Alles auf Aktien: Turnaround-Fantasie bei Boxen-Legende und die besten aktiven ETFs

WELT WELT 9/1/23 - Episode Page - 23m - PDF Transcript

Wir sprechen über den statistisch schlechtesten Börsenmonat des Jahres, einen Rekordgewinn

bei der Schweizer UPS und Gewinner und Verlierer im Klamottenhandel.

Im Thema des Tages entführen wir euch in die wundersame Welt der aktiven ETFs und verraten

euch, welche der Zwitterprodukte wirklich was tausend.

Und in der AAA-ID geht es um eine Vorrats-Boxen-Legende, die sich neu erfinden will und das auch muss,

um zu überleben.

Alles auf Aktien, der tägliche Börsen-Shot.

Wir begrüßen euch, folgt Schäpitz und Daniel Eckert aus der Weltwirtschaftsredaktion.

Die im Podcast besprochenen Aktien und Fonds stellen keine spezifischen Kauf- oder Anlageempfehlungen

dar.

Die Moderatoren und der Verlaghaften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung

der Gedanken oder Ideen entstehen.

Blick auf die Märkte

Heute ist Freitag der 1. September und wir wünschen euch einen friedvollen Start in

den Tag und in den neuen Monat.

Der DAX hat sich recht versöhnlich vom August verabschiedet, am Ende standen 15.947 Punkte

auf der Anzeigetafel, ein Plus von 0,4 Prozent.

Zwischenzeitlich waren es mal mehr als 16.000 Punkte gewesen und das leichte Plus von gestern

ändert auch nichts daran, dass das deutsche Börsenbarometer auf Monatssicht verloren hat,

nämlich 3 Prozent.

Wir hatten euch vor vier Wochen hier angekündigt, der August ist statistisch ein schwacher Börsenmonat.

Und der September, lieber Eckert, ist statistisch gesehen ein noch schwächerer Monat als der

August, nämlich der schwächste überhaupt im Jahr und das gilt nicht nur für den DAX,

das gilt auch für die Wall Street im Schnitt voller der S&P 500 seit 1928 im September

1,1 Prozent und wenn es sich mal um ein Minusmonat gehandelt hat, dann ging es auch richtig runter,

nämlich 4,7 Prozent und die Statistik schien dann den Börsianern auch am letzten Tag des

August so ein bisschen die Laune zu verderben, die anfängliche Rallye verpuffte, lediglich

bei Tech blieb noch ein kleines Plus übrig, der S&P 500 schloss den August 0,2 Prozent

im Minus, also den Donnerstag, den Nasdaq 100 legte am Donnerstag um 0,3 Prozent zu und

damit hat der S&P 500 den August mit einem Minus von 1,8 Prozent beendet, den Nasdaq den

August von 1,6 Prozent, aber ein Index, der überrascht den Negativen.

Hinsicht lieber Eckert, nämlich der KBW Bankindex, der krachte im August 8,8 Prozent

Das klingt so ein bisschen wie ein Minutegel, Bankenkrise Eckert, höre ich da so was?

Ach, Javits, überall Krise, aber ich kann dir sagen, zumindest eine Bank konnte am

Donnerstag Rekordzahlen präsentieren, die Schweizer UBS, sie hat im zweiten Quartal

durch die Übernahme der Credit-Swiss ein Gewinn von 29 Milliarden Dollar gemacht, 29

Milliarden Dollar und da werdet ihr jetzt auch fragen, wie das nun der gewaltige Überschuss

kam durch einen ungewöhnlichen Sonderfekt zustande, den Badwill.

Normalerweise ist bei Übernahmen vom Goodwill die Rede und der Goodwill beschreibt das Aufgeld,

dass ein Käufer über den Marktpreis hinaus bezahlt, weil er zum Beispiel eine bestimmte

Marke und bestimmte Synergien einrechnet, die er nach der Übernahme erwartet.

Im Fall der Credit-Swiss-Übernahme war es umgekehrt.

Der kleinere Konkurrent ist Anfang Juni mit einem gewaltigen Abschlag gegenüber dem Buchwert

in den Besitz der UBS übergegangen und die UBS zahlte 3 Milliarden Franken für eine Bank

mit einem Eigenkapital von mehr als 50 Milliarden Franken.

Die Differenz ist der Badwill und wird als Gewinn verbucht.

Ja, da kann man mal von einem richtigen Schnapper sprechen, 3 Milliarden und kriegt was für

50 Milliarden, gut, die muss jetzt auch noch ein paar Rückstellungen für irgendwelche

Rechtsstreitigkeiten und auch irgendwelche anderen Sachen machen, aber trotzdem 7 und

20 Milliarden, das ist schon, ne, 29 Milliarden sogar, wirklich ein Hammer.

Und einen anderen Schnapper, für einen anderen Schnapper halten viele die Aktien des BVB,

also von Borussia Dortmund und die ist ja an der Börse noch nicht mal eine halbe Milliarde

Euro wert und nachbörslich verlor die Aktien noch mal rund 1% und nicht deswegen, weil

Lücke jetzt zum Borussia Dortmund gewechselt ist, von Bremen, nee, am Abend gab es die

schwierige Champions League Vorrucksgruppe, wurde ausgelost und dann sind sie jetzt mit

Paris Saint-Germain, mit AC Milan und Newcastle United an der Gruppe und das schien jetzt diversial

nicht so zu gutieren und nachbörslich stürzte auch Aurobes um 8,4 Prozent, aber und da

gab es eine Kuriosität, das Kupferunternehmen hatte am frühen Abend mitgeteilt, dass beim

Zählen des Metallbestands erhebliche Abweichungen zum Solbestand festgestellt wurden und weil

diese Abweichung und dieser Schaden des Ergebnisses des Geschäfts ja 2022-2023 belasten wird,

kassierte Aurobes seine Prognose. Kupferdiebe. Ja, in Berlin kennt man das, das steht an allen

Gleisen, wenn man entlang der Bahn läuft, Vorsicht, das Kupfer ist irgendwie markiert und wir werden

euch finden. Aber gefragt waren an der deutschen Börse dafür die Immobilienwerte, da waren

von Novi am DAX, LEG und THG Immobilien im MDAX und bei den noch kleineren Werten,

Roundtown und Patrizia, alle Fett im Plus, die Zuwächse betrugen zwischen 4 und 8 Prozent und da

ist ein Zusammenhang auffällig, die schwindende Zinsangst, letztens Berdiana, bei den Immobilien

Aktien jetzt wieder Bewertungsspielräume sehen. Außerdem hatte Roundtown diese Woche ein Ausblick

gegeben, der besser war als befürchtet und da hat das den ganzen Sektor etwas nach oben

getrieben, gemessen am Tief. Ende Mai hat die Roundtown-Aktie jetzt schon 90 Prozent gut gemacht.

Und an der Wallstreet da legten die drei Tech-Werte, von denen wir gestern ja schon die Zahlen

berichtet hatten, mächtig zu, Octa Sales Force and Crowdstrike und meine Nutanix, die du ja immer

für eine Tiernahrungs-Aktie hältst, die gewann nachbörsig 12 Prozent und die Unternehmen

kaufen so Hybrid-Cloud-Software und von dem Unternehmen waren alle metrigen Überwartungen

und dann haben sie noch einen Aktienrückkauf dazu, alle kündigten von 350 Millionen und fertig war der

zweistellige Zuwachs. Broadcom, der Chiphersteller, der liefert den nicht ganz so heldenhaft ab,

der Chiphersteller verlor nachbörsig dann 5 Prozent und da ich fürs Raunen zustelle, ich bin

hier, können ich noch Dollar General hier anrauen, die haben zwölf Prozent wegen verheerender

Konsumzahlen verloren und wenn du mal guckst, wie der zweitgrößte Verlierer im Nasdaq ein Hunde

dem August war, das war Dollar Tree, minus 21 Prozent, lieber Eckhardt und wenn der Konsum

so schlecht läuft, dann ist das ein Vorbote für Reziz John in Amerika. Ja, aber jetzt zum Thema

Klamotten, die Ergebnisse von Lulu Lemon in Verbindung mit starken Umsatzwachsungszahlen bei

Aberkombie & Fitch sowie Urban Outfitters in der vergangenen Woche zeigen nach Einschätzung von

Experten eine wachsende Kluft zwischen Gewinnern und Verlierern im Bekleidungseinzelhandel. Hochpreisige

Einzelhändler laufen gut, Shops, die sich eher den preis-sensitiven Spektrum zugewendet haben,

wie Macy's, Scrolls oder Gap haben dagegen Probleme. Und wenn wir jetzt schon mal hier sind,

überhaupt Probleme zu reden, komme ich noch zu den Terminen. Da stehen die Inflationszahlen aus

China an, eine Wirtschaft, die ja sehr schlecht läuft dieses Jahr und es gibt wichtige Arbeitsmarktdaten

aus den USA, die uns nochmal Hinweise darauf geben, wie die Konjunktur in Amerika sich entwickelt und

ob die Zinsen bald wieder sinken können. Das Thema des Tages. In den USA sind sie ein Riesenerfolg,

doch in Deutschland eher noch ein Nischenprodukt, das handelt sich um aktive ETFs. Aktiv und ETF,

da werden viele denken, hey, das ist doch ein Widerspruch, als ein Oxymoron, so habe ich das

in der Schule gelernt, das ist ein Widerspruch in sich. Aber man kennt eigentlich schon so einen

aktiven ETF und jeder von euch wird den wahrscheinlich schon kennen, nämlich Cathie Woods Arc Innovation.

Das ist wirklich ein aktiv gemeinnischer Fonds in einem ETF-Mantel. Ja, und theoretisch vereinen die

Produkte die Pluspunkte von beiden Produktkategorien. Klassisch aktiv gemeinnischer Fonds sind flexibler,

es gibt die Chance auf eine Art Performance. ETFs hingegen sind kostengünstig, transparent und vor

allen Dingen ständig handelbar. Und deswegen wohl auch, weil sie eben diese beiden Eigenschaften

positiv bündeln, erfreuen sich zunehmend der Beliebtheit dieser aktiven ETFs, wie unser

Kollege Frank Stokker aufgeschrieben hat. Grund genug ist das auf jeden Fall uns mal im Thema des

Tages diesen Produkten zu widmen. Ihr liebt ja ETFs und vielleicht sind ja dann aktive ETFs auch was

für euch. Ja, nach einer Analyse der Rating-Agentur Scrope, wie dafür und war da der Fonds-Experte,

André Herthl stecken in Deutschland rund 26 Milliarden Euro in den Zwitterprodukten. Das ist ein

Plus von fast 50 Prozent innerhalb eines Jahres. Gleichzeitig stieg die Zahl der aktiven ETFs,

die hierzulande angeboten werden, von 50 auf 62. Davon sind 37 Aktienfonds und 25 Rentenfonds. Und

12 Fonds-Gesellschaften sind in dem Segment mittlerweile aktiv, sowohl etablierte Anbieter

aktiv gemähenster Fonds, wie etwa PIMCO oder Fidelity oder JP Morgan, aber auch reine ETF-Häuser

wie Osjam, Wanec oder First Trust. Und weltweit, wenn man sich die Zahlen anguckt, stecken umgerechnet

580 Milliarden Euro in aktiven ETFs. Und dass es in Deutschland erst 26 Milliarden sind, das liegt

auch daran, dass es bei vielen Produkten noch an einer ausreichenden Histore mangelt. 26 der

22 analysierten Fonds sind nämlich weniger als 3 Jahre alt und das erschwert eine Beurteilung der

Leistung. Aufgrund der fehlenden Bestandsprovision und der geringen Gebühren seien aktive ETFs für

Fonds-Gesellschaften und Finanzberater weniger lukrativ Urteilscope. Letztere verkaufen daher

lieber herkömmliche aktive Fonds. Und da ihr von eurem Banker wohl nie einen ETF verkauft bekommt,

wollen wir euch die spannendsten Produkte hier mal vorstellen. Genau, die spannendsten

aktiven ETFs. Und einer, der wirklich was kann, ist der JP Morgan Global Research Enhanced Index

Equity. Der setzt auf globale Aktien und hat den iShares MSCI Welt seit Auflage im Oktober 2018

um 9 Prozentpunkte outperformt. Und dabei müsst ihr jetzt keine Angst haben, dass dieser JP Morgan

Fonds große Wetten eingeht. Vielmehr wird der MSCI Welt nur etwas, naja, wird im Neutrisch sozusagen

gepimpt oder wie es JP Morgan sagt, enhanced. Und dann werden einfach die Aktien der jeweiligen

Branchen immer nach Attraktivität sortiert und die, die am unattraktivsten von JP Morgan gehalten wird,

die wird einfach rausgeworfen. Und dann hat man halt eine leicht andere Gewichtung. Ja, die Index

Verbesserung funktioniert auch in den USA. Der JP Morgan US Research Enhanced Index Equity hat

den iShares Core S&P 500 seit Auflegung 2018 um 6,5 Prozentpunkte geschlagen. Noch besser hat

der Osjam Schiller Barclays Cape US Sector Value abgeschnitten, der den S&P 500 ETF um fast

10 Prozentpunkte geschlagen hat. Im Fonds landen monatlich immer jene vier Sektoren, die am günstigsten

relativ zum Gesamtmarkt notieren. Aber und auch das zeigt einen Blick auf die Statistik der aktiven

ETFs. Nicht jede Strategie muss auch wirklich aufgehen. Weil ich sage, der HSBC Multifactore

Worldwide Equity, der versucht verschiedene Erfolgsfaktoren zu kombinieren, aber der Fonds

hat den iShares Core MSCI World den vergangenen fünf Jahren um 10 Prozentpunkte ander performt.

Dagegen der Investor Quantitative Strategies ESG Global Equity Multifactore, der hat den

passiven ETF immerhin um 1,4 Prozentpunkte geschlagen. Wer, wie ich auf Dividenden steht,

kann sich auch mal den Fidelity Global Quality Income ETF anschauen, der auf fünf Jahres sich

den Spider Global Dividend Aristocrats um 46 Punkte geschlagen hat. Also um 46 Punkte. Das ist

schon ordentlich. Für Europa liegt der Osjam Schiller Barclays Cape Europe Sector Value,

sehr langer Name, gut im Rennen. Er hat auf Sicht von fünf Jahren den iShares Core Eurostox 50

um fünf Prozentpunkte hinter sich gelassen. Und es gibt auch durchaus aktive ETFs in Deutschland,

die ganz frei händig aktives Management betreiben, so wie Casey Wutters macht,

beides heißt der Frankfurter ETF Modern Value. So heißt er. Hier baut das Formalagement Index

zusammen, der regelmäßig angepasst wird und seit Auflagemoktor 2022 hat der aktive ETF 30

Prozent zugelegt und damit auch den iShares Core MSCI World zu einer Art Benchmark, weil der auch

global ist, um 16 Prozentpunkte geschlagen. Aber und hier trifft wieder die Warnung von

Scope Analyst André Herth zu, ein Fonds, der noch nicht drei Jahre am Markt ist, der hat sich auch

noch nicht wirklich bewiesen. Werbung. Okay Leute, wichtige Frage. Wisst ihr eigentlich etwas

über sogenannte Shitmoves? Shitmoves, das sind manipulative Techniken, die man in einem Gespräch,

einer Diskussion einsetzt, statt sachlich zu argumentieren. Einfach, weil man die Diskussion

um jeden Preis gewinnen will. Und ehrlich gesagt fällt mir auch die eine oder andere Situation

an, wo ich mal so einen Shitmove gebracht habe. Richtig gemerkt habe ich das aber erst,

als ich den Podcast Kappel aufgehört habe. Da habe ich das alles gelernt. Iris und Matthias

sprechen in ihrem Podcast jede Woche über ein Thema und beleuchten das dann aus verschiedenen

Perspektiven persönlich, psychologisch, philosophisch. Und dabei geht es eben um Manipulation,

um solche Shitmoves, um Aufrichtigkeit, Chancen und vieles mehr. Das Comedy Content Creator Kappel

lässt auch ihre Hörer in, mit Fragen und Erlebnissen zum jeweiligen Thema zu Wort kommen und beschäftigt

sich auch mit dem ein oder anderen Scheißproblem aus der Community. Überzeugt euch selbst und

abonniert Kappel auf. Jeden Samstag gibt es eine neue Folge im Podcast Player Eures Vertrauens.

Werbungende.

Es gibt Marken, die kennt jeder und man kann sich auch gar nicht vorstellen, dass sie irgendwann mal

verschwinden. Und eine dieser Marken ist Tapperwehr, hier bei uns auch gerne als Tupperware bezeichnet.

Und dabei hat es vor ein paar Wochen noch so ausgesehen, als könne die Traditionsmarke,

die ja mit den Tupperpartys groß geworden ist, tatsächlich verschwinden. Denn die 1946

E-Message-Grün der Firma mit den Küchen- und Haushaltsartikeln steuerte geradewegs auf die

Insolvenz zu. Jetzt wäre es zu früh zu sagen, dass Tapperwehr aus dem Grübsen raus ist. Aber eines

ist neu. Seit der Umschuldung, die jetzt vorgenommen wurde, ist da Turnaround-Fantasie der Akze. Und

ja, die schlägt sich vor allen Dingen in dem Kurs nieder, vom Tief bei weniger als 70 Cent. Im Juli

ist das Papier auf rund $2.50 geklettert. Unser Kollege und Handelsepflegte Carsten Dierich hat

jetzt den CEO von Tapperwehr getroffen, der heißt Miguel Fernandez und zwar in Frankfurt und hat

ihn gegrillt, wie er glaubt, Tupperware oder Tupperware retten zu können. Mit Turnaround-Stories

ist das ja so eine Sache. Klar wird da immer als parade Beispiel Apple in den späten 1990er Jahren

angeführt. Lange vor dem iPhone zeigten die Geschäftszahlen bei Apple nach unten und zwar das

durchaus eine Insolvenz da auch zu befürchten, war bis dann Steve Jobs wieder einstieg und das

Ruder herumriss. Ja und das war das Positivbeispiel. Es gibt aber auch viele Beispiele, wo ein

Turnaround nicht funktioniert hat. Und da sieht man schon mal an dem Beispiel Apple und Steve Jobs,

dass eine Unternehmerpersönlichkeit für einen Turnaround, für einen echten Turnaround schon mal

eine gute Voraussetzung ist. Erstmals auf jeden Fall der finanzielle Kollaps der unmittelbarer

Vorstand auch bei Tapperwehr abgewendet worden durch eine Einigung mit den Gläubigerbanken. Doch

das wird nicht lange helfen, wenn das Geschäftsmodell nicht grundlegend umgekrempelt wird.

Allein mit den Vorratsboxen, die alle leben, ist das nicht zu schaffen. Das ist auch Fernandez klar.

Als CEO hat er erstmal was Ungewöhnliches getan. Er hat sich ins Flugzeug gesetzt und hat sich in

allen wichtigen Märkten persönlich erklären lassen, wo die Probleme liegen. Deshalb hat

Grassten ihn auch in Frankfurt getroffen. Abgesehen von Deutschland war Fernandez und hat

ihn auch in Brasilien, Mexiko, Malaysia, Indonesien und China. Aber die Tendenz ist vielerorts die

gleich. In den letzten Jahren waren die Umsätze von Tapperwehr immer weiter abgebrockelt. So viel

billige Konkurrenz und Corona und die Konsumzurückhaltung in Inflation haben Tapper dann auch den Rest

gegeben. Ja, allein mit Vorratsboxen wird die Wände wohl nicht zu schaffen sein. Das ist

Fernandez klar. Selbst die berühmten Tapperpartys sind jetzt nicht mehr sagrosankt. Und Tapperparty,

das heißt wer es nicht kennt, Hausfrauen oder Hausmänner laden Freunde, Nachbarn und Verwandten

ein und bekommen dann in der eigenen Küche von einer Partymanagerin, die Tapperwehrprodukte

vorgestellt oder erklärt. Soll jetzt glaube ich sogar eine Friteuse geben. Statt nur der Boxen.

Vielleicht bringt ja die Friteuse den Turnaround. Auf jeden Fall, der Direktvertrieb, also die

Tapperpartys, die soll es zwar weiterhin geben, die Amerikaner wollen aber künftig auf weitere

Verkaufskanäle setzen. Wir wollen überall dort sein, wo der Verbraucher auch ist, hat Fernandez im

Interview formuliert und nennt als Beispiele Supermarktregale, eigene Läden, die Websites von

Onlinehändlern oder auch TV-Shopping-Sender und Plattform mit Influencern. Das nennt man ja im

neudeutschen Omni-Channel-Strategie. Und wo Produkte für die Kunden sichtbar werden. Da wächst

auch die Nachfrage, so hat er gesagt und deswegen gibt es dann auch mehr Umsatz und Ertrag. Wenn

das gelingt, wird sich auch die finanzielle Situation schlagartig ändern, ist der Manager

überzeugt. Gleichzeitig planen Tapperwehr neue Produktkategorien. Da geht es zum Beispiel um Messer,

um Töpfe, um Pfannen oder auch um Elektrogeräte. So hat der CEO angekündigt, dass Tapperwehr ein

kürze, ins Kommtse, eine Heißluft-Fritöse für ja den Küchenboden auf den Markt bringen wird.

Bereits erhältlich ist zudem ein tragbarer Mixer mit USB-Laderanschluss, jedenfalls in Asien. Dort,

uns Zitat, ist mittlerweile dieses Gerät ein Top-Seller, vor allen Dingen bei der jungen

Generation, berichtet der Manager. Da würden sich mit dem gerät jungen Menschen unterwegs aus

gekauften Früchten auf die schnelle Smoothies zubereiten. Der weiß, die Heißluft-Fritöse

sollte auch Social Chain mal der Renner werden. Das hat auch nicht geklagt. Aber möglicherweise

ist es hier anders. Der Schwenk in neue Produktkategorien ist derweil keine Einbahnstraße. Umgekehrt

hat sich in den vergangenen Jahren reichlich Konkurrenz im Tupperware-Kerngeschäft mit Schüsseln

und Vorratsboxen etabliert. Und das meist zu deutlich niedrigeren Preisen. Und der US-Konzert

hat deswegen auch in einigen Bereichen selbst die Preise leicht abgesenkt, um den Abstand

nicht zu groß werden zu lassen, wie Fernandes berichtet.

Grundsätzlich bleibt Tapper aber eine Premium-Marke und werde das auch in Zukunft sein. Zitat,

ja, wir sind teuer. Wir machen aber auch Produkte, die deutsche und nicht asiatische Qualität haben.

Dafür funktionieren sie auch noch in 30 und 40 Jahren. Ob die Firma Tapper wäre, noch in 30

oder 40 Jahren existiert, das muss ich erst zeigen. Doch erst mal hat Fernandes durch

die Umschuldung und den Strategieschwänk Zeit gekauft.

Fest steht, wenn der Turnaround gelingt, ist der jetzige Aktienkurs von 2,50 Dollar in Witz vor

10 Jahren stand Tapper mal bei fast 70 Euro. Und in die Richtung könnte es dann auch wieder gehen.

Das war alles auf Aktien. Wir freuen uns immer über Feedback, deshalb schickt uns doch einfach eine

Mail an AAAatWelt.de, also AAAatWelt.de oder hinterlasst uns eine Bewertung. Lukas hat uns

geschrieben. Erst einmal vielen Dank, dass immer jeden Morgen die Fahrt auf die Arbeit so angenehm

gestaltet. Ich höre euch noch nicht so lange. Ebenso bin ich noch recht neu mit Aktien und ETFs.

Dabei habe ich mir schon ein paar Sparpläne eingerichtet, um die Streuung zu erhöhen.

Bei der Einzahlung habe ich mich gefragt, ob es sinnvoller ist, mehrere kleine Beträge im Monat

einzuzahlen oder einmal im Monat eine größere Summe. Jepits, du hast dich doch damals intensiv

damit beschäftigt, was besser ist. Beim Sparen lieber ein größerem Betrag im Monat oder besser

mehrere kleine Beträge. Ja, wir haben das wirklich mal durchgerechnet, wöchentlich oder

monatlich. Und das Ergebnis ist relativ einfach. Eine häufigere Ausführung des Sparplans, also

zumindest wenn man die zwischen monatlich und wöchentlich das macht, lässt wirklich keine

eindeutige Mehrrendite erwarten. In einigen Fällen brachte der Wochenrhythmus am Ende mehr

Kapital, aber auch nur ganz, ganz, ganz minimal. In anderen Fallen war es sogar weniger oder praktisch

genauso viel. Beim DAX war es überhaupt keinen Unterschied und bei Blau Jods war sogar der

Wochenrhythmus negativ. Also mach einfach monatlich, das reicht. Zumal ja auch Transaktionskosten

anfallen, du mehrere Sachen machst und gerade bei kleineren Sachen, Bit Ass, Spanner und so weiter.

Also mach's einfach monatlich und das war's. Und was du auch nicht vergessen solltest,

ist heute gibt's nämlich den Klotzkast um 17.45 Uhr bei WeltTV und der Devon und ich streiten

über den Zustand der amerikanischen Wirtschaft. Und morgen gibt's natürlich eine Bonusfolge.

Diesmal haben Nando und ich einen Menschen, der Money und Mind verbindet. Also ein Geldcoach,

so eine Art Bodo Schäfer mit Doktortitel. Und da erfahrt ihr dann, wie Geld und gutes Leben

gelingen kann. Und gelingen kann ein gutes Leben natürlich nur mit dem Podcast. Und deshalb heißt

es abonniert uns, sprecht über uns und empfehlt uns euren Freunden. Und wir hören uns dann morgen

wieder ab 5 Uhr bei Welt und überall Großpodcast gibt.

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

01.9.2023 – Der tägliche Börsen-Shot

In der heutigen Folge „Alles auf Aktien“ sprechen die Finanzjournalisten Daniel Eckert und Holger Zschäpitz über den statistisch schlechtesten Börsenmonat des Jahres, einen Rekordgewinn bei der Schweizer UBS und Gewinner und Verlierer im amerikanischen Klamotten-Handel.

Außerdem geht es um Aurubis, BVB, Lululemon, Macy’s, Kohl’s, Gap, Vonovia, LEG, TAG Immobilien, Aroundtown, Patrizia Immobilien, Dollar General, Dollar Tree, Nutanix, Broadcom, Okta, Crowdstrike, Salesforce, JPMorgan Global Research Enhanced Index Equity (WKN: A2DWM6), JPMorgan US Research Enhanced Index Equity (WKN: A2DWM7), iShares Core S&P 500 (WKN: A0YEDG), Ossiam Shiller Barclays Cape US Sector Value (WKN: A116QV), HSBC Multi Factor Worldwide Equity (WKN: A116RM), iShares Core MSCI World (WKN: A0RPWH), Invesco Quantitative Strategies ESG Global Equity Multi-Factor (WKN: A2PHJT), Fidelity Global Quality Income ETF (WKN: A2DL7E), SPDR Global Dividend Aristocrats (WKN: A1T8GD), Ossiam Shiller Barclays Cape Europe Sector Value (WKN: A116QX), iShares Core EStoxx50 ETF (WKN: 593395), Frankfurter ETF Modern Value (WKN: FRA3TF).

Wir freuen uns an Feedback über aaa@welt.de.

Disclaimer: Die im Podcast besprochenen Aktien und Fonds stellen keine spezifischen Kauf- oder Anlage-Empfehlungen dar. Die Moderatoren und der Verlag haften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung der Gedanken oder Ideen entstehen.

Hörtipps: Für alle, die noch mehr wissen wollen: Holger Zschäpitz können Sie jede Woche im Finanz- und Wirtschaftspodcast "Deffner&Zschäpitz" hören.

Außerdem bei WELT: Im werktäglichen Podcast „Kick-off Politik - Das bringt der Tag“ geben wir Ihnen im Gespräch mit WELT-Experten die wichtigsten Hintergrundinformationen zu einem politischen Top-Thema des Tages. Mehr auf welt.de/kickoff und überall, wo es Podcasts gibt.

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