Ö1 Journale: Wo liegt Berg Karabach und was ist dort los?

ORF Ö1 ORF Ö1 9/28/23 - Episode Page - 5m - PDF Transcript

Rudi präsentiert das Ö1-Kinderjournal

Kinder, Damen, Herren und Welpen, Donnerstag, Zeit für einen Blick in die neuesten Nachrichten

aus aller Welt.

Dazu ist heute Barbara Schieder zu Gast in meiner bescheidenen Hundehütte.

Also eigentlich in ihrer Redaktion, im Journalstudio.

Hallo.

Hallo Rudi.

Barbara, da gibt es eine Gegend, von der ich vorher noch nie etwas gehört habe, mit einem

ziemlich komplizierten Namen.

Du meinst wahrscheinlich Berg Karabakh in Azerbaijan.

Ja genau.

Also die Region Berg Karabakh ist offiziell ein Teil des Landes Azerbaijan, im Südosten

des Kaukasusgebirges.

Aber weil dort hauptsächlich Armenier leben, hat es schon seit langem Probleme gegeben,

immer wieder sogar Krieg.

Die Armenier dort wollten unabhängig sein, Azerbaijan will das aber nicht.

Vor Kurzem hat Azerbaijan die Region dann militärisch angegriffen und quasi im Handumdrehen erobert.

Und hat den Leuten dort niemand geholfen?

Naja eigentlich ist Russland ein mächtiger Verbündeter, aber Russland hat offenbar mit

dem Ukraine-Krieg alle Hände voll zu tun und das hat der Angreifer Azerbaijan ausgenutzt.

Und was passiert jetzt mit den Menschen, die dort leben, in Berg Karabakh?

Viele von ihnen haben große Angst, sie erzählen von Vertreibungen und haben alles zurückgelassen,

um über die einzige, vor Kurzem geöffnete Straße nach Armenien zu fliehen.

Dort sind jetzt schon mehr als 60.000 Flüchtlinge aus Berg Karabakh angekommen, mit etwa doppelt

so vielen wird gerechnet, denen jetzt allen geholfen werden muss.

Außerdem hat man in Armenien Angst, dass sich die Gewalt womöglich auf das eigene Land

ausweitet, denn ohne die Hilfe Russlands wäre man dort für Azerbaijan und dessen Verbündeten

die Türkei ein leichtes Angriffsziel.

Schrecklich, dass es immer wieder neue Kriege und neue Flüchtlinge gibt.

Da hast du recht, Rudi.

Sag, aber was Komisches habe ich gestern aus Deutschland gehört.

Über Funkgeräte.

Die digitalen Funkgeräte, die Deutschland um 1,3 Milliarden Euro für sein Bundesheer,

das dort Bundeswehr, heißt gekauft hat und die jetzt gar nicht verwendet werden können?

Ja genau.

Wie ist so was denn möglich?

Das fragt sich der deutsche Verteidigungsminister Pistorius, der das jetzt erklären soll wohl

auch.

Jedenfalls ist es so, dass die neuen Funkgeräte nicht in die tausenden Fahrzeuge passen für

diese gedacht waren.

Uuh, das ist aber blöd gelaufen.

Und vor allem ziemlich peinlich.

Offenbar hat keiner der zuständigen Herrschaften im Verteidigungsministerium miteinander geredet,

also die Abteilung für Funkgeräte mit der Abteilung für Fahrzeuge, ein Kommunikationsproblem

also und das gerade bei der Anschaffung von technischen Geräten, die eigentlich der besseren

Kommunikation dienen sollen.

Das gibt's doch gar nicht.

Offenbar doch.

Und Rudi, apropos Technik und Pannen hast du von den hunderten Flugpassagieren gehört,

die seit Tagen im Südseeparatis Vanuatu fest sitzen.

Vanu, was?

Vanuatu, das ist ein Inselstaat im Südpazifik, in dem nur ein einziges Flugzeug fliegt,

das für Langstrecken geeignet ist.

Und weil dieser Jet gerade kaputt ist, können ganz viele Urlauber, vor allem aus Australien

und Neuseeland, zurzeit nicht nach Hause fliegen.

Und wie kommen die vielen Urlauber dann wieder von der Insel weg?

Bei der Fluglinie R Vanuatu heißt es, dass auf ein Ersatzteil zur Reparatur gewartet

werden muss, das aber schwierig zu beschaffen ist.

Zwar versucht eine andere Fluglinie auszuhelfen, viele Urlauber müssen ihre Heimreise aber

zumindest um ein paar Tage verschieben, was manchen vielleicht gar nicht so unrecht

ist.

Dass mir sowas nie passiert, ich glaub, da fliege ich auch einmal hin, also wenn der

Flieger wieder repariert ist.

Na, ich weiß nicht, Südseestrende hin oder her, da bin ich froh, dass ich kein Flugzeug

brauche und hier mit meinem Zweibeiner den schönen Herbst genießen kann.

Recht hast du Rudi, dann gleich hinaus mit uns.

Für den Klimaschutz ist es obendrein auch besser, nicht in den Flieger zu steigen, um

so mehr als gerade Inselstaaten wie Vanuatu besonders stark vom Klimawandel betroffen

sind.

Dort hat man sich deshalb sogar schon an den Internationalen Strafgerichtshof gewandt.

Und schon bald könnte auch am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eine möglicherweise

bahnbrechende Entscheidung bevorstehen.

Dort wird seit gestern nämlich eine Klimaklage verhandelt, die unter anderem von Kindern

ab dem Alter von elf Jahren eingerecht wurde.

Sie sollen mehr als 30 Staaten, darunter auch Österreich, zwingen, mehr für den Klimaschutz

zu tun.

Na, da bin ich schon gespannt, was dabei herauskommt.

Bis zum nächsten Mal, Barbara.

Bis bald, Rudi.

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Donnerstag ist's - Zeit fürs Kinderjournal, also einen Blick in die neuesten Nachrichten aus aller Welt. Barbara Schieder erklärt Rudi, was in Berg Karabach los ist. Und sie erzählt ihm von der Insel Vanuatu im Südpazifik. Das einzige Flugzeug, das die Insel anfliegt, hat eine Panne... - Sendung vom 28. 9. 2023