben ist, wenn etwa 3 Viertel der Arten verloren gegangen sind,

soweit sind wir noch nicht.

Aber bei den fünf massenaussterbenden Erdgeschichte,

die lange vor der Zeit des Menschen passiert sind,

da war die Geschwindigkeit des Aussterbens viel geringer als heute.

Wie haben die beiden Forscher diese Zahlen eigentlich errechnet?

Weil es handelt sich ja um Aussagen über die Tierwelt vor 500 Jahren

oder sogar noch längeren Zeiträumen,

also in einer Zeit, bevor es wissenschaftliche Forschung zum Thema gab.

Sie kombinieren neue Informationen,

mit neu, meine ich, Informationen aus den letzten 300 Jahren,

wo man Aussterbeereignisse tatsächlich aufgeschrieben hat.

Die sind also ganz genau bekannt.

Und man vergleicht das mit den Aussterberaten,

die man von den Fossilien her kennt.

Wie viele Fossilien gab es in einem bestimmten Zeitalter,

wie viele von denen sind verschwunden, wie schnell.

Daher kennt man die natürliche Aussterberate

und kann so vergleichen und feststellen,

wir sind heute viel, viel, viel schneller.

Aus rechten Kreisen, vor allem in den USA,

wird vor allem einer der beiden Studienautoren

Paul Ehrlich stark in Zweifel gezogen.

Dieser sei ein unseriöser Alarmist

und habe zum Beispiel schon in den 60er-Jahren

Hungersnöte vorausgesagt, die dann aber nicht eingetroffen sind.

Ist an dieser Kritik an Ehrlich etwas dran?

Paul Ehrlich hat ein enormes Lebenswerk,

das steht mir nicht zu, das zu Büro teilen.

Ich würde mal sagen, wo gehobelt wird, fall an Späne.

Er ist ein sehr einflussreicher Umweltwissenschaftler

und hat auf viele Zusammenhänge hingewiesen,

die sich später auch als richtig herausgestellt haben.

Wenn wir jetzt über diese Studie her sprechen,

das ist ja eine Analyse von Daten,

die von anderen zusammengetragen wurden,

mit einem bestimmten Schwerpunkt.

Und der Schwerpunkt ist deinerseits die Geschwindigkeit,

mit der Tiergartungen aussterben

und außerdem der Hinweis, dass es eben nicht zufällig ist.

Es sind nicht irgendwelche Gartungen, die aussterben,

sondern es sind eher solche von größeren Tieren

und man sieht auch, dass viele von diesen Gartungen,

die ausgestorben sind, eben nur eine Tierart umfasst haben.

Das heißt, es sind Gartungen, die sind eher verschieden

von den anderen Arten, die es noch auf der Erde gibt.

Und aus diesem Grund ist das besonders bedauerlich,

wenn genau diese aussterben.

Und ich glaube, das sind einfach Fakten,

da gibt es wenig zu interpretieren dran,

dass Herr Ehrlich falsch gemacht haben könnte.

Wenn wir zurückgehen zu den Ergebnissen der Studie,

die zeigt ja, dass eben nicht nur einzelne Arten aussterben,

sondern ganze Gartungen.

Welche Bereiche der Tierwelt sind besonders betroffen?

Ja, hier ging es ja um Wirbeltiere

und unter denen sind Vögel, Säugetiere

und auch Amphibien und Reptilien besonders betroffen.

Und warum Vögel gerade?

Es gibt viele Zugvögel, die quasi doppelt betroffen sein können

in dem einen Gebiet, wo sie überwintern,

im anderen Gebiet, wo sie im Sommer sind.

Dann haben sie Habitatansprüche, die speziell sind.

Und die Habitate werden sehr verändert.

Viele Vögel fressen Insekten oder Früchte,

wo eben die Insekten nicht mehr so häufig sind

oder verhanden oder die Früchte.

Also sind vielfältige Gründe.

Nun sind zum Beispiel die flugunfähigen Großvögel verschwunden.

Warum muss uns das als Menschen eigentlich Sorge machen?

Das ist eine Frage, die natürlich über die Naturwissenschaft hinausgeht,

wie man etwas bewertet.

Aber es gibt viele Studien, die zeigen, dass alle Arten beitragen.

Weil alle sind eben in Nahrungsnetze,

in Netzwerke von Interaktionen mit anderen Organismen eingebunden.

Und alle tragen etwas zu den Ökosystemleistungen bei,

die auch dem Menschen dienen.

Es gibt ja immer auch wieder positive Beispiele von Tierarten,

deren Ausstärken verhindert werden konnten.

Ich habe eingangs das Beispiel der Nashörner erwähnt.

Aber was müsste ganz grundsätzlich getan werden,

um den generellen Artenschwund aufrechtzuhalten

oder zumindest zu verlangsamen?

Die Gründe, die aussterben sind,

die Zerstörung von Habitaten durch Landnutzungsänderungen,

durch den Fischfang auf der Hohensee,

durch den Klimawandel, die Umweltverschmutzung.

Wir haben viel zu viel Stickstoff auf der ganzen Welt im System.

Wir haben die Chemikalien, die nie mehr weggehen.

Und wir haben invasive Arten, die der Mensch auf der ganzen Welt verteilt

und die dann jeweils die einheimische Flora und Fauna bedrohen.

Sind Sie zuversichtlich, dass die nötigen Maßnahmen getroffen werden,

um den Artenschwund zu verlangsamen oder sogar rückgängig zu machen?

Was es brauchen würde, wäre großflächiger Schutz,

30 Prozent der Fläche, nachhaltige Nutzung des Restes,

eine Eindämmung des Klimawandels, eine Verringung der Verschmutzung,

dass alles wäre auch für den Menschen sehr gut.

Und man hört mehr und mehr solche Stimmen.

Auch die Regierungen unterschreiben eigentlich solche Forderungen

oder solche Anstrengungen, zum Beispiel in der Klimakonvention

oder Biodiversitätskonvention.

Sie setzen einfach noch viel zu wenig um.

Sagt Markus Fischer, Professor für Pflanzenekologie an der Universität Bern,

erleitet verschiedene Forschungsprojekte zu Ursachen

und Folgen von Biodiversitätsveränderungen.

In Venezuela haben diese Woche rund 11.000 Soldaten und Polizisten

ein Gefängnis im Norden des Landes gestürmt.

Dieses hatte seit Jahren als Hauptsitz eines Drogenkathels gedient.

Mit der Erstörmung will die Regierung von Nicolás Maduro

die Kontrolle über die Strafanstalt wieder zurückgewinnen.

Südamerika-Korrespondentin Teresa Delgado.

Das Docoron-Gefängnis, rund zwei Autostunden westlich von Venezuela's

Hauptstadt Caracas, gilt als Machtzentrum von Trende Araua.

Das venezolanische Drogenkathel ist bekannt für seine Brutalität,

über 5.000 Mannstag und operiert in verschiedenen südamerikanischen Ländern,

neben Venezuela auch in Kolumbien, Ecuador, Peru, Bolivia und Chile.

Kattelschef Héctor Rastefort Guerrero Flores, alias Nino Guerrero,

sitzt schon seit 10 Jahren im Docoron-Gefängnis und leitet von dort

seine kriminelle Organisation.

Das Gefängnis machte sich der Bandenschef zu einem goldenen Käfig.

Satellitenbilder zeigen einen Swimmingpool, ein Baseballfeld

und sogar einen kleinen Zoo mit Flamingos, das alles in einem Gefängnis.

Bei der Stürmung des Gefängnisses durch die Militärs wurden auch mehrere Tunnel entdeckt,

die das Gefängnis mit der Außenwelt verbanden.

Der venezolanische Innenminister bezeichnete die Gefängnisstürmung als Erfolg.

Diese Aktion ist ein schwerer Schlag für die organisierte Kriminalität,

zugunsten des venezolanischen Volks.

Gefängnisse außer Rand und Band sind in Lateinamerika keine Seltenheit.

Ähnliches ist zum Beispiel gerade in Ecuador zu beobachten.

Die weit verzweigte Drogenkriminalität lässt sich durch Gefängnismauern nicht aufhalten,

auch wenn das verschiedene lateinamerikanische Regierungen immer wieder versuchen.

Zum Beispiel Nayib Bugele in El Salvador mit seinen Mega-Gefängnissen oder Honduras,

das eine von der Außenwelt abgeschottete eigene Gefängnisinsel plant.

Der Zeitpunkt für die Militäraktion in Venezuela wirkt nicht zufällig.

In Venezuela läuft derzeit der Vorwahlkampf für die Parlaments- und Präsidentschaftswahlen,

die Anfang nächstes Jahr stattfinden sollen.

Die Demonstration einer harten Hand gegenüber der Kriminalität

könnte der Regierung von Nicolás Maduro dabei helfen, bei den Wählerinnen und Wählern zu punkten.

Fünf Tage nach der Militäroperation Aserbaidschans gegen die von ednischen Armenien kontrollierte Region Bergkarbach

verlassen die ersten Flüchtlinge die selbsternannte Republik.

In der armenischen Abstadt Erivan gehen derweil die Proteste gegen die Regierung weiter.

Die Demonstrierenden werfen dem Prämiminister Untätigkeit vor

und befürchten, dass Aserbaidschan an den Armenien und Armenierinnen

in der Karabach-Region Kräueltatel verüben werden.

Aus Erivan berichtet Russland-Korrespondent Calmer Canzi.

Am frühen Abend ist es ruhig auf dem monumentalen Platz der Republik im Zentrum von Erivan,

wo der Hauptsitz der armenischen Regierung steht.

Alte Menschen und junge Paare schlendern hin und her, genießen ihren Sonntagabend.

Doch an einem Ende des Platzes stehen hunderte Bereitschaftspolizisten.

Gegenüber sitzen ein paar Dutzend Menschen vor dem Gebäude der armenischen Post.

Sie breiten sich auf eine weitere Demonstration vor.

Man muss unsere Armenier dort rausholen, sagt eine Frau,

der beim Reden Tränen in die Augen steigen.

Innerhalb des Staates Aserbaidschan könnten Armenier nicht leben, sagt sie.

Sie hat Angst, aserische Truppen könnten in Karabach ein Massaker veranstalten.

Sie nimmt Bezug auf aserische Kräueltaten im letzten Karabachkrieg im Jahr 2020.

Aktuelle Berichte von Menschenrechtsverletzungen in Karabach

sind allerdings noch unbestätigt.

Wenn den Armenierinnen und Armenien in Karabach jetzt etwas passieren,

sagt die Frau,

müsse das auf dem Gewissen der russischen Friedenstruppen lasten.

Russland galt einst, dass Schutzmacht Karabachs in Armenien

äußerten auch Putin-Kritika dafür eine gewisse Dankbarkeit.

Das ist jetzt vorbei.

Dass Arminiens Premierminister Nikol Pashinyan sagen könne,

für die armenische Bevölkerung in Karabach gebe,

seine Zukunft in Aserbaidschan,

ist für die Frau ein Grund, seinen Rücktritt zu fordern.

Das will auch Mariam, deren Schwester im zingelten Karabach eingeschlossen ist.

Die Zeit, in der sie in Karabach sind,

ist für sie ein

die Zeit aber zu knapp für eine Revolution.

Sie fordert deswegen von Pashinyan mit Aserbaidschan und der Türkei,

um die Sicherheit der Menschen in Karabach zu verhandeln.

Tatsächlich tut dies Pashinyan seit Wochen verzweifelt,

bislang aber ohne konkretes Ergebnis.

Um das Schicksal der Armenierinnen und Armenier von Karabach,

machen sich alle Sorgen, die man in Erivan dazu fragt.

Doch nicht alle befürworten den Protest auf dem Platz der Republik.

Vor laufendem Mikrofon will niemand darüber sprechen,

aber die Forderungen nach einer Revolution gegen Premier Pashinyan

schrecken viele ab.

Pashinyan gilt als erster demokratischer Anführer von Armenien.

Viele Armenierinnen und Armenier schätzen diese Demokratie

und wollen keine Rückkehr zur korrupten ehemaligen Elite,

die bei den Protesten in der Hand im Spiel haben soll.

Einen Putsch gegen Pashinyan will die 18-jährige Melanie nicht.

Trotzdem ist sie zum Protest erschienen.

Ich bin aus Steppana Kert in Karabach.

Meine ganze Familie ist dort, sagt sie.

Ich bin zum Studieren nach Erivan gekommen.

Ich bin ganz alleine da.

Ich will einfach, dass meine Familie zu mir kommen kann

und in Sicherheit ist.

Zwei Stunden später ist die Menge deutlich angeschwollen.

Tausende Menschen stehen auf dem Platz der Republik.

Eine weitere Nacht des Protestes erwartet Erivan.

Aus der armenischen Hauptstadt Erivan

hat unser Korrespondent Kalle McKenzie berichtet.

Mehr Solarenergie, besser isolierte Gebäude

und vor allem weniger CO2-Ausstoß.

Vorlagen mit diesen Stoßrichtungen

werden in vielen Kantonen diskutiert,

auch in der Wart im neuen Energiegesetz.

Um ein neues Gesetz bereit, abbreit abzustützen,

werden in der Schweiz vor der Parlamentsberatung

zunächst noch in die Vernehmlassung geschickt, die Gesetze.

Das bedeutet, dass sich die Parteien und Verbände

dazu äußern können.

Die Wattländerregierung geht nur noch einen Schritt weiter.

Auch die Bevölkerung darf sich in einer öffentlichen Vernehmlassung

zum Energiegesetz äußern und Fragen stellen.

Westschweiz-Korrespondent Andreas Stütli

war an einem von insgesamt vier Informationsabenden dabei.

Der große Saal im Schloss von Iwerdon-Liband war gut gefüllt.

Über 100 Besucherinnen und Besucher

kamen zur öffentlichen Debatte über das Energiegesetz.

Meine Damen und Herren, es ist ein Zeichen,

hier in Iwerdon-Liband zu kommen.

Sie wurden vom Wattländer-Umweltsdirektor

Vasili Veniselos begrüßt.

Ihr stellte zuerst in einer Präsentation fest,

dass in der Wart zu wenig Energie produziert werde

und dass 40.000 Gebäude im Kanton

Energieschleutern sein,

weil zu viel Wärme durch Fenster und Dächer verloren gehen.

Da stehen Investitionen an, genau wie bei den Öl- und Gasheizungen,

die noch zwei von drei Häusern in der Wart wärmen.

Diese fossilen Heizungen sollen ab 2040 verboten sein.

Das sind Fragen, die auch andere Kantone debattiert haben.

In einigen wurden Verbote für Ölheizungen angenommen,

in anderen abgelehnt.

Bei der Diskussion im Schlosssaal

zeigte sich, dass die Energiekosten ein großes Thema sind,

etwa für diese Einwohnerin von Iwerdon,

die schon jetzt unter den gestiegenen Energierechnungen leidet.

Sie seien nicht reich und hätten ihr ganzes Leben übergearbeitet,

sagte die Frau mit bewegter Stimme.

Staatsrat Venizelos antwortete darauf,

genau deshalb müsse die Energieproduktion

aus der Wart größe werden.

Nur dann werde man unabhängiger

und die Rechnungen wird größer.

Das ist der Fall.

Das ist der Fall.

Das ist der Fall.

Das ist der Fall.

Nur dann werde man unabhängiger

und die Rechnungen würden nicht mehr steigen,

wenn es einen Krieg in Europa gäbe.

Auch bei anderen Fragen ging es ums Geld.

Etwa was es für Mieter bedeute,

wenn Wohnblöcke energetisch saniert würden,

andere Fragen konnten nicht beantwortet werden,

beispielsweise welche Rolle Wasserstoffspiele

wie die Sonnenenergie gespeichert werden.

Das sind Fragen, welche die nationale Politik betreffen.

Beim Aperu gingen die Diskussionen

bei einem Glasschassler weiter.

Was bleibt von so einer öffentlichen Vernehmlassung?

Besucher Christian Conrad findet ...

Ich glaube, das ist sehr nützlich.

Weil das gibt ein bisschen Proximität

und man fühlt sich auch näher von der Politik.

Ebenfalls zugehört hat Charles-Edouard Bonny,

ein bürgerlicher Politiker und Gemeindepräsident

eines Dorfs in der Nähe von Yverdan.

Er findet, dass es nicht so viel gebracht hat.

Die Fragen seien eher technischer Natur

und auf Einzelfälle bezogen gewesen.

Aber im Gesetz geht es ja um generelle Fragen.

Der Wartländer-Umwelthirektor war hingegen zufrieden,

dass der Saal gut gefüllt war.

Enden die Fragen nun etwas im Gesetz?

Oder war das eine Alibi-Übung?

Was Sili Venizelos sagt ...

Das sind keine konsultationen publikale Alibi.

Wir lassen die Menschen die Möglichkeit,

ihre Fragen zu stellen.

Wir stellen die Antworten an verschiedene Fragen.

Auf die Remarque und die Suggestionen,

die heute Abend formuliert wurden,

werden wir in dem Projet-Law unterhalten.

Die Fragen und Rückmeldungen werden berücksichtigt,

bevor die Schlussversion des Gesetzes ins Parlament geht.

Das ist der Wart erst richtig.

Gelebte die direkte Demokratie in der Schweiz,

am Beispiel Wart im Beitrag von Andreas Stülli.

Hier noch ein Nachtrag zum Sport

mit den Resultaten der Fußball-Super League.

Yverdan Basel 3 zu 2.

Lucien Servet 2 zu 0.

Young Boys Lugano 4 zu 1.

Bevor ich mich verabschiede, der Blick voraus.

Am Dienstag gibt Gesundheitsminister Alain Bechse bekannt,

wie hoch die Krankenkassen-Premien im kommenden Jahr sein werden.

Schon jetzt steht fest, die Prämien werden deutlich teurer.

Der Krankenkassenverband Santhe Swiss

beispielsweise errechnet mit einer Erhöhung von 8-9%.

Und die Krise in der chinesischen Immobilienbranche

hat mittlerweile auch die sogenannten Schattenbanken erfasst.

Denn diese Schattenbanken haben viel Geld investiert

im Immobiliensektor.

Wir zeigen, um wie viel Geld es da geht

und was die Auswirkungen sind auf die chinesische Wirtschaft.

Das war der sechere Zeit am Sonntag,

dem 24. September, mit Redaktionsschluss um 18.29 Uhr.

Verantwortung für die Sendung ist Markus Hofmann

für die Nachrichten Adrian Huber.

Mein Name Matthias Kündig.

Untertitel im Auftrag des ZDF, 2017

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In den USA ist ein sehr einflussreicher demokratischer Politiker angeklagt worden wegen Korruption: Bob Menendez sitzt für den Bundesstaat New Jersey im Senat. Er habe sich im grossen Stil bestechen lassen. Der Korruptionsskandal kommt für die Demokraten zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt.

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