Thema des Tages: Proteste in Wien: Wieso eine Gas-Konferenz so aufregt
DER STANDARD 3/27/23 - Episode Page - 24m - PDF Transcript
Dieser Podcast wird unterstützt von A1. Ich bin Margit Ehrenhöfer,
das ist Thema des Tages, der Nachrichten-Podcast vom Standart.
Wir sind hier auf der Straße, weil wir wollen, dass diese Konferenz in Wien in der Zukunft nicht
stattfindet. Wer so was hier in der Stadt in der wir leben stattfinden lässt, der macht sich
mit schuldig an der weiteren Klimazerstörung. Demonstrationen in Wien, ein Großaufgebot
der Polizei und Verkehrschaos. Am Montagmorgen sorgten Klimaaktivistinnen erneut für Aufruhr.
Der Grund? In Wien findet derzeit die europäische Gaskonferenz statt. Drei Tage lang plant dabei
das Who is Who, der umstrittenden Industrie, die Zukunft der Gasversorgung. Aber ist es nicht
längst Zeit für einen Ausstieg aus Gas? Was wird hinter den verschlossenen Türen bei dieser
Konferenz verhandelt? Das alles besprechen wir heute. Wir sehen uns außerdem an,
was die Demonstrierenden fordern, wie die Polizei darauf reagiert und warum österreichische Unternehmen
und Ministerien an der Gaskonferenz teilnehmen. Und wir fragen nach, warum diese Konferenz
ausgerechnet jetzt für so viel Wirbel sorgt. Michael Mözeneder, du bist Redakteur in der
Standard-Innen-Politik-Redaktion. Jetzt hat es am Wochenende mehrere Protestaktionen hier in
Wien gegeben und heute auch am Montag, Vormittag war einiges los, eine Demonstration, großes
Polizeiaufgebot. Kannst du uns da mal abholen, um was ging es da und was war genau los?
Der Anlass ist die Konferenz der europäischen Gasindustrie in einem Finautel, die ist für
einige Tage anberaumt und ein Bündnis aus mehreren Organisationen, die im Bereich
Klimaschutz aktiv sind, hat bereits am Wochenende mit Aktionen gegen diese Konferenz gestartet.
So wurde unter anderem der Donaukanal mit einer laut protestierenden, ungefährlichen
Chemikalie grün eingefärbt. Es gab auch Sitzblockaden, zum Beispiel auch am Flughafen
Schwechert, da wurde die Zufahrt zum General Aviation Terminal blockiert und heute Montagmorgen
kam es auch zu nicht angemeldeten Kundgebungen gegen diese Gaskonferenz, wobei das sozusagen
zwei unterschiedliche waren. Es gab zwei Schaubletze, die eine Demonstration fand auf dem Wiener
Ring, einer Hauptverkehrstraße, statt in der Nähe des Tagungsortes, die andere ein paar
Dutzend Meter entfernt in der Johannesgasse.
Und gibt es schon irgendwelche Zahlen dazu, wie groß das Ganze war, wie viele Leute da
beteiligt waren?
Ganz konkrete Zahlen gibt es derzeit noch nicht, aber es werden so zwischen 100 und 200
Protestierende gewesen sein. Zumindest waren so viele Menschen dann noch in den Polizeikästeln
gegen 10 Uhr an diesen beiden Schaubletzen.
Und du warst ja auch vor Ort und hast dir das Ganze angeschaut. Von Demos haben wir
ja in letzter Zeit viel von Klimaaktivistinnen mitbekommen. Da war die sogenannte letzte
Generation für diese, zum Beispiel, Klebeaktionen verantwortlich. Sind die jetzt wieder dahinter
gesteckt?
Organisiert wurde zumindest ein Teil der Proteste von einer Organisation, die sich Blockgeist
nennt. Der Webpage wurde bereits im Dezember 2022 registriert. Das lässt also darauf
schließt, dass eine gewisse Vorbereitungssite gegeben hat. Umgekehrt dürfte auch die Polizei
nicht überrascht worden sein bei dem heutigen Polizeieinsatz, an dem mehrere hundert Beamtinnen
darunter auch die Wiener Sondereinheit Wegerteil genommen hat, wann unter anderem auch Mitglieder
Einsatzeinheit Tirol dabei. Das lässt also darauf schliessen, dass die Polizei nicht
wirklich überrascht worden ist von diesen Demonstrationen.
Natürlich dürfte man also schon gewusst haben, dass etwas im Busch ist. Du hast schon gesagt,
die Demonstranten protestieren gegen diese Gaskonferenz. Was genau fordern sie dann?
Grundsätzlich haben sie die Befürchtung, dass die Wirtschaftsunternehmen den politischen
Willen zum Ausstieg aus fossilen Energiequellen hintertreiben möchten. Vor Ort sind auch kleine
Flyer ausgeteilt worden. Moment, wo sich kurz nachschauen.
Wie sie greift in die Tasche und holt geheim Informationen hervor.
Auf diesen Flyern steht eben, dass vom 27. bis zum 29. März diese Konferenz auf Einladung
unter OMV in den Stadt findet. Und kritisiert wird zum Beispiel, dass es Gaslieffaufträge
gibt, die viel länger sind, als da eigentlich politisch beschlossene Ausstieg aus fossilen
Energieträgern. Es wird auch kritisiert, dass die Energiekonzerne massive Gewinne machen,
während die Bevölkerung unter den erhöhten Strom- und Gaspreisen stöhnt. Nicht nur
einmal politischer, sondern auch ein antikapitalistischer Protest. Über die Teilnehmenden an dieser
Konferenz und was genau dort besprochen wird, darüber sprechen wir gleich noch. Vielleicht
kannst du uns abschließend noch kurz sagen, wie ist die Demonstration abgelaufen? War
die friedlich? Gabs da Ausschreitungen?
Als ich vor Ort war, war alles sehr friedlich. Da wurde der Kessel bei der Johannes-Gasse
gerade aufgelöst. Davor in der Früh ging Achtur, Steine sind in die Johannes-Gasse
in einem Pfefferspray-Einsatz gegeben zu haben. Der wurde auch von der Polizei bestätigt.
Ob es dabei auch zu Verletzungen gekommen ist von Demonstranten oder auch Polizistinnen
und Polizisten, der sich noch nicht bekannt. Irgendwie weit das Wort gesetzt wird, steht
eben also offen.
Dann sage ich schon mal vielen Dank an dich, Michael Mözeneda, für diesen Eindruck von
vor Ort.
Bitte gerne.
Kinder Strobel aus der Standardwirtschaftsredaktion. Mit dir wollen wir jetzt noch ein bisschen
genauer über diese europäische Gaskonferenz sprechen. Und meine erste Frage dazu wäre
ganz banal. Was ist denn das überhaupt, diese Konferenz, die heute für so viel Wirbel
sorgt?
Die Europäen Gaskonferenz ist eine althergebrachte Konferenz, um das so auszudrücken, wo sich
einfach Vertreter der Gasbranche von Banken, von anderen interessierten, also an Energiefragen
interessierten Personen treffen. Zumindest einmal jährlich. Das war bisher so, war während
Corona etwas anders. Und teuer steht die Konferenz unter einem ganz besonderen Fokus.
Was ist das für ein Fokus?
Naja, die Konferenz auf Anstalt erscheinen sich verfolgt zu fühlen, verfolgt von vielen
umweltbewegten Leuten, denen einfach das Schicksal der Welt nicht wurscht ist. Diese
sind angesprochen jetzt nicht zuletzt durch den jüngsten IPCC-Bericht, der ein dramatisches
Verschlechtern des Zustandes der Welt insgesamt aufgrund der hohen Konzentration von Treibhausgasen
in der Atmosphäre konstatiert, aufgerüttelt, um dagegen zu protestieren und einfach Sachen
einzufordern, die bisher nicht passiert sind, sprich eine Abkehr von fossilen Energien.
Es habe ich mir die Teilnehmerliste im Vorfeld unseres Gesprächs angeschaut und da steht
auch drauf, dass aus Österreich die Wirtschaftskammer zum Beispiel teilnimmt oder auch verschiedene
Ministerien, auch die Ralfessenbank International. Welche Rolle spielen denn die dabei?
Na gut, die sind natürlich auch in einem ganzen unterfangenen Stakeholder. Also interessiert
daran, über die Zukunft der Energieversorgung insgesamt Bescheid zu wissen, sich auszutauschen
mit Fachleuten und einfach so einen Fahrplan zu skizzieren, wie es weitergehen kann in
den nächsten Jahren. Ich will nicht sagen Jahrzehnten, weil so lange sollten wir nicht
uns Zeit lassen, dass wir von fossilen Energien wegkommen, wie wir das ja in verschiedenen
auch unterzeichneten Memoranten und Verträgen zugesichert haben.
Du hast vorhin schon gesagt, diese Konferenz findet nicht zum ersten Mal statt, sondern
eigentlich jährlich. Warum aber ist dann dieses Jahr so viel Trubel darum herum?
Weil Gas natürlich für viele Leute das Schlechtweg geböse ist. Die Veranstaltung wird von einem
Unternehmen mit Sitz in London organisiert. Die erste Veranstaltung hat, glaube ich, 2010
auch in Wien stattgefunden. Wien als Drehscheibe, nicht nur der Politik, sondern gerade auch
was den Erdgasbereich betrifft, Knotenpunkt verschiedener Pipeline von Ost nach West, von
Nord nach Süden. Heuer ist das Spezielle eben, dass die Situation sich zuspitzt und die
Veranstaltung in den Fokus von Klimaschützern und anderen umweltbewegten Menschen gerausert.
Die jetzt dagegen protestieren und damit versuchen, eben auf ihre Anliegen aufmerksam zu machen.
Jetzt muss ich ehrlicherweise sagen, dass ich vor diesen Protesten, die jetzt am Wochenende
begonnen haben, gar nicht wirklich mitbekommen habe, dass diese Konferenz stattfinden soll.
War das auch ein bisschen Absicht der Veranstalter, da so wenig wie möglich aufsehen in der
Öffentlichkeit zu erzeugen? Das denke ich schon, weil vor einigen
Wochen war, auf der Website des Organisators auch noch wesentlich mehr zu finden. Die Inhalte
der Konferenz, um was dabei in diesen drei Tagen von heute bis seitenschließlich Mittwoch
diskutiert wird, die waren da einsichtbar. Sind inzwischen aber verschwunden aus den
Gründen, die ich eingangs vermutet habe, nämlich dass man Angst hat, dadurch die Debatte um
Gas etc. noch mehr zu befeuern. Auch wenn die Inhalte mittlerweile verschwunden sind,
dann hast du sie noch gesehen und du kannst das auch noch ein bisschen was dazu erzählen.
Zuvor machen wir aber noch eine kurze Werbepause. Bleiben Sie dran!
Gibt es außerirdisches Leben? Haben Tiere ein Bewusstsein? Können wir durch die Zeit
reisen? Es gibt so viele große Fragen, die uns Menschen
seit Jahrtausenden beschäftigen. Aber erst jetzt kann die Wissenschaft Antworten daraus
liefern. Oder neue Rätsel entdecken. Ich bin Tanja
Traxler. Und ich bin David Renert. Im Standard Podcast
der Rätsel der Wissenschaft gehen wir großen Fragen der Menschheit auf die Spur. Wir fragen
Wissenschaftlerinnen, was in Schwarzen Löchern passiert, wo die Aliens bleiben und die Fusionskraftwerke
und wo die Mathematik an ihre Grenzen stößt. Rätsel der Wissenschaft, jeden Mittwoch eine
neue Folge. Überall wo es Podcast gibt.
Günther, du hast uns gerade gesagt, die Inhalte von dieser Konferenz sind nicht mehr auf der
Website einsehbar. Du konntest aber, bevor sie verschwunden sind, noch einen Blick darauf
erhaschen. Was wird denn bei dieser Konferenz nun tatsächlich besprochen?
Also der erste Tag heute Montag, der steht ganz im Mittelpunkt von Liquidified Natural
Gas, das heißt von verflüssigtem Erdgas, das von vielen als Möglichkeit gesehen wird,
russisches Pipelangas mittelfristig zu ersetzen. Also auch kurzfristig, kurzfristig. Deshalb,
weil wir ja schon im vergangenen Jahr gezwungen waren, aufgrund des Rückfahrens russischer
Lieferungen Richtung Westeuropa auf andere Alternativen umzusteigen. Und da hat sich
in erster Linie LNG angeboten. Also heute LNG, Morgen zweiter Tag, Dienstag im Mittelpunkt
steht da die Zukunft von Erdgas in Europa insgesamt. Da wird auch zum Beispiel Matthew
Baldwin, der für Energiefragen zuständige stellvertretende Generaldirektor der Europäischen
Kommission mit dabei sein. Und redet und antwortstehen, aber auch Gottfried Steiner,
seines Zeichen CEO des Central European Gas Hub, also dieser Gas-Handelsplattform in
Wien, um zu sehen, wie es in mittelfristiger, längerfristiger Hinsicht mit Erdgas in Europa
weitergehen kann, weitergehen wird. Das heißt die Energiekrise, die uns jetzt schon seit
über einem Jahr beschäftigt und über die wir auch mit dir im Podcast schon sehr ausführlich
gesprochen haben, die beschäftigt uns weiterhin und ist auch bei dieser Konferenzthema.
Dies natürlich ein großes Thema, auch wenn wir bisher eigentlich überraschend gut durch
den Winter gekommen sind, unterstützt natürlich auch durch die vergleichsweise warmen Temperaturen,
was auch wiederum mit der Erderwärmung zu tun hat natürlich. Aber der nächste Winter
steht bevor, jetzt geht es dann an die Bevorratung, an die Sicherstellung der Gasversorgung für
die nächsten kalten Monate, weil eines muss uns natürlich auch klar sein, wenn wir sofort
von Erdgas los sagen würden, dann würden große Teile der Industrie stehen und auch
viele Haushalte hätten es ziemlich kalt in ihren Wohnungen, weil ebenso kurzfristig
kein Ersatz gefunden werden kann. Also einfach so von heute auf morgen auf Gas zu verzichten,
dass es nicht möglich. Nun kritisieren aber die Demonstrierenden, so wie wir es vorhin
von Michael auch gehört haben, dass bei dieser Konferenz überhaupt noch über die Zukunft
von Gas gesprochen wird. Würdest du da den Aktivistinnen rechts geben?
Nein, also so radikal haben sie nicht recht, weil sind wir froh, dass über Gasversorgung
noch gesprochen wird, wehe, wenn dem nicht so wäre. Das ist eine Möglichkeit, Verbraucher
und Produzenten zusammenzubringen und alle in dem Zwischenteil involvierten Stellen,
sprich die Beipleinbetreiber, andere Unternehmen, Gashändler, mit einzubinden. Es geht schlicht
um die Versorgung mit Energie, mit möglichst umweltschonend zu verbrauchenden Energie und
Gas gehört unter den fossilen Energieträgern zu jenem, der noch am vergleichsweise umweltfreundlichsten
Nest, weil beim Verbrennungsvorgang vergleichsweise wenig CO2 produziert wird, im Gegensatz zu
Kohle oder Erdöl. Was ich mich noch frage ist, könnte denn
so eine Konferenz auch dazu beitragen, dass eben unsere Energiewirtschaft nachhaltiger
wird oder müssen wir uns das doch eher so vorstellen, dass da so die Bad Guys zusammensitzen
und sich einfach nur überlegen, wie sie noch den meisten Profit rausschlagen können?
Es geht schon auch darum, also ich glaube viele, wenn nicht alle, haben die Zeichen der Zeit
verstanden und versuchen auch von diesem herkömmlichen, wir produzieren Erdgas eher
verbrauchtes und was dazwischen passiert, interessiert uns nicht, dass sie von diesem
Gedanken sich verabschiedet haben und was neues Konstruktives bauen wollen. Unter diesem
Gesichtspunkt steht nämlich auch der dritte und letzte Konferenztag, der Mittwoch, da
steht im Fokus Wasserstoff und Wasserstoff, vor allem grüner Wasserstoff, das heißt
mit erneuerbaren Energien erzeugter Wasserstoff soll auch die Zukunft sein in der Energieversorgung
für bestimmte Bereiche, vor allem in der Industrie, die sehr hohe Temperaturen brauchen,
beispielsweise für die Herstellung von Zement oder für die Herstellung von Stahl und bis
sie eben auf Gas angewiesen sind, weil man mit elektrischem Strom diese Temperaturen
einfach nicht hinbekommt. Dabei wird natürlich auch infrastrukturell was passieren müssen,
sprich die bestehenden Erdgas-Viplines und da freut sich wiederum die Gasbranche, dass
ihre Milliarden und Milliarden, die in den vergangenen Jahren, die Jahrzehnte investiert
worden sind in neue Viplines und Leitungen, das die nicht umsonst sind, die müssten allerdings
umgerüstet werden, damit sie dann auch für den Transport von Wasserstoff zur Verfügung
stehen können, weil Wasserstoff viel aggressiver ist als Gas und die Innenverkleidung der Rohre
entsprechend aufgemotzt werden muss und auch Armaturen etc. und Schieber, die müssen auf
Wasserstoff tauglich gemacht werden. Jetzt dauert diese Konferenz noch bis Mittwoch,
kann man damit rechnen, dass dann danach eine Art Ergebnis präsentiert wird auch für die
Öffentlichkeit? Kann ich mir schwer vorstellen, das ist nicht eine Konferenz, wo jetzt irgendwelche
Deals besprochen werden oder Abkommen unterzeichnet würden. Es ist mehr ein Meinungsausdausch, wo
immer auch Analysten hinkommen, um irgendwie ein Gespür zu bekommen. Wie sieht das aus? Wie kann
es in den nächsten Jahren weitergehen in dem Bereich? Also es wird keine Erklärung geben oder
keine Unterschriftreifen-Dokumente, wo gelegt werden. Gas wird also weiterhin auch noch Thema
bleiben. Gerade wenn es um Versorgungssicherheit geht, lässt sich das nicht so einfach von heute auf
morgen abdrehen. Vielen Dank auch dir Günther Strubel für diesen Einblick und die Informationen
zur Gaskonferenz. Bitte immer gerne. Wir sprechen jetzt in unserer Meldungsübersicht gleich noch über
einen Riesenstreik im deutschen Verkehrssystem, der sich auch auf Österreich auswirkt. Wenn Sie
unsere journalistische Arbeit hier beim Standard in der Zwischenzeit unterstützen möchten, dann
können Sie das ganz einfach über ein Standard Abo tun. Alle Infos dazu finden Sie auf Abo
slash der Standard.at. Oder wenn Sie diesen Podcast direkt unterstützen möchten, dann geht das
über Apple Podcasts. Dort können Sie nämlich für ein Premium Abo bezahlen und Thema des Tages
dann auch ganz ohne Werbung hören. Jetzt aber dran bleiben, gleich gibt's die Meldungen.
Ich bin die Franziska. Ich bin der Martin. Und wir wollen besser leben. Lohnt sich 10.000
Schritte zugehen jeden Tag? Ist das Großraumbüro wirklich so schlecht wie sein Ruf? Spoiler Ja,
bringt zwar das Intervall zu fasten. Wir fragen, die das wirklich wissen und probieren
es auch gleich selber aus. Bei besser leben jeden Donnerstag eine neue Folge. Und hier ist,
was Sie heute sonst noch wissen müssen. Erstens. Wer heute Montag über Salzburg oder Tirol mit
dem Zug übers deutsche Eck reisen will, der hat leider Pech. Denn in Deutschland steht fast
der gesamte öffentliche Verkehr den ganzen Tag über Stil. Der Fernverkehr der deutschen Bahn
fällt komplett aus. Auch im regionalen Verkehr fährt nur sehr wenig und sogar die meisten Flugzeuge
bleiben heute auf dem Boden. Grund dafür ist ein Streik, zudem die zuständigen Gewerkschaften
aufgerufen haben, um Druck auf die laufenden Lohnverhandlungen auszuüben. So fordern die
EisenbahnerInnen etwa 12 Prozent mehr Lohn, während die ArbeitgeberInnen aber nur 5 Prozent und
einige Einmalzahlungen anbieten. Die Auswirkungen des Streiks spürt man auch in Österreich. Züge
von und nach Deutschland werden kurz geführt oder fallen komplett aus. Und Flugverbindungen
zwischen Wien und München, Frankfurt, Nürnberg und Stuttgart sind komplett gestrichen. Alle
Details dazu und wo genau es in Österreich Verzögerungen gibt, das können Sie auf der
Standardpunkt AT nachlesen. Zweitens. Zehntausende Menschen gehen auf die Straße. Wichtige Flug- und
Seehefen werden bestreikt, Soldaten weigern sich, Befehle zu befolgen. Die Proteste gegen die
umstrittene Justizreform in Israel bringen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Nitzan
Yahu immer weiter Unterdruck. Die Reform sollte der Regierung mehr Rechte bei der Ernennung von
Richtern einräumen. Kritikerinnen sehen darin die Gewaltenteilung in Gefahr. Am Sonntag hat
der Regierungschef schon den Verteidigungsminister entlassen, weil sich dieser zuvor für eine
Pause der Reform ausgesprochen hat. Für Montag Vormittag war dann eigentlich eine Erklärung
zum Stopp des umstrittenen Gesetzes erwartet worden. Diese fand aber aufgrund von Differenzen
innerhalb der Regierungskollektion dann gar nicht statt. Das Kabinett von Benjamin Nettan Yahu gilt
als die am weitesten rechtsstehende und religiöses der Regierung, die Israel je hatte. Erstmals
sitzen auch offen rechtsextreme Politikerinnen in Ministerämtern. Drittens, zurück nach Österreich,
in der SPÖ-Zentrale rauchen heute Montag die Köpfe. Nachdem vergangenen Freitag die Bewerbungsfrist
für den Parteivorsitz zu Ende gegangen ist, sucht man jetzt nach Spielregeln, wie die Mitgliederbefragung
über diesen nun ablaufen soll. Längst geht es dabei nicht nur mehr um das Duell zwischen der
aktuellen Vorsitzenden Pamela Rendi-Wagner und dem burgenländischen Landeshauptmann Hans-Peter
Dosko-Ziel. Mit dem 30-Kirchener Bürgermeister Andreas Babler ist ein weiterer prominenter
Roter ins Rennen gestiegen. Insgesamt sind es 73 Kandidatinnen, darunter vier Frauen und 69
Männer, die gerne im Chefsessel der Sozialdemokratie Platz nehmen würden. Aktuell wird es aber
debattiert, ob man wirklich allen Bewerberinnen eine Bühne bieten möchte oder ob man nicht
doch noch Hürden aufstellt. Denkbar ist zum Beispiel, dass die Bewerberinnen Unterstützungserklärungen
sammeln müssen. Übrigens ist nicht nur die Zahl der Kandidatinnen in die Höhe geschossen,
sondern auch die der Stimmberechtigten. Die Führungsdebatte brachte der SPÖ nämlich rund
9.000 neue Mitglieder. Die endgültige Entscheidung, wer die SPÖ in Zukunft anführen soll,
wird schließlich ein Sonderparteitag am 3. Juni bringen. Und viertens noch ein Tipp für alle
Fußballfans. Heute Abend geht's für die österreichische Nationalmannschaft wieder um die EM-Qualifikation.
Ab 20.45 Uhr treten die Österreicher gegen Estland an. Für die heimischen Kicker ist das das zweite
Spiel in der Qualifikationsrunde. Wie sich die Österreicher schlagen, das können sie im Standard
Live-Ticker auf der Standard-AT mitverfolgen. Dort finden sie auch alles weitere zum aktuellen
Weltgeschehen. Und zum Schluss noch ein Hör-Tipp. Am Wochenende ist in unserem Schwester-Podcast
Inside Austria Teil 2 unserer Serie zur Operation Luxor erschienen. In der zweiten Folge besprechen
wir, wie es nach dem Terroranschlag mit den Ermittlungen rund um die Operation Luxor weiterging
und warum heute eigentlich niemand mehr über eine der größten Polizeiaktionen Österreichs
sprechen will. Inside Austria hören sie überall, wo es Podcasts gibt und natürlich auch auf der
Standard.at. Falls sie noch Feedback oder Anmerkungen für uns haben, dann schicken sie diese gerne an
Podcast at der Standard.at. Und wenn Ihnen diese Folge von Thema des Tages gefallen hat, dann abonnieren
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hinaus noch unterstützen möchten, dann lassen Sie uns gerne einen netten Kommentar oder eine
gute Bewertung da. Das hilft unsere Sichtbarkeit nämlich auch auf die Sprünge. Ich bin Margit Ehrenhöfer.
Danke fürs Zuhören und bis zum nächsten Mal.
Eine offene Beziehung. Wie funktioniert das? Und wie sieht eigentlich die Arbeit einer Dominer aus?
Was erlebt ein Arzt in einer Elfversuchtsklinik? Ich bin Natja Kubsa und ich bin Kevin Recher.
Wir führen ehrliche Gespräche über Liebe und Sex. In Beziehungsweise ist kein Thema Tabu.
Jeden zweiten Samstag eine neue Folge. Überall, wo es Podcasts gibt.
Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.
Wer sich bei der Europäischen Gaskonferenz trifft, was bei diesem Treffen verhandelt wird und warum wir nicht einfach auf Gas verzichten können
Demonstrationen in Wien, ein Großaufgebot der Polizei und Verkehrschaos. Am Montagmorgen sorgten Kilmaaktivistinnen und Klimaaktivisten für Aufruhr. Der Grund: In Wien findet derzeit die Europäische Gaskonferenz statt. Drei Tage lang plant das "Who's who" der umstrittenen Industrie die Zukunft der Gasversorgung. Aber ist es nicht längst Zeit für einen Ausstieg aus Gas? Was wird hinter verschlossenen Türen bei dieser Konferenz verhandelt? Das alles besprechen wir im heutigen Podcast.
Michael Möseneder aus der STANDARD-Innenpolitikredaktion spricht darüber, was die Demonstrierenden fordern und wie die Polizei reagiert. Günther Strobl aus der STANDARD-Wirtschaftsredaktion erklärt, warum österreichische Unternehmen und Ministerien an der Gaskonferenz teilnehmen. Und wir fragen nach, warum diese Konferenz ausgerechnet jetzt für so viel Wirbel sorgt.
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