Apokalypse & Filterkaffee: Russendispo (mit Wolfram Weimer)

Micky Beisenherz & Studio Bummens Micky Beisenherz & Studio Bummens 4/12/23 - Episode Page - 37m - PDF Transcript

Es ist Mittwoch, der 12. April.

Apokalypse und Filtercafé.

Die frisch gebrühten Schlagzeilen des Tages.

Mit Micky Beisenherz.

Einen wunderschönen Mittwochmorgen und herzlich willkommen zu Apokalypse und Filtercafé.

Das Newsomletter und auch heute blicken wir ein wenig auf die Schlagzeilenummeldung des Tages.

Was ist wichtig? Was ist von Gesprächswert?

Wo rüber lohnt es sich zu reden und für gewöhnlich lohnt es sich bei unserem Publikum auch darüber zu reden,

was er wieder gesagt hat, wenn er bei uns war, eine konservative Stimme des Landes,

ein sehr geschätzter Gast des Hauses.

Er ist Verleger und Publizist, er ist Kolumnist unter anderem auch bei NTV.

Da werden wir gleich noch drauf zu sprechen kommen.

Ich sage guten Morgen, voll Fram Weimar.

Ja, guten Morgen.

Wobei das mit dem Konservativ ist ja inzwischen so, wenn du dir jeden Morgen die Zähne putzt,

dann bist du heute schon konservativ.

Ist das so?

Interessant. Wobei konservativ bedeutet ja in der klassischen Auslegung,

dass man ja das Tradierte überprüft auf seine Zukunftsfähigkeit in meiner Wahrnehmung.

Und da würde ich sagen, da kommt Zähne putzen ja nie wirklich aus der Mode.

Ja, wobei der wahre Konservativ, wie gesagt natürlich,

konservativ sein ist nicht das Hängen an dem, was gestern war, sondern an dem, was immer gilt.

Und da würde ich sagen, in dem Sinne bin ich wirklich ein bekennender Konservative.

Ich habe gegen das Konservativ sein auch überhaupt nichts einzuhen.

Ganz im Gegenteil, ich finde es ja gut, also zumindest so wie wir es definieren.

Ich glaube, da sind wir wahrscheinlich in etwa auf dem selben Gleis,

aber das werden wir jetzt gleich mal gemeinsam abklopfen und gucken mal hier drauf.

Die Schlagzeile des Tages.

Internationaler Währungsfonds, IWF prognostiziert Rezession in Deutschland.

Das berichtet die Zeit der Internationaler Währungsfonds,

hat seine Prognose für die Entwicklung der Weltwirtschaft nach unten korrigiert,

wegen der noch immer hohen Inflation und des anhaltenden Krieges in der Ukraine.

Werde die Wirtschaft in diesem Jahr weltweit und 2,8 Prozent wachsen, schreibt der IWF.

In seiner Konjunkturprognose zuvor hat die Organisation mit einem Wachstum von 2,9 Prozent gerechnet.

2022 war die Wirtschaft noch um 3,4 Prozent gewachsen.

Was an dieser Prognose verleiht dir Hoffnung?

Was stimmt dich ein wenig missmutig wohlframm?

Also es sind drei schlechte Nachrichten und eine kleine Hoffnung.

Die erste schlechte Nachricht ist, Deutschland droht die Rezession.

Okay, minus 2,1 ist jetzt nicht so schlimm.

Aber im Vergleich zu allen anderen sind wir halt ziemlich weit hinten

und die Prognose, dass Deutschland wirtschaftlich jetzt so im globalen Vergleich abschmiert,

ist natürlich keine gute Nachricht. Das muss man einfach feststellen.

Die zweite schlechte Nachricht ist, ausgerechnet Russland, die wir mit Sanktionen belegen

und von wo wir gehofft hatten, dass es denen jetzt wenigstens schlecht geht.

Den geht es wesentlich besser als uns. Sie kommen ziemlich gut durch diese Krise.

Übrigens auch deswegen, weil viele anderen Staaten mit den Sanktionen nicht mitmachen

und einfach unsere Geschäfte übernommen haben.

Und die dritte schlechte Nachricht ist, es gibt etwa 40 Staaten, die kommen in dieser Rezession

und mit diesem Zinsanstieg überhaupt nicht zurecht und kommen in eine véritable Schuldenkrise.

Ich war gerade in Argentinien, da hast du eine Inflation von über 100 Prozent.

Das Land ist kurz vor der nächsten Staatsbleite und den Leuten geht es richtig schlecht.

Wir haben das nicht so auf dem Radar, aber diese Zinswende,

die bedeutet für viele Länder wirklich ganz, ganz ernste Bedrohung.

So, das sind die drei schlechten Nachrichten, wo es die kleine Hoffnung ist.

Jetzt stimmt, da kam ja noch was Gutes.

Ja, die kleine Hoffnung ist, der IWF ist immer der langsamste Prognostiker unter den Analysten.

Also die schnellsten sind immer die an der Börse.

Und der IWF ist immer der Letzte.

Und wenn der IWF jetzt sagt, oh, da kommt eine Rezession,

dann haben das alle anderen schon vor einem halben Jahr gesagt.

Und man kann hoffen, dass es eigentlich schon wieder vorbei ist.

Insofern ist das die kleine Hoffnung, die wir momentan haben.

Jedenfalls die Finanzmärkte haben ganz entspannt reagiert.

Die Börsen sind sogar gestiegen gestern.

Also so dramatisch ist die Nachrichten nicht aufgenommen worden.

Also vieles ist ja auch nachvollziehbar, Inflation ist klar.

Wenn man ein wenig auf die Zukunft blickt, auch aus der deutschen Perspektive,

dann sieht das ja auch nicht unbedingt so wahnsinnig roh sich aus.

Alleine schon deshalb, wenn man auch bedenkt,

dass die Situation mit China sich ja auch verschärfen könnte,

was ja nun ein ganz wichtiger Handelspartner nicht nur für Deutschland ist,

das ist da ja noch gar nicht eingepreist.

Da blickt man ja wahrscheinlich auch einigermaßen sorgenvoll drauf

und sagt, okay, wie wird sich das denn?

Also wenn wir jetzt mal den humanitären Aspekt beiseite lassen,

wie wird sich das dann wirtschaftlich auswirken?

Ja, also wir unterschätzen ein bisschen,

dass das Eis, auf dem die deutsche Wirtschaft gerade sich bewegt, echt dünn ist.

Und wir haben gerade eine Umfrage von den industriellen Handels,

kann man gesehen, dass noch nie so viele Unternehmen überlegt haben,

aus Deutschland wegzugehen und die Produktion zu verlagern.

Also Energiekosten sind da ein großes Thema, aber auch alle anderen Kosten.

Steuern hoch, Löhne hoch, Bürokratie hoch.

So technologisch digital sind wir auch nicht mehr so richtig weit vorne,

so dass wir im Moment das Risikolaufen einzubrechen.

Und da gibt es, weil du gerade China ansprichst,

ich war vor kurzem bei BMW und hab mit dem Vorstand gesprochen,

wie es denn so läuft und es läuft erstaunlich gut.

Aber es läuft in Wahrheit nur gut, weil China die alle rettet,

die Automobilisten, die Maschinenbauer.

Und BMW verkauft in China inzwischen mehr als jedes dritte Auto,

macht mehr als die Hälfte des Gewinns in China.

Und Deutschland ist für ein Unternehmen wie BMW ganz unwichtig geworden.

Man denkt dir immer, oh, der deutsche Markt ist ja so wichtig.

Bei BMW macht der deutsche Markt keine 10% mehr aus

und keine 5% mehr vom Gewinn.

Das heißt, BMW könnte eigentlich, wenn sie nur kapitalistisch denken würden,

könnten die sagen, du, wir gehen morgen weg, woanders hin, wo es billiger ist

und wir keine Stellen zahlen müssen.

Ist es die reine Vaterlandsliebe, die sie hält oder woran liest?

Na, aber viele andere machen es eben.

Und das ist wirklich ein Problem,

weil auch unsere Wirtschaftserlite darüber gar nicht mehr meckert.

Vor 30 Jahren hätten die Appelle an die Politik

und Achtung, Standort, Wettbewerb und so weiter.

Heute ist die Wirtschaftserlite dabei, Achselzucker zu sagen, okay, wir gehen.

Und da gibt es gar keine großen Schlagzeilen,

gar keine politische Debatte mehr.

Ja, aber damit würden noch immer gedroht.

Das hieß doch immer Steuererhöhungen,

aber die Wirtschaft Vermögensteuer, aber die Wirtschaft und die Reichen.

Und die gehen dann alle weg.

Und das ist jetzt, das geschieht jetzt dann einfach so, oder?

Ja, wobei die Stellen sind halt nur ein Aspekt.

Das ist die Gesamtgemenge.

Deutschland ist halt die Niederbeziehung teuer.

Wir haben die teuersten Strompreise, die teuersten Energiepreise.

Wir haben die höchsten Sozialabgaben und dann sind halt viele,

die mit dem Rücken zur Wand stehen, gerade energieintensive Industrien,

die sagen sich jetzt, okay, wir gehen.

Und die Amerikaner zum Beispiel, die haben ja so ein Programm aufgelegt,

ein Multi-Milliarden-Programm zur Ansiedlung von grüner Industrie.

Und ganz viele deutsche Unternehmen überlegen sich jetzt,

kommen wir gehen rüber in die Staaten.

Und die grüne Revolution, also grüne industrielle Revolution,

die jetzt zum Glück kommt,

die findet dann halt eher Deutschland und nicht bei uns.

Und das halte ich natürlich für bedenklich.

Sehr hohe Sicherheitsrisiko, wie gefährlich die geliegten US-Dokumente wirklich sind.

Das berichtet die Frankfurter Rundschauer.

Am vergangenen Wochenende wurden geheime US-Dokumente über den Ukraine-Krieg geliegt.

Von wem ist noch unklar?

Die USA sehen darin ein sehr hohes Sicherheitsrisiko,

die Ukraine beschwichtigt, derweil.

Wie gefährlich die veröffentlichen Dokumente nun wirklich sind,

ist noch schwer abzuschätzen.

Zumal ja auch die unterschiedlichsten Nationen sagen, da ist nichts dran,

die sind gefälscht, Südkorea sagt seinerseits, das könnt ihr abhaken,

da ist nichts dran, die Ukraine beschwichtigt auch.

Möglicherweise auch, weil aus diesen Dokumenten unter anderem hervorgeht,

dass die geplante Offensive der Ukraine wohl keine allzu wirkmächtige sein wird,

weil es dort an viele mangelt.

Trotzdem darf man ja mal die Frage stellen,

ähnlich wie bei dem mittlerweile schon legitären Anschlag auf die Nord Stream Pipelines.

Wer steckt denn da nun schon wieder dahinter?

Das haben wir ja nun häufiger solcher Fragen.

Also diese Beschwichtigungstexte, die du jetzt so hörst,

das ist nicht so schlimm und vielleicht ist es gefaked.

Die kann man getrost vergessen, das ist der größte League,

den die amerikanischen Geheimdienste seit der Snowden-Affäre haben.

Und du musst in solchen Lagen immer die Washington Post und die New York Times lesen,

weil die am besten informiert sind über die Pentagon- und Geheimdienstlage.

Und dort ist die Alarmstufe maximal, die Amerikaner sind richtig schockiert,

was jetzt alles rausgekommen ist.

Man kann es so im alten, kalten Kriegswechselspiel als ein großen Erfolg der Russen,

akzeptieren, die haben das jetzt veröffentlich und schaden damit den Amerikanern,

sie schaden der Ukraine, weil einfach viel an Geheimdienstmaterial in die Öffentlichkeit gekommen ist,

was zum Teil ja auch peinlich ist.

Also dass die Amerikaner den Zelenski selber beschatten,

dass die Amerikaner die Koreaner und die Ägypter unter Druck setzen,

dass es keine Nachschublinien mehr gibt, dass die Amerikaner nicht daran glauben,

dass die Ukrainer noch irgendetwas zurückerobern können.

All diese Dinge, die spielen natürlich Russland jetzt total in die Hände

und deswegen ist es ein großer weltpolitischer Vorgang.

Ja, Russland zu vorderst auf der anderen Seite,

möglicherweise auch dem republikanischen Lager,

das ja schon deutlichere Absetzbewegungen der Ukraine Unterstützung macht,

im Vergleich zu den Demokraten, denn da schafft man ja dann auch,

wenn so was durchgesickert ist, in der Bevölkerung ein sich verstärkendes Gefühl von,

kommen dann lassen wir es doch einfach.

Ja, das ist natürlich ein Problem, du hast in Amerikanen groß,

es ist Lager von Nationalisten, die sagen, was fühlen wir überhaupt?

Irgendwo Kriege, America First und die ganze Trump-Geschichte.

Und das kann sein, dass im Kongress die Mehrheit da auch schwindelt.

Im Moment sieht es noch nicht danach aus, aber es ist ja eine Entwicklung im Gange.

Und wir sehen ja auch, dass auch andere Länder unserer vermeintlichen Alliierten

aus der Reihe tanzen, die Ungarn zum Beispiel machen ja Geschäfte mit Russland,

auf einmal wie, als wäre nichts gewesen.

Genau, die Meldung muss man vielleicht kurz eben anfügen,

weil das noch nicht jedem bekannt ist, dass das Orban angekündigt hat,

beziehungsweise Ungarn, dass sie auch weiterhin russisches Gas werden kaufen wollen.

Sie haben ja ein 15-Jahres-Vertrag mit Russland abgeschlossen,

von vor, ich glaube, vor zwei Jahren oder so.

Und da war schon klar von den Ungarn, Freunde, da macht euch mal keine Illusion.

Wir werden weiterhin auf russisches Gas setzen

und ihr von der EU kommt auch gar nicht auf die Idee,

hier in irgendeiner Art und Weise uns das zu untersagen.

Also so viel auch zum Thema europäische oder Binnen-EU-Geschlossenheit.

Also da wird man nun wirklich auch komplett, wird das ganze Prinzip entzaubert.

Ja, da pfeift Orban drauf und macht eiskalte Interessenpolitiker.

Aber das machen übrigens viele andere Staaten auch.

Die Inderkaufen, so viel Öl aus Russland wie noch nie, die Chinesen haben noch nicht.

Die sind allerdings nicht in der EU, soweit ich weiß.

Nein, aber als eine Demokratie hätten sie gesagt,

okay, so ein Antriebskrieg, da machen wir jetzt auch mit bei den Sanktionen,

machen sie aber nicht. Also die verfolge eiskalte eigene Interessen.

Und das ist schon auch dann eine Niederlage unserer Außenpolitik.

Es ist uns offenbar nicht gelungen, die Mehrheit, auch gerade der großen Staaten,

also China, Brasilien, Indien, Indonesien auf unsere Seite zu ziehen.

Sie fallen uns in den Rücken und die EWF zahlen,

dass die Wirtschaft in Russland doch ganz gut läuft.

Die zeigen das und das ist traurig.

Atomausstieg Kretschmar will Kraftwerke weiterlaufen lassen.

Das zittiert die Süddeutsche Zeitung.

Das Ende der Atomenergie in Deutschland bleibt kurz.

Vor dem Abschalten der letzten Kraftwerke

weiterhin umstritten.

Die Energiepolitik der Bundesregierung ist kurzsichtig.

Die von der Ampel geplante Abschaltung der Atomkraftwerke.

Grundverkehrt, sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmar am Dienstag in Dresden.

Es könne nicht richtig sein.

In der jetzigen Situation das Angebot ohne Not zu verknappen,

so der CDU-Politiker.

Also, was ich an dieser ganzen Geschichte bemerkenswert finde,

aber dann doch irgendwie auch nicht überraschend,

ist, dass jetzt so kurz vor der offiziellen Abschaltung

der letzten drei Atommeiler

plötzlich das Thema Atomkraft dann doch wieder auf die Tagesordnung gesetzt wird.

Also man hat das Gefühl, jetzt kriegen wir noch mal so eine Art

ideologischen Handbremsendrift hin,

dass die Leute sagen, so wie Colombo,

wenn er so irgendwie eigentlich schon aus der Tür raus und sagt,

ah, eins, also eins würde ich doch gerne nochmal gefragt.

Vielleicht doch noch mal ein bisschen Atomkraft.

Ist das alles verwunderlich?

Und was sagen wir zu der Position von Michael Kretschmar?

Naja, es ist natürlich schon auch ein großer Vorgang, muss man sagen.

Deutschland schaltet in dieser Woche alle Atomkraftwerke ab

in mitten einer großen Energiekrise.

Was der Kretschmar sagt, denken übrigens 70 Prozent aller Deutschen.

Also es gibt da ja zurzeit so sechs oder sieben Umfragen.

Ja, die liegen alle so zwischen 60 und 80 Prozent.

Fragt die Deutschen, findest du es richtig,

dass wir jetzt alle Atomkraftwerke abschalten?

Ja oder nein, das sagen 70 Prozent.

Nee, im Moment sollten wir sie vielleicht nicht abschalten.

Lass sie doch noch zwei Jahre laufen.

Vielleicht war die Frage aber auch so gestellt,

dass man sagte, finden Sie, dass wir in Zeiten der Energiekrise

und mangelnder Stromversorgung alle Atomkraftwerke abschalten sollten.

Da muss man vielleicht genau auf die Fragestellung achten.

Genau, oder wollen Sie etwa Putin in die Hände spielen?

Dann sind Sie nicht der Meinung, nein, das ist relativ klar.

Es ist auch von den unterschiedlichen Fragestellungen ganz gut gebetet.

Wir haben, das finde ich erstaunlich.

Ich dachte ja, dass in Deutschland die Ablehnung der Atomkraft

viel tiefer verwurssert ist, ist ja gar nicht.

Also wirklich 70 Prozent der normalen Menschen sagen,

nee, komm, lass die mal laufen.

Und da gibt es übrigens auch einen Generationenunterschied.

Bei den Grünen, du hast bei den Grünen,

bei den Jüngeren ganz viele, die sagen,

ey, Atomkraft ist doch was,

das hilft uns bei der Klimakrisenbekämpfung bis hin zu Greta Thunberg.

Und die älteren, ich sag mal, Generationen-Tritin,

für die ist es natürlich, also Teil ihrer DNA,

und Atomkraft, nein, danke und Goal eben,

wir lassen uns wegtragen, die ganze Nummer,

für die ist das ein großer Triumph dieser Woche.

Aber ich glaube, den Grünen nutzt das nicht wirklich,

weil sie gegen den Mainstream der Bevölkerung reagieren.

Und auch gegen den Stream... In Europa, was du jetzt wahrscheinlich sagen wolltest, oder?

Nämlich an. Ja, Europa, also klar, die Franzosen bauen jetzt mächtig aus,

aber es bauen ja ganz viele Länder.

Du hast, glaube ich, 28 Länder,

die im Moment neu in die Atomkraft einsteigen.

Es werden so viele Atomkraftwerke auf der Welt gebaut wie noch nie.

Und das ist schon kontraintuitiv, also wir dachten schon,

also ich zumindest, die Atomkraft,

also das war irgendwie was aus dem späten 20. Jahrhundert,

das wird vorbeigehen, aber nein, sie hier da, die kommt zurück.

Und gerade in der Klimadiskussion

hat die natürlich jetzt auch ein positives Argument auf ihrer Seite.

Das ist so. Ja, wenn man den Atommüll mal beiseite lässt,

weil wir uns dann immer sehr auf CO2-Ausstoß konzentrieren

und da sind natürlich die bösen Braunkohlekraftwerke,

jetzt natürlich der vorrangigste Treiber,

auf der anderen Seite wird der Atommüll dann gerne mal

so fast schon buchstäblich unter den Teppich gekehrt.

Was ich gerne noch anfügen würde, ist,

das fand ich bemerkenswert, es gab ja gestern Abend diese Doku

in der ARD über den Ausstieg aus der Atomkraft

und da wird halt auch nochmal sehr deutlich gezeigt,

dass sich nicht nur das europäische Aus- und Umland

sehr wundert über den, ich zitiere in diesem Falle,

deutschen Sonderweg und das stellte ich mir schon die Frage,

sind wir jetzt auf der Welt mit unserer Klimapolitik

und der Energiewende, sind wir jetzt Pioniere

oder sind wir Geisterfahrer?

Ich bin mir nicht so ganz sicher in der Wahrnehmung.

Ich glaube, wir sind beides, also wenn es gut geht

und wir wirklich schaffen den Umstieg zu den Erneuerbaren,

dann ist es natürlich eine glückliche Sache,

nur das Risiko ist halt hoch und das jetzt einzugehen

in diese Situation halte ich für super riskant

und auch vollkommen unnötig.

Wir werden am Ende wahrscheinlich Französischen Atomstrom importieren

oder Polnischen und das ist dann auch irgendwie verlogen,

dass wir sagen, wir machen es nicht,

wir kaufen es dann halt dort eingehen.

Ja, das finde ich halt schon interessant,

dass wir einerseits aussteigen aus der Atomkraft,

was ja völlig okay ist und nachvollziehbar

und da gibt es ja auch gute Gründe für.

Aber dass man auf der anderen Seite nichts hat,

das ist es halt eben.

Mich erinnert das, ich komme ja aus der Showbranche,

wie du weißt, ein bisschen an die Situation als RTL

sich von Dieter Bohlen getrennt hat, weil sie gesagt haben,

wir wollen jetzt mal so ein bisschen raus

zielen Energie und all dem.

Und dann haben sie ihn rausgeschmissen

und dann haben sie festgestellt,

wir haben aber gar keine Alternative.

Und haben dann irgendwann gesagt, okay,

jetzt müssen wir doch wieder mit dieser dreckigen Energie

weitermachen und haben ihn zurückgeholt.

Und das ist ja immer ein bisschen das Problem,

du musst ja auch was haben.

Ich möchte ja ungern Friedrich Merz zitieren

und auch noch sagen, er hat Recht,

aber wenn er sagt, wir können nicht nur überall aussteigen,

wir müssen auch irgendwo einsteigen,

das ist das Problem.

Auf der anderen Seite, mein Gott,

wir haben halt nach Fokusche immer alle Angst gehabt.

Deutschland ist ein Land, was Angst,

im Mittelpunkt seiner DNA auch weg ist.

Wir können Angst, ja.

Und wir haben natürlich auch ein Lieferantenproblem,

wenn wir das Oran am Ende wieder aus Russland beziehen müssen,

ist das halt auch.

Also es gibt schon Argumente für beide Seiten.

Ich bin nur bei den 70 Prozent, die sagen, hey Leute,

in dieser Situation scheitest du noch nicht unnötig.

Dann hätten wir es ja jetzt noch laufen lassen können,

bis der Krieg vorbei ist.

Fingers crossed.

Und wir bleiben bei dem Mann,

der für den Ausstieg aus der Atomkraft,

ja nun in erster Linie jetzt verantwortlich zeichnet,

ein Text geschrieben von Wolfram Weimar

und der heißt bei NTV so.

Vier Fehler, so verspielt Robert Habeck.

Die Kanzlerkandidatur Deutschland schaltet

in dieser Woche alle Atomkraftwerke ab.

Ältere Grüne jubeln, doch zwei Drittel der Deutschen halten,

das für ein Fehler.

Robert Habeck verliert nach Gasumlagen

und Heizverbotsdebakeln damit weiteren Autorität

und vermasselt sein Kanzlerprojekt 2025.

Es geht um den Absturz der Grünen

und der wird nicht zuletzt mit Robert Habeck in Verbindung gebracht,

während Annalena Baerbock und Cem Özdemir

in ihren Ministerämtern recht gute Figuren machen,

stolpert Habeck von einem Problem ins nächste.

Im Führungskreis der Grünen wird schon geraunt,

dass er seine Kanzlerkandidatur 2025 gerade richtig versammelt.

Es sind vier Dinge, die momentan bei ihm schief laufen.

Ja, die hast du aufgeschrieben.

Was ist das gravierendste dieser vier Dinge?

Und ist es nicht auch schon ein bisschen zu früh,

jetzt schon davon zu reden, dass seine Kandidatur versammelt ist?

Ja, zunächst mal muss man feststellen, die Grünen,

die waren vor einem Jahr ja im absoluten Paradies, 25%,

fast bei der Union, die SPD beflügelt.

Und Robert Habeck war ein super Sympath, beliebtheitswerte,

wie glaube ich noch nie im Politiker, gerade wir Journalisten.

Wir finden den ja auch interessant,

dessen reflektiert er intelligente Mann.

Man kann mit ihm reden und man versteht es auch.

Ja, und vor allen Dingen, der kann sich auch selber infrage stellen,

der hat seine eigene Sprache, der hat autonomes Denken,

einfach ein cooler Tipp, überhaupt keine Frage.

Ja, absolut.

Und dann wurde durchgeblendet auf, wenn das wäre doch der Kanzler.

Und diese Legislatur, die fühlt sich ja sowieso so ein bisschen

in der Gangsphase ab in unsere Geschichte.

Und alle fragen sich, okay, was kommt danach?

Kommt danach Friedrich Merz?

Kommt danach Robert Habeck?

Und deswegen ist das, was jetzt passiert,

auch so ein Testlauf für Kanzlerfähigkeit.

Ja.

Und da macht Habeck halt wirklich ein Reihe von Fehlern,

und die führen auch dazu,

dass die Grünen den Umfragen jetzt so abgestürzt sind

und jetzt auch so Wahlen in Schlüsselstädten verloren gegangen sind.

Und jetzt eigentlich niemand mehr glaubt,

dass Robert Habeck noch ernsthaft Kanzler werden kann in zwei Jahren.

Und deswegen habe ich mal gefragt,

warum, was ist eigentlich schief gelaufen?

Genau, ja.

Und ein großer handwerklicher Fehler bei ihm ist,

er hat seinen Ministerium überhaupt nicht im Griff

und hat zweiste Staatssekretäre berufen,

die Lobbyisten waren vorher.

Also, das ist der Gigaultende Herr Greichen,

diese total engagierte Klimawendenvordenker,

aber die sind keine Politprofis.

Und die sind auch keine Brückenbauer, dass die sagen,

okay, wie ist die mehr als meine, wie organisiere ich die.

Und das führt dazu, wenn du deine beiden Staatssekretäre

mit Lobbyisten besetzt,

dass deine Politik irgendwie permanent nicht funktioniert.

Also, die SPD sagt ja immer genüsslich,

ah, Herr Habeck macht so viele handwerkliche Fehler.

Und da stimmt ja auch.

Aber warum ist das so?

Weil er seinen Ministerium eben führt,

wie so eine Küchenkombo von Kumpeln.

Und sagt, komm, wir wollen doch jetzt...

Macht er dann eher Politik, also über die Staatssekretäre,

für die Basis?

Ja, für die Eigenität.

Deswegen ist er ja auch gewählt worden, ne?

Ja, aber es funktioniert halt nicht, wenn du Gesetze vorlegst,

die dann vollkommen surreal sind wie bei der Gasumlage

oder jetzt auch bei diesen Heizungsgeschichten,

wo es hinten und vorne nicht funktioniert.

Es ist nicht zu Ende gedacht.

Und dann fällt dir das auf die Füße.

Also, das ist ein Fehler, den er eben gemacht hat.

Er muss sich professionalisieren in seinem Ministerarbeit.

Aber es sind ja auch die komplexesten Themenfelder.

Da muss man natürlich dazusagen, ne?

Du hast es ja auch verglichen mit Annalena Baerbock und Cem Özdemir.

Cem Özdemir fliegen die Herzen zu,

wenn er sich im Flecktaden irgendwie vier Tage

bei der Bundeswehr hinstellt.

Und Annalena Baerbock hat man bis zum heutigen Tag

natürlich nicht mehr aufgehört,

sie dafür zu feiern, dass sie sich gegen Lavrov

so gut geschlagen hat, was alles wunderbar ist.

Aber natürlich ab und zu mal eine Rede bei der UN zu halten

und diverse Nationen anzuklagen.

Das ist toll, das sieht super aus.

Es ist natürlich meines Erachtens bedeuten weniger komplex,

als die Energiewende in Griff zu nehmen.

Dass das nicht so gut funktionieren kann,

das kann man ja nachvollziehen.

In der B-Note des künstlerischen Ausdrucks

sind sie eigentlich alle drei ganz gut.

Aber in der A-Note ist eben Habeck richtig schlecht.

Das ist der Punkt.

Und bei Özdemir, das war natürlich ein super PR-Move

jetzt zur Ostern, muss ich sagen.

Absolut, eine Wirkung zum Machen und dem Tarnanzug.

Es ist ja jedes Jahr die Frage,

wer schafft die beste Oster-PR?

Da muss ich sagen, das hat diesmal

Merts mit seinem Intensivstationen Outfit.

Ja, war gut.

Auf einmal ganz andere Bitte von Friedrich Merts.

Und Cem Özdemir mit seiner Olivgründnummer.

Die beiden haben Ostern gewonnen.

Aber Özdemir will ja nicht Kanzler werden.

Özdemir will Ministerpräsidentin Baden-Württemberg werden.

Witter Herr, wahrscheinlich auch.

Der geht seinen Weg.

Aber bei Habeck ist es eben so,

dass ich glaube, dass die Menschen ihn beobachten und checken,

kann der Kanzler.

Wenn es so viel passiert, wo der Eindruck dann doch entsteht,

der kann es nicht.

Aber ist es ja, ich verstehe das Gefühl und ich teile es ja auch

mitunter.

Aber ist es nicht auch so,

dass sich aus der Person Habeck auch letzten Endes

das herausschält, der belegt dafür,

dass wir Deutschens wahr in Umfragen für Klimaschutz sind,

aber sobald er faktisch in Angriff genommen wird,

wir uns dann von ihm auch abwenden, weil es einfach was kostet

und weil es plötzlich bedeutet, wir müssen uns bewegen.

Und die Person Habeck steht dann auch sinnbildlich dafür.

Ist das nicht auch Teil der schlechten PR

und der schlechten Umfragewerte?

Nein, das glaube ich nicht.

Gerade weil du die Mehrheit der Menschen im Grundsätzlichen

hinter dir hast, musst du es halt...

Grundsätzlich bin ich auch für Klimaschutz.

Aber wenn ich ein Auto dafür abmelden muss,

habe ich auch schon keinen Bock mehr und sage, ich will doch.

Die SPD ist ja eh schon mehr FDP jetzt, passt ja.

Dann hängt es davon ab, wie du es macht,

welchen Instrumentenkasten rauskommt.

Und der Hohelthalte Habeck oder auch häufig bei den Grünen

wird halt der Verbotsinstrumentenkasten rauskommt.

Oder Reglementierung, Steuererhöhung, irgendwas...

Ja, wenn wir es doch nicht lernen wollen, Wolfram,

wir wollen es doch nicht lernen.

Nein, du kannst es doch andersrum machen.

Das ist doch wie in der Pädagogik.

Weißt du, früher haben die Lehrer mit Zollstöcken den Kindern

auf die Finger gehauen und haben gedacht,

die Pädagogik hat vielleicht auch was mit Motivationen zu tun,

mit Tüchtigung, mit Selbstbewusstmachung und so weiter.

Und dann schaut er die Amerikaner an.

Da haben wir auch eine eher linke Regierung mit Joe Biden.

Aber wie machen die die Grüne Wände komplett über Anreize?

Dann, hey, Leute, du machst was Grünes, du musst keine Steuern zahlen.

Da sagt jeder, hey, ich bin dabei.

Und das meine ich, das Habeck da halt den Fehler macht,

die alten Verbotsinstrumenten hervorzuholen anstatt

mit modernen Anreizinstrumenten das dann auch erfolgreich umzusetzen.

Das hat mich traurig gemacht.

Kultmarke mit Finanznöten Tapperware kämpft um die Existenz.

Das berichtet die FAZ, die Traditionsreicher Haus.

Halswarenmarke ist den schweren Finanznöten und teilt mit,

womöglich verfüge das Unternehmen schon in naher Zukunft

nicht mehr über ausreichende Liquidität.

Der Aktienkurs, der stürzte nach dieser Mitteilung

um fast 50 Prozent auf nur noch 1,24 Dollar ab.

Vor einem Jahr kostete die Aktie noch rund 20 Dollar.

2013 lag der Kurs einmal bei fast 100 Dollar.

Jetzt haben wir uns gerade eben daran gewöhnt,

dass das nicht Tupperware, sondern Tapperware heißt.

Und jetzt ist das Unternehmen möglicherweise bald vor Markt.

Ich bin entsetzt.

Wolfram, was sind denn die Gründe?

Also ich, also zunächst einmal entlasse ich dich natürlich

aus der Vermutung, dass du einer von diesen Menschen bist,

die im IC-Nachstrahlsund am Vierer Platz die Tupperbox aufmachen

und da hart gekochte Eier drin sind.

Wolfram, so schätze ich dich nicht.

Einen aus dem Lebst du am Tegern sehe,

warum solltest du überhaupt deinen Ort verlassen?

Aber trotzdem, du hast ja sicherlich auch Menschen

in deinem persönlichen Umfeld und beobachtest sie

und kannst mir erklären, warum das so gekommen ist,

wie es jetzt gekommen ist.

Es ist ein bisschen traurig,

weil es ja auch eine Kultmarke ist, muss man sagen.

Tupperware ist ein rationelles Ding.

In den 70er Jahren begann das mit diesen Tupperware-Partys

von Hausfrauen und es war ja was supermodernes,

Plastikschüsseln und dann luftdicht.

Aber gut, da liegt auch gleich das Problem drin,

Plastikschüsseln sind sehr billig zu reproduzieren.

Es können andere eben billiger machen, ist leicht zu kopieren

und es ist dann auch Plastik.

Und du, das ist halt in den letzten Jahren nicht mehr so schick

wie in den 70er Jahren.

Sie haben dein doppeltes Problem, das Produkt,

verliert eine gewisse Coolness

und es ist auch anfällig durch günstigere Konkurrenz

und da sind sie ein bisschen unter die Räder gekommen.

Mich macht es aber auch noch aus dem anderen Grund traurig,

weil dieses Tupperware-Thema, das hat auch was mit Emanzipation zu tun.

Ich fand das, ich weiß noch, als ich ein Kind war

und hab dann zum ersten Mal wie Hausfrauen verkaufen sich

gegenseitig schüsseln, fand das irgendwie peinlich oder eigenartig.

Aber es hat ein ganz Emanzipatorischen Zug.

Die Frau, die das erfunden hat, die heißt Brownie Wise.

Das war die erste Frau, die bei der Business Week

aufs Cover geschafft hat.

Weil die gesagt hat, wir verkaufen das nicht mehr in Läden,

sondern die Hausfrauen verkaufen das untereinander.

Das hat bei 10.000 von Hauswunden dazu geführt,

dass sie einen Einstieg in einen Job bekamen.

Die kamen also sozusagen in die Businesswelt zurück

und wurden zum Teil sehr erfolgreich.

Und diese Brownie Wise, die war so eine der ersten

modernen Geschäftsfrauen.

Und zwar mit dieser Tupperware-Idee.

So eine frühe analoge Influencerin könnte man sagen eigentlich,

in gewisser Hinsicht.

Und die Tupper-Party war ja so ein analoger kleiner Insta-Kosmos,

in dem man sich da so mit diesen Boxen geinfluenzt hat.

Ein Boxing auch noch, passt ja auch.

Die war ja auch die Erfinderin von diesem

Chaka Chaka Motivationsding.

Das war auch der Versammlung bis heute.

Ja, die hat dann die Hausfrauen.

Die Party war im doppelten Sinne.

Eine Verkaufsmotivationsparty.

Und die hat denen gesagt, ihr müsst in den Garten

von euren Hausfrauen, müsst ihr Belohnungen verstecken.

Und da gibt es eine kleine Schatzsuche.

Und der, der am besten verkauft, der kriegt dann diesen Schatz.

Das war dann eine Reise mit dem Ehemann nach Miami und so weiter.

Solche Dinge hat die entwickelt, damals sehr modern.

Ja, gut.

Und jetzt ist es schon wieder vorbei.

Und Brownie Wise tut es mir ein bisschen leid.

Ich bin ja begeistert, was für ein historischen Exkurs wir sind.

Das schätze ich auch an dir.

Du bist, wie soll ich sagen,

du bist jetzt nicht die Schachtel Praline von Forrest Gump,

sondern ein Morgen mit Wolfram Weimar ist wie eine Tupperbox.

Man weiß nie genau, was drin ist.

Toll, was da alles rausgekommen ist.

Ich bin absolut begeistert.

Jetzt schauen wir mal hier drauf.

Verlierer des Tages.

Ausstehende Freiheitsstrafe.

Man will Handy laden und landet im Gefängnis.

Das berichtet der Spiegel.

Ein 37-jähriger Pole wollte im Polizeirevier nur eine Steckdose nutzen.

Kurios genug.

Aber dann fanden die Beamten heraus, dass der Besucher besser bleiben sollte.

Ja, mitten in der Nacht war wohl sein Handy akulär.

Und er hatte dann dieser 37-jährige Mann um 2 Uhr nachts im Revier

der Bundespolizei am Bahnhof Frankfurt Oder gedacht,

dann gehe ich da mal hin und lade mein Smartphone auf.

Und dann haben die gesagt, was hat er denn davor?

Und dann haben die sich den mal genauer angeguckt

und haben festgestellt, dass eine ganze Latte von Anordnungen

gegen den Mann vorlag.

Das Berliner Amtsgericht Tiergarten hat eine 8-monatige Freiheitsstrafe angeordnet.

Die Staatsanwaltschaft suchte in Winken besonders schweren Diebstahl.

Es lagen auch eine Abschiebeverfügung.

Er ist polnischer Staatsangehöriger vor.

Und eine Wiedereinreisesperre bis April 2020.

Also, ich hatte auch schon Probleme wegen eines leeren iPhones.

Aber in solchen Spiegelgärten habe ich mich noch nicht gebracht.

Ich darf übrigens auch bleiben, soweit ich weiß.

Ja, ich hatte mal eine Situation jetzt nicht,

dass es bei einem Vorstrafengegister besonders groß wäre.

Aber ich musste mal ausreisen aus Nigeria.

Und da war ein ziemlich übler Grenzbeamter.

Und ich hatte die Wahl, lade ich mein Handy noch vor diesen Grenzbeamten

oder nach diesem Grenzbeamten auf.

Und dann wächst du dann auch ab, ja, Strom gegen Freiheit.

Und so ist es dem, den ich um Polen wohl auch gegangen habe,

hat sich dann für Strom entschieden.

Sieht man, wie wichtig das ist, ja.

Ich finde das sehr zeitgeistig, muss ich wirklich sagen,

dass man diese Abwägung trifft, dass man sich riskiere,

eine Abschiebung, aber ich muss dieses Telefon noch aufladen.

Mir ist es letztens aufgefallen, als ich in einem Café saß.

Es gibt ja immer mehr Menschen, die in ihr Smartphone sprechen,

wenn sie so wahrgerecht von sich weghalten.

Und ich beobachte da eine Frau im Café, die saß mir gegenüber.

Die hielt ihr Smartphone beim Reden wie ein Neugeborenes auf dem Arm.

Und das wiederum entspricht ja auch sehr unserem Verhältnis

zu Unterhaltungselektronik, da dachte ich mir, guck,

soweit ist es schon gekommen. Toll, oder?

Ja, ja.

Das ist geradezu inzwischen.

Ja, schon. Eine letzte Frage, Wolfram,

du bist ein politischer Mensch wie kaum ein anderer.

Ich kenne Joschka Fischer, wird heute 75 Jahre alt.

Möchtest du ihm noch etwas mit auf den Weg geben?

Also, ich kenne Joschka Fischer schon sehr lange,

weil wir beide aus Frankfurt kommen.

Ja.

Und uns verbindet etwas, was einigermaßen skurril ist.

Und zwar habe ich meinen Ehring beim gleichen Juvelier gekauft,

Joschka Fischer.

Der war aber häufiger da, als du.

Ja, du nimmst die Peuante vorweg, Mann.

Nein! Scheiße!

Ich will den Ring abholen und es ist eine ganz süße ältere Dame,

sowie im kitschigen Film von Juvelieren.

Und dann sagt sie, Herr Weimar, das haben sie ganz richtig gemacht,

ihren Ring hier auszuwählen.

Joschka Fischer hat alle seine Ehringer auch hier gekauft.

Ach Gott.

Also, das ist Frankfurt der Romantik.

Romantiker in Frankfurt haben es nicht so leid.

Traurig, aber wahr. Aber das ist ja Wahnsinn. Toll.

Joschka Fischer, glaube ich.

Ja, ich glaube, wir werden uns in der Wochenendbeilage

noch mal mit dem Mann eingehender beschäftigen müssen.

Spannender Charakter, gerade auch jetzt im Vergleich zu Robert Habeck

und was so Parteilinie angeht und Fundi und Rialo sein.

Aber, hey, er ist auch nur Vizekanzler gewesen.

Also, von daher sind Robert Habeck und Joschka Fischer

zumindest was das erreichen politischer Ziele angeht.

So mal haben wir denselben Streckenrekord bislang.

Ja, aber waren doch ganz unterschiedliche Temperamente.

Der Joschka Fischer war schon ein harter Hund.

Also, der war ja in Frankfurt auch wirklich Straßenschläge.

Und also, der kommt ja aus einer gewalttätigen Szene.

Und diese innere Härte, die hatte er auch dann in seinen friedlichen

und politischen Jahren, die hatte er immer wieder aufblitzen lassen können.

Also, wie so ein Western Cowboy, der den Kold gar nicht auf den Tisch legen muss,

aber man weiß, irgendwo ist er.

Und da ist Robert Habeck ganz anders.

Robert Habeck ist ja eher ein weicherer Mensch

und insofern typologisch eint er gar nicht so viel, die beiden.

Aber als weicherer Mann passt er dann vielleicht auch ein bisschen besser in unsere Zeit.

Basta ist ja bis auf weiteres vorbei.

Aber möglicherweise kommt es auch wieder.

Man weiß es ja nicht genau. Es läuft ja alles immer als Sinuskurve.

Ja, das stimmt. Also, die Mann mit Zeiten wende

und du weißt ja nicht, wohin die Zeit sich wendet.

Das sieht ziemlich aus.

Dann ist auf einmal der Weiche gar nicht mehr gefragt.

Wir werden es beobachten

und dann werden wir zugegebener Zeit wieder darüber sprechen, Wolfram.

Ich danke mich ganz herzlich bei dir immer schön dich dazu haben.

Und komm bald wieder.

Jederzeit keiner.

Und wer nicht krank.

Wir beide haben ja schon darüber gesprochen,

dass wir gestern den Frühling in seiner Strahlkraft

heillos überschätzt haben

und jetzt kurz vor der nächsten Erkältung stehen.

Ich freue mich so auf den Frühling

und jetzt hört dieser kalte Regen nicht auf.

Also, na gut, nächste Woche soll ja die Sonne da sein

und dann können wir die Schalz endlich wegtun.

Also, wenn wir jetzt schon anfangen, über das Wetter zu reden,

ist wirklich Zeit Schluss zu machen.

Mach's gut.

Mach's gut.

Tschüss.

Das Wort Schwul und zu sagen, ich bin Schwul war so,

ab normal über die Lippen zu bekommen, irgendwie.

Hallo, Edim Menschen.

Mein Name ist Aljosha Mutadi

und ich habe jetzt einen eigenen Podcast.

Ein Projekt, auf das ich mich schon so lange gefreut habe

und das mir sehr gefreut hat.

Ich bin Aljosha Mutadi.

Ich bin Aljosha Mutadi.

Ich bin Aljosha Mutadi.

Ich bin Aljosha Mutadi.

Weil ich schon so lange gefreut habe

und das mir so unfassbar viel bedeutet.

Ich werde verschiedene Menschen begegnen,

die mir ihre ganz persönliche Coming-Out-Geschichte erzählen.

Du hast dich per Brief bei deinen Eltern geoutet.

Schwulst das Briefpapier, was du hier vorstellen konntest?

Also ich war schon classy.

Das sind Geschichten über Mut und Durchhaltevermögen.

Ich würde ihr wünschen, dass sie...

Sie so sehen, wie sie ist und ihr beiseite stehen kann.

Geschichten, die von einer neuen Generation erzählen.

Ich sag meiner Tochter, dass ihr niemand sagen kann,

wie sie ist oder wie sie sein soll,

sondern dass nur sie das entscheiden kann.

Meine Gäste nehmen euch und auch mich mit in die queere Welt der Sitziger.

Es gab diese Parole, Feminismus ist die Theorie,

lesbisch, nein, die Praxis.

In suchtgeprägte Lebensepisoden...

Beim Sex den Kopf nicht ausschalten zu können,

weil du die ganze Zeit am Nachdenken bist,

wie ich bin.

Das heißt, du ruhst super schnell da rein,

Drogen zu konsumieren, um diesen Sex dann über dich ergehen zu lassen.

Und in Kindergartenzeiten, die Vorbutte und Safe Space sein können.

Meine Mutter hat das ganz klar mitbekommen.

Wenn die mich abgeholt hat im Kindergarten

und dann zu der Erzieherin gesagt hat, wo ist ne Achmed,

dann stand ich meistens neben ihr als Mädchenverkleidung,

sie hat mich nicht erkannt.

Und damit herzlich willkommen zu Out and About.

Wir hören uns ab dem 8.3.

Immer mitwochs, überall, wo es Podcast gibt.

I'm a frag, mom.

Let's go.

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