Alles auf Aktien: Reichen-Schreck Wagenknecht und schlechte Kunde für Schoko-Fans

WELT WELT 10/24/23 - Episode Page - 24m - PDF Transcript

Das sind die Finanzthemen des Tages.

Wir sprechen über eine Crash-Warnung des Wall Street Journal,

neue Hoffnung bei Warta und teure Zeiten für Schokoladenliebhaber.

Im Thema des Tages geht es um die populistischen Ideen von Sarah Wagen,

nicht für die Wirtschaftspolitik, ihre neuen Partei

und die Frage, ob das Deutschland voranbringt.

Und der Triple-E-E-D stellen wir euch die meistgeschordeten deutschen Aktien vor.

Alles auf Aktien, der tägliche Börsen-Shot.

Wir begrüßen euch, Roger Chapitz und Philipp Fetter aus der Weltwirtschaftsreaktion.

Die im Podcast besprochenen Aktien und Forst stellen keine spezifischen Kauf- oder Anlageempfehlungen dar.

Die Moderatoren und der Verlaghaften nicht für etwaige Verluste,

die aufgrund der Umsetzung der Gedanken oder Ideen entstehen.

Blick auf die Märkte

Heute ist Dienstag, der 24. Oktober und wir wünschen euch

einen mental stabilen Start in den Tag.

Die Börsen werden derzeit mehr von Emotionen und Psychologie

als von aktuellen Nachrichten und Fundamentaldaten bestimmt.

Die Menschen, die handeln zuerst und denken erst später drüber nach.

Entsprechend Volatil ging es zum Wochenstart los.

Der Dachs der Rutschte zwischenzeitlich mehr als 1% ab

und beendete den Handel bei 14.800 Punkten

2,25 Punkte höher als am Freitag.

Noch wilder verlief der Handel an der Wall Street,

der S&P 500 schwangte zwischen plus 0,8 und minus 0,8

und beendete den Handel mit 0,2% im Minus.

Der Nestec, der Schloss 0,3% höher stand,

aber im Tagesverlauf auch mal 1,3% höher

beziehungsweise auch mal 1% im Minus.

Ja, das war jetzt gleich der Test.

Lieber Philipp, ob die Menschen auch mental stabil bleiben.

Auch wenn wir denen so viel zahlen hier gleich am frühen Morgen.

Kredenzen.

Das schaffen die. Ich glaube an unsere Hörer.

Das glaube ich auch. Ich glaube auch voll dran.

Und wie zittrig die Stimmung ist, das zeigt auch der Angstindex Wix

und der liegt wieder bei 20.

Und es zeigt aber auch, dass zwei Geschichten gestern die Runde

machten.

Das eine kommt aus dem Wall Street Journal

und das Wall Street Journal raunte ein weiterer schwarzer Mond.

Das könnte bevorstehen.

Und Sikking Alpha, das ist ja so eine bei privaten Anliegern

beliebte Webseite, die warnte wie maybe in a crash.

Und hier ist weit.

Also wir könnten irgendwie in einem Crash stecken

oder ein Crash erleben.

Und hier sind die Gründe dafür.

Und die Sache ist nur ein Crash kommt selten auf Ansage.

Klar, es gibt viele Kursbelastungen.

Zum Beispiel sind die zehnjährigen Landiten gestern in Amerika

kurzzeitig über 5% gesprungen.

Am Ende ging es wieder runter.

Und es gibt auch fiese Gewinnwarnung derzeit.

Aber wenn alle so paddisch sind, dann kommt es meist nicht zum

Crash und meistens kommt es dann sogar anders.

Tja, VW gehört zu den Konzernen, die mal eben eine Gewinnwarnung

abgegeben haben.

Wegen Sicherungsgeschäften und eines Produktionsausfalls

in Slowenien, werde der Jahresgewinn mit 22,5 Milliarden Euro

nur auf Vorjahresniveau liegen, teilte der Konzern am Freitagabend

mit.

Das liegt 10% unter der Analysten-Schätzung.

Die Umsatzprognose bleibt jedoch unverändert.

Und wenn ihr das hört, dann wisst ihr, dass die Marge niedriger

ausfallen wird, da die Aktie aber ohnehin schon auf dem niedrigsten

Niveau seit Mai 2020 notiert gab.

VW dann zu Wochenbeginn nur noch 0,4% ab.

Ja, ist auch aber eine Frage der Erwartung und was gerade

eingepreist ist.

Und Münchner Rück, die haben das Gegenteil gemacht,

die haben ihre Jahresprognose angehoben nach einem starken

dritten Quartal.

Und der DAX-Konzerner wahl für 2023 nun ein Nettogewinn

in Höhe von 4,5 Milliarden Euro, eine halbe Milliarde mehr

als bisher in den Außen gestellt.

Aber da hatten die Analysten schon mit 4,45 gerechnet.

Insofern hielt sich die Freude in Grenzen, die Aktie, gewann.

Läbsche 0,7%.

Nachbößlich gab es dann noch Tallangs, die haben auch Zahlen

für die, das ist auch ein Versicherer.

Da stieg die Aktie um 2,3% nachdem der Versicherer die

Prognose fürs Laufen, die er angehoben hat.

Und auch Nemechek, das ist ja einer der High Flyer in Deutschland,

ein Softwarehersteller.

Die Aktie legte nachbößlich um 4,1% zu.

Auch die sind optimistischer für das Jahr 2023.

Philipps hat die Prognose für das Gesamtjahr angehoben,

nachdem sich die Engpässe in der Lieferkette des niederländischen

Unternehmens entspannt haben.

Der Umsatz, der werde in diesem Jahr voraussichtlich um 6-7%

steigen, verglichen mit der bisherigen Prognose eines mittleren

Einstelligwachsums, das teilte der Medizingerätehersteller

gestern mit.

Während das Unternehmen seine Prognose anhob, ging der Auftrags-Eingang

im Vergleich zum Vorquartal allerdings um 9% zurück.

Grund dafür ist die geringere Nachfrage in China,

wo Philipps im Sommer in einem großen Korruptionsskandal

im chinesischen Gesundheitswesen verwickelt war.

Die Aktie, die verlor zunächst mehr als 5%,

ging dann aber doch 2% höher aus dem Handel.

Und wo wir schon bei Volatilien-Aktienbewegungen sind,

kommen wir zu Warta, die schossen zwischenzeitlich um 12%

in die Höhe der angeschlagene Akkuhersteller,

kann sich offenbar mit einer Rückkehr seines bisherigen

Großkunden Apple etwas Luft bei der Sanierungsunternehmens

verschaffen.

Wir beliefern einen wichtigen Großkunden wieder,

der zuvor die Abrufe seiner Aufträge zurückgestellt hat,

sagte Warta-Chef Markus Huckstein in einem Zeitungsinterview.

Und er wollte jedoch nicht offiziell bestätigen,

dass er einen riesen Apple handelt.

Und der Warta-Chef erklärte auch,

dass der Hersteller seine Pläne für einen Ausbau

seiner E-Auto-Batterie-Produktion zurückgestellt habe.

Am Ende blieb von dem Plus 12% immerhin noch ein Plus von 6% zurück.

Market-Moving-Interviews in der Augsburger Allgemeinen

gibt es auch nicht einen Tag.

An der Wall Street, da geht die Konsolidierung

im Ölsektor weiter.

Chevron hat den Oil-Driller Hess für 53 Milliarden Dollar gekauft.

Damit steigt der Energieriese tiefer in das Geschäft

mit fossilen Brennstoffen ein.

Und das zu einer Zeit in der politischen Entscheidungsträger

auf einem breiteren Übergang zu erneuerbaren Energien drängen.

Es ist die zweite große Branchenfusion in diesem Monat.

Letzte Woche kündigte ja Accent Mobile die Übernahme

des Schiefer-Öl-Bores-Pioneer-Natural-Resources

für 60 Milliarden Dollar an.

Also da geht es um große Zahlen.

Wir haben sich an der Börse die Gewichte in Richtung Big Oil

verschoben. Der iShares MSCI World Energy Sector

liegt 9% im Plus.

Das Pendant mit grüner Energie iShares Global Clean Energy

liegt 32% im Minus.

Haben wir gestern schon drüber gesprochen.

Ja, da sieht man lohnt sich anscheinend wieder das olle Öl.

Deswegen wird er jetzt wieder groß in Öl investiert.

Und in Europa gab es auch einen Milliarden-Zukauf

für die große Pharma-Riese Rosch.

Hat sich Telewand für 7,25 Milliarden Dollar einverleibt.

Und das sichert dem Unternehmen die Rechte einer Therapie

für entzündliche Damerkrankungen und potenziell mehrere andere.

Indikationen, wenn ich jetzt Anja hier wäre, die würde wahrscheinlich

gleich sagen, was das für ein Riesenmarkt ist.

Wir können das wahrscheinlich nicht so einfach machen, Philipp.

Aber was wir wissen, Rosch kann eine bessere Pharma-Pipeline

durchaus gut gebrauchen. Die Aktie hat in der vergangenen Woche

nur leicht, 0,6% nach.

Wenn man eine Übernahme macht, verliebt man eigentlich mehr.

Also insofern ist da auch ein bisschen Hoffnung drin,

dass da vielleicht wieder ein bisschen mehr Fantasie in den Wert kommt.

Ist ja auch eine gute Nachricht, dass wir uns nicht mit entzündlichen

Damerkrankungen auskennen, Holger.

Das ist schlechte Nachrichten allerdings für Schokoladenfreunde,

ob mit oder ohne funktionierenden Dam.

Der Kakaopreis ist in New York gestern auf den höchsten Stand seit 1979

gestiegen.

Und dann die Häfen in der Elfenbeinküste.

Die sind in dieser Saison um etwa 16% im Rückstand.

Gleichzeitig könnte El Nino, also das Wetterphänomen,

zu Dürre in Westafrika führen

und damit die Situation beim Kakaoden nochmal verschärfen.

Im laufenden Jahr hat sich der Rohstoff schon um 45% verteuert.

Nur Orangensaft ist mit plus 89% noch stärker im Preis gestiegen.

Aber keine Angst, es gibt zumindest Teilentwarnung für die Schokofans.

Die Tafelschokolade, die wird jetzt nicht dann auch gleich 45% teurer.

Das liegt daran, dass der Rohstoff

nun einen relativ kleinen Teil des Preises ausmacht.

Also man muss so mit 5-10% Preissteigerung rechnen.

Mit so einer frustrierenden Meldung können wir nicht aus den Märkten entlassen.

Wir brauchen noch was Positives hier und dafür bin ich hier zuständig.

Die Hosse bei den Kryptowährungen,

wir hatten ja gestern bereits darüber berichtet, die hat sich fortgesetzt.

Bitcoin gewann mehr als 6% auf über 31.000

und Ether und Solana gewann immerhin noch 4%.

Und klar, davon haben dann auch die Krypto-Aktien

wie Marathon Digital, Riot oder Coinbase profitiert,

die so zwischen 13 und 3% zulegten.

Der 1-Eck-Krypto und Blockchain Innovations ETF,

der ja so 20 Branchentitel enthält,

der legte bis 22 Uhr mehr als 5% zu.

Und ich soll die ganzen Termine machen, Philipp?

Ja, auf jeden Fall.

Dann mache ich noch schnell die Termine.

Wir haben in Europa Novartis Unikredit

und in Deutschland Puma und in UK Barglays

und dann vorbörstig in Amerika Spotify, GE, Coca-Cola, Raytheon 3M,

Daner Herr Halliburton und nachbörse ich.

Da wird es dann so richtig big-techig,

nämlich Microsoft, Alphabet und Snap,

obwohl Snap ist eher ein bisschen klein-techiger,

und dann auch Text-Instruments, Visa.

Und wenn man mal so ein bisschen die Indikation an den Börsen guckt,

da sieht man, na, für Microsoft und Alphabet

ging es gestern 0,8% bzw. 0,7% nach oben.

Da ist man so ein bisschen abwartend bei Spotify.

Da ist man relativ optimistisch, da ging es sogar mehr als 3% hoch.

Und Snap, da weiß man nie so, was passiert,

da ging es um 0,5% gestern hoch.

Das Thema des Tages.

Holger, wusstest du, dass es angeblich kleine Millionäre

und große Millionäre gibt?

Ja klar, die, die größer als 1,80 sind

und die wahrscheinlich unter 1,80 sind.

Oder gibt es da eine andere Definition?

Stimmt, könnte man auch so sehen.

Aber Sarah Wagenknecht, die hat das wohl ein bisschen anders gemeint.

Die sprach nämlich von kleinen Millionären.

Man könnte auch sagen, gute Millionäre und schlechte Millionäre

in den Augen dieser ehemaligen linken Politikerin.

Die kleinen Millionäre, die will sie nicht schröpfen.

Die großen hingegen, die sollen hohe Vermögens- und Erbschaftssteuern zahlen.

Damit will sie erreichen, dass die kleinen, die jetzt zum Beispiel Millionäre sind,

weil sie ein alleinstehendes Häuschen in München oder Stuttgart besitzen,

was ja durchaus auch mal über einer Million wert sein kann,

damit die das behalten können.

Und so richtig vorknöpfen will sie sich die bisherige linken Politikerin,

nur diejenigen, die hunderte Millionen oder sogar Milliarden auf dem Konto haben.

Das klingt ja fast schon nach der Wohlfil-Programm für die kleinen Millionäre,

mit denen will man sich das offensichtlich nicht verschärzen.

Aber die großen, die müssen so richtig bluten, so klingt es, oder?

Ja, genau, das scheint das Prinzip des Bündnis Sarah Wagenknecht, BSW, zu sein,

aus dem ja schon bald eine neue Partei werden soll.

Man könnte auch sagen, blanker Populismus konnte man jetzt nicht wirklich anders erwarten von Wagenknecht,

aber wir müssen heute im Thema des Tages trotzdem drüber reden,

denn gerade bei den drei Landtagswahlen in Ostdeutschland nächstes Jahr,

da könnte so eine populistische Partei, die sowohl am linken als auch am rechten Rand fischt,

womöglich durchaus Zulauf verzeichnen.

Und für Wagenknecht, das hat sich gestern bei der Vorstellung ihres neuen Bündnisses gezeigt,

spielt Wirtschaft auch eine entscheidende Rolle.

Statt Leistung zu belohnen, wurde von den Fleißigen zu den oberen Zehntausend unverteilt.

Hat Wagenknecht in ihrem ersten Werbevideo, mit dem das Bündnis Spendenz haben will gesagt,

obere Zehntausend.

Das dürften dann wohl die großen Millionäre sein.

Industrie und Mittelstand stünden ohne einen politischen Neuanfang auf dem Spiel.

Das behauptet zumindest Wagenknecht.

Tja, da kann man die Hufeisentheorie in voller Hässlichkeit bewundern.

In der Verachtung der aktuellen Regierung und der Politik im Allgemeinen,

da sind sich die Rechtsextremisten von der AfD und die Linksextremisten

rund um Wagenknecht natürlich mal wieder einig.

Überhaupt gibt es da große Schnittmengen, was bei der AfD, Deutschland aber normal als Logan hieß,

beschreibt Wagenknecht so, ich zitiere nochmal,

viele Menschen haben zu Recht den Eindruck, nicht mehr in dem Land zu leben,

dass die Bundesrepublik einmal war.

Und dazu werden dann Schornsteine des VW-Werks in Wolfsburg eingeblendet

oder der Hamburger Hafen gezeigt.

Ja, die spielt gezielt mit Abstiegsenksten und der Sorge,

dass es zu einer Deindustrialisierung und damit auch Wohlstandsverlust kommen könnte.

Jetzt wird sie vielleicht auch mit so einem Slogan kommen,

wir holen uns noch den Land zurück.

Ja, ansonsten sind auf allem leere Floskeln gerechte Verteilungswohlstands

so eine soziale Ausgleich friedliches Zusammenleben.

Aber wie das genau aussehen soll und vor allem, wer das wie bezahlen soll,

das legt Wagenknecht natürlich offen.

Deutschland braucht eine starke innovative Wirtschaft und soziale Gerechtigkeit.

Tja, da würde ich jetzt auch nicht widersprechen wollen.

Aber wie man das erreichen will, da gehen die Konzepte eben schon sehr weit auseinander.

Wagenknecht jedenfalls will mehr Innovationstechnologien

und mehr Hidden Champions.

Hätte ich jetzt auch nichts gegen Musik gestehen.

Gleichzeitig soll aber auch der Mindestlohn erhöht werden.

Das dürfte den Hidden Champions möglicherweise nicht so gut gefallen.

Ansonsten ist auch für jeden Verschwörungstheoretiker

ein Anknüpfungspunkt vorhanden.

Wagenknechtsbündnis raunt von Konzernen,

die sich Politik und Einfluss kaufen vom Versagen der Kartellbehörde

und sie nennt auch konkrete Firmen, die sie für Bösewichte hält.

Ich zitiere nochmal übermächtige Finanzkonzerne wie BlackRock

und übergriffige Digitalmonopolisten wie Amazon, Alphabet, Facebook, Microsoft und Apple

sind entstanden, die allen anderen Marktteilnehmern ihren Tribut auferlegen,

Wettbewerb untergraben und die Demokratie zerstören.

So heißt das bei Wagenknecht.

Und sie hat auch eine, naja, sagen wir mal,

interessante Erklärung für die Inflation.

Die sei, und jetzt kommt ein Zitat, zu einem beachtlichen Teil auch Ergebnis eines

durch zu große wirtschaftliche Macht verursachten Marktversagens.

Und sie will deshalb Marktmacht begrenzen und marktbeherrschende Konzerne entflechten.

Die Amazon und Alphabet-Aktionäre unter euch, die müssen sie in der Welt,

in der Sarah Wagen nicht das sagen hat, also möglicherweise etwas wärmeren ziehen.

Besonders absurd wird es bei Wagenknecht ja schon seit einiger Zeit,

wenn es um ihre Vorstellung von Energiepolitik und damit auch um ihr Verhältnis zu Russland geht.

Da klingt die Ex-Linken-Politikerin regelmäßig so als plappere sie die Propaganda,

das Kreml 1 zu 1 nach.

Sie würde am liebsten wieder russisches Gas über Pipelines beziehen,

weil Deutschland dann eben wieder billigere Energie bekommen, also einfach wieder aufdrehen.

Die Pipelines, die sind zwar zerstört und müssten erst mal aufwendig repariert werden,

aber wer hält sich schon mit solchen Details auf?

Außerdem würde man Kriegstreiber Putin damit natürlich die Kassen

für seinen Angriff auf die Ukraine weiterfüllen, für Wagenknecht kein Problem.

Und wie das eben bei guten Populisten ist, müssen sich auch die nicht fürchten,

die bei so viel fossilem Gas dann doch ein bisschen Klimasorgen bekommen.

Mittelfristig will Wagenknecht natürlich auch weg von den fossilen Energieträgern.

Die Lösung soll allerdings nicht Wind und Sonne sein.

Nee, dass da noch keiner darauf gekommen ist, Zukunftstechnologien sollen es richten.

Ja, wenn Energiepolitik mal so einfach wäre.

Das ist dann die Fusion-Energie. Ich sehe schon die Lösung aller Probleme.

Na ja, am Ende bleibt zumindest Wirtschafts- und energiepolitisch der Eindruck,

der zu erwarten war, wie nicht konkret ist dafür, wages, geraune und viel Populismus.

Wobei ich natürlich jetzt an dich, lieber Philipp, die Frage stellen muss,

weil du ja auch im Politikbetrieb Deutschlands drin bist.

A, welche Prozent du denn dem Bündnis Sarah Wagenknecht oder wie die Partei auch immer heißen möge,

dem zu billigst. Und die zweite Frage, wenn sie dann das Potenzial ausschöpft,

ob das Deutschland ein besseres ist, in dem man dann noch mehr investieren sollte

und auch als Anleger möglicherweise wieder mehr Deutschland und weniger Internationales packen soll, bitte.

Ja, ich glaube, die erste Frage kann keiner beantworten, wie viele Prozent da drin sind.

Die zweite, ja, ich meine, ein Land, das von Extremisten dominiert oder gar regiert wird,

das ist sicher kein gutes. Und ich bin ja immer ein Freund der Mitte.

Also die Vorstellung, dass entweder Frau Wagenknecht und oder die AfD hier deutlich an Zustimmung gewinnen.

Also mir läuft es da kalt den Rücken runter.

Wir haben euch ja in den Märkten von den kräftigen Kursausschlägen bei Warta erzählt.

Eine lappidare Ankündigung ließ die Aktie zwischenzeitlich gut 12 Prozent zulegen

und ein Grund für die heftige Reaktion. Die Aktie ist Liebling der Hedgefonds

und gehört damit auch zu jedem Papieren gegen die hierzulande am meisten gewettet wird.

Und wenn dann eine positive Nachricht kommt, müssen sich viele Hedgefonds eindecken

und treiben mit ihren Käufen die Aktie noch zusätzlich an. Short Squeeze nennt sich dann das Ganze.

In der Triple A Idee wollen wir euch heute mal einen Überblick zu den meistgeschorten Aktien geben.

Ihr könnt dann selbst entscheiden, ob es sich lohnt auf einen Short Squeeze zu setzen.

Möglicherweise ist es aber auch eine wertvolle Information

und vielleicht die Finger von einer solchen Aktie zu lassen.

Kommen wir zum meistgeschorteten Aktie, von denen hat wahrscheinlich noch nicht so viele Leute gehört,

die Deutsche Fundbriefbank. 10,4 Millionen Aktien sind hier leer verkauft.

Das entspricht immerhin 7,8 Prozent aller ausstehenden Papiere.

Und wenn ihr bedenkt, dass das Handelsvolumen der vergangenen 30 Tage bei 402.000 Aktien lag,

dann könnt ihr euch vorstellen, was passiert, wenn hier mal ein richtiger Short Squeeze ausbricht.

Und man muss sagen, die Aktie ist derzeit ein sehr dankbarer Short-Kandidat.

Auch wenn sie schon in diesem Jahr 18 Prozent gefallen ist,

es handelt sich nämlich um einen Finanzierer von Gewerbeimmobilien.

Gewerbeimmobilien, das ist nicht gerade der Boommarkt hierzulande.

Das ist auch in Amerika nicht, es ist weltweit nicht mit Working from Home und den ganzen Sachen.

Und möglicherweise könnten da nach hoher Abschreibung auf die Deutsche Handbriefbank zukommen.

Und die NPL Ratio, das ist die Non-Performing Loans Ratio,

also der Anteil der Ausleihung, die schon so ein bisschen fragwürdig ist, liegt bei 3 Prozent.

Und das ist eigentlich noch ganz moderat, wenn man mal so an die Finanzkrise denkt.

Italienbanken, da gab es 12 Prozent NPL, insofern sind drei noch wenig.

Ich komme jetzt zu Platz 2 der meistgeschordeten Aktien und da liegt Nagaro.

Hier sind 884.000 Aktien Short, das entspricht 6,4 Prozent der ausstehenden Papiere.

Das durchschnittliche Handelsvolumen der vergangenen 30 Tage, das lag gerade mal bei 17.174 Aktien.

Auch hier gibt es einen Squeeze-Out-Risiko, sollte mal eine positive Nachricht kommen.

Und dann wären wir schon bei Platz 3 bei Warta, darüber haben wir eben schon mal in den Märkten gesprochen.

2,5 Millionen Aktien sind leer verkauft, fast 6 Prozent aller bestehenden Papiere.

Im Schnitt werden 96.000 Aktien gehandelt.

Ja, und gestern waren es nach der Nachricht dann plötzlich 459.000 Aktien.

Das zeigt eben, welche Kraft zu einem Short Squeeze haben kann.

Und auf den Plätzen folgen dann und keine Angst, weil wir jetzt nicht hier alle Zahlen runter beten,

nur einfach ein paar Unternehmen, um mal eine Idee zu geben,

wer da noch alles im Hedgefonds Visier ist.

Flatex Digiro, HelloFresh, Zalando, Siemens Energy, SKL, Carbon und Tui.

Und beim Online Broker Flatex Digiro bekämpfen sich Bullen und Bern schon seit längerem, am vergangenen Mittwoch.

Da gewann die Aktien zweistellig nach positiven Nachrichten.

Danach ging es dann wieder runter.

Und jetzt zu Wochen beginnen wieder rauf.

Daran könnt ihr erkennen, dass Aktien mit Hedgefonds Wetten stark schwanken.

Und das gilt auch für Zalando.

Und sollte es hier mal sich, ja, so eine Erholung beim privaten Konsum abzeichnen

und der ganze auch dann noch Online stattfinden, der private Konsum,

dann könnte die Aktie kräftig in die Höhe schießen.

Das ist so vergleichbar mit so einem Ball, den man unter Wasser drückt.

Und wenn man den dann loslässt, dann springt ja so hoch, so hüpf.

Und so geht das auch mit geschordeten Aktien.

Klingt nach Urlaub.

Und da sind wir doch schon bei der TUI, die gestern ein neues Allzeit-Tief markierte.

Ja, da sorgen die Hedgefonds für erratische Bewegungen.

Hier sind fast 18 Millionen Aktien short, was 3,5 Prozent aller Papiere entspricht.

Im Visier der Hedgefonds sind auch grüne Aktien, wie Nordex,

Enkavis oder SMA-Solar, aber auch Chemietitel wie Langsays oder Brentac.

Auch auf den Niedergang des Fernsehens wird mit Shorts auf Pro701 gesetzt.

6,5 Millionen Aktien sind hier leer verkauft.

Und wenn ihr jetzt wissen wollt, ob eure deutschen Aktien zum Wettobjekt geworden sind,

dann könnt ihr das übrigens im Bundesanzeiger ganz kostenlos nachschauen.

Einfach den Aktiennamen dazu noch Bundesanzeiger und Short bei Google eingeben.

Und fertig ist es.

Das war alles auf Aktien.

Wir freuen uns wie immer über euer Feedback.

Deshalb schickt uns doch bitte einfach eine E-Mail an AAA, also aaaatwelt.de

oder ihr hinterlasst uns hier im Podcast Player eine Bewertung.

Frank hat uns geschrieben zur Montagsfolge, in der es ja um die Rendite von ETF-Sparplänen ging.

Ich zitiere mal eben, wird bei den Performance-Berechnungen nicht die Steuerlast und die Inflation vergessen, fragte.

Diese Faktoren können ja das Ergebnis nicht unerheblich beeinflussen.

Stimmt, die sollte man natürlich nicht außer Acht lassen.

Allerdings gilt ja auch bei anderen Anlageformen oder wenn man das Geld aufs Konto, aufm Chirurkonto lässt,

dass die Inflation zumindest auf jeden Fall zuschlägt.

Ja, bei der Steuer, da muss man sagen, ist dein Einwand berechtigt.

Zumindest, wenn dein Sparer Freibetrag von 1.000 Euro ausgeschöpft ist,

dann werden nämlich entweder die Ausschüttung mit Abgeldungssteuer direkt belegt

oder bei tesaurierenden Fonds wird so eine Vorabpauschale fällig, die vom Verrechnungskonto automatisch abgebucht wird.

Das Ganze ist eine Philosophie für sich, wie das Berechen wird so eine Vorabpauschale.

Und wir können das auch mal irgendwann detaillierter erklären.

Da geht sowas um Basiszins und Teilfreistellung, also ihr hört sehr technische Begriffe.

Und ein höhere Wollte neulich wissen, wie das bei Trade Republic von Statten geht.

Denn nämlich bei einem tesaurierenden Fonds wird ihr automatisch schon Verrechnungskonto gemacht

und bei Trade Republic hat man ja nicht so ein klassisches Verrechnungskonto,

aber das ist ganz einfach, das wird dann einfach von dem nicht investierten Betrag genommen

und ans Finanzamt abgeführt.

Und wenn kein nicht investierter Betrag auf dem Konto bei Trade Republic ist,

dann mahnt euch Trade Republic an und dann müsst ihr das halt nachladen.

Ja, wobei auf dieses nicht investierte Kapital bei Trade Republic gibt es ja 4% Zinsen.

Da liegt wahrscheinlich zurzeit relativ viel rum.

Und wer nicht bei Trade Republic Kunde ist, sondern bei Scalable Capital,

der kann ab heute das Analyse-Tool fürs eigene Tepon nutzen,

das wir vor ein paar Tagen vorgestellt haben.

Da gab es einige Fragen von euch, wann die Funktion jetzt live geht.

Jetzt ist es soweit.

Und dann bleibt natürlich noch die Frage jedes Dienstags.

Worum geht es denn heute bei Dev Non Chipits?

Ganz genau.

Und wir streiten im Partner-Podcast um eine potenzielle Schulden-Krise in Amerika.

Ich sehe ja, die Staatsfinanzen als Schuldensyner,

das ist ja auch mein Name bei Twitter oder bei Instagram, aus dem Ruder laufen.

Und der Devner, der denkt sich, ach so eine Supermacht, die haben doch so viel Spielraum,

die hat ja auch eine Reserve-Währung Dollar.

Und naja, die Diskussion ist nicht ganz unspannend auch für Sparer von Relevanz.

Wo kann ich mein Geld anlegen, wo kann ich es besser nicht anlegen.

Und von Relevanz natürlich auch unser Podcast, alles auf Aktien.

Und deshalb kannst du heißen, abonniert uns, sprecht über uns

und empfehlt uns euren Freunden.

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24.10.2023 – Der tägliche Börsen-Shot

In der heutigen Folge „Alles auf Aktien“ sprechen die Finanzjournalisten Philipp Vetter und Holger Zschäpitz über eine Crash-Warnung des "Wall Street Journal", neue Hoffnung bei Varta und Chevrons Milliarden-Deal. Außerdem geht es um VW, Münchener Rück, Talanx, Nemetschek, Philips, Roche, Marathon Digital, Riot Platforms, Coinbase, VanEck Crypto and Blockchain Innovators ETF (WKN: A2QQ8F), iShares MSCI World Energy Sector ETF (WKN: A2PHCF), iShares Global Clean Energy (WKN: A0MW0M), Deutsche Pfandbriefbank, Nagarro, Flatexdegiro, Hellofresh, Zalando, Siemens Energy, SGL Carbon, Tui, Nordex, Encavis, SMA Solar, Lanxess, Brenntag, ProSieben.Sat.1, Amazon, Alphabet, Micorsoft, Apple, BlackRock, Meta.

Wir freuen uns an Feedback über aaa@welt.de.

Disclaimer: Die im Podcast besprochenen Aktien und Fonds stellen keine spezifischen Kauf- oder Anlage-Empfehlungen dar. Die Moderatoren und der Verlag haften nicht für etwaige Verluste, die aufgrund der Umsetzung der Gedanken oder Ideen entstehen.

Hörtipps: Für alle, die noch mehr wissen wollen: Holger Zschäpitz können Sie jede Woche im Finanz- und Wirtschaftspodcast "Deffner&Zschäpitz" hören.

Außerdem bei WELT: Im werktäglichen Podcast „Kick-off Politik - Das bringt der Tag“ geben wir Ihnen im Gespräch mit WELT-Experten die wichtigsten Hintergrundinformationen zu einem politischen Top-Thema des Tages. Mehr auf welt.de/kickoff und überall, wo es Podcasts gibt.

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