Kalk & Welk - Die fabelhaften Boomer Boys: Von Käpt'n Nuss in die Bocklosigkeit gewummst!

3/8/23 - Episode Page - 57m - PDF Transcript

Kalk und Welk, die fabelhaften Boomer Boys.

Immer Montags in der ARD-Audiothek und ab Mittwoch überall, wo es Podcasts gibt.

Die fabelhaften Boomer Boys sind zurück und ich gratuliere meinem Co-Boomer Boy, Oli Welke,

gleich zu Anfang natürlich ganz ganz herzlich zum Weltfrauentag.

Dir auch mein lieber von Herzen.

Mein Schatz, ich freue mich, dass wir hier uns so gesund und munter widersprechen.

Und was hast du vor am Weltfrauentag? Wie wirst du ihn feiern?

Das sind ja zwei wichtige Feiertage. Einmal der Weltfrauentag, achter März und

einen Tag Vorstand der Equal Payday, weil wie du sicher weißt, das muss ich dir als

Feminist gar nicht erklären, haben Frauen bis zum 7. März in Deutschland quasi

umsonst gearbeitet, weil wir immer noch diesen Gap haben in der Bezahlung von Männern

und Frauen. Wir sind verdammt froh, dass wir keine Frauen sind, weil sonst würden

wir viel zu wenig Geld für uns bekommen.

Bei diesem Podcast, also zumindest am Mikro, werden alle gleich bezahlt.

Das nennen wir Gerechtigkeit. Aber sagen wir mal ganz ehrlich, das ist ja schon

eine, sagen wir doch mal so, wirklich eine echte Sauerei, dass das immer noch so ist

und es immer noch so getan wird. Es wird ja immer so gern so getan wie, naja,

das ist ja, das war früher so. Inzwischen ist das doch alles in Ordnung

und da ist doch super, die Frauen sollen sich doch mal gar nicht so beschweren.

Erstmal finde ich es super, dass wir das ansprechen. Du giltst glaube ich auch schon

als Ehrenfrau, weil du so viele schlechte Frauen rollen im Laufe der Matscheiben

Jahre gespielt hast mit dieser albernen Kopfstimme, dass du eigentlich dazugehörst

zum Teamfrau. Aber ehrlich, du kannst auch sehr schön hohe Frauen stimmen.

Das ist richtig bei dir. Wir nehmen uns da nichts.

Ja, nein, aber du hast recht. Sonst ernst, wenn was ist ernst.

Tatsächlich, Deutschland glaube ich in so einer Tabelle der Gleichbezahlung

meiner Frauen viert Letzter oder sowas im europäischen Vergleich.

Ganz interessant fand ich übrigens, dass gerade auch in unserem Sektor

Kunst und Kultur es wohl massive Unterschiede in der Bezahlung gibt,

das ist kein Ruhmesblatt. Immerhin hat ja jetzt vor zwei, drei Wochen

das Bundesarbeitsgericht mal entschieden, dass eine Außendienstmitarbeiterin

von einem metallverarbeitenden Betrieb, die geklagt hatte, weil sie die exakt

selbe Arbeit wie ein männlicher Kollege für weniger Geld machen musste

und da war die Begründung des Arbeitgebers, ja, der Mann hat halt besser verhandelt

und diese Begründung ist jetzt vom Gericht kassiert worden.

Ja, das ist aber auch schön. Das heißt dann ja auch im Umkehrschluss,

ja, wenn ihr Frau uns zu blöd seid zum Verhandeln, dann kommt doch mal,

das muss man ja mal sagen, ja, Frauen können halt nicht verhandeln.

Ist ja auch der Umkehrschluss, wäre das auch schön.

Das war die Argumentation von dem.

Ja, ist eine tolle Argumentation, die vor allem, der ja auch gekippt wurde,

weil es ja auch nicht nur Einfall war, sondern wo es ja irgendwie dann doch

erkennbar war, dass komischerweise alle Männer so viel besser verhandelt

haben müssten als die Frauen. Ja, also was ja stimmt ist, dass uns schon

sehr früh als Jungs beigebracht wird von der Gesellschaft,

keine Ahnung von wem sonst, das Angeben wichtig ist.

Also rechtzeitig angeben und sich selber geil verkaufen,

das lernen wir sehr, sehr früh.

Und das zieht sich dann eben mit ins Berufsleben,

dieses sich selbst überschätzen, ohne Frage, aber sich eben auch geiler verkaufen.

Ja, da hat die FDP eine ganze Partei draus gemacht.

Und damit sind die heute noch, ah nee, nicht mehr super erfolgreich.

Ja, aber dieses Jahr, das stimmt, also so diese auf dicke Hose machen,

das kommt ja auch nicht von unten. Total.

Das heißt ja nicht mit zu dickem Hintern,

sondern damit sind ja die geschwollenen Eier gemeint.

Und da hast du ja wirklich so dieses Ding, dass du immer so gesagt hast,

als Mann, da hast du natürlich einen ganz anders Auftritt.

Aber wir sind ja auch eben in diesem Patriarch aufgewachsen.

Wir sind ja gefahren mit dem Patriarchat selber.

Wir können ja nichts dafür, aber uns wurde immer gesagt,

Männer sind halt, also Männer haben die Führungsposition,

Frauen dürfen mehr und mehr mitmachen.

Also schau einfach dir die alten Filme aus den 50er, 60er, 70er, 80ern an,

wie sich das so von Jahrzehnt zu Jahrzehnt ein wenig gewandelt hat.

Aber wie lange es auch gedauert hat, bis zum Beispiel Frauen

in wirklich wichtigen Rollen, also mal die Welt retten oder ähnliches,

dann auch mal rangelassen wurden.

Ansonsten waren sie eigentlich nur dazu da, um von Männern gerettet zu werden.

Und dann können sie auch nicht das gleiche Geld verlangen.

Das sage ich mal auch.

Ich finde auch, was man zu unserer Entschuldigung vielleicht noch anführen könnte,

ist, dass wir natürlich mit dieser Tendenz zum uns Geiler verkaufen,

als wir sind.

Und das ist ja nichts anderes als gut warnen können,

dass man erfolgreich angibt.

Es kommt natürlich auch aus einem tiefsitzenden Komplex,

weil wir ja schon, ich weiß nicht, du hast ja eine Tochter, ich habe zwei Söhne.

Ich erinnere mich aber selber auch noch sogar daran, als ich selber kleiner war,

dass einem die Mädchen in der Klasse, gerade im frühen Stadion,

Grundschul und so brutal überlegen war an den Almen,

was Sprachentwicklung und solche Streberangelegenheiten angeht.

Ich weiß nicht, wie du das siehst, aber wenn du gleichaltrige Jungs,

Mädchen, sagen wir mal, 4, 5 Jahre reden und agieren hörst,

dann denkst du, irgendwas stimmt mit uns nicht.

Wir sind irgendwie eine andere Gattung.

Und das kompensieren wir dann eben durch dicke Hose, wie du sagst.

Das stimmt.

Und das ist ja auch vielleicht ein Grund, wo wir eben, ich war erstmal überrascht,

dass du uns dem Bereich Kunst und Kultur zu...

Ich war selber überrascht.

Da war ich wirklich gerade im Moment kaff, aber gut, wenn man das so sagen will.

Dann ist es ja auch ein Phänomen, was immer uns ja auch unser ganzes Leben lang begleitet hat

und was ja heute noch ist, warum es weniger, einfach nur prozentual weniger Frauen

im Bereich Comedy gibt, die jetzt sage ich mal auch selber Texte schreiben

und auf die Bühne gehen im Stand-up-Bereich.

Hat sich natürlich in den letzten, in den letzten sehr viel getan.

Ja, sehr, sehr viel getan.

Aber wir erinnern uns mal an unsere Zeit im Frühstücksradio zum Beispiel,

die 90er zurück, auch noch die ersten Jahre in den 2000ern.

Das Problem, wenn es darum ging, einfach ein Panel zu besetzen,

also das heißt, so fünf Leute zu finden für irgendeine Sendung, die da was Lustiges erzählen.

Und dann hieß es immer, wir brauchen eine Frau ein oder zwei

und du holtest dann dir auch, weil du dich gar nicht ran getraut hast

und auch gar nicht die Macher, die Produzenten haben gar nicht geguckt,

wo sind denn tolle Stand-up-Talente?

Wer sieht einigermaßen gut aus und ist lustig?

Also lacht viel und ist viel so dabei lustig zu erscheinen.

Das war auch immer ein echtes Problem, was...

Gleichzeitig wurde aber die Tatsache, dass sich in den Clubs schon immer mehr Frauen ausprobiert haben,

wo der in einer Comedy und speziell in einer Fernsehcomedy so lange es ging ignoriert.

Ja.

Kannst du dir ja mal von der Kollegin Kebekus erzählen lassen,

wenn dann für so eine Sendung mit mehreren Komedienz und Comedians jemand gesucht wurde,

dann hat sie oft gehört, nee, eine Frau haben wir schon.

Genau, eine reicht völlig.

Mehr musste nicht sein.

Nein.

Eine muss sein, weil du das so nötig, damit du sagst,

wir haben natürlich da geguckt, aber mehr wolltest du nicht.

Und du wolltest auch eigentlich damals, also so kam es mir jedenfalls vor,

die wollten auch nicht Leute, also keine Frauen,

die jetzt wirklich selber eine Meinung haben und irgendwie da vielleicht echt mithalten können,

sondern das war so die Spaßbegleitung, die optische Sättigungsbeilage für die hässlichen Männer.

Wir waren aber oft in Formaten, wo auch von den Männern gar keine Meinung verlangt wurde.

Nein.

Die ganzen idioten Sendungen, wo wir mitgemacht haben,

da musste niemand eine Meinung haben.

Das weiß ich aber noch ganz genau.

Das ist sowieso der Punkt.

Aber dass du auch nicht sagen, weil du jetzt die vorhanden abgreifst,

dann wird ja auch häufig darauf geachtet, dass das gar nicht so der Fall ist.

Aber das kommt ja auch ein bisschen und das hat mit dieser dicke Hose-Mentalität zu tun,

dass sich einfach Jungen in den jungen Jahren versuchen,

mit ihren Freunden durch Humor irgendwie zu sozialisieren.

Man erzählt sich.

Nein, ich habe auch schlankere Jungen erlebt.

Aber du versuchst lustig zu sein.

Du versuchst irgendwie Witze zu machen, die anderen zum Lachen zu bringen.

Du guckst gemeinsam Comedyfilme und erzählst die Witze nach.

Das ist etwas, was du bei 14, 15 jährigen Mädchen zu der Zeit jedenfalls früher nicht so häufig hattest.

Jetzt tun wir mal nicht leid, als wenn du mit 14 Mädchen gekannt hättest, überhaupt nur.

Ich war eher Mädchen.

Ich hatte mehr Mädchenfreunde.

Wirklich?

Ja, also eine.

Weil du keine männlichen Freunde hattest.

Ich hatte mehr Mädchenfreunde, weil ich ja eben, das habe ich ja schon mehrfach erzählt,

da ich jetzt nicht zu den sportlichsten, coolsten, tollsten Jungen gehörte,

war ich aus vielen Dingen, die die Jungs machten eher so körperlich ausgegrenzt

und ich fühlte mich da eher etwas zu den Mädchen hingezogen

und ich hatte daher sehr viele Freundinnen.

Auf Freundschaft leben platonischen Bereich.

Ja, nein, aber da hatte ich viel mehr.

Aber es war trotzdem so, dass das immer so war, dieses Lustigsein,

um damit eben auch irgendwie zu Punkten auf einer Party oder so,

das haben Mädchen doch eher seltener gemacht.

Die hatten schon viel früher, haben die ihre Emotionen entdeckt,

die wir Jungs gar nicht wissen wollten und viel heute nicht interessiert für Emotionen.

Nein, das ist völlig scheißegal.

Und du hast dich doch als Junge, also sowas wie Pferdeposter, Boygroups oder sowas,

weil du entweder Pferde niedlich und süß findest und ein Gefühl für dich entwickelt

oder Boygroups, weil du schon sowas wie Gefühle und Emotionen spürst,

haben wir doch nicht mehr, also ich hatte Bud Spencer und Louis de Finesse

und James Bond im Zimmer hängen, aber das hat mich alles, also sowas,

also dass irgendwas mit Emotionen halt so einfach auch Meilen liegt.

Immer wieder gerne Berichte gab es in unserer Klasse dann diesen Moment,

wo sich wirklich Spreu vom Weizen getrennt hat.

Das war nämlich ein Klassenausschluck, ich meine, nach München,

wo in dem einen Zimmer der Jugendherberge auf einmal geknutscht wurde, also Leute, die vor sich ganz normal unterhalten haben,

haben sich die Zungenhals gesteckt.

Ich war in dem Zimmer daneben, wo wir um einem 2 gepokert haben.

Weißt du?

Um einem 2 gepokert?

Ja, das war der Einzige.

Und ich habe dann in dieses andere Zimmer, in dieses Pornozimmer geguckt,

wo sich wirklich gesagt normale Menschen auf einmal küsten und dachte, was passiert denn jetzt?

Die sind doch mit euch in einer Klasse, seid ihr verrückt?

Also das stimmt schon, emotional waren wir lange hinterher, das ist richtig.

Ich habe jetzt auch ein kleines bisschen Mitleid, das ist ja um dem 2,

jetzt nicht mal um Hannuta oder Duplo oder so, sondern ihr habt um einem 2.

Das war das, was wir gerade da hatten, Entschuldige, bitte.

Boblich.

Ja, aber so ist das halt gewesen und so ist es halt auch.

Und das ist wirklich, wie du sagst, die Mädchen haben einen gewissen Intelligenzvorsprung, den jungen Gegenüber.

Aber es gibt dann auch so Wellenphasen, wo das dann eben knickt,

eben auch weil die Mädchen viel eher Emotionen entwickeln, als wir jungen,

sind die auch eher dann durch solche abgelenkt später?

Das kann auch ein bisschen.

Jetzt begibst du dich auf sehr dünnes Eis, schätze ich mal.

Ja, was tu ich gerne.

Deswegen verhandeln sie so schlecht, weil sie von ihren Emotionen am vernünftigen Verhandeln gehindert werden.

Nein, also dein, aber ich glaube, sie sind dann eher in den Wendern, die Jungs noch in ihrer Tumpheit,

einfach nur so vor sich hin sabbern, sind Mädchen oft vielleicht durch die Emotionen schon abgelenkt

und sind eben auch eher so dabei, wie die Prioritäten im Leben wechseln.

Dafür werden wir gelegentlich durch Aggressionen abgelenkt, die testoschronenbedingt sind.

Ich weiß nicht, ob ich es schon mal erzählt habe, aber einer meiner besten Freunde hat ja Zwillinge als Kinder

und die hatten ihren ersten Tag im Kindergarten, kamen zurück nach Hause und haben ihr komplettes Zimmer zerlegt.

Und der sagt, was macht ihr denn hier? Wir spielen Jungs!

Also, wir haben auch Emotionen, nur andere halt.

Ja, das ist gut.

Also, nicht sich küssend mit einer Tüte nimmt zwei und sagen, wir spielen Ausflug von Oli Welke,

ist das ja auch okay.

Ich glaube, ich war da wirklich 16, als ich noch in einem zwei gebroken hatte.

Das ist echt erbärmlich.

Das ist die Geschichte für den Überschritt. Ich höre jetzt auf.

Warum habe ich das überhaupt erzählt?

Es war eigentlich was der Ausflug der heute schon. Die haben letztens...

Die Geschichte spielt letzte Woche.

Ach Gott, ja, wie kommen wir jetzt zum Thema Streik?

Gar nicht.

Equal Pay, man könnte für Equal Pay streiken. Das wäre ein möglicher Übergang.

Genau, dann kommen wir doch mal zu dem Thema, dass eine Streikwelle auf uns zurollt.

Ja, die ist schon da.

Es wird gestreikt von früh bis spät.

Wenn du manchmal das Haus verlassen würdest, hättest du es auch schon gemerkt.

Aber du fährst ja nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder so.

Das liegt ja nicht. Verlass das Haus sowieso so gut wie gar nicht.

Und bin immer so froh, dass alles so gut läuft.

Ja, aber das stimmt. Aber ja, es wird gestreikt überall.

Bei der Post, bei Müllabfuhr, bei dem öffentlichen Dienst.

Öffentlicher Dienst Verdi, ganz besonders.

Da gab es schon Bahnstreiks im Nahverkehr, in Anflughäfen.

Ich glaube, Müllabfuhr hat schon teilweise Warnstreiks veranstaltet.

Und bei der Post könnte es diese Woche sogar,

das entscheidet sich im Laufe der Woche, zu einem unbefristeten Streik kommen.

Und bei der Deutschen Bahn droht wohl auch bald der erste Warnstreik.

Das wird dann aber ganz lustig.

Das alte Quiz, ist es Streik oder ist es normaler Bahnbetrieb?

Woran erkennt ich es?

Das ist das Einzige, wo man es nicht merkt, wenn gestreikt wird.

Ach so, deswegen! Ach so!

Ja, es kann aber auch passieren, dass wenn gestreikt wird,

die Züge deswegen aus Versehen viel pünktlicher kommen.

Das könnte sein, das wäre dann peinlich.

Apropos meine Lieblingsmeldung zur Deutschen Bahn,

das ist ja auch hier eine Tradition,

das Bahn-Bashing auf hohem Niveau, hast du es gelesen,

dass dieser Deutschland-Takt, das ist diese Idee,

die die Schweiz schon seit den, ich glaube, 90ern umgesetzt kriegt,

das einfach zwischen den großen Städten

alle halbe Stunde ein Zug kommt und geht.

Das wollten wir übernehmen, dieses Modell bis 2030,

das war der Plan, und jetzt kam die Meldung,

ich weiß nicht, ob es stimmt,

dass sich das wohl verzögert bis 2070.

Das wäre eine Verspätung von 40 Jahren,

das ist selbst für die Bahn ein Feuermarke muss sein.

Ja, aber gut, wenn die Leute dich schon kennen,

also für die Verspätung, wie willst du dich immer noch toppen?

Du sagst dir dann, okay, 40 Jahre, damit rechnet keiner.

Nein, hat keiner mitgerechnet.

5 Jahre, vielleicht 10, aber komm 40,

dann sag ich mal, was wir können.

Das ist die Verspätungskompetenz.

Vielleicht muss man die auch so verkaufen, weißt du?

Vielleicht ist das auch einfach falsch,

dass die Deutsche Bahn immer noch mit dieser altmodischen Pünktlichkeit

und so was versucht, die Leute zu kriegen

und sie dann nicht einhält.

Genauso macht es ja die Post.

Die Post will jetzt einfach, dass das Gesetz geändert wird,

dass sie verpflichtet, innerhalb von 2 Tagen so ein Brief zuzustellen.

Wenn die Leute weniger hängen, dann sind die Leute weniger enttäuscht.

Keine schlechte Idee, muss man mal sagen.

Nein, und die Post hat doch jetzt dafür,

möchte doch jetzt ein 2-klassen Briefmarkensystem einführen.

Also quasi, wenn du einen Brief verschickst

und der soll wirklich ankommen, zu deinen Lebzeiten,

zahlst du irgendwie das Doppelte oder was auch immer.

Und wenn es so ist wie, ja, wäre schön,

also muss nicht, aber kann, dann zahlst du weniger.

Kann Brief und muss Brief.

Muss Porto, kann Porto.

Und dann vielleicht auch mal so ein 50-50-Joker Porto.

Das ist ja auch eine schöne Idee.

Das stimmt.

Wenn das im Zug machen würde, wäre ja auch ein Kannzug und Musszug.

Ich habe Zeit, also ich habe jetzt...

Oh, der hinfährt, das entscheiden Sie einfach

und dann steig ich da irgendwann aus.

Wenn ich irgendwann irgendwo ankomme, ist in Ordnung,

dafür zahle ich halt nicht so viel

und dann, ah, jetzt wäre es schon ein bisschen dringend.

Aber weißt du, was ich so schade finde,

man sieht jetzt schon wieder die ersten Umfragen

so auf der Straße bei verschiedenen Sendern,

wo die Leute bereits anfangen zu meckern und sagen,

ja, ich habe ja grundsätzlich Verständnis,

wenn gestreikt wird, aber irgendwann ist auch mal gut

und die übertreiben es und die sind zu gierig,

die wollen irgendwie 10%, wo man dann auch immer feststellt,

klar, kann das nervig sein, wenn man dann selber mal betroffen ist

und der Müll wird nicht abgeholt oder man kommt nicht zur Arbeit

oder man hängt am Flughafen fest.

Aber andererseits muss man mal sagen,

wenn man dann erfährt, dass 2022 das dritte Jahr in Folge war,

wo die Arbeitnehmer weniger verdient haben als im Jahr davor,

also dieser Reallohnverlust,

müssten wir eigentlich alle ein bisschen solidarischer sein,

weil jahrelang hat man Lohn zur Rückhaltung gepredigt,

die Leute haben sich daran gehalten

und jetzt wollen sie einfach mal den Inflationsausgleich

und der ist dann leider schon ganz schön viel Geld

bei über 8% Inflation.

Bei der extremen Inflation, die wir hier wirklich haben,

ist das noch deutlicher spürbar, als das schon vorher immer der Fall war.

Und genau das ist es eben, dass du dafür kämpfst,

dass du irgendwie fair bezahlt wirst

und überhaupt ja auch, ich meine, wie lange wir das auch

die Diskussion mitgemacht haben, ob Mindestlohn,

ob das denn überhaupt, also ob man sowas braucht

und ob das denn fair ist und dass es sich auch dem Markt gegenüber

und so ist das ja auch total furchtbar.

Ich finde ja immer, dass man da überhaupt so in der Form drüber streiten muss,

finde ich schon irgendwie seltsam.

Und dass die Menschen, die wirklich arbeiten

und die das alles für uns leisten, darum kämpfen müssen

und dass man ihnen dann sagt, wie, ah, wir verdienen aber sonst auch zu wenig.

Das musst du auch wissen, als Unternehmer.

Weißt du, das geht auch sonst nicht.

Der Wachstum, der muss halt auch garantiert sein.

Das war früher irgendwie schon deutlicher geklärt.

Heute sind wir so da, dass einfach man es sehr cool findet

und dass man eben immer wieder eingebleut bekommt.

Es muss immer größeren Wachstum geben.

Wachstum, Wachstum ist das größte.

Und man muss den...

Das muss man auch weitergeben von dem Wachstum nach unten.

Also wenn du siehst, ein Fünftel der Deutschen

verdient zwei, fünf Brutto oder weniger

und im Osten sind das mal eben 32 Prozent.

Da kann man schon verstehen, wenn man sagt,

bei dieser Lohnrunde hätten wir gerne ein etwas größeren Schluck aus der Pulle.

Aber dann, ich frag dich jetzt, bist du Kommunist, Welke?

Das ist ja wirklich, wenn du mit solchen Sachen kommst,

das ist ja...

Das ist doch morgen eine Schlagzeile in der Bildwert.

Welke ist auch ein versteckter Kommunist?

Ja, aber das ist...

Da wirst du heute dann doch von vielen ausgelacht und gesagt,

komm, das ist ja damit, das ist doch so old-fashioned.

Da müssen wir doch gerne...

Ich glaube, da dreht sich gerade insofern ein bisschen der Wind,

weil die Leute ja nicht nur bei den Lebensmitteln merken,

dass es irgendwie knapper wird,

sondern du hast ja jetzt auch noch diesen lustigen Trend zur Indexmiete.

Das ist ja das, weil man sagt, der Vermieter muss ja

einen Inflationsausgleich kriegen.

Aber beim Mieter ist das scheinbar egal.

Dem sagt man dann eher, üb mal Lohn zurückhaltung,

sonst wird die Inflation ja noch schlimmer.

Richtig fair ist das alles nicht, ne?

Nee, fair ist das nicht.

Vor allem, wo dir auch gesagt wird, du sollst sparen,

aber du sollst ja auch die Wirtschaft noch ein bisschen am Laufen halten.

Also du sollst ja auch schon was kaufen.

Aber eben auch zufrieden sein,

dass wenn du weniger hast, dann musst du halt bei anderen Dingen wieder verzichten.

Ich finde, das ist eine sehr ungerechte Debatte

und ich finde, dass die meisten Streiks, die da passieren,

absolut zu Recht geschehen.

Vor allem geht es ja gar nicht immer nur um Geld.

Es geht ja manchmal auch um Arbeitsbedingungen wie in der Pflege,

wo die dann sagen, uns geht es viel mehr um einen Personalschlüssel,

der es uns erlaubt, die Leute noch halbwegs menschenwürdig zu pflegen.

Das steht ja oft an eins noch vor dem Punkt mehr Lohn.

Und da finde ich super spannend, dass die in England gerade

ein sehr erfolgreiches Experiment mit der Viertagewoche machen.

Wir haben 61 britische Firmen mitgemacht,

die die Viertagewoche mal als Test eingeführt haben.

Und da ist die Produktivität gleich geblieben oder sogar angestiegen.

Die haben viel weniger Fehlzeiten beim Personal

und 56 von den 61 Firmen machen das jetzt freiwillig weiter.

Und in Deutschland ist das total verpönt.

Also hast du da gerade gehört, da hat Markus Söder zur Viertagewoche gesagt,

eine Fußballmannschaft geht auch nicht nach 80 Minuten vom Platz.

Das ist ein super Vergleich.

Das ist ein sehr guter Vergleich.

Ja, das ist wirklich ein super Vergleich.

Da weiß man gar nicht, das sind immer toll die Söder-Vergleiche.

Da weiß man immer gar nicht, was alles hinkt.

Sämtliche Spieler in der Metapher hinken, würde ich sagen.

Das stimmt überhaupt nichts an dem Vergleich.

Aber man kann es schön sagen,

und wenn man dabei genügend Bier getrunken hat,

kann man auch dazu grüllen.

Da kann man ein Bierzelt-Hit draus machen, genauso aus dem,

was das gelesen, was Steffen Kampeter sagt.

Das ist ein Kampeter vom Arbeitgeberverband, BDA.

Der hat als Antwort auf die Idee mit den vier Tagen

und Mehrwork Live Balance gesagt,

wir brauchen einfach wieder mehr Bock auf Arbeit, Freunde.

Mehr Bock auf Arbeit, wenn du dich da in der Richtung

vielleicht mal neu orientieren möchtest.

Und wenn du vielleicht mal Bock auf diesen Podcast haben könntest.

Wie gut könnte dieser Podcast sein, wenn du ein bisschen mehr Bock hast?

Das finde ich aber auch, wenn du vielleicht sagen würdest.

Ich würde mich dafür über die Sorge, das ist ein Kampeterhöhung,

ein T-Shirt, wo einfach so draufsteht mehr Bock auf Arbeit.

Das würde nämlich motivieren, den ganzen Tag,

den Bock zu haben, mehr Bock wirklich,

man braucht mehr Bock im Leben.

Mehr Böcke.

Das waren noch schöne Zeiten, wo man früher von morgens bis Abend

voll gebolgt, den ganzen Tag.

Man muss mal lesen, das ist wirklich ein sehr, sehr schönes Interview.

Er sagt auch, die Regierung ist mitschuld, also er zum einen fordert er, dass auch in der Schule der Leistungsgedanke wieder zurückkehren muss.

Und im Grunde ist an der Bocklosigkeit die Ampel schuld, weil durch die ganzen Rettungspakete, die Rettungspakete, die Gaspreisbremse, der Doppelwumms,

das habe dazu geführt, dass Achtung wir Deutschen verlernt haben, dass Geld auch erwirtschaftet werden muss.

Wir denken jetzt, es wird einfach erwumst, sagt Kampeter, also wir sind kurz gesagt durch Olaf Scholz alle faule Säuer geworden.

Wir sind in die Bocklosigkeit gewumst worden, kann man sagen.

In der Bocklosigkeit gewumst wäre auch ein schöner Titel übrigens, weil das wirklich etwas, was unser Leben am besten beschreibt.

Ich glaube, wir hatten schon mal einen Wumms-Titel, mit einem Meerschweinchen damals, die tot gewumst wurden.

Entschuldigung, Totwumsen und Doppelwumms möchte ich jetzt auch hier nicht.

Also auch Olaf Scholz möchte sich das verbitten, dass jetzt deine Meerschweinchen Totwumms-Geschichten mit seinem Doppelwumms in Verbindung gebracht haben.

Das kannst du nicht so vergleichen.

Vielleicht haben wir uns bei dem Thema jetzt auch irgendwo in die Ecke gewumst.

Das ist durchaus möglich. Wir können übrigens aber auch so lösen, wie die Teile der CDU, die Mittelstandsunion, das sind ja immer traditionelle Unternehmerfreunde,

die haben jetzt nochmal vorgeschlagen, fand ich auch einen sehr schönen Ansatz.

Bei kritischer Infrastruktur müsste man einfach mal bitte das Streikrecht verändern.

Der konkrete Vorschlag war, streiks immer vier Tage vorher anmelden, nur streiken, wenn die Schlichtung wirklich gescheitert ist

und während man streikt dafür sorgen, dass aber eine Grundversorgung bei der Arbeit weitergeht.

Also kurz gesagt, die Idee ist, das Gesetz so ändern, dass man nicht mehr merkt, dass gestreikt wird.

Ja, oder auch nur nachts streiken könnte man dann auch noch dazu tun und also nicht während der Arbeitszeit, sondern in der Freizeit streiken.

So wie es ja auch zum Beispiel bei Fridays for Future wurde das ja auch so vorgeschlagen.

Wie macht das doch dann Kinder nicht während der Schulzeit, sondern in der Freizeit?

Ja, das ist eigentlich eine gute Idee.

Oder man verbietet es grundsätzlich für alles, was systemrelevant ist,

dass man sagt, so ein Podcast wie unserer dürfte gar nicht bestreikt werden, weil dann die Gesellschaft zusammenbricht.

Dieser Podcast Flughäfen und Krankenhäuser.

Zum Glück haben wir noch gar nicht darüber nachgedacht, ob wir den jetzt bestreiken wollen.

Ob wir uns, wollen wir uns einfach mal selber bestreiken.

Können wir auch mal darüber nachdenken.

Ja, mir fehlt nur noch ein Grund.

Aber wenn du einen weiß, sagt Bescheid.

Du bist jetzt zwar der RBB, der hat die Großzüge, ich wüsste jetzt nicht, warum wir streiken sollen.

Wir haben Massagesätze, wir haben alles, was man braucht.

Ja, deswegen, im Überflussstreiken ist dann auch blöd.

Kommt nicht gut an bei den Leuten.

Lassen wir das, lassen wir das.

Also das Thema Streik wird uns aber noch eine ganze Zeit beschäftigen und wenn es nach der CSU geht und der CDU,

dann finden wir vielleicht auch einen lockeren Weg, wie in Zukunft gestreikt wird,

ohne dass die Nichtstreikner darunter leiden müssen.

Das wäre doch auch eine schöne Sache.

Das ist ein schöner Kompromiss, Streiks, den man nicht merkt, das ist die Zukunft.

Ja, da kann man sich doch drauf einigen, es win-win für alle, sind alle glücklich und das ist gut.

Ja, kommen wir vielleicht zu einem anderen Thema, der hätte man vorhin eine schöne Überleitung machen können,

als du von der NIM 2 Pokerrunde berichtet hast.

Das wäre eigentlich die perfekte Überleitung.

Ich greife deswegen jetzt nochmal zurück,

erinnere an dieses wahnsinnig spannende Gespräch vor wenigen Minuten

und leite über nämlich zu dem Thema Süßigkeiten und Werbung dafür.

Denn da wird ja jetzt gefordert, dass man die Werbung für Süßigkeiten, die sich an Kinder richtet,

nur noch zu bestimmten Zeichen, einschränkt, also nicht komplett verbietet, sondern einschränkt.

Das ist eines der 30 Themen, bei denen sich die Ampel mittlerweile verhakt hat, vor allem Grün und FDP.

Also zu den Emotionalen gehört natürlich, dass bald dir die Tür eingetreten wird

und die Grünen deine Öl- und Gasheizung aus der Wand reißen.

Die Schweine, wollen wir das vielleicht noch mal vorher machen, weil das ja wirklich aktuell ist.

Das ist ja so eine Möglichkeit, dass ihr, wenn ich fragen darf, mit was heizt ihr?

Mit der Heizung, wir haben eine Heizung.

Cool.

Und die drehe ich auf und dann wird es wärmer.

Geil.

Es ist Gas, es ist Gas.

Bei mir auch, ja.

Ja, so.

Aber jetzt sollen die Ölheizung und so, also das ist, wir werden ja in den Wahnsinn von, von diesen grünen Wahnsinnigen.

Jetzt haben wir, les ich jeden Tag in der Bild, die sind doch, die haben doch nicht mehr.

Ein Anschlag auf deinen Wohlstand, Oliver.

Auf alles.

Das ist das.

Die sind einfach, die muss man verbieten, kann man die Grünen nicht verbieten?

Auch weil die so eine Verbotspartei sind.

Die Grünen verbieten doch so gerne, können sie sich doch selbst mal verbieten, wie wär das denn?

Ich wär für ein grünen Verbot, jetzt an der Stelle damit nicht mehr so viel verboten wird einfach.

Ja.

Aber was wollen Sie jetzt mit der Heizung verbieten?

Also das ist tatsächlich ein sehr schönes emotionales Thema, weil du merkst halt auch bei allen Umbrüchen, die so kommen.

Klimaschutz finden wir immer Töfte, aber sobald er an einem Punkt konkret wird, ob es jetzt Tempolimit wäre, was nie kommt,

oder jetzt eben dieses Datum ab dem Wohlgemerk keine neuen Gas- und Ölheizung mehr eingebaut werden,

müssen sondern nur noch Heizung, die ich glaube, was war das, 65 Prozent aus erneuerbaren, keine Ahnung.

Das ist jedenfalls betrifft eben nur die neuen und nicht die Bestandsheizung.

Aber du merkst richtig, wie das die Leute triggert, weil erstens diese Veränderungsgeschwindigkeit

und zweitens eben Klimaschutz gut und schön, aber es darf halt nie mit so einem Datum verbunden und mit Kosten für einen selber.

Es muss halt so unkonkret wie möglich bleiben, dann sind wir alle dafür.

Und man muss jetzt auf der einen Seite sagen, es ist natürlich so, dass es viel zu wenig Wärmepumpen gibt,

um ab 1. Januar, wir reden jetzt vom kommenden Januar, das hinzukriegen.

Also dafür gibt es offensichtlich jetzt schon viel zu wenig Wärmepumpen, dann wäre das erst recht der Fall.

Du findest ja auch keinen Handwerker mehr, der dir das einbaut, den musst du mit dem Blasrohr betäuben

und zu dir nach Hause in den Keller sperren, bis er dir was eingebaut hat.

So gesehen kann man sagen, das ist vielleicht ein bisschen unrealistisch.

Andererseits ist es sehr lustig, dass Bild und übrigens auch der Koalitionspartner FDP das jetzt ausschließlich auf Robert Habeck schieben,

als wenn der irgendwie durchgedreht wäre und das über Nacht beschlossen hätte.

Das steht halt ab 2025 im Ampelkoalitionsvertrag und dann haben sie nach dem Beginn der Energiekrise letztes Jahr

bei einem Koalitionsausschuss gemeinsam eigentlich beschlossen, das vorzuziehen auf 24.

Und jetzt tun sie alle so, als wenn Habeck sich das alleine im Drogenrausch ausgedacht hätte.

Das ist ja sowieso das Schöne, was die ganze Zeit irgendwie ja passiert.

Also all das, was so jeden Tag zu einem neuen Skandal gemacht wird

und da muss man wirklich mal die Bildzeitung loben, wie sie das schaffen.

Also wie sie das hinbekommen, schon seit Monaten.

Jeden Tag eine wirkliche Wut- und Hassschlagzeile gegen die Grünen

und vor allem aber auch gegen Personen daraus hinzubekommen.

Das muss man erstmal schaffen.

Also dass du wirklich jedes, was du machst, also das kann ja wohl nicht wahr sein

und auch wirklich offen mit Wahnsinn und welcher Irrsinn und wie wir da alle darunter leiden müssen

und es wirklich um Dinge geht, die besprochen waren, die halt vielleicht ja nicht so ganz angenehm dann sind,

wenn sie umgesetzt werden müssen, das ist gar keine Frage.

Aber wie du das schaffst, damit jeden Tag die Menschen aufs Neue zu empören.

Aber das ist so, als wenn du sagst, ich habe dem Pitbull da eine Leberwurst hingelegt, warum ist da die auf?

Die Bild folgt einfach ihrer Natur, die macht das, wofür sie erfunden wurde.

Ich wundere mich über die FDP, also du bist mit einer anderen Partei in der Koalition,

weißt das auch alles, was da geplant ist und dann tust du überrascht.

Das sagt ja doch einiges über den Zustand dieser Regierung, wenn wir sie aus Spaß noch einmal so nennen wollen.

Das ist aber auch das alte Thema, was wir bei der FDP jetzt auch schon öfter hatten,

dass sie irgendwie ja auch in ihrem Leid täglich versinken, weil sie eben denken dadurch, dass sie immer schlechter abschneiden,

weil jeder Wahl, dass sie halt nicht genug FDP, also nicht genug eben immer an ihren alten Forderungen kleben

und deswegen, obwohl sie sich schon mal anders entschieden hatten, jetzt dann wieder immer umdrehen

und ganz empört gegen die anderen gehen, anstatt irgendwie, dass sie vielleicht mal denken,

ja, wisst ihr, vielleicht fanden die Leute euch ganz gut zu dem Zeitpunkt, als ihr ein wenig offener

und ergebnisoffener geredet habt und auch euch auf Kompromisse eingelassen habt

und jetzt, da ihr euch plötzlich nicht mehr dran erinnert und wieder so tut,

als währt ihr die Partei von vielen Jahren davor, vielleicht findet man das nicht so gut,

vielleicht schneidet ihr deswegen schlechter ab.

Opposition in der Regierung ist immer eine gewagte Entscheidung.

Bei dem anderen Thema, was du eben schon angeschnitten hast, diesem Werbeverbot für Produkte, die zu süß, zu fett, zu salzig sind,

da bin ich wiederum auch eher kritisch, also das wird ja von Cem Özdemir vorangetrieben.

Zwischen 6 und 23 Uhr wäre Werbung für unter 14-Jährige für solche Produkte in Fernsehen, Radio, Tiktok und so weiter nicht mehr möglich.

Da glaube ich, das ist jetzt wieder ein klassischer Fall von Symbolpolitik.

Also es gibt ein Problem mit Übergewicht.

Das ist durch Corona, gerade auch bei jungen Menschen größer geworden, schwerer könnte man noch sagen,

aber dann musst du dir angucken, was die Engländer machen.

Die haben einfach eine richtige Zuckersteuer, zum Beispiel auf zuckerhaltige Getränke drauf gehauen

und hast du nicht gesehen, ist in der britischen Fanta weniger Zucker drin als unserer mit der entsprechenden Vollgewirkung.

Also da hat man sich dann mal wirklich mit der Industrie angelegt, mit Erfolg und bei uns kommt man wieder mit so einem halbgaren Kram.

Also erklär mir mal, wie unterscheidet sich jetzt die Werbung, die sich an einen 13-Jährigen richtet, der von dem Gesetz betroffen wäre,

von der für einen 14-Jährigen zum Beispiel?

Ich glaube, man muss es, also ich sehe es ein bisschen anders.

Ich finde eigentlich den Vorstoß richtig, aber natürlich nicht nur als einzigen, das ist ja auch der Punkt.

Also erstens mal natürlich, dass der in England und in einigen anderen Ländern wirklich eine Entscheidung getroffen wurde,

dass bestimmte Mengen reduziert werden müssen oder es auch die Regelmenge einfach runtergesetzt wird,

die hier immer, es gibt ja dann bestimmte Regelmengen, die angeben werden.

Wir erinnern uns an Julia Klöckner, die in ihrer Amtzeit lange, also da auch mit Händen und Füßen sich gewährt hat,

dass es da irgendwelche Entscheidungen gab, weil es immer hieß, das wird schon von selber,

wir setzen auf die Vernunft und auf die Freiwilligkeit.

Das siehst du, das funktioniert halt nicht.

Und ich glaube, worum es hier aber viel mehr geht, ist eins und das ist das Image und das ist das Verständnis

und das hat eben auch zu einem ganz großen Teil mit Werbung zu tun.

Und wenn wir mal dahin zurückgehen, also...

Wird jetzt nicht die schaurige Moritatsung, Werbung hat uns dick gemacht, also uns beide jetzt?

Nein, die hat uns nicht dick gemacht, aber die Werbung hat schon dafür gesorgt

und das finde ich ist auch unstrittig, dass wirklich jahrelang und dass eben immer noch so was geglaubt wurde,

wie, ach ja, wenn da gute Milch drin ist und da sind auch Vitamine drin

und die Kinderchokolade ist nicht so schlimm wie andere Schokolade, weil da gute Milch drin ist.

Joghurette, das kannst du mit Sportlichkeit ein wenig gleichsetzen,

dass dir das die ganze Zeit immer so erzählt wurde, also dieses Schönreden, das setzt sich in der Psyche an.

Also genauso wie bei Zigaretten oder Alkohol, dann müsste man auch sagen, ja gut, dann können wir auch das wieder erlauben

und ich glaube, das hat schon, es war ein Teil, der da wichtig war.

Das eine ist, dass du etwas, wo du nachweisen kannst, es ist schlecht für die Gesundheit

und es ist wirklich vielleicht sogar wie bei Zigaretten tödlich.

Da darfst du dann irgendwann nicht mehr einfach, ohne dass es irgendwelche Grenzen gibt,

dafür sorgen das in der Werbung als supercool gesund und hättest du nicht auch ohne die Werbung irgendwann rausgewohnt,

dass ein Snickers lecker ist.

Ja, das ist doch unbenommen, es geht ja auch nicht darum, dass du die Süßigkeiten verbietest

und es geht auch nicht darum, zu sagen, als nächsten Schritt wäre es wichtig,

eben diese Regelsätze und die erlaubte Menge an Zucker oder Salz oder Ähnlichem zu reduzieren.

Natürlich muss das auch, sollte das unbedingt folgen.

Aber du kannst auch nicht leugnen, dass Kinder nochmal Kinder sind

und wenn du von der Werbung siehst, dass da die ganze Zeit die Kinder, die Süßigkeiten sich reinhauen,

die da aber rumhüpfen, total sportlich, jung, fröhlich sind, dass dir als Kind auch gezeigt wird,

wenn du das ist, dann kriegst du Power, dann kriegst du Kraft, dann bist du gut drauf, dann bist du fröhlich

und dass auch Eltern, die zum Großteil überfordert sind,

wir denken immer, alle Eltern und alle Menschen sind halt klug

und die machen das schon von selber, ist ja auch leider nicht so.

Sondern wenn du dann denkst, da nehme ich halt die Sorte, guck mal, die ist nicht so schlimm wie die andere,

das ist schon etwas und hier reden wir über Kinder, die eben noch nicht erwachsen sind

und wo du dafür zu meinen, das sollte man schon reduzieren, das finde ich schon richtig.

Vollkommen richtig, aber gleichzeitig, wie gesagt, gibt es halt definitorisch unfassbare Schwierigkeiten,

also wie definiere ich ab wann sich eine Werbung inhaltlich und formal wirklich an Kinder oder Jugendliche richtet,

ab welcher Menge Zucker, Salz, Fett, Greif, das Werbeverbot, das ist ja alles, glaube ich, noch ziemlich ungeklärt

und im Moment ist es, glaube ich, von Özdemir in erster Linie, glaube ich, schon Symbolpolitik.

Also was übrigens ja längst verboten ist mehr oder weniger deutlich verboten,

ist ja Aussagen zu Produkten in die Werbung zu packen, die einfach nachweislich nicht stimmt.

Du erinnerst dich an das, so wertvoll wie ein kleines Steak, ja, da ahnte ich schon damals ein Fruchtswerk.

Genau, da wusste ich damals schon, Steaks sind natürlich viel, viel leckerer und wichtiger für meine Entwicklung als der Fruchtswerk.

Also so eklatante Lügen, ich weiß gar nicht, sind nicht sogar die fünf lebenswichtigen Bausteine in Nutella irgendwann verboten?

Natürlich, das war auch, es gab diese wunderbare Werbung, die kann man sich ergoogeln, wo eben ein Wissenschaftler mit der Stimme von Magnum

ganz seriös erklärt und das Nutellaglas zusammensetzt, aus welchen tollen Bausteinen für den täglichen Energiebedarf

Nutella gemacht ist. Und wir erinnern uns auch, dass die Nationalmannschaft, die wirklich sich Scheiben davon gefressen haben

und gezeigt haben, wie cool das ist. Aber genau das ist ja, guck mal, dieses so ein Spruch wie, so wertvoll wie ein kleines Steak,

der hat sich in unser Bewusstsein eingebrannt und auch wenn es später heißt...

Sonst merken wir uns nichts, aber das merken wir uns.

Und diese Yogurette, wo da stehe ich sogar nachts für auf und das verbinde ich im Kopf und so funktioniert ja leider Werbung.

Mit Tennisspielerinnen, die nachts sich noch die Schokolade aus dem Kühlschrank reinschaufeln, aber die bleiben ganz sportlich und jung.

Das ist halt nur diese Verknüpfung, die du da hast. Ich finde, dass die bei Kindern reglementiert sein sollte,

weil natürlich das wird mit der Art, die ich mit dem Holz noch mal gemacht habe.

In einer Welt, in der ein Produkt Ritter Sport heißt darf, ist diese Schlacht sowieso verloren.

Vielleicht bin ich auch einfach so ein bisschen kritisch bei diesem Werbeverbot, weil ich ja selber, du weißt,

weil ich S.A. sehr lecker und B. habe ich ja selber als Kindermodel in der Werbung angefangen, wie du weißt.

Die Dosenwürstchen, für die ich geworben habe mit meiner kleinen Fettfresse, die waren auch nicht gesund nach meinen Informationen.

Die schulden unter das Werbeverbot fallen garantiert.

Da hast du noch immer ein schlechtes Gewissen, dass du das getan hast.

Aber weißt du, warum ich zum Beispiel gar nicht so scharf auf Süßigkeiten bin?

Ich bin auf anderen Wege übergewichtig geworden als mit Süßem.

Wenn ich auf irgendwas verzichten müsste, wäre das wahrscheinlich so das erste.

Das lag daran, dass meine Großeltern, als ich klein war, einen Supermarkt hatten.

Und wir durften manchmal, was natürlich am Anfang der Himmel ist,

durften wir da Sonntags, wenn der Laden eigentlich geschlossen war,

durften wir da rein, ich und meine Cousins und Cousinen und meine Schwester.

Und dann durfte man manchmal, durfte jeder so viel Süßigkeiten mitnehmen,

freie Auswahl, wie man in seinen kleinen Pfoten tragen konnte.

Und das führte natürlich dazu, dass man bei den ersten beiden Malen den alten Anfängerfehler gemacht hat

und sich einfach direkt alles reingeschaufelt hat.

Und dieses Gefühl hat sich bei mir auch eingebrannt.

Du hast dich überfressen.

Ich habe mich an Schokoladenprodukten und vergleichbar so überfressen,

dass ich darauf heute tatsächlich immer, ich bin sozusagen konditioniert worden,

so wie man wahrscheinlich 12-jährigen früher in den 15 Jahren gesagt hat,

hier rauch mal eine.

Und wenn ich dann schlecht war, habe ich nie wieder geraucht.

Ich esse auch mal was Süßes, aber ich könnte wegen dieser Prägung,

dieser frühen Prägung als junger Welpe, könnte ich darauf verzichten heute.

Also man sollte vielleicht Kinder einfach mal richtig vollstopfen mit Süßigkeiten,

bis sie kotzen.

Und dann, also als pädagogische Maßnahme empfehlen wir das mal.

Und dann ist das vielleicht gut.

Ja, ich bin auch überhaupt nicht, also ich bin kein großer Süßigkeitenesser,

auch wenn man das jetzt anders denken würde und nicht anders aushebe.

Aber bei mir ist es so, weil ich schon immer ein dickes Kind war,

durfte ich nie Süßigkeiten essen.

Und es wurde so reglementiert.

Ich habe wirklich ernsthaft in meinem ganzen Leben noch nie

eine ganze Tafel Schokolade gegessen oder so,

weil es viele Leute mal erzählen, oh, ich habe jetzt mal eine Tafel

oder eine Tüte, Chips oder irgendetwas, weil ich das nie durfte.

Aber als Student hattest du schon, das habe ich auch schon,

diese berühmte Salat.

Wo Schokoriegel für Gäste.

Aber, das ist eben auch der Unterschied.

Immer wenn du kamst, war da eine volle Schale.

Für mich?

Wenn ich sie selber fressen würde, wäre diese Schale leer gewesen.

Es war eine Gäste-Schale.

Das habe ich wirklich gehabt,

weil das war auch etwas, was es bei uns in der Familie auch immer gab.

Es gab immer irgendwie eine Schale,

das gleich, wenn für Gäste irgendwelche Sachen da waren.

Aber du selber durftest da nie dran, die waren nur für die Gäste.

Ich habe da auch mal was von Gästen, aber ich habe nicht Schalenweise.

Ich hatte nicht drei Schalen schon leer gefressen,

und dann, wenn du kamst, habe ich die Gäste.

Aber immer zu noch erzählt, du hättest ganz wenig Süßigkeiten gegessen.

Jetzt stand bei deinen Eltern eine Schale mit Süßigkeiten rum.

Für andere, also ich habe aber nie, ich habe nicht,

ich habe nicht viel Gästen, aber wir hatten immer was für Gäste da.

Das war wirklich irgendwie immer üblich, dass man das hatte,

weil wir viel Besuch hatten und auch wenn Leute da waren.

Aber ich habe nie viel Süßigkeiten gegessen,

obwohl ich sie mochte und gerne vielleicht mehr damals gegessen hätte.

Aber deswegen bin ich auch heute noch nicht so.

Aber ich bin auch damit aufgewachsen.

Und noch übrigens vor Nutella war einer meiner Helden,

Captain Nuss.

Und du kennst Captain Nuss nicht, hast du gesagt?

Nein, also wir sind ja beide im selben Westdeutschland aufgewachsen.

Aber Captain Nuss ist irgendwie an mir vorbeigegangen.

Also ich habe einfach, wenn dann Nutella gegessen, was zum Henker ist.

Also Nutoka, kenn ich noch, diese andere Billow-Marke.

Kenne ich nicht.

Aber Captain Nuss habe ich nicht gehört.

Captain Nuss war vor Nutella und war ein Held.

Also ein Held.

Was hat denn der gemacht?

Ja, der hatte eine ganz schicke blaue Kapitäns-Uniform,

so mit goldenem Rand.

Und da gab es immer so Comic-Seiten auch, richtig?

Das war von Kraft und das war eben die erste große Nuss-Nougat-Creme.

Die gab es irgendwie, glaube ich, sogar in drei Geschmacksrichtungen.

Und Captain Nuss hat dann immer Abenteuer erlebt.

Das war ein Pirat.

Der hatte auch irgendwie noch ein Papagei auf der Schulter.

Und dann hatte er so seine Leute.

Und die wurden immer von anderen Piraten oder anderen bösen Leuten gefangen.

Ja, die wurden gefangen genommen.

Und so wie dann Popeye, wenn er Spinat gegessen hat,

haben die dann immer so eine schale Captain Nuss gelöffelt.

Das heißt, sind alle tot heute, vermutlich mal?

Die sind jetzt inzwischen alle, die sind früh an Übergewicht verstorben.

Aber in ihrer kurzen Zeit, als Captain Nuss noch die Weltmeere

besegelt hat, hat er dann immer gläserweise sein eigenes Zeug gefressen

und damit Superkräfte.

Und du warst Fan?

Ich war Fan von Captain Nuss.

Ich fand Captain Nuss ganz toll.

Und erinnere mich auch, also diese Erinnerung habe ich,

dass das sehr lecker geschmeckt hat.

Und dass ich sehr traurig war, dass das nicht mehr gibt.

Es gibt sogar ein Captain Nuss-Lied.

Pots Blitz, Pots Blitz, wie es Captain Nuss war, richtig toll.

Und der ist nie wieder, alles ist wiederbelebt worden.

Wo bleibt Captain Nuss?

Ja, weil man wahrscheinlich irgendwann Ende der 17er

festgeschädert, dass da irgendwie Asbest drin ist oder so was.

Irgendwelche Gründe wird es schon haben.

Hat aber gut geschmeckt.

Da wäre ich auch dabei.

Aber Nutella hat dann den Siegeszug angetreten.

Obwohl auch da, erinnere ich mich noch, dass sie in den 80ern

das erste Mal irgendwie mit dem Schüleraustausch nach Amerika kam.

Und da kannte man das ja gar nicht.

Und jetzt ist das da voll angesagt in Amerika?

Total.

Da kannte man überhaupt nicht, sondern da hat man immer nur

Erdnuss-Butter mit Marmelade drauf gegessen.

Aber dann brachte man irgendwie so ein Glas Nutella mit.

Und da war das, wow, was ist das?

Unbelievable.

The fucking Germans.

And you should try Nuspley also, hab ich ja dann immer gesagt.

You know Nuspley?

Und Nuspley?

Und was ich ja auch lustig finde, ist ja, dass Nutella

eigentlich eine Zusammensetzung ist aus Nutt, also der Nuss.

Und Ella, also so der Verniedlichungsform aus Italien.

Und der Müsste ist ja eigentlich Nutella heißen.

Ja.

Wir reden das, wir sagen das schon sehr falsch.

Die Amerikaner sagen wahrscheinlich Nutella, oder?

Nutella, denke ich auch.

Und wir sollten auch ein bisschen cooler werden und Nutella sagen.

Ja.

Damit wir uns ein bisschen abgrenzen von den Nutella-Fressern.

Je mehr Nutella man ist, desto cooler wird man.

Nutella, ja, so.

Gut, also wir können es noch nicht entscheiden, ob jetzt Werbung

weiter läuft oder nicht.

Du sagst eher nicht 1 zu 1, da sind wir unentschieden.

Wir werden sehen, wie es ausgeht.

Und ich hoffe immer noch auf die Wiederbelebung von Captain Nuss.

Dann würde ich auch wieder zum schokoladen Brotaufstrich zurückkehren.

Ist vielleicht gar nicht so gut.

Also vielleicht auch lieber nicht.

Aber Captain Nuss möchte ich wirklich wissen, was aus dem geworden ist.

Und erinnert sich jemand, das ist auch noch eine Frage an die Hörer, die ich habe.

Weil ich habe erzählt, dass ich vor Captain Nuss ein,

einfach nur Kante, aber nicht gegessen habe, aber Kante aus Erwerbung,

dass es Xox gab.

Und das war auch mit einem kleinen, rothaarigen Jungen.

Der war im Boxring.

Und hat immer Boxer vermöbelt.

Und hatte dann so ein Glas Schoko-Creme in der Hand.

Weil er damit Superkraft gab.

Und das war so, da war ich 5 oder so.

Das sind alles Drogenträume.

Nichts davon ist je passiert.

Doch.

Und ich habe weiß, dass ich damals immer gesagt habe,

das möchte ich mal probieren, weil ich möchte so stark sein.

Und das gab es aber nie.

Bis Captain Nuss kam.

Aber auch das hat nicht funktioniert.

Ich habe nur gegugelt und geguckt und finde nichts dazu.

Wir bitten da um die mithilfe unserer geschätzten Hörerinnen und Hörer.

Wenn Sie Herrn Kalkofe da vielleicht weiterführen,

damit er nicht mehr denkt, er hat sich das nur eingebildet.

Was meine Theorie ist.

Dann schreiben Sie zahlreich an, was nochmal?

KalkundWelk. Radio1.de.

Stichwort Aktenzeichen Xox Y.

Weil es ist, soweit ich mich erinnere, Xox.

Und war eine Schoko-Creme.

Das ist die. Hat noch jemand eine Werbung aus der Welt?

Und lebt noch jemand, der das Zeug gegessen hat.

Es gegessen hat.

Wie es geschmeckt hat.

Und wer kennt noch Captain Nuss, wer weiß, was aus Captain Nuss wurde.

Ist ja gut.

Jetzt beruhig dich wieder.

Dieser Fall wird gelöst werden.

Lass uns zum Schluss bitte noch Daniel Craig gratulieren.

Der gerade 55 geworden ist, was mich ein bisschen geschockt hat.

Dass ich fast zwei Jahre älter bin als James Bond.

Das ist wirklich schwer zu entscheiden.

Ja, Daniel Craig ist okay.

Da wir gegen uns.

Also, finde ich, ist in Ordnung.

Er hat sich auch ganz gut gehalten.

Zwei Jahre jünger sieht man ihm an.

Diese zwei Jahre machen einfach eine Menge.

Muss man einfach so ehrlich sein.

Und er ist jetzt als Bond deutlich vor uns in Rente gegangen.

Muss man auch mal sagen.

Auch und sogar am Ende gestorben.

Inzwischen darf man das ja spoilern.

In seiner Ära ist James Bond zum ersten Mal gestorben.

Was hast du da gesagt?

Wie hast du das empfunden?

Ja, das wurde natürlich leider,

weil das eine Unsitte der heutigen Filmkritik ist, gespoilert.

Man versucht ja dann, die richtigen Artikel zu lesen.

Aber man liest an den Falschen

und weiß schon, dass darauf hinausläuft.

Ja, ich fand den letzten jetzt ganz gut.

Mir war, dass gerade dieser sehr in die Länge gezogene Tod

war mir ein Hauch zu pathetisch für meinen.

Ich war trotzdem gerührt. Ich gebe es auch zu.

Es war ja wieder mit einem fantastischen Soundtrack verbunden.

Die ganze Sterbesszene. Hans Zimmer. Fantastisch.

Aber mir war es ein bisschen wie das Vintage 3-Gefühl.

Jetzt stirbt dann aber auch.

Bei mir war es so.

Ich habe ihn zum Glück gleich bei der Premiere gesehen.

Da wurde ganz genau darauf geachtet,

dass noch nicht gespoilert wurde.

Deswegen wollte ich ihn auch gleich sehen.

Ich habe mich schon geschockt,

weil ich das Gerücht natürlich schon die ganze Zeit kannte.

Und immer so dachte, das können Sie aber doch nicht wirklich machen.

Und als das dann wirklich geschah, hat es mich schon getroffen.

Und ich habe einen Tränen in Augen gehabt,

was ich ja nicht häufig im Film habe, als letztes Bild.

Sie in den Tunnel fährt

und Louis Armstrong mit We Have All The Time In The World

aus im Geheimdienst der Majestät kam.

Das hat mich schon echt berührt.

Aber ich weiß trotzdem immer noch nicht,

dass es richtig gut eine falsche Entscheidung war.

Mein Telefon klingt, da gehe ich mal gerade dran.

Das ist doch schön live.

Matze, wir nehmen hier gerade ein Podcast auf.

Man, hast du ja noch nicht von gehört?

Kalk und Welk, verdammt.

Das war jetzt mein eigener Manager.

Der ruft hier an, während wir einen Podcast aufzeichnen.

Da ist aber mal eine kleine Kündigung fällig.

Mein ehemaliger Manager ruft an.

Auch mein ehemaliger.

Wo waren wir?

Du warst gerührt, aber?

Ich war gerührt vom Tod von James Bond.

Ich weiß immer noch nicht, ob die Entscheidung richtig oder falsch war.

Da muss ich ehrlich sagen,

einerseits ist es genau der Punkt, wo du sagst,

warum nach 25 Jahren nicht einmal.

Und das andere ist wie,

irgendwie gehörte zur Figur von James Bond.

Schon dieser Eskapismus,

dass er es egal wie absurd ist, immer schafft.

Und auch diese innere Logik,

dass er seine Gestalt verändert,

dass er ein Pauspieler kommt,

damit konnte man ja leben.

Jetzt brauchen wir theoretisch das ausblenden.

Dass es in einem Paralleluniversum passiert

und der Nächste lebt in einem anderen Paralleluniversum.

Aber ich finde es schwierig.

Ich finde aber, Craig hat das eigentlich echt gut gemacht.

Und meiner, das ist ja eine sehr private Meinung

und ist ja auch eine Geschmacksfrage.

Aber ich finde, dass er sowohl für den besten,

als auch für den dümmsten Bond verantwortlich ist.

Er hat einen Sprung, während übrigens ein Quantum Trost,

der danach kam, den fand ich ganz so toll.

Casino Royale war wirklich damals so wie 24 meets Bond.

Das war wirklich was völlig anderes.

Auch die Art, wie er die Figur interpretiert hat, war fantastisch.

Der war super spannend.

Bis zuletzt, der Plot, über den ich bis heute nicht weg bin,

ist der von Skyfall.

Das war keine Sekunde drüber nachdenken.

Jetzt kann man wieder argumentieren,

das darf man bei solchen Filmen ähnlich.

Ich finde es schwierig,

dass er das Leben seiner Chefin M retten muss.

Die hat sich in ihrem Geheimdienst bewacht

von tausenden Mitarbeitern super sicher gewesen.

Bond aber entschließt sich, sie auf ein Schloss in Schottland zu bringen,

wo keine Sau ist und die bösen alle Zeit der Welt haben,

das Schloss zu umstellen.

Und dann stirbt M auch noch.

Und Bond steht auf dem Dach am Schluss und sagt zu seiner Kollegin,

das ist alles echt nicht schön gelaufen.

Und dann geht man einfach so drüber hinweg.

Ja, aber es ist trotzdem eigentlich der beste Daniel Craig.

Der ist von der Stimmung und von allem her.

Der Soundtrack ist hammer.

Und bei dem ist auch einfach grandios in dieser überdrehten Bösewichtrolle.

Aber ja, es sind wirklich verdammte Logiklöcher.

Aber er ist trotzdem ein toller Film.

Casino Royale war wirklich so ein Quantensprung,

der auch so geschafft hat, auch was Action angeht.

Also diese Verfolgungsjagd zu Fuß am Anfang.

Die ist so atemberaubend geil.

Und auch nachdem Bond schon alle Arten von super Fahrzeugen hatte.

Dann man sagt, guck mal, er kann das auch zu Fuß.

Und auch den ganzen Norglern, die am Anfang sagt,

wie sieht der denn aus?

Der ist ja total verweichlicht und der ist blond.

Welche Häme?

Verweichlicht?

Ja, wurde über ihn vorher ausgegossen.

Weil er irgendwie zu einem PR-Termin, haben sie ihn über die Temse geschippert

und er trug eine Schwimmweste, weil du es musstest.

Und da wurde in der Presse ihr total lächerlich gemacht.

Bond hat nicht mal Seepferchen.

Bond hat nicht mal Freischwimmer.

Und so solche Sachen.

Aber dann nach wenigen Minuten im Film hast du da gesessen und gesagt,

okay, sorry, ich nehme alles zurück.

Ich hab das nicht gesagt.

Die Szene, wo er aus dem Wasser kommt, dieses Ursula Andres, Zitat,

wo man auch denkt, verweichlicht wäre jetzt nicht das erste Attraktiv,

was mir einfallen würde.

Da hat er wirklich allen Kritikern es gezeigt.

Und mit Skyfall kam so ein bisschen, das fand ich daran eben schön,

dieses James Bond-Gefühl wirklich wieder zurück.

Also auch mit dem, dass das Thema wieder eingesetzt wurde.

Dass du dieses alte James Bond-Feeling da wieder...

Das Auto sogar wieder, der ersten Martin war wieder da.

Ja, das war toll.

Ja, und deswegen dann eben am Ende dann doch wieder sehr so ein bisschen

in diese melodramatische Ecke wieder zurückzukehren.

Ich weiß es nicht.

Also wie gesagt, ich fand ihn gut, aber auch nicht sehr gut.

Und ich fand ihn aber auch nicht sehr schlecht.

Also ich hab mal eine Wertung gemacht für mich

und hab so alle 25 mit Nummern gering.

Das willst du jetzt aber bitte nicht vorlesen.

Nein, will ich nicht vorlesen.

Aber der Witz war, dass dann am Ende No Time to Die exakt in der Mitte war.

Und das zeigt eigentlich genau das Gefühl.

Die Mittelmäßigkeit.

Ich weiß nicht genau, ob es gut war oder nicht.

Aber wie geht es weiter, ist da die wichtige Frage.

Und wie würdest du jetzt den Reboot machen?

Also in welche Richtung?

Und jetzt in der Woche des Equal Paydays sagen,

es muss in jedem Fall wieder ein Mann sein.

Das wäre ziemlich mutig, aber ich bin nicht bestreuert.

Aber so mutig bin ich und sage, das finde ich eben schon.

Also ich glaube, das ist auch unbenommen.

Ich habe auch bisher jedenfalls von Barbara Broccoli gesagt,

nee, nee, also so sehr soll es nicht verändert werden.

Aber die Frage in welche Richtung?

Ich persönlich wäre dafür zu sagen jetzt,

weil wir haben mit Daniel Craig es geschafft,

Bond wirklich in die Jetztzeit zu bringen

und zu modernisieren und realistisch auch rüberzubringen.

Mit Gefühlen und mit der heutigen Zeit wirklich als Fenster.

Und es gab keine ganz übertriebenen Gadgets mehr.

So diese Coolness wie von Roger Moore,

der einfach so durch das Bild schlendert

und da irgendwie die Sachen alle erledigt.

Ich glaube aber, das haben wir jetzt gehabt.

Also ich wüsste nicht, wie du das nach Daniel Craig nochmal glaubt.

Schwierig.

Also wer mich beeindruckt hat,

in einem ansonsten sehr bescheuerten Film,

nämlich dem komplett sinnlosen Bullet Train.

Ich weiß nicht, ob du den gegeben hast.

Nein, sehr viel Geld, sehr viel Talent für nichts am Ende.

Leute sind in einem Zug,

die sich aus Gründen alle gegenseitig umbringen wollen.

Aber da war doch dieses Killer Duo.

Ja.

Und der...

Daniel Tyler Johnson.

Den habe ich da zum ersten Mal bewusst gesehen.

Und der hatte tatsächlich so eine leicht rotsige Coolness,

die aber noch ein bisschen selbstironisch war.

Das hat mir ja ganz gut gefallen vom Typ.

Hat mir auch.

Der ist auch im Gespräch ja durchaus...

Der hat ja vorher bei KickS.

Ist das so?

Wirklich jetzt?

Ja, der ist im Gespräch.

Ach, der ist auch.

Also unter all denen,

es sind ja alle Namen werden ja irgendwie mal genannt,

aber er ist mit dabei.

Und der hat ja angefangen mit KickS.

In dem er ja wirklich...

Ja, daher kenne ich das Gesicht.

Natürlich.

Da war er aber ja quasi noch ein Kind mehr oder weniger.

Da war er ein Kind.

Und da war er halt alles andere als ein Superhälter.

Da war er ja nur der, der eigentlich eben ganz hage

und ganz dünn war und von allen verprügelt wurde.

Ja, und von allen verprügelt wurde.

Welche Ironie wäre das denn?

Ja, das finde ich also auch cool.

Nee, der ist wirklich gut.

Der ist wirklich sehr gut.

Aber ich glaube, was die Erzählstruktur angeht,

würde ich, wenn ich jetzt Grund verantwortlicher wäre,

würde ich jetzt zurückgehen und eigentlich so was sagen wie...

60er Jahre.

Also zurück in dieses Nostalgie-Feeling, was von Bond ist.

Und das aber auf modern erzählt.

Also vielleicht so im Stil eher ein bisschen wie es bei Kingsman

oder ähnlichem passierte.

Also, dass du wirklich so diesen...

Jetzt noch mal mit diesem ganzen Faktor-Feel...

Auf welchen Schauspieler läuft das raus?

Es muss ein Jüngerer sein.

Also, egal wer, Taylor Johnson oder so, ginge.

Nein, es wurden ja auch so...

Als erster Schwarzer war ja Idris Elba im Gespräch und so.

Aber die sind zu alt, weil das ist ja auch genau der Plan.

Die wollen ja wieder so für 15 Jahre oder sowas planen.

Also für mehrere Bond-Filme.

Und das dauert halt.

Und dann kannst du halt mit 70 nicht mehr viel machen.

Der ist ja auch schon überflüchtet.

Du musst in der Kompostierungsphase deines Körpers noch

am Anfang sein für die Rolle.

Und deswegen muss das jemand etwas Jüngerer sein.

Aber jemand wie Aaron Taylor Johnson oder so fände ich auch zum Beispiel gut.

Und dann würde ich aber eher so denken,

die Geschichte von früher her erzählen.

Also nicht mehr in der jetzt Zeit.

Ich würde ja in die Vergangenheit gehen

und das vielleicht ein bisschen ironischer

und ein bisschen mit der Coolness, die du heute auch wiederum

im Film ja präsentieren kannst, da was schickes draus machen.

Das könnte ich mir vorstellen.

Also ich meine, da der kalte Krieg ja gerade auch im echten Leben zurückkehrt,

darf man daran anknüpfen.

Wir sind gespannt.

Wir sind auf jeden Fall so.

Deswegen wäre es quasi nostalgisch und dennoch aktuell.

Das hört man auch nicht oft.

Was für ein wunderbares Schlusswort.

Herrlich.

So wie wir.

Nostalgisch, aber aktuell.

Die Boomer Boys.

So kennen sie uns und lieben uns.

Genau.

Sollen wir noch in das nächste Woche eine besondere Folge kommen?

Richtig.

Wir verabschieden uns live bis zur übernächsten Woche.

In der nächsten Woche gibt es die schon lange erwartete Folge Nummer 2

mit Bastian Pastewka, die wir mit Live Publikum aufgenommen haben.

Im 14. Stock beim RBB aufgezeichnet.

Und viele fragen sich, worum geht es denn in dieser zweiten Folge?

Ich muss ehrlich sagen, wir haben so viel gelabert.

Ich weiß es selber nicht mehr.

Aber bei uns ist es auch immer so.

Wir sind im Garten im Fernsehen.

Um Unterhaltung allgemein.

Wir spielen.

Wir machen eine Art Stadtland Fluss.

Es gibt Quizfragen an uns.

Es geht so einmal bunt durch die Fernseh- und Unterhaltungswelt.

Im Radio oder Radio ist es so spannend wie Bauchredner im Radio.

Ich würde es nicht verpassen.

Die Pantomimo-Gunde.

Die ist super.

Darauf darf man sich freuen.

Ich freu mich jedenfalls.

Also, nächste Woche mit Kalk und Welk und Passt

und in zwei Wochen wieder mit den nostalgisch aktuellen Boomer Boys.

Bis dahin, tschüss.

Kalk und Welk, die fabelhaften Boomer Boys.

Der ARD-Podcast mit Oliver Kalkhofe und Oliver Welke.

Produziert von Radio 1.

Immer Montags in der ARD-Audiothek

und ab Mittwoch überall, wo es Podcasts gibt.

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

Der Wahnsinn greift weiter um sich, wie die Ollis bemerken: Frauen verdienen immer noch weniger Geld als Männer, Deutschland muss sich auf noch mehr Streiks einstellen, was manchen Politiker auf die Idee bringt, Streiks so einzuschränken, dass man gar nicht merkt, dass die Leute nicht arbeiten. Und, wie die Boomer gehört haben, die Grünen haben es angeblich auf unsere Heizungen und die Süßigkeiten für die Kleinen abgesehen. Alles will man uns verbieten! Welk kann das nicht schocken, der hat sich dank der Großeltern schon als Kind an Zucker überfressen, Kalk hingegen trauert einem Schokoaufstrich mit einem Kapitän nach, der einfach aus dem Regal, aber nicht aus seinem Herzen verschwand. Genauso wie Daniel Craig. Anlässlich des 55. Geburtstags des Bond-Darstellers analysieren die Ollis dessen Agentenperformance und wagen einen Blick in die Zukunft der 007-Filmreihe.