Apokalypse & Filterkaffee: Progressivissimo (mit Jagoda Marinić und Stephan Anpalagan)

Micky Beisenherz & Studio Bummens Micky Beisenherz & Studio Bummens 9/28/23 - Episode Page - 49m - PDF Transcript

Viel Spaß bei dieser Folge. Wünschte Vodafone und die Giga-Kombi, ob Internet TV oder Mobilfunk in jeder Kombi, steckt mehr für dich drin.

Es ist Donnerstag, der 28. September.

Apokalypse und Filtercafé. Die frisch gebrühten Schlagzeilen des Tages mit Jakuda Marinic.

Einen wunderschönen Donnerstag morgen, einen guten Morgen. Herzlich willkommen bei Apokalypse und Filtercafé, dem Newscafé am Donnerstag.

Ich habe einen gern gesehenen Gast bei Apofika, jemanden, der immer wieder gerne bei Twitter-Debatten anstößt, jemanden, der aber auch immer wieder ruhige Töne reinbringt, reflektierte Texte sortiert, ordnet,

jemanden, der das aktuell diese Woche auch in seinem neuen Buch getan hat. Herzlich willkommen bei Apofika, Stefan Anpalagan.

Was ist getan? Ich ausgetan. Hallo, Jakuda. Hallo, Stefan. Hi. Schön, dass du da sein darf.

Ja, schön, dass du da bist. Und gerade auch diese Woche mit deinem Buch über das wir am Ende auch noch mal ein bisschen mehr reden werden.

Kampf und Sehnsucht in der Mitte der Gesellschaft heißt es, gerade frisch erschienen ein gewisser Unbekannter, ich weiß nicht, kennt man den hier so Micky Beisenherz,

da glaube ich auch irgendwie behauptet, es sei gut, das werden wir gleich mal besprechen, ob es lesenswert ist.

Ich freue mich jedenfalls, dass du da bist, dass wir über die Themen des Tages reden werden und nachher auch über ein paar Sachen,

die diesen Tag auch mit deinem Buch zu tun haben. Vielen Dank für die Einladung.

Und du hast mich wieder nicht korrigiert?

Ich habe einfach gedacht, ich schaue mal, was passiert. Und tatsächlich heiße ich Steven Anpalagan und das ist ganz witzig,

weil ich mittlerweile so häufig Stefan höre, dass ich kaum mehr darauf reagiere.

Das fällt dir aber nicht mehr auf, ne?

Ja, der zweite Vornam ist nicht Gefahr, sondern Stefan.

Stefan Anpalagan.

Das habe ich auch schon gehört bei Radio Bremen.

Stefan Anpalagan.

Ja, ich hatte mal eine Veranstaltung mit einem Menschen, der hieß auf dem Papier Michael Mindermann.

Und bei mir steht die auf dem Papier Stefan Anpalagan.

Wir haben uns einen ganzen Tag lang als Michael und Stefan unterhalten und abends habe ich mir dann herzgefasst,

und sie sagten immer, eigentlich heiße ich Steven und er sagte, eigentlich heiße ich Mike.

Ja, so kannst du.

Ja, es war nicht so peinlich, weil ich dann eben, was ich eh selten mache, Sprachnachricht rumschicke

und dann sagt Stefan hat, blablabla, und dann kommt zurück.

Er heißt Steven und ist dann der Geil.

Anyway, Steven oder Stefan, eingedeutsch, integrierten Namen,

waren dann sich ja, wie Sarah ziehen.

Das hieß, glaube ich, irgendwie französisch und nottisch oder so.

Gut, meine Assoziation.

Wir fangen an.

Die Schlagzeile des Tages.

Die Zeit meldet, das Bundeskabinett verabschiedet die Kindergrundsicherung.

Monatelang wurde gestritten.

Nun hat das Bundeskabinett die Kindergrundsicherung beschlossen.

Sie soll Bürokratie abbauen und Leistungen für Kinder ab 2025 bündeln.

Die Einführung einer Kindergrundsicherung war im Koalitionsvertrag zwischen SPD, FDP und Grüne vereinbart worden

und wurde dann zu einem der umstrittensten Projekte der Ampelregierung.

Steven, was sagst du?

Ich hatte irgendwie das Gefühl, das wird nichts mehr.

Und ich frage mich, wo ist jetzt eigentlich der ganze Lindenabifin?

War das nicht so ein Mega-Ding?

Geht nicht?

Ist es so ein typischer Ampelsprung, dass man erst mal Monatelang streitet,

keiner mehr denkt, es klappt und dann klappt es doch?

Ich glaub, du wolltest gerade Krampf sagen.

Ich hab mir nie überlegt, was ich da sage.

Ich sag eigentlich vor mir so, wie du in der Schule in Leichtathletik,

wenn du auf diese Trampoline springst, in alle Richtungen.

Die machen ja immer so ein Riesenterz, wo man denkt, es fällt gleich alles um.

Und ich wusste echt nicht, mit welchem Wort ich das eigentlich zusammenfassen soll.

Hast du eins?

Krampf und Ampel.

Es ist schlimmer als Krampf.

Es ist echt so, ja.

Also ich finde, diese ganze Sache um die Kindergrundsicherung zeigt ja relativ viel auf.

Also einerseits, es gibt doch einen großen Konsens darüber,

dass wir Armut bekämpfen sollen, dass wir diese wirklich grauenhafte Zahl davon,

dass jedes fünfte Kind in Armut aufwächst, dass wir da was gegen tun möchten.

Das ist ja jenseits aller politischen Positionen eigentlich Konsens.

Und es ist ja eigentlich auch Konsens, dass wir Familien, die von Armut betroffen sind

oder auch ausländischen Familien, wo vielleicht Sprachenthemen ist,

dass wir es denen nicht unnötig schwer machen wollen.

Das heißt, diese ganze Bürokratiesache, die du jetzt gerade gesagt hast,

diese Antragstellung, da musst du irgendwie von Ponzius Pilatus,

17 verschiedene Ämter oder hast du irgendwie falsch ausgefüllt,

das muss ja irgendwie besser und einfacher gehen.

Und was ich krass finde, ist, darüber gibt es Konsens

und trotzdem wird so krass darüber gestritten.

Obwohl, und das ist innerhalb der Ampel eigentlich auch ein Thema,

dass im Koalitionsvertrag festgehalten wurde.

Das heißt, man hat ja schon vorher darüber debattiert,

man hat vorher darüber verhandelt und muss das,

was man halt beschlossen hat, jetzt einfach umsetzen.

Und ich muss sagen, alle haben auf die Lisa Paus so eingehauen,

aber ich fand es eigentlich ein ganz coolen Move von der zu sagen, weißte was.

Diese Blockadepolitik, die der Koalitionspartner hier gerade fährt,

das kann ich auch.

Ich blockiere einfach deinen Lieblingsgesetzes vorhaben,

wenn du es nicht hinbekommst,

die bereits vorhandene verhandelte Kindergrundsicherung in den Gesetz zu gießen.

Und ich finde es gut, dass es mittlerweile geklappt hat,

aber es ist auch ein Trauerspiel,

der so ein bisschen die Zusammenarbeit in der Ampel aufzeigt.

Naja, ich würde dir auch ein bisschen widersprechen wollen,

also noch ein bisschen.

Ich glaube nicht, dass der Konsens ist, also weißte Armut,

es klingt natürlich ganz brutal,

wir haben ein Konsens, dass man Armut nicht will,

gleichzeitig werden immer mehr Menschen in diesem Land ärmer,

gleichzeitig werden immer mehr Kinder in einem relativ wohl,

in einem immer noch wohlhabenden Land immer ärmer.

Ich fand schon, dass teilweise, wie du sagst, Blockade und manches,

was man vor allem von Christian Lindner dann gehört hat,

jenseits auch dessen, dass er sagte, die meisten Kinder sind vielleicht nicht,

ursprünglich deutsche Kinder oder Familien, die arm sind.

Ich habe irgens das Gefühl, wir verdrängen das Thema Armut sehr gerne,

und dass die ganzen Armutsberichte, dann sagt man schon,

ja, das ist ja vom paritätischen, man sagt,

das sind ja eher die Wohlfahrtsverbände, die alles verteilen wollen.

Wir haben doch schon auch einen Kampf, will ich verteilen?

Oder müssen wir nicht doch mehr Leistungsanreize schaffen?

Das war ja auch so ein Wort, wenn man lieber die Eltern mehr arbeiten,

das braucht es auch weniger Geld für arme Kinder.

Wie schaffen wir es Menschen, die lange nicht irgendwie teilhaben können,

am Arbeitsleben zurückzubringen, ins Arbeitslesen,

alles völlig legitime Fragen sind, wenn man Arbeit anerkennt,

als ein Mittelpunkt im Leben?

Naja, ich glaube, das ist ja die ganz große,

das ist ja die Großwetterlage im Prinzip.

Also, wofür steht eine Partei, wofür steht eine politische Position?

Und genau, da prallt es natürlich so ein bisschen aufeinander,

die einen sagen, hey, wir dürfen auf gar keinen Fall umverteilen,

denn alle, die heute wohlhabend sind oder reich sind,

die dürfen nicht ärmer werden und die anderen sagen,

hey, wir möchten halt ein bisschen mehr Umverteilung,

weil wir halt Armut bekämpfen müssen

und wir pflücken uns das Geld dort, wo es halt da ist,

indem wir halt Steuern erhöhen, Umverteilen,

Subventionen dort einschränken, wo sie nicht gebraucht werden.

Aber das, was ich meine, es gab ja einen Konsens darüber im Vorfeld,

dass man diese Kindergrundsicherung auf den Weg bringen will, weiß ich.

Es gibt ja Koalitionsvertrag,

und da hätte ich jetzt gesagt,

musste ja das Pferd jetzt nicht mehr komplett neu aufzäumen,

sondern du kannst einfach sagen, wir haben das verschlossen

und jetzt gucken wir, dass wir das operativ in den Gesetz gießen.

Ist aber auch diese typische Ampelding.

Sie haben einen Koalitionsvertrag, sie referieren ja auch so gern die Bulletpoints

jetzt zur Halbzeit, die sie alle schön abgearbeitet haben,

schon drei Viertel bei Halbzeit.

Wir waren schneller, als man es sein müsste.

Vielleicht schaffen wir noch einen zweiten Koalitionsvertrag.

Also, es klingt ja immer so hoch ambitioniert.

Aber auch diese Taktik, dass sich gegeneinander eigentlich

immer innerregiert, also eigentlich machen sie ja Oppositionen

und Regierungen ein.

Man hat sozusagen nicht mal, früher ist es ja Apol,

außer parlamentarischer, aber man müsste eigentlich so ein Gegenbegriff schaffen,

wenn du die Opposition in der Regierung sozusagen hast,

so wie die manchmal miteinander agieren.

Ja, absolut.

Und das ist halt schade, weil ich glaube, es ist eine der progressivsten Regierungen,

die wir in Deutschland haben können, wenn wir ehrlich sind.

Also, wir haben zwei Parteien links der politischen Mitte.

Wir haben eine Partei für die Freiheiten, ein ganz großer Wert.

Das heißt, so gesellschaftspolitisch könntest du da relativ weit kommen.

Und man hat das Gefühl, es fehlt an einer gemeinsamen Vision

und an einer gemeinsamen Aufbruchstimmung

und an einem Gefühl, dass hier konstruktiv zum Wohle des Landes

und zum Wohle der Bevölkerung der Menschen Politik gemacht wird

und eben nicht, dass man das macht, was eigentlich niemand will,

und zwar von Landtagswahlkampf zu Landtagswahlkampf,

einem populistische Schub leider nach der anderen aufzumachen.

Das ist so ein bisschen Schade, von daher noch mal, ich finde es gut,

wenn solche Dinge halt dann erfolgreich zustande kommen.

Doch, gut, ruhig kommen.

Und wenn du mir im Finger auf einen Verantwortlichen zeigen müsstest,

was natürlich fies ist, aber du hast nur einen Finger,

wäre es Scholz, wäre es welche der drei?

Also, jetzt hast du mir den Ball auf einen Elfmeterpunkt gelegt.

Ja, so Torwand schießen.

Also der Kaiser, der hat ja noch mit spitzen Schuhen.

Der Käse.

Der hat es noch geschafft.

Genau, es ist halt Verantwortung, was ich hier,

oder Führungsverantwortung, was ich vermisse.

Und das ist ganz klar Olaf Scholz.

Also der Mann, der sehr lange auch in der vorangegangenen Bundesregierung

Verantwortung getragen hat, der weiß, wie das politische Spiel geht

und versucht sich so ein bisschen mit der Angela Merkel eigenen

Na ja, Abwarte und Aussitzpolitik durch zu lavieren.

Und dafür sind aber die Krisen zu fundamental.

Also er muss tatsächlich mehr das Gesetz,

sprich von Richtlinien und Kompetenzen, seine Kompetenzen aufmachen.

Und auch, ich finde, härter führen und anzeigen,

dass das hier halt kein Kindergarten ist,

wo irgendwie jeder versucht, sein eigenes Scheufelchen

in Sicherheit zu bringen, sondern wir müssen hier große,

ja, die großen, die dicken Bretter bohren

und die großen Räder drehen.

Da würde ich mir von Scholz tatsächlich

öffentlichkeitswirksam und innerkoalitionär mehr Führung wünschen.

Ja, ich glaube, man hat sich so ein bisschen ausgeruht

auf diesem, wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen.

Wer war es, Helmut Schmidt, oder wer war es?

Ja, das war Helmut Schmidt, ja.

Und dass man dann eigentlich jetzt in einer Phase ist,

wo man wirklich Vision braucht.

Aber darüber reden wir gleich später.

Das habe ich gerne gehört.

Hollywoodautoren beenden Streik meldet die Tagesschau.

Keine Filme, keine Serien, keine Preisverleihungen.

Seit Mai ist Hollywood im Ausnahmezustand.

In der Traumfabrik wird kaum was produziert.

Der erste Doppelstreik von Schauspielern

und Drehbuchautoren in den USA, seit mehr als 60 Jahren,

hatte Hollywood nahezu lahmgelegt.

Nach einer Einigung mit den Studios haben die Autorinnen

und Autoren ihren Streik nun beendet.

So als Autor der Woche.

Wie siehst du denn die Lage der Autoren?

Ich fand es krass, zu wissen, dass das so mächtige,

sagen wir mal, Positionen, die Autorinnen,

egal ob Theater oder Film, ohne diesen ersten Stoff,

ist erst mal nichts da.

Dass du eine so mächtige Stufe der Fantasie

und des Kreirens so lange so klein halten kannst,

das hat mich in diesem ganzen Streik irre beeindruckt.

Also ich habe lange auch Musik gemacht

und ich habe tatsächlich etwas erlebt,

was in diesem Streik auch eine große Rolle gespielt hat.

Und zwar die Frage, wie man fair und respektvoll vergütet,

wenn ein Großteil der kreativen Arbeit

über Streamingdienste monetarisiert wird.

Denn das ist ja das große Problem.

Also früher hattest du deutlich mehr Geld zur Verfügung

und das Geld konntest du verteilen.

Es war immer noch sicherlich unzufriedenstellend.

Aber man hat zumindest einen größeren Topf gehabt

auf Seiten der Künstlerinnen, der Schauspieler,

der Drehbuchautorinnen.

Und das ist alles weniger geworden,

seit über Streamingdienste halt anders abgerechnet wird.

Und ich finde, auch das ist nicht nur eine schöne Geschichte,

die gut ausgegangen ist, sondern es zeigt vor allem die Kraft,

die klassischer Gewerkschaftsarbeit inne wohnt.

Denn es haben ja die Gewerkschaften zum Streik aufgerufen

und die haben einfach auf sich aufmerksam gemacht.

Und das gab es nämlich vorher schon, ich habe noch mal nachgeguckt.

Der James Bond Film Ein Quantum Trost.

Der wurde tatsächlich nur zur Hälfte oder zur Dreiviertel geschrieben.

Und dann kam nämlich auch da ein Drehbuchstreik.

Und das ist wohl für die hart gesotten James Bond Fans

auch eine der Gründe, warum der Film so schlecht ist,

weil nämlich, wie heißt der James Bond da noch mal,

Daniel Craig, genau.

Und Daniel Craig hatte dann quasi das Drehbuch teilweise selber weitergeschrieben

und festgestellt, scheiß ich kann das, ich weiß gar nicht, es geht.

Und hat dann irgendwie, so stell ich es mir vor,

in den Drehpausen im Container sitzen,

da irgendwie noch Dialoge fertig gesteckt und so.

Und so ungefähr schaut sich der Film dann auch aus.

Und das ist eigentlich eine ganz interessante und lustige,

ja, eine Darstellung, wie halt unterschiedliche Gewerke zusammenarbeiten.

Und das halt jeder wichtig ist.

Wir denken immer, ja, wir denken immer in so diesen Hardware-Dimensionen,

also der Typ, der die Kamera hält oder die Schauspielerin, die Maskenbilderin.

Aber, dass die Kreativleistung so wertvoll ist,

das ist eigentlich eine ganz wichtige Erkenntnis auch aus diesem Streik.

Ja, aber ich glaube, ich klar sind die Gewinne geschrumpft,

aber sie machen immer noch unverschämte Gewinne.

Wenn du mal so eine Statista googlst,

was die, wie viele Millionen pro Film nach wie vor eingespielt werden,

wenn er gut ist, auch von König der Löwen,

als das ab 2019 immer noch aufging, Ervater.

Ich glaube, da gibt es ja ein grundsätzliches Problem,

sowohl in Deutschland als auch in USA,

mit wie wertvoll sind Autoren.

Gab es ja auch, ich glaube, Annika Decker klagt ja auch gegen die Art und Weise,

wie dann mit Filmen sehr erfolgreich sind,

welche Leistungen haben Erdwohnern gebracht,

wie viele Gewinnen erwerben sie.

Also ich finde es jedenfalls gut, dass es weitergeht,

dass Kreative sich hörbar machen.

Und neulich habe ich auch einen Protest auf Instagram wahrgenommen,

wo eine Schauspielerin sagte, sie wollen jetzt auch eigentlich gerne

die Gesetzeslage sichern, wenn morgen KI, wenn du eine Schauspielerin bist

und dein Körper wird eigentlich sozusagen zur Vorlage einer KI,

die dann dich spielt.

Bist das dann noch du? Kannst du dich sichern?

Kannst du deine Stimme sichern, wenn sie beim Publikum beliebt ist?

Oder kann die KI eigentlich diese Schauspielerin machen?

Also ich glaube, es ist gut, dass sich, wie du sagst, Gewerkschaften

und Künstler endlich, das ist ja die größte Schwäche von Künstlern,

dass sie oft so solitäre sind, zusammen tun, was machen

und wir hoffentlich guten Stoff zu sehen kriegen.

Es gibt sie noch. Die gute Nachricht.

Ende des völkischen Treibens.

Rechtsextreme Artgemeinschaft verboten, meldet die TATS.

Innenministerin Fäser verbietet die Rechtsextreme Artgemeinschaft.

Sie gehört zu den ältesten rechtsextremen Organisationen in Deutschland

und versuchte ihr tun meist, im Verborgenen zu organisieren.

Im völkischen Spektrum ist sie bundesweit die größte neonazistische Vereinigung.

Diese veranstalten gemeinsame Treffen und hielten Kontakte im NSU-Umfeld.

Nach Hausdurchsuchung in zwölf Bundesländern bei 39 Mitgliedern

darf man den rassistisch-völkischen Verein Artgemeinschaft beschlagnahmen,

die Beamten Vereinsvermögen und sichere Beweise.

Das ist für mich auch immer wie ein Film, weißt du?

Wenn du jetzt gerade apropos Autoren und eigentlich darüber,

wir reden seit Wochen über Migrationspolitik und was weiß ich,

ich glaube, wieder dieser wenig bekannte Auto-Model,

Micky Beißenherz, hat irgendwie auf Twitter geschrieben,

es ist ein schöner Nebeneffekt, dass Nancy Faeser im Wahlkampf

eine Nazi-Terrorzelle nach der anderen aushebt,

aber das große Migrationsgeraunde kriegt sie dadurch natürlich trotzdem nicht leise.

Also wenn man zehnmal Spaghetti servieren, wenn der Gast Kartoffelsuppe will,

ist einer der besseren Tries von Micky.

Bin ich auch der Meinung, ich bin ja froh, dass du heute da bist,

weil das wäre, wenn der da wäre, dann hätte er bestimmt wieder

so eine Edmund Stoiber-Stimmimite.

Das kann ich jetzt nur dir überlassen.

Das kann ich nur dir überlassen, wenn du Stoibern willst.

Nee, auf gar keinen Fall, genau zehn Minuten.

Also eine Information, die auch wichtig ist,

diese Art, die so genannte Artgemeinschaft, die existiert seit 1951.

Und sie war da schon auch als so eine seltsame nordische Glaubensgemeinschaft

und hier so eine völkische Vereinigung gegründet.

Und wenn man sich jetzt mal anguckt, dass es schlappe 60, 70 Jahre gedauert hat,

die zu verbieten, dann, finde ich, ist das auch eigentlich

nur eine ganz interessante Erkenntnis darüber, wie wir in Deutschland...

Ich habe immer mal eine Entnazifizierung gehabt,

wenn du eigentlich Nazi's nicht verbieten kannst, gell?

Ja, da habe ich mal ganz unglücklich Tweet, glaube ich, gemacht, aber...

War aber lüchter nicht gut, mochten denen manche nicht.

Manche, ganz wenigen.

Zuletzt, ich meine, auch diese NSU-Verstrickungen,

mit Waffen differant, Ralf, wo leben?

Und du fragst dich, warum greift sie jetzt durch?

Okay, sie haben jetzt Beweise gesichert,

Beweise hätte man ja genauso gut.

Dass man es in den 80ern nicht sichert,

kann man mit dem Personal erklären.

Aber ich meine, Fäser macht das jetzt im Wahlkampf,

glaubst du, sie kann punkten mit den Zellen, die sie hier endlich...

Ich glaube nicht, ehrlich gesagt glaube ich nicht.

Also jemand anderes macht ja auch gerade Wahlkampf,

der während seiner Schulzeit offensichtlich antisemitische Klamotten

irgendwie in der Tasche mitgeführt hat.

Und dort stellt man fest, dass die Partei, deren Mitglieder auch sonst,

gerne mal Antisemitismen verbreiten,

gerade mächtig zulegt in Bayern.

Ich glaube, bei Fäser ist es ein großes Problem,

dass sie bisher eben ordnungspolitisch innen

und sich als politisch nicht sonderlich in Erscheinung getreten ist.

Das hätte sie anders machen können über die letzten zwei Jahre.

Man nimmt es ihr auch ein bisschen nur schwerlich ab, ehrlich gesagt,

wenn sie auf der einen Seite halt so eine Antiausländerhetorik teilweise fährt

und auf der anderen Seite jetzt hier diese Neonazi-Organisation verbietet.

Das haben im Übrigen auch die Neonazis frühzeitig gewusst.

Da kann man sich auch die Frage stellen, woher wussten die das,

dass dieses Verbot kommt und diese Razzien kommen.

Also sich jetzt als starke, erfolgreiche Innenministerin darzustellen,

dafür ist es ein bisschen spät.

Und die Umfragen in Hessen, auch bei Boris Rhein, die zeigen,

da ist der politische Wettbewerber deutlich erfolgreicher einfach als sie.

Aber wenn der Nebeneffekt der ist, dass wir 70 Jahre alte Neonazi-Organisation verbieten

und verfolgen, dann beschwer ich mich jetzt ehrlich gesagt auch nicht.

Aber sie fährt ja eine Doppelstrategie.

Sie verbietet jetzt endlich solche Organisationen und gleichzeitig

wird gemeldet, FESA ordnet erweiterte Grenzkontrollen zu Polen und Tschechien an.

Die Bundespolizei soll ab sofort verstärkt die Grenzen zu Tschechien

und Polen kontrollieren, meldet ihr der Spiegel.

FESA will damit gegen Schlepper vorgehen

und auch das, wir hören es ja seit Wochen wieder, großes Politikum,

ja, Cover, also wie schafft man eigentlich den Blick auf

ja, rechtsextreme Szene, rechte Bewegungen im Land.

Ich meine, heute Morgen war, glaube ich, ein Video aus Wernengrode im Lauf.

Da sah man eine Frau in einem Stadtrat, die dann gegen den Eintrag von

Robert Havoc im goldenen Buch war und am Ende sich nochmal meldete

und sagte, Hitler habe sich auch ins goldene Buch eingetragen

und man hätte es nachher wieder weggemacht.

Und die Sachen sind so deprimierend teilweise, dass man auf der einen Seite

es nicht schafft zu sehen, wie radikal eigentlich durch diese ganze Fake News,

Verschwörungstheorie, Alternative Nachrichten und so weiter,

Alternative Nachrichten sage ich jetzt auch schon,

dass ihm ja wie deformiert das ganze Denken ist,

und gleichzeitig dann eben doch solche Zellen mal zu zerschlagen

und so zu tun, als tue man was, obwohl man viel mehr könnte.

Ich denke, du hast eine Geschichte aus Wernengrode,

die vielleicht ein bisschen optimistischer ist als die,

die wir heute Morgen erzählt haben, weißt du, was ich mein?

Das steht in deinem Buch auch.

Ja, das Interessante ist, dass einer der drei YouTube Gründer ist aus Wernengrode

und der ist der Sohn einer Frau aus Wernengrode

und eines pakistanischen Austauschstudentens

und das war eine Familie, die haben dann halt gelebt in der DDR damals,

in den 80er Jahren, und haben dann aber immer mehr Stress bekommen,

weil die Region und die Stadt und auch die Kommune drumherum

eigentlich keinen Bock hatten auf diese Familie

und auf die Tatsache, dass da ein, ich weiß nicht, Vertragsarbeiter,

was ja nicht, aber irgendwie so ein Austauschstudent aus dem Ausland

damit eine deutschen Frau und Kind hat.

Und dann wurden die mit so einer Ausnahmegenehmigung quasi aus der DDR

rausgeschmissen in die Bundesrepublik

und der Vater bekam dann eine Stelle in Neues bei 3M

und als Anfang der 90er Jahre in Deutschland die Asylunterkünfte

und die Wohnhäuser ausländischer Familienranden

oder der Familie mit Zornhausgeschichte,

hat diese Familie dann gesagt, komm, wir bleiben nicht mehr in Deutschland

und hat dann ein Angebot angenommen bei der 3M-Hauptzentrale in den USA

und dort ist der Junge dann irgendwie groß geworden, zur Uni gegangen

und hat erst an der Entwicklung und Erfindung von PayPal mitgearbeitet.

Dann hat er sich eine kurze Auszeit genommen,

hat anschließend YouTube erfunden

und anschließend einen Vorauf gemacht, mit dem er Unternehmen unterstützt hat,

so Startups, und eines der Startups war Airbnb.

Und ich habe in dem Buch viel über diese Story auch geschrieben,

weil ich denke, hey, zum einen, es ist ja nicht alles schlecht bei uns

und es ist ja auch möglich, dass wir Leute erfolgreich machen,

die dieses Land voran bringt, Dinge erfinden,

die mega viel für unsere Industrie, für unsere Wirtschaft tun

und gesellschaftlich nicht nur teilhaben, sondern wirklich echt Erfolge erzielen,

aber gleichzeitig verhindert der Rassismus und auch diese rechte Gewalt,

dass diese Leute sich bei uns wohlfühlen oder geheimisch werden

oder schlichtweg hier bleiben.

Und der Fall mit diesem YouTube-Erfinder ist halt ein ganz, ganz trauriger,

weil wir einfach sehen, hey, es macht uns wirtschaftlich kaputt,

dass man weiß, wie der Rechtsextremismus und der Rassismus

in unserer Gesellschaft verankert ist

und diejenigen, die hier leben, effektiv und offensiv bedroht.

Ja, also die gute Nachricht ist, dass der Mensch sein Talent weiterentwickeln konnte,

nur eben leider in einem anderen Land.

Und man fragt sich, ob es hier hätte können,

ob wir so die Strukturen haben, um diese Kreativität auch so zu nutzen.

Aber ich finde es eigentlich schön, die Nachricht,

dass Wernigerode auch für was anderes bekannt sein kann.

Absolut.

Förderprogramm für eigenes E-Auto-Ladestation nach nur einem Tag gestoppt meldet die süddeutsche Zeitung.

Nach 33.000 Anträgen und 300 Millionen Euro ist Schluss.

Wegen des enormen Andrangs muss die staatliche KfW-Bank Kreditanstalt für Wiederaufbau,

finde ich, mag ich sehr, den Namen.

Ein Förderprogramm nach weniger als 24 Stunden beenden.

Hausbesitzer bekommen Geld, wenn sie ihr E-Auto mit einem Solarstrom laden.

Das heißt, das Unmögliche ist passiert.

Der Bund denkt sich ein wirklich wirksames Programm aus.

Die Leute stürmen hin, wollen das haben, finden es gut.

Also man trifft einen Nerv und nach 24 Stunden meldet es Game Over.

Zu viele wollen das.

Und sie wollen was, was uns natürlich klimatechnisch voranbringt,

was uns die Menschen mehr einlädt, sich anders ihre Mobilität zu organisieren.

Also eigentlich zwar eine verrückte Nachricht, dass man stoppen muss,

aber doch eine gute Nachricht, dass es überhaupt diesen Andrang gibt, oder?

Es ist ja total wichtig, dass man dem Gefühl nicht nachgibt,

diese Erzählung aus Teilen der Politik, Teilen der Medienlandschaft,

dass die Mehrheit der Deutschen eigentlich keinen Bock auf dieses Klimatema

und keinen Bock auf Elektromobilität und keinen Bock auf überhaupt effektiven Klimaschutz.

Man muss sich dagegen wirklich wehren.

Also es passelt von überall auf uns ein.

Und ich bin davon überzeugt, dass die Wahrheit eine ganz andere ist.

Die Wahrheit ist, die allermeisten Menschen möchten Elektromobilität,

die allermeisten Menschen möchten effektiven Klimaschutz

und die allermeisten Menschen möchten auch Elektromobilität

als ein Punkt im eigenen Leben verankern, weil es einfach eine totale Innovation ist,

weil du damit einfach mega viele Möglichkeiten hast, dich autonom zu machen von Energiekosten beispielsweise.

Und das ist eigentlich das Schöne an dieser Nachricht,

dass unglaublich viele Menschen Lust haben.

Der Klassiker ist ja, du hast irgendwie ein Solarpanel auf dem Dach,

du hast ein Elektroauto in der Garage, das Ganze wird über die Sonneinstrahlung aufgetankt

und du hast nicht so hohe Energiekosten, als wenn du jetzt halt irgendwie tanken müsstest oder so.

Und du bist tatsächlich auch Energieautark.

Und die Story dahinter ist, die Menschen wollen das.

Die Menschen haben da richtig Lust.

Die wollen nicht auf Fusionsreaktoren und Wasserstoffgedöns warten,

sondern die wollen sie jetzt und die wollen die Technologien, die da sind, jetzt auch.

Ja, und meistens, es wird ja auch nicht erzählt,

hatten die Leute ja auch immer Lust auf neue Technologien, weißt du?

Also, warum plötzlich sagen wir müssen technologieoffen sein,

aber die Technologien, für die wir offen sein sollen, werden oft gar nicht angeboten, weißt du?

Oder eben einen Anreiz geschaffen, der Neugier,

mein 10.200 pro Hausbesitzer ist der Anreiz.

Und dann stürmen innerhalb von 24 Stunden die Menschen mit überwältigendem Zuspruch Solarstrom für Elektroautos.

Weißt du, wo ich halt denke, wie, also wenn wir jetzt schon drei Viertel des Koalitionsvertrags abgearbeitet haben,

wenn die das gemacht haben, dann haben sie jetzt vielleicht mehr Zeit für solche Programme,

die auch wirklich bei den Leuten ankommen.

Und jetzt mal als kleiner Seitenhieb auf, wir haben ja, glaube ich, der Habe nicht,

aber hätte man so nicht eigentlich auch das Heizungsgesetz auf den Weg bringen müssen?

Also durch so eine Anreizlogik?

Vollkommen, also ich liebe solche Dinge ja, die smart gelöst sind.

Also indem du Anreize setzt, den Leuten sagst, hey, wenn du das und das machst,

bekommst du eine bestimmte Form von Förderung.

Und gleichzeitig, also du sparst Geld oder du wirst von uns finanziell gefördert,

du machst mit, neue Innovationen und neue Technologien zu etablieren

und das Ganze ist auch noch klimafreundlich.

Ich finde das ja perfekt, wenn wir das Ganze auch noch sogar weiterdenkenschaft,

das Arbeitsplatz in Deutschland.

Du kannst als Politik Punkte machen.

Es ist fantastisch.

Jetzt muss man natürlich sagen, 300 Millionen Euro ist ein Item

und das ist nicht so wahnsinnig viel Geld,

wenn man Vergleich mit anderen Sachen, die wir gemacht haben.

Aber da hätte ich auch gesagt, hey, die Grünen, die Kämpfen.

Ich finde allein so meine Gehirnentspannung,

wenn man mal über irgendwas reden darf, was gelingt in diesem Land.

Ich glaube, allein der seelische Volksnutzen,

wir reden halt 50 Prozent zumindest über Gelingende

und haben 50 Prozent gute Ideen

und dann 50 Prozent Angststüren, Panik machen.

Morgen geht die Welt unter.

So, let's go zum nächsten.

Das ist nämlich auch eine gute Nachricht oder auch nicht.

Gewinner des Tages.

Moonwalk-Hut von Michael Jackson für knapp 78.000 Euro versteigert.

Man kennt ihn noch, wer nicht mehr ganz so jung ist.

Den Moonwalk, wahrscheinlich kennt man ihn sogar, wenn man ganz jung ist.

Michael Jackson und sein schwarzer Filzhut.

Ja, ich glaube, jeder hat damals versucht,

wie Michael Jackson zu tanzen

auf irgendeinem heimlichen Moment im Wohnzimmer oder auf Tanzflächen.

Und dieser schwarze Hut wurde jetzt für knapp 78.000 Euro versteigert.

Also, ich war eigentlich enttäuscht, ehrlich gesagt,

weil die geben ja unglaubliche Gelder aus.

Sie sehen ja, wenn reichen und schönen,

wer versteigert sich sowas überhaupt,

wer Aktionshaus draught in Paris, droh.

Keine Ahnung.

Aber dieser Hut ist es jetzt für dich viel wenig.

Ist es überhaupt eine Meldung wert?

Ich glaube, jetzt kam die Meldung auch,

dass du gerne hast Pulli mit diesem scharfen weiße,

viele weiße Schafe, also Roter Pulli,

Wolk Pulli, weiße Schafe, ein schwarzes Schäfchen.

Und es wird auch versteigert.

Ich frage mich, ob sie dann mehr wert sein wird als Michael Jackson.

Ist es nicht sehr billig für sowas, für so reiche Leute?

Also, ich glaube, man muss einfach das als ein...

Wie du sagst, dass nix klug ist.

Eine Einform von...

Oder bist du Michael Jackson Nachahm?

Also, zwei Sachen.

Ein eigenständiges Kunstobjekt ist.

Und man muss es als Kunstobjekt sehen.

Und dann kann man auch diese Preise einordnen.

Welche Kunst macht das denn?

Ich glaube, es steht für eine bestimmte Zeit.

Es steht auch für die Musik.

Es steht für das Phänomen Michael Jackson.

Und es steht eigentlich auch für eine...

Wir haben gerade jetzt über Streamingdienste

und den Wert von Drehbuchautorinnen und Autoren gesprochen.

Und ich glaube, es steht halt für eine Zeit,

in der ein weltweites Massenphänomen

um diesen einen Menschen sich gebildet hat.

Also, ich verstehe auch...

Wahnsinn, eigentlich.

Also, ihr denkt da ganz oft dran,

man in the mirror, dirty Diana.

Das gibt's ja auch heute sicherlich in einer bestimmten Form.

Aber ich glaube, für sehr lange Zeit

wird einfach niemand jemals auf das Level kommen,

auf den Michael Jackson war.

Die Welt wird einfach nie so sein mehr,

dass du auf so eine Art Level kommen kannst.

Genau.

Es ist ja halt krass in den 80er-90er-Jahren.

Weißt du, wie wir auf dem Macaulay Macalkin

gewartet haben auf dieses Video,

wo es aus dem Himmel fiel?

Weißt du, wo so MTV das Source of Life war?

Du saßst davor und dachtest,

Michael Jackson, neues Video

und alle warten gleichzeitig.

Das denke ich immer, wenn mich Insta so vollströmt

mit diesem krassen Müll.

Und du hast nicht drauf gewartet,

dass man früher echt so gewartet hat.

Jetzt kommt ein ganz neues Kulturding

und dadurch waren ja Künstler auch so riesig,

weil er die halbe Welt auf sie gewartet hat.

Man geht es heute schon auch noch erwarten.

Es ist halt eine Verknappung von Kunst und Ressourcen gewesen.

Und ich glaube, so muss man es halt als Ressource

oder als Monument auch verstehen.

Und das für dem Hintergrund ist möglicherweise sogar eher wenig.

Find ich auch, ehrlich gesagt.

Ich habe gedacht, wenn das dann jemand so ...

Aber vielleicht durch den ganzen Image-Schaden,

den er dann später hatte, ist er halt trotzdem

eine beschädigte Ikrone.

Ich denke das.

Und das Zweite ist, also ich gebe offen zu,

ich habe den Moonwalk probiert,

als Jugendlicher auf dem Paket ...

Ich glaube, das ist noch nachgeblieben,

weil er das tut.

Nein, genau, auf Insta.

Auf einem heimlichen Paket.

Und meine Eltern hatten, pass auf,

die hatten so eine Nebelschale.

Das ist so eine Glarschale.

Da hast du irgendwie so ein Diffuser reingetan,

ein bisschen Wasser.

Und dann hast du irgendwie so ein Nebel erzeugt.

Und ich habe beim Moonwalk,

weil ich die ganze Zeit in den Spiegel geguckt habe,

bin ich von hinten an diese Schale ran,

habe das ganze Wasser auf dem Paket verteilt

und die Schale kaputt gemacht.

Und musste, weil die Eltern weg waren,

so schnell wie möglich dieses Zeug wieder aufhören

und eine gute Lösung einfahren,

warum diese Schale kaputt gegangen ist.

Und ich habe es einfach auf meine kleine Schwester geschoben.

Die haben es gekauft.

Ich glaube, es war damals auch innen,

als innen Wohnzimmer-Deko so,

dass man so komische Dinge hatten,

aus denen Nebel kamen.

Und ich glaube, ich erinnere jetzt dumpf auf mich,

ich weiß nicht, ob das nur so eine Hugo-Geschichte war,

dass es so, es gab wie so Wasen aus Glas,

die dann die Farben wechselten.

Innen war so komisch, was war das denn?

Das ist voll das Kind,

diese komischen weißen Drehel.

Wie Haare aus Polyester,

die hatten an den Spitzen dann Farben,

wie so Sensoren von Schnecken mit Augen

und vorne bunte Spitzen.

Gott, 80er Jahre Wohnzimmer, let's go on.

Passend.

Alte weiße Männer.

Historiker Röder gibt den Posten als Chef

der CDU-Grundwerte-Kommission auf,

berichtet die Welt.

Worum geht es?

Der Historiker Andreas Röder hatte der CDU

ein Strategiewechsel vorgeschlagen.

Er zeigte sich offen gegenüber Minderheitsregierung

in seiner Partei im Osten Deutschlands.

Auch mit gelegentlicher Unterstützung durch die AfD.

Die CDU-Spitze kritisierte Röder scharf.

Nun sieht er Konsequenzen.

Ja, also harte Bilanz nach Wochen des Streits.

Ich glaube, der Streit fing ja eigentlich schon an

mit diesen Beschluss in Thüringen.

Steuersenkungen mit Hilfe der AfD,

was eine krasse Debatte ausgelöst hat.

Hier haben wir da auch viel darüber diskutiert.

Im nächsten Schritt, also der Chef der

Grundwerte-Kommission,

gibt auf.

Ich fand interessant,

erst mal, bevor wir inhaltlich reingehen

und auch ein bisschen verbinden,

dein Buch und diese Meldung,

dass das online-Portal-News die Ersten waren,

die darüber berichtet.

Hat Röder denn da als Erstes den Bescheid gegeben?

Oder wie kam das?

Da können wir jetzt nur spekulieren.

Natürlich sind wir aber auch gerne.

Ja, jeder Satz beginnt mit einem Mut maßlich.

Mach's ein konjunktiv.

Das könnte sein.

Ich habe gerade einen Rechtsstreit gegen Julian Reichelt

gewonnen, vielleicht das nur als Einstieg.

Komm, mach einen zweiten.

Genau.

Also, ich finde,

es gibt so eine seltsame,

wie soll man es nennen,

rechtspopulistisch bis hin

zu rechtsradikalen Vorfeldorganisationen,

wo ich das Gefühl habe,

dass bestimmte Dinge ausprobiert werden.

Und eine dieser Dinge

ist halt eben der Versuch,

eine Minderheitsregierung

zwischen etablierten

und auch konservativen Parteien

und rechtspopulistischen bis

rechtsextremen Parteien

anzutesten

oder gedanklich anzutesten.

Das hat tatsächlich auch Holger Stark nicht gemacht.

Der Innenminister von

das Miniglügen Sachsen-Anhalt, glaube ich,

hat es nämlich auch gesagt,

dass er mal überlege,

ob man nicht mit der AfD

Zusammenhalt was machen könne

und ist dafür noch

tatsächlich dann rausgeflogen.

Er wurde dann entlassen

und das kommt immer mal wieder

aus den Reihen der CDU

und ich meine,

Röder hätte etwas

auch so eine ähnliche Funktion gehabt.

Er hat ja auch dieses,

was ist das denn, diesen Blog

oder dieses Netzwerk R21,

ich glaube, gegründet

oder auch was da irgendwie aktiv

mit so anderen illustrieren Gestalten,

wie Susanne Schröta

und dort passiert ganz, ganz viel,

wo man denkt zu, hey, das ist doch nun

wirklich nicht mehr konservativ

und echte Konservative, die auch stabil

gehaltigen, die setzen sich doch

nicht in diesen komischen Sumpf hinein

und

ich glaube, das ist

sowohl mehr als auch Lindemann relativ

deutlich zum Problem

geworden, weil sie halt

immer wieder beschwören, dass es

Grenzen gibt und Abgrenzung gibt

und auf der anderen Seite gibt es dann

irgendwie diese Spielchen von jemandem, der halt

diese Grundwertekommission geleitet hat

oder leitet

und da musste gehandelt

werden, also jetzt mal nur so

grundsätzlich, ohne da jetzt Inhalt zu sein.

Aber es war schon ein Irres, also

ich finde es schwer nachzuvollziehen,

weil tagelang verteidigen ganz viele

auf Twitter diese Steuersenkungen

in der Form, was du hast.

Röder sagt selber,

er fühle sich öffentlich

vorgeführt, findest du das ist auch,

also siehst du das auch so, also

ist es so eine Art Bauernopfer, dass man halt

testet, wenn das noch so ein Ding wie weit geht

ist, dann hast du die alten

Polens mit so einem völligen Kompass

eigentlich von einem Nachkriegsdeutschland

der Ernst nimmt, dass wir

nationaliziert werden mussten

und für Demokratie kämpfen und lernen mussten

und dann kommt halt

plötzlich alle, Linnemann

Prin

Merz, was er sagt

ist ein No-Go. Was ist das für ein Spiel?

Wo soll man das einordnen?

Was der einerseits geht, man selber sozusagen testweise

den Weg, wenn der Chef

der Grundwertekommission das eigentlich

parallel dazu fast schon versucht

theoretisch zu legitimieren

kommt dann sozusagen die große

ist er das Bauernopfer oder ist

die Strategie jetzt zu gucken, ob sich mehr

Leute mit Röder solidarisieren,

als sie sagen, was

will man da, Stimmung enttesten

oder jetzt haben sie ihn auf jeden Fall verloren

als Fruchtkämpfer, aber er sagt, er bleibt verbunden.

Was in der CDU, also in der CDU

ist wirklich ein harter Kampf,

also es tobt ein enorm harter Kampf

zwischen konservativ

und progressiven Stimmen, wie Wüst, Günther

du hast gerade Polens genannt, aber eben auch

diese gesamte Truppe um

diese christlich-demokratische Arbeit-Nähmarschaft

die ehemaligen

Robert Blüm

und jetzt Carl-Josef Laumann

also diese, wie ich finde

ja, diese klassischen

Herz-Jesus-Sozialisten

die wirklich eine ganz, ganz

große Sympathie für habe, weil

die es schaffen, konservativ zu sein

und auch in ihren Ansichten

positionkonservativ zu sein, aber gleichzeitig

sich auf christliche Werte

orientieren oder auch

um Gerechtigkeitsfragen

mit Kuma. Ja, auch um soziale

Fragen, das war ja wirklich so die

intellektuelle Leistung von Heiner Geißler.

Ich finde das ganz, ganz wichtig

und auf der anderen Seite gibt es dann die Leute

du hast sie genannt, Merz und Linnemann

Linnemann ist schon seit Jahren bekannt

der hat so ein komisches Anti-Islam-Buch geschrieben

der greift als auch

Ökonom relativ schnell in dieselbe Ausländer-Schublade

wie damals Thilo Sarrazin

Friedrich Merz, der ist bekannt mit seiner

Haltung und der sehr schwierigen Position

in meisten Fragen. Was mich wirklich schockiert

hat, war ehrlich gesagt die

Verteidigungsrede von Karin Prin

die ich eben auch als sehr progressiv

verstehe

in Schleswig-Holstein macht die CDU dort eine

sehr gute Arbeit

und diese Verschiebungen

dieser Kampf

da muss man sagen war der Röder nicht

in der Mitte, der war ein

Fächsteilnehmer, einer der eben auf dieser

deutlich rechten Seite war

und immer auch so den Weg bereitet hat

der immer auch angezeigt hat hey

irgendwie Seenotrettung, das hat mit

christlichen Werten überhaupt nichts zu tun

oder die Art und Weise wie Migration gestalten

das muss anders werden, jetzt kann man

eben mit einem halb offenen Vorschlag

mit der AfD zusammenzuarbeiten

und nichts davon ist ja überraschend

von daher würde ich dir recht geben

das ist jetzt nichts wo wir jetzt

große Empörungswellen haben müssten

ich glaube

im Vorfeld zur Landtagswahl

ist auch das

zu lesen was dort passiert

und wenn ich den Röder auch richtig

verstanden habe

wurde jetzt nicht abgesägt

sondern hat von selber einfach kein

Lust gehabt oder eben wurde ein

Rücktritt nahegelegt

dass sich das inhaltlich auf den Kurs

der aktuellen CDU-Führung auswirkt

das glaube ich ehrlich gesagt nicht

ja trotzdem

finde ich es interessant

dass er sich dafür hergibt

dass er auch sagt ich trete zurück

und ich sehe mich beschädigt und gleichzeitig

bleibe ich verbunden

also die Arbeit der Wertekommission

ist auch getan also ganz so verstehe ich

das nicht und ich würde auch nochmal gerne

mal eine Begrifflichkeit von dir nachdenken

wenn du sagst progressive, konservative

das ist ein Begriff den ich so nicht verwenden

würde

weil für mich sind das eigentlich konservative

also konservative

die haben natürlich, eigentlich waren konservative

sehr wohl dafür da

bestimmte Werte aufrecht zu erhalten

sie standen aber durchaus auch für Erneuerung

Fortschritt, Stabilität

und dass man jetzt überhaupt drüber nachdenken

die eigentlich konservative

progressive, konservative zu lesen

das ist ein bisschen wie das Wort

Schulmedizine

ja es ist doch eigentlich verrückt weil

eigentlich versuchen wir schon wieder

den Raum frei zu machen für konservative

und sagen das sind halt die anderen die progressiven

die die weggehen

die die eben diesen Konservatismus verlassen

sind halt eher rechtskonservative

und

ich finde nicht dass Prien und etc.

besonders progressiv sind

sie sind eigentlich für mich das

was ich eigentlich einem klassischen

demokratischen, auch wichtigen

Konservatismus eigentlich

zuschreibe mit einer gewissen

Idee nach vorne

mit einer großen

wie du beschrieben hast, Offenheit für Soziales

aber eben nicht in dem Sinn

ich glaube diese progressive Kraft

die für mich schon so ein Geißler früher hatte

auch eine Rita Süßmut

die haben sie im Moment nicht

und das wäre für mich eigentlich eher so das

klassische Konservativ also so wird es ich

beschreiben. Ich glaube wir müssen das

bei einem Glas Rotwein irgendwie weiter denken

weil ich finde konservatives erstmal

eine große überschrift so wie Sozialdemokrat

oder Grünen

man muss ja irgendwelche Untertitel haben

aber sagst du auch nicht daran progressive

und konservative Grünen und Rechts

also ich finde schon dass wir mit diesem Beschreibung

das sind jetzt die normal Konservativen sollen

plötzlich progressiv sein

dabei sind sie einfach die Konservativen

und die anderen aus meiner Sicht

weichen in türkis blau aus

aber

also auf jeden Fall

ist das ja auch

das Thema deines Buches Kampf

und Sehnsucht in der Mitte der Gesellschaft

ein Buch über Heimat

ein Buch wo du echt die Hand

ausstreckst und sagst hey

das ist das Land in dem wir leben

und schaut mal und trotz all der

Verletzungen

jeder vierte Mensch ist eingewandert

haben wir brauchen wir ein Ton miteinander

wir die diese ganz großen Begriffe

du begann

betreibst auch cultural appropriation

du beklaust hier die italienischen Gastarbeiter

und schreibst also

ich sehe aber schon gedacht ich mach sofort

eine Demo

warum erzählt er jetzt quasi von

der Geschichte

sozusagen meiner Kindheit

nee es ist wichtig

und vielleicht nochmal

was du dir wünschst mit diesem Buch

oder welche Debatte du gerne um

dieses Buch herumführen möchtest

ich war vor

paar Wochen in dem

befreundeten anderen

Podcast Lage der Nation

und

Philipp und Ulf haben da etwas

sehr schönes gesagt

wir müssen ja über Migration

und alles oder über

die Form des Zusammenlebens hier auch sprechen

die Frage ist welche Überschrift wählt man

und ich würde eben

eine andere Überschrift gerne wählen

und zwar keine wo es immer nur um Probleme

und Defizite und Kriminalitäten

in den ganzen Kram geht es um die schlichte

Anerkennung der Tatsache

dass wir glaube ich 20-25%

der Menschen in diesem Land leben

haben die eine Zuwanderungsgeschichte haben

das sind knapp 20 Millionen Menschen

und wenn wir

in diese Boot ist voll Rhetorik

und diese Ausländer raus Rhetorik verfallen

dann ist es das macht etwas mit 20 Millionen

Menschen die in diesem Land leben

also wenn man auf die Straße tritt

jeder vierte hat eine Zuwanderungsgeschichte

und jeder vierte fühlt sich irgendwie

ganz schlecht und auch nicht zugehörig

und nicht willkommen

oder nicht dabei und oder

fühlt sich eher vertrieben aus seiner eigenen Heimat

wenn wir diese Debatten machen

das Schöne wäre einfach wenn wir uns gemeinsam

auf das lösen vom Problem verständigen können

das ist das ein und das zweite ist

es ist ja auch einfach strategisch

völlig Banane politisch

strategisch völlig Banane

die Art und Weise wie wir das alles gerade machen

wir brauchen 400.000 Menschen

netto jedes Jahr damit wir den Wohlstand halten können

und die werden jetzt nicht

die plumpsen nicht in Deutschland

in die Geburtenstation sondern die werden wir

von außen aus dem Ausland

her bitten müssen

wir müssen die Leute bitten

um schon anzukommen und wir müssen Werbung machen

wir stehen in der Globalisierung

in Konkurrenz zu anderen Ländern

und wenn wir dieses Land voran bringen möchten

brauchen wir eine andere Art

des Sprechens miteinander

des Zusammenlebens miteinander

und auch eine andere Form

der politischen Führung

wo das alles irgendwie

ordentlich zusammengebracht wird

und darüber habe ich geschrieben

dass dieses Land Heimat ist für so viele Menschen

und dass wir darüber einfach

schöner, besser und wohlwollender

und gelingender sprechen müssen

und du benutzt diesen Begriff Heimat

der natürlich auch was

mit Absicht

ich habe keinen anderen

ich habe einfach keinen anderen Begriff

und ich fühle mich immer

so ein bisschen wie in einer Familie

und in einer Familie

kann man auch sagen ich finde alles blöd

und ich verstehe mich mit den Leuten nicht

oder ich habe da eine Person die ich nicht mag

aber man ist ja da irgendwie drin

dass wir natürlich auch eine neue Familie finden

und man kann auch in eine neue Familie einheiraten

oder irgendwie adoptiert werden

aber meistens ist es doch etwas sehr, sehr

festes, ein sehr festes Element

und ich persönlich

es ist kein biografisches Buch

aber ich persönlich

empfinde

dieses Land aus tiefstem Herzen

als meine Heimat

und ich würde gerne mich in meine Heimat wohlfühlen

und ich würde gerne in meine Heimat das Gefühl haben

dass ich auch einfach hier sein

und dabei sein darf

und nicht die ganze Zeit mich selber

gegenüber anderen rechtfertigen muss

ich finde auch wenn du da sagst

dass 20 Millionen Leute diese Debatten hören

in vielen lösen sie ein Echo aus

man muss das Gefühl die Variable wechselt

aber der Diskurs bleibt gleich

und auf der anderen Seite hast du aber natürlich

auch unter den 20 Millionen viele

wo so eine Opferkonkurrenz entsteht

die sagen jetzt kommen die Geflüchteten

ich muss mir damals erkämpfen

die kriegen jetzt vieles so

und du löst halt durch die Diskussionen

und durch die Art wie wir das ganze

managen halt wie du sprichst von Familie

aus, dass irgendwie so jeder gegen jeden

kämpft, habe ich mir immer gesagt

weil du so voll bei der Wolf bist, der Mensch ist der Mensch

ein Wolf und irgendwie wünscht man sich

dass man zivilisatorisch doch einen Schritt

weitergekommen ist oder weiterkommen könnte

ich freue mich jedenfalls, dass du mit einem Wuchen

Beitrag machst und diese Art Gespräche suchst

ich freue mich, dass du hier bei uns warst

bei Apowika, ich hoffe gerne bald wieder

und ich hoffe es hat dir Spaß gemacht

ich würde gerne eine Ladung liebe Jagu dann

sehr, sehr gerne, lieber Steven

zum Ende hin wird alles gut

alles gelernt

Apokalypse und Filtercafé

ist eine Studio-Boomens-Produktion

mit freundlicher Unterstützung

der Florida Entertainment

Redaktion

Imre Balzer

Executive Producer Tobias Bau-Kage

Produktion Kate Kubel

Ton und Schnitt

Nikki Franking

Diese Folge wurde dir präsentiert

von Vodafone und der Giga-Kombi

In jeder Kombi steckt mehr

für dich drin

Machine-generated transcript that may contain inaccuracies.

Die Themen:Bundeskabinett verabschiedet Kindergrundsicherung; Hollywood-Autoren beenden Streik; Rechtsextreme Artgemeinschaft verboten; Förderprogramm für eigene E-Auto-Ladestation nach nur einem Tag gestoppt; »Moonwalk«-Hut von Michael Jackson versteigert und Rödder gibt Posten als Chef der CDU-Grundwertekommission auf

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