Inside Austria: Straches Bodyguard (2/4): Sporttaschen voller Geld

DER STANDARD DER STANDARD 5/20/23 - Episode Page - 40m - PDF Transcript

Dieser Podcast wird unterstützt von Tierschutz Ausdreher.

Es sind die frühen 2010er Jahre. Für den Chef der Rechtspopulisten läuft es.

Er gewinnt eine Wahl nach der anderen.

Heinz-Christian Strache auf der Überholspur und immer mit dabei

sein Bodyguard und Fahrer Oliver Rieberich.

Die ersten Dienste, die ich beim geraubt habe,

waren seine Kinder aus der ersten Nähe bei ihm.

Es war auch für sich eine sehr entspannte Geschichte.

Seit 2006 arbeitet der Sicherheitsmann für den FPÖ-Chef.

Doch mit der Zeit fallen ihm immer mehr seltsame Vorgänge bei Strache auf.

Diese Geldgeschichte, wie soll ich sagen,

das er mir prinzipiell immer behauptet, kein Geld eingesteckt zu haben.

Und wenn du Bargeld brauchst, geht zur Sekretärin.

Bargeld für angebliche Spesen.

Straches Finanzbedarf scheint sehr groß gewesen zu sein.

Da gibt es dubiose Goldkäufe, Bargeldzahlungen

und immer wieder soll Rieberich für Strache Geld auslegen.

Währenddessen geht es für den Parteichef steil nach oben.

Jeder Einzelne von euch kann mit seiner Kraft

einen Beitrag leisten, seine Freunde wach zu rütteln,

seine Familien mit Kinder wach zu rütteln.

Jung, fisch, super, rhetorisch gut, direkt am Volk, total verwendbar.

Sehr schnelle Auffassungsgabe, das war die Stärke von mein Strache.

Bis Rieberich eine Entdeckung machen wird, die alles verändert.

Und dann haben wir gedacht, jetzt will ich es wissen.

Ich habe ihn in den Rucksack hineingeschaut,

wir werden nicht darüber lachen, wie ich Geld bündeln will.

Ihm wird klar, dass hinter Straches Umgang mit Geld ein System steckt.

Und dass es um viel mehr geht als um ein paar Spesen.

Der Verdacht, der da im Raum stand, der Klang total abenteuerlich.

Ich bin Lucia Heisterkamp vom Spiegel.

Und ich bin Joel Wilhelm vom Standard.

In der Folge unserer Geschichte über Straches Bodyguard

erzählen wir, wie der FPÖ-Chef die Bodenhaftung verliert.

Wie das Leben durch das Rieberich inschufiert,

immer ausschweifender und immer teurer wird.

Wir hören, wie Oliver Rieberich misstrauischer wird.

Und wie er schließlich den Stein ins Rollen bringt,

der eines Tages zum Sturz des Rechtspopulisten führt.

Vorab noch ein Hinweis.

In dieser Folge geht es um die Verdachtslage

von strafrechlich relevanten Vorwürfen.

Für alle genannten Personen gilt die Unschuldsvermutung.

Und jetzt geht's los.

Wir sind hier in Kalipsa in einer Diskothek.

In einer Diskothek wird immer getanzt,

welche Musik bringt den Heinz-Christian Strahl zum Tanzen?

Ich bin ein sehr vielschichtiger Mensch.

Ich habe früher sehr gern Falko gehört.

Der Kommissar oder andere Lieder von ihm.

Aber quer durch den Gemüsegarten,

alle möglichen Paletten gibt es wunderschöne Musik.

Ich bin da nicht einzuordnen, sondern das ist eine Frage der Stimmung.

Heinz-Christian Strache unterwegs in einem Club

im österreichischen Vorallwerk.

Es ist Winter 2010.

Solche Disco-Besuche sind für den damaligen Chef

der Rechtspopulisten Wahlkampf und Freizeit zugleich.

Im Nachtleben kann er sich als jung gebliebener,

volksnahe Lebemann zeigen, so wie er am liebsten gesehen wird.

Und Strache macht hier im Interview

mit dem Online-Medium Vollarty keinen Hehl daraus,

wie oft er in Feierstimmung ist.

Ja, natürlich.

Ich bin ja ein Mensch zum Glück wie jeder andere,

mit allen Schwächen und Stärken.

Und genauso auch mit allen Freunden des Lebens,

die ich auch, wenn ich einmal nicht arbeiten muss.

Wenn ich mal Zeit habe, auch mit meiner Freundin

oder mit Freunden mich zu treffen,

dann gehe ich heute in Wien fassenweise in die Passage

oder ins Deckfeier von den anderen Disco-Denken.

Die Passage, also jener Club mit den weißen Lede-Garnituren

und Näh- und Licht in der Wiener Ringstraße,

die Rieberich getroffen hat.

Inzwischen ist Rieberich fast jedes Mal dabei,

wenn Strache feiern geht.

Während der FPÖ-Chef dringend und tanzt,

steht er am Rand und wartet,

bis er seinen Chef nach Hause fahren kann.

Das war nichts Außergewöhnliches,

und er hat immer gesagt, die dienstlichen Termine, die dienstlichen Termine.

Wenn Rieberich von dieser Zeit erzählt, dann hört man.

Arbeit und Freizeit scheinen sich beim FPÖ-Chef damals

immer stärker zu vermischen.

Alles, was der Herr Strache getan hat,

24 Stunden war er für die Partei da.

Für die Partei da sein, das heißt für Strache,

aber nicht unbedingt non-stop in Meetings zu sitzen,

sondern vor allem nachts auf Stimmfang zu gehen.

Ein richtiger Party-Tiger, der Harte Strache.

Na ja, Party-Tiger ist immer relativ.

Ich sage, es geht hier gar nicht so sehr um Party

und da irgendwie herum zu hupfen.

Es geht einfach auch darum, dass ich heute,

das muss man ja auch offen und ehrlich sein,

wenn ich heute privat unterwegs bin,

das gibt es ja eigentlich nicht, außer hinter meinen vier Wänden.

Feiern, trinken, um die Häuser ziehen, Strache im Dauerwahlkampf.

So rappt sich, hat sich Strache 2010 durch die Landtagswahl in Wien.

Und seine Auftritte kommen an.

Die Opposition hat ihr Wahlziel erreicht.

Verantwortlich für die Routenverluste ist nur er.

Heinz-Christian Strache erzielt mit mehr als 27% ein Ergebnis,

das vor ihm New York Heide erreichte.

Bei der Wienwahl landen die Rechtspopulisten bei fast 26%,

gewinnen 11% dazu.

Strache wird dafür gefeiert wie ein Star.

Auf Videos von damals sieht man den FPÖ-Chef umringt von Fans und Bewunderern.

Man merkt ihm an, wie sehr es ihm gefällt, im Mittelpunkt zu stehen.

Es geht einfach darum, dass ich gern bei Menschen bin

und gern mit Menschen zu tun habe.

Das ist eine Lebenswürdigkeit.

Wenn jemand zu mir kommt und sagt, ich habe ein Autogramm oder ein Foto,

das gibt einem ja auch Kraft, da kriegt man ja auch Energie.

Im Jubelreigen mit dabei ist Trieberich.

Er hält seinem Chef den Rücken frei, wenn die Leute zu sehr drängen.

Ich glaube, da hat es bei ihm irgendwo ausgehakt, geistig.

Und er hat gesagt, okay, das ist mein,

ich bin der, der die Partei nach Hause vertritt

und ich bin der super Wunderwurzi,

wo natürlich auch alle Schuld haben, inklusive auch meiner Person.

Weil es sind ihm ja im Endeffekt alle hinten hineingekrochen

und heimt sie und ja, du bist so toll und du bist so super.

Je erfolgreicher die FPÖ wird,

desto mehr hat Strache offenbar das Gefühl, er ist die Partei.

Und deswegen ist alles, was er macht, für die Partei.

Und natürlich auch zu betahlen.

Wenn Rieberich uns mitnimmt in die Nächte von damals,

in die Wiener Passage und viele andere Clubs der Innenstadt,

dann hört man, das Nachtleben des FPÖ-Chefs wird immer ausschweifender.

Und immer teurer.

Einen Abend habe ich zum Beispiel ein Konto bekommen,

das war ein Freitagabend, war das sogar.

Der Abend hat dann so ausgeschaut,

dass ein Freund von ihm aus Tirol gekommen ist.

Rieberich holt Strache und dessen Freund mit dem Auto ab.

Wir sind dann in die Stadt gefahren,

waren etwas Essen, sind dann reingekneigt in eine Diskothek.

Ganz toll wurde es, weil da waren Models dort.

Das war eine Veranstaltung mit Wippereich,

wo man extra Eintritt zeilen musste.

Das haben wir dort reingekneilt,

weil man musste unbedingt die Models sehen.

Den ganzen Abend über begleitet Rieberich die beiden Männer.

Das hat wirklich Geld gekostet schon.

Und dann bekam man die Damen nach Champagner.

Die Damen waren natürlich interessiert,

sondern jetzt sind wir da draußen in den nächste Disco hinein.

Und dann sind wir um vier Uhr in der Früh nach Hause

und 1200 Euro waren weg.

1200 Euro für Champagner, um Frauen zu beeindrucken.

Laut Rieberich damals ein ganz normaler Freitagabend für Strache.

Als Rieberich begonnen hat, für Strache zu arbeiten,

da war das ja noch anders.

Da sollte er den Parteichef zu Spielenachmittagen

mit der Familie begleiten.

Das Familiäre hat immer mehr abgebaut, abgebaut, abgebaut.

Was Rieberich hingegen schon zunimmt,

das sind die feuchtfröhlichen Nächte.

Die Stoßen haben extrem eine Geildrohung, wie man sieht.

Das ist mein Gefühl, dass wir in einer Riesendisko geht.

Hier hat das Magazin Vienna Online Strache im Herbst 2012

in einem Wiener Club abgefangen.

Egal wo der FPÖ-Chef ist,

meist gibt es viel Musik und viel Alkohol.

Unzählige Wodka-Red Bull, das Problem war ja,

es ist immer viel zu spät.

Es ist immer viel zu spät,

es ist immer viel zu spät, es ist immer viel zu spät,

es ist immer viel zu spät, es ist immer viel zu spät,

es ist immer viel zu spät.

Das Problem war ja, es ist immer flashenweise bestellt worden

um seine guten Freunde.

Speziell, dass diese Entvarage, die er damit gehabt hat,

die haben wir ihm immer eingeschenkt, damit er ja nicht geht.

Rieberich erzählt viele solcher Geschichten.

Strache, der erfolgsdrunkene Parteichef.

Dazu muss man schon sagen,

wie viel Strache trinkt und feiert, das ist ja erst mal Privatsache.

Das geht uns im Grunde gar nichts an.

Allerdings lässt sich privates und Parteiarbeit

bei Strache schon bald nicht mehr richtig trennen.

Deswegen sieht er ja auch nichts Verwerfliches daran,

mit dem Geld herumzuwerfen.

Er sieht das anders.

Er sieht einfach so, dass ihm das zusteht.

Weil er dafür gesorgt hat, dass die Partei Erfolg hat.

Die Clubbesuche, der Champagner für die Frauen,

flaschenweise Wodka mit Red Bull.

All das, behauptet Rieberich,

habe Strache nicht aus seiner eigenen Tasche bezahlt,

sondern mit fremden Geld.

Entweder aus der Spesenkasse

oder mit der Spesenkasse der Lehrer von unserem Geld,

von unserem geraten Geld.

Vielleicht erinnern Sie sich an die letzte Folge.

Strache bittet Rieberich immer wieder in Geld vorzustrecken,

offenbar vergisst, der Parteichef ständig bagelt mitzunehmen.

Dieses Geld, sagt Rieberich,

hätte er sich dann von Straches Sekretärin zurückholen sollen.

Denn die hatte Zugang zur Parteikasse der FPÖ.

Und Strache lässt sich angeblich

nicht nur die Partieexzesse von der Partei bezahlen.

Alles, ganz einfach.

Ich glaube, da gibt es auch keine Stärkung mehr von alles.

Egal, wenn wir essen waren, wurde das bezahlt.

Wenn er einkaufen war, wurde das bezahlt.

Wenn seine Kinder mit dem Taxi transportiert haben,

wurde das bezahlt.

Wenn er für Strache arbeitet, desto mehr Geld soll Rieberich auslegen.

Seine Interessen waren dann andere.

Er war dann natürlich eher der Showman, also weg vom Familiären.

Und hin zum Helden, zum Bobster.

Und so hat sich dann natürlich auch seine Ansprüche geändert.

Und so sind dann natürlich auch die Ausgaben

für den unter Einführungszeichen dienstlichen Gebrauch,

sind natürlich dann noch exorbitant gestiegen.

Bei Menkaufslisten, die Strache per WhatsApp an seinen Leibwächter schickt,

verändern sich im Verlauf der Jahre.

Aus Tunfischdosen und Hühnerfilets werden später Kaviar und Champagner.

Und immer wieder steht in den Nachrichten der Hinweis,

bitte Rechnung übernehmen.

Wenn du zu ihm gegangen bist, gleich danach bei Menkauf,

hast du gesagt, Rennst du da Rechnung?

Geht, sagt er, geht zu Karin.

Warum? Sekretärin hat Geld und Handkasser passt.

Handkasser.

Wir haben damals die Spesenkasse des Parteichefs.

Das Konto, das die Sekretärin Karin S. verwaltet.

Wir werden noch genauer über dieses Konto sprechen

und darüber, woher das ganze Geld damals kommt.

Jedenfalls soll sich Rieberich das Geld,

das er Strache vorstreckt, aus der Handkasser zurückholen,

indem er die jeweiligen Rechnungen bei der Sekretärin einreicht.

Und dann bist du natürlich ins Büro gegangen,

hast deine Rechnungen abgegeben

und darauf haben wir jetzt gesagt,

die Rechnungen nehmen wir nicht.

Die Frage ist, teilt ihm die Sekretärin mit,

dass sie gewisse Belege für Straches Ausgaben

nicht mehr annehmen kann.

Da haben wir uns natürlich alle gedacht,

ich nehme auch in der andere Sicht jetzt mal an,

wo liegt jetzt das Problem?

Wenn er so geht zum Meck und kauf,

zwar Hemmbürger, wo liegt da das Problem?

Und da wurde dann mitgeteilt,

also Taxi-Rechnungen gehen nicht,

oder diese Essensrechnungen,

teilweise für den Kindern oder Einzelerechnungen,

gehen nicht.

Denn die Einkäufe im Supermarkt,

die Besuche bei McDonalds mit den Kindern,

das alles soll Rieberich weiterhin für seinen Chef erledigen

und sich aus der Handkasse erstatten lassen.

Nur, um das Geld zurückzubekommen,

soll Rieberich andere Rechnungen vorlegen.

Und zwar Rechnungen, die zumindest so aussehen,

als stammen sie von Geschäftsessen.

Ersatzbelege, nennt das diese Kriterin.

Bringst du Ersatzbelege von der Gastronomie,

keine Einzelrechnungen.

Keine Einzelrechnungen zu den Gruppenrechnungen.

Also beginnt Rieberich in seinem Umfeld Belege

zu sammeln für Dinge, die er nie bezahlt hat.

Immer gerade so viel,

dass er damit auf die Summe kommt,

die er Strache vorgelegt hat.

Diese Rechnungen sind keine Fake-Rechnungen,

das sind nicht irgendwie eingediebt in den Computer oder so,

sondern sind konsumierte Rechnungen.

Ich habe zum Beispiel zu bekannten Freunden gesagt,

heute ermittelt die Staatsanwaltschaft

wegen des mutmaßlichen Spesenbetrugs

gegen Strache und mehrere weitere Beschuldigte.

Auch gegen Oliver Rieberich.

Denn dem Bodyguard kommt dieses System damals zwar seltsam vor,

aber er macht ja trotzdem aktiv mit.

Sammelt Belege von seinen Freunden ein,

statt seinen Chef damit zu konfrontieren,

dass er etwas Unlauteres macht.

Grundsätzlich hast du die Sachen erledigt.

Weil wenn du sie nicht erledigt hast, warst du deinen Job los.

Das muss man wirklich auch so sagen.

Rieberich sagt, er sei dadurch in einer Zwickmühle gewesen.

Sammelt er keine Belege für die vielen Ausgaben für Strache,

dann läuft der Gefahr, auf den Rechnungen sitzen zu bleiben.

Und währt er sich gegen den Parteichef,

dann verliert er womöglich seine Arbeit.

Ein Job, der ihm ein viel besseres Einkommen beschert,

als sein bisheriger Dienst bei der Polizei.

Um 2010 herum ist Rieberich jedenfalls nicht bereit,

darauf zu verzichten.

Und es wird noch Jahre dauern, bis es sich von seinem Chef abwendet.

Strache bestreitet heute öffentlich und auch uns gegenüber,

dass er sich private Ausgaben von der FPÖ hat erstatten lassen.

Die Vorwürfe, die vom ehemaligen Leitbericht

und Referenten und auch seinen Kollegen erhoben werden,

sind falsch und Schutzbehauptungen.

Und diese werden im Rahmen des laufenden Ermittlungsverfahrens

vollinhaltlich aufgeklärt werden.

Auf konkrete Details will er nicht eingehen.

Ich werde während des laufenden Ermittlungsverfahrens in dieser Causa,

wie immer schon, keine inhaltlichen Stellungnahmen abgeben

und auf eine Verfahenseinstellung bzw. einen Freispruch warten.

Es gibt allerdings dazu Aussagen von Zeugen,

die Rieberichs-Version der Erzählung unterstützen.

Zum Beispiel Straches ehemaliges Sekretärin.

Die zählt ebenfalls zu den Beschuldigten in Straches Spesenaffäre.

2019 hat sie vor den Ermittlern ausgesagt.

Und damals beschrieben, wie sie Straches private Rechnungen

auf Anweisung des Chefs umwandelte.

Rechnungen für die Putzfrau, für Hundefutter oder für den Urlaub

wurden durch Scheinbelege im Restaurant ersetzt.

Der Justiz liegen heute unzählige solcher falschen Abrechnungen

für Strache vor.

Sie füllen laut Dienstprotokoll ganze Zimmer.

Es sind Belege von Rieberich.

Denn obwohl sich der Bodyguard damals nicht gegen Strache zur Wehr setzt,

tut er doch eine Sache, die später noch sehr wichtig wird.

Er beginnt, seine Abrechnung für Strache zu dokumentieren.

Habt ihr alles montiert, fotografiert,

teilweise über Regionalbelege aufgehoben,

alle Überweisungen, also viele Überweisungen, die ich gemacht habe,

habe ich markiert auf meinem Konto,

slash hc, schwupp die Wupp, damit ich das ausdrücken kann.

Rieberich packt die Rechnungen und Fotos in Schuhkartons.

Falls irgendjemand die Spesen

seiner Chefs eines Tages genauer prüfen sollte,

er will belegen können,

wofür die vielen Ausgaben getätigt wurden.

Was er damals noch nicht ahnt,

genau diese Dokumente werden eines Tages zu einer Waffe werden.

Eine Waffe gegen den FPÖ-Chef.

Wir haben kennengelernt, war ja junger wie der Hund.

Wir waren ein Spitzenteam.

Aber dann ist er krank geworden und schwach geworden.

Dann hat er mich abgemessen.

Aber nicht obwohl, sondern weil er mich eben so gern gehabt hat.

Ob ich noch mal so jemanden find, wie er.

Sie hörten Gerys Haldl als Chefer und Benno.

Wir geben Tieren eine Stimme.

Tierschutz Austria.

Mehr auf Tierschutz minus Austria, AT.

Mit jedem Wahlerfolg hat sich auch der Strache anders entwickelt.

Früher hat es vielleicht noch geheißen,

die Partei und ich oder wir haben.

Und zum Schluss war es einfach nur noch ich.

Ich habe ich und die Partei, ich, ich.

Was sich in dieser Zeit auch ändert,

ist das Verhältnis zwischen Strache und Rieberich.

Die Beziehung zwischen den beiden, das muss man vielleicht kurz sagen,

ist natürlich von Anfang an durch ihr ungleiches Arbeitsverhältnis geprägt.

Rieberich hat Strache als einer seiner Fahrer und Leibwächter

von morgens bis abends im Blick.

Er sitzt am Steuer und fährt ihn zur Partei treffen,

Geschäftsessen und in die Nachtklubs von Wien.

Und Strache?

Der sitzt auf der Rückbank, spielt mit dem Handy

und tippt WhatsApp-Nachrichten.

Also, der Strache hat am Abend, wenn du es ihm fünfmal gesagt hast,

bevor er nach Hause gebracht wird,

auch in zwei Stunden nicht mehr gewusst,

wie er am nächsten Tag abholt von uns.

Während Rieberich immer mehr Details aus Straches Leben kennt,

ist dem FPÖ-Chef offenbar völlig egal,

wer ihn zu seinen Terminen begleitet.

Hauptsache, er hat eine Frauchen im Auto

und hat seinen Kläsch auf die Gänze.

Clash of Clans.

Dieses Handyspiel erwähnt Rieberich in den Gesprächen mit uns immer wieder.

Strache scheint zeitweise regelrecht züchtig danach gewesen zu sein.

Die Ermittlungen rund um die Spesenaffäre werden später geben,

dass der FPÖ-Chef damals monatlich

bis zu 3.000 Euro für virtuelle Einkäufe in dem Spiel ausgegeben haben soll.

Und auch das auf Parteikosten.

Aber als Rieberich damals seinen Chef ins Handy starren sieht,

denkt er sich am Anfang nicht viel.

Es ist eben einfach ein Job.

Was ein Boss auf der Rückbank macht, ist nicht sein Bier.

Ich habe den Kontakt zu ihm jetzt nicht intensiv gesucht.

Ich habe meinen Dienst gemacht und das war es.

Ich war nie befreundet mit ihm oder sonst irgendwas.

Doch mit der Zeit wird Rieberich argwönischer,

wenn er Strache im Rückspiegel sieht.

Mit jedem Club, zu dem er ihn chauffiert,

mit jeder Rechnung, die er für ihn auslegen soll.

Und mit jeder neuen Eigenart, die er von Strache kennenlernt.

Ja, ja klar.

Ich schaue manchmal auch dabei bei den Interviews und Veranstaltungen.

Strache, das ist kein Geheimnis,

sucht damals immer wieder Rat bei einem spirituellen Coach.

Besucht Seminare im Burgenland.

Dort lernt er zum Beispiel,

dass er sich vor bösen Strahlen schützen soll.

Es gab eine Messingplatte,

die schaut so aus, wenn er Gürtel schnalle.

Und die wanderte in die Hose.

Sie können sich also denken,

was die Messingplatte primär schützen sollte.

Wenn es Strache schlecht geht,

lässt er sich sein Haus und sogar die Büros ausräuchern,

erzählt Rieberich.

Von Strach ist Angst vor einem Tag X,

haben wir schon in der letzten Folge gehört.

Und der FPÖ-Chef scheint immer tiefer in eine Welt

aus Verschwörungen abzudriften.

Diese Geschichte mit den Camp-Drails

und diese Verschwörungsgeschichten,

die Bilderberge und Gotteswillen,

die Freimaurer und überhaupt.

Bilderberger, Freimaurer,

elitäre Verbindungen,

die angeblich das Weltgeschehen lenken.

Solche Fantasien hört Rieberich

von seinem Chef damals angeblich mehrfach.

Es sind Verschwörungstheorien

und der zunehmende Hang zur Esoterik,

die dazu führen,

dass Rieberich eine immer stärkere Abneigung

gegen sein Chef entwickelt.

Ich habe diesen Mund mit mir nicht anhören können.

Das war körperlich sehr anstrengend und psychisch auch.

Das war körperlich sehr anstrengend und psychisch auch.

Das war körperlich sehr anstrengend und psychisch auch.

Das war körperlich sehr anstrengend und psychisch auch.

Das war körperlich sehr anstrengend und psychisch auch.

Das war körperlich sehr anstrengend und psychisch auch.

Was wir uns an dieser Stelle natürlich schon fragen können,

wenn Strache damals so abgedriftet ist,

wieso bleibt Rieberich trotzdem bei ihm?

Politisch sind die beiden damals

vielleicht gar nicht so weit voneinander entfernt.

Rieberich ist zu der Zeit immerhin FPÖ-Bezirksrat.

Aber ein Chef mit Verschwörungstheorien,

der von einem verlangt, dass man ständig Geld vorstreckt

und falsche Rechnungen einreicht,

die meisten von uns würden da wahrscheinlich doch irgendwann hinschmeißen.

Egal wie gut die Bezahlung ist.

Aber Rieberich kündigt nicht.

Was er allerdings schon tut,

erweilt jemanden in die seltsamen Vorgänge bei Strache ein.

Ein Anwalt.

Dieser Anwalt wird in dieser Geschichte noch eine Schlüsselrolle spielen.

Wir nennen ihn hier im Podcast M.

Rieberich kennt diesen Anwalt M schon länger

wegen einer persönlichen Sache.

Er hat mir gar nicht geholfen

mit deiner rechtlichen Geschichte bei meiner Lebensgefährtin.

Und weil die beiden sich gut verstehen,

erzählt ihm Rieberich eines Tages

von den dubiosen Abrechnungen, die er für Strache machen soll.

Er zeigt ihm die gesammelten Rechnungen und Belege.

Der Anwalt hat genau eines gesagt, was richtig ist.

Geht zur Polizei, mache eine Anzeige.

Das hat er gesagt, der Anwalt.

Nicht mehr und nicht weniger.

Und ich habe gesagt, da kann ich mich gleich erschießen.

Rieberich ist ja nach wie vor Polizist.

Er kennt seine früheren Kollegen dort

und er weiß, wie gut die FPÖ

bei der Polizei vernetzt ist.

Vor allem jetzt, wo sie bei den Wahlen immer stärker zulegt.

Er glaubt, wenn er den Chef der FPÖ anzeigt,

dann ist er nicht nur seinen Job los.

Dann muss er wieder als Polizist arbeiten

und dort wird ihm das Leben vermutlich zur Hölle gemacht.

Rieberich geht also nicht zur Polizei.

Was er damals nicht wissen kann, in dem Augenblick,

in dem er dem Anwalt alles erzählt,

hat er einen Stein ins Rollen gebracht.

Ein Stein, der Jahre später ein Erdruhsch auslösen wird

und die ganze Republik ins Banken bringt.

Aber alles der Reihe nach,

denn bevor sich dieser Stein in Bewegung setzt,

soll noch etwas passieren.

Freunde, ich habe mich aufgeregt.

Jetzt geht es los. Vier Wochen bis zum Alltag.

Am 29. September wird es einen Gewinner geben.

Nämlich Österreich zuerst mit der FPÖ.

Es lebe unsere Heimat.

Glück auf!

Sommer 2013.

Strache ist in Wahlkampfstimmung.

Es ist ein

Rieberich-Straache.

Im September stehen die bundesweiten Nationalratswahlen an.

Rieberich schuffiert seinen Chef jetzt von einem Parteitermin zum Nächsten.

Und an einem Tag im Juni sind die beiden unterwegs

zu einem Parteitag im Bundesland Kärnten.

Der Tag war sehr lustig.

Wir sind weggefahren von zu Hause

und er wollte unbedingt,

das habe ich auch noch bei SMS,

er wollte unbedingt seinen Anwaltskanzlei noch vorherfahren.

Wir sind in Wien an.

Strache springt raus und nimmt etwas aus dem Kofferraum.

Eine Sporttasche.

Ich ging in die Kanzlei, kam wieder, stieg ein

und wir sind gefahren nach Kern.

Mit Strache auf der Rückbank fährt Rieberich los.

Nach knapp vier Stunden Autofahrt kommen sie bei dem Parteitag an.

Es ging dort in den Saal hinein.

Ich habe ihm noch ganz kurz begleitet.

Die Polizei war dort vor Ort.

Ich habe ihm dann Empfang genommen

und ich habe mich dann ums Auto gekümmert.

So wie man es lernt, muss man das Auto wieder fahrbereit machen.

Wenn man wegfährt, muss man es danken, sabber machen, hin und her.

Und an dem Auto, ein BMW Coupé, gibt es einiges zu tun.

Also das Auto hat ausgeschaut,

wieder einem Bombenanschlag im Allgemeinen.

Gut, das hat schon nach 10 Minuten geschafft,

aber nach drei oder vier Stunden war es natürlich noch besser.

Für Rieberich, der sich selbst als Monk bezeichnet,

ein unerträglicher Zustand.

Monk, den kennen Sie noch,

das ist der Fernsehkommissar aus der gleichnamigen Serie

mit diesem ihrwitzigen Ordnungszwang.

Ein Auto voll mit Zigarettengestank und Asche,

das geht für Rieberich gar nicht.

Also fährt er zur nächsten Tankstelle.

Tankt den BMW, macht alle Türen auf und lüftet das Auto.

Im Moment Kaffee holt, eigentlich witzig im Nachhinein betrachtet.

Während Rieberich das Auto auslüften lässt

und der Zigarettengeruch allmählich verfliegt,

sitzt Strache um die Ecke im Saal mit den Abgeordneten.

Wir sind eine Gemeinschaft.

Es ist nicht irgendein Parteitag.

Es geht um die Wiedervereinigung der Bundes-FPÖ

mit der freiheitlichen Partei Kärnten.

Die wurde acht Jahre vorher

vom damaligen FPÖ-Chef Jörg Heider abgespalten.

Strache will die Parteien wieder zusammenführen.

Wir sind eine Gemeinschaft und das leben wir.

Deshalb muss ich sagen, ich bin gerne unterwegs

und die Menschen, die ich treffe, die freuen sich auch,

wenn sie mich treffen.

Es ist ein Tag, der Straches Macht noch ein Stück weiter verfestigt.

Von diesem historischen Ereignis bekommt Rieberich nichts mit.

Er ist noch immer bei der Tankstelle.

Als er zurück zum Auto geht, beginnt er es gründlich zu saugen.

Erst vorne, dann bei der Rückbank, dann im Kofferraum.

Und da entdeckt er die schwarze Sporttasche

mit der Strache zuvor in der Kanzlei war.

Und wie ich dann gesorgt habe und die Tasche hatte

und er nimmt das alles und die Tasche war nicht ganz zu,

lachen mich die Geldbündel an.

Die schwarze Tasche ist voll mit Geldschein.

50er Scheine, 100er Scheine in dicken Bündeln mit Gummis zusammengebunden.

Rieberich hat ja schon einiges unter seinem Chef erlebt.

Die Goldkäufe, die umgewandelten Rechnungen.

Aber das ist noch mal eine ganz andere Nummer.

Wozu trägt Strache eine Tasche mit so viel Bagel herum?

Rieberich ruft Straches Sekretärin an,

um ihr von der Entdeckung zu berichten.

Ich habe mir das erzählt, wobei sie aber gar nicht überrascht war.

Weil offenbar auch jemand anders schon

dieses Erlebnis gehabt hat verkürzen.

Rieberich weiß nicht, was er in dem Moment tun soll.

Er weiß nur, eine Sporttasche mit Bündeln

voller 100-Euro-Schein im Kofferraum, das ist nicht normal.

Auch für Strache nicht.

Er schießt also mit seinem Handy ein Foto von der Tasche.

Und dieses Bild wird Jahre später an die Öffentlichkeit gelangen.

Heute findet man es auch im Internet.

Und bei einer Geldtasche soll es nicht bleiben.

Wenige Tage nach dem Parteitag in Kärnten

sieht Rieberich, dass Strache mit einem schwarzen Rucksack ins Auto steigt.

Und so haben wir gedacht, jetzt will ich es wissen

und habe ihn in den Rucksack hineingeschaut,

wie er nicht da war.

Das sehen.

Wieder jede Menge Geldbündel.

Damals hat Rieberich keine Ahnung, was es mit dem Bargeld auf sich hat.

Vielleicht will Strache einfach sein Vertrauen auf die Probe stellen.

Viele Jahre später wird die Staatsanwaltschaft

die Spur der Sporttaschen weiterverfolgen.

Strache soll regelmäßig Taschen mit Bargeld bekommen haben.

Eine Anzeige zufolge könnte das Geld

von osteuropäischen Geschäftsleuten gekommen sein,

berichtete das Ö1-Morgensjournal am Mittwoch.

Der Verdacht, der da im Raum stand, der Klang total abenteuerlich.

Das sagt unser Kollege Oliver das Skupter,

Autor beim Standard und beim Spiegel.

Er spricht hier von Ermittlungen,

die im Jahr 2019 aufgenommen wurden.

Damals geht bei den Beamten ein anonymes Schreiben ein.

Darin heißt es, HC Strache habe regelmäßig Sporttaschen

mit hohen Summen Bargeld erhalten.

Dahinter stecken Kräfte aus dem osteuropäischen Ausland.

Kräfte aus dem osteuropäischen Ausland?

Der anonyme Brief bringt die Ermittler auf einen Verdacht.

Nämlich das ukrainische Oligarchengeschäftsmänner

sich mit diesem Geld einen Platz im österreichischen Nationalrat gekauft hätten.

Das müssen wir vielleicht kurz erklären.

Die Geschichte ist nämlich ziemlich irre.

Es geht darum, dass mutmaßlich ein Platz im Nationalrat gekauft wurde

für einen Mann namens Thomas Schellenbacher.

Das ist ein österreichischer Geschäftsmann,

der sehr überraschend auf der politischen Bühne auftaucht,

und zwar im Sommer 2013.

Da wird er sehr kurzfristig FPÖ-Mitglied

und landet auf einer Kandidatenliste zur anstehenden Parlamentswahl.

Schellenbacher ist damals politisch völlig unbekannt.

Aber kurz vor der Wahl präsentiert ihn Parteichef Strache

plötzlich quasi aus dem Nichts

als einflussreichen Kandidaten für die Wiener Landesliste.

Und zwar exakt einen Tag nach dem Riebericht das Foto mit den Geldbündeln schießt.

Guten Abend, meine Damen und Herren. Die Wahl 13 ist geschlagen.

Und wir haben zwei Verlierer und vier Gewinner.

Bei den Wahlen im Herbst schneiden die Großparteien

SPÖ und ÖVP historisch schlecht ab.

Die FPÖ dagegen legt um 3 Prozent zu und landet auf Platz 3.

Sie bleibt damit in der Opposition,

aber knackt die 20-Prozent-Marke.

Also es war schon ein Erfolg,

aber man konnte sozusagen noch nicht Machtansprüche stellen.

Also für Strache war das sozusagen nochmal eine wichtige Wegmarke,

aber noch nicht der Ernstfall, der Ernstfall in die Regierung einzutreten.

Der Geschäftsmann Schellenbacher allerdings,

den Strache für die Wiener Landesliste nominiert hat,

verpasst den Einzug in den Nationalrat.

Am Ende landet Schellenbacher trotzdem im Parlament.

Aber er schafft es nur, weil drei Leute auf der Kandidatenliste,

die vor ihm gereizt sind, verzichten.

Drei andere FPÖ-Kandidaten, die mehr Stimmen erhalten haben als Schellenbacher,

nehmen nach der Wahl völlig überraschend ihre Mandate nicht an.

Nur deshalb rutscht Schellenbacher in den Nationalrat.

Und die Öffentlichkeit rätselt.

Wieso sitzt plötzlich ein politischer Nobody für die FPÖ im Parlament?

Und warum ziehen gleich drei Freiheitliche zurück, um das zu ermöglichen?

Damit sind wir wieder bei den Interessen aus dem osteuropäischen Ausland.

Denn die FPÖ hat damals gute Kontakte nach Osteuropa,

vor allem nach Russland und in die Ukraine.

Da gibt es zum Beispiel Kontakte zu ukrainischen Geschäftsleuten.

Das bestätigt uns Heinz-Christian Strache auch persönlich.

Natürlich, ich hatte im Rahmen meiner beruflichen Laufbahn

viele Termine und Treffen auch mit ukrainischen Regierungmitgliedern,

mit Abgeordneten, mit Bürgermeistern und diversen politischen Vertretern vor Ort.

Da sind völlig normale außenpolitische Kontakte,

wie sie auch in vielen anderen Staaten gelebt wurden.

Eine Gruppe von ukrainischen Oligarchen will damals Geld in Österreich investieren.

In einen Hotelprojekt, an dem auch Schellenbacher beteiligt ist,

also Straches Kandidat aus der freien Wirtschaft.

Was die Staatsanwaltschaft Jahre später vermutet,

die Ukrainer könnten der FPÖ womöglich Geld dafür geboten haben,

dass die den Businessmann Schellenbacher ins Parlament setzen.

Damit der sich für ihre Geschäftsinteressen in Österreich einsetzt.

Angeblich habe es sich um eine Summe von 10 Millionen Euro gehandelt,

die offensichtlich in Bar von ukrainischer Seite nach Österreich gegeben wurden.

Und ein Teil des Geldes soll sozusagen für die FPÖ abgezweigt worden sein,

aber es geht noch weiter.

Von diesem Geld in Millionenhöhe soll gar nichts bei der Partei angekommen sein,

sondern das sollen die beteiligten Leute, nämlich Schellenbacher,

Parteichef Strache und der ehemalige Volksanwalts- und FPÖ-Mandatar Peter Fichtenbauer

unter sich aufgeteilt haben.

Strache streitet die ganze Geschichte ab.

Und noch etwas müssen wir an dieser Stelle sagen.

Der Kauf eines Mandats ist zu dieser Zeit so verrückt das Klingelmark in Österreich gar nicht verboten.

Sämtliche Vorwürfe im Zusammenhang von Sporttaschen,

Ukraine mit angeblichen Zahlungen von ukrainischen Quellen

und der Mandatsübernahme von Herrn Schellenbacher und Sporttaschen in irgendwelchen Autos

wurden bereits alle rechtskräftig eingestellt.

Tatsächlich hat die Staatsanwaltschaft ihre Ermittlung in der Sache mittlerweile fallen gelassen.

Die Ermittlungen konnten Strache und den anderen nichts nachweisen, das Verfahren ist eingestellt.

Schellenbacher allerdings wurde später in einer ganz anderen Geschichte wegen Betrugs verurteilt.

Und noch ein ziemlich irrer Fakt am Rande, er soll auch in den Fall Wirecard verwickelt sein.

Angeblich hat Schellenbacher dem international gesuchten Exvorstand Jan Marschaleck bei der Flucht geholfen.

Aber das ist eine andere Geschichte, die Sie übrigens in unserer Serie zu Wirecard nachhören können.

Klar ist, Strache lässt im Sommer 2013 aus dem Nichts einen ziemlich zwielichtigen Typen

auf die Wiener Landesliste setzen, der gerade erst in die Partei eingetreten ist.

Und kurz davor trägt er Sporttaschen gefüllt mit Geld mit sich herum.

Und Rieberich begreift in diesem Moment nur eins.

Unter diesem Chef muss er sehr vorsichtig sein.

Von diesem Moment an beginnt er alles zu dokumentieren, was im Hause Strache passiert.

Jede einzelne Kleinigkeit.

Und das habe ich alles.

Viele Jahre habe ich einfach gesammelt. Alles.

Das Foto mit der Geldtasche zeigt Rieberich auch seinem bekannten Anwalt M.

Und das ist der Moment, in dem der Stein erst richtig zu rollen beginnt.

Denn den Anwalt wird das Foto mit den Geldtaschen nicht mehr loslassen.

Er wird davon einem Bekannten erzählen.

Und der Privatermittler namens Julian Hessenthaler.

Ich habe immer gesagt, wir brauchen etwas, was die Strache wegkiekelt.

Julian Hessenthaler und der Anwalt werden Strache Jahre später eine Falle stellen,

ohne dass Rieberich Wind davon bekommt.

Und einige Wochen vorher, vor dem Ibiza-Video, hatte ich eben dann

Kenntnis davon bekommen, dass es da offenbar etwas gibt.

Doch bis dahin wird noch viel Wasser die Donau runterfließen.

Und während der Anwalt und Hessenthaler im Hintergrund die Fedenspinnen

rettert Strache in vollem Tempo weiter.

Freuen wir uns nun auf ihn.

Und danken wir ihm, dass er heute hier bei uns ist,

den Ried mit einem herzlichen Applaus.

Hier ist unser Vizekanzler, HC Strache.

Ja, meine sehr geehrten Damen und Herren, liebe Freunde,

einmal ein herzliches Grüß Gott.

Ich freue mich wahnsinnig wieder bei euch hier in Ried, in der Jantun,

und ich glaube, jetzt trinken wir ein paar Bier gemeinsam. Glück auf!

Aber darüber sprechen wir dann in der nächsten Folge von Inside Austria.

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Alle Links und Infos stehen wie immer auch in den Show-Notes zu dieser Folge.

Danke fürs Zuhören und allen, die auch hinter den Kulissen an diesem Podcast mitwirken.

Das waren diesmal vor allem Antonia Raut und Christoph Grobitz.

Ich bin Lucia Heisterkamp.

Ich bin Shold Wilhelm.

Wir sagen Tschüss und Papa.

So aufwachsen wie jedes kann sie keiner vorstellen.

Alles weiß, nichts echt und immer Doktoren sind ihr herum.

Aber dann haben sie mich wohin gebracht, wo ich zum ersten Mal die Sonne auf meiner Haut gespielt habe

und ich habe gewusst, jetzt fängt mein Leben an.

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Anfang der 2010er-Jahre ist Oliver Ribarich dabei als HC Strache immer weiter aufsteigt und die Spesenexzesse zunehmen. Und dann passiert etwas, das beim Leibwächter die Alarmglocken schrillen lässt

13 Jahre lang ist Oliver Ribarich an der Seite von Heinz-Christian Strache. Leibwächter, Chauffeur, enger Vertrauter. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem er die Abgründe des Ex-FPÖ-Chefs ans Licht bringt. In dieser Serie von "Inside Austria" erzählen wir die Geschichte jenes Bodyguards, der die Ibiza-Affäre ins Rollen brachte. Wir geben Einblick in Straches politische Verfehlungen und mutmaßliche Spesenexzesse. Und wir zeigen, wie es zum Untergang des einstigen rechten Politstars kommen musste.

Im zweiten Teil dieser Serie erzählen wir, wie Oliver Ribarich Veränderungen an seinem Chef Heinz-Christian Strache beobachtet. Der FPÖ-Chef hebt immer weiter ab – mit den Wahlerfolgen mehren sich auch durchfeierte Nächte und die Ausgaben werden immer höher. Dann stößt Ribarich auf Taschen voller Bargeld – und ein unglaublicher Verdacht steht im Raum.