Apokalypse & Filterkaffee: Wilde Vögelei (mit Markus Feldenkirchen und Till Reiners ins Wochenende)

Micky Beisenherz & Studio Bummens Micky Beisenherz & Studio Bummens 9/2/23 - Episode Page - 58m - PDF Transcript

Viel Spaß! Bei dieser Folge wünscht ihr Vodafone, der Testsieger im Chip-Festnetzvergleich 2023.

Es ist Samstag, der 2. September.

Apokalypse und Filtercafé.

Die frisch gebrühten Schlagzeilen des Tages.

Mit Markus Feldenkirchen.

Einen wunderschönen Samstagmorgen. Herzlich willkommen zu Apokalypse und Filtercafé, der Wochenendbeilage.

Für die ich mit meinem heutigen Gast noch mal auf das blicken will, was von dieser Woche bleiben wird, was über sie hinaus ragt,

aber auch auf das, was im hektischen Wochentagsrhythmus einfach liegen geblieben ist, weil es nicht relevant genug oder schlicht zu bekloppt war.

All das wird jetzt besprochen und seziert mit ihm.

Er ist Comedian-Moderator, Podcaster.

Sein aktuelles Bühnenprogramm feiert Anfang Oktober Premiere.

Heißt Mein Italien und er heißt Till Reiner.

Guten Morgen.

Hallo, ich freue mich sehr.

Mein Italien ist das beste Programm, das ich jemals gemacht habe.

Sagst du, das behaupte ich zwar bei jedem Programm, aber bisher stimmt es auch.

Ja, das habe ich so verlautbaren lassen, Markus.

Ich mag bescheidende Gäste, finde ich super.

Ja, also was soll man da jetzt umständlich rumhampeln?

Nee, ist genau richtig.

Es ist tatsächlich so, ich meine es gar nicht so großkotzig, aber auch ein bisschen schon auch, es ist nur so, man wird echt immer besser bei Comedy.

Das ist eben so. Man braucht einfach sehr lange und viel Erfahrung, bis es so gut werden kann.

Ich bin jetzt gerade in den Vorbereitung und mache schon fleißig Vorpremieren und so.

Und ich hatte das ganz große Glück, das zufällig Josef Hader zum Beispiel da war, den ich sehr verehre.

Ein großes Vorbild von mir, den ganz tollen Kabarettisten.

Mag ich auch sehr gerne.

Der war schon drin und dem hat es gefallen.

Also der hat auch wirklich gelacht.

Das war so eine kleine Vorstellung, da konnte ich sehen, ob er lacht oder nicht.

Und da habe ich mir gedacht, da bin ich wohl auf einem guten Weg.

Wenn Hader dabei ist, dann kannst du so falsch nicht liegen.

Auch wenn man über sich sagen kann, man wird automatisch immer besser.

Weiß nicht, ob das jeder sagen kann.

Du sagst über mein Italien, dass mein Italien-Gefühl, Doppelpunkt, wenn du an einem späten Nachmittag in Rom zwei Apparol Spritz getrunken hast,

in die Lichtstrahlenblinzels, die das Kolosseum umspielen und dann merkst, Scheiße, jemand hat mein Portemonnaie geklaut.

Das ist der eine Teil der Achterbahnfahrt, durch die wir fahren werden.

Dann freundest du dich damit zwei touristischen Spanien an, trinkst mit denen ganz viel, wachst betrunken irgendwo auf und dann merkst du,

ist ja doch nicht weg.

Und dieses schöne Gefühl der Erleichterung, das hat man dann, wenn man aus meiner Show kommt.

Deswegen ist es gar nicht so inhaltlich zu verstehen, sondern eher so emotional.

Ich bin so erleichtert.

Ich dachte schon, du würdest hier mit Ressa und Dimans gegen Italiener spielen, aber das ist ja gar nicht so.

Das ist ja gar nicht so.

Das ist der Trick.

Ich spiele natürlich schon ein bisschen was mit der deutschen Großbahn sucht, also dass da ein Deutscher ernsthaft sagt, das ist jetzt hier mein Italien.

Ja, das sagst du ja.

Ich zeig euch mein Italien.

Das ist natürlich der Gag, aber mein Gott, den muss man jetzt auch nicht, also jeder, wie man möchte, sag ich mal so.

Ich mag auf jeden Fall dieses Plakat, mit dem du für das Programm wirbst.

Du läufst da mit so einem leer gefressenen Pizzakarton durch irgendeine abgewetzte deutsche U-Bahn-Station.

Durch Frankfurt.

Durch Frankfurt ist das.

Sehr gut.

Du, lass uns gleich auch mit Italien ins Wochenprogramm einsteigen.

Was ist denn da schief gelaufen?

Warum Adam Driver trotz Streiks nach Venedig gekommen ist.

So schreibt es die Rheinische Post seit Mitte Juli, haben Jahrzehntausende Mitglieder der US-Schauspiel-Gewerkschaft die Arbeit niedergelegt.

Trotzdem war jetzt der bekannte Schauspieler Adam Driver in Venedig, um seinen neuen Film zu provoten.

Ich bin sehr froh hier zu sein, sagte der 39-Jährige am Donnerstag über den Film Ferrari, indem er die Hauptrolle spielt.

Also er verkörpert darin den legendären Automogul Enzo Ferrari.

Der Hintergrund, Ferrari ist einer der wenigen Filme, der von der Gewerkschaft eine Ausnahmegenehmigung bekommen hat,

um trotz des Streiks Promo für den Film zu machen.

Voraussetzung für eine solche Ausnahmegenehmigung ist,

dass die verantwortlichen Filmproduktionsunternehmen die Streikforderungen unterstützen.

Verlangt wird eine bessere Vergütung und Regeln im Umgang mit der künstlichen Intelligenz.

Einige US-Stars, die an Filmen des diesjährigen Festivals beteiligt sind in Venedig,

die kommen gar nicht erst hin, verpassen dadurch ihre Reise nach Italien und die Frage an Dichthil.

Ich meine, was halten wir jetzt davon?

Hollywood-Schauspieler im Streik, ich meine, die verdienen in der Regel ganz gut, ist es angemessen.

Ich glaube, die streiken ja vor allen Dingen für die Autorinnen und Autoren.

Aus Solidarität, ne?

Aus Solidarität, deswegen finde ich das erst mal, ja, also das ist ja ganz schön eigentlich.

Also das ist ja ganz toll, wenn es auch immer eine Einladung für Reiche gibt,

sich den Protest auch mit anzuschließen.

Das wäre doch eigentlich ganz toll, dass man am 1. Mai auf die Leute zugeht und sagt,

hey, steigt raus aus dem AMG Mercedes, reiht euch ein, ja?

Und dann kämpfen wir für einen höheren Mindestlohn oder so.

Keine Ahnung, was wir da jetzt gerade aktuell vorhören oder Enteignung von Deutsche Wohnen zum Beispiel.

Warum denn nicht?

Also das finde ich jetzt erst mal grundsätzlich sympathisch, jetzt mal ganz ohne Scheiß.

Also das ist ja erst mal nichts gegen zu sagen, oder?

Total.

Und ich meine, es hat ja auch praktische Auswirkungen.

Wer hier also sich nicht solidarisch zeigt, der hat es schwerer zu solchen wunderbaren Festivals wie nach Venedig zu kommen.

Ich gehe zumindest mal danach aus, dass auch die Superstars immer noch gerne an solchen schönen Orten sind.

Vielleicht nervt die das ja auch total.

Aber was Adam Driver zum Beispiel sagt, er fragt sich da rund um seinen Besuch in Venedig.

Warum könne ein Vertriebsunternehmen wie Neon, das hinter diesem Film Ferrari steckt,

die Forderungen der Gewerkschaft erfüllen, aber ein großes Unternehmen wie Netflix und Amazon nicht?

Ich bin hier, um mich mit ihnen zu solidarisieren.

Ja, was glaubst du, was unterscheidet da diese Produktionsfirma, die hinter Ferrari steckt, von den Giganten?

Das kann ich nicht einschätzen.

Aber ich glaube, man darf das gar nicht unterschätzen.

Das ist jetzt hier so ein bisschen so eine bunte Meldung immer, aber dieser Streik dauert super lange.

Das ist was total Wichtiges.

Ich glaube, das wird wirklich so eine Grundlagen-Ding sein.

Man kann das gar nicht, also glaube ich wirklich, man kann das kaum hoch genug hängen.

Die Frage ist, wie viel Macht KI zum Beispiel?

Darf ein KI in Drehbuch schreiben?

Und auch, das ist ja völlig wahnsinnig.

Die ganzen Komparsinnen und Komparsen, deren Gesicht soll gescannt werden,

die geben quasi ihr Gesicht ab, also so ist es geplant.

Und die unterschreiben dann, sollen dann nach Ansicht der Großkonzerte Verträge unterschreiben,

wo dann gesagt wird, hey, und dann dürfen wir euch auch noch in andere Filme reinschreiben.

So, und dann müsst ihr gar nicht mehr da sein, sondern da seid ihr dann euer computergeriertes Counter-File,

bzw. eure ganze Persona, läuft dann einmal durchs Bild oder so,

dann müssen wir euch als Komparsen dann noch einmal bezahlen.

Das ist doch viel besser für uns.

Genau, und dagegen kann man schon protestieren.

Du hast recht, also die Autorinnen und Autoren streiken schon seit Mai.

Viele Schauspielerinnen und Schauspieler haben sich dann seit Juli angeschlossen,

wobei man ja sagen muss, es gibt ja Filme, da fragt man sich,

ob die mit KI wirklich so viel schlechter geworden wären.

Ich denke jetzt mal an Manta Manta, so was.

Aber gut, lassen wir das, ich frag mich natürlich auch.

Adam Driver, ich fand ihn großartig in House of Gucci,

wo er an der Seite von Lady Gaga den ermordeten Gucci-Erben Maurizio Gucci spielte.

Was glaubst du, was meinst du, wie macht er sich als Enzo Ferrari?

Ja, bestimmt großartig. Ich habe keine Ahnung.

Aber ich glaube, der ist, das ist doch, Adam Driver ist doch so,

der ist doch vor allem erst mal aufgefallen durch so ein bisschen mittelmäßigen Komödien, oder?

Ja.

Und ich glaube, der ist, der ist ready jetzt.

Der ist ja in den Startlöchern für den großen Wurf.

Der ist so eine, der will den Jim Carrey weggehen, glaube ich, oder?

So ein Charaktertypen spielen und so.

Noch mal zeigen, was in ihm steckt. Ja, bitte.

Ja.

Also ich guck mir das gerne an.

Er scheint sie in letzter Zeit spezialisiert zu haben auf große italienische Figuren.

Ja.

Und damit ist er ja wieder ganz nah bei dir.

Er sagt einfach, mein Italien.

Ja, das ist, ich bin auch eine große italienische Figur.

Absolut.

Bitte empören Sie sich jetzt.

Rubiales Cus, nach WM zeigt, in Spanien hat Machismo

keinen Platz mehr.

Die breite Ablehnung der Übergriffe von Spaniens Fußballfunktionär Luis Rubiales

und die Forderungen nach seinem Rücktritt zeigen eines.

In Spanien ist übersteigerte Männlichkeit nicht mehr angesehen.

Das schreibt der Kollege Patrick Illinger in seinem Kommentar für die Süddeutsche Zeitung.

Und ich sag mal so, also wenn jetzt übersteigerte Männlichkeit nicht mal mehr in Spanien angesehen ist,

ja, dann können Sie gleich nach Hause gehen,

dann kann die übersteigerte Männlichkeit auch gleich den Laden dichtmachen, oder Thil?

Ja, oder?

Also ich würde es dann noch, ich würde es dann sonst noch in Italien vielleicht voraus.

Ja, Italien natürlich.

Aber sonst, ja, ja, schon tatsächlich auch.

Aber so oder, weiß ich nicht, da gibt man vielleicht noch mal mehr nach Süddeuropa oder so.

Aber das stimmt, wenn das jetzt schon, ja, aber das ist ja irgendwie eine ganz gute Empfehlung.

Ich finde auch interessant, dass die ganzen Nebelkerzen, die da geworfen werden,

irgendwie nicht mehr so viel Eindruck machen auf die Leute, ne?

Weil die Nebelkerzen sind ja, ja, wie sie immer so geworfen werden halt.

Ja, so Argumentativen dann gesagt, ja, aber die hatten teilweise ja auch gute Laune.

Die hatten ja dann, also die haben, sind gerade einen Titel gewonnen

und von denen ist jetzt erwartet worden, jetzt auch ein Astreines Opfer zu sein,

also dass die ganze Mannschaft jetzt aber auch traurig ist wegen diesem übergriffigen Heini.

Ja, und dann wird jetzt gesagt, ja, aber dann gibt es ja auch danach Videos,

wie die gefeiert haben und dann gesagt, oh, Küssen, Küssen und so.

Und dann hatte er erst Tage später dann gesagt, dass das wohl ein Scheiße war.

Ja, ganz absurd, genauso wird man es doch machen oder nicht.

Man wird doch dann sagen, boah, das war eine Szene, zwar absolut daneben,

aber dafür lassen wir uns jetzt hier die Laune verderben.

Und wenn ich jetzt verkarter morgen aufwache, dann vielleicht auch nicht,

aber vielleicht zwei Tage später sage ich dann nochmal was dazu.

Absolut okay, und das ihr versuchen daraus einen Strick zu treten.

Unglaublich. Und es scheint so, dass dieser Rubialis selbst in Spanien

absolut keine typische Vertretung der Gattung Mann mehr ist.

Ich habe natürlich auch mit meinem stereotypisierten Intro hier

für eine Falschdarstellung gesorgt.

Denn der Kollege Illinger erklärt uns auf, er sagt, also diese ganzen Bilder

von Spanien als Macholand, das stimmt schon lange nicht mehr.

Tatsächlich sei die spanische Politik wie auch die Gesellschaft

in Sachen Feminismus und Gleichstellung weiter als die meisten anderen Länder,

auch in Europa enorm viel habe sich getan,

seit den tatsächlich sehr frauenverachtenden Zeiten der Franco-Diktatur,

die gegen bis 1975 nur ein Beispiel 2004 wurden geschlechtsspezifische Gewalt

im Strafrecht integriert und während in vielen Ländern

Übergriffe von Männern als häusliche Gewalt abgehakt werden,

wird die Violencia Magista in vielen Autonomieregionen Spaniens

penibel erfasst, strafrechtlich verfolgt und medial begleitet.

Also ich gebe es zu, du vielleicht auch, Till, da hatte ich doch ein etwas anderes

Bild von der spanischen Gesellschaft und auch von den politischen Regeln,

die dort gelten.

Ja, dann muss man doch mal mehr gucken auf der Gartenpartie der Weltwoche.

Da gucken wir gleich auch noch vorbei.

Vielleicht ist da doch mehr Machismus vorhanden.

Nein, also Illinger schreibt hier vorbei sind die Zeiten,

in denen eine Sportlerin es nicht gewagt haben könnte,

gegen einen unverfrorenen Funktionär aufzubegehren.

Und nun steht eben dieser Rubialis von seiner in hungerstreckenden Mutter mal abgesehen,

ziemlich alleine da, ausgerechnet in der mennendominierten Fußballwelt

im vermeintlichen Stammland des Machismo.

Also ein sehr poentierter, aufklärender Artikel

und gerade klang sie schon an, die hungerstreckende Mutter.

Also das war ja die Mutter von Rubialis, völlig irre.

Sie ist da in eine Kirche gegangen, hat gesagt, ich bewege mich hier nicht mehr raus.

Ich verzichte auch auf Essen, weil meinem Sohn hier so was von Unrecht getan wird.

Eine unmenschliche und blutige Jagd auf ihren Sohn hat sie beklagt.

Es ist nun jetzt leider so, dass am dritten Tage ihres Hungerstreiks

das Ganze abgebrochen und Mutter Rubialis ins Krankenhaus gebracht wurde.

Und nein, das ist ja, ja, das ist keine Ahnung, das kann ich jetzt nicht so einschätzen.

Die sollen mal durch das Essen, oder?

Gut, die alte Frau tut mir auch leid da.

Die Arme, ja genau, dass du dich da so aufregen musst.

Aber klar, die müssen natürlich zu ihrem Kind sein,

aber dann, ja, so alt will man dann auch nichts mehr damit zu tun haben,

dass der Sohn vielleicht ein bisschen Arschloch geworden ist.

Absolut, also gesundheitliche Probleme hatte sie jetzt auch wegen der Hitze und dem nicht Essen.

Also ich hoffe, es hat sich, das wird eine richtige Familienpost da,

also so schlimm ist quasi, es hat sich nämlich auch noch ein Onkel im Laufe der Woche zu Wort gemeldet,

ein Onkel von Rubialis, er kritisiert hier sein Familienmitglied.

Von dem Vorfall beim WM-Finale sei er nicht überrascht.

Sein Neffe sei schließlich schon immer ein Mann mit einem deutlichen Machotouch gewesen,

ein feiger Mann besessen von Luxus und Frauen.

Ah, okay, ja, da möchte man natürlich die gesamte Familiengeschichte nochmal kennenlernen.

Die Geschichte scheint ja auch schon Anlauf zu haben.

Absolut.

Dass er dann nochmal rausbringt und gerade merkt,

oh, da scheint jemand aus meiner Familie Probleme zu haben,

da trete ich nach, das ist gar kein Problem.

Hallo, wo sind die Mikrofote?

Ich merke auch gerade, während wir hier reden,

das ist hier die Wochenendbeilage der großen Familiendrahmen eines aus Bayern,

haben wir gleich noch im Programm.

Aber weißt du, Till, wer sich jetzt sogar auch noch scharf von Rubialis distanziert hat?

Johnny Infantino, der FIFA-Chef.

Und ich sag mal so, Infantino, wenn jetzt noch Kim Jong Un und Vladimir Putin Kritik äußern,

dann wird es wirklich eng für Rubialis.

Ja, dann hast du irgendwann gar keine Freunde mehr, ne?

Also Johnny Infantino, der große, der rettet der Menschheit eigentlich,

der große Menschenfreund, ist ein Pörd, das ist nicht gut.

Das ist kein gutes Zeichen.

Today I feel migrant worker.

Gucken mal, wer da spricht.

Hubert Aiwanger, plötzlich hängt sein Bruder Zettel auf.

So steht es bei TeeOnline, im Skandal, um das den Holocaust verharmlosende

und dessen Opfer verhöhnende Flugblatt das 1988 bei Hubert Aiwanger

im Schultonnister gefunden wurde, gibt es eine neue Wendung.

Aiwangers Bruder Helmut, der das Flugblatt laut eigener Aussage verfasst haben will,

hat im Schaufenster seines Waffengeschäfts mehrere Zettel aufgehängt.

Auf einem Zettel ist etwa eine Zitat Buchempfehlung zu finden,

für das Buch die verlorene Ehre der Katharina Bloom,

in dem ein Zeitungsreporter am Ende erschossen wird.

Und dazu noch, also der Roman von Heinrich Böll,

Ende der 70er, glaube ich, erschienen,

dazu noch der Hinweis von Helmut Aiwanger,

keine Sorge, nur Heinrich Bölls Prosa endet dramatisch.

Also es scheint ja recht gängig zu sein, in der Familie Aiwanger

mit Zetteln zu kommunizieren und selbst wenig zu reden.

Das ist damals wie heute so.

Aber ich meine, das ist jetzt hier schon perfide.

Also Heinrich Böll hat damals diesen Roman geschrieben,

wirklich als Protest gegen die Machenschaften,

vor allem der Bildzeitung, der Springerpresse.

Die Hauptfigur ist eine Frau, die Kontakt mit einem damals RAF-Terroristen hatte

und da quasi von dem Boulevardblatt verfolgt wurde von den Reportern

und die aus ihrer Not tatsächlich irgendwann einen dieser Reporter umbringt.

Und daran jetzt zu erinnern, ich meine,

das hat schon nicht mehr was spielerisch leicht Füßiges.

Ja, also Hubert Aiwanger ist jetzt Katharina Blum,

das ist jetzt die neue Botschaft.

Ja, oder aber Helmut, ich meine, wer ist damals wie heute,

das wird ja immer unklarer.

Ja, genau. Ich muss ganz ehrlich sagen,

ich finde so furchtbar dieses Flugblatt ist,

so sehr würde ich sagen, darf man ohne das alles,

darf man, wenn er sich vernünftig entschuldigt und sagt,

ja, das war so und so, und ich distanziere mich und so,

das irgendwie erklärt, da auch mehr liefert als,

das ist mein Bruder gewesen, mein Bruder ist sitzengeblieben,

wir machen aus der antisemitischen Flugblätter verteilen.

Das machen wir alle, das machen wir alle ständig.

Dann würde ich sogar sagen, wenn das alles nicht gekommen wird,

weißt du was, kommen.

Also dann kann man es auch abhaken, also wirklich.

Also finde ich da nicht, man darf verzeihen,

wenn man so was mit 17 was gemacht hat, was völlig daneben war.

Aber so wie er jetzt damit umgeht und auch so damit umgeht,

weil das ist ja auch, das ist ja so ein Grundrezept von Rechten eigentlich,

und auch von den ganz Rechten,

dass man so Täter-Opferumkehr macht.

Also die Linken sind die Nazis.

So, das ist so ganz komisch, so ganz merkwürdig,

kommt es dann so durch.

Und genauso wird jetzt argumentiert.

Und auch er ist jetzt auf einmal das Opfer.

Also jetzt reden wir nicht nur mal von dem Bruder,

sondern von dem Verstellvertretenden Ministerpräsident,

der sich jetzt als Opfer einer Schmutzkampagne inszeniert.

Der sich gleichzeitig aber auch irgendwie entschuldigt,

ich weiß nicht, ob du am Donnerstag da sein Pressestatement gesehen hast,

da waren ja schon einige Sachen auffällig,

es waren keine Fragen zugelassen.

Aiwanger wirkte wahnsinnig nervös, als er das davor gelesen hat.

Auch das Papier wirkte so, als sei es von Juristen genau.

Also zehnmal durchgegangen und er durfte wirklich kein Wort frei reden,

was ansonsten seine angebliche Stärke ist.

Und dann die klassische Wendung, ich bereue, wenn ich Gefühle verletzt habe.

Also das ist ja die klassische No-Pology.

Also sollte jemand, ich weiß es zumindest nicht,

und er sagt dann, ich kann mich nicht erinnern,

jemals einen Hitlergruß gezeigt zu haben.

Am Ende weiß man nicht, wofür er sich überhaupt entschuldigt,

wenn er gleichzeitig alles bestreitet, was irgendwie komisch sein kann.

Ja, aber das ist doch schon ein großes Ersatz, oder?

Ich kann mich nicht erinnern, jemals einen Hitlergruß gemacht zu haben.

Allein wenn man das irgendwo sagen muss, vor Kameras,

wenn man gezwungen ist, diesen Satz zu sagen.

Dann hat man ein Problem, meinst du.

Ich fand es wirklich sehr, sehr interessant.

Und da komme ich nochmal auf dem, wer ist eigentlich wer?

Wer ist Helmut? Wer ist Hubert? Wer hat was gemacht?

Wer muss für was quasi sich verantworten?

Im neuen Spiegel gibt es dann eine interessante Charakterisierung.

Die Kolleginnen und Kollegen haben da auch mit vielen Leuten

aus dem schulischen Umfeld damals gesprochen und schreiben das folgende.

Über den Helmut, genannt Heller, Eivanger,

der sei eine Zitat coole Socke gewesen.

Rebellisch mit längeren Haaren und Locken berichtet ein Mitschüler.

Während Hubert eher als Einzelgänger beschrieben wird,

ist Helmut in der Schule oft in der Raucherecke zu finden gewesen

und abends in der Rock-Disco-Outzeit nahe der B15.

In der Abi-Zeitung wird Helmut als ungekrönter Mr. Weisbier bezeichnet,

als Philosoph und Revolutionär aus Leidenschaft.

Als seine Lieblingsmusiker werden Led Zeppelin,

die Rolling Stones und Rory Gallagher aufgeführt,

oft unrasiert, schlafend im Unterricht.

Also Helmut, nicht Hubert, beliebt bei den Mädchen.

So laufen die Erinnerungen an ihn.

Man glaubt es kaum,

der leibliche Bruder von Hubert Eivanger

schrieb Mitschüler in der Abi-Zeitung über Heller.

Und ganz anders dann die Erinnerungen an Hubert Hubsi, Eivanger,

wo es eben heißt, mehrere ehemalige Schülerinnen, Schülern

und Lehrkräfte haben Hubert Eivanger

als Strammkonservativ bis rechtsradikal in Erinnerung.

Die Wehrmacht habe er verteidigt und ausgeführt.

Sie habe sich ehrenhaft verhalten.

Beim Betreten des Klassenzimmers habe Hubert Eivanger

ab und zu einen Hitlergruß gezeigt.

So, jetzt hast du diese offenbar gut recherchierte Charakterisierung

von 2, 17 oder 18-Jährigen.

Der eine soll jetzt von denen, also ein antisemitisches,

den Holocaust-Verhaben,

losendes, total verbittertes, rechtsextreme Flugblatt da,

also eine Fantasie aufgestellt haben.

Und das ist jetzt hier,

der hier eher als alternativ wirkender Freigeist beschrieben wird.

Ist das plausibel?

Nee, es ist natürlich gar nicht plausibel,

aber die Frage, die sich mir jetzt aufträgt,

so wie du es erzählt hast,

was hat das bayerische Volk getan,

dass sie nicht Hellmut bekommen haben?

Also, so wie du es erzählt hast,

das scheint ein wahnes Typ gewesen zu sein, dieser Hellmut.

Ja, der war im Auszeit an der B15, öfter zu finden.

Der coole Eivanger, der coole von den Eivanger-Brüdern,

können die noch tauschen, ist die Frage.

Weil ich hab das Gefühl, das ist jetzt schon eigentlich durch das Thema.

Je länger das dauert, desto schlechter für die Freien Wähler.

Dann müsste sich Hellmut quasi entschuldigen,

dass er erst mal fälschlicherweise sich als Autor hier geoutet hat

und damit quasi gelogen hat,

aber nur um seinen Bruder zu verteidigen.

Das, ey, komm, das ist der Familiending und so mein Gott.

Vielleicht ist das wirklich die Lösung

für das große Problem, vor dem Markus Söder jetzt steht,

der einerseits mit den Freien Wählern weitermachen will,

gleichzeitig an Hubert 25 Fragen geschickt hat.

Man weiß nicht, welche es sind, schriftlich bitte beantworten,

bis demnächst.

Und der sich nicht so ganz traut, ihn auszutauschen.

Aber wenn er hier einen Eivanger gegen einen Eivanger austauschen könnte,

kann er weiter mit den Freien Wählern da hinten jetzt

eigentlich die Lösung für dieses Eivanger-Dilemma gefunden.

Absolut, das wäre fantastisch.

Und vielleicht geht das ja auch ein Herr

mit dem politischen Kurswandel bei den Freien Wählern,

dass man sagt, ja, komm, also Graslegalisierung jetzt.

Und vielleicht ist er sonst ein bisschen locker drauf.

Wobei auch Helmut scheint eine komische Entwicklung genommen zu haben.

Darauf könnte der Waffenladen deuten

und hier dieser Missbrauch von Heinrich Böll,

auf den ich anfangs eingegangen bin.

Ich möchte den von früher natürlich haben.

Aber ich sag mal so, auf eins ist Verlass, Markus Söder,

wird auf jeden Fall das machen, was gut ist, für Markus Söder.

Also da muss man sich ja gar nicht...

Das ist das Tolle auch, finde ich, für Hubert jetzt.

Der weiß ja, der Söder, der wird mich absenken.

Also das ist ja ganz klar, wenn es ihm nützt,

wird er mich auf jeden Fall absenken.

Wenn es mein Bruder wird, dann wird es mein Bruder.

Auf jeden Fall.

Das gibt's doch gar nicht.

Wegen Millionen Gebühr.

Russland macht Norwegen zum Rentierkiller.

So steht es in der Kronenzeitung.

In Norwegen mussten 40 Rentiere getötet werden,

die aus Russland zurückgekehrt waren.

Der Grund wären die Tiere noch einmal zurückgekehrt nach Russland,

hätte Moskau 4.700 US-Dollar Beweidungsgebühr

pro Tier in Rechnung gestellt.

Und zwar an Norwegen.

Um weiteren Tötungen entgegenzuwirken,

baut Oslo derzeit an einem sogenannten Grenzzaun für die Tiere.

Also das ist nun wirklich völliger Wahnsinn.

Man denkt, die Russen hätten gerade andere Sorgen,

aber die stellen tatsächlich Rechnungen,

weil da ein paar Rentiere von ihrem Gras gefressen haben.

Oder ist es so, dass die Geldnot in Russland derzeit so groß ist,

dass man jetzt wirklich alle irgendwie mögliche

denkbare Einnahmequellen durchgeht?

Ach, Markus, aber jeder Euro zählt, oder?

Also das würde ich doch auch sagen,

ach komm, gut, wenn man das noch mal mitnehmen kann

und abrechnen kann, warum denn nicht?

Da muss man auch ehrlich miteinander sein.

Bei aller Synthetie gegen Russland zu sein.

Aber da muss man sagen, das können wir alle noch von der Spesen abrechnen.

Ach komm, das setzt sich aber auch noch drauf.

Das war streng genommen gar nicht mehr Teil der Dienstreise.

Aber das machen wir auch noch mal.

Ja gut, also dann, wenn man so konsequent ist,

dann fänd ich es aber auch gut,

wenn die Ukraine jetzt eine Rechnung nach Moskau schicken würde,

über die Beweidungsgebühr für die ganzen russischen Soldaten,

die über die Grenze auf ukrainisches Territorium gekommen sind,

davor gedrungen sind, dort die Wiesen leer fressen

und alles Kreuz und Kleintrampeln.

Wäre ich absolut dafür.

Man muss jetzt aber auch bei allem Trauer über die Rentiere.

Die sind tot.

Das ist ja wirklich traurig.

Ich weiß, aber die sind doch gehalten worden, um sie zu töten, oder nicht?

Oder waren das so Selfie-Rentiere für Norwegen?

Waren das so touristische Rentiere?

Ja, das denke ich mal auch fürs Weihnachtsgeschäft.

Da waren die eingeplant.

Ich weiß es nicht, aber offenbar sind sie vor der Zeit getötet worden.

Man hatte vor, dass sie noch länger

und nur weil sie da ihren Ausflug nach Russland gemacht haben,

auf russisches Weideland und die Beweidungsgebühr,

ich meine, die sind auch genauso.

Die töten die jetzt lieber, weil sie Angst haben,

sie könnten noch mal rübergehen

und dann fällt wieder diese Beweidungsgebühr an.

Man könnte die Rentieren aber auch vorwerfen.

In diesen hochbrisanten Zeiten, nochmal nach Russland zu gehen,

ist aber auch daneben.

Da noch mal den Schröder zu machen, absolut daneben.

Ich finde es gut, wie du immer beide Seiten im Blick hast.

Man muss sagen, dieser Quatsch hat tatsächlich einen ernsten Hintergrund.

Im Jahr 1991 hatten Russland, Norwegen und Finnland

eine Zusammenarbeit zwischen den Naturschutzbehörden vereinbart

und dabei verpflichteten sich die drei Länder tatsächlich auch

für jene Rentiere, die die Grenze über Queren aufkommen, zu müssen.

Das wäre ja vielleicht auch eine gute Option für Christian Lindner,

habe ich mir gedacht.

Nach Russland zu gehen?

Nee, anderer Vorschlag.

Wir haben die Wölfe aus Polen.

Die ganzen Löwinnen, die bei uns unterwegs sind,

die müssen ja zwangsläufig aus dem Ausland kommen.

Auch die Problemen wären in Bayern, also die aus dem Ausland.

Ich meine, da könnte, wenn man da jetzt jeweils so eine Beweidungsgebühr

schicken würde in die Nachbarländer, da käme vielleicht auch was bei rum.

Ja, nun bitte.

Ich finde alles, was Christian Lindner noch mal überdenken hilft,

bei der Kindergrundsicherung noch mal 10 Euro draufzulegen,

wird ja helfen.

Blatt Gold.

Harald Schmidt, Haltung zeigen kostet gar nichts.

Null.

Der Hex-Entertainer in einem großen Interview mit der Zeit erklärt.

Harald Schmidt wurde, du hast es eben schon angesprochen,

zusammen fotografiert mit dem ehemaligen Verfassungsschutzchef Hans Georg Maasen

und Matthias Matusek, die beide als Vertreter der neuen Rechten gelten.

Und zwar bei einem Sommerfest der wirklich strammrechten Weltwoche in der Schweiz.

Die Zeit wollte nach diesem, also jeder hat es gesehen,

dieses Bild, Harald Schmidt steht so leicht hinter Hans Georg Maasen

und Matthias Matusek mit einem halb vollen Weißweinglas in der Hand,

einem schönen Hemd und also wirklich so wie ein bester Sommerfestatmosphäre.

Und es gab natürlich einen riesen Shitstorm.

Was macht unser Harald?

So hatten viele Posts quasi den T-Nur.

Was macht unser Harald neben diesen beiden rechten Köpfen?

Und die Zeit wollte jetzt halt von Schmidt wissen, was sollte das?

Schmidt, wie immer, sagt, ich habe vor 30 Jahren zum letzten Mal ein Foto gemacht,

bei dem ich mir vorher nicht überlegt habe, warum ich es mache.

Also naiv ist ja schon mal nach eigener Aussage nicht in diese Aufnahme gestäupert.

Und dann wird gefragt, war es eine Provokation?

Schmidt, es geht mir gar nicht um Provokation.

An so einem Abend muss ich 40, 50 Fotos machen.

Wenn die Leute sehen, dass Selfies gemacht werden, gucken sie,

dann wollen sie auch ein Selfie.

Mein Großvater war so ein großer Fan von ihnen.

Teilweise kenne ich diese Leute, teilweise nicht.

Matthias Matussek kenne ich seit über 30 Jahren.

Hans-Georg Maasen kannte ich persönlich nicht.

Nachdem du das gelesen hast, hast du einen anderen Blick auf dieses Foto jetzt?

Nee, das ist ein bisschen enttäuschen, muss ich ganz ehrlich sagen.

Also wie Harald Schmitter sich durch dieses ganze Interview eibangert.

Das ist wirklich, denn er sagt ja, das ist ja nämlich nicht so, ne?

Man denkt ja dann immer, also Harald Schmitt,

meinetwegen zieht er diese Kunstfigur jetzt durch

und irgendwie, also bis zur letzte Ironieballon geplatzt ist,

wird das jetzt einfach durchgezogen, meinetwegen.

Aber man merkt dann, dass er dann doch irgendwie rumeiert.

Also er sagt dann nämlich nicht, es ist doch egal, er legt mich alle am Arsch,

sondern genau, wie du es gerade dargestellt hast

und vorgelesen hast, Markus, er sagt ja dann,

ich mach das immer wohl kalkuliert, ich mach mir da immer Gedanken,

dann sagt er, na gut, aber ich mach so viele Selfies nun ja.

Und so ist diese Linie im ganzen Interview,

also er widerspricht sich im jedem zweiten Satz,

dann lässt er sich, dann wird irgendwann gesagt,

dass er ja irgendwie, manchmal macht er ja so Chinesen nach im Auto,

wenn er Chinesen sieht, dann sagen seine Kinder das rassistisch,

dann sagt die Zeitung, das ist ja auch rassistisch,

dann sagt er, ja ich finde, man sollte Sachen lieber mit Worten klären als mit Waffen.

Was? Also solange Harald Schmitt noch ein Chinesen nachmacht,

wird China Taiwan nicht angreifen?

Ist das die große Erzählung oder was?

Es ist komplett Harnbüchen mittlerweile.

Also zu diesem Foto kommt dann auch noch,

natürlich kann ich mir die Aufregung ausrechnen,

die ich ernte, wenn ich da hingehe zu so einem Sommerfest der Weltwoche.

Aber es ist mir egal.

Letzten Endes bin ich Autor.

Ich verwende das, was ich erlebe auf der Bühne.

Ich gehe dort hin, wo ich Material erwarte.

Also er tut so, als sei das quasi ein Recherche.

Und die Frage ist, ob wir da nicht auch vieles liegen lassen,

weil wir zu bequem sind für Recherche,

dass wir einfach so rechtspopulistische beziehungsweise

recht extreme Sommerfeste nicht besuchen.

Also ich zumindest nicht. Wie ist es bei dir?

Aber was hat er dann da rausgefunden?

Dass sie dann auch gerne Wein trinken oder was?

Man findet ja dann immer nur raus, die sind ja gar nicht so schlimm.

Also die sind ja dann unter sich und sagen dann so nach dem dritten Bier

wahrscheinlich irgendwas Menschenverachtendes.

Aber zu 95 Prozent der Zeit sind das ja auch einfach nur Leute,

die da Bier trinken und im Sommer draußen stehen.

Was ist das Rechercheergebnis denn?

Also hier wird nur gefragt, das war Recherche, Schmitz sagt, genau.

Ich gehe einfach hin zu so einem Fest.

Genau. Was haben Sie rausgefunden?

Das hätte ich mir gewünscht, die Frage.

Was haben Sie da, welche neue Erkenntnisse hatten wir da gerade?

Ja, die Frage kommt nicht. Es geht nämlich einfach weiter.

Dann sehe ich Matussek. Ach, hallo, Mensch.

Ich habe ihn mal vor Jahren in New York auf der Straße getroffen.

Seit der habe ich ihn ein oder zweimal gesehen.

Und dann kommt Dr. Maasen trotz Hitze korrekt angezogen

und das heißt, dürfen wir schnell ein Foto machen.

Ja, mehr kommt da eigentlich nicht.

Genau, und da marginalisiert das auch wieder.

Ja, und dann wird gesagt, naja, aber hier gibt es deutlich recht extreme Tendenzen.

Dann eiert er wiederum.

Korrekt angezogen auch, ne?

Genau, gut angezogen, sagt er so.

Dann ist wieder so die leichte Harald Schmitz-Synika-Kunstfigur.

Wieso, wenn Leute ein Hand anhaben, dann halte ich da gerne meine Fressen.

Okay, könnte man durchziehen.

Dann entschuldigt er sich aber doch dann wieder so halb, indem er sagt,

ja, ich kann jetzt nicht bei allen hier die Biografie durchlesen.

Genau, ich könnte Ihnen die Namen vieler anderer nennen, die auf dem Fest waren,

aber die herauszufinden, überlasse ich dem Rechercheverbund von NDR und Bäckerblume.

Nur für alle nicht aufgeklärten, die Bäckerblume gehört nicht zu besägten Recherche.

Genau, also er hat dann immer so diese Gewinnerpose, auch einen guten Gag und so genau

und immer so dieses Abtropfenlassene.

Aber wenn es dann mal drum geht, argumentiert er dann doch,

wie der Onkel auf der Familienfeier der drei Bier zu viel hat.

Nämlich so, ja gut, jetzt kann man ja gar nichts mehr oder die anderen sind aber auch schlimm.

Nur es ist so, Till, ich meine, dieser Zynismus, der auch hier zum Teil aufscheint,

der wurde ja mal sehr verehrt und geliebt in Deutschland.

Ich weiß nicht, ob auch von dir, aber das war sicherlich so.

Die Frage ist, hat er sich jetzt geändert, ist das ein anderer Zynismus

oder hat sich dann doch die Mehrheit der Gesellschaft geändert?

Dass er heutzutage so oft aneckt mit dem, was er sagt,

aber auch mit dem, wo er sich fotografieren lässt.

Ich glaube, das Problem ist, dass Harald Schmidt keine richtige Arbeit mehr hat.

Also das Problem ist ja, dass er das als Privatperson jetzt sagt.

Also das ist ja gar nicht mehr so richtig, also er geht dann da hin.

Er geht dann da nicht für eine Sendung hin und dann ist eine Kamera da.

Das ist ein ganz anderer Rahmen dann.

Genau.

Sondern er geht da hin und das ist, glaube ich, das Problem.

Also normalerweise sagt er, aber privat sind die nett.

Und bei Harald Schmidt ist es vielleicht umgekehrt.

Vielleicht muss er dann sagen, dem Schmutz ist gar nicht so gut,

dass er so viel Freizeit hat.

Weniger Privatheit.

Also gebt Harald Schmidt bitte wieder eine Sendung.

Ja, also da geht er übrigens in dem Interview auch noch mal drauf ein.

Das, was mit seiner früheren Sendung Schmidt einander geschieht,

die ja im WDR jetzt wieder wiederholt wird,

aber halt mit so einem Disclaimer, wo es sinngemäß draufsteht.

Also das ist der Humor aus einer anderen Zeit.

Wir wollen nur darauf hinweisen.

Dafür, sagt Harald Schmidt wiederum, fand ich interessant.

Hätte er Verständnis, weil halt die Redakteurinnen und Redakteure

so Angst getrieben seien vor Shitstorms heutzutage.

Und deshalb könne er solche Hinweise verstehen.

Die Sendung wurde ja nicht verändert, betont er.

Und die Redaktionen glauben wirklich, die sparen sich damit einen Shitstorm.

Ich denke übrigens, niemand hätte die Wiederholung bemerkt,

ohne den Warnhinweis.

Glaub ich auch.

Er sagt dann auch quasi auf sein Satire Verständnis angesprochen,

das fand ich interessant.

Er wird gefragt, sie haben Leute verletzt mit diesen Witzen,

untereinander mit den Polenwitzen, auf die wird auch noch mal eingegangen.

Da sagt Schmidt, deswegen macht man Satire.

Der dümmste Satz ist, er macht Satire ohne zu verletzen.

Ich meine, jemand, der sich mit Satire auch bestens auskennt,

täglich damit arbeitet, lieber Tim,

was sagst du zu diesem Satz von Harald Schmidt?

Das stimmt.

Grundsätzlich stimmt das natürlich.

Aber das ist natürlich eine Frage, wen man verletzen möchte

und welche Gruppe da oder welche Menschen da gerade wie stark sind.

Das ist natürlich die Frage.

Das finde ich auch.

Das ist gar nicht mehr verletzt, das ist totaler Quatsch.

Aber das sind ja immer so Extreme, die man entgegenhält.

Wenn ich das nicht mache, dann kann ich ja gar nichts mehr sagen.

Wenn ich das sicher ...

Wen darf man denn verletzen? Dann klären's doch noch mal auf.

Ich will hier gar nicht die Humorpolizei spielen.

Das ist ja eine ganz gemeine Frage.

Aber ich für meinen Teil, nur ich kann das für mich beantworten.

Ich hab das Gefühl, wir als Publikum haben ein feines Sensorium dafür,

was jetzt gerade noch lustig ist, wo ich das darf

und wo ich nicht so nach unten trete an jemanden,

der gerade auf der Straße sitzt.

Das kann ich gut nachvollziehen.

Das finde ich keiner lustig.

Aber wenn ich jemand ans Schienbein trete, der macht hat,

natürlich lachen wir darüber.

Das verändert sich im Laufe der Zeit.

Da geh ich mit.

Nächstes Thema.

Abstimmung für Vogel des Jahres beginnt.

Endlich.

So steht es in den westfälischen Nachrichten.

Welches Tier wird Vogel des Jahres 2023 zur Auswahl stehen

in diesem Jahr festhalten?

Der Kibitz, das Rebhuhn, die Rauchschwalbe,

der Steinkauts und der Wespenbussard.

Das teilen der Naturschutzbund und der Bayerische Landesbund

für Vogel und Naturschutz mit.

Die schreiben diesen Preis Vogel des Jahres jedes Jahr aus.

Vogel des Jahres, ich hatte fest mit Till Lindemann,

Hubert Eivanger oder Luis Rubiales gerechnet.

Stattdessen nun Rebhuhn und Wespenbussard.

Till, wie sehr fiebers du dem diesjährigen Wettbewerb entgegen?

Du hast eben schon gerufen, endlich.

Ja, natürlich.

Ich bin natürlich extrem dabei.

Ich bin für die Rauchschwalbe.

Da mache ich kein Geheimnis draus, weil du mich da fragst.

Aber wenn du wirklich für die Rauchschwalbe bist,

es gibt dieses Jahr auch die Option, das sind ja nur Vorschläge.

Also das Publikum kann jetzt abstimmen.

Man kann auch ein Wahlkampfteam gründen.

Also da kannst du offiziell das Wahlkampfteam-Rauchschwalbe sein.

Und was wären deine Argumente, ist jetzt natürlich die Frage.

Ja, ist schön.

Sieht schön aus.

Der Vogel, das war es auch.

Das war das.

Also ich finde, da kann man ja wirklich rein nach aussehen gehen.

Da ist es ja absolut erlaubt.

Und ich finde die Rauchschwalbe, die sieht irgendwie gut aus.

Die ist so leicht gedrungen, die hat kaum Hals.

Aber die ist irgendwie...

Ich mag auch schwalben, wie die fliegen und so.

Ich finde, dass sie so schnell sind, finde ich richtig cool.

Letztes Jahr wurde übrigens das Braunkälchen gekürt.

Das ist ja auch einer der Spitznamen von Hubert Aiwanger.

Ja, war eine Enttäuschung.

War eine Enttäuschung für mich.

War ich ein Gegner von.

Warum warst du ein Gegner des Braunkälchens?

Find ich zu unspektakulär.

Das hat für mich nicht...

Reicht für mich nicht fürs Träppchen.

Muss ich dir ganz klar so sagen.

Die Rauchschwalbe, das ist ein ganz besonderer Vogel für mich.

Bitte wählt die Rauchschwalbe.

Die Veranstalter zumindest, die versuchen mit der Wahl

immer noch so einen übergeordneten Zweck.

Also sei es zum Beispiel darauf aufmerksam zu machen,

dass der Lebensraum für diese spezielle Vogelart schwindet

oder dass sie vom Aussterben bedroht ist.

Jetzt bitte auch noch quasi den Mehrwert.

Nicht nur, dass sie schön aussieht.

Aber auch, dass ich sie richtig verstanden habe.

Die Rauchschwalbe ist super schnell, die Jagd fiel

und Leistung muss sich endlich wieder lohnen.

Dafür steht für mich die Rauchschwalbe.

Ganz weit vorne.

Rückkehr aus London.

Wie sich Deutschland in 25 Jahren verändert hat.

Die wütende Nation.

Was ich erlebe, seit ich wieder in Deutschland wohne.

Das hat der Kollege von der Welt, Thomas Kielinger,

aufgeschrieben, der 25 Jahre für die Welt in London gearbeitet hat.

Als Korrespondent nun zurückgekehrt ist.

Und jetzt sagt, also hier lerne er vieles neu über Deutschland,

über morrende Bürger, eine zersplitterte Öffentlichkeit

und eine zermürbende Bürokratie.

Ich glaube, den letzten Punkt, den muss man anführen,

wenn man für die Welt arbeitet.

Aber sei es drum, ich fand den Text interessant.

Der Kollege Kielinger schreibt zum Beispiel

eine deutsche Gesellschaft,

gleich eine atomisierten Öffentlichkeit,

die sich in Myriaden von Äußerungen artikuliert

und einer Tendenz folgt,

die schon einem Goethe in seinen Maximen und Reflektionen auffiel.

Den Deutschen, so schrieb er, ist nichts daran gelegen,

zusammen zu bleiben, aber doch für sich zu bleiben.

Jeder, sei er auch, welcher er wolle,

hat so ein eigenes für sich,

dass er sich nicht gern möchte nehmen lassen.

Er hört dann diese Entwicklung natürlich gewaltig.

So schreibt Kielinger, jeder ist sich selbst die letzte Instanz,

der Widerspruch, charakterisiert, die Gegenwart.

Findest du unsere Gegenwart damit richtig charakterisiert?

Also, Markus, da muss ich ganz ehrlich,

dann lad bitte demnächst jemand anders ein, ne?

Das ist ja in der Maße ein großes Rad, das da gedreht wird.

Ich habe wirklich, ich habe immer kurz gedacht,

ich habe kurz gedacht, jetzt habe ich es verstanden,

dann schon wieder neuer Punkt.

Die Kernthese, ne?

Könntest du das jetzt in einem Satz für mein kleines Spatzen,

ich würde fast sagen, Schwalben hier zusammenfassen?

Ja, also weißt du, was atomisiert heißt?

Ja, sehr klein gemacht.

Genau, dass wir quasi eine Gesellschaft, eine Öffentlichkeit,

eine Gesellschaft sind, wo nur die Einzelteile

nicht zusammenhängt, um her schwirren.

Jeder macht sein eigenes Ding.

Und das Gemeinschaftsgefühl, das scheint hier zu fehlen.

Ich weiß natürlich nicht, ob das in England,

wenn man herkommt, so groß anders ist.

Aber das scheint Ihnen, also in Rückgriff natürlich auf Goethe,

um es auch wirklich Jahrhundert übergreifen zu machen,

das scheint Ihnen doch ein Kern der deutschen Gesellschaft zu sein.

Find ich ganz merkwürdig, ehrlich gesagt.

Also mit Blick so auf andere Länder, wo es dann gar nicht so,

also viel, viel schlechtere Sozialsysteme nochmal gibt,

weiß ich nicht, kann ich da einfach wenig mit anfangen?

Weiß ich nicht, ob das jetzt sozusagen die große Besonderheit

ist von Deutschland.

Vor allem, wenn man die USA schaut, wo es ja wirklich

ein Gemeinschaftsgefühl gibt, wo also wirklich alle zusammenhalten

und sich wirklich als eins fühlen.

Weiß ich nicht, das ist ganz gut, auch mit Goethe dann noch dazu.

Markus, vielleicht ist das für dich, du bist ja auch eine Edelfeder.

Vielleicht siehst du da einfach eine ...

Na, das ist aber ...

Hast du mir grad einen Finger, deine edlen Finger,

kannst du da nicht?

Ein Edelfinger.

Ein kleinen Edelfinger.

Na ja, dass du da anders einfach für Tunisisch drauf bist

und da irgendwie mehr drin siehst.

Ich bin jetzt erst mal raus aus der Nummer.

Ich weiß, also ich finde das gar nicht deutlich,

was er da so erzählt hat.

Ich finde, eine deutsche Eigenschaft für mich ist,

alles, was so bleiben wie es ist.

Das ist eine ganz deutsche tief verwurzelte Grundeigenschaft.

Wir machen immer nur das so viel wie nötig an politischer Veränderung.

Das würde ich tatsächlich sagen.

Also das ist so, bin ich zumindest aufgewachsen, Kind der Achtziger.

Also sorry, jetzt fühle ich mich auch von dir so ein bisschen verarscht

und ich atomisiere einfach unseren Podcast jetzt.

Wir machen alle unser Ding jetzt hier getrennt weiter

und gehen zum nächsten Thema.

Geht's noch?

Debatte um Bundesjugenspiele.

Neues vom Bundes-Schwanz-Vergleich.

So steht es in der Tat.

So, Markus, danke.

Das ist nämlich auch direkt als Beleidigung,

dass du das Thema direkt auf mein Niveau runter machst.

Das ist schön.

Das war ein kleiner Service von mir.

Aus dem Miesenabschneiden der deutschen Leichtathletinnen und Leichtathleten

bei der Weltmeisterschaft hat am Dienstag Konstantin Kuhle

immerhin der Vizeschiff der FDP-Bundestagsfraktion geschlossen,

dass die Zitat Abschaffung der Leistungsmessung

bei den Bundesjugenspielen falsch ist.

Ähnlich äußerte sich daraufhin auch Finanzminister Christian Lindner.

Die Regeländerung bei den Bundesjugenspielen sei symptomatisch.

Kein Segen liege auf dieser gesellschaftspolitischen Entwicklung.

Für die TATS steht die ganze Debatte für eine Krise der Männlichkeit.

Ja, Till, ich meine, du hast eben schon, wie hieß dein Lieblingsvogel?

Die Rauchschwalbe.

Genau, weil du irgendwie wieder Leistung muss sich lohnen,

hast du dir nominiert.

Da bist du wahrscheinlich ganz bei Kuhle und Lindner hier, ne?

Ich würde auch mit Elektroschocks arbeiten, damit die Leute

aus der Teilnehmerurkunde mal ein bisschen Beine bekommen.

Nein, natürlich nicht.

Ich habe immer eine Teilnahmeurkunde bekommen.

Ich fand das immer furchtbar.

Ich war immer der Letzte bei den Bundesjugenspielen.

Wirklich? Ja, bei dir hat es nicht nur beim Werfen nicht geklappt,

sondern auch beim Laufen und beim Springen.

Richtig, ja, genau so kann man das zusammenfasseln.

Und ja, da kam gar keine Disziplin.

Was für ein Loser.

Ja, danke. Genau.

Schön, dass du das Gefühl von früher nochmal aufwärmst.

Ja, richtig.

Und da kam einfach keine Diszipline ran, wo ich gut gewesen wäre,

sag ich mal so.

In der Tat ist jedenfalls eine interessante These, geht auf die Debatte ein

und sagt, es reicht ein Penis.

Wenn hier etwas symptomatisch sein soll an dieser Debatte,

dann steht die Debatte über die Bundesjugenspiele für eine Krise der Männlichkeit.

Seit Ende Juni nämlich beklagen ausschließlich männliche Journalisten

die vermeintliche Abschaffung der Bundesjugenspiele, wie wir sie kannten.

Alle Kommentare haben dieselbe Stoßrichtung.

Alle strotzen vor Fehlern, was sich wirklich ändert, nämlich.

Das war zugegebenermaßen nicht ganz leicht zu verstehen,

weil der Ausschuss, der die Bundesjugenspiele organisiert,

erst vor kurzem eine Pressemitteilung zum Thema veröffentlicht hat,

zuvor hieß es, ab diesem Schuljahr dürfe in den Klassen 1-4 schwimmen

und leicht atletik, nur noch als Wettbewerb,

nicht mehr als Wettkampf durchgeführt werden, beim Gerätetouren ändere sich nichts.

Und jetzt kommt die schöne Spitze.

Der Kollegen mit einem Telefonanruf hätte sich herausfinden lassen, was das heißt.

Am Beispiel Weitspringen.

Es wird nicht mehr in Zentimetern genau gemessen, wie weit ein Kind springt,

sondern in welche vorher festgelegte Zone.

Nach wie vor gibt es für die schlechtesten 30 % eine Teilnahme,

für die besten 20 % eine Ehren und für den Rest eine Siegeurkunde.

Manche Kommentatoren regten sich so auf, dass man annehmen muss,

ihr Selbstwert hinge an in Zentimetern messbar.

Ja, ich würde das irgendwie gerne ohne Urkunden machen und mit Zentimetern.

Das ist doch okay, sich zu messen.

Ja, wirklich. Das finde ich völlig in Ordnung.

Männer wie Frauen übrigens.

Warum soll sich messen dürfen?

Warum soll das jetzt eine typisch männliche Eigenschaft sein?

Das ist doch auf so eine sportliche Art total in Ordnung, finde ich.

Und dann muss man aber nicht den, die da so wie ich schon fertig sind,

bevor sie die Stange erreichen, den nochmal so eine Teilnahmekunde

um die Ohren hauen.

Die einem sagt, ja, du bist kein Sieger und du hast auch keine Ehrenurkunde.

Aber man darf doch auch sagen, du bist jetzt hier 80 Zentimeter gesprungen.

Schade, aber wenn du dich anstrengst,

vielleicht schaffst du 90 Zentimeter, ist doch nicht schlimm.

Wir haben hier aber gemeinsam Sport fest und es ist doch schön miteinander.

So kann man das doch machen.

Also so finde ich das auch irgendwie ein bisschen schief,

ehrlich gesagt mit diesen Zonen und so,

dann darf man keine genauen Wert mehr feststellen.

Wenn die sich zwei Sportasse da dualieren wollen,

der eine soll ein bisschen schneller als der andere,

dann dürfen die das doch gerne machen unter sich.

Ist doch in Ordnung.

Ich grübel gerade noch, weil ich gar nicht wusste,

dass die Schlechterin es tatsächlich auch nur eine Urkunde bekommt.

Also ich war immer weit davon entfernt.

Diese Teilnahmeurkunde, die finde ich auch ein bisschen,

das finde ich ein bisschen entwürdig.

Ich dachte tatsächlich, es hätte immer nur Sieger und Ehrenurkunde gegeben.

Und für den Rest halt nicht.

Was hast du denn immer bekommen?

Ehrenurkunde, ja.

Also Leichtathletik war ich gut.

Es gab ja die tatsächlich auch beim Tonen.

Da war ich etwas ungelenk.

Also da hatte ich mit Glück eine Siegerurkunde,

aber keine Ehrenurkunde,

aber doch Leichtathletik hat schon gut funktioniert.

Insofern gebe ich auch zu,

kann ich mich nicht reinversetzen in Schülerinnen und Schüler,

die in der Vergangenheit oder in der Gegenwart

diese Bundesjugenspiele tatsächlich gehasst haben,

weil sie wussten, ich gehe da quasi am unteren Ende raus.

Und das ist eventuell entwürdigend.

Aber mit dir habe ich ja einen solchen Vertreter hier.

Ja, eine richtige Luftpumpe.

Ja, richtig.

Ohne jetzt allzu große Schäden aus diesen Wettbewerben hervorgegangen.

Naja, ich habe meinen Schaden zum Beruf gemacht, würde ich sagen.

Ich hätte mir einfach ein anderes Sportdisziplin gewünscht.

Dat, Billiard, so klassische Crab-Sportarten.

Da hätte meine große Stunde geschlagen.

Vielleicht auch mal den Kanon ein bisschen erweitern, den Sportkanon.

Das geben wir einfach mal weiter

an diesen Bundesausschuss für die Jugendspiele.

Das ist sie jetzt. Die Wende.

Kommentar.

Aktien gehören auf den Stundenplan.

So steht es in der süddeutschen Zeitung.

Ob Anlagen oder Zinsen, die Deutschen wissen viel zu wenig über Geld,

Wirtschaft und Finanzen sollten deshalb

bereits in der Schule vermittelt werden als eigenes Schulfach.

Das fordert Viktor Goitkar in einem Kommentar für DSZ.

Rund 80% der Kinder haben ihr Wissen über Konto, Kredit

und Kapitalmarkt, vor allem im eigenen Elternhaus erworben.

Genau das aber ist gefährlich, weil es Ungleichheit zementiert,

heißt es weiter.

Erst mal die Frage an dich, Till.

Bist du auch so jemand, der mit Geld tatsächlich schlecht umgehen kann

und die ganzen Millionen, die du mittlerweile einspielst,

einfach richtig schlecht anweigst?

Ja, das muss man so sagen.

Das muss man ganz klar so sagen.

Ich habe irgendwann mal ganz kurz,

hat mich da mein engeres Umfeld dazu gedrängt,

doch mal in Krypto zu investieren.

Also habe ich jetzt 1000 Euro Bitcoins

und habe jetzt neulich festgestellt,

ich habe das so schlecht bedient, die App,

dass ich die gar nicht gekauft habe.

War das eine gute Entscheidung oder eine schlechte?

Es kommt darauf an, wie sich die Bitcoin in der Zeit entwickelt haben.

Das war eine gute Entscheidung natürlich.

Nee, ich habe Bitcoins gekauft und der Kurs abgestürzt.

Das heißt, ich habe durch meine Unfähigkeit,

habe ich jetzt weiterhin 1000 Euro.

Jetzt muss ich das nur wieder zurücktransferieren auf das normale Konto.

Das dauert jetzt wahrscheinlich noch ein, zwei Jahre.

Aber seitdem lasse ich da die Finger vorn, seit diesem Bombengeschäft.

Ja, ich glaube genau für Kandidaten wie dich,

wird hier eine solche Forderung erhoben.

Es gab ja vor ein paar Jahren diese Debatte ausgelöst

von dem Tweet einer Abiturientin, die schrieb,

ich bin fast 18 und habe keine Ahnung von Steuermiete oder Versicherungen.

Aber ich kann eine Gedichtanalyse schreiben in vier Sprachen.

Und jetzt gibt es auch heute noch zum Beispiel die Gewerkschaften,

Lehrervertreter, die sagen, also Schulfachwirtschaft,

da sind wir dagegen, in der Schule muss etwas anderes vermittelt werden.

Wenn man aber ernsthaft auch von Menschen, die 30, 40 sind

und so zurückblicken auf das, wie sie bisher mit Geld umgegangen sind,

auch ihre Verdienste, wie wenig sie auf quasi sparen,

Altersvorsorge geachtet haben, wie man auch produktiv mit Geld umgehen kann.

Es ist ja schon ein ernstes Problem dahinter.

Und es ist jetzt zu viel verlangt zu sagen,

also auch das eine Fähigkeit, die durchaus wichtig ist

für den späteren Verlauf des Lebens,

der könnte in der Schule zumindest mal anklingen.

Ja, bin ich gar nicht so dumm.

Es ist ja total absurd, dass der Staat von einem verlangt Steuern zu zahlen.

Also das ist herrlich, grundsätzlich für gut, das ist ein gutes Prinzip,

macht man ja viel mit und so.

Aber das Konstrukt ist ja unfassbar kompliziert,

so dass es Expertinnen und Experten gibt,

die das jahrelange Studieren oder eine jahrelange Ausbildung machen dafür.

Und man selber ist der Vollleil

und hat gar keine Ahnung, wird komplett ins kalte Wasser gestoßen

und dann gibt es ja einfach total schnell Hoheitswissen halt.

Also es gibt Leute, die haben sehr viel Geld, die können Steuern sparen

und wenn du nicht so viel Geld hast,

wenn du nicht dieses Hoheitswissen, die erwerben kannst, über andere vielleicht,

dann bist du halt, stehst du halt, doof da, natürlich.

Das ist das eine Umgang mit Steuern und Steuererklärung,

das andere ist aber, wie baut man, solange man irgendwie am Monatsende

zumindest ein bisschen was übrig hat, so ein kleines Vermögen,

was natürlich auch Sicherheit dann später bedeutet.

Wie baut man das auf?

Wenn man bereit ist, in Aktien zu investieren,

wie geht man davor, ohne sich gleichzeitig da quasi in die Armut zu spekulieren?

Das sind alles natürlich Sachen.

Ich gehöre auch zu denen, also hier, es gibt das Motto Büll statt Börse.

Da habe ich auch zugehört, ich habe unter anderem Germanistik studiert,

tatsächlich Heinrich Böll, einer meiner Lieblingsautoren,

verschlungen, dazu mehrere Arbeiten geschrieben.

Dazu könnte ich dir viel sagen, allerdings zu dem, wie man solide,

ohne großes Risiko und das trotzdem sich ein bisschen was vermehrt Vermögen aufbaut.

Dazu leider nicht.

Das stimmt, Markus, aber da muss man ja auch zu dieser Frau sagen,

die das geschrieben hat mit den vier Sprachen.

Wenn du in vier Sprachen eine Gedicht-Analyse schreiben kannst,

dann musst du dir über das Steuernzahlen gar nicht mehr so viel Gedanken machen.

Das sieht man noch an dir, Markus.

Das hat mich traurig gemacht.

Ja, ist mal wieder Schluss mit guter Laune.

Island will Jagd auf Wale wieder erlauben.

Ich merke, wir sind sehr tierlastig in dieser Wochenendbeilage,

aber das gefällt ja auch vielen unter anderem mir.

Jedenfalls, das Ganze steht im Spiegel nach einem mehrwöchigen Stopp des Wahlfangs.

Auf Island wird die Jagd auf die großen Meeresäuger

unter strengen Auflagen wieder zugelassen.

Das gab das Islandische Lebensmittel- und Fischereimenministerium am Donnerstag bekannt.

Da gibt es auch einen Minister, aber den Namen den spare ich mir wegen nicht aussprechbar.

Wir sind zutiefst enttäuscht über die Entscheidung der isländischen Regierung,

den Wahlfang nach dem temporären Stopp wieder zuzulassen,

sagte Astrid Fuchs, den Namen kann ich aussprechen,

von der Wahl- und Definschutzorganisation WDC.

Wir werden weiterkämpfen, bis das grausame Töten ein Ende hat.

Island zählt zu den wenigen Ländern der Erde,

in denen Wale noch kommerziell gejagt werden dürfen.

Es wurde tatsächlich ausgesetzt, es sollte dann ein Inspektionsbericht geben,

der Veterinärbehörde in Island, wo untersucht werden soll,

ob das nun mit dem Tierschutz vereinbar ist.

Nicht viele hatten die Hoffnung geknüpft,

dass dieses Aussetzen des Wahlkampfes eine dauerhafte Lösung wird,

ist aber jetzt nicht der Fall.

Ja, das ist doch schade, oder?

Ich weiß gar nicht, was Bananos zu sagen kann.

Ich weiß gar nicht, warum die so doll was gegen Wale haben.

Die sind ja super sympathisch.

Ich glaube, die schämen sich auch selber, oder?

Nein, ich glaube, es geht tatsächlich nicht.

Sympathie und das ...

Bei der Wahl des sympathischsten Tieres des Jahres,

das könnten wir ja mal veranstalten.

Dann wird daran quasi abgelesen,

wer jetzt noch getötet werden darf, zu kommerziellen Zwecken.

Darum geht es ja nun.

Sorry, Hammerhei, bist du halt raus?

Bist du halt raus, weil du bist nicht sympathisch.

Für viele in Island ist der Wahl- und die Wahljagd ein Wirtschaftsfaktor.

Das ist so ein bisschen ...

Ja, wenn bei uns aus guten Gründen

der Braunkohleabbau gestoppt wird,

dann ist das auch für viele Leute existenziell bitter

und trotzdem eine doch sehr nachvollziehbare Entscheidung.

Ja, aber wo ist die EU, wenn man sie mal braucht?

Möchte ich da ... Möchte ich da Populistik ins Mikro sagen?

Kann die nicht Entscheidungen zahlen? Die armen Wale?

Ich bin einfach voll für Wale.

Ich bin dann richtig naiv ...

Also in dem Punkt bin ich einfach so ein richtig naiv WWF-Naturschützer.

So ein richtiger C-Punk, der sagt, hör auf, Herr Mild.

Ich bin aufgewachsen mit Vivali. Hört auf mit der Scheiße.

Nach Degal, ich hör dir trabsen.

Schon wieder ein Vogel.

Cannabis-Legalisierung.

Karte zeigt Verbotszonen fürs Kiffen.

Und zwar in der Berliner Morgenpost.

Wer nach der Legalisierung von Cannabis legal in der Öffentlichkeit kiffen will,

muss sich möglicherweise lange ein Plätzchen dafür suchen.

Denn der Gesetzentwurf der Ampel enthält Regelungen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen,

die den öffentlichen Konsum von Cannabis in vielen Gegenden untersagen soll.

Konkret geht es um Abstandsregeln zu Schulen, Kitas, Sport und Spielplätzen.

Aus diesen Regeln ergeben sich für Städte großflächige Verbotszonen legal gekifft werden.

Dürfe etwa in Berlin nur an den wenigsten Orten.

Ich hab mir das mal angeguckt, diese Karte.

Jetzt nur mal auf Berlin ist wahrscheinlich auch das krasseste Beispiel bezogen.

Die roten Zonen signalisieren das, wo man nach dieser neuen Regelung künftig,

obwohl ja legalisiert werden soll, dann doch nicht kiffen darf.

Und es ist einfach alles rot.

Die ganze Stadt bis auf so eine kleine Zone da rund um Tiergarten und in Mitte ist alles rot.

Also wirklich kifferfreie Zonen nach der Legalisierung.

Und zwar, es gibt ja hier diese, konkret heißt es,

im Abstand von 200 Metern um Schulen, Kitas, Jugendzentren um Spielplätzen darf nicht gekifft werden.

In öffentlich zugänglichen Sportstätten, in Fußgängerzonen zwischen 7 und 20 Uhr.

Und da ist zumindest auf Berlin bezogen wirklich alles rot.

Ja, also, aber das wäre doch irgendwie auch ganz schön, oder?

So findet man auch immer wieder zusammen, wenn man dann im Tiergarten so steht,

auf so einer kleinen Auffläche.

Das ist dann die Raucherecke.

Ja, absolut.

Und dann wird halt so ein sehr konzentriert gekifft.

Ist ja auch mal ganz schön.

Da kommen die Leute auch mal raus, also das wäre auch überhaupt gut,

dass man das nur da darf.

Ich würde sogar noch nicht weitergehen.

Auch nicht zu Hause, sondern weil man braucht auch,

ich finde, man kann sich ja beim Kiffen, wissen wir alle,

man kann sich da so ein bisschen gehen lassen auch manchmal,

dann kommt man gar nicht mal raus aus der Wohnung.

Und dann finde ich das gut, wenn man sagt, kommt,

wir treffen uns alle ein paar Leute, hier gibt es auch ein bisschen soziale Kontrolle,

dass es sich ausartet, wenn nicht gut.

Weil ich jetzt noch gar nicht geguckt habe, ob auch der berühmte,

berüchtigte Görlitzer Park eine rote Zone ist.

Und das wäre ja das lustige.

Das wäre lustig.

Wenn nach der Legalisierung der Görlitzer Park eine cannabisfreie Zone wird.

Ja, wäre doch geil.

Ja, generell mit Blick, es gibt auch diese Karte für ganz Deutschland,

nicht nur für Berlin.

Und wenn man sich die mal anschaut, muss man sagen,

wer künftig also gepflegt kiffen will, Leute zieht aufs Land.

Da ist nichts rot, da ist alles noch grün.

Markus, ich bin der Dunded.

Ich bin aufgewachsen in Geldern, nahe der holländischen Grenze.

Ich sage mal so, da ich hatte, ich hatte, ich dachte da in Grenzregionen,

gab es da eine Gesetzeslücke, hatte sich später rausgestellt, war wohl illegal.

Aber ist feiert.

Liebe Grüße gehen raus an Eibanger, sage ich mal an der Stelle.

Liebe Grüße gehen raus, ja, an Eibanger,

an alle anderen komischen Leute, über die wir heute noch gesprochen haben.

Und mein ganz besonderer Dank geht raus an Dichthil.

Das war eine schöne Wochenendbeilage.

Hat mir zumindest sehr, sehr viel Spaß gemacht.

Toll, dass du dabei warst.

Mir auch, Markus.

Danke für die Einladung.

Und sei bitte demnächst wieder dabei.

Das kann man eigentlich gar nicht genug machen,

mit dir sich über den Sinn und Unsinn unseres Zeitgeschehens zu unterhalten.

Sehr gerne.

Bis bald, einen schönen Tag dir.

Diese Folge wurde dir präsentiert von Vodafone,

dem Testsieger im Chip Festnetzvergleich 2023.

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

Die Themen: Adam Driver trotz Schauspiel-Streik in Venedig, der Kuss-Skandal um Rubiales geht weiter; Aiwanger Bruder hängt schon wieder Zettel auf; Norwegen tötet wegen Russland Rentiere; Harald Schmidt spricht über seine umstrittenen Fotos; Abstimmung für Vogel des Jahres beginnt; wie sehr sich Deutschland in den letzten 25 Jahren verändert hat - eine Beobachtung; Debatte um Bundesjugendspiele; mehr Wirtschaft- und Finanz-Unterricht an Schulen; Island will Jagd auf Wale wieder erlauben und Cannabis-Karte zeigt Verbotszonen fürs Kiffen

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