Wer nichts weiß, muss alles essen: # 153 Die Sau rauslassen | Werner Hagmüller
Land schafft Leben 10/5/23 - Episode Page - 1h 7m - PDF Transcript
Es kann niemand mit gutem Wissen fordern, dass Schweinebäuerinnen und Schweinebäuer
nicht mehr so weit erarbeiten, wenn man gleichzeitig bei irgendeinem Billigdiskounter Schweinefleisch
um 3, 4, 5 Euro kauft.
Hätten nicht wir, da war auch Vorreiterrolle, wir hätten nicht wir vielleicht als Langwirtschaft
sogar sagen, du, wir machen so nirmer.
Ich kenne viele Landwirte, die unzufrieden sind mit dem System, das sie derzeit fahren,
nämlich an Vollsportenboden.
Aber sie sehen, so weit halt kann Ausweg daraus, weil sie sagen, ich muss ja von irgendwas
leben und das Fleisch wird derzeit gekauft, das wird man abgenommen.
Der Vollsportenboden schafft ja alles, man kann billigst das Fleisch produzieren in unglaublichen
Mengen, der Bau hat relativ wenig Arbeit und dadurch ist er sehr billig.
Es ist mal weniger Fleisch und dafür ein qualitiv hochwertiger Ress.
Wenn du es dir heute der Meinung bist, es sind nur Produkte, die da in deinem Stolz stehen.
Und es spielt Eckerrolle, wichtig ist, dass am Ende der Rubel stimmt, dann kann niemanden
dazu ermutigen, in der Schweinehaltung zu bleiben.
Herzlich willkommen zum Podcast von Landschaft Leben, wer nichts weiß, muss alles essen.
Ich freue mich wirklich sehr, dass es heute wieder mit dabei ist, wieder, wenn es um ein
tolles Thema geht.
Und ich muss Ihnen sagen, auf dem Podcast freue ich mich jetzt wirklich schon einen
ganzen Sommer, weil es beschäftigt mich ja zutiefst persönlich, es geht nämlich heute
um Schwein.
Das ist ein Thema, seit wir das bei Landschaft Leben 2017 recherchiert haben, sind wir natürlich
da voll dabei, kriegen wir das mit, die ganze Thematik rund um den Vollsportenboden, fahre
ich es ja dann die Tierschutz-Novelle, wo ja uns da massive Verbesserungen versprochen
waren, sind.
Und gleichzeitig erlebe ich es aber dann wieder so wie Hirzer, wo einfach die Deurung ganz
massiv niederschlägt, dass man uns eigentlich von der Qualitätsfleischproduktion als Konsumentinnen
und als Konsument verabschieden, zum Billigsten greifen und sagen an Wurst, wo es hergehemmt,
Wurst, wie es produziert worden ist, hauptsächlich billig.
Und das tut mir eigentlich brutal weh, weil ich mir denke, graut dieses Tier, was wirklich
sehr intelligent ist, hätte eigentlich sehr viel mehr verdient, als wir sozusagen nur
dann als billigstes Fleisch in unseren Mägen zu landen.
Und ich habe mir einen Gesprächspartner gesucht, der mir wirklich persönlich total taugt
als Mensch, den ich schon sehr früh kennengelernt haben, er ist nämlich Forscher gewesen in
Rambäck-Gumpenstor in der Außenstelle Wels, zum Thema Bio-Schwein, er ist sozusagen mitwirkender
in unserer Schweineepisode, wo es um das Bio-Schwein geht.
Und er hat aber auch einen neuen Lebensweg eingeschlagen, er hat sich nämlich vor gut
einem Jahr zur Selbststände gemacht, hat sozusagen die Forschung verlassen und wie
ich das erfahren habe, habe ich mir nicht, jetzt muss ich die kontaktieren, jetzt muss
ich ihm kontaktieren, weil ich glaube, der Podcast, der kann sehr viel ans Tageslicht
bringen und vielleicht wieder auf vieles eine neue Sichtweise bringen.
Werner, Werner Haag-Müller ist halt bei mir, danke, dass du meiner Einladung gefolgt bist,
ich freue mich wirklich total, ich freue mich jetzt auf das Gespräch mit dir und ja,
schön, dass du nach Wien gekommen bist.
Ja, danke, Hannes, ich habe mich gefreut, dass du mir eignet und hast, bin sehr gern gekommen,
habe mich auf den Termin echt schon lang gefreut und bin gespannt, wo uns unser Gespräch hinführen wird.
Ich habe ja vor einigen Wochen, während meine Stories aktiv mitverfolgt,
habe ich ein Werner daheim besucht, er hat eine Freiland-Schweinehaltung und von
dieser Woche zutiefst beeindruckt, ja, wie es durch dies, wie es den Schweinen dort geht.
Und ich habe er mir ja immer nur als Forscher kennengelernt und natürlich den größten
Respekt gezollt, aber ich muss sagen, ahirts als Bauer, gewaltig, wie du da wirkst, wie
du das magst und wie du daheim da auf deine Tiere schaust.
Werner, erzähl mal ein bisschen was von dir, die meisten werden dich jetzt nicht kennen von
unseren Hörerinnen und Hörern, freuen wir uns einmal, erzähl mal ein bisschen was von dir.
Ja, ich bin auf einen landwirtschaftlichen Betrieb aufgewachsen, aber nicht mit Schweinen,
sondern mit Mühkühnen.
Meine Eltern haben einen Zuchtbetrieb geführt und haben dann, 1978, glaube ich, auf biologische
Landwirtschaft umgestellt.
Das war für uns Kinder damals keine Riesengeschichte, für uns war dort eigentlich dann Bio, das
normale und konventionell eher das Exotische, so ist es in meinem ganzen Leben dann auch geblieben.
Ich habe nach der Pflichtschuhe die landwirtschaftliche Schuhe in St. Florian besucht, habe dort maturiert,
bin dann noch Winganger, um Tierarzt zu werden, habe das tierzliche Studium absolviert und
dann in Hannover promoviert und bin dann nicht die Praxisganger und habe mich eigentlich immer
mit Rindern beschäftigt, das war so mein Gebiet, habe auch meine Dissertationen noch zu dem
Thema Bio-Rindficher gemacht und bin dann mehr zufällig, weil ich am Institut für Biologische
Landwirtschaft einen Platz gekriegt habe, mehr zufällig zu den Schweinen gekommen.
Für mich waren Schweine schon vom Studium her eher was Schmutziges, was wenig Interessantes
und dann habe ich gemerkt, das ist alles ganz anders.
Was mich immer schon begeistert hat bei Schweinen ist, wenn du so ein Tier zuschaust,
es ist sozialtotal aktiv, es ist ein freundliches Tier, es trennt Liegeblotz und Kotbereich,
sowas habe ich von den Rindern überhaupt nicht kennt, weil wenn wir unsere Kierdahampt-Molchen haben
und die sind in der Früh noch mal ordentlich aufs Klo ganger in einer Liegebox, dann hast du
das Alter saubermachen müssen und das war irgendwie selbstverständlich, dass Rinder sie auch in
den eigenen Mist legen, sowas machen Schweine nicht und das war für mich dann vielleicht auch der
Auslöser, dass ich mich mehr mit Schweinen beschäftigt habe, ich habe das Glück gehabt,
in der Forschung wirklich viel Freiheiten zu genießen und ich glaube, sorgen zu können,
wir haben in Weiß das Thema Bio-Schweinehaltung umfassend auch in der Forschung bearbeitet,
vor allem aber auch dann in der Beratung, es ist uns gelungen, dass man eine Menge von
guten Entwicklungen in die Praxis braucht haben und das hat mich dann immer stolz gemacht,
dass wir als Team das geschafft haben, gute landwirtschaftliche Praxis umzusetzen.
Wann du jetzt in der Bio-Schweineforschung tätig gewesen bist und dann erleben hast,
müssen wie viele Bio-Schweine werden dann tatsächlich kauft in Österreich? Wir liegen
aktuell glaube ich bei rund 2 Prozent Produktion, das wird nicht einmal alles in Österreich verkauft,
da geht ein Teil nachher diese 2 Prozent sozusagen ins Ausland, wie ist dir damit eigentlich
gegangen, weil ich denke mal, so wie ich dich kennengelernt habe, hat ja dein Herz wirklich
für das dann geschlagen, du hast das sozusagen vor die Rinde zu den Schweinen entwickelt,
mit wirklich voller Leidenschaft dabei, wie hast du das immer dann empfunden?
Naja, ich habe schon relativ früh auch daheim auf dem landwirtschaftlichen Betrieb angefangen,
Schweine zu halten, um einfach mehr Einblick in diese Tierort zu kriegen und dass in Österreich
nur 2 Prozent Bio-Schweine gibt, liegt sicher in erster Linie daran, dass Bio-Schweine-Haltung
relativ komplex ist. Wenn man das vergleicht mit Bio-Rinder-Haltung und das wiederum zu
konventioneller Rinder-Haltung, dann gibt es gerade im Milchvielbereich nicht wahnsinnig
viel Unterschiede. Dort gibt es einen Laufsteuer, die Tiere werden ja ähnlich gehalten im Konventionell,
bei den Bio-Schweinen ist es völlig anders. Bio-Schweine werden zu keiner Zeit fixiert,
die haben immer einen Auslauf, da gibt es immer zwar Klimazonen, da muss man sich überlegen,
wie halten wir denn diese Flächen, die die Schweine auch betreten vom Misszauber,
sodass es für die Landwirte auch noch arbeitstechnisch möglich bleibt, so einen Betrieb zu führen.
Und da ist relativ schnell klar, Bio-Schweine-Haltung ist eigentlich was für Profis und für Menschen,
denen klar ist, sie haben mehr Handarbeit und überhaupt mehr Arbeit mit den Tieren als
konventionell, wenn man das jetzt im Mostbereich vergleicht. Auf der einen Seite ein Bio-Betrieb,
der 2,3 Quadratmeter Fläche pro Tier zur Verfügung stehen muss, auf der anderen
Seite ein konventionellen Betrieb, Falschbeutenboden, wie es jetzt noch erlaubt ist, mit 0,7, 0,8 Quadratmeter
Fläche, wo eigentlich der Miss komplett unterhalb der Liegefläche liegt, dann ist klar,
da gibt es so viel Unterschiede in der Arbeitswirtschaft, aber auch in der Haltung insgesamt. Das ist
nicht jedermanns Sache. Und das ist natürlich Schad einerseits, dass man nicht mehr Tiere in
diesen Haltungssystemen haben, aber ist hier schon ein bisschen erlicht am Horizont mit den
Förderungen, die in Richtung Tierwohl gehen. Lassen Sie natürlich Landwirte jetzt auch aus der
konventionellen Schiene überzeugen, dass dem Tier mehr Komfort zu geben, auch was sein kann,
was mehr zu Friedenheitschaft und was auch ein besseres Einkommenschaft. Und ich glaube,
in die Richtung müsste es eigentlich gehen, wissen ja schon gar nicht mehr, wie man Schweine
eigentlich halten könnte, weil sie nicht wissen, dass Tiere Kotplots und Liegeplots trennen,
dass extrem reinliche Tiere sind, dass sie sehr sozial sind und auch intelligent sind. Das heißt,
sie können mit der Haltungsumwelt relativ gut umgehen. Wenn man Gurdenstoi baut, dann wird
das Schwein diesen Stoi auch so nutzen, wie es ist der Landwirt oder die Bayern vorstellt. Und das
heute für Zukunftsweisen, dass wir in diese Systeme mehr investieren, mehr investieren heißt aber auch
auf der anderen Seite, es muss vonseiten der Politik Anreize geben, damit wir mehr Landwirte in
diese Schienen bringen. Ich muss da jetzt ein bisschen nach dir vergehen mit dir. Und zwar, du
hast jetzt im Bio-Schweinebereich immer geforscht. Bio ist ja da sehr, sehr weit, was jetzt eben
dieses Thema artgerechte Haltung betrifft. Das geht ja dann noch weiter über Bio hinaus. Also die
Freilandhaltung der Schweine, wobei es wahrscheinlich das artgerechteste wäre. Aber wie ist dir dann
da persönlich da gegangen? Es ist der Vollsportenbohn eingeführt worden. Ich weiß noch, 1993,
1994 ist ja das System gefeiert worden. Und der Vollsportenbohn, den kennen wir, glaube ich,
jetzt inzwischen alle Tierschutzorganisationen haben wir da aufmerksam gemacht ohne Ende.
Der Vollsportenbohn schafft ja alles. Eigentlich, man kann billigstes Fleisch produzieren in
unglaublichen Mengen. Der Bau hat relativ wenig Arbeit und dadurch ist er sehr billig. Darum ist
ja da eine Kilo Schneesefleisch so günstig zum Holmen wie nie zuvor. Aber auf ein artgerechter
Tierhaltung sind wir natürlich meilenweit entfernt. Die Fische sind halbwegs gesund. Aber
es geht ja inzwischen, denken wir als Gesellschaft, uns um mehr, als wir das man nur sagen, ja, das
wird, passt schon irgendwie. Wie geht es da an Bioforscher? Du hast das System erlebt und vor
allem, wie ist dir da gegangen, wann tagtäglich fast irgendwas Skandal gewesen ist. Und tagtäglich
die Brüder irgendwo auftreten, sind im Fernsehen hier zu wieder aktuell wieder, wieder Skandal.
Ich habe mir irgendwann einmal die Frage gestellt, ich als Bauer, also ich würde total
unglücklich sein, wenn ich Schweinebauer bin, wenn ich in einer Branche bin, die weiß jeden Tag
durch die Welt gewatscht wird. Wie geht es da an Bioforscher? Also ich glaube, du triffst das
recht gut. Ich kenne viele Landwirte, die unzufrieden sind mit dem System, das sie derzeit fahren,
nämlich an Vorsportenboden. Aber sie sehen, so weit halt kann Ausweg daraus, weil sie sagen,
ich muss ja von irgendwas leben und das Fleisch wird derzeit gekauft. Das wird man abgenommen,
vielleicht zu einem schlechten Preis. Aber ich kann ja über die Menge mehr Umsatz generieren und
so komme ich irgendwie über die Runden. Aber das, was du angesprochen hast, dass es den Menschen
dabei nicht gut geht, wenn man Tiere nicht gut holt. Und das weiß jeder, dass ein Schwein am
Vorsportenboden nicht artgerecht geholten ist. Da kann man jetzt einschränken und sagen,
auch im Biobereich ist die Haltung mit Auslauf und Einstreu zwar deutlich besser, aber artgerecht
wird heißen Freiland in der Deckung mit einem Waldstück dabei. Also da sind wir auf ganz anderen
Flächen, das glaube ich immer, uns als naiv aus dem Gedächtnis streichen, das braucht man nicht
oder das wird es in Österreich auch nicht geben, da sind unsere Böden auch nicht richtig dafür und
dazu haben wir nicht die Fläche, weil das wäre ein unglaublicher Flächenverschleiß eigentlich,
Freilandschweine zu halten. Aber ich glaube schau, dass es eine Möglichkeit gibt von dem jetzigen
System, das heißt Vorsporten in der Mast, auszusteigen und ein Stück weiterzugehen. Aber dazu
braucht es eben die richtigen Leid und es braucht Menschen, die das auch mit voller Überzeugung
machen. Ich habe auch solche Landwirte kennengelernt und jetzt in meiner Beratung immer mehr von diesen
Landwirten, die sagen, ich würde ganz gern mehr machen, aber mir fällt ein bisschen die Unterstützung.
Ich hätte gern, dass von der Politik mehr kommt in Richtung Förderung, ich hätte gern, dass von
meiner Klientelvertretung mehr kommt in Richtung positives Image. Ich möchte immer als schmuddelbar
irgendwo in der Ecke stehen, weil ich meine Tiere so alt wie es der Gesellschaft nicht passt. Und nur
für diejenigen, die vielleicht weniger Einblicke haben, wenn Schweine auf furchtbeuten Böden
gehalten werden, dann heißt es, sie liegen immer über der Gülle. Das heißt, die Dämpfe von Code
und Hahn steigen auf. Das ist in erster Linie Ammoniak, was dort entsteht, weil ja wenn Code und
Hahn zusammenkommen, dann gibt es eine chemische Reaktion und dann steigt Ammoniak aus dem Rest
Stickstoff auf. Und dieser Ammoniak reizt die Atemwege, lasst die Augen trennen, das ist total
unangenehm. Und man vergisst oft, als Mensch geht man in so einen Stoi und ist am Meter 80 oder
Meter 70 groß, das Schwein liegt quasi auf der eigenen Scheiße. So kann man das durchaus sagen.
Das sehe ich ja extrem kritisch. Ich weiß noch, ich war ja bei den Dreharbeiten zum Thema Schwein
dabei und war dann und bis jetzt natürlich in sehr viel Mastschweine stehlen und ich kam in
Erinnern. Damals hat sich der Steyrmark vor, der hat uns dann ein Tier als erklärt und wenn man
da herinnersteht, das ist eine gute Luft und da geht es den Schweinen gut und ich denke,
von was redet der. Das ist ja da überhaupt keine gute Luft und da habe ich mir selber mal hinkniert,
weil man nicht so, na gut, ich bin aus Vierer-Dach zu gehen, jetzt knier ich mir mal hin. Und da
stirbst du ja fast, das hältst du ja nicht einmal aus. Und es gibt ja inzwischen, eben vor Raunberg,
gibt es ja diese Versuchsstelle, wo man Hahn und Code wieder trennt und da habe ich diese Ammoniak
Belastung nicht. Also das heißt, wir wüssten ja schon, es gab aber da andere Systeme, nur Kosten,
die halt dann viel, viel mehr Geld und dann kann ich halt nicht das billigste Killer Schnitzel in
der Aktion kaufen und das ist wahrscheinlich der Hemmshow. Aber ich sehe schon, dass die letzten
Jahre mit den Schweinebauern viel gemacht hat. Also ich kenne viele Junge, die weiß man auch auch von
sagen, ich will nicht mehr, ich mag nicht mehr. Aber uns jetzt finanziell, 2022 hat zum Beispiel
für die Schweinehaltung ja gar nicht so schlecht ausgeschaut in Österreich. Aber Sie sagen,
ich habe zwar jetzt Geld, aber eigentlich, das Image, das tut man so weh, dass ich mir eigentlich
einen Ausstieg aus der Branche überlege. Ja, aber wenn Landwirte aussteigen, dann kommen sie so gut
wie nie zurück. Das heißt, das möchte man auch seitens der Politik und der Vertretung, denke ich,
verhindern und das halte ich auch für wichtig. Aber ich wäre mir dagegen, wenn es heißt, wir müssen
mit allen Mitteln versuchen, die Landwirte in der Produktion zu halten. Ich halte es für kein
kurze Argument und glaube nicht, dass das unser Triebfeder sein sollte, dass man sagen, möglichst
viele in der Produktion zu halten. Ich finde, wir sollten möglichst viele ambitionierte, gute
Landwirte in der Produktion halten. Und gut heißt für mich, dass ein Bäuerin oder ein Bauer versteht,
dass es so nicht weitergeht. Da gibt es nicht nur die eigenen Vorstellungen, wo Landwirte plötzlich
merken, so wie ich es jetzt mache, möchte es in Zukunft eigentlich nicht mehr weitermachen, sondern
eben auch den Blick von außen, die Gesellschaft, die immer stärker Druck ausübt auf Landwirtinnen und
Landwirte und sagt, wir wollen gar nicht, dass ihr so weiter produziert. So, und dann sind wir jetzt
auf einem wichtigen Punkt, weil die Entscheidung des Landwirts ist das eine. Die Entscheidung des
Konsumenten ist die ganz andere Seite und aber genauso wichtig in dem Spü, weil es kann niemand mit
guten Wissen fordern, dass Schweinebäuerinnen und Schweinebäuer nicht mehr so weit erarbeiten, wenn
man gleichzeitig bei irgendeinem Billigdiskonter Schweinefleisch um 3, 4, 5 Euro kauft. Das
funktioniert nicht. Also es muss schon Hand in Hand gehen, es müssen auch die Konsumentinnen und
Konsumenten wieder anfangen, das zu kaufen, was sie wollen, das produziert wird und nicht auf der
Anseite total entkoppelt sagen, wir möchten, dass Schweine auf der Wiesen halten werden und auf der
anderen Seite Schnitzel in Aktion kaufen. Das sehe ich aber jetzt wirklich spannend. Wer einer,
der sich einen riesigen Geb und zwar, ihr lebt bei den Konsumenten folgendes. Die Masse sorgt und
gerade jetzt durch die Deuerung und ich muss da wirklich sagen, ich bin da echt schockiert, wie
aktuell alle Werte über Bord geworfen werden, weil wir gefühlt so arm sind und unsere Essen
nicht mehr leisten können. Ich habe gerade gestern einen Tropfen, der war jetzt Neuwochen in
Kolumbien und der hat mal gesagt, du wirst einfach in Südamerika wieder mal bist und dann
nach Hause kommst, dann empfindest du unsere Gesellschaft nur noch als absolut dekadent. Weil
wir leben da in Wien, die lebenswerteste Stadt der Welt, also Komfortzone ohne Ende. Uns geht es
einfach richtig, richtig gut. Und wir sudern und jammern, wir waren es morgen für uns all zum
Sternwein. Und gegenüber anderen Völkern dieser Erde, wir haben jetzt gerade einen Konsumreport,
machen wir gerade und da haben wir zum Beispiel zwei Herzkriege, 40 Prozent der Weltbevölkerung
können sie nicht ausreichen mit Nährstoffe versorgen. Das Problem haben wir in Österreich
nicht. Wir überlegen uns, was wir Diäte immer machen. Wir nehmen nicht zu viel zu. Und das
ist eine reine Dekadenz, was wir da an den Tag legen. Aber wir dann immer so, wir wollen mal
die Ärmsten dieser Welt werden. Dann denke ich mal, bitte mach zu mir die Augen auf, fahr zu
mir mal dumm. In der Ukraine fällt ja jeden Tag die Banken am Schädel. Und wir sudern uns zu Tode,
weil wir, weiß ich nicht, weil wir ein paar Energiekosten mehr zu ihm wissen. Und das passt
für mich nicht zusammen. Und jetzt wird es eben spannend für mich, wie kann das der Konsument,
ich bin der, der, was das immer sagt, der Kons lösen. Aber haben wir nicht, haben wir nicht,
wir sagten nicht, wie vielleicht das Landwirtschaft sogar sagen, du, wir machen so nirmer. Hätten
nicht wir, da war auch Vorreiterrolle. Wie haben wir immer wirklich warten auf den Konsumenten?
Ja, ich geb da recht, wenn es darum geht, die Verantwortung komplett an den Konsumenten
auszulogern, wäre zu billig. Ich glaube, man kann da vielleicht auch die Politik ein bisschen
ins Spül nehmen oder mit ins Boot nehmen und sagen, Ernährung ist ja in erster Linie und nicht
eine Frage des Geldes, sondern Ernährung ist eine Frage von Bildung. Wenn ich an der Kasse
stehe und vor mir kauft sie jemand, der augenscheinlich sozial schwachgestellt ist,
ein Backel mit zehn Billigsämmerl, dann war sie dofferts am Wissen über Ernährung. Der kennt
sie mit kohlenhydraten Proteinen nicht wirklich aus und dem hat niemand gesagt, wie Ernährung
eigentlich gehen sollt. Und das ist ein Punkt. Der andere Punkt zu sagen, wir herren mit der
Produktion auf, ist natürlich ein bisschen verlockend, muss ich sagen, aber wer soll das machen? Wir
haben ein System, wo die Landwirte extrem eng kalkulieren und das ist jetzt bio wie konventionell
ähnlich. Wir haben Deckungsbeiträge konventionell beim Mastschweinen von 20, 30 Euro, bio etwas
mehr. Und da ist die Frage, wenn wir aufhören und das ist ja die Realität, dann fangt Spanien an,
uns zu schlucken, weil das gespürt Spanien gar nicht, was wir an Mastschweinen im Jahr erzeugen.
Das wird in Spanien sofort mit Handkuss genommen werden. Das passiert ja derzeit unter anderem in
Deutschland, wo die Produktion extrem zurückgeht und in Spanien zum Beispiel geht sie meines Wissens
jetzt noch nicht zurück, sondern die machen immer noch mehr, weil sie vielleicht weniger
Auflagen haben, weil sie die Möglichkeit haben, da nur stärker zu investieren, mehr zu machen. Und
das vierte ein bisschen, deswegen keine dem Argument, wir müssen eine gewisse Eigenversorgung haben,
schau was abgewinnen. Aber ich finde, es sollte auch politisch gelenkt werden und da kommt wie
mir wieder das Thema Förderung ins Spiel. Wenn ich ein Landwirt in der Produktion halten will,
dann muss ich ihm auch ein Anreiz geben, dass er drinnen bleibt. Das heißt, es muss von
Seiten der Förderung und in Österreich gibt es für Landwirtschaft sehr viele Förderungen. Es
muss Förderung als Lenkungsinstrument begriffen werden und nicht immer nur mit der Gießkanne an
alle produzierenden Geld ausgeschüttet werden. Ich habe kein Verständnis, wenn jemand am Basistandat
im Schweinebereich mit 0,8 Quadratmeter in Zukunft bauen will, dass der eine Förderung für diesen
Stolper kriegt. Wozu? Damit halten wir Landwirte in der Produktion, die nur das Billigste produzieren
wollen. Und da sind wir bei dem, was du sagst. Würden wir da mehr Förderung für bessere Haltung
vergeben, nämlich deutlich mehr Förderung. Und ich meine jetzt nicht diese Spreizung zwischen 20
Prozent für ein Basistandat und 35 Prozent für ein tierfreundliches Produkt, sondern eher noch
deutschem Vorbild. Die haben jetzt der Riesenförderprogramm vor sich. Die geben wirklich sehr, sehr
viel Geld aus, um Landwirte in der Produktion zu halten, die die Stufe 3, 4 und 5 machen. Das heißt,
da geht es Frischluft, Auslauf, Bio. Das sind die Sachen, die gefördert werden. Und dort ist
aber die Förderung mit bis zu 60 Prozent angedacht. Das heißt, von den Westkosten werden bis zu 60
Prozent an den Landwirten wieder refundiert. Dann überlege ich wahrscheinlich, wie wieder am Basistandat
mit mehr oder weniger Vollspeutenboden. Diese Ökospeuten, die alles nicht spalten, gelten,
über die können wir vielleicht später noch reden. Das ist ja eh ja für mich Augenauswischerei. Aber
das wäre dann was, wo ein Landwirt vielleicht wirklich überlegt und sagt, okay, wenn der Staat
das möchte und mir Förderung gibt, dann gehe ich davon aus, dass das die Gesellschaft will und dann
wird das vielleicht auch stärker. Du hast ja jetzt was wichtig gesagt und da wollte ich auch hin mit
meinem Bledoe. Eben, wenn es mir nicht mehr produzieren importieren muss. Und du hast es jetzt
im super auf den Punkt gebraucht. Ich glaube, da stehen die Überförderungen da sehr, sehr viel
lenken könnte. Ich glaube, dass da ein bisschen der Muda fällt. Und da muss man natürlich auch ganz
ehrlich sagen, dass die Interessensvertretung auch in der Schweinehaltung da so blockiert und
maut über viele Jahre schon, dass man da vielleicht ein bisschen in Bewegung kämen. Und das ist
ein schützender Branche. Das weiß ich zum Teil verstehe. Das ist ja der Aufgabe der Interessensvertretung.
Nur, glaube ich, die Interessensvertretung muss sie weiterentwickeln, weil ich kann, wenn wir in
einer Beziehung, ich kann mein Partner jahrelang vor was schützen. Und irgendwann bricht dann alles
an den Tag. Und so geht man das da aber ein bisschen freu. Ich schütze die Leute. Wir sagen euch,
du machst euch, ich kann es sagen, wir schützen, schützen, schützen. Und irgendwann gibt es nichts
mehr zum schützen, weil es einfach vorbei ist. Das fürcht ich ein bisschen, weil jetzt bin ich
wieder beim Konsumenten und dann käme ich noch mit zur Förderung. Ich glaube, wie ich jetzt die
Konsumenten erlebe, die anderen greifen zum Billigsten und die anderen wenden sie komplett
auf. Die, was vegan werden, die, was Vegetarier werden, die, was sagen du, es braucht es mir da
gar nichts mehr. Verzöhnung über Tierwoll oder irgendwas. Ist das einfach nicht einmal. Und das
bereitet mir viel größere Sorgen. Und ich glaube nicht, dass der ganz, der Veganer die Gefahr
da ist, für die Tierhaltendenbetriebe, sondern ich glaube, es wären immer mehr Menschen, die
war es einfach, sozusagen einfach, sie großteils vom Fleisch abwenden. Und das macht dann richtig
viel aus. Weil das sind nicht dann die 1,2% Veganer, aber das können gleich mal 40, 50% der
Bevölkerung sein. Und da denke ich mir noch, es ist eigentlich total schaut, weil Fleisch ist ja
ein hochwertiges Lebensmittel, muss man ganz ehrlich sagen, gehört seit Jahrtausenden zu unserer
Ernährungskultur dazu. Und da fürcht ich mir einfach, dass man für die Menschen keine Antworten
mehr haben. Und da, klar wie, da waren alle gefordert, sozusagen mutig zu sein und aufzuspringen
und sagen, wo wollen wir uns wirklich hinentwickeln. Das kann ich nur unterstützen. Du hast die
Interessensvertretung angesprochen. Ich glaube, die haben in den vergangenen Jahrzehnten sicher
gute Arbeit gemacht, sehr ambitioniert, haben für die eigene Klientel versucht, das Beste rauszuholen.
Ob das Beste jetzt immer nur ist, zu mauern und dagegen zu halten, wage ich zu bezweifeln. Ich
bin mir sogar relativ sicher, dass es nicht die beste Variante ist. Ich glaube, es sollten
sie auch die Interessensvertreter und Vertreterinnen mehr bewegen und versuchen, aktiv die Zukunft
zu gestalten und nicht einfach nur immer zu mauern und sagen, wenn ein Vorstoß von außen kommt,
dann haben wir die Argumente dagegen, warum es nicht geht. Da ist vielleicht jetzt auch
ein Umbruch innerhalb der Schweinebranche denkbar. Das kann ich zu wenig sagen, weil ich zu wenig
drinnen bin. Aber ich glaube, das, was in der Vergangenheit erfolgsversprechend war,
das wird vielleicht in Zukunft den Landwirten nicht mehr weiterhelfen.
Herr Zau, haben wir es schon gesprochen? Es ist ja vor allem im Sommer die Tierschutznovelle
gekommen, beschlossen worden, gefeiert worden. Wir haben gesagt, für Landschaft leben,
Gott sei Dank bewegt sie endlich was. Ordnet du uns das mal ein bisschen, du kennst
dir das sehr, sehr gut aus. Es heißt, 2039 ist der Vollsportenboden weg, ist das tatsächlich so?
Dazu muss man eigentlich definieren, was heißt Vollsportenboden. Und aus meiner jetzt fachlichen
Definition würde ich mal sagen, das Gegenteil vom Vorspalten sind planbefestigte, also betonierte,
nicht perforierte Flächen. Und wenn man sich jetzt die erste Tierhaltungsverordnung anschaut,
dann hast du recht, mit 2039 gilt für alle, dass auf Vollsportenboden, wie er derzeit definiert
ist, da spricht man von ungefähr 14, 15, vielleicht 16 Prozent Perforation. Das ist dann Geschichte. Aber
jetzt schon, wenn der Betrieb neu bauen muss, seit 2023, der Verkann Vollsportenboden bauen,
nur was ist dann jetzt die Alternative? Jetzt steht drinnen, man darf Elemente verwenden,
die nicht mehr als 10 Prozent Perforation haben. Und das ist dann kein Fall Vollsportenboden mehr.
Und das, was für mich dabei so schwierig zu verstehen war, ist, dass das ja vorhin gefeiert
worden ist natürlich, ist jetzt aus der fachlichen Sicht folgender Massen. Solange Schweine eine
Liegefläche haben, die perforiert ist und seisen nur mit 5 Prozent, ist es notwendig,
dass man ihnen drunter ein Güllekanal baut. Weil irgendwo muss ja die Flüssigkeit, die über
diese Löcher im perforierten Boden ablauft, gesammelt werden. Das geht nur in einem Güllekanal.
Dieser Güllekanal sammelt also Kot und Hahn und ist verbunden mit den anderen Güllekanälen,
die im Steuer mit einem vollperforierten Teil verknüpft sind. Also die Gülle ist im
gesamten Steuer auch dort, wo die Schweine liegen. Und wenn es nicht scharf, dass sie da echt
befestigte, zu 0 Prozent perforierte Flächen habe, dann wird immer auf der Liegefläche
eine gewisse Schadstoffkonzentration sein, die auch mit der besten Lüftung nicht in den Griff kriegt.
Und deswegen funktionieren solche Ställe dann nicht, wie man es sich vorstellt. Nämlich,
dass die Schweine dort liegen auf der 10 Prozent perforierten Fläche und Misten auf der 15 Prozent
perforierten Fläche, sondern die Misten wieder im gesamten Bereich. Und dann kommt die Interessensvertretung
und sagt, Schatz, solche Ställe funktionieren ja eh nicht. Die Schweine missten überall hin. Ist
es aus der baulichen Sicht, würde man sich trauen, Ställe zu bauen, die nach den Gesichtspunkten der
Schweine konzipiert sind? Dann würden wir sicher funktionierende Ställe haben, wobei nicht kleinreden
würde, dass vielleicht etwas mehr Arbeit notwendig ist wie für die jetzigen Ställe. Keine Frage.
Solche Ställe sind dann auch teurer. Wir müssen ein höher qualifiziertes Produkt herausbringen.
Klar, da kommt dann Schweinefleisch mit einer höheren Qualität heraus und das muss dann auch
teurer sein. Und so wird sich das Spiel finanzieren. Aber das heißt eigentlich ist ein bisschen
auch eine Auswischerei, oder? Ich habe mir echt gewundert, dass alle Fraktionen und die NGOs das
gefeiert haben als großen Sieg. Erstens, die Zohe 2039 ist schon mal wirklich sehr, sehr lange. Und
das Zweite ist, wenn jetzt jemand baut, kann er immer noch mit einem Basistandard eigentlich ganz
endlich hier stelle bauen, wie die, die man eigentlich verbieten wollte. Das heißt, das sind also
diese Ökospalten, heißen sie dann. In Wahrheit wird dann 2042 die Sao auf einer Ökospalten
stelle. Das heißt, ich habe nicht einmal, wirst du sagst, 17% per ferierte Fläche, sondern
nur mehr 10%. Aber diesbezüglich ist ein eigentliches wieder verspalten Boden, oder? Ja, aber ich habe
gelernt auch in den letzten Jahren, meistens ist der Markt schneller als der Gesetzgeber. Und das
ist ja dann irgendwie beruhigend, dass man sich nicht darauf verlassen muss, dass der Gesetzgeber
was regeln muss und das muss dann irgendwann einmal umgesetzt werden, sondern oftmals verlangt
am Markt nach neuen Produkten und innovative Landwirtinnen werden dann schaden, dass sie das
vorzeitig schon machen und sie nicht darauf verlassen, dass sie einen Schutz haben bis 2039.
Natürlich, man muss ja ganz ehrlich ansprechen, es gibt Ställe, die sind in den letzten Jahren
gebaut worden, das sind Vorspaltenstelle, die kann ich nicht so ohne Weiteres umbauen auf
einem Tierwohlstuhl. Aber auch hier führt man insgesamt der Mut zur Veränderung, der Wille,
was zu bewegen. Und sagen, probieren wir doch was aus. Es gibt jetzt ein großes Projekt, das Projekt
Ibest, wo sie unter anderem auch meine ehemalige Versuchstation, also Rampia Gumpenstein,
dort stark einbringt. Und ich glaube, dort werden auch gute Punkte gesetzt, aber immer in einem
ganz an engen Rahmen. Wie würdest du denn ausschauen, wenn wir wirklich einen Schritt noch vormachen?
Jetzt muss ich dir was fragen. Ich, als Bauer, ich bin so erzogen worden von meinen
Votern, Tierwohl, habe bei uns am Hof, wir sind seit 1989 auf das Bio. Tierwohl war nicht irgendwie,
was von außen aufgezogen ist, sondern meine Eltern, beide, Mutti und Fatte, waren wirklich so,
die haben wir einfach beibringt, schon als Kind, höchsten Respekt vor unseren Tieren. Wir haben
wirklich gelebt mit unseren Viecher, du hast mitgelitten, du hast die mit gefreut mit ihr,
wann was gut gegangen ist, wann eine gute Geburt war, du warst tot traurig, wann er mal nicht
gestorben ist. Du hast einfach mit den Viechern wirklich eine enge Bindung eingegangen am Hof. Und
so bin ich sozialisiert worden. Und Tierwohl ist für mich heute aus der Selbstverständnis außer,
also ich sage, als Bauer stehe ich für höchstes Tierwohl. Wer kann besser wissen wie ich,
was ein Tier braucht, ich beobachte es dir jeden Tag. Und da gibt es jetzt Interessensvertreter,
das sagen wir wirklich in der aller Öffentlichkeit, Tierwohl gibt es mit uns Bauern, nur wenn es zu
weit wird. Da haben wir uns nicht ein bisschen, wohin entwickelt, zu Menschen, das, was man eigentlich
der Gesellschaft vorwerfen, die es in diesen Consumer-Citizen gibt, sozusagen, wo man moralisch
hochsteht, vor der Kamera sagt, ich kaufe nur Bio-Schweinefleisch, und dann schaust du das
Wagerlein in die 90er-Dagzahn und das Billigste drei. Da sind wir nicht als Bauern ein bisschen so
waren, dass wir uns eigentlich hinstellen und sagen, du, mit mir nicht, also außer es wird zahlt.
Ich habe ja für mich, ich habe immer gehabt, mir Bauern sind so moralisch hochstehend. Aber in
Wahrheit geht es halt bei den meisten auch wieder nur ums Geld, oder? Ja, ich würde da jetzt gar nicht
partialisieren. Ich kenne mittlerweile Landwirte, die absolut konventionell eingestellt worden. Ich
habe vor kurzem an so einem besucht. Der hat einen Moschweinesteuer gehabt, ein paar Hundert Moschweine,
Vollsportenboden. Super gewirtschaftet, die Tiere sind gesund, der hat kaum Ausfälle, der kriegt
das gut so. So, jetzt hat irgendwann einmal Saison, nachdem er den Landwirtschaftsschritt
gemacht hat, gesagt, Papa, ich mag so nicht mehr weidertun. Und dann hat seine Frau gesagt,
du weißt was, wenn wir so weidertun, herjaufe. Und obwohl der selbst von seiner Überzeugung
her, das Gefühl gehabt hat, ich mache ja alles richtig, hat er sie von seiner Familie überreden
lassen und hat einen Tierwohlstuhl gebaut. Und ich habe ihn vor ein paar Wochen besucht. Und ich
glaube, also mir selber ist Herzüberganger, weil ich gesehen habe, der hat eine dermaßengrosse
Freit und redet mit mir und sagt, schau, wie es die Saargurt geht. Die haben jetzt einen langen
Schwanz dran. Wir haben kaum Schwanzverletzungen. Wir strahlen intensiv ein und schauen, wie die
Saar im Stroh spülen. Und ich denke mir, und da hast du so lange gebraucht, dass du überhaupt auf
das kommst. Du hättest das sicher nimmt anderen glaubt, du hättest das kaum Forscher glaubt,
du hättest das niemanden aus der Interessensvertretung glaubt. Das, was du sagst, du musst das
selber gespieren und du musst selber zu dir ehrlich sein und sagen, ist das, wie ich meine
Schweine halt, wirklich das, wie sie halten möcht? Und muss ich wirklich darauf warten, dass die
Gesellschaft nur mehr Druck ausübt oder dass der Handel sagt mir so, in die E-Bisser oder kann
ich einfach nur mal in mich gehen und sagen, vielleicht ist Zeit, dass sie mich ändert? Ich
glaube nämlich, dass das viel wichtig ist und darum habe ich es auch angesprochen. Ja, das,
wie ich Bauer waren bin, ich habe dann auch mehr Mann mit der Haltung gehabt, also Kombinationshaltung,
wie es halt in der Berg üblich war. Und ich habe mir dann folgende Frage gestellt. Ich habe mir
gedacht, ich gehe jetzt mein restliches Leben wahrscheinlich zwar mehr am Tag in Storch, also
nicht wahrscheinlich, sondern nicht so. Und ich möchte einfach jetzt, wenn ich in Storch gehe,
möchte ich Freit haben. Dass ich das Gefühl habe, den Viechern geht es gut, ich bin da glücklich,
das ist ja mein Lebenszeit. Dann ist mein Leben ja vorbei, irgendwann liegt er unter der Erde und es
ist finster. Aber in der Zeit, wo ich lebe, möchte ich Freit haben. Und das war mein Anspruch an
mein Leben. Und ich will nicht aussiegehen, stelle mal jetzt mal, eigentlich will ich das gar nicht
sehen, was ich da sehe. Und ich habe dann auch, wie ich dann umbaut habe, auf Laufstelle, wie ich
dann gesehen habe, die Viecher, dass sie im Winter aussiegehen, sie einschneiden lassen. Bei minus
20 Grad Rassenstengern, voller Freit, um ein Dummspringen, das berührt mich heute noch. Und da
ist jedes Mal Storch, man vielleicht einmal ab und zu in der Früh, auch nicht allweil, dass
der um 6. Grad gefreut, weil es zu lange fuhrt war oder so. Aber im Normalfall tagt es da, haust
er Freit. Und das denke ich immer, den Anspruch müssen wir Bauern selber wieder entwickeln.
Wer gerade oft bei den Schweinebauern erlebe, das ist, dass die Freit nicht da ist. Da sagt er,
wo ich jetzt darf, ich lasse gehen in Storch und ich habe auch Freude, wie ich es um ein Dummspringen
und was sehr freit, weil er sich eigentlich schon sieht, wie er es ergeht. Und nochmal, ich möchte
da wirklich sagen, ich glaube, die meisten sind ja Gefangen im eigenen System, weil es ist ja das
Bewerse, die leiden wollen ja dieses billige Fleisch. Und darum kommt es, dass dem Kreislauf so
schwarz ist. Und ich denke mal, vielleicht muss es wirklich beim Preis passieren. Ich war jetzt in
Island, unvorstellbar, ein Teil eines Essen. Das heißt, da haut es dir aus Österreich einmal um. Und
was mich fasziniert, du kriegst egal, was du isst, du kriegst nicht mehr wie 120 Gramm Fleisch. Merkt
mehr gibt es nicht. Da musst du eine zweite Portion bestellen. Also ein Burger ist als Deckels,
was der mir rennt, da für 250 Gramm und weiß ich nicht was, oder mindestens 180 Gramm. In
Island gibt es nur 120. Fertig, erledigt. Denke ich immer, schauen geht auch, die lehnen wir auch. Also
was so, es ist schon, wir müssen uns vielleicht als Gesellschaft da mal überlegen, müssen wir,
also konnten es nicht 120 Gramm sein und dafür bestes Fleisch aus dir wohlstellen,
müssen es dann 180 Gramm bei einem Schnitzel sein aus Vollsportenbeunhaltung. Also es ist ja nicht
so, dass wir dumm sind. Ich glaube, wir müssen uns nur mal da drüber tragen, mal ein bisschen
zusammen denken. Und mir hat der Aussag so gut gefallen von einem Podcast-Ghost von mir,
von Klaus Dutzler, der weiß ja am Klenkasee selber, Großthaus betreibt und auch ein paar
Bio-Schweinehäuter und Freilandschweinehäuter und der hat gesagt, es gibt kein Menschenrecht auf
billiges Schweineschnitzel aus Österreich. Das gibt es einfach nicht. Das ist populistisch, was
sagt ihr, diverse Interessensvertreter fordern, aber es ist kein gegebenes Menschenrecht.
Ja, ich kann nur sagen, das, was du jetzt zum Beginn deines Statements gesagt hast, dass man
als Bauer selber die Freiheit haben sollt, das trifft es für mich am besten. Ich kenne,
jetzt muss ich sagen, viele Biolandwirtinnen und Landwirte, die zu mir sagen,
wenn ich in Steuersäge, dann ist es Entspannung. Ich habe kürzlich ein Bayerentroffen, die gesagt hat,
seit ich diesen neuen Opferkelsteuer habe, der dann Steuers Holz baut, sagt sie,
ich gehe oft auf die Nacht, wenn ich schon frei habe, wenn ich fertig bin mit der Arbeit.
Dann gehe ich in Steuersäge und sitze mir einfach zu der Saar und schaue zu, wie sie die Fakkel
zeigen, wie sie diese Bucht bewandern, wie sie aussegeln und wieder eingehen. Das ist für
mich dermaßen zufriedenstellend und auch beruhigend. Und ich habe das Gefühl, wenn ich gehe, ich mache
was gescheites. Ich meine, was kann es Besseres geben? Und dort muss man hinkommen, wir können langstreiden,
wer muss den ersten Schritt machen, muss es der Konsument machen, muss es die Politiker
machen oder darf es der Landwirt selbst machen. Natürlich wäre es am besten, wenn die Landwirte
selbst diesen Schritt machen und sagen, so wie es derzeit ist, möchte sie eigentlich nicht mehr
weitermachen. Ich glaube, Streiten bringen uns in dem Fall wirklich nicht weiter, es wird irgendwann
einmal wer den ersten Schritt machen müssen. Und sonst laufen uns wahrscheinlich die Leit
wirklich nahe mehr vor der Tierhaltung davon. Und das war eigentlich total schaut, muss ich sagen.
Aber wie siehst du also diese Trog-Deller-Diskussion? Es gibt ja gerade vor Veganern die Argumentationslinie,
warum essen wir überhaupt Fleisch? Soll man dort das Getreide selber essen? Wie denkst du da drüber?
Ja, für mich gibt es schon einen Riesenunterschied, ob wir über Rinderhaltung oder Schweinehaltung
diskutieren. Wenn jemand sagt, Rinderhaltung stoßt so viel Methan aus und das wird unseren
Planeten vernichten, dann denke ich mal, das Rind ist das Paradebeispiel, das verwertet Nahrungsmittel,
die wir nicht verwerten können. Das kann aus groß Fleisch und Milch machen, das kann nur das
Rind, wie ich, oder auch andere wiederkeuern. Beim Schwein ist es ein bisschen anders. Das Schwein
verwertet tatsächlich das, was wir essen können. Und ich fühle mich selbst manchmal als Freilandschweinehalter
schlecht, weil ich sehe, ich habe in erster Linie Getreide im Trog drinnen natürlich. Und ich glaube,
wir müssen uns auch da weiterentwickeln. Das sehe ich zwar erst als das nächste oder übernächste
Problem, das wir lösen müssen, aber wir müssen es lösen, sonst wird uns das Fleisch essen irgendwann
einmal abgedreht werden, weil es nicht mehr geht, weil wir nicht die Ressourcen in Richtung Schweinetrock
geben können. Bei einer Futterverwertung von 1 zu 2,7 oder 2,6 im besten Fall vernichten wir
eigentlich Energie, wenn wir es über das Schwein veredeln. Auf der anderen Seite haben wir ein
unglaublich tolles Lebensmittel, das wir damit erzeugen. Muss man auch sagen, das ist auch ein
Genussmittel. Also man darf es nicht nur ganz auf das sachliche Oberbrechen, ich glaube,
da spielt mehr mit. Aber wir müssen uns überlegen, wie gehen wir mit Resten um, wie gehen wir mit
Opfellen um, gerade das Schwein als der Paraderesteverwerter. Alles Fresser. Alles Fresser. Vom
Gebiss angefangen übern Morgen. Das Schwein kann wirklich alles verwerten, nicht nur Getreide, Soja,
Mais und alles andere, sondern auch Opfälle in einer Form, wo es wir anderen nicht mehr frisst.
Nur wir schaffen das nicht, weil wir in unserer Gesellschaft Regelungen geschaffen haben, die
uns vor allem schützen, nämlich auch vor Seuchenausbrüchen. Und das hat natürlich einen Sinn.
Warum hat man diese Trankfütterung verboten, weil halt manche Schindl oder getrieben haben,
Entschuldigung, und gesagt haben, wir schmeißen einfach alles in den Trog, weil das Saverwert
näher ist, auch schlechte Lebensmittel, und so sind dann auch Seuchen übertragen worden.
Das geht natürlich nicht mehr. Aber es gibt sehr viele Möglichkeiten oder es gäbe sehr viele
Möglichkeiten, Nebenprodukte aus der Lebensmittelwirtschaft zu verwenden. Es gibt oder es gäbe
Möglichkeit, von Schlachthöfen beschalte Opfälle wieder in den Kreislauf zurückzuführen. Das trauen
wir uns im Moment noch nicht, weil natürlich damals mit der PSE-Krise ein Riesenaufschrei durch die
Bevölkerung gegangen ist und man hat gesagt, ihr fütterts den Rindern wieder, Rinder, das geht
nicht. Natürlich geht das nicht. Aber es spricht nichts dagegen, Art fremdes Eiwes wieder in den
Kreislauf zurückzuführen. Und auch bei den Mineralstoffen. Warum kann man nicht beschalte Knochen
wieder zurückführen? Da ist Calcium drin, da ist Phosphor drin, alles das, was uns eigentlich auf
lange Sicht abgeht. Und ich glaube, da bedarf es auch eines Umdenkens, damit wir auch in Zukunft
Schweinefleisch genießen können und nicht das Gefühl haben, wir nehmen anderen Menschen was weg,
in dem wir Schweine füttern. Das heißt, du siehst es auch schon so, dass wir uns irgendwann
einmal der Diskussion stehen werden müssen. Ist man direkt das Getreide oder füttert man es dem
Schwein? Ich sehe es bei der Kur, genau gleich, wir haben 71% der Erde, da Grafliche, Grasland.
Wenn wir da den Wiederkehr nehmen hätten, das war ja unvorstellbar, wie ich da den Ockerbau
intensivieren müsste. Aber wie gesagt beim Schwein, auch beim Huhn, aber Huhn ist natürlich
ein wesentlicher, besserer Futterverwerter, man schlägt ja momentan jede die Art. Aber Schweine
denken wir genau, weil man Schweine ist halt wirklich so, da muss man sich da auch mal ein
bisschen hinschauen. Ein Thema, was man jetzt ganz stark am Herzen liegt, wann du jetzt sagst,
die Novelle der Vollsportenbohnen, was sagst du jetzt, wann wir die Schweinehaltung wirklich
nachgedenken? Du warst ja bis vorhin gesagt in der Forschung, wo kann es hingehen? Ist es der
Bio-Schweinestoll, wenn man es jetzt aus Sicht der Schweine sein würde, wie er hier zieht,
ist er das? Freilandhaltung hast du selber schon, glaube ich, gesagt, wird es sein?
Ich glaube, dass es nicht unbedingt ein Bio-Schweinestoll sein muss, wobei ein großer Fan von
Bio bin, in erster Linie deswegen, weil Bio die einzige Wirtschaftsweise ist, wo man keine Bestizide
ausbringen, wo man also nicht unser Landwirtschaft und unser Umfeld nachhaltig schädigen,
da braucht man noch gar nicht reden über das, dass den Tieren auch besser geht. Aber grundsätzlich
glaube ich, schaut das Bio aus sehr, sehr nachhaltiger und erfolgsversprechender Wirtschaftsweise
sein wird auch in Zukunft, ob man die Tierhaltung in Richtung Bio umbauen muss oder ob das erreicht,
zu sagen, wir haben Tierwohlbetriebe, wo wir in erster Linie aufs Tier schauen und erst in
zweiter Linie auf die Produktion der Lebensmittel bzw. der Futtermittel des Träumers so nicht
sagen. Ich merke jetzt auch in meiner Beratungstätigkeit, dass es fast mehr Spaß macht, konventionelle
Betriebe in Richtung Tierwohl zu führen, weil dort auch wirklich viel möglich ist und wofür
das Schwein wahnsinnig viel rausschaut und nicht unbedingt diese ganz strengen Bio-Richtlinien
umzusetzen, die manchmal leider auch ins Leere gehen. Also ich denke nur, die EU hat vor Kurzem
festgestellt in Österreich, müssen wir Ausläufe nur mehr zu, oder dürfen wir Ausläufe nur
mehr zu 50 Prozent überdachten, was absolut der Schwachsinn ist, mehr kann man es nicht sagen.
Da lässt sich aber die Kommission nicht belehren und es ist so, Biostelle dürfen nur zu 50 Prozent
überdacht sein. Der Rest ist unüberdacht, das heißt dort hat das Tier zwar vielleicht ein
bisschen die Möglichkeit, Regen abzubekommen, aber gleichzeitig stinkt es dort fürchterlich,
weil der Regen eben auf Kot und Hanford und Ammoniaga ausgast damit. Der Landwirt hat nichts
davon, die Schweine sullen sie zum Teil im Dreck, es schaut also auch fürchterlich aus,
es stinken solche Betriebe. Ich weiß nicht, ob es notwendig ist solche unsinnigen Vorgaben
umzusetzen, damit man dann das Bio-Zertifikat kriegt, das könnte man glaube ich auch anders machen,
aber die Richtung und auch die Möglichkeit, wie man Biotiere halt, das prinzipiell super. Also die
Bioverordnung gibt grundsätzlich, schauen wir sehr viel vor, was dem Schwein zu einer optimalen
Haltung förderlich ist. Ich glaube auch für mich war es auch der Riesenschritt schon mal in Richtung
Tierwohlstelle und vor allem muss man schon sagen, es wird sich die Gesellschaft, es wird es, es wird
das käme. Auch wenn wir jetzt diese Delle haben, aber wenn ich mit dem Lebensmittelhandel rede und
auch die Themen, was die Menschen interessiert, ja, wir haben ganz umstehende Gesundheit. Wir haben
ein zweiter Stil, das wichtigste Thema zum Beispiel jetzt der Österreicherinnen und Österreicher ist
Ernährung, ein zweiter Stelle, ja. Das heißt, Gesundheit und Ernährung, die spült einfach
voll in unsere Karten, sagen wir mal, für eine qualitativ hochwertige Produktion und ich glaube,
wenn wir die Delle überwunden haben, ja, wenn die Leitzengern, ja, trotz hoher Erzinsen und es geht
trotzdem weiter, ja, dann Klimaschutz, Nachhaltigkeit, eben diese Themen, die spülen ja alle da eine.
Und darum muss man da sagen, weil es ging an jetzt natürlich in der Restensvertreter, machen sie
am Weg und sagen, so war alles ein Blätzen, nur das Billigste, dann fertig. Ich glaube, da haben
wir sowieso keine Chance, weil sie unser Gesellschaft trotzdem weiterentwickelt, ja. Und darum ist so
wichtig, dass man da jetzt auch, glaube ich, den Bäuerinnen und Bauern ein schales Signal gibt
und jeder, der was mich anruft, dann sage ich es auch heute im Podcast, ganz klar in Richtung
dir wohl zu gehen, ja. Was anders gibt es einfach, ja. Aber bei der Rinderhaltung,
ich wäre jetzt oft gefragt, Kombinationshaltung hat dieser Zukunft, dann sage ich, du, vielleicht
noch zehn Jahre, ja, aber dann ist das Geschichte, ja. Das ist, und da muss ich mir am Weg machen.
Und ich glaube, jede Generation muss man investieren, ich habe auch investieren müssen,
weil mein Hof übernummern hab, und meine Tochter wird, wann die übernimmt, auch wieder investieren
müssen. Das ist ein natürlicher Kreislauf, ja. Aber uns hat am Hof jede Generation noch
investiert und das wird auch bei jedem Bauern so sein. Ich glaube, was dabei noch ganz wichtig ist,
dass man nicht vergisst, dass Regionalität zwar wichtig ist, und das heute wirklich für ein
wichtiges Thema, aber dass vor allem die Konsumentenschaft aufpassen muss, dass sie nicht für
blöd verkauft wird, wenn es um Regionalität geht. Weil oftmals ist es so, dass auch der Landwirt,
der in der Nachbarschaft produziert, wenn der auf Vorspeuten produziert, mit einer Aufstallungstechnik,
die vielleicht aus Holland kommt, der Genetik aus Dänemark, dem Futter aus Brasilien und nur zum
Teil aus Österreich und dem Arbeiter, der auch nicht ursprünglich aus Österreich ist, sondern
vielleicht deutlich weiter östlich kommt. Dann frage ich mich, was davon von diesem erzeugten Schnitzel
ist dann wirklich regional? Ist dann nicht besser zu sagen, das kann auch durchaus aus Bayern kommen,
wenn das aus dem Tierwohlsteu kommt oder das kann aus weiter Südlich kommen, wie auch immer. Also
ich finde dieses Regionalthema, das stößt mir manchmal ein bisschen auf, wenn jemand zu mir sagt,
ich kaufe beim Bauern in meiner Nachbarschaft. Schön, wenn das tut und schön für dessen Wertschöpfung,
aber Regionalität muss eigentlich weitergehen. Da magst du eine große Tier auf. Aber es ist
im Schweinebereich eben wichtig, weil beim Schwein ist anders als beim Rind. Wir produzieren zum Teil
unter den absolut gleichen Bedingungen wie der Norddeutsche, der Holländer. Nur sind manchmal
die Größenordnungen ein Spur anders. Aber ist es jetzt so wichtig, ob 1000 Mostplätze oder 5000
Mostplätze für mich ist viel wichtiger zu sagen, wie geht es dem einzelnen Tier in der Herde? Und
wie gesagt, da ist das Regionalthema, das greift dann zu kurz. Wie sagst du, das ist eigentlich mit
Futtermitteln aus Südamerika. Ich habe ja gestaunt, ich bin 2014, wie ich bei den ersten
Molkereien war. Da ist mir erklärt worden, habe ich die Molkereien direkt da angefragt, habe ich
gesagt, was ist eigentlich das absolute Esset der österreichischen Milch? Und dann hat man dem
stolzgeschwählter Brust gesagt, die gentechnikfreie produzierte Milch. Und ja, und dann haben wir
das jetzt bei den Legehennen und immer mehr haben sie dem verschrieben. Und dann bin ich bei den
Schweinen sozusagen aufgeschlagen und dann irgendwann einmal frage ich mich, was ist bei
ich eigentlich mit gentechnikfreiheit? Und die schauen mir an und sagen, na, na, na, wir haben
schon so ja aus Übersihe, aus Brasilien völlig selbstverständlich. Und dann sage ich nach,
okay, jetzt verstehe ich das schon nicht. Jetzt erklärt mir die Branche, das ist das Heiligtum
schlechthin. Und die andere Branche sagt, na, das ist vollkommen wurscht. Ja, wie soll
dieser Konsument verstehe? Also wie soll die als Wiener Konsument oder aus Linz, aus Salzburg,
wie soll ich das noch checken, was jetzt richtig oder was Falsches? Ich glaube, das kann man nicht
verstehen. Man muss vielleicht aus der Sicht des produzierenden Landwirt sagen, der sagt, wenn
ich jetzt einen Donnersoja oder einen österreichischen Soja verwende, dann kostet mir das, hast
nochmal zehn Cent mehr, dann muss ich das einpreisen. Und wenn ich das gleiche kriege, wie
mein Nachbar, der Soja-Extraktionsschrot aus Brasilien bezieht, dann bleibe ich über. Und dann
bin ich nicht mehr nachhaltig in meiner Produktion. Aber ich sehe es so wie du. Da gibt es Leute,
die stängen total auf dieses Thema und sagen, das ist so wichtig, dass wir da wegkommen von den
Imputen und andere Branche sagen, für uns geht es nicht anders. Ich habe keine Lösung dafür,
aber man muss es diskutieren. Aber warum sage ich es jetzt auch? Wir regnen uns so oft über den
Konsumenten, über diesen anonymen Konsumenten auf, weil er so und so handelt. Aber wir
sind ja selber überhaupt nicht durchgängig in der Landwirtschaft. Wir leben sehr vor. Das ist
ja unser Problem. Ich glaube, du kannst wohl nur gut sein, wann total, wo du wirklich durchgängig
bist, in dem, was du tust, authentisch zu sein. Aber durchgängig. Ich konnte jetzt auch nicht sagen,
ich bin oben auf der Landschaft leben und dann kaufe ich den nächsten Supermarkt, den Gresten
schaue ich mal. Das geht sich auch nicht aus. Ich werde auch jeder sagen, du, Hannes,
sei mir nicht besser, aber durchgängig bist du null. Und mir bauen, wundern und so oft die
Konsumenten und wie sie sich verhalten. Ja, wir sind ja selber genau gleich, weil bei den
Futtermitteln, wie du sagst, da sind wir ja selber so. Ja, das war der Grund, warum ich mit der
Schweinehaltung angefangen habe, weil ich gesagt habe, ich will mal schauen, ob ich das selbst
auch hiebringe, dass ich den Tieren möglichst viel Freiraum gebe, dass ich sie ordgerecht
halten kann, dass ich sie so halt, wie man es sich vorstellt. Und für mich passt es total gut. Ich
habe immer 10 Mastschweine auf der Weide, die füllen sie wohl, die stängen dort insgesamt sechs
Monate. Dann führ ich es natürlich auch zum Fleischhauer und dann werden super Produkte
draus. Wir machen nicht nur Würste und Speck, sondern wir machen auch ein Prosciutto und das ist
was wirklich Feines. Da freuen sich die Leute, wenn sie das kaufen und dann habe ich wieder Freit.
Aber ich habe eben die Gewissheit, dass ich sagen kann, ihr kennt es jederzeit,
meine Freilandschweinehaltung besichtigen, die schaut manchmal ein bisschen schöner aus und
manchmal ein bisschen weniger schöner, je nach Jahreszeit. Aber ich bemühe mich, dass die Flächen
grün bleiben, dass die Tiere nicht irgendwo in einem Dreck stängen, sondern immer trockene Flächen
haben, dass sie sicher trockene Liegefläche haben. Und da geht es mir gut und dort glaube ich,
müssen wir hinkommen, dass der Landwirt oder die Bayern selbst wieder sagen, ich weiß eh,
was richtig ist und das mache ich. Genau. Und ich kann eigentlich wirklich nur empfehlen,
ich war ja beim Werner und ihr werdet es dann bei den Podcasts, sozusagen bei Social Media die
Fotos sagen, ich war beim Werner daheim. Und wir haben dann diese Produkte verkostet und
ich habe eine gute Jasen gekriegt bei dir und waren es die Gelegenheit, gekriegt. Und er hat
noch irgendwas über ein Wurst oder ein Speck, also wirklich sensationell. Also das hat mir so
gedacht, man schmeckt es, und das ist einfach der Unterschied. Man schmeckt plötzlich wieder,
wie gut es eigentlich sein kann. Und das unterscheidet sich dann eigentlich schon massiv an der
Standardmassenware, die was halt dann irgendwo in der Aktion hier liegt. Und da kann ich da nur
gratulieren, ich gratuliere bei jedem, der was ein Fleischvertier erwischt. So, Werner,
eine Frage noch. Wir haben jetzt viel über Bio geredet. Jetzt werden natürlich frikonventionelle
Bauern sagen, naja, aber Bio ist auch nicht alles super. Wie heißt es du wirklich in der Forschung
erlebt? Ist Bio da schon wirklich das Allheilmittel oder haben wir da auch noch ein paar Baustellen?
Ich habe wirklich das Vorrecht gehabt, lange Zeit in dem Bereich forschen zu können. Und wir
haben gesehen, so wie ich es schon gesagt habe, Bio gibt sehr gute Möglichkeiten, um Tiere häufig
ordengerecht zu halten. Aber Bio hat natürlich auch Schwachstöne, ein bisschen was habe ich
schon erzählt. Natürlich ist es nicht ganz einfach, Tiere auf größeren Flächen zu halten,
planbefestigte Flächen, die verschmutzen können, da ist mehr von Seiten der Arbeitswirtschaft zu
tun. Aber insgesamt habe ich das Gefühl, wir haben auch in Österreich einen unglaublich hohen
Bio-Standard. Gerade was die Schweine angeht, da gibt es auch sehr viele in der Forschung und in
der Beratung, die sich bemühen, Landwirtinnen und Landwirte, was ordentlich so an die Hand zu
geben. Ein scheiß Handwerkszeug, das hat es vor 20 Jahren, wie ich angefangen habe, eigentlich
nicht gegeben. Und ich war da mitten drin in dem Bereich und bin froh, dass ich da mitgestalten
können habe, ist hier Bio jetzt eher schon am Plafond, was die Möglichkeiten angeht. Ich glaube
nicht, dass man da noch wahnsinnig viel mehr und besser machen kann. Ich sehe eher, dass die breite
Schweineproduktion die Möglichkeit hat, da aufzuholen und was besser zu machen. Bei Bio
sehe ich eher den Plafond erreicht. Wer Bio kauft, kann es sicher sein, dass extrem gut kontrolliert
wird, dass die Landwirte sehr gut geschult sind, dass ein Großteil der Betriebe jederzeit zum
anschauen ist. Und so wie immer, und das ist unabhängig von der Wirtschaftsweise, es wird
auch Betriebe geben, die nicht top sind. Genauso wie es in jeder konventionellen Produktion
Schweinebetriebe gibt, da kannst du auch hingehen. Obwohl die auf 0,8 Quadratmeter produzieren,
ist der Landwirt total bemüht, den Tieren das Beste zu geben. Der baut Erkühlung ein, der schaut,
dass sie Beschäftigungsmaterial kriegen. Er macht heute in seinen engen Grenzen das allerbeste. Und
dort gibt es welche, die ganz schleißig und schlecht sind. Dort komme ich hin, wo du denkst,
ich möchte nach Möglichkeit kein Schwein sein und ich bin froh, dass Schweine nur 100 Tage in
einem Maststeil stehen, weil das halten sie gerade noch aus. Also das gibt es alles. Das gibt es auch
im Bio, das ist unabhängig von der Wirtschaftsweise, aber vom Potenzial des Bio hat es hier schon noch
Luft nach oben. Ich glaube, da können sie noch viel hin entwickeln, aber es muss ich mir auch wieder
der Markt mitspülen. Es ist ein Markt, der sehr langsam oder sehr klein ist und deswegen relativ
hohe Wachstumsschritte macht, aber die sind halt minimal. Du hast das angesprochen, 2 %,
vielleicht sind wir mittlerweile auf 2,5 oder knapp 3 %. Wenn ich jetzt ein Konsument bin, der
was gern Schweinefleisch ist, dann ich frage dich jetzt an, sag du, warum sollte ich jetzt, wenn ich
Schweinefleisch ist, dreimal so viel für Bio erzeugen, als wir für Konvenz an LS? Was würde
das mal herzerraten und sagen? Dann habe ich zwar für mich ganz wichtige Argumente. Erstens, diese
Landwirtschaft bringt keine unerwünschten Stoffe aus. Das ist mir ganz wichtig, weil das für die
nächste Generation und für die übernächste Generation wichtig ist. Ich habe heute wieder in
der Zeitung gelesen, dass die EU-Plyphosat auch in Zukunft und den nächsten 10 Jahren genehmigen
wird. Das ist für mich das absolut wichtigste, wenn es um die Entscheidung für Bio geht. Und
das zweitwichtigste ist, dass Tier lebt in Stellen, in dem Fall beim Schwein, wo es an Innenbereich und
an Außenbereich gibt. Das kann jederzeit frei entscheiden. Gehe heit, weil es einen wunderschönen
Tag hat. Noch draußen lasse ich mir das Sohn am Buckel scheinen. Oder bleibe lieber drinnen
in meiner geschützten, groß genugen Bucht, wo ich wirklich ausreichend Platz habe, wo ich auch
jedes Mutterschwein mit den Ferkeln ohne Fixation untragen kann, niederlegen kann, aufstehen kann,
so wie ich es möchte. Und das ist der zweite Punkt, weil da kommen wir mal dem Thema Tierwohl schon sehr
nahe. Und das soll uns diesen Mehrpreis auch definitiv wert sein. Absolut. Das ist immer nur
günstig im Vergleich zu dem, wenn man sieht, da stirbt jedes Mal ein Lebewesen, wenn Fleisch
konsumiert wird. Also das muss man schon bedenken. Wir reden da oft von Fleisch und von Produkten,
dass da jetzt mal ein Tier dahinter steht, das geboren wird, aufgezogen wird, gemästet wird,
dann geschlachtet wird. Nur damit wir Lebensmittel konsumieren, das soll uns glaube ich den
Preis wert sein. Wenn man schaut, was jemand für eine Kohlerdosen, für eine Red Bulldosen,
ich weiß nicht, ob ich das überhaupt sagen darf, wir können jeden Namen einsetzen dafür.
Was kostet ein Liter Zuckerwasser? Und was kostet ein Kilo Schweinefleisch? Das ist für
mich immer wieder unfassbar. Oder wir können es auch auf eine Ebene höher heben. Was kostet
0,7 Liter Whiskey? Die müssen auch schauen. 12, 15, 16 Jahre reifen. Was kostet Champagner? Das
ist Perlwasser, 0,7 Liter. Das hat einen unfassbar hohen Preis. Und dann regnen wir uns drüber auf,
dass ein Bio-Schnitzel vielleicht 18, 20 Euro kostet. Das ist ein Kilo hochwertiges Lebensmittel.
Das hat schön gesagt. Gut, dass du das auch mal auf den Punkt bringst. Jetzt eine andere Frage. Was
sagst du jetzt an konventionellen Bauern? Ich sag oft, eben essen wir weniger Fleisch und dafür
ein qualitativ hochwertigeres. Und da werden schon ein paar nervös, wenn ich das sage. Weil die sagen,
zu einem Plätzchen, das kannst du nicht sagen, die Leute würden Fleisch essen und fertig. Würdest du
diese Aussage von mir unterstützen? Oder wie sagst du das? Oder wann du mir dann konventionell
Bauern redest? Wie argumentierst du? Bei mir kommt es, nachdem ich ein Tierarzt bin und sehr viel
Parameter abgleich, wenn ich bei einem Landwirt bin. Bei mir geht es oft um das, dass ich sage,
ist das ein Landwirt, dem ich zutraue? Oder ist es ein Bayern, der ich zutraue, dass sie die Tiere
in Zukunft gut halten wird? Dann bestärke sie, in der Produktion zu bleiben und zu investieren
in ein höherwertiges Steuersystem. Wenn es jemand ist, wo ich das Gefühl habe, puh, da möchte ich
kein Schwein sein, sage ich, geh doch über den Maschinenring fort, kaufe da einen Traktor und mach
irgendwas damit, weil dem Traktor ist völlig egal, wenn du unterdurchig fährst oder wenn du
einmal vergisst, Öl noch zu füllen, dann wird er das schon irgendwie zahlen, aber du tust
ihm nicht weh in dem Sinn. Aber wenn du dir heute der Meinung bist, es sind nur Produkte, die da in
deinem Stall stehen, und es spielt Eckerrolle. Wichtig ist, dass am Ende der Rubel stimmt,
dann kann niemandem dazu drängen oder dazu ermutigen, in der Schweinehaltung zu bleiben. Dann
ist gescheiterer steigt aus und ich finde, das sollten sie auch die Interessensvertreter ein
bisschen mehr vornehmen, dass man nicht jeden mit aller Gewalt in der Produktion halten will,
sondern dass man schaut, dass man die haltet, die dabei bleiben wollen und die ja bereit sind,
einen höheren Standort mitzugehen. Ich glaube, er hat das einmal extrem gut gefallen,
folgt mir gerade ein, der Fritz Brehm, Bio-Apfelbauer, der hat das als Erstes gesagt,
der hat nämlich gesagt im Podcast, er haut gar nicht einmal den Anspruch, dass jeder sein
Opfe essen muss, dass jeder ein Bio-Opfe, dass jeder das Beste, es ist wirklich jeder,
hat die Wohle. Und ich glaube, wir müssen vielleicht das Landwirtschaft, wir haben immer gesagt,
wir müssen die Selbstversorgung, und das wird ja immer gepredigt für die Interessensvertreter,
es ist eine freie Wahl. Ich denke mal, du, wenn es uns nicht wert ist, wenn man sagen,
wurscht, was herkommt, hauptsachspielig, dann muss halt dieser Mensch dann auch mit
die Konsequenzen leben, wenn er mal nichts mehr reinkommt über die Grenzen, dann gibt es halt
einfach auch nichts mehr. Dann werden vielleicht ein paar Schaumungen da werden. Und es ist vielleicht
dann wirklich eine Preissache, weil wie gesagt, wenn ich reise und merke in Ländern, wo Fleisch
richtig teuer ist, die steuer da ist, also du kannst mit dem Preis dann ja auch wieder sehr viel
steuern und vielleicht muss einfach Fleisch wieder einfach richtig teuer werden. Dann haben sie vielleicht
viel Problem-E-Fall mal gelöst. Weil wir diskutieren da immer, es ist ja nur, weil wir alle glauben,
das muss am billigsten am Teller liegen, ja, dann liegt es halt immer so billig da. Und ich glaube,
diese Zeiten, wo andere Länder einfach produzieren haben, Kinder ohne Ende, wenn ich mir jetzt in
Holland anschaue, die Stickstoff-Nitrat-Diskussionen, ja, wo einfach auch in Irland, ja, die war es
noch immer irgendwo bei 250 Kilogramm, da gab es Stickstoff, wo wir dummkrebsen, was wir schon
lange nicht mehr haben, ja, die Leute werden überall sensibler, ja, und sagen, so wollen wir es
nicht mehr, so intensive Produktion. Und dann wird sie wahrscheinlich eh vielleicht über die Jahre wieder
einiges einivillieren. Manches vielleicht von selbst regeln und zum Thema Preis, das sehe ich so wie
du, Schweinefleisch müsste deutlich teurer sein. Ich schaue bei mir selber, ich danke seit Diesel und
Benzin ans 70, ans 80, ans 90 Kosten genauso oft wie früher. Ich fahre genauso viel wie früher,
überlege natürlich aus ökologischen Überlegungen, sage wann es geht, fahre kleine Strecken jetzt gern
mit dem Radl, weil ich heute auch gern Radl fahre. Aber ich danke eigentlich genauso viel wie vorher,
und ich glaube, es geht den meisten so, dass sie genauso viel danken wie vorher. Und ich bin überzeugt,
wenn Schweinefleisch teurer wird, dann werden die, denen es wert ist, ein gutes Schweinefleisch zu
kaufen, die werden es genauso weiter kaufen, weil das Teil ihrer Ernährung ist. Und auf das müssen
wir es wahrscheinlich auch ein Stück weit ankommen lassen. Und wenn diese billige Produktion irgendwann
nochmal nicht mehr geht, dann geht es nicht mehr. Aber wir werden sicher auch in nächster Zeit
immer noch Basisstandard im Schweinebereich nicht nur produzieren, sondern auch verkaufen,
weil es eine Menge Menschen gibt, die das kaufen. Abschlussfrage, genau, muss ich beantworten, aber
man hört es, wer auf den Guster käme, sagt, mal, der Typ tagt man so, oder werner. Und
derhalb die beste Schweinehaltung, was man sich vorstellen kann, Bio Freiland. Was kostet bei dir
ein Kilo zum Beispiel Schweinefleisch, ein Schnitzelfleisch? Trostet das sagen? Ich würde
mal sagen dran, aber ich verkaufe kein Schnitzelfleisch, weil ich draus pro Shuto mache. Das heißt, bei
mir kostet, macht man es einfach, eine Karre oder ein Schopf über den Daumen 15 Euro. Das ist jetzt
gar nicht so schlimm. Aber es ist so kalkuliert, dass es für mich passt, dass aus der Landwirtschaft
auch was ausschaut, weil das ist das Ziel. Nicht nur, weil ich mir es vielleicht leisten kann,
meine 10 Schweinehalt, sondern ich kalkuliere es auch so, dass am Schluss was über bleibt. Aber
ich verstehe jeden, der sagt, ich komme mit 15 Euro nicht aus, ich brauche vielleicht 18 oder
19 Euro, ist immer noch okay. Wenn es dann deutlich mehr wird, dann ist es Familie-Proberei,
wenn das jemand kaufen will, okay. Aber das entspricht dann nicht mehr dem, was da aufhand ist.
Was ist aktuell, glaube ich, billigste Karre, ein paar Kilo, sind wir auf 6 Euro herz, 5, 6,
nicht mehr. Wir waren schon mal auf 3, 99, das war sie, das war 2019. Und da frage ich mich dann
wirklich, wie soll das noch funktionieren, wie soll es gehen? Das stimmt. Aber bei mir muss man
natürlich sagen, es fällt die Handelsspanne weg, weil ich bin der Produzent. Das heißt,
das, was normalerweise Biller, Sparer oder was auch immer für sich in Anspruch nimmt,
da hab ich ihren Teil davon. Und deswegen ist es sicher auch beim Bauern immer nur ein Stück
billiger als im Geschäft. Sehr gut. Also ich denke, wir haben jetzt das ja... Ja, ich wollte nur sagen,
aber wer sich natürlich ein Bioschutto leisten will, also das Premium-Produkt, der muss für das
Kilo mehr als 100 Euro hinlegen. Und das ist okay, weil das ist 16 Monate lang in der Luft
kängt und das darf er dann am Preis haben. Das heißt, dein Bioschutto, den magst du selber quasi?
Naja, ich mach' ihn nicht selber. Ich hab' einen Produzenten, der es für mich macht, aber es sind
meine Schweine und ich sorg mir darum, dass das Produkt da dort ankommt. Und das kostet dann.
Und da kostet das Kilo dann über 100 Euro. Genau. Und das entspricht in etwa, wenn man's kalkuliert,
am Schnitzelpreis von ungefähr 20 Euro. Weil ein Kilo Schnitzel hat sehr, sehr viel Wasser,
ein Kilo Prosciutto hat fast gar Wasser mehr drinnen. Da ist das Wasserschau im Universum,
ist verdampft. Und ein Großteil wird nur weggeschnitten. Ich kann aus 16 Kilo Schlögel,
Schnitzelfleisch, nur 4 Kilo Prosciutto ernten. Ah, deshalb auch. Da ist der Preis dann. Genau.
Und ich muss jetzt jetzt ein bisschen Werbung machen. Ich habe ja dein Prosciutto verkostet
dürfen. Er ist wirklich sensationell. Also wer da wirklich ein Feinschmecker ist. Und da,
die was werden wollen, ich kann das nur mehr empfehlen. Und ich denke immer, wenn man sowas
einmal am Gaumen gekoppt hat, wenn man das einmal gespielt hat, dann weiß man einfach,
was was gut ist. Das ist unglaublich. Du hast gefreut mir, wenn das Feedback so ist.
Ja, absolut. Ja, ich sage danke Werner. Ich denke, wir haben heute viele, viele Themen
gestraft. Ich genieße immer, wenn ich mich mit dir austauschen darf. Du hast einfach sehr,
sehr viel Fachwissen. Du bist ja jetzt quasi selbstständiger Berater, berätzt sozusagen.
Bio-Bauern, aber auch sehr viel konventionelle Bauern. Das tagt ma sehr, dass sie da viele an dich
wenden. Danke, dass du trotz, dass du den Astig gewählt hast aus der Forschung der Branche treu
bleibst, dein Wissen zur Verfügung stößt. Ich glaube, genauso was braucht man, so leid braucht
man, die was Motivation haben, auch in dem Land wieder was weiterzubringen. Und ich hoffe, dass
da früher im Weg kommt mit dir, mit deiner Begleitung. Danke, dass du bei mir gewesen bist.
Und danke euch fürs Zuhören, fürs dabei sein. Wir wollen ein bisschen zum Nachdenken anregen.
Ihr wisst, ich mach nicht immer nur Podcasts, die Streichle weich sind, sondern wo man schon
einmal ein bisschen da sitzt und überlegen anfangen soll. Und ich hoffe, dass die eine oder
der andere von euch sozusagen wirklich einmal sich daheim hinsitzt und sagt, ja, eigentlich kommt
ihr einmal beim nächsten Einkauf. Vielleicht einmal ein Bio-Schweinefleisch kaufen oder
ein Tierwohlfleisch, was ja heute in die Supermärkte großteils überall schon angeboten wird.
Man tut einfach was Gutes damit. Und ich hoffe, und das ist mein Wunsch, ich hoffe unser
gemeinsamer Wunsch, dass man die nächsten 7, 8 Jahre da wirklich erleben, dass da eine
Trendwende abbasiert in Richtung Tierwohl. Ja, danke. Danke dir für die Einladung und
für dieses angenehme und erfrischende Gespräch. Danke.
Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.
"Wir reden oft von Fleisch und von Produkten, aber dass hier jedes Mal ein Tier dahintersteht, das geboren und gemästet wird, damit wir ein Lebensmittel konsumieren können, sollte uns den Preis wert sein.“ In der aktuellen Podcastfolge spricht der promovierte Tierarzt und Bio-Schweinebauer Werner Hagmüller über die aktuelle Situation in der österreichischen Schweinewirtschaft. Die konventionelle Schweinehaltung in Vollspaltenbuchten ist immer noch das vorherrschende System, und das, obwohl es sowohl seitens der Landwirtschaft als auch der Konsumentinnen und Konsumenten zunehmend an Attraktivität verliert. Für Hannes Royer und seinen Podcast-Gast ist klar: Sowohl in der Produktion als auch im Konsum müsse Qualität vor Quantität kommen. Und: Die Landwirtschaft könne dabei durchaus eine Vorreiterrolle einnehmen. Hör‘ rein, wenn du wissen möchtest, wie es derzeit in Österreichs Schweineställen aussieht und warum es auch uns Konsumentinnen und Konsumenten braucht, um etwas zu verändern.
Danke an Pam Pam Ida für die Bereitstellung des Songs „Bis auf die Knochen” für unser Intro/Outro!
Wenn dir unsere Arbeit gefällt, dann freuen wir uns über deinen Beitrag über https://www.paypal.me/landschafftleben
Weitere Informationen unter: https://www.landschafftleben.at
Mit Unterstützung von Bund und Land