Apokalypse & Filterkaffee: Sunset Boulevard (Einstuhlkreis mit Sophie Passmann und Joko Winterscheidt)

Micky Beisenherz & Studio Bummens Micky Beisenherz & Studio Bummens 5/20/23 - Episode Page - 54m - PDF Transcript

Diese Folge wird er präsentiert von, ja, Vodafone seit über 30 Jahren.

Für dich da.

Es ist Samstag, der 20. Mai.

Apokalypse und Filtercafé.

Die frisch gebrühten Schlagzeilen des Tages.

Mit Micky Beisenherz.

Einen schönen Samstag.

Herzlich willkommen zu Apokalypse und Filtercafé

mit der Wochenendbeilage.

Heute sprechen wir ein bisschen über das, was unter der Woche so

liegen geblieben ist.

Aber auch über das, was im Föhton, in der Popkultur,

was gesellschaftlich uns blei schwer auf der Seele liegt.

Zu diesem Zwecke habe ich zwei Gäste eingeladen,

die auf den ersten Blick ausgesprochen unterschiedlich erscheinen.

Auf den zweiten und dritten auch.

Aber das macht es ja auch so spannend.

Sie ist Zeitkolumnistin, Besseller-Ottorin,

ist eine intellektuelle Kapazität im deutschsprachigen Raum.

Er ist Joko Winterscheidt und hat mit ihr zusammen

jetzt einen Podcast.

Sunset Club oder Club, hilf mir mal kurz.

Sunset Club, ist doch wohl korrekt, oder?

Das sind wir nicht so genau.

Das wollte ich mich gerade sagen.

Ich glaube, man kann machen, was man möchte.

Ja, wir wollen da keine Regeln vorgeben.

Sie hören Sophie Passmann und Joko Winterscheidt.

Ich heiße euch herzlichst willkommen.

Vielen Dank.

Danke für die Einladung.

Zunächst einmal gefragt, bevor wir, wie sagt man so schön,

in medias res scale, könnt ihr in einer kurzen Fassung mal sagen,

wieso ausgerechnet ihr beiden ein Podcast zusammen macht?

Nein.

Ich schon.

Das ist um die Dynamik sehr gut zusammengefallen.

In kurz gefasst? Okay, gut, da bin ich gespannt.

Die Kombination ist auf dem ersten Blick seltsam

und auf das zweite hören sehr warmherzig.

Und ich glaube, das macht uns Spaß daran.

Wir sind ja so frisch im Game,

dass sich das irgendwie auch noch für uns so ein bisschen findet.

Aber die Beschreibung finde ich sehr passend.

Wir sind beide sehr überrascht davon,

wie warmherzig wir in diesem Podcast miteinander umgehen.

Und ich finde, die Beschreibung gerade, das fand ich gut, Sophie.

Danke.

Ich würde mir das notieren wollen und würde dich ab sofort zitieren.

Und du hast wahrscheinlich auch einfach gedacht,

Joko, du wolltest mal mit jemandem Podcast aufnehmen,

wo du nicht drei Folgen später plötzlich Küchenbrettchen

vertreiben musst.

Und das ist doch toll, oder?

Der Künstler verweigert wohlweislich die Aussage.

Ich habe aber schon die ersten Pitches zu Sophie geschickt,

was wir machen könnten,

was so mögliche Verlängerungen aus diesem Podcast wären.

Aber dafür ist es vielleicht ein bisschen zu früh,

wie du weißt, bin ich sehr ungeduldig.

Wobei ich war ganz erstaunt und ganz gerührt,

dass wir nach der ersten Folge schon

diese tolle Community-Dynamik hatten,

dass auf einmal Leute Memes gebastelt haben zu Sachen,

die wir in der Folge erzählt haben.

Das fand ich ganz, ganz toll.

Deswegen, ich glaube, wir sind nur noch wenige Folgen entfernt

von einer eigenen Kitchen-Ad, die wir rausbringen.

Gucken mal, wer da spricht.

Durchschnittlich sein.

Yasmin Embarik entdeckt das generische.

So ist es in der Zeit geschrieben.

Unsere Kolumnistin hat sich vorgenommen,

ganz normal zu sein.

Nicht so einfach findet sie.

Haben sie sich auch schon mal über ihre eigene Durchschnittlichkeit geärgert?

Ich glaube, sie lügen.

Wenn sie jetzt nein sagen, wir alle wollen was Besonderes sein,

ich schließe natürlich von mir auf sie.

Manchmal denke ich, wenn ein paar Sterne anders gestanden hätten,

hätte ich schon was Weltbewegendes geschafft.

Wenn ich richtig gefördert worden wäre,

wäre ich schon Selfmade-Millionärin

oder die beste Dessertköchin Berlins.

Also Yasmin Embarik bemüht sich, um das durchschnittlich zu sein.

Ich kenne Yasmin.

Ich möchte behaupten, da ist sie also schon krachend gescheitert.

Wie erfolgreich bist du im Durchschnittlichsein, Sophie?

Ich glaube, nicht so gut.

Ich glaube, das wäre jetzt genauso coquette,

wie der Text von Yasmin es ist.

Weil Yasmin natürlich total außergewöhnlich ist.

Ich habe mit jedem Text von Yasmin das selbe Problem.

Immer wenn sie Texte schreibt, hat sie weniger Zeit für Instagram

und für dein Podcast.

Wenn du 26 Stunden im Tag hättest,

dann wäre ich zufrieden damit, wenn du Texte rausbringst.

Aber ich möchte noch mehr Instagram-Stories über Mode von ihr sehen.

Ich möchte alles von ihr konsumieren.

Es ist gut, wenn so im besten Sinne seltsame Leute,

also wirklich im besten Sinne seltsame Leute wie Yasmin,

darüber schreiben, dass die trotzdem auch gerne mal Avocadotost essen

und Sportschau gucken.

So stell ich mir vor, was sie als durchschnittlich bezeichnet.

Weil dann hat man weniger schlechtes Gewissen.

Ist der Avocadotost schon ein Ausweis von Durchschnittlichkeit?

Also in Kastrapraucsel, da wo ich herkomme, wäre das natürlich schon...

Hast du noch nie erzählt, kommst du aus Kastrapraucsel?

Ich glaube, du bist Norddeutscher.

Ja, my ass.

Ich glaube, der Avocadotost, also in Kastrapraucsel,

wäre das schon dermaßen avantgardistisch.

Wobei, das stimmt gar nicht.

Mein Bruder hat vor ein paar Jahren auch schon Vollkornbrot

mit Avocado und Schafskäse gegessen,

als ihm nämlich eine neue Diät verordnet wurde.

Und danach haben ihm nicht mehr die Kniewege getan.

Das ist da auch schon mal beruhigend zu müssen.

Das mache ich dann im nächsten auch.

Aber gäbe es Läden in Kastrapraucsel, wo man das essen kann.

Das ist das eine, wenn du als Bruder sagst, pass mal auf,

weil ich finde, das ist ja durchaus die Frage nach,

könnte ich in Kastrapraucsel irgendwo reingehen

und sagen, ich hätte hier gerne ein poached Egg mit...

Weil meine Knie tun weh.

Weil meine Knie weh tun.

Und dazu hätte ich gerne irgendwie noch eine Dinkelbrotscheibe

getostet mit ein bisschen Avocado.

Ich muss auch ganz schwunzelt dazu meines.

Das ist ja schon wirklich so der Durchschnitt überhaupt geworden.

Ich glaube, das hat auch schwer damit zu tun,

was man als Durchschnitt definiert, weil...

Absolut, da wo ich herkomme, ist das sehr weit oben angesiedelt.

Also ja, bei mir da wo ich herkomme,

ist es ein bisschen herkunftskumpelig zu sein.

Ich komme vom Niederrhein.

Werde Avocado-Tour ist natürlich auch seltsam,

aber diese ganzen Beispiele, die sie dem Text bringt,

der wirklich wie jede von diesen Kolumnen

im Entdeckenrestaur übrigens, liebe Kollegen,

ist, das hat natürlich eine andere Grundgesamtheit

von Gesellschaft zugrunde als jetzt Kastrapraucsel oder Niederrhein,

weil sie redet von besten Dessertköchen sein.

Das ist jetzt nicht der Traum, den man glaube ich

in meiner Heimat hat, sondern es geht schon ein bisschen

um diese Allergie in Berlin, irgendwas zu machen,

was alle anderen auch machen.

Weil da ist man ja auch kein Avocado-Toast,

ohne sich über sich selbst lustig zu machen,

weil man auf gar keinen Fall den Eindruck erwecken will,

dass man genauso ist wie alle anderen.

Die anderen sind das alle anderen.

Das ist ja auch ein bisschen das, was vor so ein paar Jahren aufkam,

als man auch in Berlin den Filtercafé für sich wieder entdeckte,

weil man das flatwise überdrüssig war.

Also diese Sehnsucht nach einer Normalität,

die vermutlich sogar ein bisschen der Elterngeneration

sich angleicht, die spürt man natürlich immer...

Also das ist so ein bisschen das so,

wenn Reiche sagen, Geld bedeutet mir nichts.

Also da, wo du bist, wo es Tausende Optionen gibt,

da möchte man am liebsten so das Leben

als Röhrenfernseher wieder erfahren.

Aber da, wo halt die Optionen gar nicht so groß sind,

da seht man sich natürlich dann schon,

nach dem Avocadobrot, weil die Knie wehtun.

Ich würde es aber von der anderen Seite auch noch mal betrachten wollen,

weil das Tolle ist doch, dass es noch so Orte gibt,

wo dieser, sag ich mal, vermeintliche Standard

des eigenen Lebens noch gar nicht angekommen ist.

Also wie gut ist es, wenn du eigentlich an einen Ort fährst,

wo du feststellst, ah, das, was ich jetzt hier gerne so

als Durchschnittswelt aus der Welt,

aus der ich dann komme, gerne konsumieren würde.

Das gibt es hier gar nicht,

und man sich noch mal so einen richtigen Schritt zurückorientieren muss.

Und ich finde wirklich die Faszination an dem Text auch,

dass es ja irgendwie so eine gute Brille ist,

die sie da aufsetzt, weil man natürlich auch nochmal

allen so klar den Spiegel vorhält,

aus der Haltung heraus zu sagen,

alleine, wenn die Sterne anders gestanden hätten.

Ich habe auch die feste Überzeugung,

dass ich ein hervorragender,

alleine aufgrund meiner Größe,

Torwart gewesen wäre im Fußball.

In meinem ersten Spiel habe ich 18 Tore durchgelassen,

durfte danach nie wieder ins Tor.

Und ich bin mir ziemlich sicher,

dass ich die Karriere von Manuel Neuer ermöglicht habe.

Da gehe ich fest voraus.

Ach, du auch, ihr beide.

Ich hätt jetzt ein Podcast mit Manuel Neuer,

das ist ein Video von Manuel Neuer.

Da geht es guter Restaurant.

Ja, bis auf Überfahrt, da muss man sehr vorsichtig sein.

Da sollte man einmal kurz eine Abbiegung Richtung Christian Jürgens.

Ich habe fasziniert festgestellt,

dass der zufälligerweise auch vor zwei Wochen

in Betriebsurlaub gefahren ist.

Ich habe nämlich seine Instagram-Seite angeschaut,

weil ich dachte, mal gucken,

hat dein Selfie gepostet in letzter Zeit,

und der hat, glaube ich, zwei oder drei Tage,

bevor der Spiegelartikel rauskam,

hat er zwei Wochen Urlaub angekündigt.

Grüßt euch, liebe Grüße, ciao!

Ich wusste schon, was kommt.

Ich gehe fest davon aus, dass er durchgesickert sein wird.

Ich meine, spätestens wenn du hörst,

dass der Spiegel alle Mitarbeiter zum Personalgespräch bittet,

weißt du, das könnte noch mal eng werden.

Kann es eigentlich sein, dass wir demnächst

keine Filme mehr gucken und Niveau mehr fressen gehen können,

weil der Spiegel an dauernd alle Mitarbeiter befragt

und jetzt die Leute durchgekänzt werden?

Was bleibt denn am Ende noch?

So viel, wo wir gerade dabei sind.

Was lässt uns der Spiegel denn noch?

Was ist das?

Ich bin, ehrlich gesagt, ein bisschen ...

Natürlich sind das total wichtige Recherchen.

Ich bin nicht zu Ende überzeugt,

dass es immer der richtige Weg ist,

diese Einzelpersonenrecherchen zu machen.

Die knallen natürlich auf eine gute Art,

gerade bei Til Schweiger,

weil der im Gegensatz zu Christian Jürgens echter Promi war.

Es entsteht aber auch schnell der Eindruck,

als wäre jetzt auf die Gastrobranche bezogen,

dass die Jürgens das Problem und jetzt haben wir den nicht mehr.

Man muss nur einmal mit irgendjemandem

in der Gastrobranche arbeiten,

um festzustellen,

das ist ein viel größeres strukturelles Problem.

Ich glaube, das, was ein bisschen einreißt,

ist, dass man versucht, Gesichter zu finden

für diese Debatten und auch für Methuen Machtmissbrauch.

Das kann schnell dazu führen, dass man auch denkt,

jetzt haben wir den Jürgens und den Schweiger weg,

das ist noch ein Problem.

Das ist so ein bisschen gefährlich,

das ist auch so ein bisschen faul.

Ich glaube, dass es auch viele Leute gibt,

die so ein bisschen dankbar drum sind,

dass man jetzt nur den Jürgens und den Schweiger

mal kurz im Spiegel gelesen hat,

weil dann muss man sich über die vielen anderen Leute,

die sowohl in der Film als auch in der Gastrobranche,

die Leute zusammenschreien, nicht mehr so richtig kümmern.

Das finde ich eine schlechte Entwicklung.

Stimme ich komplett zu,

also ja, in der Gastrobranche,

da gibt es ja kultige Schreißsehen,

Tim Raulböck, die Leute an Gordon Ramsay,

ist bekannt und gefeiert dafür,

ein totales Arschloch zu sein.

Mir fällt es immer auf im Zusammenhang mit Gerhard Schröder,

wo man immer das Gefühl hat, wenn wir Gerhard Schröder

nur aus der Partei schmeißen,

dann muss niemand in der SPD sich mehr über das,

mit dem problematischen Russland-Verhältnis auseinandersetzen.

Ja, es ist ja auch so komisch,

weil es ist ja richtig so, dass man diese Leute

zum einen auch öffentlich anprangert,

zum anderen, da würde ich dann aber fast mich eher

über den Spiegel, also über irgendeine Branche ärgern.

Das ist ein starkes Wort,

weil die natürlich gerade in Sachen Mitu

mit die wichtigste Arbeit machen in den letzten Jahren.

Ich glaube, es lässt sich nur darüber diskutieren,

ob das publizistisch die sauberste und zielführendste Art und Weise ist,

weil man hätte auch noch 6 Monate weiter recherchieren können.

Und ein Artikel machen über den ein oder anderen

3- oder 2-Sterne-Koch, der zwischendurch gerne mal

entweder in Schritte langt

oder gerne auch mal Leute zusammenschreit.

Dann hätte man zwar, er würde es weniger knallen vielleicht,

aber es wäre halt auch ein bisschen mehr noch sagen, was ist.

Oh, ich dachte, du wärst längst tot.

Helmut Berger ist gestorben mit 78.

Er war sein eigener bester Feind,

so schreibt es Adriano Sack in der Welt.

Er ist übrigens, das fand ich besonders toll im Artikel,

Adriano Sack ist Ressortleiter Stil in der Welt.

Normalerweise sind sie ja alle irgendwie Chefreporter Freiheit.

Auf der Höhe seines Ruhms in den 1970er Jahren

galt er als schönster Mann der Welt,

was man sich in seinen letzten Lebensjahrzehnten

nur mit Mühe vorstellen konnte.

Aufgespennt von Alkohol und Drogen, stammelnd

und noch immer von seinem eigenen Glanz verzaubert,

der sprichwörtliche Autounfall, bei dem man nicht wegsehen kann.

Joko, wie überrascht warst du über die Meldung,

dass Helmut Berger gestorben ist?

Oder erfährst du es gerade von mir?

Nee, ich habe es tatsächlich gestern vernommen

und es hat mich tatsächlich, das ist so ein bisschen die Frage,

die über dem Artikel steht, ist tatsächlich genau die Frage,

die ich auch kurz zum Kopf hatte. Ah, okay, er war noch da,

aber ich bin ein großer Fan, also ein großer Fan gewesen,

auf der Ebene von, wie faszinierend dieser Charakter gewesen ist,

was da für eine Geschichte hatte, wo er überall gewesen ist.

Dass er dann irgendwann im Dschungelcamp aufliefe,

hat mich sogar richtig getroffen, weil ich dachte mir so, Mann Alter,

du bist irgendwie so ein...

Er war ja wirklich auf einer Ebene eingefasst.

Ja, an der Nino Lesser und aus dem Grand-Senieur.

Ich fand er war immer sehr, sehr stilvoll.

Und ich finde, ich mag so Charaktere,

die ihn so eskapaden auch leben.

Also gar nicht so verheimlichen, dass sie Drogen genommen haben,

gar nicht verheimlichen, dass sie zu viel trinken,

sondern er das Leben so in vollen Zügen genossen hat.

Und ich finde, das hat man ihm angesehen, das habe ich auch immer sehr gemacht.

Und ich erinnere mich auch noch, ich habe das erste Mal von ihm irgendwie

natürlich jetzt nicht über das Kondifilm oder so mitbekommen,

sondern habe ihm bei Schmitz sitzen sehen.

Und Schmitz hat, also Harald Schmit, der große Late-Night-Talker.

Wie wir alle?

Ja, vielleicht wie wir alle oder wie viele zumindest.

Und da weiß ich noch, dass Schmit eben die großartige Frage stellt,

was haben sie denn gemacht auf dem Weg hierhin?

Und dann hat er das versucht, das Versuch so runterzuspielen,

dass Schmit die Antworten nicht haben wollen würde.

Und Schmit ist aber hart geblieben.

Und hat er gesagt so, na gut, ich habe mal Aufzug onaniert.

Und das fand ich irgendwie,

da saß ich da als kleiner Bub vom Fernseher und dachte mir so,

was für ein grader Typ, dass er das einfach so raushauchen kann.

Keine Ressentiments, ein anderer Themen gehört.

Es gibt auch die legendäre Geschichte von ihm.

Und das ist so, ich finde, alleine, wie es aus mir raus sprudelt,

was der für ein Leben gehabt hat, wie er beim Rotkreuz reist.

Der Rosenball?

Ja, in Monaco, wo er irgendwie so viel Drogen konsumiert hat,

dass er sich in seinen weißen Anzug geschissen hat.

Wirklich?

Wirklich, ja.

Und er hat dann die Leute bat, die Fenster zu schließen,

weil dieser muffige Geruch müsste ja wohl vom Hafenbecken Monacos kommen.

Und er wusste, er kann nicht mehr aufstehen.

Er war ja auch der Tischnachbar.

Also nicht die Tischdame, sondern der Tischherre.

Von Caroline von Monaco damals beim Rotkreuz, beim Rosenball.

Und hatte einen weißen Anzug an und wegen des schlechten Kokains

hat er sich schon frühzeitig am Abend in die Hose geschissen.

Toll, oder?

So viel, ja.

Ich bin wirklich fragt.

Meine Damen und Herren, Sie sehen,

so viel passt man aufrichtig, erstaunt und gleichermaßen begeistert.

Der hat sich eingeschissen?

Ja.

Und hat das aber auch ganz öffentlich erzählt?

Also das ist das, was ich an ihm so mag.

Das ist jetzt kein Geheimnis, was Michi oder ich...

Er hat nicht an dem Abend, er hat Jahrzehnte später erzählt,

muss man auch sagen.

Also er starrt nicht auf und hört zu, ich habe mich eingeschissen,

sondern er hat Jahre, Jahrzehnte später erzählt.

Gibt es eine Biografie über Helmut Berger, eine tolle?

Oh, das ist...

Sehr gute Frage.

Da kann man doch mal die Hörer innen,

weil das klingt nach jemandem, über den ich wirklich gerne

meine Biografie lesen möchte.

Also es gibt derzeit nur YouTube-Links,

das ist ja die moderne Biografie.

Joko hat das ja richtigerweise gerade schon gesagt,

also man liebt solche Stars gar nicht so sehr für die Viscontifilme,

über die er ein Weltstar wurde.

Und auch zwischenzeitlich der schönste Mann der Welt,

was mit seinem Schauspiel ja auch nur bedingt zu tun hat,

aber das sei mal nur am Rande erwähnt.

Er ist aber dann später in so eine kinskihafte Eskapaden-Berühmtheit

übergetreten.

Das heißt, das ganze Werk wird natürlich jetzt, also bei Twitter

und sonst wo natürlich in Erster Nähe gefeiert über YouTube-Links,

dieses, guck mal da, da war er bei Helmut Schmidt,

guck mal da, stand einer von SternTV bei ihm vor der Tür

und da hat er so ein bisschen gelallt.

Jetzt die Frage so viel, wie viele Chancen hat Til Schweiger

in eine derartige Berühmtheit überzutreten, über kurz oder lang?

Ja, das ist natürlich so eine berühmte, halbgegige Beisenherzfrage.

Leider glaube ich, dass diese Art von Kultkünstler

kann es dann doch auch wirklich nicht mehr geben,

weil zum Teil gehört zu dieser Art von Kultigkeit natürlich immer

Grenzüberschreitung.

Und Grenzüberschreitung ist natürlich eigentlich immer nur mit Abstand

von 30 Jahren, wenn man sie in der Form von YouTube-Videos sich anschaut,

ein bisschen kultig.

Deswegen glaube ich, die Chance ist so ungefähr bei null

und gleichzeitig stirbt vielleicht auch der Typ Künstler aus,

der Nachruf vom Stil-Ressortleiter bekommt.

Weil das ist ja eigentlich das Ziel, also wenn ich sterbe irgendwann,

was vielleicht passiert, bin noch nicht sicher.

Und dann ein Nachruf zu bekommen.

Wir wollen es nicht hoffen, aber das Schicksal könnte dich ja eilen.

Stellt euch vor, man kriegt ein Nachruf vom Ressortleiter Stil.

Das ist doch eigentlich das Allerallerkulste.

Kommt darauf an, wofür man stand im Leben, aber ja.

Na ja, klar, wenn du jetzt Spitzenpolitiker warst

und irgendwie in der Ostkonflikt gelöst hast,

würde ich auch nicht gerne über die schmal geschnittenen Anzüge lesen.

Aber jetzt in meinem Fall kommt darauf an, wo man sich einscheißt, ne?

Stimmt, das ist es.

Ich freu mich jetzt ja in 20 Jahren, ich hab mich während der Apokalypse

und Filter-Kaffee-Aufzeichnung eingeschissen.

Mach mal das Fenster auf, hier steht, hier riecht es komisch.

Erlebt mich gerade nachdenkend, ob ich in den rund 700 Folgen

ob mir das schon passiert ist.

Alleine, dass ich die Möglichkeit im Betracht ziehe.

Und das ist nicht ausschlieb, dass du denkst,

bei dem einmal war es kurz davor?

Ja, eben, dass ich da noch mal ernsthaft mich mit dieser Frage beschäftige.

Es stellt mir kein besonders positives Zeugnis aus.

Aber du hast natürlich komplett recht, was die Grenze überschreitungen angeht.

Das erlebt man ja auch bei Klaus Kinski, da war das ja auch so.

Er hatte dann im Grunde und war Klaus Kinski, Post-Hum, ein YouTube-Star.

Weil alle natürlich immer die berühmten Ausraste hin- und hergeschickt haben,

aber dass der Kerl natürlich ein absolutes Ultraschwein gewesen ist.

Und nach allen modernen und auch richtigen Standards

natürlich ein Berufsverbot bekommen hätte.

Das wird an dieser Stelle natürlich komplett ausgeblendet.

Also, ja, mag sein, dass diese Art von Star von Künstler ausstirbt,

wobei man andererseits natürlich auch durchaus sagen kann,

dass Exzessive kann sich ja auch im Werk ausdrücken

und nicht in der Arbeit an dem Werk.

Ich finde aber auch bei Helmut Berger korrigiert mich,

wenn ich da irgendwie ein falsches Gefühl habe

und natürlich weiß man nicht, wie er gewesen ist

und auch aufgrund dessen, dass meine Auseinandersetzungen

jetzt nicht auf einer künstlerischen Ebene,

sondern auf einer faszinierenden, zuschauenden Ebene,

einfach wer er als Charakter gewesen ist, war.

Er hatte aber immer, der war mir zu lieb.

Weißt du, was ich meine?

Es gibt ja so viele Menschen, also bei den allgediensten Geschichten,

die wir schon besprochen haben, da überrascht es einen Fläch,

nicht, dass dann irgendwann mal was an die Oberfläche kommt,

wo man denkt, ah, guck mal hier.

Mensch, wer hätte das denn gedacht?

Der Zill, der hat doch immer so liebe Augen gehabt.

Wie konnte der das denn tun?

Aber ich finde bei Helmut Berger hatte man immer so,

der hat niemandem wehgetan auf einer ausständig auf so einer Ebene,

die nur verbal stattfindet.

Also, er war immer, fand ich, versöhnlich.

Immer irgendwie das Interesse am Gegenüber.

Und auch eher autoaggressiv, wenn überhaupt.

Ja, vielleicht sogar das ja genau.

Und deswegen würde ich jetzt alleine, weil man jetzt gerade

Kinski irgendwie auch noch mit ins Rennen geworfen hat,

da sind schon zwei sehr unterschiedliche Charaktere,

die für ganz unterschiedliche Dinge bekannt geworden sind.

Und ich schätze dann irgendwie Helmut Berger.

Wie gesagt, ich war wirklich damals, habe ich gedacht,

so Helmut, habe ich mir gedacht, was machst du im Dschungelcamp?

Weil das habe ich richtig beleidigt,

dass dieser unfassbare Mensch da sich irgendwie da nochmal,

da gab es natürlich danach RTL-Exklusivbeiträge und so,

man dachte ich so, nein, mach das alles nicht,

du zerstörst doch nur das Bild, was irgendwie alle von dir hatten.

Und bei ihm habe ich immer das Gefühl gehabt,

das wäre so jemand gewesen, wenn man so,

es gibt immer so faszinierende Charaktere,

wen hätte man gerne mal getroffen?

Also Helmut Berger, bei frischer Rübe,

hätte mich sehr, sehr interessiert, wie der gewesen wäre.

Den Abendessen irgendwo mal zu treffen, das wäre es gewesen.

Werbung.

Mein heutiger Werbepartner ist Babbel.

Er ist wieder mal in einem anderen Land unterwegs

und plötzlich fällt euch ein,

ich spreche die Sprache ja gar nicht,

das ist natürlich blöd

und da steht man dann wie Le Ox, vom Berge.

Aber man kann da ja Abhilfe schaffen,

denn mit Babbel, der preisgegründeten Sprachlernepp,

da kann man sehr, sehr schnell aufholen

und richtig Strecke machen, mit Sprachkursen für 14 Sprachen,

wie Englisch, Spanisch, Italienisch, Französisch, Portugiesisch

und Türkisch, da holt ihr mächtig auf

und könntet in einem anderen Land, in eurem Urlaubsland,

vielleicht am Ende des Urlaubs schon als, naja,

fast schon als Nativespeaker durchgehen.

Die Lektion von Babbel behandeln alltagsrelevante Themen

und erhalten kurze, realistische Dialoge,

so kann man das Gelernte direkt im echten Leben anwenden

und sich gezielt auf zum Beispiel mögliche Situationen

oder Begegnungen auf Reisen jetzt im Sommer vorbereiten.

Da kann man zum Beispiel, was weiß ich, auf französisch,

Sachen sagen wie, wo bin ich denn hier,

wo komme ich denn mal an einen Platz, wo es nicht 40 Grad sind

oder ich bin grad im Wald, der brennt, wie komme ich hier raus?

Solche Sachen halt.

Alle Lerninhalte werden von einem Team

aus mehr als 150 Sprachexpertinnen erstellt.

Die Kurse sind individuell auf die Erstsprache der Lernenden

sowie verschiedener Lernziele beispielsweise für den Beruf

oder auch für die Reise ausgerichtet

und es für jede Sprachlevel verfügt bei die Lektion.

Dauern circa 15 Minuten

und passen wirklich, wirklich in jeden Terminkalender

auf dem Weg zur Arbeit, in der Bahn, in der Mittagspause,

Flughafen oder Hop-on, Hop-off, Bus, wann und wo, wie oft man lernt.

Das entscheidet jeder selbst von Lektionen über Podcasts und Spiele

bis hin zum Onlinegruppenunterricht.

Man kann aus einer Vielzahl an Lernmethoden wählen.

So bleibt das Lernen abwechslungsreich und effektiv.

Die App enthält Spracherkennungssoftware,

Lernerinnerungen und viele weitere hilfreiche Features.

Das ist doch fantastisch.

Also bitte, da muss man jetzt zu lang.

Vor allen Dingen gibt es ja auch extra für die Hörerinnen

mit dem Code Filtercafé, also F-I-L-T-E-R-K-A-F-F-E.

Erhaltet ihr ein Bubblejahres-Abo zum Preis

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und wichtig, der Onlinegruppenunterricht ist nicht im Angebot enthalten.

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Wie praktisch, denn bis genau da ein,

wolltet ihr ja auch Sommerurlaub machen.

Alle Infos findet ihr auch nochmal in den Show-Nodes.

Eine Affäre und ihre Folgen, wie beschädigt, ist Robert Habeck.

Das fragt sich nicht nur der Tagesspiegel.

Robert Habeck war im Volk beliebt, galt schon als Kanzler ins B.

Nun durchlebt er seine bisher tiefste Krise als Wirtschaftsminister.

Da frage ich dich, wie beschädigt ist Robert Habeck?

Ich finde diese ganze Affäre, ich glaube, man ist dann manchmal

so ein bisschen abgestumpft gegen solche, naja, da hat der halt mal

seiner Schwester und der Institution seiner Schwester

ein bisschen Geld zugeschanzt, all diesen Sachen.

Nicht Robert Habeck, sondern hier Greichen.

Aber wenn man sich dann einmal vor Augen führt,

wie vorsichtig man in seinem eigenen Job, in seinem eigenen Leben ist,

wenn es um irgendwelche vermeintlichen Bevorzugungen geht,

dann wird es irgendwie alles nochmal brachial.

Und wenn ich mir überlege, dass ich ein schlechtes Gewissen hätte,

wenn ich meine Schwester oder wenn ich die Arbeit meiner Schwester

in jetzt unserem Podcast featuren würde,

würde ich ein wahnsinnig schlechtes Gewissen haben.

Da würde ich dich vorher fragen, Joko, ist es okay für dich?

Disclaimer, das ist meine Schwester.

Wir haben das auf so eine Ebene von Politik.

Und dann will ich eigentlich gar nicht die Person sein,

die sagt, Robert Habeck, was ist eigentlich falsch mit dir?

Aber es ist irgendwie echt schon schockierend.

Und es ist leider auch genauso schockierend,

wie man in Kommentaren in der Zeitung liest.

Das finde ich auch sehr selten.

Und dann macht man natürlich den ganzen Bogen von,

kann er jetzt noch Kanzlerkandidat werden?

Hätte er Kanzlerkandidat sein sollen bei der letzten Wahl?

Hätte Baerbock jetzt Kanzlerkandidatin sein?

Und so mit dem Wissen um diese Affäre,

hätte man es vielleicht echt andersrum pokern sollen.

Ich muss gestehen, ich war schon damals,

ich habe da meinen Maul nicht so sehr aufgerissen,

weil man natürlich auch so als Feministin in der Öffentlichkeit

oft in einer schwierigen Situation ist,

wenn man sich dann aktiv gegen eine Frau dafür ein Mann ausspricht.

Aber ich finde, die Grünen hätten das in dem Moment verdient,

den aussichtsreicheren Kandidaten zu nehmen.

Und der Grund, warum Robert Habeck aussichtsreicher war,

war auch blanker Sexismus in der Gesellschaft.

Also das Annalena Baerbock mit ihrer Fachkompetenz

und ihrer Art, auf eine Art ja teilweise in Talkshows

auch abgesegelt wurde, wie das Merkel vor Jahrzehnten passiert ist,

hat natürlich auch mit totalen Vorurteilen

gegenüber weiblichen Politikerinnen zu tun.

Und mit dem Wissen um diese Affäre hätte man gesagt,

hättet doch mal den Habeck damals eingesetzt,

hättet das Konzept Parität ein bisschen langfristiger gedacht.

Ihr habt auch nicht die Last des gesamten Sexismus

im Bundestag auf eure Schultern zu tragen.

Ihr könnt ein bisschen was davon auch noch gerne der SPD

und vielleicht auch der Linken übrig lassen.

Und dann hätte man jetzt nochmal Baerbock,

die sich ja durch eine ganz andere, ruhige Fachkompetenz

irgendwie vortut, was man ja hätte erwarten können,

dann hätte man das Ganze tauschen können.

Aber ja, es ist so ein bisschen frustrierend für Leute,

die sich wünschen, dass die Grünen eigentlich

diese leichte Berlin-Blasiertheit loswerden,

weil man die unbedingt haben will, auch als starke Kraft.

Es ist irgendwie schade. Sad.

Ich finde, weil es ja, glaube ich, gerade auch in der ganzen Debatte,

da geht es ja um diese ganze Heiz-Arie auch,

also die Werbepumpen von bis Kosten ersetzt man wie

und alle Unterstellen, denen dann auch noch on top,

dass das ja auch wahnsinnig schlecht ausgearbeitet gewesen sei oder ist.

Ich glaube, das unterstellt man Ihnen,

aber tatsächlich das unterstellt man Ihnen nicht zu Unrecht.

Da würde ich sagen, da gibt es wirklich auch noch Verbesserungen.

Absolut. Aber ich glaube, das tragische daran ist ja eigentlich,

dass da so jemand versucht hat, eine neue Form der Politik in Deutschland

auch zu installieren, nämlich eine sehr transparente,

dann da selber dran gescheitert ist, diese Transparenz für sich aufrechtzuerhalten,

also in dem Fall Habeck.

Und vor allen Dingen, glaube ich, am Ende des Tages auch mit der,

das klingt jetzt sehr groß, was ich sage,

weil mit der Zukunft dieses Landes ja irgendwo spielen,

weil all die Reformen, die notwendig sind

und all die Reformen, die man vielleicht irgendwie jetzt auch nicht

in einem Konsens schließen kann, die Bereitschaft dafür vielleicht auch,

sag ich mal, und das ist ja, finde ich, immer ein großes Politikversprechen,

da wähle ich die Person und bin bereit,

auch durch schlechte Zeiten mit dieser Person zu gehen,

vielleicht so ein bisschen wie eine Ehe sogar,

die ist, glaube ich, jetzt dadurch sehr gesunken.

Und natürlich ist es von jemandem, der kurzzeitig so gehypt gewesen ist

und wo man das Gefühl hatte, oh, endlich mal einer, der es richtig macht

und dann kommt halt sowas.

Das ist dann so, wo man sich auch ähnlich wie bei Helmut Berger ärgere ich mich darüber.

Wo hat sich Habeck in die Hose geschissen?

Warum ist er in den Dschungelcamp gegangen?

Hat sich Habeck metaphorisch auf dem Rotkreuzball-Bundespolitik

in den weißen Angriff geschissen, Sophie?

Danke für diese Frage.

Ich möchte eine andere beantworten.

Das habe ich in vielen PR-Interviews gelernt.

Ich würde gerne nochmal auf diesen Transparenzhinweis von Joko eingehen,

weil ich glaube, und das glaube ich auch schon seit ein paar Jahren,

dass wir auf eine Art, was den Politikstil angeht,

Habeck gar nicht verdient haben, auch als Medienöffentlichkeit.

Ich glaube, der wird Jahrzehnte nach dem Ende seiner mit Sicherheit auch noch langen Politik-Karriere

erst für das gefeiert, was er da etabliert hat,

nämlich wirklich eine Transparenz und eine Augenhöhe

und eine Bereitschaft den Leuten und auch Medien, also Medienmenschen und Journalistinnen,

zuzutrauen, ihnen nicht absichtlich falsch zu verstehen.

Das ist für mich der rote Fahren bei Habeck,

dass er erstmal jedem Menschen, den er ein Interview gibt,

in jeder Talkshow, in der er sitzt, redet er so,

dass er dem Gegenüber anvertraut, das, was er da gerade sagt,

nicht in den dümmstmöglichen falschen Kontext zu setzen.

Und das ist immer wieder, Robert Habeck passiert,

dass er gesagt hat, ihr könnt ja alle denken,

ihr wisst ja alle, was ich meine, und ich kann doch einfach mal kurz so reden, wie ich rede.

Und immer und immer wieder seit Jahren passiert ist,

dass irgendwelche Journalistinnen denken,

das alles smart ist und aller Witzeste ist es jetzt, ihn aktiv falsch zu verstehen

oder ihm zu unterstellen, dass er gerade nicht weiß, was er tut.

Und das Einzige, was er seit Jahren versucht ist,

mit Leuten als Politiker auf Augenhöhe zu reden.

Und dazu gehört auch, dass man mal eine Flapsigkeit hat

oder auch mal eben nicht dieses Pressemitteilungsdeutsch von sich gibt die ganze Zeit.

Und dass er damit immer wieder von uns gezwungen würde,

uns als Medienöffentlichkeit auf die Fresse zu fliegen,

das ist, glaube ich, die große Ungerechtigkeit, Robert Habeck gegenüber,

was völlig unabhängig ist von den Gesetzesentwürfen übrigens.

Ich glaube, da brauchen die Grünen die SPD, genau wie die SPD die Grünen braucht.

Also, man braucht eine starke sozialdemokratische Kraft in so einem Gesetz.

Jetzt kling ich wie Olaf Scholz, überweist mein Geld am Ende des Potts.

Aber das ist etwas, da werde ich, glaube ich,

immer eine große Sympathie für Robert Habeck und seinem Politikstil haben,

dass der etwas versucht, was es in Deutschland bisher nicht gibt

und er scheitert immer wieder an der Dummheit der Menschen

und er versucht es trotzdem immer und immer wieder.

Wobei er ja, als er in die Bundespolitik eintrat

für diesen Stil und für diese Rhetorik ja extrem geschätzt wurde.

Also dieses Jahr, wir schneiden Verwüstungen,

ziehen wir hinter uns her und den Leuten mehr zuzutrauen.

Das kam ja zunächst einmal in den Umfragen.

Du machst einen tollen Habeck. Kannst du noch mal ein bisschen?

Puddin, Anna-Lina, mach's gut.

Vielleicht muss man kurz dazu sagen,

dass wir sogar den Gesicht gerade sehen,

weil wir per Video schaltet, zu Danach geschaltet sind.

Und man sieht, wie du wirklich Habeck-Gesichtszüge kriegst.

Ja, so kreiche Staatssekretär, Wärmepumpen,

wie immer was gelegt und so.

Ich glaube, Dan Habeck ist ehrlich gesagt dein bester Politiker.

Ich glaube, Dan Habeck ist das Beste.

Ich kann nicht nur hoffen, dass er noch eine Weile so bleibt.

Was soll das?

Wenn ich eins aus meinem Beginn beim Privatradio gelernt habe,

dann, dass man auch noch lange, lange nachdem Schröder kein Kanzler mehr

ist, noch eine gute Karriere damit machen kann,

dass man im Grunde nur Schröder nachmachen kann.

Mehr Gulper ist nicht mein Ding.

Nein, aber das, was bei Habeck so stimmt,

also die Rhetorik wurde ungemein geschätzt,

weil es etwas Neues war.

Das Blöde an der Sache ist jetzt,

dass dieser, ich nenne es jetzt auch gerne mal Filz,

hier Greichen 1, schiebt Greichen 2 was zu

und Greichen 3 sagt ihr, Greichen 2 gibt mir auch noch mal was.

Das ist dann natürlich der alte Stil,

für den er noch nicht mal zwingend was kann,

aber es entsteht bei den Leuten der Eindruck

und das reicht ja schon.

Ja, guck, am Ende sind sie doch alle gleich.

Und das auszuräumen, das zu beseitigen,

ist natürlich eine Aufgabe,

an der Habeck möglicherweise auch scheitern könnte.

Und das tut mir für ihn auch leid,

weil ich mich da auch anschließe, ich schätze ihn sehr

und sehe natürlich überhaupt,

weil wir alle ja immer in Momentaufnahmen denken

und vor allen Dingen schreiben,

ich sehe natürlich auch diesen Kanzlerzug

und ich denke, das ist natürlich überhaupt noch nicht abgefahren,

weil wir gar nicht wissen,

was noch alles auf uns zukommt,

wie die Dinge sich noch entwickeln werden.

Habeck kann Kanzler.

2025 ist noch viel Zeit, da wird noch viel passieren.

Zwischenzeitlich ist er hoch gelobt gewesen,

jetzt ist er gerade.

Das glaube ich auch, da wird noch was kommen.

Das findet aber trotzdem auch noch in dem Gesamtkonstrukt

deutsche Politik.

Wenn man sich jetzt mal anguckt,

da leistet sich einer seinen ersten wirklichen Lapsus.

Wir haben es noch nicht mal gelitten,

weil wir es gar nicht als Leiden wahrgenommen haben,

wo einfach links und rechts so viel Scheiße gebaut wurde

und wir haben es einfach erduldet.

Und jetzt ist da jemand und das ist vielleicht,

das wäre hängnisvollste, der will es anders machen

und kriegt am Ende dann dafür auf die Fresse,

weil der in anderen Weg geht

und auf einmal trotzdem so scheint wie alle anderen auch.

Das ist so eine Krankheit,

die ich seit ich irgendwie eine Öffentlichkeit über Feminismus rede,

wahrnehme,

dass wenn man versucht mit Ansage etwas besser zu machen,

dass man härter auf die Fresse bekommt,

der Versuch wirkt auf einmal nicht mehr glaubwürdig.

Weil das, was da passiert bei den Grünen,

das ist ja im Grunde ein Achtel von dem,

was wahrscheinlich jeden Tag

innerhalb des Seeheimer Kreis in der SPD passiert.

Die SPD macht halt keinen Hehl da draus,

das im Grunde

jedermann aus Niedersachsen,

der im weitesten Sinne ein Anzug tragen kann,

irgendwie Karriere in dieser Partei machen kann,

da wird man schon für Sorgen.

Und die Grünen sind natürlich wirklich

im Vergleich dazu eine Anti-Klingel-Partei.

Und natürlich, das macht den Klingel an sich nicht besser,

die Härte, mit der gerade darüber aber geurteilt wird,

finde ich,

ist schon auch hämischer

und auch unangebrachter,

weil wir haben von euch was besseres erwartet

und dass ihr einmal jetzt zurecht dafür auf die Nase fliegt.

Das sorgt ihr für, dass wir euch gar nicht mehr glauben.

Das finde ich eine ungute Logik.

Ganz weit vorne.

Jetzt kommen wir mal zum Robert Habeck,

das Pop-Harry Styles-Konzert

in München, Betrüger und Giftmänner.

Das sind die anderen, so schreibt Anja Rützel

im Spiegel.

Harry Styles, der gendergeschmeidige glitzende Popstar,

begeistert in München

mit Fürsorgepop

und freundlichem Erotikangebot

und weckt dabei einen überraschenden Wunsch.

Man würde hier gern dazu gehören.

Da beschreibt Anja Rützel etwas,

das habe ich noch nicht erlebt

als Konzertbesucher,

aber als KonzertbesucherInnen bekannter.

Und wer auch immer

auf einem Konzert von Harry Styles war,

kam

beseelt daraus

irgendwas zwischen Musikerbesuch

und Disneyland.

Oder auch so ein bisschen

wahrscheinlich auch noch grünen Parteitag

auch noch mit drin.

Also irgendwie dieses Gefühl, du bist in Ordnung,

du kannst hier alles sein

und nebenbei wird auch noch Musik gespielt.

Ich weiß nicht, war jemand von euch mal

beim Harry Styles-Konzert?

Euch beiden traue ich es zu.

Vielen Dank. Ich muss auch los.

Nein, ich würde gehen.

Ich habe tatsächlich auch sehr gerne angeschaut.

Ich war leider nicht in der Stadt, aber aufgrund dessen,

dass ich in München lebe,

sehr viele Freunde, die auch dort waren.

Ich habe selten so viele beseelte Menschen gesprochen,

die gesagt, es war so schön.

Er hat wohl noch mit einem Happy Birthday gesungen.

Weil da irgendwer sein Schild hochgehalten hat.

Today is my birthday, wo ich mir auch denke,

klar, der Schild würde ich auch hochhalten,

wenn ich auf ein Konzert von Harry Styles gehe.

Today my bank account

was blocked.

Vielleicht kann das auch noch lösen.

Aber ich glaube,

ich habe auch noch ein eigenes Ökosystem gebaut.

Der ist einfach in einer Welt,

wo alles irgendwie schon durchdekliniert war.

Was Pop-Rock-Geschichte angeht.

Hat er sich noch mal

vielleicht alte Sachen von Queen oder so angeschaut?

Ich weiß es nicht.

Aber ich finde den

einen faszinierenden Charakter

und dass er einfach so ein inklusives

Konzert erspielt, wo er sagte,

Leute, wir sind alle cool miteinander.

Ich bin eigentlich auch kein Stück besser als ihr.

Was natürlich alle dann immer propagieren,

wenn sie da oben stehen.

Aber ich möchte ihm all das glauben,

was er da macht aus dem einfachen Grund,

weil es schön wäre, wenn es so wäre.

Bist du dem Genderfluidenscharm von Harry Styles

auch auf den Leim gegangen, Sophie?

Sie trägt manchmal Perlenketten, habe ich schon gesehen.

Ich bin ja verrückt immer aus, manchmal trägt eine Perlenkette.

Ich finde Harry Styles Musik ganz toll

und ich finde, der macht erstmal mit seiner Musik

und mit seinen Konzerten Leute glücklich Punkt.

Ich finde, das kann man einfach mal so festhalten

und dann kann man sich sehr darüber freuen,

sehr glücklich, es würde ich mal sagen,

14-jähriges Mädchen mit einem Harry Styles-Tour-Pulli gesehen.

Ich dachte, du sagst mir jetzt,

sagst das Harry Styles dann.

Und er war wirklich, er war genauso, wie man sich vorstellt.

Und die wirkte ganz glücklich und ganz zufrieden

und hat diesen Pulli stolz getragen.

Und ich finde, die Ebene kann man einfach mal unberührt lassen

und dann kann man mit dem ganzen Föhtorzynismus anfangen.

Und mit dem fange ich jetzt an.

Ja bitte, ja, endlich. Föhtorzynismus.

Also Harry Styles macht natürlich das,

was queere, schwule, Künstler seit Jahrzehnten machen.

Er macht nur deutlich mehr Geld damit,

weil er so ungefähr so heterosexuell und weiß ist,

wie man nur sein kann.

Er zieht sich halt ein Paillettenkostüm an

und sagt, das ist jetzt genderfluid

und deutet immer wieder an.

Ich bin vielleicht auch bisexuell,

dated aber die ganze Zeit nur weiße Topmodels.

Weibliche Topmodels.

Ja, super, ne? Oh, entschuldig, bitte.

Das ist mir jetzt völlig ausmehr ausgesucht.

Ja, natürlich, es ist ja gut für ihn.

Aber ich finde, den Vorwurf des Queerbaitings

ist da schon sehr angebracht.

Dass er deutlich mehr erfolgt.

Man immer wieder so tut,

als würde man Teil einer Queer in Community sein.

Ja, ja, verstehe ich, danke.

Na ja, aber ganz, ganz kurze Einwurf

und dann möchte ich, dass du unbedingt weiter ausführst.

Aber da komme ich jetzt natürlich um die Ecke und sage,

ja, Queerbaiting, verstehe,

ich verstehe den Vorwurf, keine Nachvollziehen

auf der anderen Seite.

Wir kommen ja auch aus Zeiten, in denen Männer gesagt haben,

Gottes Willen, ich bin doch kein Homo.

Also, um Gottes Willen haltet mich bloß nicht dafür.

Da ist doch jemand, der da so

so offen und frei

und inklusiv ist

und so auf die Bühne tritt,

doch nicht der Feind oder doch.

Da hast du absolut recht.

Ich glaube, das ist dann auch wieder der Moment,

wo ich eine Abbiegung machen würde.

Weil, wir können uns nicht wünschen den ganzen Tag,

auch so als feministische Bubble,

dass Männer, vor allem auch heterosexuelle Männer,

dazu lernen

und ihre quater und quorotoxische Mänglichkeit hinterfragen.

Und dann macht Harry Styles es.

Und dann sagt man, nee, also das ist jetzt irgendwie auch unglaubwürdig,

als weißer heterosexueller Mann.

Aber es wird daher,

dass er Möglichkeiten und Plattformen bekommen hat,

so medial,

die mit dem Subtext

ihm freigemacht wurden.

Guckt mal, er bereitet da gerade ein Weg für Männer.

Damit meine ich nicht die Konzerte,

weil das ist als Künstler, als Musiker das, was er erreicht hat.

Diese Fans sind seine Fans,

die wären auch seine Fans,

wenn er vielleicht keine Pailletten-Gucci-Jumpsuits tragen würde.

Ich meine damit so ganz konkret,

als Beispiel zum Beispiel,

dieses Vogue-Cover, wo er ein Kleid getragen hat.

Dass ein Mann auf dem Cover ein Kleid getragen hat.

Das stand streng genommen, nicht Harry Styles zu.

Es gab da schon ganz viele,

seit Jahrzehnten,

Billy Porter.

Bestes Beispiel, der ist auf dem Red Carp,

seit tatsächlich Jahrzehnten teilweise in Kleidern aufgetreten.

Und Billy Porter war eine der Hauptrollen

von Pose,

eine der größten Netflix-Produktionen der letzten Jahre.

Das heißt, der ist auch nicht irgendwie

zweite, dritte, vierte Reihe.

Dass man ausgerechnet Harry Styles dann in den Kleid dahin stellt.

Zufällig dann,

wenn ein Album rauskommt und sagt,

das ist der erste Mann, das ist der absolute Wahnsinn,

was der hier alles tut für Männer auf der Welt.

Das ist so ein Moment, wo ich das als ungerecht empfinde,

weil Billy Porter jemand ist,

der als queerer Schwarzer Mann seit Jahrzehnten

etwas wirklich zum einen erleidet,

weil er wirklich auch da sein

nicht ein Marketingkonzept durchzieht,

sondern Teil seiner Identität

und Teil seiner Community-Verordnung,

zum Beispiel auf den roten Teppich bringt.

Und der kriegt dann nicht die Plattform und nicht die Kohle.

Und es geht natürlich immer um Kohle

und Teilung.

Es geht nicht darum,

dass die beiden Gerechtigkeit aushandeln,

sondern es geht darum, wer hat's mehr verdient

und ich finde, dann hat Billy Porter's mehr verdient.

Kann ich nachvollziehen.

Aber ist es dann nicht eine ähnliche Diskussion,

wie es sie zuletzt auch gab

um Benjamin von Stuckrad Barre und Mitu,

wo man sagte, der soll jetzt ausgerechnet

der Kämpfer filmen?

Sophie fährt sich schon durch die Haare.

Ich merke, da ist eine,

da wird ein größerer Gedanke gerade gesponnen.

Da reden wir gleich noch drüber, Joko.

Da reden wir privat drüber.

Ich glaube, es ist das Ähnliches.

Es ist die Frage,

warum kriegt ein Mann das Spiegelcover

zu einem großen Mitu-Skandal?

Na ja, weil er halt das Buch dazu geschrieben hat.

Es ist ein ewiges unzufriedenstellendes Schulterzucken,

das sich nicht auflösen lässt.

Frauen haben Recht, die sagen,

das ist ungerecht.

Und Fans von ihm haben Recht, die sagen,

na ja, aber er hat halt dieses Buch geschrieben.

Was wollt ihr denn?

Wir haben einen jahrigen Springer-Mitarbeiter geflippt.

Das ist doch im Grunde,

eigentlich sollten sich Feministen in Jahrzehnte

einfach auf die Schulter klopfen,

bis sie ein Tennisarm haben,

weil sie Benjamin von Stuckrad Barre geflippt haben.

Das ist doch toll.

Bleiben wir mal im feministischen Bereich.

Bitte empören sie sich jetzt.

Könnte pro Tag fünf Mädels bumsen.

Joko, wenn es...

Bei Festival Werbepartner reagieren.

Das berichtet der Kölner Stadt an Zeiger.

Nach sexistischen Aussagen

bei einer Veranstaltung mit vielen jungen Besuchern

schweigt Influencer Jeremy Fragments.

Das geschieht ihm tatsächlich

relativ selten beim OMR-Festival in Hamburg.

Da war Jeremy Fragments

einer der Speaker

und sprach da sehr über seinen.

Das ist immer ein bisschen schwierig,

das immer so in der Rückschau noch mal alles zusammenzufassen.

Was er da alles erzählt hat,

aber er schwärmte von seinem...

Ich habe ein krasses Mindset.

Ich will ehrlich sein,

ich könnte jeden Tag fünf Mädels bumsen,

aber ich habe keine Ahnung.

Ich könnte euch alle verarschen.

Joko, du hast doch diesen Clip bestimmt auch gesehen.

Da geh ich davon aus,

da hast du gesessen und dachtest in dem Moment, super.

Guck mal, da ist noch einer

anständig und ehrlich.

Du hast in die Hände geklasht und gesagt,

guck, siehst du, der könnte fünf Mädels bumsen.

Ganz wichtig, ich zitiere an dieser Stelle.

Aber er tut es nicht, weil er niemand verarschen will.

Hast du da auch gejubelt

oder hast du da in dem Moment schon gedacht, na?

Das ist vielleicht gar nicht so toll,

dass er in der Hände gepiert worden ist.

Man muss sich definitiv den Clip anschauen,

weil ich finde, man müsste auch das Gesicht

des Interviewenden, der da gegenüber sitzt.

Er trägt übrigens einen weißen Anzug

für Helmut Berg.

Also nicht der Interview.

Wer hat dir noch mal gleich interviewt?

Ich warte auf den Coghtschiss,

weil Jeremy Fragans eigentlich gesehen ist.

Wer weiß, wann das passiert.

Ich fand es eher im Nachgang

und da kann man jetzt Jeremy Fragans

als Einzelposition herausstellen

und das sollte man auch.

Aber gleichzeitig, der Mann wurde eingeladen,

genau dafür würde ich jetzt mal behaupten.

Und da sitzen 5.000 Leute

vor einer Bühne,

um sich diesen Mann anzuhören.

Und wenn jemand,

der am Hals von Menschen riecht

und damit im Internet ein Superstar...

Das macht Joe Biden auch.

Der Typ hat eine Absurdität

in einer Klarheit,

wo ich finde, was erwartet man denn?

Dass er sich dahinsetzt

und den Ukrainekrieg beendet?

Nein, sicherlich nicht so.

Der Typ setzt sich dahin,

weil er genau weiß.

Ich würde ihm sogar unterstellen,

dass er da vorbereitet reingegangen ist

und sich diesen Satz vorher noch mal in die Hand geschrieben hat,

dass er den auf gar keinen Fall vergisst.

Weil er wusste,

der Typ ist so krass durchgeplant,

was seine eigene mediale Darstellung angeht,

dass er sich auch um so was Gedanken macht

und sich danach auch nicht entschuldigt,

ist, glaube ich, auch ein Teil des Plans.

Der Partner Aldi Nord ist natürlich entsetzt,

weil sie ja gar nicht wussten,

was er da alles sagen würde.

Ähnlich wie Adidas bei Kanye West

fällt man aus allen Wolken und sagt,

wir ahnen ja gar nicht.

Ich wusste, ich habe nie Aldi Werbung gemacht.

Genau, absolut.

Sophie, ich spreche ja nun auch

mit der Autorin von Alte weiße Männer.

Wenn da jemand auf der Bühne sitzt

und sagt, ich bumse ihm nicht

täglich fünf Mädels,

weil ich will niemanden verarschen,

ich will Litz sauber.

Und dann muss man doch sagen, klasse,

das ist auch nett in einer Zeit,

in der so was andauernd geschieht.

Ist er jetzt so besonders ehrlich

oder sieht die Zeiten auch extrem stumpf

und abgewichst,

dass so was dann auch noch gefeiert wird,

wenn einer auf der Bühne sitzt

und so was sagt

und davon erwartet,

dass die Leute sagen, klasse, toll gemacht.

Ich finde Jeremy Fragons überhaupt

seine Inhalte konsumieren,

der hat das gesagt.

Es ist mir wahnsinnig egal,

das ist unglaublich unsexy

für so ein Nachrichten-Podcast,

aber ich kann kein Interesse

an Jeremy Fragons imitieren,

weil das soll er machen.

Aber da sollte man eher über die Einladepolitik

von OMR reden.

Die haben sehr gutes PR gemacht dieses Jahr.

Ich habe noch nie so viel über das OMR gehört,

wie dieses Jahr.

Und der einzige positive Inhalt

war der fantastische Vortrag von Lisa Neubauer.

Es ist fast schade,

dass so etwas,

was Jeremy Fragons da veranstaltet,

eine viel größere Aufmerksamkeit

bekommt als einen Beitrag von Lisa Neubauer.

Als Boris Becker,

der sagt,

wie man eine Marke pflegt,

der war auch der Bühne.

Doch, der war da

und ich war ganz überrascht,

weil ich dachte, korrigiert mich,

wenn ich falsch lege.

Aber es ist mir in den letzten Jahren

nicht den Fehler machen,

dass man eine Frau hätte loben können

und uns über zwei Männer redet.

Ich würde gerne meinen Statement zu Jeremy Fragons

damit beenden, dass man sich den fantastischen Vortrag

von Lisa Neubauer auf den OMR

dieses Jahr angucken sollte.

Was ist denn da schief gelaufen?

Bleiben wir doch bei

fantastischen Taten,

junger Frauen.

Luisa Thome hat einen sehr schönen Text in der Zeit geschrieben

über die Bulli-Lüge

ihr Vanlife.

Ich dachte,

Urlaub im eigenen Van

ist stressig, unbequem

und dann noch ziemlich teuer.

Eine Abrechnung,

ein, wie ich finde,

sehr lesenswerter Text

und der beginnt schon nach der ersten Nacht

in unserem eigenen VW-Bully,

hätte ich es wissen müssen,

als mein Freund mich am Morgen schockiert anschaut

und nach der nächsten Notaufnahme googlte,

als ich daraufhin einen Spiegel suchte,

um festzustellen,

dass das alles nicht gut enden wird.

Also jeder,

der sich mit dem Gedanken trägt,

vielleicht in diesem Sommer

nach Portugal zu fahren

im eigenen T4VW-Bully

einfach diesen Text lesen

und mal kurz darüber nachdenken,

ob das wirklich das Richtige ist

und ob man auch Teil dieser

Vanfluencer-Community sein möchte,

Sophie, inwiefern bist du

angefickt, was das Thema Camping

und Camping-Bully angeht?

Hast du dich dafür entscheiden können?

Ich habe einmal in meinem Leben

zwei Tage am Stück gezeltet.

Das war mit 16 im Southside-Festival.

Am ersten Abend habe ich den Petra-Park Weißwein

ausversehend in meinen Zelt ausgekippt

und seitdem bestehe ich

vor allem auch...

Natürlich, Weißwein!

Warum sollte man Urlaub

ohne Sanitäranlagen machen?

Ich verstehe es tatsächlich nicht.

Ich finde, das geschieht den Leuten recht.

Wer denkt, der eigene Charakter

und das Volkswagen ausbaut,

hat zu wenig Bücher gelesen.

Da muss ich jetzt aufpassen, was ich sage.

Bei mir in der Familie ist da durchaus jemand,

der das macht, aber ich muss aussagen,

ich würde jedes Belmont Hotel vorziehen.

Natürlich auch Belmont Hotel, klar.

Ja, wenn wir schon Werbung machen,

dann das unbezahlte Werbung machen,

dann wenigstens für sowas,

als auch nur eine Nacht in irgendeinem Zelt

oder in einem Van, das ist 0 mein Leben.

Warum sollte man sich krustig fühlen wollen im Urlaub?

Ja, ich war auch mal 2 Tage in Holland

an der See kämpfen.

Da hat mein bester Freund das Mädel,

von dem ich dachte, dass man da vielleicht

in dem Urlaub zusammen konnte, dann mir das Mädel ausgespannen.

Die Duschen waren...

Es war eine Vollkatastrophe, ich bin nachts

alleine durch die Dünen gelaufen

und habe mich besoffen.

Vielleicht ist das auch ein zu traumatisches Erlebnis gewesen,

dass ich da irgendwas Positives abgewinnen könnte.

Ich finde, diese Busse haben eine gewisse

Ästhetik für mich

und ich liebe auch diese ganzen...

Ja, das ist so.

Da bekommst du ein Dachzeltangebot.

Seit dem Campt Ulf Posch hat.

Ja, sehr schön.

Aber dieser Hype

ist irgendwie, glaube ich, auch so durch,

dass ich es mutig finde zum jetzigen Zeitpunkt

da noch mal was drüber zu schreiben.

Vielleicht aber auch mit der richtigen Annahme,

dass man sich dann irgendwann auf diesen Hype

setzen lassen oder sich davon beeinflussen lassen

und dann feststellen, dass das richtige Scheiße ist.

Ja, wobei der Hype

ist ja über Corona noch mal ganz neu

gemacht worden.

Stichwort Individualverkehr.

Man erinnert sich.

Man hat vieles glücklicherweise auf verdrängt.

Es wurde ja nicht mehr geflogen.

Man hat nicht mehr mit...

Was denn? Individualverkehr?

Was war das?

Individualverkehr ist nicht...

Individualverkehr ist nicht Helmut Berger

im Aufzug zu Harald Schmidt.

Ich finde es wirklich witzig.

Ich möchte übrigens...

Ich weiß gar nicht, ob das Thema Vanlife

im wirklich fantastischen Instagram-Account

von Laura Larsson noch ein Thema ist,

die jeden tollen Podcast hat zum Scheitern verurteilt.

Die hat sich mit ihrem Mann

zum Zeit von Corona angefangen Van auszubauen

und die hat über das geredet, wie sie über alles redet,

nämlich so mit einem Selbsthasst, der wahnsinnig unterhaltsam ist.

Weil sie meinte, naja,

Fenster wollten verkaufen, hat nicht geklappt gehabt.

Also es ist alles sehr anstrengend.

Ich weiß gar nicht, ob wir das weitermachen wollen.

Ich hoffe sehr, dass sie dieses Van-Ding noch weiterverfolgt

oder vielleicht ist es auch heimlich gestorben,

aber das war ganz, ganz toll und lustig,

ein Selbsthasst beim Versuchen Van auszubauen.

Das kann ich so gut verstehen,

weil ich zu all diesen Dingen auch komplett nicht

in der Lage bin.

Ich meine, wir sind seit fünf Jahren hier in der Wohnung

und wir haben im Schlafzimmer seit fünf Jahren

keine Vorhänge.

Und Nicky hat mal einmal ein Versuch gestartet

fürs Wohnzimmervorhänge zu kaufen.

Das hat sie dann auch durchgezogen,

aber die Vorhänge sind ungefähr

25 Zentimeter zu kurz.

Sie sehen aus wie Harry Styles Hosen

beim Konzert.

Und dann ist Todesbeschissen aus die Vorstellung,

dass sie und ich uns ein Van kaufen

und dann wirklich alles eine Katastrophe.

Also auch immer lieber das Hotel.

Ja, unbedingt.

Du könntest vor allem auch nicht mehr bei mir

am Sommerurlaub aufschlagen,

weil du wirst halt im Camper werden unterwegs.

Und es ist wirklich schön,

mit Joko Urlaub zu machen so viel.

Joko ist ein sehr großzügiger

und sehr herzlicher,

wirklich ganz toller Mensch,

mit dem man hervorragend Urlaub machen kann

und hervorragend Podcasten kann.

Was ich übrigens interessant fand

im Zusammenhang mit eurem Podcast,

der an dieser Stelle ja noch mal dringend

erwähnt werden möge,

ist, dass Joko angefragt worden ist

damals für dein Buch, Alte, Weiße Männer.

Sich aber nicht getraut hat.

Schiss gehabt, einfach schiss gehabt.

Warum hast du dich nicht getraut?

Tatsächlich war das der Einstieg in unser Kennenlernen,

dass ich gesagt habe, ich hatte einfach Schiss,

ich hätte mir zugetraut mitzumachen

aus dem einfachen Grund,

dass ich mich sehr nah sind,

aber ich hatte Angst,

dass ich mich aufgrund der Haltung,

die Sophie damals öffentlich mitgebracht hat,

dass ich mich versuche,

es wird sehr, sehr, sehr komplex,

ich hoffe, ich kriege es in die richtige Reihenfolge.

Versuche, dieser Haltung gerecht zu werden,

aber dadurch so sehr von meinem eigentlichen

Ich entferne,

dass ich in eine Falle reinlaufe,

ohne es zu merken und im Nachgang bereuen könnte,

dass ich es getan habe,

wo ich geglaubt hätte,

mit diesem Buch,

und ich habe mir das da ehrlich gesagt,

und Sophie hat ganz toll darauf geantworten,

hat gesagt so, witzig,

dass du das so formulierst,

weil das ist genau das, was ich nicht mehr möchte,

dass Leute Angst vor mir haben,

weil das eine Zeit lang auch ein Thema war.

Joko, ich hatte dieselbe Anfrage

und kann dir aus Erfahrung sagen,

ich bin genau in diese Falle getappt.

Ich wollte gerade große Props

an Mickey geben,

weil Mickey sich da oft sehr darauf eingelassen hat

und dann wissend um mich

und meine damalige, dolle Krawalligkeit,

was, glaube ich, auch dem Thema gut getan hat.

Ich habe es aber auch gar nicht bereut.

Ich habe es auch nicht bereut.

Nein, aber ich hatte den Eindruck,

wir haben noch mal im Nachhinein nach dem über das Kapitel geredet,

und du hast da auf jeden Fall inhaltlich,

oder ich sage mal, autorische, total berechtigte

Kritik dran gehabt aus deiner Warte,

und ich habe aus meiner Warte dann erklärt,

warum das nötig war.

Und ich glaube, fürs Thema war es toll

und es gab so ein paar zwischenmenschliche Beziehungen

die ich da porträtiert habe, die darunter gelitten haben,

aber die wichtigen, dich zum Beispiel,

habe ich rüber gerettet ins echte Leben

in meiner bald anfangen Dreißiger.

Und dann wird alles anders.

Ich finde ja sowieso, also,

ich meine, im besten Falle wir alle,

aber du ja auch, auch als öffentliche Person

ja auch nochmal eine Entwicklung genommen hast,

wäre andererseits auch sehr schade, wenn nicht.

Ich meine, das Buch ist ja mittlerweile auch schon 6 Jahre alt,

5 Jahre, ich weiß gar nicht genau,

irgendwie um den Dreh rum.

Ich finde es auf jeden Fall sehr schön,

dass man diesen Podcast zusammenmacht.

Und als ich hörte, dass diese Paarung entstanden ist,

da habe ich das auch sofort verstanden,

weil eine gewisse Gegensetzlichkeit

ist ja zunächst einmal auch sehr spannend.

Aber da ich euch beide als sehr herzliche,

warme, herzige Menschen kennengelernt habe,

war mir auch gleich klar,

dass es etwas ist, an dem wir alle in Zukunft

sehr viel Freude haben werden.

Von daher finde ich es cool, dass ihr es macht.

Bitte schön.

Und muss euch leider jetzt

aus dieser Folge hinaus geleiten,

denn ich gehe jetzt mit meiner Frau ein Kaffee trinken.

Das werde ich ihr aber sicherlich nachvollziehen.

Das würde ich dir ja ehrlich anbauen.

Man könnte jetzt alles sagen, ich habe noch eine,

weiß ich nicht, was das ist.

Ich wünsche, das könnte ich auch sagen.

Nein, wir müssen noch eine Podcast-Frage haben.

Ich möchte aber auch zum Abschuss in der Sache sagen,

ich wollte dir die eigentlich immer mal privat per WhatsApp schreiben

und dann dachte ich, irgendwann werde ich es ja doch

terminlich mal schaffen, endlich in diesen Podcast von dir zu kommen.

Ich glaube, du verstehst es nicht falsch,

weil du glaube ich genau, wie ich eine große Liebe

zu einem guten Privatradio habe.

Ich finde, du machst mit deinem Podcast,

ihr macht mit diesem Podcast alles,

was an Privatradio früher nicht scheiße war.

Und das ist so toll.

Das nehme ich dankend an und ich glaube,

ich verstehe, was du meinst und freue mich darüber.

Ich habe Angst, jetzt auch etwas Positives zu sagen

und das dann komplett zu verkacken.

Deswegen sage ich einfach nur, Micky, du weißt,

wie sehr ich dich liebe und ich freue mich,

wenn wir uns bald mal privat wiedersehen.

Ja, da bitte ich aber auch ganz herzlich drum.

Da würde ich mich bei euch beiden drüber freuen

und dann soll euch auch natürlich Herzen und Küssen,

bevor ich das vergessen habe,

sie ist großer Fan von euch beiden.

Danke schön, machts gut.

Schönes Wochenende.

Ihr Mäuse.

Apokalypse und Filtercafé

ist eine Studio-Bummensproduktion

mit freundlicher Unterstützung

der Florida Entertainment.

Redaktion Niki Hassaniya

Executive Producer Tobias Baughage

Produktion Hannah Marahil

Ton und Schnitt Lara Schneider

Für viele Episoden gibt es immer Montags,

Mittwochs, Freitags und Samstags.

Überall, wo es Podcasts gibt.

Stimme der Vernunft

und unerreichig gute Sprecheren der Rubriken

Bettina Rust

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

Die Themen: "Durchschnittlich sein" mit Yasmine M'Barek; Österreichischer Schauspieler Helmut Berger gestorben; Habeck-Graichen-Affäre; Harry Styles in München; Jeremy Fragrance und sein bizarrer OMR-Festival-Auftritt; Vanlife-Erfahrungen

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