Apokalypse & Filterkaffee: Stiftung Kanzlertest (mit Jagoda Marinić und Jaafar Abdul Karim)

Micky Beisenherz & Studio Bummens Micky Beisenherz & Studio Bummens 6/22/23 - Episode Page - 38m - PDF Transcript

Diese Folge wird er präsentiert von ...

Ja, Vodafone seit über 30 Jahren.

Für dich da.

Es ist Donnerstag der 22. Juni.

Apokalypse und Filtercafé.

Die frisch gebrühten Schlagzeilen des Tages.

Mit Jakuda Marienitsch.

Herzlich willkommen bei Apokalypse und Filtercafé,

im Newscafé am Donnerstag.

Ich möchte mit euch darüber reden, was los ist in der Welt,

was los ist in Deutschland und überhaupt.

Dafür habe ich mir einen sehr spannenden,

gut gelaunten, freundlichen Gast eingeladen,

Jafar Abdul Karim.

Er ist Journalist bei der deutschen Welle.

Er hatte die weltberühmte Sendung Shabab Talk,

inzwischen nennt sie sich Jafar Talk, etwas seriöser,

aber er ist immer noch gut gelaunt.

Er ist auf Instagram ein Mega-Influencer,

hat aber diese Follower, obwohl er 90% Fotos aus dem Urlaub postet.

Willkommen bei Apokalypse und Filtercafé, lieber Jafar.

Vielen Dank, ich freue mich, dass ich heute dabei sein darf.

Instagram und Bilder, ich freue mich immer,

wenn man positive Energie in die heutige Welt einbringen kann.

Deshalb siehst du bei mir sehr viel Sonne und viel mehr,

obwohl mein Job manchmal ganz anders ist.

Sommer, Sonne, Wassermelonen, alles, was ich mag.

Man geht hin und denkt, Arabisch sprachiger Raum,

ich kriege Infos, dann denkst du, Palmen, Sonne, Leben.

Genau, ich trenne das auf meinen persönlichen Account.

Es sind wirklich nur so Letzter Fun und gute Laune.

Und dann gibt's natürlich noch ein Account von der Sendung,

also von Jafar Talk, da werden natürlich die harten Themen diskutiert.

Und ich glaube, wir alle brauchen manchmal, wo wir abschalten,

dann doch Sonne und mehr genießen,

weil es heutzutage wirklich sehr viele Ernst-Themen gibt.

Du hast eigentlich, ich habe dich schlecht verkauft.

Ganz weit vorne.

Deutschlandfunk meldet aus London

die Internationale Konferenz berät über den Wiederaufbau der Ukraine.

Kannst du dir vorstellen, jetzt ein Jahr nach dem Krieg in der Ukraine,

dass wir schon mit so was mit dem Marschallplan auflaufen

und sagen, wie bauen wir die Ukraine auf?

Oder findest du es zu früh?

Nee, ich find's gut, als ich die Nachricht gelesen habe, fand ich,

dass gut, weil es gibt viele, viele Menschen eine Hoffnung.

Und ich glaube, das braucht man, wenn man noch im Krieg ist,

dass man irgendwo weiß, da ist ein Licht

und das könnte wieder gut werden.

Und deshalb habe ich gesagt, nein, ich find das gut.

Und ich bin selbst in Kriegsregionen, wenn ich berichte.

Und wenn da mit den Menschen gesprochen wird,

dann brauchen sie etwas, wo sie sagen, es gibt einen Morgen

und morgen ist besser.

Und es gibt Menschen und es gibt Länder und es gibt Staaten,

die an uns denken, wir sind nicht alleine.

Und ich glaube, deshalb hat mich das schon gefreut.

Und ich habe gleichzeitig auch gedacht,

beim Wiederaufbau denken wir meistens so an Gebäude,

an Häuser, an Straßen.

Aber Wiederaufbau bedeutet für mich auch,

wie kann man die Ukraine und Ukraine-Innen wiederaufbauen

mit ihrer Erinnerungen, mit ihrer Energie,

wieder das zu fühlen, was sie eventuell vorher gefühlt haben.

Weil wenn du irgendwo gewohnt hast

und plötzlich die Straße nicht mehr da ist

oder dein Haus nicht da ist,

dann sind die auch viele Erinnerungen weg.

Und diese Erinnerung, das ist auch ein Teil des Wiederaufbaus.

Und das dann den Mensch aufbaut, nicht nur das Land und die Wirtschaft.

Und da gehört natürlich auch Kultur.

Und da gehört sehr vieles damit,

was wir Menschen brauchen, um uns Hoffnung zu geben.

Ich denke ganz viel in die Bilder,

die seit dem Ukrainekrieg über die sozialen Medien so reinkommen.

Ich weiß, als ich einmal war,

ich glaube, ein ukrainischer Nationalfeiertag.

Und man hat so auf Instagram ein Paar gesehen,

wie sie an so einem schönen Platz tanzen.

Und selber gute Musik machen.

Dann habe ich auch einen ganz tollen Bericht gesehen

über die Menschen, die jetzt PTWS Traumotherapie machen,

die Soldaten.

Ich bewundere, ehrlich gesagt, von Anfang an

diese unglaubliche Kraft, die sie ausstrahlen.

Ich frage mich manchmal,

auch wenn du liest, die Stadt wurde zerstört,

Infrastruktur, Wasser, Strom über Nacht,

so 24 Stunden später steht wieder alles.

Also, das, wenn du aus Deutschland guckst, wo wir Frieden haben

und Zirkleute, die dafür zuständig sind

und bei uns happert es an allen Ecken.

Und die sind mitten im Krieg mit dieser Irrenmotivation.

Aber bei dieser Ukraine Recovery Conference

geht es ja eigentlich auch so ein bisschen darum zu sagen,

wir wollen explizit die Wirtschaft stärken.

Also Unternehmen aus 61 Ländern,

das ganze gab es schon ja vorher, da waren es 41 Unternehmen.

Und nächstes Jahr will sogar Deutschland-Gastgeberin

dieser Konferenz werden.

Außen die Ministerin Annalena Baerbock sagte,

es ist eine kolossale Aufgabe,

eben diese Wiederaufbauoffensive im Bereich der Wirtschaft.

Aber glaubst du, es ist auch eine Art der Länder,

also der jetzigen Geberländer, irgendwie zu sagen,

hm, jetzt die Wirtschaft soll mal richten.

Wir haben viel gegeben, wir müssen irgendwie jetzt alle ran.

Ich glaube schon, dass es auch ein Zeichen ist,

dass alle ran müssten.

Und wir haben ja auch mitbekommen,

dass der ukranische Präsident gesagt hat,

er sieht das ja auch als Stärkung für sein Land.

Der hat das ja auch letztendlich begrüßt.

Und ich glaube, wo man auch bei der Wiederaufbau,

wenn es um Wirtschaft geht, wo man auch darauf achten sollte ist,

dass Geb auch in die Pflicht genommen werden soll,

was Thema Reformen betrifft

und auch vor allem, was das Thema Korruption letztendlich betrifft.

Weil wenn du jetzt Transparence International anschaust,

die dann immer den Ranking machen pro Jahr,

ist, glaube ich, zurzeit die Ukraine einfach auf Platz 116 von 180.

Also es ist schon eine gemeinsame Verantwortung.

Ukraine, andere Staaten, vor allem jetzt auch Europa.

Und ich glaube auch von Deutschland aus,

das ist ein sehr starkes Zeichen zu sagen,

nächstes Jahr soll das auch hier in Deutschland stattfinden.

Hm, was mich bei dir interessiert,

man hört ja dann doch immer wieder so aus Ländern,

auch aus dem arabischen Raum, aber auch aus dem Afrikanischen.

Vielleicht weißt du auch da was drüber.

Oder hast du zumindest gehört, so eine Art, würde ich schon sagen,

Konkurrenz, warum fühlen wir da so mit und was ist mit uns?

Ist es bei solchen Programmen auch so was, was du hörst?

Oder ist da eher so, immerhin bauen Sie da mehr auf als bei uns?

Ja, ich glaube schon, dass man das immer wieder hört.

Das ist, warum spricht man jetzt schon über

den Wiederaufbau in der Ukraine,

während beispielsweise was in Syrien, was in Libyen passiert ist

und so weiter, da wird noch nicht so ganz so konkret.

Obwohl es ja eine Geberkonferenz zu Syrien gibt in Brüssel.

Aber trotzdem vergleicht man sich da immer wieder.

Das hat man ja auch, glaube ich, letztes Jahr hat man das ja auch gemerkt,

als ukrainische Geflüchtete nach Deutschland gekommen sind.

Da gab es auch wieder, dass manche syrische Geflüchtete gesagt haben,

guck mal, was Sie jetzt bekommen und was wir damals nicht bekommen haben.

Der Vergleich ist immer da, aber gleichzeitig,

natürlich muss man das auch erwähnen, dass alle wünschen,

dass also überall, wo aufgebaut wird und weil geholfen wird,

soll das auch weiter passieren.

Aber was mir auch Hoffnung gibt, gleichzeitig war gestern

bei der Global Media Forum der Deutschen Welle in Bonn

und dann habe ich in der Ukraine getroffen,

die letztes Jahr bei mir in der Sendung war

und dann habe ich sie gegessen getroffen und ich so,

hey, du bist ja auch hier und so, ja, und ich sage, Zufall oder ...

Warum bist du wieder hier? Und dann hat sie gesagt, nee,

ich habe jetzt das geschafft, dass ich auch hier jetzt in Deutschland

einen Volontariat kriege und ich möchte jetzt Journalistin werden.

Und jetzt, sie wird bei der Deutschen Welle einen Volontariat machen

und ich freue mich jetzt als Journalistin zu werden

und irgendwann in Zukunft werde ich natürlich dann wieder

in die Ukraine zurückkehren.

Und das sind so Alltagsgeschichten,

die dir einen wieder Hoffnung geben, ne?

Ja, es gibt so eine spanische Seite auf Instagram,

Labuna Caradel Mundo, die schöne Seite der ...

Das schöne Gesicht der Welt und ich glaube,

das Angesichts all dessen, was wir auch konsumieren müssen und wollen,

auch wichtig sind, das schöne Gesicht der Welt nicht aus den Augen zu verlieren.

Genau.

Komm, nächstes Thema.

Die Berliner Morgenpost meldet.

Die AfD will einen eigenen Kanzlerkandidaten aufstellen.

Es gibt ja die Partei, die während Corona fast verschwunden war.

Zumindest habe ich fast zwei Jahre nichts von ihr gehört.

Plötzlich ist sie wieder da wie Fönigs aus der Asche.

Man fragt sich, wo durch genau oder wie genau.

Aber derzeit steht die AfD tatsächlich in Umfragen bei 19 Prozent.

Ich habe vor Kurzem noch gesagt, bald haben sie so viel Prozent,

wie die Partei, die den Kanzler stellt.

Das haben sie jetzt und natürlich war es nicht weit hin,

dass Morgens RTL-Frühstaat Frau Weidel sitzt da in ihrer Art

und natürlich überlegt jetzt auch die AfD,

ob sie einen eigenen Kanzlerkandidaten aufstellen will

für die nächste Bundestagswahl.

Wie gehst du mit so einer Nachricht um?

Ich finde so eine Nachricht wirklich krass.

Ich finde sie heftig,

weil ich finde es krass, wie selbstbewusst die Partei damit umgeht.

Und natürlich, wir leben in einer Demokratie

und es ist eine demokratische gewählte Partei.

Gleichzeitig habe ich aber sehr, sehr viele Fragen.

Wenn das Bundesamt für Verfassungsschutz

die AfD im März 2021 als rechtsextremistischen Verdachtsfall einstuft,

wenn die AfD-Jugend, die junge Alternative vom Bundesamt für Verfassungsschutz

als gesichert rechtsestimistisch hochgestuft wird

und trotzdem diese Hochwerte auch die AfD bekommt,

dann frage ich mich, was ist denn los bei uns gerade in Deutschland?

Das fragen sich unsere Zuhörer auch

und vielleicht haben wir ein, zwei Antworten.

Was ist wirklich los in diesem Land, dass wir auf 19 Prozent landen?

Du sagst ja, wie es aussieht.

Oder bei Höcke gab es eine Hausdurchsuchung wegen möglichen Dingen.

Wir wissen ja mit was für Persönlichkeiten wir bundesweit zu tun haben.

Und anscheinend schaffen es im Moment 20 Prozent der Deutschen

zumindest mal zu sagen, wir wählen aus Protest

oder aus Menschenverachtung oder aus Dummheit.

Warum sagen Leute, es ist die einzige Alternative,

die wir haben, brauchen wir eine neue Partei?

Ich glaube, wir machen es uns eventuell zu einfach,

wenn wir sagen, das ist nur Protest.

Ich weiß nicht mehr, ob das nur Protest ist.

Ich frage mich in diesem Moment, es hat damit zu tun,

mit alles, was nicht mit der AfD in dem Moment zu tun hat.

Das heißt, was macht die Bundesregierung gerade?

Wie stellt sie sich an?

Die anderen Parteien, die in der Opposition sind.

Wie ist ihr Bild, wie ist die Wahrnehmung?

Wenn wir sehen, wie gerade sich auch untereinander streiten.

Das kommt natürlich bei den Menschen an.

Dann sagen sie, okay, diese Bundesregierung ist nicht die Richtige.

Dann, die populistische Art und Weise,

wie die AfD ihre Narrative erzählt,

fühlen sie sich eventuell vielleicht zugehörig zu dieser Partei.

Weil natürlich Menschen verunsichert sind, Menschen verärgert sind,

Menschen fragen sich, was passiert mit mir?

Es ist alles in der letzten Zeit.

Aber wenn ich verunsichert und verärgert bin,

renne ich nicht raus und sage, ich will eine Partei,

die ein Programm hat, das mich überzeugt.

Was ich irre finde, ist, du hast ja bei der SPD,

hat man das auch schon so gesagt, die baute sich selber ab,

ohne Ereignisse zu tun bei der AfD.

Immer, wenn du sagst, die AfD hat gute Umfragen,

fragst du dich nicht, was macht sie gut,

sondern was machen die anderen schlecht im Moment?

Genau.

Dass ich mich echt frage, wie schaffst du es eigentlich mit so einem ...

Ich finde, die sind alternativlos im Sinne von,

sie haben ja gar keine alternativen Ideen,

sie haben ja gar keine alternativen Konzepte.

Sie können ja auch sagen, die sind aber eine Alternative.

Wie kannst du mit alternativen, losen Ideen die Alternative sein,

wenn sie drei Ideen hätten?

Ich sehe auch keine Alternative bei denen.

Wenn ich darüber nachdenke, aber du hast es sehr gut angesprochen.

Ich glaube, vielleicht geben wir den vielen Menschen,

ich kann nicht über die Menschen sprechen,

dafür versuchen sie zu verstehen.

Vielleicht gibt es gar keine Alternativen für sie,

deshalb gehen sie dann zu der AfD.

Also bräuchts Alternativen?

Es braucht Alternativen, es braucht Klarheit.

Dass man die Sorgen der Menschen ernst nimmt,

dass man die Menschen zuhört.

Dass man Menschen auch eventuell nicht abstempelt.

Ich habe manchmal den Eindruck, wenn jemand heutzutage,

das kann ich nicht für allgemeinen, aber das erlebe ich auch im Alltag,

wenn jemand was sagt oder kritisiert und findet dies nicht in Ordnung,

auch was Thema Migration betrifft, was Thema Asyl betrifft,

auch was Thema Wirtschaft betrifft,

dann wird er sofort gesagt, jetzt gehörst du zu dieser Partei,

jetzt bist du jetzt verärgert oder geh doch protestieren.

Man sollte den Menschen ernst nehmen und verstehen, was ist der Grund,

dass man sich selbst kritisch fragt als Bundesregierung,

was machen wir, warum ist es so, wie es ist?

Und du merkst, es ist schwierig,

weil wir suchen alle nach Antworten, um das zu wissen.

Ich glaube, das ist schon, was du sagst,

dass wir so schnell in die Reflexe gehen.

Wenn du sagst, entweder gibt es Leute sagen,

Open Borders für alle, Grenzen auf, alle durch.

Überhaupt jede Kriterienstellung ist eigentlich schon ein Angriff.

Und auf der anderen Seite hat Leute, die sagen alles zu, Festung Europa.

Und dass wir immer weniger in der Lage sind,

so richtig differenziert, unsere ganzen Debatten zu führen.

Genau. Und dann noch ein Punkt, was ich auch zum Thema Migration finde.

Ich glaube, wir machen immer entweder oder.

Es gibt entweder Jafümigration oder Gegenmigration.

Und ich glaube, man muss den Menschen erklären,

dass es vielleicht manchen Menschen in Deutschland

wirtschaftlich nicht gut geht, hat nicht damit zu tun,

dass wir mehr Geflüchtete aufnehmen.

Es gibt zwei getrennte Sachen.

Ich sag mal, die Bundesregierung hat ja Budget für verschiedene Sachen.

Und dementsprechend würde man durch mehr Aufklärung,

durch mehr Transparenz, durch mehr verständliche Erklärungen,

den Menschen versuchen zu erklären, warum das dann so ist.

Und ich glaube, das fehlt mir persönlich manchmal,

dass da nicht genug Plattformen sind, viel Dialog geführt wird,

dass unterschiedliche Menschen zusammenkommen.

Und ich glaube, nur so geht das möglich, dass man Menschen zusammenbringt,

dass man Menschen viel erklärt und noch mal erklärt und noch mal erklärt.

Man darf nicht von sich selbst ausgehen.

Politikerinnen und Politiker dürfen nicht von sich selbst ausgehen.

Es ist doch klar, wir haben doch dazu was gemacht.

Es geht nicht um sie, es geht um die Menschen, die vor unsichert sind.

Sie sind vor unsichert.

Und wie schafft man, dass sie wieder sich wohler fühlen

und dass sie auch gehört werden?

Ich glaube, das wie du. Wir vergessen auch völlig,

dass Leute noch zwei Jahre in Pandemie irgendwo wahrscheinlich haben,

ich meine, wir tun schon wieder so, als wäre der Krieg weg.

Ich meine, alle waren ungefähr so vier, fünf Monate in so einer Schockstarre.

Wir gewöhnen uns dran, wir holen Alltag rein,

aber das ist alles irgendwo im Lebensgefühl.

Und gleichzeitig müsste man natürlich auch ein klares Zeichen setzen.

Alles, was Rassismus und Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit,

dass es einfach nicht geht.

Und ich glaube, damit kann man auch den Menschen auch viel erklären,

was manche Parteien, die, obwohl sie demokratisch gewählt sind,

auch Sachen sagen, die einfach nicht in Ordnung sind,

weil das nicht unsere Werte sind,

die wir hier in Deutschland, die hier in Europa haben wollen.

Und da muss aber sehr viel mehr erklärt und aufgeklärt werden.

Ja, und umgekehrt die Dominanz in den Medien,

der Vorfälle, wenn du dann halt diese Kriminalität hast,

dass du sagst, so sind alle,

aber andere Menschen, die hier eingewandert sind

und tolle Dinge machen, die sind eigentlich kaum Thema.

Und was mich bei dir als Letzte fragt ...

Deshalb danke ich dir, dass ich heute dabei sein darf.

Ich fand das cool.

Ich hab dir gesagt, ich bin Journalist und kein Experte,

aber ich freu mich, dass ich auch mitdenken, mitdiskutieren darf.

Das finde ich einfach gut, weil, weißt du, ich vertrete auch viele Leute,

die sich freuen und sagen, okay, so kann ein Dialog auch geführt werden,

sehr divers ist. Deshalb vielen Dank dafür.

Ja, weil du bist für mich Experte.

Ich bin eine Experten-Experten-Kritikerin.

Ich finde nicht, dass Leute, die ...

Wir haben alle unterschiedlichste Expertise,

und es ist wichtig, dass wir mit denen ins Gespräch kommen.

Weil du bist jetzt wirklich Experte, weil du dich nicht dafür hältst.

Wir haben alle sehr wenig Ahnung.

Wie blicken denn Menschen aus dem arabischen Sprachraum

auf sowas wie die AfD-Werte steigen?

Und gerade in Deutschland, wo man lange dachte,

die haben so viel Geschichte aufgearbeitet,

da ist es nicht so leicht für rechte Parteien,

und plötzlich merkst du, wie schnell die dann doch bei 20 Prozent sind.

Wie beobachten die das von dort, was wir hier machen?

Ich kann ein konkretes Beispiel geben

aus meiner ältigen Kommand aus dem Libanon.

Und wenn ich im Libanon bin, werde ich schon darauf angesprochen.

Aber jetzt kommt der Turning-Point,

und der blickt dann manchmal vielleicht hier nicht erwartet.

Es gibt manche, ich kann nicht für allgemeinen,

genau wie hier in Deutschland, es gibt manche im Libanon,

die das verstehen, weil sehr viele Geflüchtete aus Syrien

im Libanon angekommen sind

und wirklich auch rassistisch behandelt werden

von manchen Libanesen, auch Politikerinnen,

die in der rechte Ecke eher eingestuft werden.

Und dementsprechend sagen sie, ja, das ist ja bei uns auch so,

da sind sehr viele ja zu uns gekommen.

Und dementsprechend finden wir das nicht in Ordnung.

Natürlich gibt es eindeutig die andere Meinung, die sagt, nein,

Deutschland ist ein sehr reicher Staat,

das heißt, wirtschaftlich geht es uns hier gut.

Und Europa soll auch eine Verantwortung mit tragen,

um Geflüchtete eventuell aufzunehmen

und eben nicht zulassen, dass Parteien,

wo manche Mitglieder rassistisch sind und fremdenfeindlich sind,

auch noch überhaupt da sind.

Aber da kommt wieder das Thema Demokratie ins Spiel.

Wenn eine Partei demokratisch gewählt wird, dann ist sie da.

Und das wird natürlich kontrovers diskutiert.

Aber Rassismus erleben manche Geflüchtete

auch in der arabischen Welt.

Werbung.

Mein heutiger Werbepartner ist Babbel.

Na, wieder mal in einem anderen Land unterwegs

und plötzlich fällt euch ein,

ich spreche die Sprache ja gar nicht, das ist natürlich blöd.

Und da steht man dann wie Le Ox, vom Berge.

Aber man kann da ja Abhilfe schaffen.

Denn mit Babbel, der preisgegründeten Sprachlern-App,

da kann man sehr, sehr schnell aufholen

und richtig Strecke machen mit Sprachkursen für 14 Sprachen

wie Englisch, Spanisch, Italienisch, Französisch, Portugiesisch

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Da holt ihr mächtig auf und könntet in einem anderen Land,

in eurem Urlaubsland, vielleicht am Ende des Urlaubs schon,

als, naja, fast schon als Nativespeaker durchgeht.

Die Lektion von Babbel behandeln alltagsrelevante Themen

und erhalten kurze realistische Dialoge.

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und sich gezielt auf zum Beispiel mögliche Situationen

oder Begegnungen auf Reisen jetzt im Sommer vorbereiten.

Da kann man zum Beispiel was, was ich auf französische Sachen sagen,

wie, wo bin ich denn hier, wo komme ich denn mal an einen Platz,

wo es nicht 40 Grad sind?

Oder ich bin gerade im Wald der Brennt, wie komme ich hier raus?

Solche Sachen halt.

Alle Lerninhalte werden von einem Team aus mehr als 150 SprachexpertInnen

erstellt.

Die Kurse sind individuell auf die Erstsprache der Lernenden,

sowie verschiedener Lernziele beispielsweise für den Beruf

oder auch für die Reise ausgerichtet.

Und es für jede Sprachlevel verfügbar.

Die Lektion dauert ca. 15 Minuten und passend wirklich, wirklich

in jedem Terminkalender auf dem Weg zur Arbeit,

in der Bahn, in der Mittagspause, Flughafen oder Hop-on, Hop-off,

Bus, wann und wo, wie oft man lernt.

Das entscheidet jeder selbst von Lektionen über Podcasts und Spiele

bis hin zum Onlinegruppenunterricht.

Man kann aus einer Vielzahl an Lernmethoden wählen.

So bleibt das Lernen abwechslungsreich und effektiv.

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wie praktisch, denn bis genau da einwolltet ihr

ja auch Sommerurlaub machen.

Alle Infos findet ihr auch noch mal in den Show-Notes.

Bitte empören sie sich jetzt.

Bauarbeiten, der WDR berichtet,

die Bahn sperrt Strecken in den Sommerferien.

Also du bist in NRW, hast endlich Schulferien,

denkst, es geht los und was macht Deutschlands

beliebtes des Unternehmen?

Sie sagen, ab heute sind die und die Strecken gesperrt,

die und die Bauarbeiten machen wir jetzt,

genau jetzt am ersten Ferientag.

Und ich weiß nicht, wann bist du das letzte Mal

Bahn gefahren und hast du das Gefühl, es läuft?

Du triffst mich so, also ich kann mich jetzt

den nächsten halben Stunden nur empören.

Keine halben Stunden.

Ich bin heute Bahn gefahren.

Ich war bei der Global Media Forum in Bonn,

der Deutschen Welle und hab extra einen sehr frühen Zug genommen

heute und war schon ungefähr um 4.30 Uhr am Habbahnhof in Bonn.

Und der Zug, den ich wollte, ist natürlich ausgefallen.

Das heißt, du bist Betroffener von der Welt?

Ich bin so krass betroffen.

Ich bin so mittendrin betroffen.

Ich bin Jaffa und ich bin betroffen.

Genau, und ich war jetzt ungefähr ...

Ich bin 4.30 Uhr aus dem Hotel raus in Bonn.

Ich bin in Berlin um 12.30 Uhr angekommen.

Normalerweise wäre ich um 10.30 Uhr von alles gut gelaufen.

Das war ja nicht die Ende der Geschichte.

Wir kommen in Hannover an und wir waren noch 90 Minuten

und haben gegessen, getrunken, gelesen mit meiner Kollegin.

Einiges sind wir gearbeitet.

Dann hab ich noch mal geschlafen und ich war immer noch in Hannover.

Ich fand das so heftig.

Das ist wirklich so ein Thema heute.

Wenn du jemanden triffst und sagst, das Wetter hat mal hinter sich,

dann sagt man, wie läuft das bei dir, wenn du den Zug nehmst?

Dann hat man einfach so einen gespräch.

Aber am Ende ist es die Befreiung

von allen Entschleunigungskursen der Welt.

Die Leute bezahlen Geld, um sich zu entschleunigen.

Die Bahn bietet es all inclusive.

Du musst dir auch das mal positiv sehen.

In dem Moment, wo du dein Bahnticket holst,

weißt du, es wird ein Kurs im ...

Mensch, ärgere dich nicht, Mensch, drehe nicht durch.

Plane mit Zeit.

Ich erinnere mich an Freunde, die mal in Indien waren.

Früher, wenn sie Glück hatten,

kam das versprochene Transportmittel am selben Tag.

Man konnte sein, dass du 24 Stunden zu warten hast.

Jetzt kommst du der Deutsche in mir raus, der sagt dann,

was ist denn mit Pünktlichkeit, was ist denn mit Effektivität?

Was ist mit dem, wie wir uns verbessern können?

Wie gehen wir Feedback?

Wie können wir dann noch den Prozess beschleunigen?

Ich glaub, Tzixi Boyl wurde sogar vor der Deutschen Bahn

total verhöhnt, weil er geschrieben hat,

er hätte jetzt irgendwie alle Zeit bei jeder seiner Lesereisen war,

hat er auch auf Twitter geschrieben, wo er nicht vorankommt.

Und die Deutsche Bahn hat so Albern drunter geschrieben,

wir wollen, dass sie genug Zeit zum Schreiben haben.

Ich glaub, das hat er doch.

Aber sie stehen voll dazu.

Sie sind so voll auf dem Berlin-Aber-Sexi,

aber ich glaub, sie haben auch keine andere Wahl.

Was willst du da machen?

Sie können nur ein bisschen damit umgehen.

Aber ich find's heftig, ehrlich gesagt, weil theoretisch,

also wenn du in Berlin wohnst und dann irgendwo hinmöchtest,

dann den Zug nimmst, dann rechnest du damit einfach mittlerweile,

dass der ganze Tag ein Reisetag ist.

Du plantest deine Termine nicht mehr am gleichen Reisetag.

Normalerweise würdest du das machen, du sagst nach Bonn,

es ist vier Stunden, alles klar, du kommst an,

zwei, drei Stunden, kommst wieder, das kann man eben nicht mehr.

Man nimmt mehr Essen mit, mehr zu trinken.

Ja, das ist schon klar.

Wir können auch, die wollen Inlandsflüge verbieten,

aber letztlich bist du heute mit den Zügen dreimal so lang unterwegs

und dann kommt so altes Sprichwort, der Mensch ist kein D-Zug

oder die ganzen alten Senioren mithaffern dafür,

wie verlässlich die Deutsche Bahn war.

Also jeder heult rum und eigentlich denke ich mir so,

wir sind so revolutionsunbegabt.

Wenn du die Fotos siehst von all diesen Menschen auf dem Bahn steigen,

dann waren die Bahn jetzt selber schon die Leute,

das wegen dem Mobilitätsticket.

Es voll sahen wird und schlecht, aber die Bahn warnt vor sich selbst,

sozusagen, als hätte sie keine Ahnung,

wie sie ihr eigenes Unternehmen in Griff bringen.

Und ich kann dir noch einen Punkt, eines, was mich heute auch passiert,

ich habe ja zwischendurch ein bisschen kurz geschlafen und dann haben wir,

ich glaube, das ist da wo, als wir in Hannover angehalten haben,

sind zwei Frauen eingestiegen und die haben mich so wach,

also ich war am Schlafen und dann haben sie gesagt,

hier, hier, das ist mein Platz eher, ich habe hier reserviert.

Und du kennst das nicht, du stehst so auf einem Großraumtisch,

dann bin ich so ein bisschen aufgestanden und habe gesagt, ja, hallo,

ja, das ist mein Platz, ich habe hier reserviert.

Ich so erst mal, guten Morgen, wir finden eine Lösung, alles wird gut,

das war wirklich früh, so glaube ich, neun oder auch oder halb neun.

Und dann war das auch so, dass meine Kollegen und ich

einen Platz, also zwei Plätze reserviert haben,

wo die beiden Frauen auch den gleichen Platz auch reserviert haben.

Also noch dazu, ne? Also wenn du Adventure möchtest,

das kam noch dazu, dann habe ich versucht, auch die beiden Frauen auch zu sagen,

also es tut mir wirklich leid, aber wir haben wirklich hier reserviert,

sie können ja vielleicht sehen, ob es andere Plätze gibt.

Also man kommt natürlich auch dann im Gespräch

und man wird immer wieder überrascht, obwohl man reserviert hat,

aber doch nicht. Also doch nicht so schlimm.

Aber wobei meine Lieblingszugreisenden sind die,

die bei so absolut leerem Abteil, weißt du, die schlafen,

wechseln und sagen, ich habe hier reserviert, hier ist mein Platz.

Und du denkst so look around you bastard, ja.

So, so, so, so, so, genau, alles ist frei, du kannst überall sitzen,

nee, das ist aber hier mein Fensterplatz.

Mein Esstisch, okay.

Genau. Ja, aber du merkst, man kann sich empören, aber ja.

Wir könnten apophika nur Bahn machen, aber wir ersparen.

Sonderausgabe, die Deutsche Bahn.

Bahnbashing.

Heise melde, Tempo 30.

Die Bundesregierung legt Reform des Straßenverkehrsgesetzes vor.

Und wenn man sich dieses Gesetz einmal genau ansieht,

dann entdeckt man Dinge, die man eigentlich hätte es schon vorher wissen müssen,

nämlich erstens wird über Verkehr so geredet,

dass kein Mensch Bock hat, sich damit auseinanderzusetzen.

Alle sind Verkehrsträger, es ist irgendwie, wo ich denke,

eigentlich ist es die Mobilität, über die wir alle reden müssen.

Und du hast schon eine Sprache, bei der, glaube ich, jeder Normalbürger,

der nicht Verkehrsfanatiker ist, aussteigt.

So, so, ja.

Aber was ich interessant fand, wenn du reingehst,

ist das jetzt plötzlich die neue Gesetzeslage,

also flächendeckend 30 oder 50 ist die Frage,

aber eben auch tatsächlich die Mobilitätswende.

Das heißt, dass eben nicht nur das Auto als solches

für den fließenden Verkehr priorisiert wird,

sondern auch der Mensch überspitzt formuliert,

hieß es früher, ein Zebra Streifen wird erst gebaut,

sobald jemand an der Stelle überfahren wurde,

ansonsten freie Fahrt für freie Bürger.

Ja, das verstehe ich nicht.

Ich verstehe nicht, warum man nach vorne hinein präventiv Sachen tut,

damit es eben nicht zum Worstcase-Szenario kommt.

Und da habe ich Fragen.

Also, ich bin dafür, dass es überall in der Stadt 30 ist.

Das finde ich viel angenehmer, entspannter.

Und Leute, die Autofahren, die jetzt auch zuhören sind,

sagen, okay, okay, ich verhalte kein Auto, ich habe einen Fahrrad.

Ich habe gar kein Auto.

Und dementsprechend sage ich, es ist viel angenehmer,

viel besser, besser auch für die Umwelt.

Und bin entfernt davon, dass überall Tempo 30 wird.

Ich finde eigentlich besser überall Tempo 50,

weil wenn es 30 ist, will ich gar nicht Autofahren.

Da kann ich gleich schneller gehen.

Und wenn eigentlich autofrei, eigentlich autofrei.

Und dann sonst, wo man Autofahren kann,

da will ich auch normal fahren, das wäre so meine Variante.

Die gute Tat des Tages.

Es gibt ein Comeback der Corona-Regelnachtung.

Die Ampel will die telefonische Krankschreibung

dauerhaft einführen.

Karl Lauterbach hat ganz intensiv nachgedacht.

Wenig Salz auf sein Essen gestreut und gedacht,

neben einer Videosprechstunde und dem Besuch in der Praxis

soll man doch auch wieder den Arzt anrufen können

und sich krankschreiben lassen.

Bahnbrechende Idee, Herr Lauterbach.

Jaffa, wenn du mich als deine Ärztin anrufen würdest,

wie würde das klingen?

Du bist krank, du rufst mich an. Wie klingst du?

Ich bin krank.

Ja, ich bin heute wirklich...

Geht's Ihnen nicht gut?

Nee, ich bin früh aufgestanden.

Mir geht's wirklich nicht so gut.

Und mein Husten, ich hab auch sehr schlecht geschlafen.

Brauchen Sie drei oder fünf Tage, was denken Sie?

Ich glaube, fünf ist besser, weil dann kann ich einfach die ganze Woche

und dann geht's mir danach auf jeden Fall viel, viel besser.

Und dann muss ich...

Wobei, jetzt haben Sie schon eine Weile nicht mehr gehustet.

Ich hab's vergessen.

Ich kann's nicht so gut.

Nee, aber an sich, ich find's schon okay,

dass man sich krankschreiben lassen kann per Anruf.

Und es witzig ist, dass es eine Corona-Regel ist.

Aber an sich denke ich immer so große Ideen in einem Bereich,

wo unser Land wirklich viel zu tun hätte.

Aber okay, wir können jetzt auch nur anrufen.

Ich glaube, normal, wenn man einen guten Arzt hat,

kriegt man das irgendwie auch so hin.

Ja, ich glaube, ich find's auch gut.

Es muss natürlich, man darf das nicht ausnutzen.

Ich sag mal so auf Vertrauensbasis auch mit dem Arzt.

Ich finde es schon gut, dass man dann auch ehrlich ist,

dass man das auch tut.

So sollte man auch sein.

Also, das erwartet man auch, wenn man, glaub ich, so was dann tut.

Und ich glaube, das würde auch das Personal vor Ort entlasten.

Das würde auch dazu führen, dass weniger Leute auch warten müssen.

Weil du kennst es ja, wenn du heute in der Praxis gehst,

wartest du wirklich lange.

Und manchmal...

Also, wenn's hilft, warum nicht?

Und dann kann man immer noch zum Arzt.

Ich find's sehr pragmat...

Es hilft bestimmt noch mal.

Ja, genau.

Brauchst du drei Tage oder fünf Tage?

Ich muss weiter.

Ich würde eigentlich eher so bei zehn anfangen.

Alles klar.

Das gibt's doch gar nicht.

Das ZDF meldet.

Das Weltwirtschaftsforum hat festgestellt,

es gibt inzwischen gute Nachrichten bei der Gleichstellung von Geschlechtern.

Deutschland liegt auf Platz sechs.

Eine Rolle spielt dabei die Geschlechterverteilung in der Regierung.

Aber auch der Anteil von Frauen in Führungspositionen

im Blick auf die Lohnungleichheit,

ist es endlich soweit, dass es wirklich besser steht um die Frauen?

Ich bin ehrlich gesagt, wenn ich so was lese,

dass wir in Deutschland auf Platz sechs sind,

finde ich das schon heftig.

Also, heftig gut, heftig schlecht.

Also, ich find das schlecht.

Es kann ja nicht sein, dass wir immer noch um 20, 23 noch nicht

die Gleichberechtigung erreicht haben, wie es hier sein soll.

Du meinst, du wirst Platz eins, ja?

Wir sind ja schon vier Plätze besser als letztes Jahr.

Ja, aber ich find's trotzdem immer noch nicht da.

Also, wenn ich darüber lese, dass es immer noch ein Paygab gibt,

das kann einfach nicht...

Das soll einfach nicht passieren.

Oder auch die Bundesregierung hat sie nicht gesagt,

das sollen ja 50 Prozent sein, Männer und Frauen.

Also, dass es Parität in der Regierung geben soll.

Nee, das hat Scholz ja geschafft,

dass er gesagt hat, mein Kabinett ist 55.

Ja, aber jetzt mit dem Ernennung vorm Verteidigungsminister nicht mehr.

Und das...

Ja, aber der Bereich war so beladen in Zeiten des Krieges,

dass ich froh bin, dass er jemand hat,

über den wir gerade nicht jammern über deren Instagram-Videos.

Ich verstehe, aber ich find das trotzdem

nicht in Ordnung, weil wir müssen auch da Vorbild sein.

Wir haben alles, was dazu führen kann, dass wir das auch erreichen.

Und warum soll das nicht so sein?

Ich hab gestern die Sendung zum Thema Gleichberechtigung,

meine Sendung beim Global Media Forum,

zum Thema Gleichberechtigung gemacht.

Und da ist für mich einfach...

Ich find das einfach enorm wichtig.

Das ist selbstverständlich, dass es so sein soll.

Du bist radikaler als ich, v.a. ich gerade fest.

Ich lese hier Island, Norwegen, Finnland, Schweden vor.

Und so wie ich jüngst, es schafft der Deutschland so leicht sowieso nicht.

Zumal, wenn du weißt, was da los ist.

Und nach uns dann Nicaragua, Namibia, Littau und Belgien,

auch interessant.

Aber was ich eigentlich in der Meldung krass finde,

ist, dass sie melden Deutschland auf Platz sechs und du denkst,

es ist gut, aber irgendwie scheint so die Tatsache,

dass die Regierung 55. ist, eine Riesenrolle zu spielen.

Denn alle anderen Faktoren stehen die Frauen

eigentlich schlechter da als in den Vorjahren.

Das heißt z.B. Frauen in Führungspositionen.

Genau, ist der Wert zurückgegangen auf 2018.

Also sind wir eigentlich schon da, wo auch die UN nach Corona gemeldet hat

und Gutierdes, wo er sagte, es wird noch Jahre dauern.

Wobei die UN sagte, es wird 300 Jahre dauern,

bis wir Gleichstellung haben.

Und jetzt dieses World Economic Forum meldet,

es dauert noch 131 Jahre.

Was ich daran wirklich witzig finde, ist eigentlich,

seit ich denken kann, seit es gemeldet wird, dauert es 130 Jahre.

Ja.

Also ich bin immer gleich alt.

Ja, gut, so kann man das auch sehen.

Ich finde es, also da muss mehr gemacht werden.

Das ist auch wieder das Thema Aufklärung.

Und da muss auch viel, viel mehr von der Bundesregierung,

das muss die Narrative, das Mindset, muss einfach 2023 sein.

Vor allem, weil ich natürlich eventuell auch aus dem ...

Also meine Eltern aus dem arabischen Raum komme,

wo ich weiß, welche Challenges es gibt.

Und deshalb erwarte ich dann auch vom Land so wie Deutschland,

dass da einfach das erreicht werden muss.

Und weiß, wie wichtig das ist, wenn es Gleichberechtigung gibt.

Ja, Frau, du machst mich arbeitslos.

Nee, da ...

Da ...

Nein, normal muss ich immer bei dem Thema ...

Warum?

... die Marinetsche redet und so viel und ich ...

Aber jetzt bin ich so angenehm, ich sitz so da und hör zu.

Und eigentlich bist du viel radiker.

Ich würde nie sagen, ich will Deutschland auf Platz eins.

Aber du hast natürlich total recht, dass man sich echt fragt,

warum stellen wir nicht einfach ganz selbstverständlich

den Anspruch, dass im Jahr 2023 diese Gleichheit da ist.

Wir waren so politisch korrekt, wie es nur sein darf.

Herzlichen Glückwunsch.

Es gibt sie noch.

Die gute Nachricht.

Es gibt nämlich interessante Zahlen gemeldet von mehreren Medien.

Und zwar passt jetzt auch so in unserem Frauenthema.

Es gibt tatsächlich schlechte TV-Quoten für die DFB.

Unsere ganzen Fußballspiele werden viel weniger geguckt

als in der Vergangenheit.

Die letzten Quoten haben allesamt nicht die 7 Mio. Marke geknackt,

was man natürlich erwartet beim Männerfußball.

Unter dem Trainer Joachim Löw war der Durchschnitt der Zuschauer

9,95 Mio., das heißt, wir haben eigentlich 3 Mio. Männer mehr,

die jetzt irgendwo im Kaffee oder in der Kneipe saßen

und Bier mit Oliven gegessen haben

und irgendwas anderes gemacht haben, als Fußball zu gucken.

Und ich finde es einfach die gute Nachricht des Tages.

Weil es heißt, dass 3 Mio. Menschen erst mal was anderes machen.

Und zweitens, dass wenn Fußball weniger wichtig wird,

dann werden vielleicht ein paar andere Sachen interessant.

Und das finde ich gar nicht mal so uninteressant

als Entwicklung.

Das sind wir uns einig.

Ich gehöre zu diesen Männern, die jetzt sagen ...

Du wirst uns niemanden möglich machen.

Ich schaue viel, viel, viel weniger Fußball.

Ich bin jetzt nicht so Fußball, aber wenn die Nationalmannschaft spielt,

da würde ich schon schauen, so wie ist das Spiel.

Aber nach Katar ist nicht wie vor Katar.

Und Katar hat gezeigt und ich war selbst vor Ort in Katar.

Und es ist einfach schwierig, wenn so was zelebriert wird

und ein Game zelebriert wird.

Auf Kosten meiner Meinung nach,

was ich auch vor Ort gesehen habe,

von Menschenrechte, von Laborrechte,

also Arbeitsrechte von Menschen, die vor Ort für so wenig löhne,

arbeiten müssen, LGBT-Community.

Und da hat sich was verändert, muss ich ehrlich sagen.

Eigentlich geil, dass du das jetzt so sagst,

weil bei Katar selber war es ja teilweise eben doch nicht so.

Da haben alle gesagt, guck mal, die ganzen Menschenrechtsthemen.

Und trotzdem sind die Einschaltquoten hoch.

Und dass du jetzt sagst, ja, aber damals gab es halt so viel,

der Podcast, der aufgeklärt hat,

die Adoko, die aufgeklärt hat.

Und dass die Menschen jetzt sich doch irgendwie abgetönt fühlen

von dieser ganzen Fußballwelt,

von dem ganzen Geldumlauf, der dahin und her geht.

Du glaubst, dass der Sport sich wirklich selber beschädigt hat?

Ich glaube schon.

Ich war ja vor Ort als Reporter und durfte auch einiges erleben

und Menschen vor Ort reden.

Und das hat mir dann schon gezeigt, so wie weit man geht,

letztendlich um so ein großes Spiel und so einen Show zu machen

auf Kosten von Menschen.

Und das erwarte ich einfach nicht.

Klar bin ich manchmal idealistisch, finde ich, aber auch gut.

Ich bin einfach an die Menschenrechte.

Und das hat was mit mir letztendlich gemacht.

Auch wenn du mitbekommst, zum Beispiel Ronaldo,

für über mehr als 300 Millionen, spielt jetzt in Saudi-Arabien.

Oder Transfer von Millionen Gelder, wo ich dann sage,

es ist ein Business.

Und dementsprechend sehe ich das einfach mittlerweile auch anders.

Und ich finde es gut, dass ...

Ich respektiere jeder oder jede, der sagt,

ich mag dann Fußball und ich schau Fußball.

Aber vielleicht ist es auch ein Zeichen,

es geht mir eher so darum, dass man darüber ein bisschen reflektiert

und nachdenkt, was macht das auch mit uns?

Und vielleicht können wir auch manchmal in eine Position nehmen,

die auch was verändern könnte.

Aber ich weiß, für manche ist Fußball natürlich etwas sehr heilig.

Und dann sage ich, go for it, enjoy.

Für mich persönlich hat sich da was verändert.

Und ich genieße das Wetter, was zurzeit in Deutschland ist.

Und weil ich liebe die Sonne,

und daher brauche ich das Spiel nicht anzuschauen.

Und welchem Sport würdest du es gönnen,

um die Millionen Zuschauer für sich zu gewinnen?

Badminton.

Badminton?

Nein, ich weiß nicht.

Oder Handball.

Was ist so ein Sport?

Badminton ist das mit diesem dünnen kleinen Ball,

den Kinder sehen bei dem Fernsehen.

Ich glaube, es so turnen,

etwas, wo die Sportlerinnen und Sportler so hart arbeiten über ...

Ich weiß nicht, wie viel lange ...

... das Wasser-Unterwasser-Ballett.

Ich weiß nicht, wie es heißt, aber das, wo die Leute so geile Figuren

machen, unter Wasser, dann haben sie so eine große Denke in der Nase.

Auch nömmlich.

Das finde ich, hat viel zu wenig Publikum für das, was die da leisten.

Ja, das soll einfach mehr.

Es gibt so viele andere Sportarten, die sollen dann mehr gepusht werden.

Und der mit Sprechen ist da auch sichtbarer für verschiedene ...

Wasserball.

Als Kroatin bin ich voll für Wasserball, Basketball, Watterball.

Als Gay.

Wir sind so monoteindimensionale mit dem Fußball.

Deswegen freue ich mich eigentlich, wenn der Fußballanteilig sich normalisiert

und dafür vielleicht noch vier, fünf andere Sportarten zum Volksgut werden,

bis zu Tränen hinbegeistert.

Genau.

Jaffa hat Abul Karim.

Das war deine Premiere bei Apokalypse und Filtercafe.

Ich freue mich sehr, dass du zu Gast warst,

und ich mit dir die Nachrichten des Tages sichten, sortieren,

nachtischen, essen durfte.

Danke. Vielen, vielen Dank.

Das freut mich sehr, und es hat sehr, sehr viel Spaß gemacht.

Und vielen Dank noch mal für die Einladung.

Ja, ich denke dir.

Wirklich große Freude.

Herzlichen Dank.

Und allen, die zuhören, einen schönen Tag, wo immer ihr seid.

Apokalypse und Filtercafe ist eine Studio-Bummensproduktion

mit freundlicher Unterstützung der Florida Entertainment.

Redaktion Niki Hassania,

Executive Producer Tobias Bauckhaage,

Produktion Hannah Marahil,

Ton und Schnitt Niki Frenking.

Neue Episoden gibt es immer Montags, Mittwochs, Freitags und Samstags.

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Stimme der Vernunft und unerreich gute Sprengungen.

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Bettina Rust.

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Die Themen: Internationale Konferenz berät über den Wiederaufbau der Ukraine; AfD will eigenen Kanzlerkandidaten aufstellen; Bahn sperrt Strecken in den Sommerferien; Bundesregierung legt Reform des Straßenverkehrsgesetzes vor; Ampel will telefonische Krankschreibung dauerhaft einführen; Deutschland auf Platz 6 bei Gleichstellung von Geschlechtern und ttraurige TV-Quoten von DFB-Schmach gegen Kolumbien

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