Deffner & Zschäpitz: Wirtschaftspodcast von WELT: Rutscht Amerika jetzt doch noch in die Rezession?

WELT WELT 9/2/23 - Episode Page - 9m - PDF Transcript

Herzlich willkommen zu Defna und Schäpitz. Mein Name ist Defna, Dietmar Defna.

Mein Name ist Schäpitz, Holger Schäpitz.

Die im Podcast besprochenen Aktien und Fonds stellen keine spezifischen Kauf- oder Anlageempfehlungen dar.

Die Moderatoren und der Verlaghaften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung der Gedanken oder Ideen entstehen.

Wir haben was Neues für euch. Jeden Samstagmorgen bekommt ihr bei uns den Börsen Rückblick und wir schauen, was in der kommenden Woche wichtig wird.

Anders als Dienstags, kurz und knapp, denn Zeit ist Geld und wir lassen immer eine Uhr mitlaufen, damit keiner hier zu viel redet.

Und das ganze gibt's freitags auch schon bei Weltfernsehen live um 17.45 Uhr.

Und jetzt rein in die Show!

Und die letzte Börsenwoche, das war eine Bullenwoche, da war Zeit tatsächlich Geld wert.

Der Dachs ist gestiegen um 1,7 Prozent, da halfen unter anderem Konjunkturimpulse.

Aus China da hilft man ja, der schwächenen Konjunktur etwas auf die Sprünge versucht ist zumindest.

Und das war dann auch Rückenwind für den Dachs. Allerdings, der Monat August, der gestern zu Ende, ging, das war doch ein dunkler Börsenmonat.

Der Dachs hat 3 Prozent verloren.

Wenn du jetzt sagst, der August war schlecht, der September muss ich dich enttäuschen, weil nämlich der September ist statistisch gesehen noch schlecht.

In den Dachs gibt's seit 35 Jahren und in 21 Jahren war der September tief rot und insofern wird das nichts werden.

Und du hast ja auch gesehen, am Freitag der September fing er schon schlecht an. Die Autowerte wurden geschlachtet und das im Vorfeld der IAA,

der Bronzenmesse, wo man denken könnte, boah, da gibt's Fantasie, also für mich wird der September auch romplig.

Na ja, die Autowerte, die spüren jetzt endlich die Verfolge aus China im Rückspiegel sozusagen.

Die sind nämlich auf der IAA in München auch präsent und ich bin ja BYD-Aktionär und warne davor schon lange.

Die Autobauer in Deutschland haben das lange nicht ernst genommen, genauso wenig wie Tesla.

Und jetzt machen sie ihn auf eigenem Boden Konkurrenz. Also das wird noch ein Problem weiterhin werden für die deutschen Autobauer.

Aber mein Bulle der Woche, das ist in dieser Woche auch ein Dachswert, der ganz schön verprügelt wurde in der Vergangenheit,

möglicherweise jetzt zu einer Bodenbildung ansetzt, Volovia, der Wohnungskonzern hat in dieser Woche 7,5% zugelegt

und da hat man profitiert von guten Zahlen, von einer angeobenen Ergebnisprognose des Konkurrenten Around Town.

Und die haben nämlich die Prognose für das operativer Ergebnis angehoben.

Und Volovia hat ja schon länger Zahlen vorgelegt, da gab's milliardenschwere Abschreibungen auf die Immobilienwerte,

aber eben auch ein steigendes operatives Ergebnis schon aufgrund der Vermietungseinnahmen.

Man ist ja quasi ausgebucht, die Wohnungen sind Mangelware in Deutschland und wenn die Mieten weiter steigen, profitiert Volovia davon.

Wenn dann auch noch der Zinsgipfel irgendwann erreicht ist, die Zinsen wieder leicht zurückgehen und die Immobilienbewertungen irgendwo auch ein Boden gefunden haben,

dann steht der Immobilienakt sehr Volovia nichts mehr wege.

Diesen Boden, wie oft höre ich schon bei dir, da ist ein Boden und es kam immer anders.

Und du hast wieder ein wahnsinnig gutes Timing gemacht, Volovia in der Woche zum Bullen zu wahren,

wo die SPD mal wieder mit einem Vorschlag gekommen ist, Mietrecht noch mal ein bisschen noch zu verschärfen

und es geht um einen Mietenstopp bundesweit, dass man nur noch 6% auf 3 Jahre anheben kann.

Das wäre ja für Volovia wirklich der Horror, die haben jetzt schon so eine ganz kleine Mietrendite nur und am Ohlzinsen, das geht jetzt schon nicht richtig.

Dann musst du sehen, 45 Milliarden Euro sind die immer noch verschuldet, trotz der Verkäufer, das ist 17 Mal der Gewinn.

Dann sind sie noch in Schweden aktiv, wo auch gerade der Motor aus Badig leucht.

Stefna, deine Volovia kannst du gerne behalten.

Die sozialistischen Ideen der SPD, die wären natürlich ein Problem für Volovia, aber vor allem Gift für den Neubau in Deutschland.

Das wäre sozusagen der letzte Tod des Stoß für den Neubau, weil man an die letzten noch investitionswilligen Investoren vergrätzen würde.

Deswegen würde es dazu nicht kommen, dass würde der Ampel nicht durchgehen.

Da scheitert das Ganze sicherlich am Vito der FDP.

Aber von daher bin ich hier weiter positiv für Volovia und die Analysten über das auch.

Sie sehen Kurspotenzial von 36%.

Dann komme ich mal zu meinem Band, aber warum ist das jetzt keine Akte, sondern ein ETF,

also ein Index v.a. der Lieblingsindex v.a. der Deutschen, der heißt iShares Global Clean Energy.

Und der hat so das hues hohe der grünen Transformation, also Solarfirmen, Windkraft, Wasserstoff.

Und das ist, würde ich mal sagen, grüne Enttäuschung, so ein bisschen wie in der Politik,

ist das 20% seit Jahresanfang verloren.

Und in dieser Woche gab es noch einen weiteren Tiefschlag von einem dänischen Windkraftbetreiber,

und zwar dem Führenden der Welt.

Die haben gesagt, oh, in Amerika müssen wir leider eine Abschreibung von 2,3 Milliarden machen.

Grund war dann irgendwelche Zinsen und irgendwas.

Und man denkt sich so 2,3 Milliarden, das ist das Doppelte des Jahresgewinns.

Für mich zeigt das nur einmal mehr, die Branche ist einfach nicht investierbar.

Und wenn man jetzt mal mit einem anderen, mit den klassischen Ölunternehmen miteinander in Verbindung bringt,

den iShares Clean Energy, dann sind die klassischen Ölunternehmen mittlerweile wieder weit vorn.

Also die Angreifer, das läuft nicht, also das ist nix.

Na ja, schön, dass die alten Dinosaurier jetzt auch in der Branche investieren,

aber das erinnert mich dann immer doch eher an die Telekom-Konzerne,

die zur Jahrtausendwende dann auch aus Verzweiflung Mobilfunk-Lizenzen gekauft haben

und dafür Milliarden rausgeschmissen haben zum Fenster,

um den Anschluss im Internet und die Mobilfunk zu bewahren.

Und am Ende haben Apple und Google das Rennen im Internet gemacht.

Also Milliarden, die man rausschmeißt, helfen da nicht.

Und auf der anderen Seite hat die Branche der erneuerbaren Bahn eine noch rosige Zukunft vor sich.

Der Gasvorein hat natürlich einen großen Hype, der wurde jetzt der Realität angepasst.

Aber fundamental braucht man diese Branche so lawind,

um die Energie wieder hinzukriegen in den nächsten Jahrzehnten.

Und da ist die Branche gefragt.

Ich würde sagen, Energie wird wieder hinkriegen, das muss man schon.

Aber wenn du den Schad dir auch anschaust,

man muss es nicht unbedingt mit den Unternehmen hinkriegen.

Man muss es immer erstaunlich vergessen.

Es gab häufige Transformationen der Gesellschaft, Auto-Branche oder Eisenbahngesellschaft.

Und gab es ganz viele, man wusste nie, welches sich durchsetzt.

Es gibt nur die wenigsten Überlebungen.

Ich würde sagen, der iShares Clean Energy, das Renditepotenzial wird völlig überschätzt

und das Risiko wird unterschätzt.

Und jetzt kommen wir zu unserem Thema.

Da müssen wir nach Übersee schauen, weil nämlich da in Amerika,

das ist ja die größte Volkswirtschaft der Welt,

da mehren sich die Anzeichen, dass es möglicherweise doch etwas schlechter läuft.

Und die letzten Saison, die ja viele schon seit Ewigen herbeigerufen,

jetzt doch kommt, der hat ja am Freitag die Arbeitsmarktzahlen 3,8 Prozent.

Das ist die Arbeitslosenquote mittlerweile.

Das ist 0,3 Prozent, die ginge mit dem Format geschehen.

Das ist ein wirklich starker Anstieg.

Das ist jetzt so hoch wie 2022 zuletzt.

Wir hatten noch weitere negative Sachen.

Wir hatten das Inlandsprodukt, was runtergestuft war.

Wir hatten das Verbrauchervertrauen, das total grottig ausgefallen ist.

Und man sieht so ein bisschen gerade Verbrauchervertrauen.

Wenn jetzt der amerikanische Konsument ausfällt,

der macht ja ungefähr 70 Prozent des Bruttoinlandsprodukts aus,

dann geht es wieder wirtschaftlos runter.

Und deswegen würde ich denken, Amerika könnte die Rezession rutschen.

Und wenn die amerikanische Notbank fährt nochmal irgendwas,

irgendwann macht dann eher singende Zinsen und auf keinen Fall mehr steigende.

Wir sehen eine leichte Abkühlung am Arbeitsmarkt.

Und das ist eben auch gewollt auch von der amerikanischen Notbank.

Denn vorher die Quote von 3,5 Prozent, die Arbeitslosenquote,

war ja noch nahe der 50-jährigen Tiefstände.

Und jetzt diese leichte Anstieke.

Das ist also kein Entrama, das wir da sehen.

Auf der anderen Seite sehen wir zum Beispiel auch positive Signale

aus dem verarbeitenden Gewerbe, da ist die Stimmung wieder gestiegen.

Und wenn jetzt auch die Fett aufhört, die Zinsen weiter anzuheben

und es da eine Entspannung am Zinsmarkt, auch am Kapitalzinsmarkt geben wird,

dann hilft das insgesamt auch wieder der Konjunktur.

Dann können Unternehmen und Verbraucher auch wieder mehr Geld ausgeben auf Pump.

Und deswegen wird der amerikanische Wirtschaft eine weiche Landung gelingen.

Das wird nie basieren.

Wir darf es ja nicht vergessen.

In Amerika die Neuverschuldung beträgt 9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.

Und das in Schiedenszeiten und das mit einer eigentlich ganz guten Wirtschaft.

Und da werden so viele Anleihen imitiert,

dass die Zinsen auf jeden Fall weiter steigen müssen.

Deswegen den Push wird es nicht geben, wirklich in Amerika.

Ich glaube daran, dass uns das nächste Woche helfen wird.

Ein Goldlöckchen ist in Yario nicht zu heiß und nicht zu kalt.

Und deswegen glaube ich, dass der DAX nächste Woche

über die Marke von 16.000 Punkten steigen wird.

Deine Suppe, die wird sich schneller abkühlen, als die Rechtszeiten wird.

Das kannst du vergessen, 16.000 nie unnimmert öffnen.

Das war es auf jeden Fall für diese Woche bei Defna und Schäpitz.

Und wer uns wegen hören will, wird rein am Dienstag beim Podcast

bei Weltundiwahl, wo es podcasti.

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Die Börsen-Woche

In der größten Volkswirtschaft mehren sich die Zeichen für eine Abkühlung. Die Zahl der offenen Stellen ist gefallen, die Arbeitslosenquote gestiegen, das Konsumvertrauen eingebrochen. Die beiden Wirtschaftsjournalisten Dietmar Deffner und Holger Zschäpitz debattieren darüber, ob es sich nur um eine gewollte Abkühlung handelt oder ein stärkerer Einbruch droht.

Wenn ihr diese Folge von Deffner&Zschäpitz schon freitags sehen möchtet, findet ihr die TV-Sendung zum Podcast hier: https://www.welt.de/mediathek/talk/deffner-und-zschaepitz/

Weitere Themen:
– 21 zu 14: Die gruselige Dax-Statistik für den September
– Wohnungskonzern Vonovia: Solider Substanzwert oder hoch verschuldeter renditeschwacher Dax-Wert
– Grüne Enttäuschung: Warum der beliebte iShares Global Clean Energy nicht laufen will

Produktion: Dieter Webel

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