Alles auf Aktien: Short-Wetten für den Crash und das Microsoft-Erfolgsgen

WELT WELT 10/17/23 - Episode Page - 25m - PDF Transcript

Wir sprechen über den Absturz der Impfstoffhersteller, die neue Hackordnung der Multimilliardäre

und eine folgenschwere Bitcoin-Falschmeldung.

Im Thema des Tages erklären wir euch, wie ihr mit short in den Crash steigt und in der

AAA-D verraten wir euch, was ihr von dem Jahrhundertunternehmer Satyam Nadalla für die Geldanlage lernen könnt.

Das ist alles auf Aktien, der tägliche Börsen-Shot.

Es begrüßen euch Daniel Eckert und Holger Cepitz aus der Weltwirtschaftsredaktion.

Die im Podcast besprochenen Aktien und Fonds stellen keine spezifischen Kauf- oder Anlageempfehlungen dar.

Die Moderatoren und der Verlaghaften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung der Gedanken oder Ideen entstehen.

Blick auf die Märkte.

Heute ist Dienstag der 17. Oktober und wir wünschen euch einen umsichtigen Start in den Tag.

An der Börse, da herrscht zumindest in Deutschland weiter Vorsicht vor, der deutsche Aktienindex hat sich gestern noch nicht so richtig aus der Deckung gewagt.

Der DAX kletterte um 0,3 Prozent auf 15.187 Punkte.

Ja, anders an der Wall Street, wo die New York Stock Exchange sitzt und Arteilsquare, wo die NASDAQ zu Hause ist.

Da gab es deutlichere Gewinne und Amerika's Slide Index, der S&P 500, der stieg dann um mehr als 1 Prozent auf 4.374 Zähler und die NASDAQ 100 sogar um 1,2 Prozent auf 15.173 Zähler.

Und angesichts der nach wie vor hohen geopolitischen Risiken hat viele Börsjahner der positive Wochenauftakt doch überrascht.

Und vielleicht eine kleine Statistik lieber Eckert, es war beim S&P 500 und beim NASDAQ 100 der 15.

Montag in Folge. Es scheint so etwas wie den Montagseffekt zu geben.

Jetzt früher gab es den Turn-Around Tuesday, wo dann am Dienstag die Kurse gedreht haben und jetzt scheint es den Auftakt Montag zu geben.

Und die fetten Kursgewinne vom diesen Montag waren umso überraschender, als die Renditen wieder kräftig nach oben begangen sind, die 10-jährigen US-Staatsanleihen um 9 Basispunkte auf 4,71 Prozent.

Der 15. Plus-Monat in Folge, was du alles weißt.

Naja, und dann gab es gestern Nachmittag noch die Nachricht, dass die US Börsen auf sich den ersten amerikanischen Bitcoin-EDF genehmigt hat.

Der Kurs der Kryptowährung sprang daraufhin um mehr als 10 Prozent nach oben auf fast 30.000 Dollar.

Dumm nur, dass sich das dann als Verhaltschmeldung herausgestellt hat.

Ein solcher Bitcoin-EDF, der liegt zwar zur Genehmigung bei der SEC, eigentlich sind das sogar gleich mehrere, die da anhängig sind.

In der Vergangenheit haben sich die Ausseher aber gesperrt und allerlei Gründe vorgeschoben, unter anderem Finanzstabilität, warum das nicht geht.

Entscheidend will sich die SEC jetzt auch noch nicht, das hat sie gestern klargestellt.

Und der Bitcoin war dann am Ende, also Montagabend, bei 28.500 Dollar, immer noch knapp 5 Prozent höher.

Ja, und die Aktie von BlackRock, das ist ja der größte Vermögensverwalte der Welt.

Und die Mutter von iShares, die wurde am Montag übrigens für 634 Dollar gehandelt, ungefähr ein Prozent höher als am Freitag.

Und BlackRock hatte ja auch zu Wochen Schluss auch Quartalszahlen vorgelegt, die im Großen und Ganzen ganz positiv aufgenommen worden waren.

Allerdings enttäuschten etwas die verwalteten Assets, die sind nämlich auf 9,1 Billionen Dollar geschrumpft.

Aber ihr wisst ja, das dritte Quartal hat sowohl für Aktien als auch für Anleihen Verluste mitgebracht.

Es ist ja kein Wunder, dass dann auch die Falle den Assets einfach weniger werden, wenn der Gesamtmarkt runtergeht.

Und auf 12 Monate hat sich da BlackRock insgesamt mit Dividenden 15 Prozent gewonnen, aber der S&P 500 hat 21 Prozent gewonnen.

Insofern war es ein kleiner, anderer Performer.

Tja, kleiner, apropos verwaltete Vermögenswerte.

Der Discount Broker Charles Schwab, der hat im dritten Quartal 46 Mehrten Dollar Zuflüsse im Kerngeschäft verbucht.

Allein 27 Milliarden Dollar im September.

Und damit hat Schwab jetzt verzinnste Einlagen von 284,4 Milliarden Dollar.

Die Aktien gewonnen gestern 4,7 Prozent.

Allerdings haben sich die Abflüsse von den normalen, gering verzinnsten Konten fortgesetzt.

Nach 20 Milliarden im August nochmal 5 Milliarden Dollar im September.

Aber die Kunden ziehen das Geld nicht mehr komplett ab, sondern schichten in höher verzinnste Angebote um.

Deshalb fiel der Zinsüberschuss um 44 Prozent.

Und was könnt ihr daraus lernen?

Wenn eure Bank steigende Zinsüberschüsse vermeldet, dann macht ihr was falsch.

Oder die anderen Kunden der Bank.

Dann gab es noch, schnell durchlaufen, paar positive Geschichten.

Bei Snap 12 Prozent ging es hoch und da gab es einen CEO-Letter und der versprühte Zuversicht.

Ludo Lemon hatten wir euch ja schon gestern angekündigt, dass sie in den S&P aufsteigen.

Am Mittwoch ist es soweit und da ging die Aktie schon mal 10,3 Prozent hoch.

Und ihr müsst wissen, allein der Spider ETF, der verwaltet 400 Milliarden.

Und die legt da einfach stumpf nach S&P 500 an.

Und Pfizer auch da hatten wir euch ja schon von der fetten Umsatz- und Gewinnwarnung erzählt.

Die wegen der Covid-Impfung, die nicht mehr stattfinden, von 9 Milliarden haben die ja ihren Umsatz gekürzt.

Aber die Pfizer-Aktionäre, die haben das eigentlich ganz gut aufgenommen.

Und es war eine gewisse Erleichterung, dass es nur 9 Milliarden gekürzt waren.

Die Aktien legten 3,6 Prozent zu, was aber nicht so gut gelaufen ist, sind eben Impfstoffhersteller.

Und da haben die Aktien Biontech und Moderna beide 6,5 Prozent verloren.

Und Moderna-Aktien sind jetzt auf dem tiefsten Stand seit drei Jahren.

Und Biontech auf dem tiefsten seit März 2021 und dann vielleicht noch zwei Meldungen,

die nachbörsig in Deutschland gewesen sind.

Trägerwerk hat 5 Prozent zugelegt, nachdem der Medizintechnikkonzern nach einem guten dritten Quartal

Jahresprognose angehoben hat und noch aus der Kategorie Kuriosemeldung die Adler Group gewann 15 Prozent.

Und der Grund, das ist das Kuriose daran, man hat endlich einen Abschlussprüfer für den Einzel- und Konzernjahresabschluss

der Geschäftsjahre 2022 und 2023 geworden.

Und wenn ihr sowas hört, dann wisst ihr natürlich, dass es sich nur in einem skandalsträchtigen Paddy-Stork handeln kann.

Und genau das ist es. Adler Group ist so ein Skandal-Boot.

Und jetzt haben sie wie es mal einen Abschlussprüfer gefunden, der sich das mal anguckt und vielleicht auch mal testieren will.

Ja, und dann wollen wir noch über eine Verschiebung in der Hackordnung der Superreichen berichten.

Nach dem Ausverkauf bei Luxus-Aktien ist das Vermögen von LVMH-Chef Berner Arnaud auf 155 Milliarden Dollar geschrumpft.

Damit ist er wieder hinter Amazon-Gründer Jeff Bezos zurückgefallen, der 156 Milliarden Dollar schwer ist.

Innerhalb von drei Monaten hat Arnaud 58 Milliarden verloren.

Das sind im Schnitt 644 Millionen Dollar am Tag.

Ach, das nenn ich, man würde voll verarmen.

Da kommen die Tränen fast, Engert, oder?

Fast kommen Tränen.

Aber gestern hat er immerhin einen Erfolgverbuch, die Bürgenstock-Aktien, der Arnaud ja auch mitsteckt.

Die hat 4,6 Prozent gewonnen und dann bei 38 Dollar fünf geschlossen.

Vor einer Woche war er der Sandalenhersteller mit den anatomisch geformten Fußbett zu 46 Dollar an die Börse gegangen.

Und wo wir darüber reden, unangefochten an der Spitze bleibt Elon Musk, der Lautblumenberg, 234 Milliarden Dollar schwer ist.

Und dann mache ich hier schnell die Termine, da haben wir relativ viel heute.

Einmal aus der Makro-Ecke gibt es den ZEW-Konjunkturindex, das ist so eine Art IFO-Index für Arme.

Und aus Amerika gibt es die Einzelhandelsumsätze und Industrieproduktion.

In Deutschland den Arbeitgebertag und da gibt die Politik sich die Klinke in die Hand

und wird reden halten, Bundeskanzler Scholz, Finanzminister Lindner und auch der CDU-Opositionschef Merz.

Und dann kommt nach der Präsident des Bundes der Steuerzahler Holznagel, die veröffentlichte jedes Jahr das Schwarzbuch, die öffentliche Verschwendung.

Und das machen wir jetzt zum 51. Mal, da gibt es mal ganz kuriose Steuerverschwendungsgeschichten.

Von der Unternehmen gibt es aus Europa Ericsson und an der Wall Street vorbörslich Goldman Sachs,

Sachs Lockheed Martin, Bank of America, Johnson & Johnson und nachbörslich noch United Airlines.

Das Thema des Tages.

Einigend von euch ist es vermutlich bewusst, anderen weniger, aber wir befinden uns in der gefährlichsten Zeit des Jahres für Börsianer.

Jetzt wird ihr sagen, klar, in der Ukraine tugt Krieg und im Nahen Osten ist die Gefahr ebenfalls mit Händen zu greifen,

dass sich der Konflikt zu einem großen Krieg auswächst.

Aber selbst, wenn es diese Lage für den Kriegen jetzt nicht gäbe, wäre diese Zeit Mitte bis Ende Oktober eine gefährliche Zeit.

Das sagt schon allein die Statistik, denn am 19. Oktober und am 24. Oktober stehen Jahrestage mit den größten Börsenbeben der Geschichte an.

Am 19. Oktober 1987 war der große Crash, der den bisher stärksten Tagesverlust im Dow Jones Industrial mit sich brachte.

Der Index der Wall Street Aktien der brach damals innerhalb einer einzigen Börgensitzung um 22,6 Prozent ein, innerhalb einer Sitzung.

Und der Kursstotz vom 24. Oktober 1929, der ging in Europa als Schwarzer Freitag in die Geschichtsbücher ein

und markierte den Beginn der großen Depression. Und der 24. Oktober war eigentlich ein Donnerstag,

da die Nachrichten von der Wall Street, wie bei uns im Podcast hierzulande einen Tag später die Runde machen,

wurde daraus der Schwarze Freitag.

Ja, und auch die weniger bekannte amerikanische Finanzkrise von 1907, genannt die Panik von 1907, die begann auch zu dieser Zeit des Jahres.

Und all diese Ereignisse haben dazu geführt, dass der Oktober als Crashmonat gilt.

Heißt das jetzt, dass ein Kurssturz unmittelbar bevorsteht? Na, vielleicht nicht unbedingt.

1987, 1929 und 1907, das waren drei Schwarze Oktober in mehr als 100 Jahren.

Also das macht jetzt noch keine wirkliche Regel. Und auch die Anlässe für die Kursstürze, die waren recht verschieden.

Ja, 1907 war es die Pleite des Nickerbocker Trust, das war eine große Bank. Die andere Banken mit sich in den Abgrund Zogo dazu zieht, drohte.

Und es war so ähnlich wie bei der Pleite von Lehman, 2008. Aber die Lehman-Pleite, die war ja im September, passt also nicht genau.

Ja, und für 1929 gibt es eigentlich bis heute keinen Klaren aus.

Klar ist aber, dass eine ungeschickte politik der amerikanischen Notenbank zuerst eine Spekulationsblase und dann eine Rezession auslöst.

Und 1987, da kam die Heftigkeit des Absturzes auch daher, dass nach den ersten Verkäufen automatisierte Verkaufsprogramme griffen und die Kursverluste damit verstärkten.

Sicher ist, dass steigende Zinsen und Liquiditätsentzug für die Aktienmärkte überhaupt nicht gut sind.

Insofern gibt es schon Parallelen zu 1929 und auch 1987, was vielleicht auch dazu gehört, ist die vorherige Euphorie.

Denn die schleckt ja dann häufig in Enttäuschung und Bestürzung um.

Und demnach sollten wir uns jetzt nicht allzu sicher fühlen, denn in einigen Bereichen des Marktes waren ja die Bewertung tatsächlich hoch.

Und die steigenden Zinsen, dass die das Finanzsystem unter Druck setzen, kein Zweifel. Darüber haben wir uns ja auch schon hier darüber unterhalten.

Und was 1987 als Brandbeschleuniger die automatisierten Verkaufsprogramme waren, das könnten heutzutage die ETF sein, die sehr viel Kapital binden.

Aber sollten Anleger im großen Stil Geld abziehen, dann könnten die Verkäufe den Abschwung verstärken.

Als regelmäßige Hörer wisst ihr, dass man sich nie hundert Prozent gegen ein Crasher im Aktienmarkt absichern und schützen kann.

Tatsächlich gibt es aber unter den Finanzpapieren regelrechte Versicherungen.

Gestern haben wir ja schon über Long- oder Callscheine gesprochen, mit denen ihr von einem steigenden Ölpreis profitieren könnt.

Es gibt aber auch Zertifikate, mit denen ihr euch gegen das Risiko eines fallenden Aktienmarkts absichern könnt.

Und die Instrumente dazu sind Put- oder Shortscheine, die mit Hebel von einem fallenden Aktienkurs profitieren.

Hebel bedeutet, dass die Preisentwicklung des zugrunde liegenden Basiswärts, in dem Fall ja dann das S&P 500 Index, um einen gewissen Faktor verstärkt wiedergeben wird.

Beträgt der Hebel 10, bedeutet das, dass bei einem Rückgang des Indexstands um 5 Prozent zu einer Verteuerung des Papiers um 50 Prozent kommt.

Ja, und diese Finanzwerten oder Versicherungen, die gibt es in mehreren Varianten.

Einmal mit fester Laufzeit und einmal ohne Laufzeitbegrenzung, Open-End heißt das dann.

Und bei diesen Open-End-Papieren, da existiert in der Regel eine sogenannte KO-Schwelle.

Das ist ein Preis, zu dem der Schein praktisch wertlos verfällt.

Und je näher die KO-Schwelle am aktuellen Indexstand liegt, desto höher ist die Hebelwirkung.

Desto größer ist auch das Risiko, dass es zu einem totalverlust oder nahe totalverlust kommt, wenn sich der Markt in die andere Richtung entwickelt, also doch steigt.

Denn bei Berühren der KO-Schwelle wird das Ding zu einem minimalen Restwert glattgestellt.

Und bei Finanzwerten mit festgelegter Laufzeit, da droht dagegen erst ein totalverlust, wenn der Indexstand bis zur Fälligkeit nicht unter den erwarteten Wert gefallen ist.

Und hier gibt es eine Kennzahl, die nennt sich Omega, und die zeigt, wie groß die Hebelwirkung ist.

Und je näher das Laufzeitenende ist und je weiter die Anatierungen noch von dem festgelegten Basiswert entfernt sind, also noch höher liegen, desto riskanter aber auch,

naja, Chancenreiche ist der Schein, wenn es dann doch nur nach unten geht.

Ja, und solche Hebelpapiere, die sind einerseits etwas für risikofreudige Naturen, die auf einen schnellen Gewinn setzen,

oder eben, wenn ihr euch absichern wollt, gegen extreme Kursausschläge im breiten Markt oder auch bei einzelnen Werten, das geht natürlich auch.

Klar muss dabei sein, wenn der Schadensfall nicht eintritt, also der Crashing nicht kommt, dann habt ihr die Versicherung umsonst bezahlt.

Und mit dem Schein erleidet ihr dann einen Totalverlust.

Und mit einiger Wahrscheinlichkeit wird auch dieses Jahr genau das passieren.

Nach dem großen Crash von 1929, da dauerte es zwar bis 1954, bis der Daujohn seinen alten Stand wieder erreicht hatte,

aber 1987, da war das total anders.

Da schloss der S&P 500 das gesamte Jahr 1987, so kann er mit nem leichten Plus vor 2% ab.

Ihr wisst also jetzt, wie ihr euch kurzfristig gegen den Crash absichert, wisst aber auch, eine solche Absicherung ist kein Muss

und kostet im Zweifelsfall fetteren die Tipppunkte.

Ja, und im Schnitt der vergangenen Jahrzehnte, da ist der Oktober sogar ein Plusmonat, also nichts von Crash.

Die AAA-ID des Tages

Heute ist großer Auflauf bei uns, denn heute bekommt ein ganz besonderer Mensch den Axel Springer Award verliehen,

der Chef von Microsoft Satya Nadella.

Und der Preis geht jedes Jahr an besondere Persönlichkeiten, die innovativ sind,

merkt, disruptieren Kulturformen oder sich auch einfach ihre Gesellschaft in Verantwortung stellen.

Im vergangenen Jahr ging die Auszeichnung an Volodymy Zelensky davor an die Bayontech-Gründer Hugo Sahin und Özlem Thürici.

Und dann an den Tesla-Gründer Elon Musk oder auch an den Amazon-Gründer Jeff Bezos oder Meda-Man Mark Zuckerberg.

Wir sind hier bei Alles auf Aktien und interessieren uns für Börsner Folge.

In der AAA-ID wollen wir mal herausfinden, was diese Menschen ausmacht, welche Muster wir erkennen können

und ob uns das vielleicht dabei hilft, gute Aktien zu identifizieren.

Klar, es gibt die lauten CEOs, die werden von der Börse geliebt, etwa Elon Musk.

Der ist so ein, ein Großteil der Mark, Kapitalisierung von Tesla in Höhe von 800 Milliarden.

Wird seinem Tun und seinen Visionen zugeschrieben.

Auch ein Videochef, Jen Sun Huang, der zählt dazu, der charismatische Anführer des neuen Chip-Giganten,

der die Lederjagd zu seinem persönlichen Markenzeichen gemacht hat,

ist auch so ein Gesicht des kometenhaften Börsenaufstiegs des Konzerns.

Doch es gibt jemanden, der an den Kapitalmärkten noch mehr wertgeschätzt wird.

Und da wären wir bei Nadela, der den Award heute bekommt.

Er ist gewissermaßen eine stille Liebe zwischen Nadela und der Börse.

Gut 2,1 Billion Dollar hat Nadela als Fussenschiff an Wert geschaffen.

Durchschnittlich 595 Millionen Dollar am Tag.

Kein anderer Spitzenmanager kann eine solche Erfolgsbilanz für einen solchen Zeitraum aufweisen.

Selbst Tim Brooke von Apple kommt nur auf einen durchschnittlichen Wert zu wachsen

von 553 Millionen Dollar pro Tag seit seinem Amtsantritt im Jahr 2011.

Und als Nadela im Februar 2014 an die Microsoft spitze rückte,

da hatte der Software riesen, naja, so eine lähmende Seitwärtsbewegung

von mehr als einem Jahrzehnte, da sich so ein Nebengalt trotz Milliarden

gewinnen als schwerfälliger und wenig innovativer Koloss,

der sich auf seiner Marktmacht ausrote.

Die großen Investoren billigten der Firma folgerichtig auch die geringere Bewertung

als dem Gesamtmarkt zu, das Kursgewinnverhältnis,

was ja angibt mit dem wievielfachen des Gewinns in der Aktie bewährt wird.

Das lag zum Amtsantritt von Nadela bei 13

und das durchschnittliche KGV des S&P 500, also das Gesamtmarktes,

lag bei mehr als 16, im Klartext Microsoft handelte damals,

als Nadela antrat, mit einem Abschlag von 20 Prozent.

Doch Nadela schaffte wie Wände und zwar rasch.

Schon ein Jahr nach seinem Amtsantritt war der Rückstand wettgemacht.

Seit Ende 2015 notiert Microsoft durchgehend mit einem Aufschlag zum Gesamtmarkt.

Aktuell beträgt die Prämie sogar 50 Prozent.

Microsoft handelt mit einem KGV von 33 gegenüber 21

beim Standard-Werteindex S&P 500.

Und jetzt werde ich fragen, was ist bitteschön das Erfolgsgeheimnis dieses Mannes?

Nadela hat Microsoft gleich zweimal neu erfunden

und damit ein Weg aus einem Dilemma gefunden,

das irgendwann eigentlich jeden großen Konzern heim sucht,

nämlich das Innovations-Dilemma.

Für große Unternehmen, die im profitablen Märkten unterwegs sind,

ist es nämlich viel lukrativer, auf Bewertegeschäftsmodelle zu setzen

und ihre Kunden mit vorhandenen Lösungen zufrieden zu stellen.

Das Problem dabei ist nur, sich verschlafen dabei disruptive Innovationen,

die den Markt grundlegend umkrempeln,

weil diese zunächst weniger rentabel sind als die bestehenden Lösungen.

Doch Nadela überwand das Innovators-Dilemma,

indem er den Konzern neu aufstellte.

Mittelpunkt des Unternehmens war nicht mehr das Betriebssystem Windows,

dem alles andere untergeordnet wurde.

Vielmehr investierte er kräftig in das Cloud-Geschäft,

das Microsoft seither ein Wachstum beschert,

weil die Kunden ihre gesamte IT in die Datenwolke von Microsoft auslagern

und so mehr Geld ausgeben.

Mit dem Cloud Service Azure entstand ein Geschäftsfeld,

das heute 88 Milliarden Dollar schwer ist

und das fast die Hälfte zum Umsatz beiträgt.

Und jetzt kommt es noch bevor sich die Wachstumsraten

im Cloud-Geschäft abschwächten,

ging er mit dem kleinen Start-up Open AI eine Partnerschaft ein,

obwohl Microsoft im eigenen Haus

eine Forschungsabteilung zur künstlichen Intelligenz hatte.

Und man muss sich mal vorstellen,

welcher große Konzertchef, der selbst KI im Haus hat,

würde so demütig sein

und die Partnerschaft mit irgendeinem kleinen Start-up eingehen.

Doch auch diese Wette, die scheint aufzugehen,

denn Microsoft kann jetzt seinen zahlreichen Kunden

nun auch noch KI-Lösungen anbieten.

Möglich wurde das, weil Nutella in die Kultur des Unternehmens

ein neues Wachstumsdenken etablierte, das sogenannte Growth Mindset.

Der Begriff stammt aus der Psychologie und umschreibt

eine bestimmte grundlegende Denkweise.

Im Kern geht es darum, dass Menschen ihre Fähigkeiten

oder Talente nicht als statisch empfinden,

sondern sich durch lebenslanges Lernen, Anstrengung

und Hingabe stetig weiterentwickeln.

Das Gegenteil davon ist Fixed Mindset.

Dieses kann dazu führen, dass Menschen Herausforderungen

und Anstrengungen bewusst meiden,

um nicht als nicht talentiert oder unfähig angesehen zu werden.

Und diese Idee des Growth Mindsets

wurde von der Psychologin Carol S. Track entwickelt,

die in ihrer Forschung die positiven Auswirkungen

einer solchen Denkweise auf das Lernen

und die persönliche Entwicklung betont hat.

Und mit diesem Kulturwandel, mit diesem Growth Mindset,

transformierte Nutella den Konzern und gab dem Koloss

ein ganz neues Image nach außen.

Wenn man sich beispielsweise mal die jüngsten Kartellverfahren

gegen Big Tech anguckt, da steht nicht mehr Microsoft

im Baldestrahl der Wettbewerbshüter,

sondern eher Google und Amazon.

Und das, obwohl Microsoft unter der Della den Umsatz

von 73 Milliarden Dollar auf 212 Milliarden Dollar

fast vertreifacht hat.

Und es scheint so zu sein, dass nicht nur die Börse

möglicherweise eine stille Liebe mit dem Manager hängt,

sondern auch insgesamt die Öffentlichkeit.

Das war alles auf Aktien.

Wir freuen uns immer über Feedback.

Deshalb schickt uns einfach eine Mail an www.tribla.de,

also AAA, www.welt.de.

Oder hinterlasst uns eine Bewertung.

Und es gab ganz viele Holger-Verteidiger,

die uns geschrieben haben, dass sie Holger unbedingt halten wollen.

Thomas meint dazu, hallo Herr Scherbitz,

er schreibt ganz förmlich.

Ihr Podcast hat mir wieder einmal ausgesprochen gut gefallen.

Ihr ausgeprägtes Fachwissen zu den Wertpapiermärkten,

ihre Spontanität und ihr Humor sind für mich

eine wesentliche Motivation,

ihren Podcast regelmäßig zu hören.

Und Nevena schreibt, liebe Holger,

ich finde, du bist das Herz des AAA Podcast.

Das habe ich nach allen Folgen herausgehört.

Ich habe so viel von dir gelernt,

du hast mich für das tägliche Lernen

über Wirtschaft und Börse begeistert.

Ich finde deine journalistische Leistung großartig,

herausragend und ich feiere dich.

Bitte bleib unbedingt.

Oh, Eckhardt, was soll ich da sagen, es ist sehr nett.

Es ist aber nicht mein Podcast, es ist unser Podcast.

Das wollte ich nur dazusagen und wir sind ja alle zusammen,

machen ja hier diese wunderbare Sache.

Und vielen Dank, dass ich so viel positives Feedback bekommen habe.

Und wer noch mehr Scherbitz haben will,

weil das gar nicht erwarten kann,

der kann auch heute bei Defna und Scherbitz reinhören.

Und da wird es um eine neue,

möglicherweise neue Schuldenkrise gehen,

die in Amerika zuschlägt.

Nachdem möglicherweise Griechenland in dieser Woche

wieder hochgestuft wird,

wird es in Amerika möglicherweise eine Schuldenkrise geben.

Die Zinszahlung der vergangenen 12 Monate

sind auf 634 Milliarden Dollar gestiegen.

634 Milliarden Dollar,

das ist schon fast so viel wie der gesamte Rüstungsetat.

Und wenn das nicht bald stoppt,

dann kann es da immer rucklich werden.

Und man sieht es ja an den Renditen,

die ja auch schon wieder gestiegen sind.

Wenn ihr wollt, wie es da weitergeht,

nicht nur Defna und Scherbitz hören, sondern auch hier reinhören.

Also abonniert uns, sprecht über uns

und empfehlt uns eurem Freude.

Und wir hören uns morgen wieder,

ab 5 Uhr bei Welt und überall, wo es Podcast gibt.

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

17.10.2023 – Der tägliche Börsen-Shot

In der heutigen Folge „Alles auf Aktien“ sprechen die Finanzjournalisten Daniel Eckert und Holger Zschäpitz über eine folgenschwere Bitcoin-Falschmeldung, den Absturz der Impfstoff-Hersteller und die neue Hackordnung der Multimillionäre. Außerdem geht es um Blackrock, Charles Schwab, Snap, Lululemon, Pfizer, Moderna, Biontech, Drägerwerk, Adler Group, LVMH, Birkenstock, Tesla, Meta, Amazon, Nvidia, Apple, Alphabet, Goldman Open End Turbo Optionsschein Short S&P 500 mit Hebel 10 und K.O.-Schwelle 4.807,27 Punkte (WKN: GP414V), Société Générale Short Optionsschein auf S&P500 mit Hebel 3 und K.O.-Schwelle 5.725,25 Punkte (WKN: SF881F).

Wir freuen uns an Feedback über aaa@welt.de.

Disclaimer: Die im Podcast besprochenen Aktien und Fonds stellen keine spezifischen Kauf- oder Anlage-Empfehlungen dar. Die Moderatoren und der Verlag haften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung der Gedanken oder Ideen entstehen.

Hörtipps: Für alle, die noch mehr wissen wollen: Holger Zschäpitz können Sie jede Woche im Finanz- und Wirtschaftspodcast "Deffner&Zschäpitz" hören.

Außerdem bei WELT: Im werktäglichen Podcast „Kick-off Politik - Das bringt der Tag“ geben wir Ihnen im Gespräch mit WELT-Experten die wichtigsten Hintergrundinformationen zu einem politischen Top-Thema des Tages. Mehr auf welt.de/kickoff und überall, wo es Podcasts gibt.

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