Alles auf Aktien: Uptober-Hoffnung bei Bitcoin und Hopp oder Top bei Ginkgo

WELT WELT 10/2/23 - Episode Page - 24m - PDF Transcript

Das ist alles auf Aktien. Gleich geht's los.

Wir alle wissen ja, dass man sein Geld nicht einfach so rum liegen lassen sollte.

Deswegen stellen wir euch heute etwas vor, mit dem ihr euer Portfolio noch weiter diversifizieren könnt.

Die Private Finance Police der Allianz.

Hier zahlt ihr einen Einmalbetrag ab 10.000 Euro ein.

Damit habt ihr die Chance, in alternative Anlageklassen zu investieren,

zu denen Privatinvestoren normalerweise keinen Zugang haben.

Dazu gehören Infrastrukturprojekte wie Mautstraßen, Häfen, Stromnetze und Metrolinien,

aber auch Logistikimmobilien oder erneuerbare Energien.

Das Besondere daran, ihr könnt doppelt profitieren.

Denn diese sogenannten alternativen Anlagen zeichnen sich durch laufende Erträge aus.

Zum Beispiel Maut, Miet oder Zinseinnahmen.

Und zusätzlich können die Marktwerte der Anlagen steigen.

Und am Ende der Laufzeit könnt ihr zwischen einer normalen Kapitalauszahlung, einer monatlichen Rente,

oder einer Kombination aus beiden Wellen.

Wenn die Private Finance Police der Allianz, was für euch sein könnte, schaut sie euch gerne genauer an.

Auf allianz.de slash dein Leben findet ihr ausführliche Informationen

und könnt einen Termin für eine persönliche Beratung vereinbaren.

Das sind die Finanzthemen des Tages.

Wir sprechen über die verschobene Shutdown-Gefahr,

den Abtober beim Bitcoin und was sonst noch wichtig wird in dieser Woche.

Im Thema des Tages verraten wir, welche Firmen unter der neuen Zinswelt leiden

und welche sogar profitieren.

Und in der Triple E-Ede wetten wir mit Big Pharma auf einen Biotech Hoffnungswert.

Alles auf Aktien, der tägliche Börsen-Shot.

Es begrüßen euch Volker Cepitz

und Anja Etl aus der Weltwirtschaftsredaktion.

Die im Podcast besprochenen Aktien und Fonds

stellen keine spezifischen Kauf- oder Anlageempfehlungen dar.

Die Moderatoren und der Verlaghaften nicht für etwaige Verluste,

die aufgrund der Umsetzung der Gedanken oder Ideen entstehen.

Blick auf die Märkte.

Heute ist Montag, der 2. Oktober

und wir wünschen euch einen erfolgreichen Start in die Woche und in den neuen Börsenmonat.

Und die wichtigste Meldung gibt's gleich vorn weg.

Der gefürchtete Shutdown in den USA, der ja am Wochenende gedreut hätte,

ist erstmal verschoben, was für eine Erleichterung.

Genau, und damit kann der Oktober, zumindest ohne diese Belastungsstaaten,

der Börsenmonat ist ja im Historisch Schnitt eigentlich ein ganz postierlicher Monat.

Der S&P 500 hat seit 1928 im Schnitt ein Plus von 0,6 Prozent gemacht

und der DAX seit Bestehen von 0,7 Prozent.

Das eilt sich dumm nur an diesen postierlichen Monat.

Wenn's mal kracht, dann tut's das gerne mal im Oktober.

Postierlich ist ein Wort, das hab ich schon lange nicht mehr gehört.

Sehr hübsch.

Ja, siehst du?

Ja.

Der Oktober.

Aber der Shutdown, der kann ja dann schon mal nicht der Auslöser sein,

denn der Mehrheitsführer der Republikaner im Repräsentantenhaus,

Kevin McCarthy, heißt der Mann,

der hat sich ja wochenlang vehement gegen eine parteiübergreifende Lösung

für den Shutdown gewährend und an der Wall Street, ehrlich gesagt,

hatten sich viele Banken schon mit dem Shutdown arrangiert.

Goldman Sachs zum Beispiel hat die Wahrscheinlichkeit auf 90 Prozent gesetzt.

Tja, und dann kam das doch alles anders.

Genau, und dann vollzog er am Samstag so eine 180 Grad Kertwente

und brachte so ein 45-Tägiges Überbrückungsgesetz in den Pillennasein ein,

dass das Ausgabenniveau konstant hält und gleichzeitig 16 Milliarden Dollar

für Katastrophenhilfe vorsieht.

Das Gesetz enthält aber weder Geld für die Ukraine, noch für die Grenze.

Und das wird sicherlich in einem späteren Gesetz noch behandelt.

Aber die Schlussabstimmung, die fiel dann mit 335 zu 91 Stimmen aus,

wobei 90 Republikaner und ein Demokrat gegen die Maßnahme stimmten.

Tja, und im Grunde war das auch die einzige Möglichkeit eben so zu verfahren.

Es war ja schon seit einiger Zeit klar,

dass kein einziger Gesetzesentwurf in der Lage gewesen wäre,

eine Mehrheit der Republikaner im Repräsentantenhaus zu erreichen

und gleichzeitig den Senat zu passieren und zugleich beidens Unterschrift zu bekommen.

Ja, aber nachdem dann McCarthy den radikalen Teil seiner Fraktion beschwichtigt

und die Zusammenhalt der Partei beschworene hatte, ging es da plötzlich doch.

Und ein Verbündeter von McCarthy hat dazu gegenüber Politico erklärt,

wir haben es satt, uns mit diesen Spinnern herumzuschlagen.

Das spricht schon Bände, wie es da gerade bei den Republikanern zugeht.

Aber die Sache ist auch noch nicht ausgestanden.

Der Übergangshaushalt finanziert die Regierungsgeschäfte nur bis zum 17. November weiter.

Und das bedeutet, dass es kurz vor Thanksgiving

einen weiteren Kampf um den Stillstand geben wird.

Und mal ganz abgesehen von dem politischen Signal,

die die USA damit im Moment aushänden,

ist jetzt natürlich die Frage, was die Märkte davon halten werden.

Die Angst vor dem Shutdown war ja, wie gesagt, nicht sehr groß.

Denn dieses Spielchen, das wiederholt sich schließlich alle Jahre wieder,

mit einer längeren Erleichterungs-Relle ist also nicht zu rechnen,

wohl aber durchaus mit einem Hüpfer nach oben.

Genau. Und die Anleger werden froh sein,

vor allen Dingen, dass die Wirtschaftszahlen für den September

einschließlich das Arbeitsmarktbericht,

der ja am Freitag diese Woche rauskommt

und dem Verbraucherpreis in den 12. Zehnten,

dass die jetzt auch veröffentlicht werden.

Mit einem Shutdown hätte die Statistikbehörde nicht gearbeitet,

hätte es die nicht gegeben.

Und der Dow Future, der startete auch 150 Punkte fester in die Woche.

Das war 0,5 Prozent höher.

Der S&P-Future gewann immerhin 0,6 Prozent.

Und der Nasdaq-Future immerhin 0,9 Prozent.

Ja, das ist schon mal ein ganz freundliches Signal.

Aber so richtig mag noch niemand an die Trendwände an den Märkten glauben.

Können wir mal Eric Nielsen zitieren,

das ist der Chefberater der Uni Kredits.

Und der sagt, solange wir von den wichtigsten Zentralbanken

keine deutlich geänderten Botschaft erhalten,

und zwar dringend, werden die großen Marktbewegungen

der letzten Woche wahrscheinlich nicht vorbei sein,

die Kombination aus hohen Renditen und Nullwachstum

werkt typischerweise Bedenken hinsichtlich der Finanzstabilität.

Eine gute Nachricht gab es immerhin für Bitcoin.

Immerhin.

Ja, der ist mit 3 Prozent Plus in den Oktober gestartet.

Da wird ja 24 Stunden und 7 Tage die Woche gehandelt.

Und nachdem er im 3. Quartal 11 Prozent Minus hingelegt hatte.

Und Bitcoin-Fans hoffen auf den Abtober.

Und so nennen sie den Oktober,

weil der Oktober eine ganz bulische Erfolgsbilanz aufweist.

Es gibt Daten von Coinglass seit 2010.

Gab es nur 2011, 2012, 2014 und 18 negative monatliche Renditen.

Der Rest war immer positiv selbst.

2022 war der Oktober so der einzige positive Monat.

Aber den Vogel abgeschossen hat der Oktober 2010 Plus 217 Prozent.

Aber ich sage trotzdem noch ein paar Abtubers,

damit ihr euch vorstellen könnt, was der Oktober nach alles für Bitcoin hat.

2013 Plus 63, 2015 Plus 16, 2017 Plus 53 und 2020 Plus 29 und 21 Plus 40.

Das ist doch wirklich ein guter Abtober.

Ja, das stimmt.

Machst du die Termine an, ja?

Ich sage die Termine.

Aber da haben wir ja gar nicht so viel.

Wir haben heute jede Menge Einkaufsmanager-Indizes.

Zum Beispiel aus Frankreich, Italien, Spanien und Deutschland.

Da ist es die zweite Veröffentlichung.

Und die sind deshalb wichtig, weil die natürlich anzeigen,

wie es um die Industrien in jeweiligen Ländern steht.

Und das ist dann immer ein ganz guter Indikator, um zu schauen,

wie geht es denn eigentlich mit der Wirtschaft weiter.

Dann haben wir den Prozessauftakt gegen den Gründer der Insolventen

Kryptobörse, FTX, Sam, Bankman, Freed.

Das wird natürlich ganz spannend.

Und diese Woche gibt es kaum Unternehmenstermine.

Aber einen wichtigen Börsengang, nämlich die Abspeitung von Sando von Novartis.

Also die Novartis-Tochter Sando, Generika-Tochter.

Die geht am 4. Oktober in die Börse.

Und dann haben wir am Dienstag noch die Quartalszahlen von Repsol

und am Donnerstagquartalszahlen von Geresheimer.

Und dann haben wir am Freitag den wichtigen amerikanischen Arbeitsmarktreport.

Und das war's.

Das Thema des Tages.

Wir haben in den vergangenen Wochen hier beinah täglich von den steigenden Renditen

an den Anleihermärkten berichtet und auch im Gespräch mit dem Wall Street-Kennemarkus Koch

spielen die Zinsen eine große Rolle.

Und nicht alle Unternehmen sind ähnlich stark vom steigenden Finanzierungskosten betroffen.

Manche Konzerne, die viel Cash auf der Bilanz haben,

die profitieren sogar vom neuen Umfeld.

Schließlich bekommen sie jetzt ordentlich Zinsen für das gebunkerte Geld.

Und im Thema des Tages wollen wir uns mal die Börsenwelt danach angucken,

was es für Gewinner und Verlierer der gestiegenen Zinsen gibt.

Ja, und welchen Einfluss Zinsen auf die Gewinne der S&P 500-Unternehmen haben,

das hat die amerikanische Notenbank Fed vor kurzem in einem Paper dargestellt

und danach erklären niedrigere Zinsen und Unternehmenssteuern

mehr als 40 Prozent des realen Backstums der Unternehmensgewinne zwischen 1989 und 2019.

Und wenn jetzt die Zinsen dauerhaft höher liegen,

dann sind vor allem diejenigen Firmen negativ betroffen, die hohe Schulden haben.

Ist ja logisch.

Wenn wenn diese Schulden refinanziert werden müssen, dann wird's deutlich teurer.

Können ja mal ein Beispiel aus der Sphäre der Staatsverschuldung machen

und zwar Deutschland, wir sind jetzt nicht so hoch verschuldet wie Italien,

aber auch relativ hoch schon schuldet.

Und in diesem Jahr dürften wir für Zinszahlung 40 Milliarden Euro fällig werden.

Also es ist zehnmal so viel wie noch vor zwei Jahren.

Das zeigt, welche Hebelwirkung so ein Zins hat.

Und das liegt natürlich auch daran, dass Deutschland es versäumt hat,

sich in der billig Zinswelt einfach langfristig zu verschulden

und so müssen wir halt mit den höheren Zinsen relativ viel refinanzieren

und deswegen wird es halt so schnell, so viel teurer.

Ja und auch in der Firmenwelt gilt, wer sich langfristig verschuldet hat,

der bekommt die Zinskeule später zu spüren als Firmen,

die nur kurzlaufende Kritik da aufgenommen haben.

Und wir haben deshalb die Börsenwelt nicht nur nach Netto-Schulden sortiert,

sondern auch noch nach Zinseinnahmen und Zinsausgaben geschaut,

um eben einen 360 Grad Blick zu bekommen.

Und natürlich sagt die absolute Höhe der Verbindlichkeit

noch nichts aus über die Schuldentragfähigkeit.

Wir haben also die Netto-Schulden noch ins Verhältnis zum operativen Gewinn gesetzt.

Und beim Blick an die Wall Street fallen, wenn man diese ganzen Aspekte zusammen packt,

vor allem die großen Telekommunitionsbetreiber als große Schuldensünder auf,

die auch bereits hohe Zinslasten zu Schultern haben.

AT&T hat jährliche Ausgaben für den Schuldendienst von 6,3 Milliarden Dollar

und die Netto-Schulden, die betragen 155 Milliarden Dollar.

Und Konkurrent Verizon hat zwar Netto-Schulden von 173 Milliarden,

aber muss nur 4,5 Milliarden Dollar in Zinsausgaben machen.

Kabelkonzern, also Kabelkonzern Comcast hat Verbindlichkeit von 90 Milliarden

und muss dafür 3,9 Milliarden Zinsen zahlen.

Und das liegt jetzt auch daran, dass AT&T einfach so wahnsinnig hoch verschuldet ist.

Deswegen müssen die natürlich auch höhere Zinsen bezahlen,

die sind mit einem 7,4-Fachen des operativen Gewinns verschuldet.

Verizon hat nur so ein Hebel von 3,7, und wer auch noch hoch verschuldet,

ist beispielsweise die Telekom-Tochter T-Mobile mit 110 Milliarden Dollar

Netto-Verbindlichkeiten und einem Schuldenhebel von 4,1.

Und es fragen immer mal viele so, warum ist dieser Gesundheitskonzent CFA

als Health in diesem Jahr so schlecht gelaufen?

Da muss man sich nur die Schuldensituation anschauen.

Die haben 65 Milliarden Dollar Netto-Schulden, Zinsausgaben von 2,4 Milliarden Dollar

und so ein Schuldenhebel von 6,2.

Und man muss wissen, bis 3 ist ein Schuldenhebel okay.

Alles, was übertreißt, das ist vielleicht eine Dualzinswelt noch okay.

Aber jetzt in dieser neuen Welt, hm, schwierig.

Ja, in der Tat und hoch verschuldet ist auch der Medienkonzern Warner Bros Discovery

mit 44 Milliarden Dollar Netto-Verbindlichkeiten

und einem Schuldenhebel von sage und schreibe 14,5, also richtig ordentlich.

Und finanziell wackelig stehen auch die Kreuzfahrtkonzerne Norwegian

und Carnival da oder auch der Werkzeughersteller Black & Decker.

Aber wir haben euch ja gesagt, wir wollen auch ein paar Zins gewinnen.

Und da ist RW&B, einer der ganz großen Gewinner,

die haben nämlich Netto-Guthaben von 8 Milliarden Dollar auf die Bilanz.

Und hier fließt eine halbe Milliarde Zinsgewinn pro Jahr.

Und wenn man jetzt mal andere Konzerne noch sieht, Activision Blizzard,

die haben mehr als 9 Milliarden guthaben, verdienen damit 300 Millionen.

Und das Service-Naus ist eine Art SAP-Cloud-Konkurrenz,

die haben 2,5 Milliarden guthaben, machen 200 Millionen,

haben Zinsgewinn, Palo Alto hat 3,2 Milliarden Netto-Guthaben,

auch Arista-Networks, Fortinet- oder Monster-Barrages,

haben Dank Zinsen, machen sie jetzt fette Gewinne,

weil sie auch guthaben haben.

Und zu den Guthabenfirmen zählen auch noch der Anbieter von Videokonferenzen Zoom.

Die haben Netto-Cache von rund 6 Milliarden Dollar,

wenn man die anlegen kann und kriegt ja teilweise 5 Prozent in Amerika,

dann weiß man, was man da das rausholen kann.

Ja, war besonders viel, fahren natürlich die Big Tech-Konzerne ein.

Ist ja logisch, die schwimmen gerade zum Geld.

Apple macht 3,5 Milliarden Dollar Zinsgewinn

und Alphabet fast 3 Milliarden Dollar.

Mit deutlichem Abstand dahinter folgt Cisco mit 962 Millionen Dollar Zinsgewinn.

Dann kommen Tesla und Booking, die liegen mit 694 und 686 Millionen Dollar fast gleich auf.

Danach kommt Meta mit 625 Millionen Dollar,

Nvidia mit 540 Millionen Dollar

und der Großhändler Costco mit 453 Millionen Dollar.

Interessanterweise finden sich Cisco und Costco auch auf einer Liste von Goldman Sachs,

die ebenfalls mal die amerikanische Welt nach Zinsgewinnern durchsucht hat.

Und dazu zählen die Experten auch noch Baychecks und Cadence,

die beide ebenfalls Netto-Guthaben in der Bilanz haben.

Und in Deutschland sind da den großen Konzernen Fraport, Covestro pro 7.01,

Langsays & Carvis, Fresenius, Ebonic, Siemens Health in Nies,

Fresenius, Metica, Bayer, Simrise, Ströhr oder Deutsche Telekom stark verschuldet

und Leiden entsprechend oder den gestiegenen Zinsen.

Große Zinsgewinner, die lassen sich mal abgesehen von den Banken,

bei denen ja der Zinsgewinnen zum operativen Geschäft gehört, nicht finden.

Wir haben euch vor einiger Zeit ja schon mal Genku Bioworks vorgestellt.

Und trotzdem wollen wir das Bostoner Unternehmen heute nochmal aufgreifen.

Und das nicht nur wegen des coolen Kürzels DNA.

Seit dem letzten Mal vor ungefähr einem Jahr hat sich bei dem Unternehmen

einiges getan.

Und das ist ein guter Anlass, um da nochmal draufzuschauen.

Das stimmt.

Bei dem Unternehmen war zuletzt wirklich einiges los.

Nur eben, was soll ich sagen, nicht so recht beim Aktienkurs.

Das ist richtig.

Jedenfalls nichts Positives.

Denn seit unserer Liberal-ED hat Genku rund 40 Prozent an Wert verloren.

Ziemlich lose Aktien, könnte man also sagen.

Aber irgendwo irgendwas muss diese Firma haben.

Deswegen wollen wir auch nochmal einen zweiten und dritten Blick darauf werfen.

Und das nicht nur, weil zum Beispiel Cathy Wood oder Frank Thelen

zu den vielen Fans des Bostoner Unternehmens gehören.

Ja, Genku ist schon echt ein spezieller Fall.

Ich habe die im vergangenen Jahr ja mal in Boston besucht.

Das Unternehmen, das sitzt so an der Kunde, einem der Biotech It Places.

Davon gibt es ja viele in Boston, aber die sitzen ganz schick am Hafen,

in einem luftartigen Gebäude mit vielen hipn-jungen Mitarbeitern.

Die Büro sind voller übergroßer Plastiktinos.

Und natürlich gibt es auch eine kunderbunte Snackbar, so typische Start-ups-Heading.

Wobei Genku jetzt mittlerweile 15 Jahre auf dem Buckel hat

und eben doch nicht mehr so ganz jung ist.

Aber was mich damals wirklich irritiert, ist, dass ich mir das zwar alles da erklären,

dass man aber trotzdem Schwierigkeiten hatte, zu verstehen,

was genau die jetzt eigentlich machen und womit die ihr Geld verdienen wollen.

Und ja, wenn ich das nicht verstehe, dann stimmt mich das immer erst mal skeptisch.

So bin ich ganz bei Warren Buffett, muss ich sagen.

Ja, genau.

Ich habe es bis heute noch nicht verstanden, aber ihr versuchen jetzt noch mal

gemeinsam hier zu erklären oder zu erkennen, was sie machen.

Biology by Design.

Mit dem Slogan wirbt Genku für sich und die Technologie, um die es geht.

Nämlich die sogenannte synthetische Biologie.

Der Ziel ist es, biologische Einheiten so gut zu verstehen,

dass man sie künstlich nachbauen und dabei gezielt verändern kann.

Zum Beispiel gibt es ein internationales Konsortium,

das daran arbeitet, das Genom der Bierhefe immer radikaler zu verkleinern

und dadurch effizienter zu machen.

Die Gegner dieser Technologie sehen darin eine extreme Gentechnik,

weil eben Organismen synthetisch umgestaltet oder sogar neu geschaffen werden.

Ja, und Genku forscht eben genau in diesem Bereich und zwar ganz anwendungsbezogen.

Und das Unternehmen versucht Mikroorganismen quasi wie winzige Computer zu programmieren,

um dann eben mit ihrer Hilfe eines Fernentages Medikamente, Düngemittel,

Lifestyle Produkte oder auch Nahrungsmittel herzustellen.

Und der Firmenchef, Jason Kelly heißt er,

spricht von Genku, deshalb auch als Organismusunternehmen.

Und ehrlich gesagt, das klingt jetzt alles ziemlich spacey und abgedreht.

Was man aber anerkennen muss, Genku hat in den vergangenen Monaten

eigentlich einige wirklich große Deals an Land ziehen können.

Könnte fast schon sagen, doing God's work, das hat ja mal ein Finanzchef gesagt,

aber das wäre jetzt hier wirklich, in dem Fall sogar wirklich so.

Ja, so ein bisschen ist das so.

Ja, Organismen irgendwie umbaut.

Aber du hast ja schon angesprochen, es gibt da große Deals mit großen Pharma-Unternehmen

und da muss ja irgendwas dran sein, sonst würden die jetzt ja nicht machen.

Zum Beispiel mit Bayer, die beiden Unternehmen kooperieren sogar schon ziemlich lange,

aber auch Böhringer Ingelheim, Eli Lilly, Moderna oder die amerikanische Merk

zählen zu den Partnern.

Und im Juli hat Genku eine Kooperation mit Pharma-Überflieger Novo Nordisk vereinbart.

Novo Nordisk, der klingelt es wahrscheinlich beeindruckend.

Das sind ja die mit den Hype-Medikamenten rund um Diabetes

und die Fettwegg-Spritzen Vigowi und Osempic.

Und seit August gibt es sogar eine fünf-Jahres-KI-Kooperation mit Alphabet,

genau gesagt Google Cloud, um die eigene Forschung mithilfe der künstlichen Intelligenz

noch zu beschleunigen.

Genau, davon versprechen die sich natürlich, dass sie noch schneller ihre Mikroorganismen herbeizaubern,

sag ich mal.

Und vor ein paar Tagen erst wurde bekannt, dass Genku ein 331 Millionen Dollar Deal

mit Pfizer abgeschlossen hat.

Da geht es um die Suche nach drei RNA-basierten Wirkstoffkandidaten.

Und das ist übrigens der erste Deal, bei dem es ganz unmittelbar um die Entstehung

eines Medikamentenkandidaten geht.

Also ihr seht, da ist einiges los bei Genku.

Und Big Pharma schaut natürlich ganz genau hin mit wem sie da kooperieren.

Insofern muss man schon davon ausgehen, dass die Technologie von Genku durchaus

Chancen auf Erfolg hat, zumindest aus Sicht der Industrie.

Trotzdem gibt es natürlich eine jede Menge Risiken.

Und darauf weist auch eine aktuelle Studie von Bernberg hin.

Wenn sich die Regulierung verschärft beispielsweise, oder das Interesse der Kunden

am Ansatz der synthetischen Biologie nachlässt, wäre das ein gewaltiger Rückschlag.

Außerdem fährt das eine Nebenweite in keine Gewinne ein und hat in den vergangenen 12 Monaten

knapp 300 Millionen Dollar an Cash verbrannt.

Zwar sitzt Genku noch auf einem ordentlichen Polster von rund 1,1 Milliarden an Cash

und Investments.

Aber der beweist, dass hinter all der neuartigen Technologie oder Technik

und den großen Plänen auch tatsächlich ein tragfähiges Geschäftsmodell steht.

Der steht bisher noch aus.

Absolut. Aber die Analysten von Bernberg, die sehen Genku unterm Strich trotzdem

so versichtlich und empfehlen den Kaufkursziel 3 Dollar.

Wenn die Fantasie rund um Genku aufgeht, dann wäre die Aktie also ein potenzieller Multi-Bagger.

Aber wer da investiert, da muss ich wirklich absolut im Klaren darüber sein.

Dass genauso gut auch ein Totalverlust drohen kann.

Der Chartverlauf seit dem Börsengang am April 2021.

Der sollte da wirklich Warnung genug sein.

Damals nutzte die Aktie noch bei 10 Dollar 30.

Das Allzeithoch war im Oktober 21 bei knapp 14 Dollar.

Und momentan kriegt die Aktie bei 1 Dollar 80 rum.

Und ja, deswegen kostet die 3 Dollar ist das schon sehr sportlich.

Mehr von Genku können die Investoren am 3. Oktober erfahren.

Der veranstaltet das Unternehmen ein Investor's Day.

Das war alles wachsend.

Wir freuen uns immer über Feedback.

Schickt uns eine Million Triple A.

Also A, A, E, D oder gebt uns eine Bewertung.

Und es gab viele Rückfragen zu unserer Freitagsfolge.

Mit der Preisfrage, die ja 700.000 Euro wert war,

Sondertilgen oder insgesamt Tilgen oder ETF-Sparplan kaufen.

Und wir haben es euch ja vorgerechnet,

dass es sich in der überwiegenden Zahl der Anlagezeugräume deutlich mehr gelohnt hätte,

einen MSCI World ETF zu packen,

statt es in die Sondertilgung zu stecken.

Und einige Euro haben zu Recht nachgefragt,

ob denn dieser Rechnung auch die Versteuerung berücksichtigt wurde.

Ja Lars zum Beispiel, der weiß darauf hin,

da man die Zinsen aus einem Kredit steuerlicher nicht gegenrechnen kann,

schmälert das den positiven Effekt.

Denn für den ETF-Sparplan fällt Abgeltungssteuer an.

Dennoch sei es sinnvoll, so zu Verfahren, sagt Lars,

wie eben in der Folge vom 29.9. beschrieben.

Ich empfehle mich jedenfalls dann,

wenn man einen ETF mit Ausschüttung wähle,

weil man da zum einen den jährlichen Freibetrag nutzen

und zum anderen die Ausschüttung ebenfalls wieder investieren könne.

Ja, so ist es lieber Lars.

Wir haben die Versteuerung in der Tat nicht mitgenommen.

Man kann ja einfach sagen, okay,

man musste von den, alles was über 200,

wir hatten 225.000 eingezahlt.

Und wenn man dann sagt, okay, alles drüber,

Viertelabgeltungssteuer, dann hätte man das sogar ohne diesen Trick,

dass man jedes Jahr den Freibetrag macht, einfach ausgerechnet.

Also das wäre die einfachste Rechnung gewesen.

Aber die meisten Auszahlungen hätten trotzdem über dem Ding gelegen.

Insofern war das an der Börse doch besser.

Und das, als in die Sonneteilung zu stecken,

insofern war es dann am Ende richtig so.

Ja, und dann hat Michael noch eine Frage an dich,

lieber Holger.

Dein ultimativer Research-Tipp vom Samstag

aus der Folge mit Markus Koch,

den hat er akustisch leider nicht verstanden

und bittet um Aufklärung.

Ganz einfach.

Das war Vital Knowledge.

Und da arbeitet der ehemalige JP Morgentrader Adam Chrisifully.

Und der macht dazu einen Informationsdienst.

Und der macht halt einmal Morning Notes

und dann über den Tag die wichtigsten Informationen.

Und das ist halt wirklich einfach,

wirklich gefiltert, nicht die ganzen Geräusche,

sondern wirklich nur die wichtigen Sachen.

Und wer heute auch noch wichtige Sachen hören will,

der muss Stefano Cepitz hören.

Und das ist nämlich heute schon am Montag.

Das ist nämlich Dienstag nicht Stefano Cepitz,

weil das ja Feiertag ist,

sondern wir machen das schon am Montag.

Es soll ja nicht ausfallen.

Und wir werden natürlich,

weil Tag der Deutschen Eilt ist,

über Ost-West-Problemate gesprochen.

Und der Stefano wird mich bezichtigen,

dass ich einfach nicht dankbar bin,

obwohl so viele auch jetzt neue Investitionen

in meine Bundesländer getätigt werden.

Und so Pensionen, ich bekomme mal mit Chipwerk und so weiter.

Und darüber diskutieren wir natürlich auch noch

ein paar gute Bullen und Bären vergeben und so weiter.

Lieber Anja.

Ein Gespräch über Dankbarkeit ist doch wunderbar.

Das wollt ihr natürlich nicht verpassen

und unsere Folgen hier auch nicht.

Deshalb, wie immer, abonniert uns,

sprecht über uns und empfehlt uns euren Freunden.

Wir sehen uns morgen wieder ab 5 Uhr bei Welt und überall,

wo es Podcast gibt.

Copyright WDR 2021

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

02.10.2023 – Der tägliche Börsen-Shot

In der heutigen Folge „Alles auf Aktien“ sprechen die Finanzjournalisten Anja Ettel und Holger Zschäpitz über die abgewendete Shutdown-Gefahr und die Gewinner und Verlierer der neuen Zinswelt. Außerdem geht es um Ginkgo Bioworks, Bayer, Alphabet, Merck, Pfizer, Novo Nordisk, Eli Lilly, Moderna, AT&T, Verizon, Comcast, T-Mobile, CVS Health, Warner Bros Discovery, Norwegian, Carnival, Black & Decker, AirBnB, Activision Blizzard, Service Now, Palo Alto, Arista Networks, Fortinet, Monster Beverages, Zoom, Apple, Alphabet, Cisco, Tesla, Booking, Meta, Nvidia, Costco, Paychex, Cadence, Fraport, Covestro, Pro7Sat.1, Lanxess, Encavis, Fresenius, Evonik, Siemens Healthineers, Fresenius Medical, Symrise, Ströer und Deutsche Telekom.

Wir freuen uns an Feedback über aaa@welt.de.

Disclaimer: Die im Podcast besprochenen Aktien und Fonds stellen keine spezifischen Kauf- oder Anlage-Empfehlungen dar. Die Moderatoren und der Verlag haften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung der Gedanken oder Ideen entstehen.

Hörtipps: Für alle, die noch mehr wissen wollen: Holger Zschäpitz können Sie jede Woche im Finanz- und Wirtschaftspodcast "Deffner&Zschäpitz" hören.

Außerdem bei WELT: Im werktäglichen Podcast „Kick-off Politik - Das bringt der Tag“ geben wir Ihnen im Gespräch mit WELT-Experten die wichtigsten Hintergrundinformationen zu einem politischen Top-Thema des Tages. Mehr auf welt.de/kickoff und überall, wo es Podcasts gibt.

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